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02<br />

2013<br />

MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ KOSTENLOS FEBRUAR 2013<br />

AUTOHAUS SCHOLL & MROZEK – ÜBERRASCHEND VIEL DRIN.<br />

HARZ AKTUELL KULTUR KUNST PORTRÄT<br />

SENIOREN REISE LANDKREIS EMPFEHLUNGEN


425.11.1704_Goslar_250x250_vorlage_425.11._Goslar_250x250 09.01.12 14:13 Seite 1<br />

2<br />

Leben - Wohnen - Wohlfu .. hlen ...<br />

... in der Residenz Schwiecheldthaus<br />

Genießen Sie hohe Wohn- und Lebensqualität in<br />

einer der schönsten Residenzen in Südniedersachsen,<br />

nur 100 Schritte vom Goslarer Marktplatz entfernt.<br />

■ Individuell zu möblierende Appartements von 29 - 80 m 2<br />

mit komplett barrierefreien Bädern und Küchen<br />

■ Liebevolle und kompetente „Rund-um-die-Uhr-Betreuung“<br />

durch unseren hauseigenen Pflege- und Betreuungsdienst<br />

■ Viele Angebote für aktive und kreative Freizeit gestaltung:<br />

Kunst, Musik, Sport und Spiel, Ausflüge, Reisen …<br />

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... beste Voraussetzungen<br />

für ein anspruchsvolles<br />

Leben im Alter!<br />

Unsere Veranstaltungs-Highlights<br />

11.02.2013, 15.00 bis 17.00 Uhr: Rosenmontag im<br />

Schwiecheldthaus mit einem Programm der Großen<br />

Karnevalsgesellschaft Goslar, Anmeldung: 05321-3120,<br />

Gäste zahlen 12,00 €<br />

16.02.2013, 16.00 Uhr: Musikalische Lesung des Romans<br />

„Cecile“ von Theodor Fontane mit Norbert Krug,<br />

Nordharzer Städtebundtheater und Daniel Wolf, Pianist<br />

aus Leipzig<br />

17.02.2013, 19.00 Uhr: Erster Goslarer Kultursalon mit<br />

einem Vortrag von Dr. Friedhart Knolle über den Nationalpark<br />

Harz mit anschließender Diskussion<br />

27.02.2013, 14.00 Uhr: Ausfahrt in den Winterharz<br />

mit Einkehr (Anmeldung erbeten)<br />

Goslarer Vortragswerk im Kreishaus, Klubgartenstr. 6<br />

14.02.2013, 19.30 Uhr: „Zentralasien und die Seidenstraße“.<br />

Eine Multivisions-Dia-Show mit Robert Neu.<br />

16 Monate mit dem Land Cruiser durch die Landschaften<br />

zentralasiatischer Staaten wie Kasachstan,<br />

Kirgisien oder Turkmenistan.<br />

GDA Residenz Schwiecheldthaus<br />

Schwiecheldtstraße 8 -12<br />

38640 Goslar<br />

Tel.: 05321 312-0<br />

www.gda.de<br />

10 x in Deutschland


spitzmarke kolumne quadrat 02/2013 303<br />

ALLGEMEINE BESONDERHEITEN FEBRUAR 2013<br />

Isdasnichlustich?<br />

FOTOLIA.COM © JAVARMAN; PIXELIO.DE © MAGICPEN<br />

Das Gerücht, es gäbe nicht nur ein mediales Sommerloch,<br />

sondern auch ein winterliches Pendant<br />

dazu, bestätigt sich gerade im Februar jedes Jahr<br />

aufs Neue. Es gibt eigentlich nicht wirklich etwas zu<br />

berichten, außer den üblichen Jahresanfangstätigkeiten<br />

wie Geschenke-Umtausch, Diätwahnsinn und Vorbereitung<br />

auf den Karnevalstrubel. Letzterer macht in diesem<br />

Jahr neben allerlei bekannten Unsinnigkeiten mit skurrilen<br />

Motto-Parties auf sich aufmerksam: In einem<br />

bekannten Lokal beispielsweise erhalten alle dem Verkleidungswahn<br />

verfallenen Besucher, die komplett in<br />

Pink gewandet erscheinen, die Getränke umsonst. Eine<br />

andere Gastronomie versuchte, die Feierwütigen mit<br />

einer Krankenschwester-Komplett-Verkleidung zu locken.<br />

Dann, so der Veranstalter, winkt die uneingeschränkte<br />

Getränke-Flatrate für den gesamten Abend − also nicht<br />

nur der physische System-Absturz, sondern gleich flachliegen<br />

auf ganzer Linie, resümierte ich.<br />

Persönlich halte ich mich gern in der fünften Jahreszeit<br />

an karnerval- und verkleidungsfreie Zonen. In diesem<br />

Jahr überredete mich meine beste Freundin zu einem<br />

Besuch in unserer Lieblings-Bar. Ein harmloses Vergnügen,<br />

dachte ich, da kann doch eigentlich nichts passieren.<br />

Schon beim Betreten des Etablissements wurden wir<br />

vom norddeutschen Bar-Personal mit kecken kleinen<br />

Hütchen begrüßt. Na, wenn das alles ist, geht’s ja noch.<br />

Doch schon ging’s weiter. Beim Erklimmen des Barhockers<br />

erschallte ein höchst verdächtiges Geräusch unter<br />

meinem Allerwertesten. Irgendein Spaßvogel hatte mir<br />

unauffällig ein so genanntes Pups-Kissen auf den Stuhl<br />

gelegt. „Isdasnichlustich?“, tönte eine mir wohl bekannte<br />

Stimme aus dem Hintergrund. Mein Lieblings-Nachbar<br />

entledigte sich denn auch noch seiner Fünf-Kilo-Konfettitüte<br />

in meinen Ausschnitt. Verdattert und sprachlos von<br />

soviel platter Dreistigkeit, nahm ich geräuschfrei erneut<br />

an der Bar platz. Schadenfroh grinsend reichte mir der<br />

Barkeeper mein erstes Kalt-Getränk. Mein lustiger Lieblings-Nachbar<br />

entschwand unterdes eilig in die Erleichterungs-Hallen<br />

des Genussschuppens. Plötzlich ertönte<br />

ohrenbetäubendes Geheul gepaart mit einem wiederholten<br />

Gekreische: „Im Sitzen Pinkeln!“ Wütend und mit<br />

hochrotem Gesicht forderte Herr „Nörgelfred“ danach<br />

sein nächstes Pils und die umgehende Entfernung des<br />

heulenden Toilettengeistes, der unter der Klobrille klemmend<br />

jede Missachtung der Regel lautstark ankündigte.<br />

Belustigt über diesen harmlosen Scherz, der dieses Mal<br />

offensichtlich an die richtige Adresse ging, tranken wir<br />

uns stillschweigend weiteren Vergnügungen entgegen. Zu<br />

späterer Stunde vertraute ich meiner Freundin dann ein<br />

Geheimnis an: Wenn die männlichen Familienmitglieder<br />

sich schon stehend erleichtern müssen, so sollen sie<br />

wenigstens anständig zielen. Um sie dahin gehend richtungsweisend<br />

zu animieren (merke: jeder Mann ist ein<br />

Jäger), klebe ich seit Neuestem täuschend echt anmutende<br />

Plastikfliegen in meine heimische WC-Schüssel.<br />

Seither zielen meine Männer nicht mehr vorbei, sondern<br />

versuchen erfolglos die kleinen Insekten im Porzellan zu<br />

versenken. Ich stell damit den Februar unter ein Gesamt-<br />

Motto: „Nörgelfrei statt schneefrei“. Sollte es, total überraschend,<br />

doch noch einen Wintereinbruch mitten im<br />

Winter geben, bekommt jeder, der nicht über Schnee und<br />

Kälte jammert, sondern sich zweckgemäß mit Schal,<br />

Mütze und Handschuhen bekleidet, von mir alle Heiß-<br />

Getränke umsonst. Und eine Schneeschaufel gratis.<br />

In diesem Sinne, genießen Sie das Leben<br />

und bleiben Sie versonnen!


✁<br />

Physiotherapie Medicus<br />

MARTIN SCHABERG BEHANDELT PERSÖNLICH UND INDIVIDUELL<br />

Direkt gegenüber<br />

dem Bahnhof in<br />

Bad Harzburg<br />

hat Martin Schaberg<br />

seit dem 1. Oktober<br />

2011 seine Physiotherapie-Praxis.<br />

Nach seiner<br />

Ausbildung zum<br />

Physiotherapeuten,<br />

die er 2008 erfolgreich<br />

beendete, seinem<br />

Zivildienst in<br />

einer Kindertagesstätte<br />

und seiner Arbeit in<br />

der Krankengymnastikpraxis<br />

in Goslar<br />

freut er sich auf die täglichen Herausforderungen in seinem eigenen Unternehmen.<br />

Im Laufe der Zeit absolvierte er zahlreiche Weiterbildungen und<br />

erwarb zusätzlich zum gewohnten Standard wie der Krankengymnastik und<br />

Massage auch Qualifikationen zu folgenden Themen: Manuelle Lymphdrainage<br />

und Physiotaping. Außerdem ist er ausgebildeter Rückenschullehrer<br />

und Übungsleiter im Rehabilitationssport und deckt somit eine große Breite<br />

an Therapien ab.<br />

Die Patienten t können unter verschiedenen aktuellen Sonderangeboten wählen.<br />

Nähere Informationen erfahren Interessierte in der Praxis oder auf der<br />

Homepage www.physiotherapie-medicus.com<br />

Die Praxis besteht aus drei voneinander getrennten<br />

Behandlungsräumen, zwei Umkleidekabinen und<br />

einem Sportraum, sowie einem Warte- und<br />

Rezeptionsbereich. Die Therapieräume<br />

<strong>Quadrat</strong>-Leser<br />

sind mit modernen Geräten versehen<br />

erhalten bei<br />

und stilvoll eingerichtet. Besonders<br />

Vorlage<br />

wichtig ist Martin Schaberg aber die<br />

persönliche Zuwendung, die Kunden<br />

sind keine Nummern, son-<br />

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dern eigene Persönlichkeiten mit<br />

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entsprechenden individuellen<br />

Bedürfnissen.<br />

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exclusiv auf eine<br />

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Physiotherapie Medicus<br />

Martin Schaberg<br />

Dr.-Heinrich-Jasper-Str. 1, 38667 Bad Harzburg<br />

Telefon 05322 9876176, E-Mail: martin.schaberg@gmx.de<br />

www.physiotherapie-medicus.com<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag 08.00 - 16.00 Uhr, Dienstag 09.00 - 20.00 Uhr<br />

Mittwoch 08.00 - 15.00 Uhr, Donnerstag 09.00 - 20.00 Uhr<br />

Freitag 08.00 - 13.00 Uhr<br />

Termine nach Absprache - Hausbesuche sind möglich<br />

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5<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

QUADRAT NR. 02 / 2013 AUSGABE FEBRUAR 2013<br />

TITELFOTO: STEFAN SOBOTTA<br />

12 16<br />

Ihr Pflegedienst<br />

mit Herz<br />

AKTUELL<br />

Kurz angetippt 23<br />

WIRTSCHAFT<br />

Scholl – Das Autohaus. 08<br />

Wurstmacherkunst Claus Brennecke 16<br />

Adler-Apotheke Bad Harzburg 26<br />

Rolf Bues technics spendet 34<br />

INSTITUTIONEN<br />

Kommunaler Präventionsrat 10<br />

SERIE<br />

Pilzbefall und Würfelbruch 12<br />

GESCHICHTE<br />

Die Schrift 18<br />

AUS ALLER WELT<br />

Modell-Spielzeug 28<br />

KULINARA<br />

Spareribs 38<br />

KULTUR<br />

Kultur Kurzmeldungen 42<br />

PROFILE<br />

Platz genommen 30<br />

Erhard Meyer 51<br />

STANDARDS<br />

Kolumne 03<br />

Die vergangenen zwei Monate in 8 Minuten 06<br />

Cineplex 40<br />

Angelesen 45<br />

Hoffmanns Erzählungen 47<br />

Reingehört 50<br />

Marunde 53<br />

<strong>Quadrat</strong>abend 54<br />

Schon was vor? 56<br />

Impressum 58<br />

18 28<br />

Ihr Pflegedienst<br />

mit Herz in<br />

Bad Harzburg<br />

und Goslar<br />

Unser Pflegedienst ist für Sie auch<br />

an Wochenenden und Feiertagen da,<br />

damit Sie so lange wie möglich in<br />

Ihrer liebgewordenen und vertrauten<br />

Umgebung bleiben können.<br />

Kompetente und liebevolle Pflege bei<br />

Ihnen zu Hause<br />

Beratung und Hilfe bei Formalitäten „rund<br />

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Alltagskompetenz<br />

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38667 Bad Harzburg Wohnpark<br />

Tel.: 05322 / 954-500<br />

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6 quadrat 02/2013 zurück geblickt<br />

