PDF (3.9 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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„Teurer Heiligenschein<br />
erneuerbarer<br />
Energien“<br />
Energieverbrauch<br />
im Vergleich zur<br />
Weltbevölkerung<br />
Weltbevölkerung<br />
Mrd.<br />
8,5<br />
4,5<br />
72%<br />
6,4<br />
77%<br />
28% 23%<br />
1980<br />
81%<br />
2003 2030<br />
bei deutlichem Zuwachs des<br />
Energieverbrauchs kaum abnehmen.<br />
Denn die anderen Energieträger<br />
stoßen an enge Grenzen.<br />
Der Kernenergie mangelt es an<br />
Akzeptanz und einer Lösung der<br />
Entsorgungsprobleme. Die erneuerbaren<br />
Energien spielen bislang<br />
nur eine additive Rolle. Sie<br />
bedürfen vielfach noch lange der<br />
Entwicklung zur Marktfähigkeit<br />
und großer technologischer Fortschritte.<br />
Die vor allem in Deutschland<br />
in sie schon für die nächsten<br />
Jahrzehnte gesetzten großen<br />
Erwartungen erscheinen weit<br />
überzogen. Weil die gesamtwirtschaftlichen<br />
Kosten auf Sicht noch<br />
viel zu hoch sind, fordert inzwischen<br />
etwa Professor Carl Christian<br />
von Weizsäcker, langjähriger<br />
Direktor des Energiewirtschaftlichen<br />
Instituts der Universität<br />
Köln, von dem „sehr teuren<br />
Entwicklungs- u.<br />
Schwellenländer<br />
19% Industrieländer<br />
Weltenergieverbrauch<br />
Mrd. t SKE<br />
24<br />
10,4<br />
26%<br />
74% 62%<br />
1980<br />
15,2<br />
38%<br />
48%<br />
52%<br />
2003 2030<br />
Quelle: IEA, 2004<br />
Heiligenschein“ der erneuerbaren<br />
Energien Abstand zu nehmen.<br />
Zwar werde ihre Nutzung weltweit<br />
zunehmen, wo immer das sinnvoll<br />
ist, doch ein Ausbau erneuerbarer<br />
Energien auf breiter Front sei<br />
vorerst nicht tragbar.<br />
Energie ist und bleibt ein Schlüssel<br />
zur Überwindung von Armut.<br />
Erst der Zugang zu Energie<br />
ermöglicht produktive<br />
Tätigkeit und die nachhaltige<br />
Sicherung der<br />
Grundbedürfnisse. Die<br />
Entwicklung der Energieversorgung<br />
ist daher von<br />
den Vereinten Nationen,<br />
der Weltbank und dem<br />
Internationalen Währungsfonds in<br />
die „Millennium Development<br />
Goals“ aufgenommen worden. In<br />
den nächsten 25 Jahren rechnen<br />
die UN mit einem Anstieg der<br />
Weltbevölkerung von heute 6,8<br />
Milliarden auf über 8 Milliarden<br />
Menschen. Ohne zusätzliche<br />
Anstrengungen zur Energiebereitstellung<br />
werden nach Prognosen<br />
der Internationalen Energie Agentur<br />
(IEA) in ihrer aktuellen Studie<br />
„Energy and Poverty“ dann noch<br />
immer über eine Milliarde Menschen<br />
ohne Zugang zu kommerzieller<br />
Energie sein. Vor diesem Hintergrund<br />
fordert der World Energy<br />
Council (WEC), alle verfügbaren<br />
Energieoptionen offen zu halten<br />
und weiterzuentwickeln. Energiearmut<br />
würde sonst neben Wasserknappheit<br />
und Epidemien zu einem<br />
der größten Menschheitsprobleme.<br />
Energie –<br />
Schlüssel zur<br />
Überwindung<br />
von Armut<br />
Der UN-Bevölkerungsfonds<br />
erwartet den größten Bevölkerungszuwachs<br />
in urbanen Zentren<br />
und einen anhaltenden Trend zu<br />
Megastädten. Dies gilt im Besonderen<br />
für die Schwellenländer<br />
Süd- und Südostasiens sowie<br />
Lateinamerikas, die den größten<br />
Energiehunger entfalten. Dort<br />
bedeutet die Versorgung mit<br />
wettbewerbsfähiger und sicherer<br />
Energie einen wesentlichen<br />
Standortfaktor im<br />
globalen Wettbewerb um<br />
Investitionsmittel. Für<br />
die Schwellenländer ist<br />
eine sichere und schnell<br />
wachsende Rohstoff- und<br />
Energieversorgung die<br />
Voraussetzung für einen erfolgreichen<br />
wirtschaftlichen Aufholprozess<br />
und schafft dort Arbeit und<br />
Wohlstand.<br />
Das bedeutet zugleich die zunehmende<br />
Inanspruchnahme des am<br />
Weltmarkt verfügbaren Rohstoffund<br />
Energieangebots, unter<br />
Umständen auch zulasten des<br />
Bedarfs bzw. der Importnachfrage<br />
anderer Länder. Die Industrieländer<br />
können sich keineswegs<br />
darauf verlassen, aufgrund ihrer<br />
heutigen wirtschaftlichen Überlegenheit<br />
die verschärfte Nachfragekonkurrenz<br />
dauerhaft zu ihren<br />
Gunsten entscheiden zu können.<br />
Studien etwa von Goldman Sachs<br />
sagen voraus, dass die vier „BRICs<br />
economies“ – d. h. die Volkswirtschaften<br />
Brasiliens, Russlands,<br />
Indiens und Chinas – den heute<br />
führenden Industrieländern in<br />
weniger als 40 Jahren in der<br />
Wirtschaftskraft den Rang<br />
ablaufen werden.<br />
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