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spitzmarke quadrat 12/2013 53
DIE TV-DAMPFPLAUDERER
Ob bei Illner, Will, Maischberger, Lanz, Jauch oder Plasberg: Es sind immer
wieder die selbsternannten Experten, die zu jedem Thema „ihren
Senf“ beisteuern.
Beispiel Michael Spreng: So genannter Politberater, der Edmund Stoiber
bis zum politischen Totalflop beriet. Er zündet gern einen „Sprengsatz“
zu Kirche, Kohl und Koalition und breitet sich mit hohlen Phrasen aus,
stets darauf bedacht, die „Marke Spreng“ zu stilisieren.
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märchenhaften Preisen.
Beispiel Karl Lauterbach: Der rote Schattenminister für Gesundheit polarisiert
mit seinen Thesen für unfinanzierbare Reformen das Publikum. Der
Doktor und Professor mit dem Markenzeichen Fliege versucht als volkstümlicher
Gesundheitsapostel zu punkten.
Beispiel Jürgen Trittin: Der Öko-Onkel der Grünen wurde nach der Wahlschlappe
von seinen Parteifreunden in die Wüste geschickt. Der gelernte
Sozialwirt weiß Bescheid über Mindestlohn, PKW-Maut, Schuldenbremse,
Energiewende, Homosexualität und mehr.
Beispiel Hans-Olaf Henkel: Ex-Präsident des BDI und redegewandter
Lobby ist für Großkonzerne, lässt keine Gelegenheit aus, gegen den Euro
zu wettern. Bei jeder Gelegenheit wirbt der alerte Henkel für die Rückkehr
zur D-Mark, fordert eine rechtspopulistische Fraktion.
Beispiel Richard D. Precht: Fernsehphilosoph, Honorarprofessor und Hobby-
Pädagoge, liefert stets eine akute Schulkatastrophe, will eine Bürgergesellschaft,
vertritt hochfliegende Reformpläne zum Thema Arm und Reich.
„Talkshow-Häppchen eines Sofakritikers“, urteilte der Spiegel.
DAS ALLERLETZTE
ABC-TV, CNN oder CBS, die amerikanischen Coast-to-Coast Fernsehgiganten,
gedenken zum 50. Jahrestag der feigen Ermordung des US-
Präsidenten John F. Kennedy in Dallas am 22. November 1963 auf besonders
makabere Weise. Nicht etwa die Leistungen des damaligen Hoffnungsträgers
werden posthum gewürdigt, sondern die Witwe des vermeintlichen
Mörders, Marina Oswald, darf in landesweiten Talkshows wirre
Ver mutungen über politische Mordkomplotte verbreiten. Einige lokale
Sender berichten von Touristen-Touren zu den „Tatorten“, die in Rockwall
– unweit von Dallas – enden, wo die heute 72jährig Witwe lebt. Oft schreibt
die in Russland geborene Oswald vor ihrer Haustür fernsehgerecht Autogramme.
Höhepunkt der pietätlosen Fernseh-Berichte war die telegene
Versteigerung des Eherings von Lee Harvey Oswald. Ein anonymer Bieter
aus Texas ersteigerte das schlichte Goldstück für sage und schreibe
108.000 US-Dollar.
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