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Wohnen als soziale Kulturtechnik […] (Stephanie Weiss)

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<strong>Wohnen</strong> <strong>als</strong><br />

<strong>soziale</strong> <strong>Kulturtechnik</strong> –<br />

eine vernachlässigte Kategorie im Diskurs der<br />

kulturellen Dimension nachhaltiger Entwicklungen<br />

<strong>Stephanie</strong> <strong>Weiss</strong><br />

Kulturwissenschaftlerin, M.A.<br />

Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung<br />

Hochschule für Soziale Arbeit<br />

Fachhochschule Nordwestschweiz


Vortrag im Rahmen der Jahrestagung des AK Quartier der Deutschen Gesellschaft für Geographie, Köln, 12.11.2010<br />

Aufbau des Referats<br />

Kultur und Nachhaltigkeit<br />

<strong>Wohnen</strong> <strong>als</strong> <strong>soziale</strong> <strong>Kulturtechnik</strong> – für eine lebensweltorientierte<br />

Integration des Kulturellen in nachhaltige Entwicklungen für Quartiere<br />

Wohnkultur in der nachhaltigen Quartier‐ und Siedlungsplanung –<br />

Perspektiven aus einem laufenden Forschungsprojekt


Kultur und Nachhaltigkeit<br />

Diskurs kulturelle Nachhaltigkeit:<br />

‐ Querschnittsthema zu den Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales<br />

‐ Kultur der Nachhaltigkeit übersetzt bestehende Nachhaltigkeitskonzepte in eine<br />

gelebte Kultur<br />

‐ Kultur meint: Eine Kultur nachhaltiger Entscheidungen zu institutionalisieren<br />

‐ Kultur stellt dar: Selbstreflexive, kommunikative und organisatorische Dimension<br />

nachhaltigen Handelns, die den Widerspruch zwischen Dauerhaftigkeit und<br />

Freiheit mit einander verbindet<br />

Themenspektrum der kulturellen Dimension nachhaltiger Entwicklungen:<br />

‐ Bewahren und Transformieren kultureller Werte, Normen und Traditionen<br />

‐ Identität, Identifikation und Sinnstiftung <strong>als</strong> „Leitthemen“ kulturell nachhaltiger<br />

Prozesse<br />

‐ Integration der kulturell‐ästethischen Dimension in alle Themenfelder der<br />

Nachhaltigkeit


Kultur und Nachhaltigkeit – Planungsprozess<br />

Bewertungskategorien der kulturellen Dimension auf Ebene Quartier und<br />

Wohnumfeld, Entwurfsqualität und Planungsgrundlagen


Kultur und Nachhaltigkeit – Zielvereinbarungen<br />

Bewertungssystem des Schweizerischen Ingenieur und Architektenverein/SIA,<br />

Empfehlung 112/2005, Nachhaltiges Bauen.


<strong>Wohnen</strong> <strong>als</strong> <strong>soziale</strong> <strong>Kulturtechnik</strong><br />

LEBENSSTILE<br />

RAUMPRAXEN<br />

SUBSTANZEN<br />

IDENTITÄTEN<br />

LOKAL<br />

LEIBLICHKEIT<br />

MULTILOKAL<br />

ZUHAUSE<br />

WOHNEN


<strong>Wohnen</strong> <strong>als</strong> <strong>soziale</strong> <strong>Kulturtechnik</strong> –<br />

für eine lebensweltorientierte Integration des Kulturellen<br />

in nachhaltige Entwicklungen für Quartiere<br />

Qualität kulturell nachhaltiger Entwicklungen:<br />

‐ Kultur nachhaltiger Entscheidungen auf und für Ebene Quartier und<br />

Stadtteil (individuell, kollektiv, partizipativ, politisch usw. –selbstreflexiv,<br />

kommunikativ)<br />

‐ Umgang mit Dauerhaftigkeit/Kontinuität und gesellschaftlichem<br />

Wandel in der Planung von Quartier und Stadtteil<br />

‐ Kompetenzen in der Übertragbarkeit auf Anforderungen des<br />

gesellschaftlichen und kulturell‐ästhetischen Wandels z.B. interkulturelle<br />

und genderspez. Fragestellungen von <strong>Wohnen</strong> und Wohnkultur, Lebensund<br />

