harz aktuell kultur kunst porträt senioren reise landkreis ...
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fi rmenprofil quadrat 12/2013 23<br />
„Kaffee riecht wie frisch gemahlener Himmel“,<br />
sagte einmal Jessi Lane Adams. Stimmt, denn<br />
betritt man die neue Kaffeemanufaktur von Markus<br />
Dill und seiner Frau Birgit Wegener in der<br />
Marktstraße in Goslar, wähnt sich der Kaffee-<br />
Liebhaber im Himmel. Beide sind diplomierte<br />
Kaffee-Sommeliers und haben sich den aromati-<br />
sante Trommelröster steht mitten im Geschäft.<br />
Vom Befüllen der Trommel mit Rohkaffee über den<br />
Röstvorgang bis hin zum Abkühlen des fertigen<br />
Kaffees ist der ganze Prozess transparent, inklu-<br />
Die Idee einer eigenen Kaffeerösterei kam Markus<br />
Dill im Urlaub. Schon lange hatte sich der<br />
Geschäftsleiter einer großen Handelskette nach<br />
einem geeigneten Start in ein selbstbestimmtes<br />
Berufsleben umgesehen. Glücklicherweise lernte<br />
er zusammen mit seiner Frau den Kaffeeröster<br />
Thomas Eckel aus Murnau kennen und beschloss<br />
schen Bohnen verschrieben.<br />
sive Blick ins Lager mit den vielen prall gefüllten<br />
nach stundenlangen und intensiven Gesprächen,<br />
FOTOS: BERND SCHWARZ<br />
Der unwiderstehliche Duft frisch gerösteten und<br />
gemahlenen Kaffees strömt in die Nase und plötzlich<br />
sagt das Gehirn: Ich will Kaffee! Unsere<br />
Genuss<strong>reise</strong> durch die Plantagen Afrikas, Mittelund<br />
Südamerika beginnt mit dem Probieren einer<br />
der 15 verschiedenen Spezialitätenkaffees, ausschließlich<br />
Arabica-Sorten und zum größten Teil<br />
biologisch angebaut und fair gehandelt.<br />
AUS BLASSEN BÖHNCHEN WERDEN<br />
KAFFEEBRAUNE SCHÖNHEITEN<br />
„Erst die sorgfältig kontrollierte Langzeitröstung<br />
des Rohkaffees im Trommelröster eröffnet uns die<br />
weit über 1000 Geschmacks- und Aromastoffe im<br />
Kaffee. Dies geschieht bei 200 bis 240 Grad in<br />
15 bis 20 Minuten. Die fertigen Bohnen werden<br />
anschließend abrupt an der Luft abgekühlt und<br />
fachgerecht gelagert, damit der Kaffee sein volles<br />
Aroma entfalten kann, dieser Prozess dauert ungefähr<br />
zwei bis drei Tage“, erklärt der leidenschaftliche<br />
Kaffeespezialist. „Jede Röstung schmeckt<br />
ein wenig anders und das soll sie auch, schließlich<br />
haben wir es mit einem Naturprodukt zu tun.“<br />
Wer gerade im Geschäft ist und Lust hat, kann<br />
gern beim Röstvorgang dabei sein, denn der impo-<br />
Säcken und Geschichten, Tipps und Tricks rund<br />
um den Kaffee vom Röstmeister selber.<br />
DER BERUFLICHE NEUBEGINN<br />
eine Woche in seiner Manufaktur mitzuarbeiten,<br />
um die Praxis kennen zu lernen. Es folgte eine<br />
lange Ausbildung zum Kaffee-Sommelier bei Prof.<br />
Edelbauer in Wien, was die Leidenschaft der beiden<br />
noch verstärkte.<br />
GOSLAR IST ERSTE WAHL<br />
Nachdem beide ihre Diplome in der Hand hatten,<br />
begann die Suche nach einem Standort mit geeigneten<br />
Räumlichkeiten. Schließlich entschied man<br />
sich für Goslar. „Wir haben uns sofort in diese<br />
wunderbare historische Stadt verliebt, zudem<br />
wurden wir vom Bürgermeister und der Wirtschaftsförderung<br />
gleich mit offenen Armen empfangen“,<br />
so der Goslarer Neubürger. Der Umbau<br />
der Geschäftsräume verschlang noch einmal viel<br />
Zeit und Geld, da ausschließlich baubiologisch<br />
unbedenkliche Materialien verwendet wurden, um<br />
später keine „Fremdaromen“ im Kaffee zu haben.<br />
„Früher gab es in Deutschland einmal etwa 6000<br />
Röstbetriebe, heute sind es mal gerade noch 400.<br />
Wir wollen dazu beitragen, diese alte Tradition<br />
wieder aufleben zu lassen und damit die Kaffee<strong>kultur</strong><br />
in Deutschland aufrecht erhalten. Wir rösten<br />
hier zwei- bis dreimal in der Woche, manchmal<br />
auch öfter, je nach Bedarf halt“, erzählt Markus<br />
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