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aktuEllES<br />

© Fotolia.de<br />

Ärztlicher notfall<strong>die</strong>nst:<br />

Erste Schritte zur Verbesserung der Situation<br />

viele <strong>die</strong>nste, eine nicht leistungsgerechte honorierung,<br />

das anspruchsdenken vieler patienten <strong>–</strong> der ärztliche notfall<strong>die</strong>nst<br />

in oberösterreich ist dringend reformbedürftig.<br />

seit frühjahr beschäftigt sich eine arbeitsgruppe mit dem<br />

thema <strong>–</strong> erste schritte zur verbesserung der situation sind<br />

bereits eingeleitet.<br />

Der durchschnittliche Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag<br />

in einer oberösterreichischen Gemeinde <strong>–</strong> nennen wir ihn<br />

Dr. X. <strong>–</strong> ist 54 Jahre alt, leistet 504 Stunden im Jahr Sonn-<br />

und Feiertags<strong>die</strong>nste und Wochentagsbereitschafts<strong>die</strong>nste von<br />

714 Stunden im Jahr. Er ist gern für seine Patienten da und<br />

sieht sich <strong>als</strong> ersten Ansprechpartner für sie. Die überlangen<br />

Arbeitszeiten, <strong>die</strong> vielen Dienste, <strong>die</strong> häufigen Einsätze in der<br />

Nacht machen ihm aber zusehends zu schaffen und lassen sich<br />

mit einem Familienleben schwer vereinbaren.<br />

vorstellungen via online-umfrage erheben<br />

So wie Dr. X geht es derzeit vielen Ärztinnen und Ärzten in<br />

OÖ. „Es ist ganz klar, das Berufsbild des Allgemeinmediziners,<br />

der Allgemeinmedizinerin ist eng verknüpft mit der<br />

Erreichbarkeit. Wir kennen unsere Patienten und sind erste<br />

Ansprechpartner <strong>–</strong> <strong>die</strong>s müssen wir auch erfüllen. »<br />

„Es gibt konkrete Modelle,<br />

<strong>die</strong> wir derzeit verhandeln.<br />

<strong>die</strong> Prämissen sind klar:<br />

Es muss eine Straffung und<br />

Vereinfachung geben, und das<br />

bei leistungsgerechter<br />

Honorierung“, informiert<br />

MR Dr. Wolfgang Ziegler<br />

Stv. Kurienobmann<br />

„ Viele kollegen, <strong>die</strong> den turnus<br />

gerade abgeschlossen haben, wollen<br />

in <strong>die</strong> Praxis, es fehlt aber <strong>die</strong> nötige<br />

Erfahrung. Ein Seminar, das einen<br />

„Praxisfit“ macht, hilft sicherlich<br />

bei der Entscheidung, den Schritt zu<br />

wagen“, sagt turnusärztevertreterin<br />

Dr. Doris Müller<br />

Stv. Kurienobfrau der angest. Ärzte<br />

Das aktuelle Modell des ärztlichen Notfall<strong>die</strong>nstes ist aber teilweise<br />

nicht mehr zeitgemäß <strong>–</strong> sowohl was <strong>die</strong> Häufigkeit der<br />

Dienste betrifft, <strong>als</strong> auch <strong>die</strong> Honorierung“, sagt der stv. Kurien-<br />

obmann und Sektionsobmann der Allgemeinmediziner MR<br />

Dr. Wolfgang Ziegler, der im Frühjahr eine Arbeitsgruppe zur<br />

Reformierung des ärztlichen Notfall<strong>die</strong>nstes ins Leben geru-<br />

„in der Praxis ist man meist<br />

auf sich allein gestellt.<br />

Wenn man hier gezielt<br />

vorbereitet wird, erleichtert<br />

das sicherlich <strong>die</strong> Entscheidung<br />

für eine derartige tätigkeit“,<br />

meint landärztevertreter<br />

MR Dr. Silvester Hutgrabner<br />

Stv. Kurienobmann<br />

fen hat. „Vieles scheint klar: So ist es logisch, dass in Zeiten<br />

höherer Mobilität <strong>die</strong> Sprengel größer sein <strong>können</strong>. Es gibt<br />

auch schon ganz konkrete Modelle, <strong>die</strong> wir derzeit mit der<br />

OÖ Gebietskrankenkasse verhandeln. Die Prämissen sind klar:<br />

Es muss eine Straffung und Vereinfachung geben, und das<br />

bei leistungsgerechter Honorierung. Wir wollen aber keine Lösung<br />

nach dem Gießkannenprinzip!“, so Ziegler. Das Ärztliche Qualitätszentrum<br />

wurde deshalb beauftragt, eine Online-Umfrage zum<br />

Thema unter den niedergelassenen AllgemeinmedizinerInnen mit<br />

Kassenvertrag durchzuführen. Abgefragt werden <strong>die</strong> Meinungen<br />

zu einer Sprengelzusammenlegung, zur Einrichtungen von Notfallordinationen<br />

und zu verschiedenen Varianten der Honorierung<br />

<strong>die</strong>ser. „Die Meinung der Kolleginnen und Kollegen sind<br />

teilweise sehr unterschiedlich. Ich appelliere an alle, an der Umfrage<br />

teilzunehmen, damit wir eine valide Arbeitsgrundlage für eine<br />

Neustrukturierung haben, mit der alle Kolleginnen und Kollegen<br />

gut leben <strong>können</strong>“, sagt Dr. Ziegler, „<strong>die</strong> Ergebnisse der Umfrage<br />