DER DEZEMBER / JANUAR<br />

15. DEZEMBER<br />

Kommen sie oder nicht? Harz-Gäste fällen eine<br />

schwere Entscheidung: Nach starkem Schneefall<br />

bis gestern ist Dauerregen bei hohen Temperaturen<br />

angesagt.<br />

16. DEZEMBER<br />

Tatsächlich: Am Nachmittag ist Schluss mit Liften,<br />

weil die Gäste ausbleiben. Es ist windig, lauwarm<br />

und es regnet in Strömen.<br />

17. DEZEMBER<br />

Nächste Runde im Clinch zwischen Gegnern und Befürwortern<br />

einer Großfusion der Landkreise Osterode,<br />

Northeim und Göttingen. Der von den Befürwortern<br />

wegen der begründeten Angst vor einer Niederlage<br />

ausgetrickste Bürgerentscheid soll am 20. Januar<br />

bei der Landtagswahl wiederholt werden.<br />

18. DEZEMBER<br />

Dagegen geht es bei den Fusionsüberlegungen der<br />

Städte Vienenburg und Goslar wohl mit rechten<br />

Dingen zu: Beide Räte stimmen mit großer Mehrheit<br />

den Plänen zu.<br />

19. DEZEMBER<br />

Polizei, Staatsanwaltschaft, Steuerfahndung, geballte<br />

Staatsmacht also scheint nötig, um den Verdacht<br />

auf Korruption und andere Delikte gegen Leitende<br />

und weitere Mitarbeiter der Mansfeld-Löbbecke-Stiftung<br />

in Goslar aufzuarbeiten.<br />

20. DEZEMBER<br />

Der Krankenhaus-Betreiber Asklepios will mehr<br />

Marktmacht und strebt eine Beteiligung an dem einzigen<br />

Wettbewerber in Teilen der Region, der Rhön-<br />

Klinikum AG, an. Das Kartellamt ist einstweilen dagegen.<br />

21. DEZEMBER<br />

Allen Ernstes: Wer zusätzlich zum prekären Job Hilfe<br />

zum Unterhalt durch die Agentur für Arbeit erhält,<br />

sollte das Weihnachts- oder Urlaubsgeld seines<br />

Arbeitgebers vermeiden. Das wird ihm nämlich<br />

sowieso wieder entwendet, und zwar wochenlang,<br />

bevor er es überhaupt bekommen hat. Wie<br />

viel Menschenverachtung geht eigentlich noch?<br />

22. DEZEMBER<br />

Stille Nacht in Lutter? Das Gegenteil ist angesagt<br />

mit einer versehentlichen Masseneinladung an junge<br />

Leute über Facebook. Die Polizei beendet den<br />

Spuk und beschert den Lutteranern eine letztlich<br />

doch stille Nacht.<br />

23. DEZEMBER<br />

Ein Weltuntergang soll kommen, fällt aber buchstäblich<br />

ins Wasser. Beim Bad Harzburger Mineralbrunnen<br />

erfolgt ein offensichtlich zukunftsorientierter,<br />

einvernehmlicher, vergnügter Übergang vom<br />

bisherigen und höchst erfolgreichen Geschäftsführer<br />

Dirk Bonitz auf den bisherigen Verkaufsleiter<br />

Stefan Winkelmann.<br />

24. DEZEMBER<br />

Der Weihnachtsmann hat es schwer: Sturmböen<br />

und Regenschauer erschweren die Arbeit, der Schlitten<br />

will mangels Schnee nicht gleiten. Das Gastgewerbe<br />

meldet kaum Stornos. Kommentar hartnäckiger<br />

Harz-Urlauber: Der Schnee wird schon noch<br />

kommen.<br />

25. DEZEMBER<br />

Frohe Weihnacht. Während der Feiertage wird bekannt,<br />

dass Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk den<br />

neuen Kämmerer Goslars, Ralf Günther, zum 30. April<br />

entlässt. Auslöser ist wohl, dass Günther sich illoyal<br />

verhalten hat. Offiziell ist von verheimlichten<br />

Strafverfahren die Rede.<br />

26. DEZEMBER<br />

Auf Torfhaus liegt noch Schnee, wenn auch nur als<br />

Matsch. Das beweist ein Autofahrer, der versehentlich<br />

zum Rodelhang fährt, sein Fahrzeug dort nicht<br />

bremsen kann und halb hinab rodelt. Keine Schäden,<br />

nur Probleme mit der Rückholung.<br />

27. DEZEMBER<br />

Der Glück-Auf-Saal in Clausthal-Zellerfeld ist Schauplatz<br />

eines Brauchtumsabends mit den Oberharzer<br />

Bergsängern, die Jodler, Peitschenknaller und Volkslieder<br />

darbieten. Die Veranstaltung ist inzwischen<br />

fester Bestandteil des Programms zum Jahresende.<br />

28. DEZEMBER<br />

Aufreger gestern war ein vermeintlicher Bombenkoffer<br />

im Bahnhof von Bad Harzburg. Noch in der<br />

Nacht gibt es Entwarnung: Es handelt sich um ein<br />

in Hannover gestohlenes Gepäckstück mit ganz normalem<br />

Inhalt.<br />

29. DEZEMBER<br />

Insider wissen längst, wann das Milchkannenturnier<br />

der Jungen Union (JU) Bad Harzburg stattfindet.<br />

18 Hobby-Fußballmannschaften treffen sich in<br />

der Deilich Halle und spielen zum 25. Mal den skurrilen<br />

Pokal aus. Den holt Vorjahressieger Inter Eiland.<br />

30. DEZEMBER<br />

Die Sportart „Tannenbaum-Weitwurf“ hat ihre Chance,<br />

olympisch zu werden, verpasst. Nur sechs Mannschaften<br />

mit je drei Teilnehmern beteiligen sich an<br />

der Traditionsveranstaltung am Tannenhof in Lengde.


zurück geblickt quadrat 02/2013 7<br />

31. DEZEMBER<br />

Klaus Germer, Goslars Erster Stadtrat, stellt im Fall<br />

des bisherigen Kämmerers Ralf Günther Strafantrag<br />

gegen Unbekannt, weil Vertrauliches aus einer<br />

nicht öffentlichen Sitzung öffentlich ist.<br />

01. JANUAR<br />

Kleidungsbrand statt Feuerwerk erlebt die Feuerwehr<br />

am frühen Morgen in Bad Harzburg: ein Kleidercontainer<br />

brennt. Ist das ein Protest gegen die<br />

Machenschaften der sogenannten Altkleider-Mafia,<br />

die mit dem Verkauf der als Spenden eingesammelten<br />

Kleider ganze Bekleidungsindustrien – etwa in<br />

Afrika – zerstören?<br />

02. JANUAR<br />

Das Geld ist da. Die an Goslar gezahlte Entschuldungshilfe<br />

Niedersachsens in Höhe von mehr als<br />

43 Millionen Euro resultiert aus dem Zukunftsvertrag<br />

zwischen Stadt und Land.<br />

03. JANUAR<br />

Briefpapier und Straßenschilder müssen neu angefertigt,<br />

Versicherungen, Banken und Behörden informiert<br />

werden, wenn die Fusion zwischen Vienenburg<br />

und Goslar wirksam ist. Allein fast 50 Umbenennungen<br />

von Straßen stehen an.<br />

04. JANUAR<br />

Mit mehr als 1000 bei einem benachbarten Bauern<br />

gestohlenen Eiern werden Wände, Garagen und<br />

Spielgeräte der Grundschule in Immenrode verschmutzt.<br />

Getroffen haben die Täter den Hausmeister<br />

Peter Riedel, der gemeinsam mit einem Bauhof-<br />

Mitarbeiter das Wochenende zur Reinigung benötigt.<br />

05. JANUAR<br />

Prügel für die Lebensabschnittsbegleiterin führen<br />

für einen Goslarer Schläger zum Platzverweis durch<br />

die Polizei. In der folgenden Nacht wird der Gewalttäter<br />

wieder auffällig und muss in die Ausnüchterung.<br />

06. JANUAR<br />

Der erste verkaufsoffene Sonntag des Jahres ist ein<br />

Flop. Sowohl aktuell das Schmuddelwetter als auch<br />

der schon vor Weihnachten erlebte Kaufrausch<br />

dämpfen die Kauflust.<br />

07. JANUAR<br />

Das Ergebnis einer ekelhaften Attacke erlebt die Inhaberin<br />

eines Blumengeschäfts in Goslar bereits<br />

zum dritten Mal. Unbekannte verteilen Dieselöl auf<br />

dem Bürgersteig vor ihrem Geschäft und auf den<br />

Pflanzen im Windfang.<br />

08. JANUAR<br />

Elf Jahre alt ist das lernbehinderte Mädchen, das<br />

angezeigt hat, Opfer sexueller Übergriffe durch den<br />

Fahrer ihres Schulbusses zu sein. Zwei Gutachter<br />

bestätigen die Glaubwürdigkeit des Kindes.<br />

09. JANUAR<br />

Die heutige Forsa-Umfrage liefert als Momentaufnahme<br />

für die FDP den historisch niedrigsten Wert<br />

von zwei Prozent bundesweit. Niedersachsens FDP-<br />

Chef Stefan Birkner hält die Stimmung in Niedersachsen<br />

für besser als im Bundesgebiet.<br />

10. JANUAR<br />

Im Dunkeln ist gut munkeln, sagen sich die Gaunerlein<br />

und hoffen darauf, dass Goslar ihnen die<br />

störende Nachtbeleuchtung abschaltet. Die Bad<br />

Harzburger sind weiter: Das Licht bleibt an.<br />

11. JANUAR<br />

Der Oberbürgermeister darf das: Wer Kaiserringträger<br />

2013 ist, wird zwar offiziell noch als Geheimsache<br />

gehandelt, aber Dr. Oliver Junk lässt ihn raus.<br />

Der Däne und Lichtkünstler Olafur Eliasson wird im<br />

Oktober den begehrten Preis erhalten.<br />

12. JANUAR<br />

Das Nationalpark-Haus in Sankt Andreasberg aktiviert<br />

eine ungewöhnliche Fangemeinde. In einer<br />

Sonderausstellung „Fledermäuse“ beschreiben und<br />

erläutern Experten die Gefahren für das nachtaktive<br />

Tier, das Leben und den Nutzen dieses übrigens<br />

einzigen Säugetiers, das fliegen kann.<br />

13. JANUAR<br />

Einen begehrten Ausstellungsort bietet die Goslarer<br />

Stubengalerie für die Berliner Malerin Elvira Bach.<br />

Sieben Wochen lang stellt die Künstlerin ihre bunten<br />

Bilder aus und startet damit in das 40. Jahr des<br />

Bestehens der Ausstellungsräume.<br />

14. JANUAR<br />

Die für einen dringend nötigen Anbau beantragten<br />

50.000 Euro bekommt das Braunlager Heimat- und<br />

Skimuseum nur zum geringeren Teil von 20.000<br />

Euro, weil zu viele kleine, ehrenamtlich geführte<br />

Museen sich um Mittel aus diesem speziellen Topf<br />

beworben haben. Das Land will damit die ehrenamtliche<br />

Arbeit würdigen und die Attraktivität kleiner<br />

Museen steigern.<br />

15. JANUAR<br />

Redaktionsschluss, damit das QUADRAT-Magazin<br />

für das Leben im Harz Anfang Februar erscheint.<br />

(tg)


8<br />

Das Autohaus.<br />

Die beiden Cousins Axel und Lutz Mrozek<br />

können zufrieden sein, sind sie doch<br />

zunächst im Jahre 2005 in das elterliche<br />

Autohaus in Schladen eingestiegen. Die Übernahme<br />

des Autohauses Scholl im Jahre 2007 brachte<br />

viele Synergieeffekte und damit verbundene Vorteile<br />

in der täglichen Arbeit, die auch der Kunde<br />

durch günstige und schnelle Arbeitsabläufe bald<br />

merkte und honorierte. Alle Arbeitsplätze wurden<br />

damals erhalten, mittlerweile sind sogar im Kundendienst-<br />

und Werkstattbereich neue hinzugekommen,<br />

„weil seit der Übernahme die Geschäftsbereiche<br />

Service sowie Neu- und Gebrauchtwagenverkauf,<br />

entgegen dem allgemeinen Trend, jährlich<br />

gewachsen sind“, so Lutz Mrozek.<br />

AUSZUBILDENDE GESUCHT<br />

Aktuell sucht das erfolgreiche Autohaus noch Auszubildende<br />

für die Werkstatt und den kaufmännischen<br />

Bereich. Interessierte Jugendliche (m/w)<br />

können sich also bewerben und vielleicht schon<br />

bald den vielseitigen und spannenden Beruf des<br />

KFZ-Mechatronikers oder des Einzelhandels- bzw.<br />

Bürokaufmanns erlernen.<br />

EINKAUFSVORTEILE WERDEN AN KUNDEN<br />

WEITERGEGEBEN<br />

Der Eintritt in eine Einkaufgemeinschaft von 44<br />

VW-Händlern brachte günstigere Konditionen<br />

beim Einkauf von Neu- und Gebrauchtwagen,<br />

Zubehör- und Ersatzteilen sowie Schmierstoffen<br />

und anderen Verbrauchsgütern. „Wir haben jederzeit<br />

eine Palette gut ausgestatteter Autos der<br />

FOTOS: STEFAN SOBOTTA


unternehmensprofil quadrat 02/2013 9<br />

unterschiedlichsten Modelle vor Ort, damit auch<br />

Kunden, die es gar nicht abwarten können, schnell<br />

zu ihrem neuen VW kommen“, erwähnt Lutz Mrozek<br />

lächelnd.<br />

„Unser Erfolg kommt vor allem durch die Loyalität<br />

und die sorgfältige Arbeit unserer zur Zeit 26 Mitarbeiter,<br />

denen wir sehr dankbar sind. Denn ohne<br />

ihr Engagement hätte unser Autohaus nicht diesen<br />

guten Ruf im Landkreis“, erzählt Axel Mrozek.<br />

„Wir ziehen hier alle an einem Strang, immerhin<br />

verbringen wir in unserem Familienbetrieb sehr<br />

viel Zeit miteinander. Für uns gehört es einfach<br />

dazu, dass entweder mein Cousin Lutz oder ich<br />

immer in der Firma sind und somit Kunden<br />

und Mitarbeiter stets einen Ansprechpartner<br />

haben.“<br />

MITARBEITERZUFRIEDENHEIT =<br />

KUNDENZUFRIEDENHEIT<br />

Regelmäßige Schulungen und Seminare dienen<br />

der Qualitätssicherung und gewährleisten, dass<br />

die Mitarbeiter ständig auf dem neusten Stand der<br />

Technik sind. „Dieser Wissensvorsprung zahlt sich<br />

in unserer einzigartigen Kundenzufriedenheit aus.<br />

Viele Neukunden kommen auf Empfehlung unserer<br />

Stammkunden. Welche Autohäuser können das<br />

von sich behaupten?“<br />

SERVICE MIT AUSZEICHNUNG<br />

UND KUNDENZUFRIEDENHEIT<br />

Bei einem VW-internen und geheimen Werkstatttest<br />

gewann das Team sowohl 2011 als auch 2012<br />

in Bad Harzburg und auch in Schladen mit 100<br />

Prozent aller erreichbaren Punkte die begehrte<br />

Auszeichnung „Hervorragender Service“. Zum<br />

kundenorientierten Service gehört auch die<br />

bedarfsgerechte Beratung durch die erfahrenen,<br />

meist langjährigen Mitarbeiter.<br />

Das Autohaus Scholl bietet kostengünstige Economy-Ersatzteile<br />

im Paket für ältere Volkswagen an.<br />

Das sind Original-Ersatzteile, die aber einen Preisvorteil<br />

von bis zu 30 Prozent haben. „Somit passt<br />

der Preis zum Fahrzeugalter“, so Axel Mrozek.<br />

DER GOLF 7<br />

Mit dem neusten Produkt des Hauses VW, dem<br />

Golf 7, schauen die beiden Unternehmer positiv in<br />

die automobile Zukunft. Dieses Modell bietet, wie<br />

auch seine Vorgänger und die anderen Mitglieder der<br />

großen VW-Familie, Top-Verarbeitungsqualität, Langlebigkeit<br />

und einen hohen Wiederverkaufswert zum<br />

vergleichsweise günstigen Einstiegspreis. Mit VW als<br />

Hersteller sind die Autounternehmer hinsichtlich<br />

des hohen Qualitätsniveaus und der Modellpolitik<br />

äußerst zufrieden und fühlen sich der Marke eng verbunden.<br />

„Wir freuen uns auf möglichst viele Probefahrten,<br />

denn dieses sichere Gefühl, in einem Golf<br />

zu fahren, muss man selbst erleben oder besser –<br />

erfahren.“ Gern erwähnen die beiden engagierten<br />

Chefs noch, wie stark sie in der Region verwurzelt<br />

sind. „Wir verdienen unser Geld hier und wir geben<br />

es hier auch aus, zum Beispiel, indem wir unter<br />

anderem die Jugendarbeit von Sportvereinen, die<br />

Kultur, Kindergärten, die Feuerwehr oder auch Rettungswagenfahrer<br />

unterstützen.<br />

Autohaus Scholl GmbH<br />

Bad Harzburg<br />

Dr.-Heinrich-Jasper-Str. 59<br />

38667 Bad Harzburg<br />

Telefon 05322 9000<br />

Telefax 05322 900199<br />

www.vw-nordharz.de, info@autohausscholl.de<br />

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Thomas Derer und Sozialarbeiter Florian Rettig im Jugendzentrum B6<br />