Konsumstile


Wohnkultur in der nachhaltigen Quartier‐ und Siedlungsplanung<br />

Perspektiven und Fragestellungen aus dem laufenden Forschungsprojekt<br />

„Die <strong>soziale</strong> Dimension nachhaltiger Quartiere und Wohnsiedlungen“ mit<br />

den Fallbeispielen Rieselfeld, Freiburg i. Br., Werdwies Zürich‐Grünau,<br />

SolarCity Linz, 2009/10 (M. Drilling, S. <strong>Weiss</strong>, D. Blumer),<br />

Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung/HSA FHNW Basel, im Auftrag<br />

des Bundesamtes für Wohnungswesen (CH)


Die Siedlung Werdwies im Quartier Zürich‐Grünau –<br />

Transformation eines Stadtteils<br />

‐ Grösster Ersatzneubau einer Siedlung der Stadt Zürich aus den 1950er Jahren<br />

‐ Abbruchentscheid auf einem städtischen Workshop im Jahr 1998<br />

‐ Rückbauverfahren, Umsiedlung der Mieter und Prozessbegleitung bis 2005<br />

‐ Einweihung des Neubaus und Einzug der ersten Mieter im Jahr 2006<br />

‐ heute ca. 500 BewohnerInnen in sieben Punkthäusern, ein Drittel<br />

Sozialwohnungen, Minergie‐Standard und Barrierefreiheit in allen Gebäuden


Qualität kulturell nachhaltiger Entwicklungen am Beispiel Werdwies<br />

Kultur nachhaltiger Entscheidungen für ein Quartier/einen Stadtteil:<br />

‐ sozialpolitische Entscheidung, ethische Dimension<br />

‐ Modellvorhaben, too‐big‐to‐fail‐Projekt<br />

‐ inter‐ und intrainstitutioneller Entstehungs‐ und Transformationsprozess<br />

‐ prozesshaftes Verständnis von Quartierentwicklung


Qualität kulturell nachhaltiger Entwicklungen am Beispiel Werdwies<br />

Umgang mit Dauerhaftigkeit/Kontinuität und gesellschaftlichem Wandel:<br />

‐ Rückbauprojekt, das nicht zum Verlust der Quartieridentität führen sollte<br />

‐ Kontinuität durch Prozessbegleitung<br />

‐ Kontinuität durch Einfliessen lokalen Wissens und lokaler Kultur


Qualität kulturell nachhaltiger Entwicklungen am Beispiel Werdwies<br />

Umgang mit Dauerhaftigkeit/Kontinuität und gesellschaftlichem Wandel:<br />

‐ Das Beispiel FUGE: Kunstprojekt <strong>als</strong> temporäre Nutzennutzung<br />

‐ Kunst <strong>als</strong> Link/Verbindung zwischen der alten und der neuen Siedlung<br />

‐ Kunst <strong>als</strong> Gestaltungsinstrument von Kontinuität und Identifikation in der<br />

neuen Siedlung


Qualität kulturell nachhaltiger Entwicklungen am Beispiel Werdwies<br />

Kompetenzen in der Übertragbarkeit auf Anforderungen des<br />

gesellschaftlichen und kulturell‐ästhetischen Wandels:<br />

‐ Gestaltungsprinzipien „Design für Alle“ und Nutzungsvielfalt<br />

‐ Heterogenität und Inklusion durch städtebauliche Massnahmen<br />

(<strong>soziale</strong> Durchmischung z.B. durch unterschiedliche Wohngrundrisse,<br />

Nutzungsmischung in allen Erdgeschossen der sieben Häuser)


<strong>Wohnen</strong> <strong>als</strong> <strong>soziale</strong> <strong>Kulturtechnik</strong> –Fragen an das Plenum<br />

Welcher Kultur nachhaltiger Entscheidungen begegnen Sie in Quartieren und<br />

Stadtteilen?<br />

Spannungsfeld Dauerhaftigkeit/Kontinuität, Freiheit und gesellschaftlicher<br />

Wandel; wie in Planung/Umbau/Sanierung nachhaltiger Quartiere<br />

umsetzen?<br />

Welchen Beitrag kann die kulturelle Dimension nachhaltiger Entwicklung für<br />

Quartier und Stadtteil, für das <strong>Wohnen</strong> <strong>als</strong> <strong>soziale</strong> <strong>Kulturtechnik</strong> leisten?


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