werden in <strong>die</strong> Verhandlungen mit dem Land OÖ und der<br />

OÖ GKK, denen wir vertraglich verpflichtet sind, einfließen.“<br />

JungärztInnen fit für vertretungen<br />

und ärztliche notfall<strong>die</strong>nste machen<br />

Mit gerade frisch erworbenem Ius practicandi, nach einer<br />

längeren beruflichen Pause oder wenn <strong>die</strong> Erfahrung in einer<br />

allgemeinmedizinischen Praxis fehlt, ist es für viele AllgemeinmedizinerInnen<br />

nicht vorstellbar, Vertretungen oder gar ärztliche<br />

Notfall<strong>die</strong>nste zu übernehmen. Die Ärztekammer für OÖ plant<br />

deshalb in Zusammenarbeit mit der MedAk, Seminare anzubieten,<br />

in denen <strong>die</strong> MedizinerInnen speziell auf <strong>die</strong>se Tätigkeiten<br />

vorbereitet werden. „Gerade für Kolleginnen und Kollegen, <strong>die</strong><br />

den Turnus abgeschlossen haben und planen, sich niederzulassen,<br />

ist das eine tolle Initiative. Viele wollen in <strong>die</strong> Praxis, es<br />

fehlt aber <strong>die</strong> nötige Erfahrung“, sagt Turnusärztevertreterin Dr.<br />

Doris Müller. Auch der stv. Kurienobmann und Vertreter der<br />

LandärztInnen, MR Dr. Silvester Hutgrabner, begrüßt <strong>die</strong> Idee:<br />

„Die Anforderungen in einer Landarztpraxis sind ganz andere <strong>als</strong><br />

man im Krankenhaus mitbekommt. Man ist meist auf sich allein<br />

oÖ ÄrZtE Juli / august 2012 » Seite 14 oÖ ÄrZtE Juli / august 2012 » Seite 15<br />

gestellt. Wenn man hier gezielt vorbereitet wird, erleichtert das<br />

sicherlich <strong>die</strong> Entscheidung für eine derartige Tätigkeit!“.<br />

problem: anspruchsdenken<br />

Ein Problem, mit dem nahezu alle ÄrztInnen im ärztlichen<br />

Notfall<strong>die</strong>nst konfrontiert sind, ist das Anspruchsdenken vieler<br />

Patienten. Vielen ist nicht klar, wofür der ärztliche Notfall<strong>die</strong>nst<br />

da ist. „Ich selbst bin schon während einer Sonntagsvisite ersucht<br />

worden, einen Kurantrag zu schreiben“, berichtet MR Dr. Wolfgang<br />

Ziegler. Dieses Anspruchsdenken ist selten böswillig <strong>–</strong> meist<br />

sind <strong>die</strong> Patienten einfach nicht ausreichend darüber informiert,<br />

wofür der ärztliche Notfall<strong>die</strong>nst da ist und wofür nicht. „ Hier<br />

hilft gezielte Kommunikation, wie sie <strong>die</strong> Ärztekammer seit<br />

Jahren betreibt, aber auch gezielte Information seitens der<br />

KollegInnen“, sagt Dr. Ziegler, „es muss einfach jedem klar sein,<br />

dass man mit Beschwerden, <strong>die</strong> bis zur nächsten Ordinationsöffnungszeit<br />

warten <strong>können</strong>, auch warten muss. Das kommt<br />

jenen zugute, <strong>die</strong> den ärztlichen Notfall<strong>die</strong>nst wirklich brauchen!“<br />

Stichwort Notfall: Die verschiedenen Bezeichnungen<br />

des ärztlichen Notfall<strong>die</strong>nstes haben zur Verwirrung um dessen<br />

Wie stellen Sie sich den<br />

Ärztlichen notfall<strong>die</strong>nst vor?<br />

Bis Ende August läuft dazu eine Online-Umfrage unter mehr<br />

<strong>als</strong> 600 AllgemeinmedizinerInnen mit Kassenvertrag.<br />

Zweck beigetragen: Weder geht es darum, einen Service im Sinne<br />

von Bereitschaft für alle Fälle rund um <strong>die</strong> Uhr zu bieten, noch<br />

um einen Dienst, der den Notarzt / <strong>die</strong> Notärztin ersetzt. Die<br />

Arbeitsgruppe hat sich deshalb zur Bezeichnung „ärztlicher Notfall<strong>die</strong>nst“<br />

entschlossen, <strong>die</strong> ganz klar beschreibt, was geboten<br />

wird: Ein ärztlicher Ansprechpartner für allgemeinmedizinische<br />

Not- und Akutfälle außerhalb der Ordinationszeiten.<br />

■<br />

Mag. Susanne Sametinger<br />

Ärztlicher notfall<strong>die</strong>nst:<br />

rufnummer 141<br />

Linz, Steyr, Vöcklabruck: „Notordinationen“ vom Roten Kreuz<br />

Mehr <strong>als</strong> 600 Bereitschafts<strong>die</strong>nst-ÄrztInnen<br />

Wochenende und Feiertage:<br />

7:00 <strong>–</strong> 7:00 uhr des nächsten Werktages<br />

Während der Woche:<br />

14:00 (linz 19:00 uhr) <strong>–</strong> 7:00 uhr des nächsten tages<br />

Für akute, unaufschiebbare ärztliche Interventionen, <strong>die</strong> nicht<br />

bis zur nächsten Ordinations-Öffnungszeit warten <strong>können</strong>.

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