Bahn“ führt. Dafür benötigt man die Vernetzung In Deutschland begannen diese Vernetzungsbemühungen<br />

in den achtziger Jahren. Speziell in Nie-<br />

unterschiedlichster kommunaler Einrichtungen,<br />

Vereine und einzelner Menschen.<br />

dersachsen gibt es seit 1995 einen Landespräven-<br />

10 quadrat 02/2013 institutionen<br />

Gemeinsam für eine<br />

sichere Zukunft<br />

DER KOMMUNALE PRÄVENTIONSRAT DER STADT GOSLAR<br />

KRIMINALITÄT ZUVORKOMMEN<br />

Was heißt eigentlich Prävention? Abgeleitet vom<br />

lateinischen praevenire bedeutet es zuvorkommen,<br />

also sinngemäß vorbeugen. In unserem privaten<br />

Leben ist auch meist die praktische Umsetzung<br />

kein Problem, im Gegenteil. Vorbeugen und<br />

das damit einhergehende Gefühl von Sicherheit ist<br />

uns wichtig. Wir schließen Versicherungen ab,<br />

gehen zu Vorsorgeuntersuchungen, nehmen vorsichtshalber<br />

einen Regenschirm mit, ziehen uns<br />

im Winter warm an und schlucken vorbeugend Vitamine.<br />

Viele präventive Maßnahmen sind sogar<br />

vom Gesetzgeber vorgeschrieben, das reicht vom<br />

Anschnallen im Auto bis zur Rentenversicherung.<br />

Wenn es aber um Kriminalität geht, tun wir uns als<br />

Gesellschaft immer noch schwer, die vielfältigen<br />

Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen, um<br />

Straftaten vorzubeugen. Verbrechen sind Aufgabe<br />

der Polizei? Natürlich, was die Aufklärung oder<br />

repressiven Maßnahmen betrifft, und auch Kriminalprävention<br />

ist da schon lange ein wichtiges<br />

Arbeitsfeld. Doch wir alle können etwas tun, denn<br />

wie heißt es so schön: Es braucht ein ganzes Dorf,<br />

um ein Kind zu erziehen. Vorbeugen bedeutet,<br />

schon zu handeln, bevor der Weg auf die „schiefe


11<br />

FOTOS: HARTMUT WEBER<br />

tionsrat, der mit<br />

theoretischer und<br />

praktischer Hilfe<br />

den Kommunen<br />

zur Seite steht, so<br />

eben auch der<br />

Stadt Goslar. Hier<br />

wurde ebenfalls<br />

schon 1995 solch<br />

ein Präventionsrat<br />

als Gremium der<br />

Stadt ins Leben<br />

gerufen. Dieses<br />

funktionierende<br />

Netzwerk öffentlicher<br />

Einrichtungen<br />

heißt heute Kommunaler<br />

Präventionsrat<br />

(KPR) und<br />

kümmert sich um<br />

viele Belange. Bundesfreiwillige Sonja Wedde<br />

ZUSAMMEN (ER)LEBEN<br />

Ich treffe Thomas Derer, den Vorsitzenden des<br />

KPR im Jugendzentrum B6 in Goslar, um mehr<br />

über die Aufgaben und Wirkungsweisen dieses<br />

„Netzwerks“ zu erfahren. „Wir versuchen, die<br />

unterschiedlichen Lebenswelten zu verbinden und<br />

das Sicherheitsgefühl aller Bürger der Stadt zu<br />

stärken. Dabei kümmern wir uns um die unterschiedlichsten<br />

Belange, von unerwünschten Graffiti<br />

bis zur nächtlichen Straßenbeleuchtung“,<br />

erklärt mir der gebürtige Bad Harzburger, der in<br />

Vienenburg aufgewachsen ist.<br />

Heute ist er hauptberuflich Polizeitrainer für systemisches<br />

Einsatztraining in Braunschweig und<br />

Ratsherr im Goslarer Stadtrat. 2010 übernahm er<br />

die Leitung des Präventionsrates. „Ich habe schon<br />

immer Jugendarbeit gemacht und Jugendgruppen<br />

geleitet, bei den Pfadfindern des Bundes der Pfadfinderinnen<br />

und Pfadfinder zum Beispiel. Gerade<br />

im Polizeidienst ist mir auch immer wieder aufgefallen,<br />

wie wichtig diese ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />

sind. Wie und wann beginnt denn eine kriminelle<br />

Laufbahn in den allermeisten Fällen? Eben<br />

schon sehr früh, im Jugend- und sogar schon im<br />

Kindesalter. Bindungslosigkeit, fehlende Zuneigung,<br />

Perspektivlosigkeit und das Gefühl, nicht<br />

ernst genommen zu werden, bergen große Gefahren.<br />

Wenn sich um ein Kind zu Hause nicht ausreichend<br />

gekümmert wird, wenn es selbst keine<br />

liebevolle und tolerante Behandlung erfährt, wird<br />

es auch nicht lernen, anderen gegenüber liebevoll<br />

und respektvoll zu sein, geschweige denn, sich in<br />

die Gefühlswelt von Mitmenschen hineinzudenken.“<br />

Das B6, sagt Derer, sei ein sehr guter Ort, um Menschen<br />

zusammen zu bringen und Empathie zu entwickeln,<br />

denn es sei viel mehr als ein Jugendzentrum.<br />

„Hier treffen sich neben Jugendlichen auch<br />

verschiedenste andere Gruppen unterschiedlichen<br />

Alters, zum Beispiel eine Seniorengruppe oder<br />

Sportgruppen“, erzählt er. „Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Städtischen Jugendpflege im<br />

B6 sind immer als Ansprechpartner da. Außerdem<br />

Sonja Wedde, die im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes<br />

das Projekt des KPR „Start Right“<br />

betreut.<br />

„Wir helfen dabei Kindern und Jugendlichen zwischen<br />

10 und 16 Jahren, indem wir ihnen Paten<br />

an die Hand geben, die mit ihnen etwas unternehmen.<br />

Sei es<br />

Schwimmen, Kino<br />

oder Plätzchen<br />

backen. Und die<br />

ihnen helfen, in<br />

Vereinen Fuß zu<br />

fassen, ihre Freizeit<br />

sinnvoll zu<br />

gestalten und in<br />

der Schule klarzukommen.<br />

Dass sie<br />

einfach einmal<br />

jemanden zum<br />

Reden haben, hilft<br />

schon viel. Die Vorbildfunktion<br />

ist<br />

außerdem hier sehr<br />

wichtig.“ Der KPR<br />

Goslar wird in diesem<br />

Jahr für die<br />

Projekte „Start<br />

Right“ und „Boxteam<br />

Jürgenohl“ mit<br />

dem Preis für „Bürgerschaftliches Engagement“<br />

der Tessner-Stiftung ausgezeichnet.<br />

WER UND WIE<br />

Der Kommunale Präventionsrat ist ein Gremium<br />

der Stadt Goslar. Neben Mitgliedern der verschiedenen<br />

Parteien arbeiten im KPR Vertreter unterschiedlicher<br />

sozialer Einrichtungen und Behörden.<br />

Probleme und Themen, die die Bürger betreffen,<br />

werden besprochen. Es werden Lösungen gesucht,<br />

Projekte unterstützt oder ins Leben gerufen und<br />

bei der Meinungsbildung geholfen. Die finanziellen<br />

Mittel für die unterschiedlichsten Projekte des<br />

KPR werden vom „Verein zur Förderung der kommunalen<br />

Prävention“ verwaltet und bestehen ausschließlich<br />

aus Spenden. „Wir haben in den letzten<br />

Jahren viel bewegt“, sagt Thomas Derer. „Und<br />

das Allerwichtigste dabei ist das vorgelebte Engagement<br />

der Menschen, die hier oft ehrenamtlich<br />

zum Wohl aller zusammenwirken.“ (sw)<br />

Kontaktadresse:<br />

E-Mail: Thomas.Derer@goslar.de


12 quadrat 02/2013 wohnen im fachwerk<br />

Pilzbefall und Würfelbruch: G<br />

Wenn Sie in der historischen Altstadt Goslars<br />

wohnen möchten, dann haben Sie verschiedene<br />

Optionen. Sie können ein Haus<br />

oder eine Wohnung mieten, eine Eigentumswohnung<br />

erwerben, eine der wenigen Baulücken schließen<br />

oder: Sie kaufen ein altes Haus und starten ins<br />

Abenteuer der Sanierung, was durchaus spannend<br />

und erlebnisreich werden kann, wie wir Ihnen in den<br />

nächsten Ausgaben von <strong>Quadrat</strong> an einigen herausragenden<br />

Beispielen vorstellen möchten.<br />

ALTSTADTBESTAND<br />

1992 wurde das Erzbergwerk Rammelsberg und die<br />

Altstadt Goslar von der UNESCO mit dem Prädikat<br />

eines Weltkulturerbes ausgezeichnet. Seit 2010<br />

gehört auch die Oberharzer Wasserwirtschaft dazu.<br />

Insgesamt umfasst das Welterbe eine Fläche von<br />

1.362,49 Hektar, die Goslarer Altstadt erstreckt sich<br />

dabei auf 124,6 Hektar. Die Altstadtbebauung weist<br />

etwa 1.500 denkmalgeschützte Gebäude auf, davon<br />

werden etwa 170 Fachwerkhäuser in die Zeit vor<br />

1550 datiert. Die Grundstruktur der Goslarer Altstadt<br />

ist seit dem 12. Jahrhundert weitestgehend<br />

unverändert. Neue Gebäude entstanden beispiels-<br />

Sanierungsobjekt Neue Straße 21 „Oberes Wasserloch“,<br />

Bauherr: Prof. Dr. mult. Ewald Schnug<br />

– Beratung – Vermietung – Verkauf –<br />

Ihr Immobilienbüro mit Tradition seit über 40 Jahren<br />

Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie ein Haus kaufen oder verkaufen möchten!<br />

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wohnen im fachwerk quadrat 02/2013 13<br />

Goslars Altstadt-Restaurierung<br />

FOTOS: STEFAN SOBOTTA<br />

weise in der zweiten Blütezeit des Erzabbaus im 16.<br />

Jahrhundert oder nach den verheerenden Stadtbränden<br />

im 18. Jahrhundert. Neben den kirchlichen und<br />

öffentlichen Gebäuden ist die überwiegende Anzahl<br />

der Altstadthäuser in privatem Besitz.<br />

Das Leben in historischer Umgebung scheint attraktiv<br />

zu sein, denn nach einer Erhebung der Stadt Goslar<br />

aus den Jahren 2007/2008 sind die Einwohnerzahlen<br />

für den Innenstadtbereich über die letzen<br />

Jahrzehnte relativ konstant und die Altersstruktur<br />

zudem günstiger als in anderen Stadtteilen. Auch die<br />

Anzahl der Leerstände weist zum Erhebungszeitpunkt<br />

keine außerordentlichen Ausschläge auf.<br />

Demnach waren 1,6 Prozent der Hauptgebäude, das<br />

sind etwa 25 Häuser, unbewohnt. Bei den nicht vermieteten<br />

Wohnungen belief sich der Anteil auf etwa<br />

acht Prozent.<br />

SANIERUNGSBEDARF<br />

Ausgehend von der Verpflichtung der Stadt Goslar<br />

zur Erhaltung des Welterbes wurden der Sanierungsund<br />

Modernisierungsbedarf in der Altstadt ermittelt,<br />

um aus den gewonnenen Daten die notwendigen<br />

Handlungsoptionen zu entwerfen. Die Eigentümer<br />

von Altstadtimmobilien bewerten die Bausubstanz<br />

wesentlich positiver als den Wohnzustand. Der<br />

Bedarf einer Grundsanierung ist relativ gering.<br />

Modernisierungen sind vor allem in Bezug auf sanitäre<br />

Einrichtungen und Heizungsanlagen angezeigt.<br />

Als Mangel wurden häufig auch die Wohnungszuschnitte<br />

angesehen, die sich jedoch einer objektiven<br />

Bewertung entziehen. Im Ergebnis hat die Befragung<br />

der Eigentümer durch die Stadt Goslar belegt, dass<br />

sich die privaten Gebäude „in einem zumeist guten<br />

Zustand“ befinden. Aus Umwelt- und Kostengründen<br />

kommt der energetischen Sanierung eine immer größere<br />

Bedeutung zu.<br />

RECHTSVORGABEN UND DENKMALSCHUTZ<br />

Grundsätzlich sind bei Baumaßnahmen in der Goslarer<br />

Altstadt wie in anderen Stadtteilen das Niedersächsische<br />

Baugesetz und die örtlichen Bauvorschriften<br />

zu beachten. Für die Altstadt ist zusätzlich<br />

die Genehmigung der städtischen Bauverwaltung als<br />

Untere Denkmalbehörde erforderlich. Dr. Christine<br />

Bauer, Welterbe-Beauftragte der Stadt Goslar, lobt<br />

die Eigentümer für ihren angemessenen Umgang mit<br />

der historischen Bausubstanz und führt das auch<br />

zurück auf die langjährige Erfahrung in Sachen<br />

Denkmalschutz; die erste Altstadtsatzung wurde<br />

bereits 1907 verabschiedet. Die Denkmalpflege<br />

unterscheidet zwischen Einzel- und Gruppendenkmalen.<br />

Bei der Sanierung von bauhistorisch wichtigen<br />

Einzeldenkmalen muss sowohl die Fassade als<br />

auch die Ausstattung im Inneren nach denkmalpflegerischen<br />

Kriterien vorgenommen werden. Beim<br />

Gruppendenkmal „Goslarer Altstadt“ geht es vor<br />

allem um das authentische Erscheinungsbild unter<br />

besonderer Berücksichtigung der zu verwendenden<br />

Materialien, der Handwerkstechniken sowie vorhandener<br />

Maße und Proportionen. Die das Welterbe<br />

umgebende Pufferzone, laut UNESCO, „das unmittelbare<br />

Umfeld“ des Welterbes, soll „wesentliche<br />

Sichtachsen sowie andere Gebiete oder Merkmale<br />

umfassen, die eine wichtige praktische Rolle spielen“,<br />

um das Welterbe zu schützen.<br />

Beratung in den baurechtlichen und denkmalpflegerischen<br />

Belangen bietet der städtische Bauservice.<br />

Jörg Dieber, der zuständige Sachbearbeiter für Denkmalschutz,<br />

kennt die Problematik des Instandhaltens<br />

und der Modernisierung unter Denkmalschutzbedingungen.<br />

Deshalb betont Dieber auch die<br />

Bereitschaft seitens der Stadt zu Beratung und<br />

begleitender Unterstützung. Die sehr unterschiedlichen<br />

baulichen Gegebenheiten machen aus jedem<br />

Genehmigungsverfahren eine Entscheidung im Einzelfall,<br />

orientiert an den individuellen baulichen Voraussetzungen.<br />

Ab 1975 stellte die Stadt Goslar für<br />

Maßnahmen im Rahmen der Stadtbildpflege finanzielle<br />

Mittel zur Verfügung. Diese Förderung wurde


14 quadrat 02/2013 wohnen im fachwerk<br />

Erzbergwerk Rammelsberg und Altstadt Goslar,<br />

Welterbegrenze und Pufferzone.<br />

Mit freund licher Genehmigung des Niedersächsischen<br />

Landesamtes für Denkmalschutz,<br />

Hannover<br />

mittlerweile eingestellt. Für Käufer von sanierungsbedürftigen<br />

Immobilien spielen hingegen steuerliche<br />

Vergünstigungen eine Rolle, da eine Abschreibung<br />

möglich ist. Eine Vielzahl von Fördertöpfen besteht<br />

allerdings für die energieeffiziente Sanierung. Der<br />

Verein „Goslar mit Energie“ hat Büros in der Sparkassenpassage<br />

und auf dem Gelände des EFZN und<br />

bietet dort kostenlose Erstberatungen an und erläutert<br />

nach Analyse die verschiedenen Möglichkeiten<br />

von Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten, zum<br />

Beispiel bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW). Der Verein kooperiert eng mit Partnern aus<br />

Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft. Michael<br />

Stieler ist der Energieberater vor Ort und hat in den<br />

vergangenen Jahren mehr als 500 Beratungen bei<br />

Privatpersonen und Unternehmen aus dem Landkreis<br />

Goslar und der Stadt Goslar durchgeführt. Stieler<br />

ist Mitarbeiter der Stadtverwaltung und für die<br />

„Vereinsarbeit“ teilweise freigestellt. Deshalb sieht<br />

der Energieeffizienzberater in seiner Arbeit auch eine<br />

Schnittstellenfunktion zwischen Bürgeranliegen und<br />

Kommunalverwaltung. Weitere Informationen unter<br />

www.goslar-mit-energie.de<br />

Terminvereinbarung unter der Telefonnummer<br />

05321 685553 oder michael.stieler@goslar.de<br />

PLATZ FÜR EIN NEUES, UNVERWECHSELBARES AMBIENTE.


