PDF (3.9 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Externe Energieabhängigkeit – Achillesferse der europäischen Wirtschaft<br />
vollständigen Marktöffnung bei<br />
der leitungsgebundenen Energieversorgung<br />
durch regulatorische<br />
Maßnahmen die Sicherheit der<br />
Strom- und Erdgasversorgung verbessern<br />
und „Versorgungsqualität<br />
auf höchstem Niveau“ herstellen<br />
soll. Die Debatte darüber hält noch<br />
immer an.<br />
Bislang konnte sich der Rat in<br />
2004 lediglich auf eine neue<br />
Richtlinie über Maßnahmen zur<br />
Gewährleistung einer sicheren<br />
Erdgasversorgung verständigen,<br />
mit der die Verantwortung weitgehend<br />
den Mitgliedstaaten überlassen<br />
bleibt. Ein dreistufiger<br />
Krisenmechanismus sieht Interventionen<br />
auf Gemeinschaftsebene<br />
erst vor, wenn eigene Maßnahmen<br />
zur Krisenbewältigung<br />
durch die Industrie und auf nationaler<br />
Ebene nicht greifen.<br />
Davon unberührt bleibt in jedem<br />
Fall das europaweite Problem der<br />
zunehmenden Abhängigkeit der<br />
Erdgasversorgung vor allem von<br />
Russland. Die EU-eigene Erdgasförderung<br />
geht zur Neige und auch<br />
die norwegischen Quellen werden<br />
den prognostizierten starken Zuwachs<br />
des europäischen Erdgasbedarfs<br />
nur begrenzt decken können.<br />
Bereits in 2002 wurden 64%<br />
aller westeuropäischen Erdgasimporte<br />
aus Russland bezogen,<br />
und zwar weitgehend über einige<br />
wenige zentrale Pipelines.<br />
Sicherheitsexperten der Stiftung<br />
Wissenschaft und Politik haben in<br />
verschiedenen Beiträgen auf die<br />
damit verbundene Problematik<br />
aufmerksam gemacht. Durch die<br />
starre Infrastruktur und die Konzentration<br />
auf wenige Lieferanten,<br />
unter denen Russland eine dominante<br />
Stellung hat und längerfristig<br />
sogar eine monopolistische<br />
Position erlangen könnte, droht<br />
der EU in der Erdgasversorgung<br />
eine noch viel größere Abhängigkeit<br />
und Risikoposition als beim<br />
Mineralöl. Auch die „Energiepartnerschaft“<br />
zwischen der EU und<br />
Russland beseitigt nicht die damit<br />
verbundene Schieflage. Hinzu<br />
kommt, dass Russland Absatzmärkte<br />
für sein Erdgas nicht nur in der<br />
Europäische Erdgasquellen in 2025<br />
Voraussichtlich bis<br />
2025 nicht mehr<br />
verfügbare Vorräte<br />
Großbritannien<br />
Norwegen<br />
3000 km<br />
2000 km<br />
1000 km<br />
Niederlande<br />
EU, sondern auch in China, Japan,<br />
Korea und sogar den USA findet,<br />
was zu einer Stärkung der Anbieterposition<br />
Russlands durch<br />
stark steigende Nachfragekonkurrenz<br />
führen wird. Dringend notwendig<br />
sei deshalb für die EU eine<br />
gezielte und weitaus stärkere<br />
Diversifizierung seiner Erdgaslieferquellen<br />
und seiner Energieträgerstruktur.<br />
Allerdings beschränken<br />
sich die langfristigen<br />
Alternativen für russische Erdgasbezüge<br />
zum größten Teil auf die<br />
OPEC-Länder Afrikas und des<br />
Mittleren Ostens.<br />
Russland<br />
Turkmenistan<br />
u. a.<br />
Droht eine<br />
Gas-OPEC?<br />
Algerien<br />
Libyen<br />
Quelle: Euracoal, 2004<br />
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