Zur Temperaturbeständigkeit und Ermüdungsfestigkeit ... - Quadriga
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45_49_Bathon_Bletz:Layout 1 19.04.2010 11:22 Uhr Seite 48<br />
Holz-Metall-Klebeverbindungen<br />
–48–<br />
2/2010<br />
Abb. 6:<br />
Exemplarische Darstellung der in den<br />
Ermüdungsversuchen eingesetzten<br />
Prüfkörper.<br />
Abb. 7:<br />
Exemplarische Darstellung eines in<br />
die Hydropulsmaschine eingebauten<br />
Prüfkörpers mit eingeklebten Lochblechen.<br />
Die Durchführung der Ermüdungsversuche<br />
(Wöhlerversuche)<br />
erfolgte an einer<br />
Hydropulsmaschine (Abbildung<br />
7), wobei die Prüfkörper<br />
einer Versuchsreihe jeweils so<br />
lange periodisch schwingend<br />
beansprucht wurden, bis entweder<br />
ein Bruchversagen der<br />
Prüfkörper eintrat oder eine<br />
definierte Grenzlastspielzahl<br />
(N = 1 · 10 7 Schwingspiele) erreicht<br />
wurde. Die Beanspruchungsverhältnisse<br />
bei den<br />
Ermüdungsversuchen wurden<br />
hierbei am Beginn eines Versuchs<br />
definiert <strong>und</strong> über die<br />
Versuchsdauer nicht mehr<br />
verändert. Die Beanspruchung<br />
wurde jeweils in Form einer<br />
sinusförmigen Schwingbelas -<br />
tung mit einer bestimmten<br />
Mittellast <strong>und</strong> einer zugehörigen<br />
Lastamplitude aufgebracht.<br />
Die Frequenz der Lastaufbringung<br />
betrug 3 Hz (bei<br />
den Ermüdungsversuchen an<br />
Prüfkörpern mit eingeklebten<br />
Gewindestangen) bzw. 10 Hz<br />
(bei den Ermüdungsversuchen<br />
an Prüfkörpern mit eingeklebten<br />
Lochblechen). Bei allen<br />
Versuchen lag ein Spannungsverhältnis<br />
k ≈ 0,10 vor. Tabelle<br />
3 zeigt die allgemeinen<br />
theoretischen Beziehungen<br />
zwischen den einzelnen Versuchsparametern.<br />
Die aus den Dauerschwingversuchen<br />
ermittelten Bruchschwingspielzahlen<br />
in Abhängigkeit<br />
des jeweiligen Oberlastniveaus<br />
sind für die Prüfkörper<br />
mit eingeklebten Lochblechen<br />
der Untersuchungsreihen<br />
E-1 <strong>und</strong> E-2 grafisch in<br />
Abbildung 8 aufgetragen. Das<br />
Wöhlerdiagramm ist im halblogarithmischen<br />
Maßstab erstellt.<br />
Hierin sind die drei Fes -<br />
tigkeitsbereiche Kurzzeitfes -<br />
tigkeit (N ≤ 1 · 10 4 ), Zeitfes tigkeit<br />
(1 · 10 4 < N < 1· 10 7 ) <strong>und</strong><br />
angenommene Dauerfestigkeit<br />
(N ≥ 1 · 10 7 ) durch gestrichelte<br />
Tabelle 3: Kenngrößen zur Beschreibung der Ermüdungsversuche.<br />
Kenngröße Einheit Definition<br />
Linien angedeutet. Die Werte<br />
bei N = 1·10 0 Schwingspielen<br />
stellen jeweils die Bruchlast<br />
F max der zugehörigen Kurzzeitzugversuche<br />
dar. Folgende<br />
Erkenntnisse können abgeleitet<br />
werden:<br />
Oberspannung s o N/mm 2 Betragsmäßige größere Spannung<br />