wohnen im fachwerk quadrat 02/2013 15<br />

Prof. Schnug genießt sein saniertes Refugium<br />

INVESTITIONSPROGRAMM „NATIONALE<br />

UNESCO WELTERBESTÄTTEN“<br />

Die Bundesregierung hat 2009 zum ersten Mal ein<br />

Investitionsprogramm für die Förderung von Investitionen<br />

in nationale Welterbestätten verabschiedet,<br />

das 2010 noch aufgestockt wurde. Das Land Niedersachsen<br />

stellt für die 2009 genehmigten Projekte<br />

finanzielle Mittel in gleicher Höhe zur Verfügung. Für<br />

Goslar steht damit bis 2014 einschließlich des zehnprozentigen<br />

städtischen Anteils eine Summe von<br />

knapp 12,5 Millionen Euro zur Verfügung. Für die<br />

Sanierung „hochwertiger bzw. stadtbildprägender<br />

Objekte“ wurden davon etwa 5,8 Millionen Euro<br />

bereitgestellt.<br />

Eines der geförderten Projekte ist das Wohnhaus<br />

„Neue Straße 21“, das „Obere Wasserloch“, der<br />

Einlauf der Abzucht in die Stadt. Ein Gebäude mit<br />

Geschichte, dessen sich seit 2009 Prof. Dr. mult.<br />

Ewald Schnug angenommen hat, der sich ihm seitdem<br />

mit Hingabe widmet. Auf Grund seiner exponierten<br />

Lage an der Abzucht war der Brückenbau ein<br />

wichtiger Bestandteil der mittelalterlichen Stadtbefestigung.<br />

Von der Ostseite präsentiert sich die<br />

Anlage als großes, schlichtes Fachwerkhaus, von<br />

Westen als mächtige, vollständig in Naturstein<br />

gemauerte Trutzburg. Der in das Bauwerk integrierte<br />

Martini-Turm stammt wahrscheinlich aus dem 11.<br />

Jahrhundert und weist eine bauliche Veränderung<br />

mit Datierung aus dem 15. Jahrhundert auf.<br />

Im Januar 2009 hat Prof. Schnug das Gebäude<br />

erworben. Seitdem sind vier aufregende und manchmal<br />

aufreibende Jahre vergangen, in denen das Haus<br />

von allen neuzeitlichen Einbauten befreit und saniert<br />

wurde. Es wurde ihm ein neues Innenleben eingehaucht,<br />

das sich in seiner Gestaltung durch die Kreativität<br />

des Bau- und Hausherrn profiliert.<br />

Die Bauarbeiten beginnen im August 2009 mit dem<br />

Abriss der vergleichbar jungen Einbauten aus den<br />

80ziger Jahren. Einen Monat später starten Bauforscher,<br />

Historiker und Restauratoren mit der denkmalpflegerischen<br />

Grundaufnahme des Gebäudes –<br />

einem Konglomerat aus Bauteilen verschiedener<br />

Jahrhunderte unter Verwendung von Materialien<br />

unterschiedlichster Provenienz. Unvermutetes trat<br />

zutage, Überraschendes wurde entdeckt und hinter<br />

moderner Verkleidung steckte der Teufel im Detail.<br />

Im Rahmen der offiziellen Projektbegleitung des<br />

Investitionsprogramms der Bundesregierung liest<br />

sich das so: „Das Gebäude wies vor allem massive<br />

Schäden im Bereich der Decken und Fachwerkkonstruktion<br />

auf. Die Gebäudelabilität zeigte sich durch<br />

herausdrückende Fassadenteile. Die Horizontalaussteifung<br />

des Gebäudes war über dem Bachlauf nicht<br />

mehr gewährleistet. Die Dauerdurchfeuchtungen im<br />

Bereich der ehemaligen Feuchträume hatten zu Pilzbildungen<br />

geführt, Würfelbruch deutete auf<br />

Schwammbildung hin“. Noch Fragen?<br />

In der nächsten QUADRAT-Ausgabe sehen und lesen<br />

Sie, wie sich aus dem hochkarätigen Sanierungsfall<br />

die „Glucsburgh“ des Prof. Schnug entfaltete. (uju)<br />

Denkmalgerechte Fenster vom Spezialisten<br />

Exclusive Möbel<br />

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Bäder zum Wohlfühlen<br />

Wintergärten und Balkone<br />

Funktionale Küchen<br />

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16 quadrat 02/2013 unternehmensprofil<br />

Claus Brenneckes traditionelle<br />

Wurstmacherkunst<br />

Die leckere „Braunschweiger“ ist der Renner<br />

unter den mehr als 80 Wurstsorten an der<br />

Theke der Schlachterei Claus Brennecke in<br />

Liebenburg. Die geräucherte Mettwurst wird täglich<br />

frisch produziert und das heißt bei Brennecke nicht<br />

in Fließband-, sondern in Handarbeit – und Fleischermeister<br />

Claus Brennecke betont: „immer<br />

frisch gemacht, das ist das A und O“.<br />

TRADITIONSUNTERNEHMEN<br />

Kühlräume. 30 Mitarbeiter, davon zehn Metzger,<br />

schlachten pro Woche 25 bis 30 Schweine und<br />

einen Bullen. Bezogen werden die Schweine von<br />

den Landwirten Gero Krumme aus Vienenburg und<br />

Andreas Rühe aus Gielde. Die Aufzucht der Tiere<br />

erfolgt in Gruppen-Strohhaltung und die Schweine<br />

können so ihr natürliches Wühl- und Scharrverhalten<br />

ausleben. Was Brennecke von seinen Partner-<br />

Landwirten erwartet, gilt selbstverständlich auch<br />

für den eigenen Betrieb.<br />

1848 gründete Ernst Brennecke den Betrieb<br />

am heutigen Standort in der Lewer Straße.<br />

Schon damals zeichneten sich die Wurstund<br />

Fleischwaren durch Qualität und<br />

Geschmack aus. Einer ständigen Erweiterung<br />

der Räumlichkeiten und des Angebots<br />

folgte schließlich der Bau einer neuen Produktionsstätte<br />

in Posthof. Brenneckes<br />

Erzeugnisse wurden im industriellen Maßstab<br />

hergestellt und erfreuten sich überregionaler<br />

Beliebtheit. Das Unternehmen<br />

„Brennecke Harzer Wurstwaren“ wurde mit<br />

den Namensrechten im Jahr 1999 veräußert.<br />

REGIONALES HANDWERK<br />

Für Claus Brennecke war das der Startschuss<br />

für einen Neubeginn an der historischen<br />

Betriebsstätte in Liebenburg, eine Rückbesinnung<br />

auf die Wurzeln der Fleischerei, zum<br />

Schlachten, zur handwerklichen Wurstzubereitung<br />

und zur artgerechten Viehzucht.<br />

Hohe Investitionen waren erforderlich, um<br />

als anerkannter EG-Betrieb die umfangreichen<br />

gesetzlichen Auflagen und Vorschriften<br />

zu erfüllen. Neben dem Fleischerladen gibt<br />

es ein Schlachthaus sowie Herstellungs- und<br />

Eine traditionelle Landfleischerei<br />

’’so wie früher“<br />

In Klein Mahner hat der Metzgermeister<br />

einen Bauernhof erworben und züchtet hier<br />

die alten Rassen: das Schwäbisch-Hallische<br />

„TRADITIONELLE PRODUKTION BEGINNT<br />

BEI AUTHENTISCHEN ROHSTOFFEN“<br />

Landschwein und das Bunte Bentheimer<br />

Schwein. „Die modernen Schweine“, sagt<br />

Claus Brennecke, „werden in vier bis fünf<br />

Monaten zur Schlachtreife gemästet.“ Auf<br />

seinem Hof werden die Tiere unter weitgehend<br />

natürlichen Bedingungen fast ein Jahr<br />

alt. Die Brennecke-eigenen Freiland-Rinder<br />

weiden im Sommer in den so genannten<br />

„Wehrer Alpen“, wo die im Winter geborenen<br />

Kälber sich ausschließlich von Muttermilch<br />

und frischem Gras ernähren. Genauso<br />

artgerecht werden bei Brennecke auch<br />

Enten und Gänse gehalten, die auf einer<br />

grünen Wiese mit einem Teich ihr natürliches<br />

Futter finden und zusätzlich Getreide<br />

fressen können. Vom Sommer bis zu Saisonbeginn<br />

Anfang November durchlebt das<br />

Geflügel eine naturgemäße Wachstumsphase.<br />

Wenn es dann ans Schlachten geht,<br />

ist Ruhe oberstes Gebot im Umgang mit<br />

Schwein & Co. Alle Tiere werden vom Chef


unternehmensprofil quadrat 02/2013 17<br />

Die Landfleischerei Brennecke ist einer von insgesamt<br />

nur noch drei Betrieben im Landkreis Goslar<br />

mit eigener Schlachtung. Für Claus Brennecke<br />

heißt „eigene Schlachtung“ nicht nur Handwerk<br />

verbunden mit Frische und Qualität, sondern auch<br />

eine möglichst hundertprozentige Verwertung.<br />

Wenn am Montag geschlachtet wird, entsteht aus<br />

dem aufgefangenen Blut am Dienstag die schmackhafte<br />

Rotwurst. Alles in einem Kreislauf verarbeiten,<br />

das ist für den Fleischermeister selbstverständlich<br />

und steht für die Symbiose von<br />

Wertschöpfung und Wertschätzung. Die Maßstäbe<br />

für den Rohstoff Fleisch gelten ebenso für die Zutaten.<br />

Bei der Wurstzubereitung werden Naturgewürze<br />

verwendet.<br />

WURSTMACHERKUNST AUS LIEBENBURG<br />

Die Wurstmacherkunst mit der Brenneckeschen<br />

Philosophie wissen die Kunden zu schätzen. 50<br />

Prozent des Umsatzes werden im Liebenburger<br />

Metzgerladen erwirtschaftet, 50 Prozent durch die<br />

Belieferung von Verbrauchermärkten in der Region.<br />

Zudem beziehen öffentliche Einrichtungen oder<br />

Imbissbetriebe Fleisch und Wurstwaren von<br />

Brennecke. Zweimal in der Woche werden zum Mittag<br />

warme Gerichte angeboten.<br />

persönlich im eigenen Viehwagen transportiert,<br />

wobei die Transportzeit in der Regel nicht mehr als<br />

20 Minuten beträgt. Bevor es zum Weg auf die<br />

Schlachtbank geht, werden die Bullen noch einige<br />

Zeit in einem Stall auf dem Schlachtereigrundstück<br />

gehalten, das dient dem Tierschutz und der<br />

Qualität des Fleisches. Für die Schweine wurde<br />

eigens ein Wartebereich eingerichtet, der einen<br />

ruhigen Übergang vom Viehwagen zum Schlachthaus<br />

erlaubt.<br />

Dann drängeln sich im Fleischerladen die Kunden,<br />

die in mitgebrachten Töpfen einen herzhaften<br />

Grünkohl, einen deftigen Eintopf oder ein pikantes<br />

Gulasch in Vorfreude auf den Genuss nach Hause<br />

tragen. Wer bei einer größeren Feier oder in kleiner,<br />

geselliger Runde nicht auf die Gaumenfreuden aus<br />

der Fleischerei Brennecke verzichten möchte, kann<br />

den Catering-Service in Anspruch nehmen. Schnittchen<br />

und Fingerfood, Schinkenkrustenbraten oder<br />

zarte Rinderoulade bis hin zum Liebenburger<br />

Schlossbuffet wird alles frisch und schmackhaft<br />

zubereitet von der Köchin des Hauses. Begeistert<br />

angenommen werden auch die zweimal im Jahr<br />

stattfindenden Lammwochen, dann kann der Kunde<br />

alles vom Lamm frisch in der Ladentheke finden.<br />

Die Schafe sind im Umland aufgewachsen, werden<br />

selbst geschlachtet und liefern qualitativ hochwertiges<br />

Fleisch. Besonders beliebt sind die von<br />

Brennecke hergestellten Lammbratwürste. Sie<br />

kommen genauso gut an wie die bayerischen<br />

Schmankerln zur Oktoberfestzeit oder die Schlesischen<br />

Weißen Bratwürste zu den Weihnachtsfeiertagen.<br />

FOTOS: BRENNECKE<br />

Egal wann und was Sie bei Fleischermeister Claus<br />

Brennecke kaufen, Qualität und Frische sind immer<br />

garantiert. Diese Frische sieht man der Wurst an,<br />

aber noch wichtiger ist, man schmeckt sie. Dafür<br />

gibt es übrigens eine ganz einfache Qualitätskontrolle:<br />

das tägliche, gemeinsame Frühstück der Mitarbeiter.<br />

(uju)<br />

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18 quadrat 02/2013 geschichte<br />

