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Tourismus – ganz natürlich! - Natur und Kultur im Tourismus

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4.2.4 Hohe Qualität <strong>und</strong> hervorragender Service<br />

Höchste Qualität entlang der gesamten Servicekette<br />

Die Qualitätsansprüche der Gäste sind hoch. Mit durchschnittlichen Leistungen geben sie sich <strong>im</strong>mer weniger<br />

zufrieden. Damit der Gast mit dem Gesamterlebnis zufrieden ist, müssen die einzelnen Teilleistungen<br />

entlang Ihrer Servicekette nahtlos ineinander greifen <strong>und</strong> mit den Erwartungen der Gäste übereinst<strong>im</strong>men.<br />

Daher ist es wichtig, dass Sie die Servicekette genau durchdenken <strong>und</strong> jeden Servicepunkt zielgruppenorientiert<br />

unter die Lupe nehmen.<br />

Nachfolgend ein Beispiel, wie eine touristische Servicekette aussehen kann:<br />

Info<br />

<strong>und</strong><br />

Buchen<br />

Anreise<br />

<strong>und</strong><br />

Ankommen<br />

Auspacken<br />

<strong>und</strong><br />

Orientieren<br />

Essen<br />

<strong>und</strong><br />

Trinken<br />

Wohnen<br />

<strong>und</strong><br />

Schlafen<br />

Aktivität<br />

<strong>und</strong><br />

Sport<br />

<strong>Natur</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Kultur</strong>raum<br />

Unterhaltung<br />

<strong>und</strong><br />

<strong>Kultur</strong><br />

Einkauf<br />

Einpacken<br />

<strong>und</strong><br />

Abreisen<br />

Erinnern<br />

<strong>und</strong><br />

Feedback<br />

Qualität ist nicht gleich Luxus<br />

Bei sämtlichen Teilleistungen ist überdurchschnittliche Qualität gefragt. Dabei darf Qualität nicht mit Luxus<br />

gleichgestellt werden! Das fre<strong>und</strong>liche Hotelpersonal, ein Willkommensgruss auf dem Kopfkissen, der<br />

währschafte «Älplerzmorga» mit frischen regionalen Produkten <strong>und</strong> die sichere Führung durch die Bergwelt<br />

sind ebenfalls Merkmale hoher Qualität. Hohe Quantität gilt es dabei eher zu vermeiden; zu viele Zusatzleistungen<br />

schmälern die Buchungschance. Mit dem Auflisten aller Varianten <strong>und</strong> Möglichkeiten von Aktivitäten<br />

verwirren Sie den Gast. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist hingegen die gute Kommunikation bzw. der Austausch<br />

zwischen den einzelnen Servicepunkten, falls diese von unterschiedlichen Personen besetzt sind.<br />

Bescheid wissen <strong>–</strong> das schafft Vertrauen <strong>und</strong> gibt dem Gast das Gefühl von Echtheit <strong>und</strong> Willkommensein.<br />

Konsequenz in allen Bereichen<br />

Ein st<strong>im</strong>miges <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>erlebnisangebot zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sich das Erleben<br />

von <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> wie ein roter Faden durch die gesamte Servicekette zieht. Brüche zwischen einzelnen<br />

Leistungen werden vermieden. Beispielsweise kann die örtliche Bäckerei besucht werden, damit der Gast<br />

sieht, woher das Brot stammt, das be<strong>im</strong> Frühstück serviert wird. Unpassend ist hingegen, dem Gast während<br />

eines mehrtägigen Ferienaufenthaltes nur Angebote ausserhalb der Region zu empfehlen. Ein guter<br />

Verkauf von <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>angeboten stützt sich auch stark auf Identitätsbewusstsein <strong>und</strong> Stolz, auf<br />

Wertschätzung der lokalen Bevölkerung für die eigene Region. Regionale <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> sollten nicht zuletzt<br />

auch auf dem Teller des Restaurants sichtbar werden.<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Fairness<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> soziale Verantwortung werden die <strong>Tourismus</strong>branche in Zukunft stark beschäftigen. Laut<br />

dem Kuoni Ferienreport 2011 ist Nachhaltigkeit der Zukunftsreisetrend schlechthin! Daher ist es wichtig,<br />

dass Sie diesen Aspekt in der Angebotsentwicklung berücksichtigen, gezielt integrieren <strong>und</strong> auch nach aussen<br />

kommunizieren.<br />

4 Entwickeln von Angeboten <strong>–</strong> theoretischer Hintergr<strong>und</strong><br />

Die drei Säulen der Nachhaltigen Entwicklung<br />

Der natur- <strong>und</strong> kulturnahe <strong>Tourismus</strong> baut auf den drei «Säulen» der Nachhaltigen Entwicklung auf: Gesellschaft,<br />

Umwelt <strong>und</strong> Wirtschaft. Es handelt sich um eine <strong>Tourismus</strong>form, die <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> Landschaft schont,<br />

die authentische <strong>Kultur</strong> fördert <strong>und</strong> die regionale Wirtschaft des Ferienortes belebt. Mit anderen Worten soll<br />

der natur- <strong>und</strong> kulturnahe <strong>Tourismus</strong> allen einen Nutzen bringen: den Gästen, den Einhe<strong>im</strong>ischen, der <strong>Natur</strong><br />

<strong>und</strong> der <strong>Kultur</strong>!<br />

Kriterien der Nachhaltigkeit<br />

Bei der Angebotsentwicklung können Sie vordefinierte Nachhaltigkeitskriterien beachten. Dazu gehören<br />

etwa Kriterien wie Mobilität <strong>–</strong> z.B. ausschliessliche Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel <strong>–</strong> <strong>und</strong> Konsum<br />

<strong>–</strong> z.B. Angebot <strong>und</strong> Verwendung von regionalen Produkten <strong>und</strong> Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren<br />

als Angebotspartner. Kriterien der Nachhaltigkeit unterstützen die Positionierung <strong>im</strong> Markt, dienen als Orientierungshilfe<br />

bei der Angebotsentwicklung <strong>und</strong> gewährleisten eine erste Qualitätssicherung. Ob Ihr Angebot<br />

den Nachhaltigkeitsaspekten entspricht, können Sie auch bei der Organisation bzw. Überprüfung der<br />

Servicekette abklären oder anhand der Checkliste «Überprüfung der Nachhaltigkeit des Angebotes».<br />

Checkliste: Kapitel 7, Schritt 7 (S. 79)<br />

<strong>Tourismus</strong> - <strong>ganz</strong> <strong>natürlich</strong>!<br />

Von der Idee über die Marktanalyse zum<br />

natur- <strong>und</strong> kulturnahen <strong>Tourismus</strong>angebot<br />

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