Unterspannung s u N/mm 2 Betragsmäßige kleinere Spannung<br />
Mittelspannung s m N/mm 2 s m = (s u + s o ) / 2<br />
Spannungsschwingbreite Ds N/mm 2 Ds = s o - s u<br />
Spannungsamplitude Ds A N/mm 2 A = ( s o - s u ) / 2<br />
Spannungsverhältnis k – k = s u / s o<br />
Abb. 8:<br />
Vorläufiges Wöhlerdiagramm für die<br />
Prüfkörper der Untersuchungsreihen<br />
E-1 <strong>und</strong> E-2.<br />
• Gr<strong>und</strong>sätzlich zeigt sich in<br />
dem Diagramm für beide<br />
Untersuchungsreihen eine<br />
eindeutige Abhängigkeit<br />
zwischen aufgebrachter<br />
Oberlast <strong>und</strong> Schwingspielzahl.<br />
Mit steigender Oberlast<br />
sinkt erwartungsgemäß die<br />
aufnehmbare Schwingspielzahl.<br />
Deutlich erkennbar im<br />
Wöhlerschaubild ist die jeweils<br />
stark fallende Tendenz<br />
der Bauteilwöhlerlinien im<br />
Bereich der Zeitfestigkeit.<br />
• Weiterhin wird deutlich, dass<br />
die Bauteilwöhlerlinie für<br />
das Klebstoffsystem B gegenüber<br />
der Bauteilwöhlerlinie<br />
für das Klebstoffsys tem<br />
C nach links bzw. nach unten<br />
versetzt ist. Das bedeutet,<br />
dass die Prüfkörper, bei denen<br />
die Lochbleche mit dem<br />
Klebstoffsystem B eingeklebt<br />
wurden, auf gleichem Oberlastniveau<br />
geringere Bruchschwingspielzahlen<br />
aufweisen<br />
als die Prüfkörper, bei<br />
denen das Klebstoffsystem C<br />
verwendet wurde.<br />
• Bezüglich der Versagensart<br />
der Prüfkörper kann festgehalten<br />
werden, dass es bei<br />
Verwendung des Klebstoffsystems<br />
C stets zu einem<br />
Versagen des Lochblechs gekommen<br />
ist. Bei den Prüfkörpern,<br />
bei denen die<br />
Lochbleche mit dem Klebstoffsystem<br />
B ins Holz eingeklebt<br />
wurden, liegt dagegen<br />
eine Lastabhängigkeit<br />
beim Versagen vor. Oberhalb<br />
eines Grenzlastniveaus<br />
von F o ≈ 6,00 kN kommt es<br />
zu einem Versagen des<br />
Klebstoffs, während unterhalb<br />
dieses Grenzlastniveaus<br />
ein Versagen der Lochbleche<br />
eintritt (Abbildung 9).<br />
• Aufgr<strong>und</strong> des Prüfkörpers,<br />
der eine Schwingspielzahl<br />
von N = 1 · 10 7 Schwingspielen<br />
ohne Versagen<br />
durchlaufen hat, kann die<br />
Dauerfestigkeit der Holz-<br />
Lochblech-Klebeverbindung<br />
bei Verwendung des Klebstoffsystems<br />
C bei F D = 3,50<br />
kN angenommen werden.<br />
Dies entspricht ca. 34% der<br />
zugehörigen Kurzzeitfestigkeit<br />
Fmax = 10,30 kN.<br />
• Für das Klebstoffsystem B,<br />
für das die Versuchsreihe<br />
noch nicht abgeschlossen<br />
ist, ist zu erwarten, dass die<br />
Dauerfestigkeit geringfügig<br />
niedriger liegt. Im Vergleich<br />
zur ermittelten Kurzzeitfes -<br />
tigkeit von F max = 10,10 kN<br />
sollte sie 0,30 · F max bis<br />
0,35 · F max betragen.<br />
Für die Prüfkörper der Untersuchungsreihe<br />
E-3 sind die