Gedanken in Worte zu fassen<br />

und sie bildlich und schriftlich<br />

festzuhalten ist eine ureigene<br />

Gabe des Menschen. Sprache<br />

und Schrift sind ein wichtiger Teil der<br />

Kulturen, genau genommen sind das<br />

Entstehen und der Gebrauch von<br />

Schrift die Revolution in der kulturellen<br />

Entwicklung der Menschheit.<br />

Unser Gedächtnis ist nur bedingt belastbar, bis<br />

auf wenige Ausnahmen bei Völkern, die die Tradition<br />

der mündlichen Überlieferung pflegten und<br />

pflegen, sind wir zum „konservieren“ unserer<br />

Geschichte und unseres Wissen auf die Schrift<br />

angewiesen. Wir wüssten heute sehr viel weniger<br />

von unserer Vergangenheit, gäbe es die steinzeitlichen<br />

Wandmalereien, alte Piktogramme auf Felswänden,<br />

Schriftzeichen auf Steintafeln und<br />

beschriebene Papyrus- und Pergamentrollen<br />

nicht. Für die Mehrzahl der Menschen gehören<br />

Lesen und Schreiben inzwischen selbstverständ-<br />

Die Schrift<br />

INFORMATIONSTRÄGER UND KUNSTFORM<br />

DIE „KONSERVENDOSE“ DES WISSENS<br />

lich zu ihrem Alltag. Bücher, Zeitungen und Internet<br />

sind aus unserem Leben als Informationsquellen<br />

nicht mehr wegzudenken. Diese Medien nutzen<br />

zu können ist nicht einmal mehr unbedingt ein<br />

Zeichen besonders guter Bildung. Das war nicht<br />

immer so.<br />

VON DEN ANFÄNGEN…<br />

Die Geschichte der Schrift begann ungefähr 5300<br />

v. Chr. und damit früher, als man lange Zeit<br />

dachte. Ebenso entgegen älterer Vermutungen<br />

stammt die erste Schrift auch nicht<br />

aus dem Orient, sondern ganz im<br />

Gegenteil. Gar nicht so weit von uns<br />

entfernt, in Südosteuropa an der<br />

Donau, entstanden zu der Zeit aufgrund<br />

klimabedingter Wanderungsbewegungen<br />

die ersten konstanten<br />

Großsiedlungen und die ersten<br />

bekannten Schriftversuche. Durch<br />

das Einwandern nomadischer Stämme gegen<br />

3200 v. Chr. verlor die alte „Donauzivilisation“<br />

(ein Begriff, den der Archäologe Harald Haarmann<br />

prägte) an Bedeutung, ihre Schrift jedoch tauchte<br />

in eben dieser Epoche in Kreta wieder auf und entwickelte<br />

sich dort mit der minoischen Zivilisation<br />

weiter. Das wichtigste Schriftdenkmal dieser Zeit<br />

wurde 1908 entdeckt: der Diskos von Phaistos.<br />

Ebenfalls im 4. Jahrtausend v. Chr. begann in<br />

Ägypten die Zeit der Stadtstaaten. Dort erfanden<br />

die Menschen eine andere Art von Schrift, die Hieroglyphen,<br />

und im Orient, dem nahen Osten und


geschichte quadrat 02/2013 19<br />

Kleinasien begann man um 2300 v. Chr. mit der<br />

Keilschrift. In Nordeuropa kannte man ab etwa<br />

dem ersten Jahrtausend n. Chr. das Runenalphabet.<br />

Alle diese alten Schriften hatten allerdings<br />

den Nachteil, dass sie sehr komplex waren und die<br />

einzelnen Zeichen ganze Wörter, Silben oder sogar<br />

Vorgänge beschrieben. Sie waren nicht gemacht,<br />

Laute wiederzugeben und waren somit sehr unflexibel.<br />

…BIS HEUTE<br />

Die geniale Erfindung eines Alphabets aus Buchstaben,<br />

mit denen man nun einzelne Laute, also<br />

Vokale und Konsonanten, darstellen konnte, verdanken<br />

wir den Phöniziern. Gegen Ende des zweiten<br />

Jahrtausends v. Chr. waren sie zu einer florierenden<br />

Handelsmacht gewachsen, deren Schiffe<br />

im gesamten Mittelmeerraum unterwegs waren.<br />

Für die phönizischen Kaufleute war es wichtig, die<br />

Sprachen der Völker zu verstehen, mit denen sie<br />

Handel trieben. Ebenso wichtig war es aber auch,<br />

ihre Schriftzeichen lesen zu können. Es ist also<br />

kaum verwunderlich, dass sie dabei eine „Vereinheitlichung<br />

der Schriftzeichen“, wie der Typograf<br />

Adrian Frutiger es nennt, erfanden und damit den<br />

Grundstein für alle alphabetischen Schriften legten.<br />

Die wichtigsten heute noch verwendeten<br />

Alphabete entwickelten sich mit unseren Religionen.<br />

Am Anfang stand das Hebräische des jüdischen<br />

Glaubens, ein seit fast 3000 Jahren kaum<br />

verändertes Alphabet.<br />

Etwas nordwestlicher entwickelten sich die lateinischen<br />

Buchstaben, die das Christentum übernahm,<br />

und im Osten die kyrillische Schrift der<br />

orthodoxen Kirchen. Der Islam verbreitete das arabische<br />

Alphabet vom Nahen Osten aus bis an die<br />

Grenzen Chinas und mit dem Hinduismus entwickelten<br />

sich die indischen und indonesischen<br />

Schriftzeichen. Die äußeren Gegebenheiten, dass<br />

heißt, womit und auf was man schrieb, bedingten<br />

dabei sehr stark die charakteristischen Formen der<br />

Schriften. So waren die Buchstaben in fast allen<br />

nördlichen Regionen eher eckig, da sie mit einer<br />

Bleilettern aus der Zeit des Buchdrucks (Hochdruck)<br />

im sogeannten Winkelhaken<br />

an der Spitze gespalteten und abgeflachten Feder<br />

geschrieben wurden. In der südlichen Hemisphäre<br />

wurde oft in Palmblätter geritzt oder darauf<br />

geschrieben. Damit man die Buchstaben trotz der<br />

Blattadern gut lesen konnte, war dazu ein spitzes<br />

Schreibwerkzeug nötig und eine geschwungene<br />

Schrift.<br />

VON DER FELSWAND IN DEN VIRTUELLEN RAUM<br />

Die Geschichte des Schreibens und der Schrift ist<br />

untrennbar mit der Entwicklung und Entdeckung<br />

der geeigneten Materialien verbunden. Die ältesten<br />

bekannten Schriftträger sind kleine Tontafeln,<br />

die man in Südosteuropa im heutigen Transsylvanien<br />

entdeckte. Aber natürlich hat der Mensch<br />

auch das Material zum Beschriften genutzt, auf<br />

dem er seit Urzeiten Zeichen hinterlassen hatte:<br />

Stein. Und tatsächlich sind uns viele Schriftzeugnisse<br />

auf Steintafeln oder -wänden erhalten<br />

geblieben, so zum Beispiel der Briefwechsel der<br />

ägyptischen Königin Nefertari, der Frau Ramses II.<br />

(19. Dynastie) mit der Hethiterkönigin Puduhepa,<br />

der Frau Hattusilis III. Manchmal waren es sogar<br />

ganze Felsen, die als Untergrund genutzt wurden.<br />

Ein beeindruckendes Zeugnis davon zeigt noch<br />

heute die Felswand von Bisutun (Iran), hier ließ<br />

König Dareios I. (520 v. Chr.) sein Lebenswerk in<br />

Stein meißeln. Ebenso wurden Knochen, Elfenbein,<br />

Stoff und Holz beschriftet und mit der Entdeckung<br />

der Metallbearbeitung kamen Kupfer-,<br />

Gold- und Bronzeplatten hinzu. Im Mittelmeerraum<br />

wurden Palmblätter verwendet, im antiken<br />

Griechenland war Leder allerdings lange das<br />

bevorzugte Material. In Ägypten schrieb man auf<br />

Papyrus, bis die Araber im 8. Jahrhundert den<br />

Gebrauch von Papier verbreiteten, das schon 600<br />

Jahre früher in China erfunden und über Indien in<br />

den nahen Osten gelangt war. In Europa war Pergament<br />

das Mittel der Wahl, in Pergamon um 180<br />

v. Chr. zuerst hergestellt, diente dieses aufwendig<br />

bearbeitete Leder sehr lange zur Beschriftung und<br />

Herstellung von Büchern, bis sich in Italien im 13.<br />

Jahrhundert die Papierherstellung etablierte und<br />

sich die Ware Papier 1455 mit Gutenberg und<br />

dem Buchdruck in ganz Europa durchsetzte.<br />

Was neben der Verfügbarkeit immer ein Kriterium<br />

dafür war, worauf geschrieben wurde, war die Haltbarkeit<br />

des Rohstoffes. Vor diesem Problem stehen<br />

die neuen Medien heute übrigens mehr als<br />

alle anderen traditionellen „Datenträger“ bisher.<br />

Denn bei sachgemäßer Lagerung sind Pergament,<br />

Papier, Stein & Co. fast unbegrenzt haltbar, die<br />

neuen Datenträger nur 20 bis 50 Jahre, abgesehen<br />

davon, dass die Technik sich in dem Fall selbst<br />

überholt. Dokumente auf einer Diskette sind heute<br />

schon kaum mehr einsehbar, oder besitzt Ihr<br />

Rechner noch ein entsprechendes Laufwerk? Und<br />

wie lange wir weiterhin mit CDs und Sticks arbeiten,<br />

ist fraglich.<br />

„MEINE WORTE SIND MEINE WAFFEN“<br />

(RIGOBERTA MENCHU)<br />

Bildung war lange nicht selbstverständlich. Das<br />

Material und das Können, Wissen schriftlich festzuhalten,<br />

waren selten und wertvoll und in fast<br />

jeder Kultur nur einer religiösen oder politischen<br />

Elite zugänglich. Selbst Könige wie Heinrich IV.<br />

konnten oft weder lesen noch schreiben. Was in<br />

einer Zeit, in der die Vervielfältigung von Texten<br />

mühsam und langsam per Hand vonstatten ging,<br />

auch kaum verwundert: Die kleinsten Teile der<br />

breiten Bevölkerung bekamen überhaupt je ein<br />

Schriftstück zu Gesicht. Das alles änderte sich mit<br />

Johannes Gutenberg. Durch seine Erfindung einzelner<br />

beweglicher Lettern, die in beliebiger<br />

Menge hergestellt und immer wieder neu in einem<br />

Setzkasten zusammengestellt werden konnten,<br />

schaffte er die Voraussetzung für eine große Verbreitung<br />

von Texten. Mit dem Buchdruck brach die<br />

Renaissance an und die Menschen traten mit<br />

neuem Wissen, aber auch mit einer neuen „Waffe“<br />

in die Neuzeit. Denn Lesen und Schreiben zu können,<br />

bedeutete nicht länger unwissend sein zu<br />

müssen und sich organisieren zu können gegen<br />

Ungerechtigkeit, Gewalt und Diktatur. Schreiben<br />

und das Geschriebene verbreiten war zu manchen<br />

Zeiten an einigen Orten lebensgefährlich. Solche<br />

Orte gibt es auch heute noch auf der Welt, und es<br />

gibt immer wieder Menschen, deren Waffen ihre<br />

Worte sind, die mit ihren Worten für eine bessere<br />

Welt kämpfen und dabei durchaus ihr Leben riskieren.<br />

Doch auch das Gegenteil begegnet uns,<br />

gerade im Zeitalter der „Network Society“. Mehr<br />

denn je sollten wir genau darauf achten, was wir<br />

lesen und was wir schreiben.


20<br />

Genießen Sie in gemütlicher<br />

Atmosphäre die internationale<br />

Küche und unsere Spezialitäten,<br />

zum Beispiel:<br />

Gerichte vom Lavagrill<br />

Gern richten wir<br />

Ihre Feier<br />

für Sie aus!<br />

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und 17.30 bis 21.00 Uhr<br />

DIE GESTALTER DER BUCHSTABEN<br />

Können Sie sich daran erinnern, wie es war, als Sie<br />

schreiben lernten? An Ihre ersten Schreibhefte mit<br />

den vielen Hilfslinien, damit Sie auch wussten,<br />

wie hoch die großen und kleinen Buchstaben sein<br />

sollten und wie weit nach unten und oben die<br />

Unter- und Oberlängen reichen durften. Das war<br />

etwa so, wie in neuen sauberen Anziehsachen<br />

nach draußen zum Spielen zu gehen. Die Freiheit<br />

lag vor einem, aber eingezwängt im Sonntagsstaat<br />

nützte sie nichts. Ich für meinen Teil war jedenfalls<br />

froh, als ich endlich die Räume zwischen den<br />

Linien verlassen und mich in die Freiheit und Individualität<br />

eines leeren Blatt Papiers stürzen<br />

konnte. Was zur Folge hatte, dass die Schlaufen<br />

meines „g“, die Bögen meines „S“ und die Punkte<br />

meiner Umlaute die wildesten Kapriolen schlugen.<br />

So richtig einfangen und zähmen kann ich sie bis<br />

heute nicht. Warum auch, an die genaue Anatomie<br />

der Schrift muss ich mich nicht wagen, das überlasse<br />

ich den Profis. Davon gibt es zum Glück so<br />

einige mit immer neuen kreativen Ideen für die<br />

unterschiedlichsten Alphabete. Einen großen Teil<br />

davon kann heute fast jeder von uns nutzen. Setzen<br />

Sie sich doch einmal vor Ihren Computer und<br />

schauen Sie sich an, was Ihr Schreibprogramm so<br />

an Schriften zu bieten hat. Sie werden feststellen,<br />

dass Sie mit dem Angebot einen formellen Brief<br />

ebenso gestalten können wie eine festliche Menükarte<br />

oder die Einladung zu einem Kindergeburtstag.<br />

Diese schon vorinstallierte Schriftauswahl<br />

haben Sie mit Ihrem PC gekauft. Den kompletten<br />

Datensatz einer Schrift nennt man Font, so wie<br />

man eben auch früher den kompletten gegossenen<br />

Satz einer Schrift nannte. Sie besitzen also in<br />

Ihrem Computer verschiedene Fonts. Hergestellt<br />

werden diese Fonts von Schriftgestaltern (Typografen).<br />

Inzwischen gibt es Hundertausende von verschiedenen<br />

Schriften, die man übrigens in Fontshops<br />

kaufen kann, so, wie man sich ein Lied, ein<br />

ganzes Album oder ein e-book kauft und auf den<br />

eigenen PC herunterlädt, kann man auch Schriften<br />

erwerben. Leider vergisst man bei dieser modernen<br />

Art des Schrifterwerbs, dass man wirklich ein<br />

Stück Handwerkskunst kauft.<br />

Jede Schrift ist von ihrem jeweiligen Designer mit<br />

einer bestimmten Intention und nach strengen<br />

Regeln entworfen worden. Achteten die ersten<br />

Schriftgestalter, wie Gutenberg, Claude Garamond<br />

und Wiliam Caslon in erster Linie noch auf Lesbarkeit<br />

der Schrift und eine harmonische Anatomie<br />

der Buchstaben, so verlagerte sich doch mit<br />

zunehmender Zeit das Augenmerk immer mehr<br />

darauf, wofür die Schrift verwendet werden und<br />

wie sie wirken sollte, was sich letztendlich immer<br />

wieder mit dem Zeitgeist veränderte. Wie die Mode<br />

unterliegen auch die Buchstaben einem immer<br />

währenden Wandel. Worauf legen wir also heute<br />

Wert, wenn wir uns für eine bestimmte Schrift entscheiden?<br />

Auf Aussagekraft und Individualität!<br />

Für ein Firmenlogo gern auch auf einen hohen<br />

Wiedererkennungswert. Die Worte McDonald`s<br />

oder Ikea müssen wir nicht mehr lesen, wir erkennen<br />

sie viel schneller an ihrer Form. Lesbarkeit ist<br />

sozusagen auch eine Frage der Gewohnheit. Je<br />

öfter eine Schrift auftaucht, umso besser erkennbar<br />

erscheint sie uns. Dabei sollten wir uns aber<br />

ruhig immer mal wieder eine Abwechslung gönnen,<br />

auch Schriften können auf die Dauer langweilig<br />

werden. Wir Leser von heute können uns das<br />

leisten, weil wir einerseits schnell und unkompliziert<br />

auf die unterschiedlichsten Fonts zugreifen<br />

können und anderseits, weil wir es inzwischen so<br />

gewohnt sind, zu lesen, dass wir eh nicht mehr<br />

Tischreservierungen erbeten an<br />

Wochenenden und Feiertagen<br />

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen<br />

Aufenthalt in unserem Haus<br />

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen<br />

Aufenthalt in unserem Haus


21<br />

jedes Wort Buchstabe für Buchstabe<br />

lesen, sondern das Wort als<br />

Ganzes erkennen, wie Stanislas<br />

Dehaene in seinem Buch „Lesen<br />

– die größte Erfindung der Menschheit<br />

und was dabei in unseren<br />

Köpfen passiert“ folgend unter<br />

Beweis stellt:<br />

„In welcher Riheenfloge die Buecstabhn<br />

in eienm Wort angoerdent<br />

snid, spilet keine Rlole. Das eiznig<br />

Withcige ist, dsas der ertse und<br />

der ltetze Buhctsabe am ricthigen<br />

Paltz sind, Der Rset knan ttoal<br />

drucheinnader sein – usner Gehrin<br />

erknnet das gnaze Wort onhe Proelmbe.“<br />

TYPEN UND FONTS<br />

Sollten Sie nun so richtig auf den<br />

Geschmack gekommen sein, hier noch ein Buchtipp: Typographie begleitet<br />

unser Leben, ob wir wollen oder nicht – dem gedruckten Wort entkommt keiner.<br />

In seinem wunderbaren Buch erzählt Simon Garfield die Geschichte(n) der<br />

Typographie: Von Gutenberg über die Frage, welche Schrift zu welchem Fußballtrikot<br />

passt, bis zur Gotham-Schrift, in der die „Yes We Can“-Kampagne<br />

von Barack Obama gestaltet war. Erschienen ist das Buch 2012 im Ullstein-<br />

Verlag (ISBN 978-3-550-08879-7, 19,99 Euro)<br />

(sw)<br />

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Berufserfahrung ist zwar von Vorteil, aber auch Berufsanfänger haben bei uns<br />

gute Chancen.<br />

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22<br />

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setzen es professionell um! Innovation und Krea -<br />

tivität sind für uns keine Schlagworte, sondern die<br />

Grundlage ehrlicher, professioneller und engagierter<br />

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unser Unternehmen seit seiner Gründung durch<br />

Walter Bothe im Jahre 1980 kompetente Bera -<br />

tung, Planung und Umsetzung aus einer Hand.<br />

Im Laufe der Jahre haben sich die Anforderungen<br />

an erfolgreiche Werbung geändert. Wir haben dem<br />

durch Investitionen in moderne Technik und hand -<br />

werkliche Weiterbildung Rechnung getragen, so<br />

dass unsere Mitarbeiter auf dem neuesten Stand<br />

sind.<br />

Entsprechend umfangreich ist unser Portfolio,<br />

denn die Zufriedenheit unserer Kunden wird bei<br />

uns GROSS geschrieben, persönlicher und individueller<br />

Kontakt ist unabdingbar!


kurz angetippt quadrat 02/2013 23<br />

KURZ-<br />

ANGETIPPT<br />

FEBRUAR<br />

SPURENSUCHE<br />

WELTKULTURERBE ERZBERGWERK<br />

RAMMELSBERG GOSLAR<br />

05., 09., 12. UND 15. FEBRUAR<br />

JEWEILS VON 15.00 BIS 17.00 UHR<br />

Die wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />

des Rammelsbergs bieten Ihnen bei<br />

dieser Führung Einblicke und Ausblicke<br />

hinter die Kulissen des Goslarer<br />

Hausberges, kleine Geheimnisse, stille<br />

Sensationen, außergewöhnliche<br />

Orte und Geschichten, ungewöhnliche<br />

Objekte und seltene Einblicke, die<br />

man bei regulären Touren nicht sieht.<br />

Für Erwachsene beträgt der Eintritt<br />

8,00 Euro, für Kinder 4,00 Euro.<br />

VOR 90 JAHREN:<br />

WEITESTER GESTANDENER<br />

SKISPRUNG: 35,5 METER<br />

HEIMAT- UND SKIMUSEUM<br />

DR.-KURT-SCHROEDER-<br />

PROMENADE, BRAUNLAGE<br />

05., 08., 12. UND 15. FEBRUAR<br />

JEWEILS VON 10.00 BIS 12.00 UHR<br />

Nicht nur für den Ski-, sondern auch<br />

für den Rodelsport gehörte Braunlage<br />

einst zu den bedeutenden Wintersportorten.<br />

Wie sehr sich der Skisport<br />

in den vergangenen 90 Jahren verändert<br />

hat, zeigt das Heimat- und FIS-<br />

Skimuseum. Die Darstellung der<br />

Deutschen Skimeisterschaften 1923<br />

in Braunlage und weitere Harzer Wintersportaktivitäten<br />

werden auf besondere<br />

Weise dargestellt. Der Eintritt beträgt<br />

2,00 Euro, ermäßigt 1,50 Euro.<br />

NEUSEELAND – DAS<br />

PARADIES AM ENDE DER<br />

WELT<br />

MULTIVISIONSSHOW<br />

GOSLARER THEATER<br />

BREITE STRASSE 86, GOSLAR<br />

06. FEBRUAR, 18.00 UHR<br />

In mehreren Reisen hat der Profifotograf<br />

Christoph Rohleder das wundersame<br />

Neuseeland – das Paradies am<br />

Ende der Welt – porträtiert. Entstanden<br />

sind hierbei traumhaft schöne<br />

Aufnahmen dieser Insel der Kontraste:<br />

Bizarre Gletscher, märchenhafte<br />

Regenwälder, menschenleere Steppen,<br />

hochalpine Landschaften, geothermale<br />

Wunderregionen, wildromantische<br />

Küstengebiete, in Nebelschwaden<br />

eingehüllte Weideplätze<br />

und exotisch verträumte Strände. Auf<br />

abenteuerlichen Trekkingtouren<br />

tauchte der Reisejournalist in die Welten<br />

von „Herr der Ringe“, die sich wie<br />

Mondlandschaften präsentieren. Neben<br />

verrückten und sehr herzlichen<br />

„Kiwis“ sowie traditionellen Maoris<br />

lernte er die einzigartige Kultur mit ihren<br />

faszinierenden Mythen kennen.<br />

Da in „Kiwi Wonderland“ das Bungeespringen<br />

erfunden wurde, präsentiert<br />

der Abenteurer auch die Actionseite<br />

Neuseelands: Einen gefilmten Fallschirmsprung<br />

über Lake Taupo, einen<br />

Bungeesprung von der Originalbrücke<br />

in Queenstown oder das neuartige<br />

Zorbing stellen das Adrenalin während<br />

des Vortrags sicher. Der Eintritt<br />

beträgt 12,00 Euro und für Schüler<br />

und Studenten 10,00 Euro.<br />

CORNWALL<br />

MULTIVISIONSSHOW<br />

GOSLARER THEATER<br />

BREITE STRASSE 86, GOSLAR<br />

06. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />

Wen die Welt von Rosamunde Pilcher<br />

fasziniert, der wird diesen Vortrag lieben.<br />

Einzigartige englische Gärten,<br />

die in bunten Farben wunderschöne<br />

Schmetterlinge anfunkeln, wildromantische<br />

Landschaften mit kolossalen<br />

Steilküsten, undurchdringbare<br />

Moore sowie endloses Marschland<br />

bilden die Kulisse für die mythischen<br />

Kultstätten aus der Zeit der Kelten und<br />

der Legende um König Artus. Die einzigartigen<br />

Bilder spiegeln die Atmosphäre<br />

der geheimnisumwitterten<br />

Wälder wie Dartmoor wider, wenn der<br />

lichte Nebel im Morgengrauen durch<br />

die Baumkronen entschwindet und<br />

dabei die Tierwelt erweckt.<br />

Charmant präsentieren sich die kleinen<br />

Orte an Cornwalls Küste, umrahmt<br />

von pittoresken Landschaften.<br />

St. Ives versprüht mediterranes Flair<br />

mit seiner Künstlerszene und traumhaften<br />

Stränden, während in einigen<br />

Fischerdörfern noch heute Schmugglergeschichten<br />

aus vergangenen<br />

Jahrhunderten kursieren. St. Michaels<br />

Mount, die berühmte Festung im<br />

Meer, das antike Minack Theater sowie<br />

das astronautisch anmutende<br />

Eden Projekt und die karibischen Scilly<br />

Inseln sind weitere Highlights der<br />

Veranstaltung. Der Eintritt beträgt<br />

12,00 Euro und für Schüler und Studenten<br />

10,00 Euro.<br />

ONE NIGHT OF QUEEN<br />

STADTHALLE BRAUNSCHWEIG<br />

06. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />

One Night of Queen taucht ein in die<br />

Vergangenheit der Musikgeschichte!<br />

Nahezu jeder kennt Songs wie „We<br />

will Rock you“ und „Another one Bites<br />

the Dust“, doch nicht jeder konnte<br />

Freddy Mercury und Band live erleben!<br />

Mit One Night of Queen bietet<br />

sich nun eine perfekte Gelegenheit,<br />

noch einmal auf eine Zeitreise zurück<br />

in die Ära der Mega-Rocker zu gehen<br />

und dabei zwei Stunden geballte Livepower<br />

mit unvergessenen Queen-Hits<br />

zu erleben. Wenn Gary Mullen alias<br />

Freddie Mercury in Originaloutfits die<br />

Stimmung zum Kochen bringt, wird<br />

man das Gefühl nicht los, ein echtes<br />

‚Queen-Konzert zu erleben. Mullen<br />

sieht aus wie Mercury, tanzt wie Mercury<br />

und singt wie Mercury!<br />

KLOSTER WÖLTINGERODE<br />

ERLEBEN<br />

KLOSTERGUT WÖLTINGERODE<br />

WÖLTINGERODE 3, VIENENBURG<br />

07., 09., 10., 16. UND 17. FEBRUAR ,<br />

14.00 UHR<br />

Erleben Sie das winterliche Kloster<br />

Wöltingerode und genießen Sie die<br />

edlen Liköre der Klosterbrennerei. Die<br />

geführte Besichtigung beginnt vor der<br />

historischen Brennerei mit Dampfmaschine.<br />

Highlight der Führung ist der<br />

Besuch des „Allerheiligsten“, dem<br />

Holzfasswasser für Edelkorn und Liköre.<br />

Die Führung endet in der Kirche<br />

beziehungsweise im Gewölbe, der so<br />

genannten Krypta, mit fachkundigen<br />

Erläuterungen und Verkostung der erlesenen<br />

Spezialitäten. Treffpunkt:<br />

Gutshof Klostergut Wöltingerode (vor<br />

der Brennerei), die Führung dauert etwa<br />

anderthalb Stunden, der Eintritt<br />

beträgt 4,00 Euro pro Person.<br />

RAUCHSALONABEND<br />

SCHLOSS WERNIGERODE<br />

08. FEBRUAR, 19.00 UHR<br />

Genießen Sie eine Kurzführung durch<br />

das Schloss. Anschließend gibt es Geschichte<br />

und Geschichten bei einem<br />

Glas Rotwein am flackernden Kamin<br />

im Rauchsalon des Schlosses. Anmeldungen<br />

sind bis mittags erforderlich,<br />

die Kosten betragen 15,00 Euro


24 quadrat 02/2013 kurz angetippt<br />

pro Person, ein Glas Rotwein inklusive.<br />

32. INTERNATIONALES<br />

SCHLITTENHUNDE<br />

ADVENTURE<br />

BOCKSWIESER HÖHE,<br />

CLAUSTHAL-ZELLERFELD<br />

09. UND 10. FEBRUAR<br />

JEWEILS AB 10.30 UHR<br />

Die spannenden Wettkämpfe beginnen<br />

an beiden Tagen jeweils um 10.30<br />

Uhr. Die letzten Rennen starten dann<br />

um 14.30 Uhr. Die Strecke hat dabei<br />

eine Länge zwischen 8 und 14 Kilometer.<br />

Große und kleine Zuschauer<br />

und Gäste erwartet rund um die Rennen<br />

täglich ein buntes Stände- und<br />

Rahmenprogramm.<br />

Foto: www.harzluchs.tif<br />

Die Hunde dürfen natürlich auch aus<br />

der Nähe betrachtet und, mit Erlaubnis<br />

der Musher, gestreichelt werden.<br />

Besucher zahlen für ihren Eintritt mit<br />

Tageskarte 5,00 Euro pro Person und<br />

mit Wochenendticket 6,00 Euro – Kinder<br />

bis 14 Jahre sind kostenlos. Einige<br />

Spitzenteams der Deutschen und<br />

der Niederländischen Schlittenhunde-<br />

Nationalmannschaften werden dabei<br />

sein, aber auch viele „Hobbymusher“<br />

die das Wettkampffieber ergriffen hat,<br />

werden mit ihren wunderschönen<br />

Schlittenhunden am Start sein. Die<br />

Zuschauer dürfen sich schon jetzt auf<br />

mindestens 50 Schlittenhundegespanne<br />

mit etwa 300 Schlittenhunden<br />

der Rassen Siberian Husky, Samojeden<br />

und Alaskan Malamuten freuen.<br />

Dabei werden nur reinrassige Schlittenhunde<br />

am Start sein. Der erfahrene<br />

Rennleiter Wolf-Dieter Polz wird<br />

auch in diesem Jahr wieder die sportliche<br />

Durchführung des Rennens<br />

übernehmen.<br />

HEXEN, MÖNCHE UND<br />

HALUNKEN<br />

STADTWACHE SIGMUND SORGT FÜR<br />

ORDNUNG<br />

SCHUHHOF, GOSLAR<br />

15. FEBRUAR, 19.00 UHR<br />

Wollten Sie schon immer einmal etwas<br />

über die Vertreibung der Mönche,<br />

vom geheimnisvollen Versuch der Erstürmung<br />

des Rathauses oder von<br />

den Gräueltaten während der dreijährigen<br />

schwedischen Besetzung hören?<br />

Dann folgen Sie Sigmund in die<br />

dunkle Zeit des Mittelalters. Die Tour<br />

führt durch die Jakobi-Pfarre zu den<br />

Bergleuten im Frankenberg in der Zeit<br />

um 1650. Eine Anmeldung ist bis zum<br />

14. Februar erforderlich, Erwachsene<br />

zahlen 6,00 Euro, Kinder 4,00 Euro.<br />

FÜHRUNG AUF DEM<br />

BURGBERG<br />

IM RAHMEN DES HARZER<br />

KULTURWINTERS<br />

WANDERTREFF AM HAUS DER NATUR<br />

BAD HARZBURG<br />

16. FEBRUAR, 11.00 UHR<br />

Der Geschäftsführer des Fördervereins<br />

Historischer Burgberg, Horst<br />

Woick, wird die Teilnehmer mit der<br />

Geschichte der Harzburg, seiner Bewohner<br />

und Besatzer vertraut machen.<br />

Die Teilnahmegebühr für die<br />

rund 90 Minuten dauernde Tour beträgt<br />

2,00 Euro (mit Kurkarte frei) zuzüglich<br />

der Fahrten mit der Burgberg-<br />

Seilbahn. Station wird unter anderem<br />

an der wieder errichteten Krodo-Statue<br />

gemacht. Horst Woick wird die<br />

heidnischen Bräuche aus der vorchristlichen<br />

Zeit erläutern, zeigt die<br />

Reste der Burganlagen mehrerer Könige<br />

und Kaiser des Heiligen Römischen<br />

Reiches Deutscher Nation, den<br />

sagenhaften Fluchtbrunnen von Heinrich<br />

IV. und erläutert die Geschichte<br />

des bekannten Ausspruchs „Nach Canossa<br />

geh‘ ich nicht“ von Reichskanzler<br />

von Bismarck. Auch der welfische<br />

Kaiser Otto IV., Sohn Heinrich des Löwen,<br />

der nach einer Frühlingsdiät im<br />

Mai 1218 auf der Harzburg an einem<br />

mysteriösen Leiden verstarb, wird bei<br />

dieser Führung zum Thema. Weitere<br />

Informationen sind bei der Tourist-Information,<br />

Nordhäuser Straße 4,<br />

38667 Bad Harzburg, Telefon 05322<br />

75330, info@bad-harzburg.de und<br />

www.bad-harzburg.de zu erhalten.<br />

DIE GOSEKNACKER<br />

SIND LOS<br />

KRIMI-STADTSPIEL, GOSLAR<br />

16. FEBRUAR, 14.00 UHR<br />

(GENAUER ORT WIRD BEI DER ANMELDUNG BEKANNT<br />

GEGEBEN)<br />

Goslar am Rande des Harzes ist berühmt<br />

für sein mittelalterliches Flair<br />

und seine Altstadt, die Teil des Welterbes<br />

der UNESCO ist. Entdecken Sie<br />

ein Weltkulturerbe auf andere Art und<br />

erleben Sie ein Krimi-Stadtspiel per<br />

GPS durch die Goslarer Altstadt! Klären<br />

Sie einen spektakulären Bankraub<br />

während des Mittelaltermarktes auf!<br />

Der Knacker-Clan wird zwar gefasst,<br />

kann aber die Beute noch gut verstecken<br />

– für seine Enkel. Nun kommen<br />

Postkarten von Opa Goseknacker, die<br />

– natürlich verschlüsselt – Hinweise<br />

liefern, und zwar auf den Weg zum<br />

Versteck und zu einem Agenten, der<br />

helfen kann, den geraubten Schatz zu<br />

finden. In mehreren Teams machen<br />

sich die Enkel auf den Weg, zwar nicht<br />

mit einer Schatzkarte, aber mit einem<br />

GPS-Gerät, das sie quer durch die<br />

Goslarer Altstadt führt. Wer schafft<br />

es, zuerst den Agenten zu treffen, den<br />

Schatz zu orten und damit über seine<br />

Verwendung zu entscheiden? Erleben<br />

Sie einen rasanten Wettlauf mit Krimiflair<br />

durch die Goslarer Altstadt. Eine<br />

Anmeldung ist bis zum 15. Februar<br />

bei der Harz Agentur erforderlich,<br />

die Teilnahme kostet 39,00 Euro pro<br />

Person.<br />

HANDEL, FALSCHGELD,<br />

POSTWESEN<br />

GOSLAR UM 1700 MIT KAUFMANN<br />

BERTHOLD<br />

DOMVORHALLE IN DER<br />

WALLSTRASSE, GOSLAR<br />

16. FEBRUAR, 15.00 UHR<br />

Lassen Sie sich in eine Zeit entführen,<br />

als das Leben eine echte Herausforderung<br />

war, als Geld, Falschgeld, Kipper-<br />

und Wippermünzen, Maße und<br />

Gewichte den Handel erschwerten.<br />

Welch geheimes Gebräu möchte Berthold<br />

erwerben? Hat er vielleicht eine<br />

Riech- und Kostprobe dabei? Begleiten<br />

Sie Berthold auf seinem Weg! Eine<br />

Anmeldung ist bis zum 14. Februar<br />

erforderlich, Erwachsene zahlen<br />

7,00 Euro, Kinder 5,00 Euro.<br />

KARIBISCHE NACHT<br />

MIT MI SOLAR<br />

KULTURZENTRUM REICHENSTRASSE,<br />

QUEDLINBURG<br />

23. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />

Eine sensationelle Frauenstimme, getragen<br />

von einer mitreißenden Band,<br />

verführt in wenigen Augenblicken vor<br />

allem zu einem: ausgelassen zu feiern<br />

und zu tanzen! Musik, Salsa, Cocktails...So<br />

wird das kubanische Lebensgefühl<br />

perfekt! Auf vielfachen<br />

Wunsch kommen MI Solar auch 2013<br />

wieder nach Quedlinburg, um hier karibisches<br />

Flair und heiße Rhythmen<br />

zu verbreiten.<br />

(sw)


Einkaufen<br />

direkt vom Hersteller<br />

zu Outlet-Preisen<br />

Ihr Partner für<br />

Herrenmode<br />

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festliche Anlässe<br />

Freizeit<br />

und Spezialgrößen<br />

25<br />

Wir sind umgezogen!<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. bis Fr. 13.00 bis 18.00 Uhr<br />

Sa. 10.00 bis 14.00 Uhr<br />

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Wilvorst Herrenmode GmbH<br />

Odermarkplatz 1, Telefon 05321 / 351 9021<br />

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26 quadrat 01/2013 <br />

244 Jahre Apothekengeschichte<br />

werden weitergeschrieben


unternehmensprofil quadrat 02/2013 27<br />

Bis ins Jahr 1769 reicht die Geschichte der<br />

Adler-Apotheke zurück. Als damals der Dr.<br />

medicinae und practicus Johann August<br />

Friedrich Pape vom Herzog von Wolfenbüttel-<br />

Braunschweig die Genehmigung zum Betreiben<br />

einer Apotheke bekam, ahnte noch niemand, dass<br />

sie im Jahre 2013 immer noch existiert, wenn<br />

auch an einem anderen Ort als damals.<br />

Jüngstes Kapitel der Erfolgsgeschichte der Adler-<br />

Apotheke ist die Übernahme des Unternehmens<br />

am 01. Januar 2013 durch Frau Apothekerin<br />

Kathrin Girndt von ihrem Vorgänger, Herrn Apotheker<br />

Bernd Flügel. Die in Lengede geborene Apothekerin<br />

studierte in Braunschweig Pharmazie und<br />

führt schon seit 2003 die Niedersachsen-Apotheke<br />

in Goslar mit viel Elan und engagierten Mitarbeiterinnen.<br />

Und so soll es auch sowohl in Goslar<br />

als auch in Bad Harzburg weitergehen. Der Verpächter<br />

der Adler-Apotheke, Dr. Jürgen Bertram, selbst Betreiber<br />

des Unternehmens von 1970 bis 1989, hat jedenfalls hierfür<br />

seine Unterstützung zugesagt.<br />

Die erste bauliche Maßnahme nach dem Pächterwechsel wurde<br />

bereits umgesetzt: Der Eingangsbereich wurde rollstuhlgerecht<br />

umgebaut, so dass die Apotheke jetzt auch für diese Zielgruppe<br />

bequem und sicher zu erreichen ist.<br />

Kathrin Girndt und ihr Mann Alexander freuen sich darauf,<br />

zusammen mit den drei Mitarbeiterinnen die teils langjährigen<br />

Stammkunden weiterhin zu bedienen.<br />

Wer nicht selbst kommen kann, dem werden natürlich die Medikamente<br />

durch den eigenen Lieferservice ins Haus geliefert.<br />

Adler-Apotheke<br />

Herzog-Wilhelm-Str. 57<br />

38667 Bad Harzburg<br />

Telefon 05322/4311<br />

Telefax 05322/55193<br />

Kathrin Girndt mit ihren Mitarbeiterinnen<br />

Niedersachsen Apotheke<br />

Rosentorstr. 24<br />

38640 Goslar<br />

Telefon 05321/24484<br />

Telefax 05321/24536


28<br />

Modell-Spielzeug<br />

WO HANDWERK NOCH GOLDENEN BODEN HAT<br />

Das Kind im Manne spielt gern – diese Einsicht<br />

gehört zu den grundlegenden Kenntnissen<br />

der Anthropologie. Und weil Spielen<br />

heißt, die Welt im Kleinen noch einmal nachzubauen,<br />

um sie um so besser zu verstehen – und<br />

auch ein wenig um sie zu beherrschen –, hocken<br />

Generationen von Vätern zu Weihnachten vor den<br />

Modell-Eisenbahnen ihrer Söhne, die höchstens<br />

beim Gleisbau helfen dürfen. So weit, so bekannt.<br />

Mit Kinderspielzeugen jedoch geben sich Männer<br />

nur noch ungern zufrieden. Schuld daran ist die<br />

allgemeine Prosperität: Sie bringt Modell-Spielzeuge<br />

hervor, die kein Mann in Sohneshände<br />

UNGESCHRIEBENES GESETZ: DAS MODELL BEDARF DES ORIGINALS,<br />

EIN GROSSER BRUDER MUSS GEBAUT WORDEN SEIN.<br />

geben würde, Kostbarkeiten, die nicht ins Kinderzimmer,<br />

sondern in die Vitrine gehören. So beispielsweise<br />

auch den Ferrari im Maßstab 1:1 –<br />

der Traum von einem Auto schlechthin. Kostenpunkt:<br />

zwischen 70.000 und 28,5 Millionen<br />

Euro. Nicht jeder, der sich so einen spektakulären<br />

Renner leisten möchte, erhält auch einen, denn<br />

der Commendatore hat gerade mal 40.000 Stück<br />

der rasenden Kunstwerke hinterlassen. Eben<br />

davon profitiert die Modellbau-Branche. „Wenn<br />

schon nicht in der Garage“, wähnten die Bauherrn,<br />

„dann wenigstens im Wohnzimmer“, und<br />

trösten so die zu kurz gekommenen Ferrari-<br />

Freunde mit einem Modell.<br />

Auch im Maßstab 1:18, also in etwa so lang wie<br />

eine Zigarrenkiste, laufen Enzos Modelle – besonders<br />

sein schnellstes, der F 40 – an der Spitze<br />

mit. Gebaut von Bburago, kostete er vor einigen<br />

Jahren 30 Euro im Laden. Inzwischen ist der Preis<br />

des Bburago-F-40 um etwa das Zehnfache auf<br />

den Preis einer Kiste Champagner gestiegen. Aber<br />

als Modell von Bburago behauptet der rote Renner<br />

lediglich die zweite Stelle in der Begierten-Skala.<br />

Übertroffen wird er von einem Modell, dessen Original<br />

in Zuffenhausen kreiert wurde: der Porsche<br />

356 B. Der Miniatur-Bolide von Bburago bringt es<br />

bereits auf zwei Kisten Champagner.<br />

Kaum zu glauben, denn die Italiener überschwemmen<br />

mit hohen Auflagen der Autos en miniature<br />

den Markt. In Italien kosten der F 40 und der 356<br />

B auch heute noch etwa 30 Euro, daher lässt sich<br />

vermuten, dass mit der Leidenschaft der Modellliebhaber<br />

in Deutschland ein Schweinegeld zu verdienen<br />

ist.<br />

Ohne Zweifel, die Bburago-Leute bauen phantastisch<br />

gute Modelle, aber zur Kunst werden die<br />

Kleinwagen erst bei Bosica. Für eine Investition von<br />

knapp 2.000 Euro ergattern Sammler einen handgearbeiteten<br />

Formel-I-Rennwagen in Zigarettenlänge,<br />

authentisch minimalisiert: von den Zündkerzen<br />

bis zu den Armaturen in Stahl und<br />

Kunststoff. Bosica fabriziert für den gut situierten<br />

Sammler. Für Leute mit bescheideneren Ansprüchen<br />

und viel Zeit produziert AMR in Paris Bausätze<br />

so ziemlich aller Autos, die je den Asphalt<br />

befuhren.<br />

Im Modellbau gilt ein ungeschriebenes Gesetz: Das<br />

Modell bedarf des Originals, ein großer Bruder<br />

muss gebaut worden sein. Phantasieprodukte gelten<br />

als geschmacklos. Daran halten sich fast alle<br />

Hersteller. Schuco hingegen modelte ein Phanta-


aus aller welt quadrat 02/2013 29<br />

FOTO: FOTOLIA.COM © KRAMOGRAFIE<br />

sieauto mit 4-Gang-Schaltung, Rückwärtsgang und<br />

Kupplung, integrierte im Blechrenner ein Federwerk,<br />

nannte das Gerät „Examico“ und ging in den<br />

Konkurs. Die Firma Mangolt kaufte die Werkzeuge<br />

und brachte eine Neuauflage des „Examicos“ auf<br />

den Markt. Nun konnte auch er ein Original – den<br />

Pleite-Schuco – vorweisen, und der avancierte<br />

prompt zum Kultobjekt.<br />

Dagegen werden Modellschiffe noch recht bescheiden<br />

gehandelt, sie gibt es schon ab zehn Euro.<br />

Sammler und Spekulanten entdecken erst langsam<br />

diese Kleinstschiffe in Daumengröße. Etwa 20 Herstellern<br />

gilt das Verhältnis 1:1.250 als das Maß<br />

aller Dinge im Modellschiffsbau – allesamt Spezialisten,<br />

wie in der Buchhandlung Wede im Hamburger<br />

Hanseviertel zu hören ist. Der eine baut halt<br />

Passagierschiffe, ein anderer ausschließlich deutsche<br />

Frachter; der eine legt in limitierter Stückzahl<br />

auf, der andere gießt, bis die Gussform bricht.<br />

Bei Wede werden in der Regel Nachbauten noch<br />

laufender Schiffe verkauft: Erinnerungsstücke an<br />

eine gelungene Kreuzfahrt auf der „Europa“ oder<br />

ein Atlantik-Crossing auf der QE II.<br />

Großmodelle – vornehmlich Segler und ausnahmslos<br />

Unikate – wechseln selten den Besitzer. Die<br />

Nachfrage lässt noch zu wünschen übrig. Eine<br />

Kos tenfrage? Nein, am Preis kann es nicht liegen.<br />

Die Modelle sind mit bis zu 3.000 Euro erschwinglich.<br />

Miese Verarbeitung? Auch nicht: Bastler gießen<br />

die Kanonen zum Teil gesondert für das<br />

Modell, das sie gerade leimen, sind verliebt ins<br />

Detail. Wer solch ein Meisterwerk in seiner Freizeit<br />

bauen möchte, sollte eine Bauzeit von einem Jahr<br />

veranschlagen. Genauso lange dauert es übrigens,<br />

bis der Pfälzer Michael Benner seine Modelleisenbahnanlage<br />

in HO (1:87, Spurbreite 16,5 mm)<br />

aufgebaut hat. Der Ölkaufmann hat die Anlage von<br />

seinem Vater Ernst übernommen. Im Hause Benner<br />

wird seit langen 58 Jahren gesammelt. Michael<br />

Benner nennt weit über 300 Loks, die er auf etwa<br />

2.000 Schienen – das entspricht einer Runde im<br />

Leichtathletikstadion – in einem 60 qm Zimmer in<br />

Fahrt bringt.<br />

Dennoch ordnet sich Benner lediglich als Amateur<br />

ein. „Richtige Freaks“, weiß er zu berichten, „breiten<br />

ihre Anlage auf der gleichen Grundfläche, doch<br />

in zwei, drei, mitunter vier Stockwerken aus.“ Und<br />

er besitze weder „Big Boy“, die größte Lock, die je<br />

gebaut wurde oder die „Krokodil“, die erste E-Lok,<br />

die die Alpen überquerte und bei Märklin vor 45<br />

Jahren 250 Mark kostete, noch eine der Geschwindigkeitsrekord-Loks<br />

der dreißiger Jahre („Super<br />

Pacific“, „Mallard“ oder die windschnittige<br />

„05“er); ein „Profimodellbahner“ besitze mindestens<br />

eine der genannten Loks – am besten alle,<br />

eben auch das „Krokodil“. Wer diese Raritäten<br />

haben möchte, besucht zum einen eine Modelleisenbahn-Auktion,<br />

zum anderen ist ein geradliniges,<br />

ungestörtes Verhältnis zum Geld erforderlich. Eine<br />

„Krokodil“ erzielt zum Beispiel auf Auktionen<br />

locker über 20.000 Euro.<br />

Exklusiv wird der Modellbahnbau in Nenngröße I<br />

(1:32, Spurbreite 45 mm). In dieser Klasse brillierten<br />

dereinst Markscheffel & Lennarz, die Hamburger<br />

Händler und Hersteller feinster Modelleisenbahnartikel.<br />

Sämtliche Einzelteile der Loks von<br />

Markscheffel & Lennarz wurden minuziös von Hand<br />

gedreht, gefräst, gelötet und zusammengeschraubt.<br />

Jede Serie bestand aus 30 Exemplaren. Die Firma<br />

gab 2002 ihren Geist auf, aber ihre Modelle tauchen<br />

ab und an auf Auktionen auf. Für den bescheidenen<br />

Preis eines Kleinwagens können Sie mitbieten.<br />

In einer ähnlichen Preisklasse bewegen sich auch<br />

die Produkte der Firma „Oktant“ mit Sitz in Hannover<br />

– ein einzigartiger Laden in Deutschland.<br />

Hier werden Dampfmaschinen-Modelle verkauft.<br />

Pro Jahr werden nur einige wenige Fertigmodelle<br />

hergestellt. Die erwerben vornehmlich Sammler mit<br />

FREAKS BESITZEN MINDESTENS DIE „BIG BOY“, DIE GRÖSSTE LOCK, DIE JE GEBAUT WURDE,<br />

ODER DIE „KROKODIL“, DIE ERSTE E-LOK, DIE DIE ALPEN ÜBERQUERTE.<br />

spekulativem Interesse: Sie hoffen auf die schnelle<br />

Mark. So trügerisch dürfte ihre Hoffnung nicht sein.<br />

Hauptsächlich verkauft Oktant aber Rohsätze für<br />

ein- und zweizylindrige Dampfmaschinen an engagierte<br />

Hobbyisten. Ihr Steckenpferd besteht darin,<br />

dass sie ihre Maschinen an der Drehbank zu Hause<br />

drehen. Womöglich am Wochenende?<br />

Genau an dieser Stelle wittert der ein oder andere<br />

Nörgler ein Problem und tippt auf die Kleinanzeige<br />

einer Modellbau-Gazette: „Arzt und Modellbauer,<br />

33 Jahre, 185 cm, sucht liebe und zärtliche Sie mit<br />

Sinn für sein Hobby. Bitte mit Bild und Tel. Chiffre.“<br />

„Die Mädels vernachlässigen, das rächt sich.“<br />

Wo er Recht hat, hat er Recht, der Nörgler. Trotzdem:<br />

dann und wann angelt sich vielleicht jemand<br />

über eine Anzeige ein Original, nicht minder kostspielig<br />

und mindestens so zeitaufwendig wie die<br />

Zeugen der Modell-Leidenschaft.<br />

(ra)


platz genommen quadrat 02/2013 31<br />

GANZ PRIVAT<br />

FOTOS: STEFAN SOBOTTA, AUFGENOMMEN IM CAFÈ AM MARKT GOSLAR<br />

JEANETTE GÖTZE UND ALEXANDER HOHMANN<br />

<strong>Quadrat</strong> traf Jeanette Götze und Alexander Hohmann im Café am Markt in Goslar und<br />

sprach mit den beiden jungen Steinmetzmeistern nicht über Gott und die Welt, sondern<br />

über Grabkultur, Grabmale und ihre Freizeitaktivitäten. Sie, Jeanette Götze, hat den elterlichen<br />

Betrieb vor sechs Jahren übernommen und führt mit ihrem Lebensgefährten<br />

Alexander Hohmann das Unternehmen erfolgreich in eine sich ändernde Zukunft.<br />

Beide sind Steinmetze aus Leidenschaft und haben noch die alten Techniken in der Tradition<br />

der Bauhütten gelernt, wie sie in dem berühmten Buch von Ken Follet „Die Säulen<br />

der Erde“ so eindringlich beschrieben wurden. Es entstand ein hochinteressantes, mehrere<br />

Stunden dauerndes Gespräch, welches noch locker den Rest des Tages hätte dauern<br />

können. <strong>Quadrat</strong> sagt Danke für Stunden, die wie im Flug vergingen!<br />

Frau Götze, wollten Sie schon immer in die Fußstapfen<br />

Ihrer Eltern treten?<br />

Jeanette Götze: Nein überhaupt nicht. Nach der<br />

Grundschulzeit in der Jürgenohl-Schule und dem<br />

anschließenden Besuch des Christian-von-Dohm-<br />

Gymnasiums mit bestandenen Abitur stand für<br />

mich zwar relativ schnell fest, dass ich auf jeden<br />

Fall etwas Handwerkliches machen wollte, aber<br />

der Steinmetz-Beruf war mir nicht von Anfang an<br />

in die Wiege gelegt worden. Die Lehre im Betrieb<br />

meiner Eltern bot sich aber dann doch an, weil ich<br />

das Unternehmen, was über so viele Jahrzehnte<br />

gewachsen war, gern aufrecht erhalten wollte.<br />

Warum sollte ich ein Handwerk wie zum Beispiel<br />

Tischler lernen, wenn ein gesundes Handwerksunternehmen<br />

weitergeführt werden will? Es hat sich<br />

dann schnell gezeigt, dass meine Berufswahl richtig<br />

war. Ich hatte und habe viel Spaß an meiner<br />

Tätigkeit und wohl auch das nötige Geschick.<br />

Herr Hohmann, Sie kommen nicht aus Goslar, wo<br />

sind Sie geboren?


32 quadrat 02/2013 profile<br />

Alexander Hohmann: Ich bin in Frankenberg in<br />

Sachsen geboren und im nicht weit davon<br />

entfernten Hainichen am Fuße des Erzgebirges<br />

mit meinen drei Geschwistern bei<br />

meinen Eltern aufgewachsen. Hainichen<br />

ist eine schöne alte Weberstadt, in der<br />

auch der Fabeldichter Christian Fürchtegott<br />

Gellert geboren wurde.<br />

Kommen Sie auch aus einer „Grabmal-<br />

Dynastie“ wie Jeanette?<br />

Alexander Hohmann: (lacht) Nein, die einzige<br />

Parallele zu Jeanettes Laufbahn ist, dass<br />

ich nach dem Abitur ebenfalls einen Beruf<br />

ausüben wollte, bei dem ich abends sehe, was<br />

ich den ganzen Tag gemacht habe. Meine Mutter<br />

brachte damals den Steinmetz ins Gespräch.<br />

Ich informierte mich also über die Tätigkeit,<br />

fand das sehr interessant und vielseitig und<br />

bewarb mich bei einigen Betrieben. Ich bekam<br />

bald Zusagen für Lehrstellen entweder in den oder in Hannover. Da mein Bruder damals<br />

schon in Hannover war, weil er dort Koch lernte,<br />

entschied ich mich für die Landeshauptstadt, adt, so<br />

kannte ich wenigstens schon mal jemanden,<br />

außerdem fand ich den Betrieb besser für meine<br />

Dres-<br />

Ausbildung. Das war zwar nur so ein Bauchgefühl.<br />

Aber es hat sich ja zum Glück bewahrheitet.<br />

Wie haben Sie sich kennengelernt?<br />

Jeanette Götze: Wir haben uns schon recht früh,<br />

nämlich während des Blockunterrichts in der<br />

Lehrzeit kennengelernt. Zunächst begann alles<br />

auf freundschaftlicher Basis. Irgendwie mussten<br />

wir nach dem Unterricht „abhängen“, da ich eine<br />

kleine Wohnung gemietet hatte und bei mir immer<br />

ein Bier im Kühlschrank stand, kamen oft ein paar<br />

Freunde, unter anderem auch Alexander, zu mir.<br />

Im Laufe der Zeit wurde halt langsam mehr daraus.<br />

Welche Hobbys haben Sie?<br />

Jeanette Götze: Ich besuche regelmäßig verschiedene<br />

Fitnesskurse. Einerseits, um die einseitige<br />

Belastung der Muskulatur auszugleichen, aber<br />

auch, um allgemein fit zu bleiben, denn trotz der<br />

Maschinen, die uns heute in unserem Beruf unterstützen,<br />

ist die körperliche Anforderung doch<br />

immer noch ganz ordentlich.<br />

Alexander Hohmann: Ja, da muss man durch entsprechendes<br />

Training Abnutzungserscheinungen<br />

vorbeugen. Ich trainiere regelmäßig meine<br />

Rückenmuskulatur, damit ich den täglichen Anforderungen<br />

gewachsen bin.<br />

Sie sind doch aber beide noch jung!<br />

Alexander Hohmann: Das stimmt, wir sind zwar<br />

beide erst 33 Jahre alt, aber wie heißt es so schön:<br />

wehret den Anfängen!<br />

Jeanette Götze: Seit der Hochzeit von Alexanders<br />

Schwester sind wir im Tanzclub. Wir tanzen regelmäßig<br />

in der Tanzschule Karen Sander und freuen<br />

uns jedes mal wieder darauf, unserer Freunde dort<br />

zu treffen und mit ihnen einen schönen Abend zu<br />

verbringen.<br />

Was machen Sie sonst noch in Ihrer Freizeit?<br />

Jeanette Götze: Neben Fitness-Training und Tanzen<br />

gehen wir auch gern ins Kino. Man kann dabei<br />

gut abschalten und in eine andere Welt abtauchen.<br />

Alexander Hohmann: Genau, wir sind dabei auch<br />

nicht auf bestimmte Genres festgelegt, sondern<br />

schauen alles, von James Bond über Walt Disney<br />

bis hin zu unbekannteren Filmen.<br />

Jeanette Götze: Am liebsten sind mir Science Fic-<br />

tion- und Fantasyfilme, auf jeden Fall ist ein wenig<br />

Action nicht schlecht. Dabei erlebt man freilich<br />

auch<br />

mal Enttäuschungen, das nehmen wir gern<br />

in Kauf. Schön sind auch immer die „Ladies<br />

first“-Preview-Veranstaltungen im Cineplex oder<br />

im Goslarer Theater. Dort gehe ich immer mit ein<br />

paar Freundinnen hin und mache mir mit ihnen<br />

einen schönen Abend. Der Abend wird vom<br />

Kino sehr schön inszeniert, mit einem Glas<br />

Sekt vor der Veranstaltung und auch einigen<br />

weiteren Überraschungen. Inzwischen ist uns<br />

fast egal, welcher Film läuft, der gemeinsame<br />

Abend ist wichtig.<br />

Eine weitere Freizeitaktivität war in den letzten<br />

fünf Jahren die Umgestaltung unseres<br />

Gartens und die Renovierung des Hauses.<br />

Wir wohnen in Oker, in dem ehemaligen<br />

Betrieb meiner Eltern, genau dort, wo mein<br />

Urgroßvater den Betrieb gegründet hat. Der<br />

Garten und die Wohnung hatten eine<br />

gründliche Überholung verdient, so dass wir von<br />

der Freilegung des kleinen Teiches und dem Bau<br />

von einem Holzdeck bis hin zur gesamten Umgestaltung<br />

des Grundstücks, der Entkernung und<br />

dem Wiederaufbau der Wohnung sehr viel geändert<br />

haben. Jetzt ist eine wunderschöne kleine<br />

Oase entstanden.<br />

Wo verbringen Sie bevorzugt Ihren Urlaub?<br />

Jeanette Götze: Unseren Urlaub verbringen wir<br />

fast immer in Deutschland. Wir haben in unserem<br />

Land so schöne Gegenden, die außerdem schnell<br />

zu erreichen sind, da brauchen wir zur Anreise<br />

nicht lange unterwegs zu sein. Urlaube über mehrere<br />

Wochen sind aufgrund des Geschäftes nicht<br />

möglich, daher ist diese relative Nähe praktisch.<br />

Sehr schön fanden wir zum Beispiel unsere<br />

Urlaube im Fischland-Darß-Zingst oder auch in<br />

der Gegend von Speyer und Worms. Speziell diese<br />

beiden Städte sind natürlich für Steinmetze wegen<br />

ihrer historisch bedeutenden Bauten besonders<br />

interessant, obendrein hatten wir das große Glück,<br />

dass während unseres Aufenthalts dort in dieser<br />

geschichtsträchtigen Kulisse die Wormser Fest-


profile quadrat 02/2013 33<br />

spiele stattfanden und wir auch noch an der<br />

Abendkasse Karten dafür bekommen haben. Die<br />

Organisatoren hatten das monumentale Radfenster<br />

des Domes in das Bühnenbild integriert und<br />

haben damit eine einzigartige Atmosphäre<br />

geschaffen. Man hat sich gefühlt, als hätte man<br />

einen Zeitsprung von 700 Jahren in die Vergangenheit<br />

getan. Ein tolles Erlebnis!<br />

Alexander Hohmann: Stimmt, ich denke, so etwas<br />

könnte man hier in Goslar ebenfalls veranstalten,<br />

denn unsere mittelalterliche Architektur braucht<br />

sich auch nicht zu verstecken, sie wäre der perfekte<br />

Rahmen für solche Festspiele. Ich denke an<br />

die Kaiserpfalz mit der Pfalzwiese oder auch an<br />

den Marktplatz. Mir ist selbstverständlich tändlich<br />

bewusst, dass alles eine Frage des Geldes es ist.<br />

Eine weitere schöne Urlaubsreise haben wir vor<br />

einiger Zeit nach Heppenheim, was ja seit den<br />

beiden Formel-1-Weltmeistertiteln von Sebastian<br />

Vettel auch insgeheim „Vettelheim“ heißt,<br />

unternommen. Dort haben wir in einer kleinen<br />

Ferienwohnung einen wunderbaren Urlaub<br />

verbracht. Die Landschaft an der Bergstraße<br />

zwischen Oderwald und Ried mit den vielen<br />

kleinen Gasthöfen, in die man einkehren<br />

kann, hat uns begeistert. Das Wetter war<br />

bestens und die Menschen dort sind außerordentlich<br />

freundlich. Die Zeit auf diesen<br />

Fahrten vertreiben wir uns übrigens immer mer<br />

damit, indem wir im Auto Hörbücher<br />

hören.<br />

Reden wir nochmal über den Beruf, wann n<br />

haben Sie beide die Meisterschule e<br />

besucht?<br />

Jeanette Götze: Wir haben zwei Jahre<br />

nach unserer Gesellenprüfung die Meisterschule<br />

in Königslutter begonnen.<br />

Alexander arbeitete vorher noch in<br />

Hannover, war häufiger auf Montage<br />

und wir haben damals überlegt, wie es<br />

beruflich und privat weitergehen könnte.<br />

Alexander Hohmann: Zu dem Zeitpunkt fragte<br />

auch Jeanettes Vater, ob ich im Betrieb mitarbeiten<br />

möchte, was ich natürlich sehr gern wollte.<br />

Zunächst war für mich die Aufgabenstellung noch<br />

neu, denn ich hatte bis dahin meist mit dem weichen<br />

Sandstein zu tun und musste mich jetzt an<br />

die Bearbeitung von Hartsteinen gewöhnen.<br />

Wir beschlossen gemeinsam den Meisterkurs zu<br />

besuchen und meldeten uns im Ausbildungszentrum<br />

in Königslutter an, wo wir ihn auch erfolgreich<br />

abgeschlossen haben. Königslutter war für uns<br />

das nächstliegende Zentrum, weitere gibt es in<br />

Wunsiedel, Mainz und Ingolstadt.<br />

Jeanette Götze: Für mich war, seit meinem Entschluss<br />

den Familienbetrieb weiter zu führen,<br />

klar, dass ich, um meine Kompetenz zu beweisen,<br />

meinen Meister machen wollte. Gerade als Frau in<br />

diesem Beruf ist man immer noch eher die Ausnahme,<br />

eine solide Aus- und Weiterbildung hilft<br />

gegen Vorurteile und ist daher unerlässlich, zumal<br />

man den Meistertitel in unserem Gewerbe<br />

sowieso benötigt, um<br />

einen Betrieb zu führen,<br />

was ich sehr begrüße, denn nicht erst auf der<br />

Meisterschule ist mir bewusst geworden, wie komplex<br />

unser Beruf ist. Das Erlernen der alten Bearbeitungstechniken<br />

schärft das Bewusstsein für<br />

Details, auch wenn man später bei der täglichen<br />

Arbeit gern auch auf moderne maschinelle Hilfe<br />

zurückgreift. Das Buch „Die Säulen der Erde“ hat<br />

übrigens jeder unserer Kollegen gelesen! Es<br />

beschreibt sehr authentisch unseren Beruf.<br />

Hat der Beruf Nachwuchssorgen?<br />

Alexander Hohmann: Leider ja, zur Zeit werden in<br />

ganz Deutschland etwa 1200 Lehrlinge ausgebildet,<br />

was bedenklich ist. Ich kann nur jedem<br />

Schulabgänger raten, sich mal mit unserem Beruf<br />

zu beschäftigen. Dadurch, dass man in zwei Richtungen<br />

gehen kann, ist er sehr vielfältig und interessant.<br />

Einen Ausbildungsplatz zu finden, ist<br />

heutzutage natürlich auch nicht einfach.<br />

Wieso zwei Richtungen?<br />

Jeanette Götze: Es gibt in der Ausbildung den<br />

bildhauerischen, gestalterische Kurs oder<br />

den Baufachbereich, zum Beispeil für Treppenbau,<br />

Bodenverlegung und so weiter, so<br />

dass für Jeden gute berufliche Chancen vorhanden<br />

sind.<br />

Was ändert sich zur Zeit in unserer Gesellschaft<br />

bezüglich der Grabkultur?<br />

Jeanette Götze: Der Trend geht seit einigen Jah-<br />

ren in Richtung anonymer Beisetzung, d.h. ohne<br />

Grabstelle und ohne Grabstein. Abgesehen<br />

davon, dass das für uns nicht schön ist, erleben<br />

wir jedoch sehr häufig, dass Hinterbliebenen eine<br />

Stelle zur Trauerbewältigung fehlt. Wer eine anonyme<br />

Bestattung beabsichtigt, sollte sich das vor-<br />

her gut überlegen, denn das hinterher zu ändern<br />

ist schwierig, manchmal sogar unmöglich, immer<br />

aber mit hohen Kosten verbunden. Auf unserer<br />

Homepage haben wir eine Aussage, die in diesem<br />

Zusammenhang sehr wichtig ist: Trauer ist ein<br />

Schmerz, der heilbar ist, wenn wir ihm einen Ort<br />

zugestehen, an dem wir ihn erleben und die Trauer<br />

verarbeiten können. Oft ist ein Grab dafür der<br />

geeignete Ort und die individuelle Grabstätte hilfreich,<br />

denn Rituale und Symbole geben Menschen<br />

Halt.<br />

Alexander Hohmann: Ich denke, da müssten in<br />

Zukunft alternative Konzepte in Zusammenarbeit<br />

mit den Friedhofsämtern und Friedhofsgärtnern<br />

angeboten werden. Die Veränderungen in der<br />

Gesellschaft spüren wir sehr deutlich, der Bedarf<br />

an Alternativen ist da.<br />

(bs)


34 quadrat 02/2013 unternehmensprofil<br />

Rolf Bues technics GmbH<br />

auf der LogiMat in Stuttgart<br />

Die internationale Logistik-Messe „LogiMat“<br />

auf dem neuen Stuttgarter Messegelände<br />

am Flughafen ist in ihrer Art die größte<br />

Fach-Messe in Europa. Über 900 internationale<br />

Aussteller präsentieren hier ihre Waren und<br />

Dienstleistungen für die Materialwirtschaft und IT.<br />

Zu allen Themen, von der Beschaffung über die<br />

Produktion bis zur Auslieferung wird hier die perfekte<br />

Problemlösung angeboten. 30.000 Besucher,<br />

vorwiegend Entscheider aus dem Mittelstand<br />

und der Großindustrie informieren sich hier über<br />

Themen der Rationalisierung, Prozess- und<br />

Kostenoptimierung.<br />

Rolf Bues technics GmbH stellt jetzt zum 6. Mal<br />

in Stuttgart aus. In diesem Jahr allerdings mit<br />

einem völlig neuen Messestand-Konzept in der<br />

neuen CI.<br />

Das Konzept „Druckkosten sparen“ durch den Einsatz<br />

von Original RB-tec Lasertoner für sämtliche<br />

Druckersysteme trifft hier auf die richtigen Entscheider<br />

aus Materialverwaltung und IT. Viele<br />

Großkunden konnten hier persönlich kennen<br />

gelernt werden und sind zum Teil heute schon jahrelange,<br />

zufriedene Kunden des innovativen<br />

Unternehmens aus dem schönen Reiterdorf Westerode!


unternehmensprofil quadrat 02/2013 35<br />

Umweltschutz und soziales Engagement.<br />

Das Jahr 2012 stand für die Rolf Bues technics<br />

GmbH ganz unter dem Zeichen des Stiers! In diesem<br />

besonderen Falle hieß der Stier „Heinz“.<br />

Die Inhalte der Stiftung „Heinz der Stier“, des<br />

bekannten Nachbarn und Schauspielers Heinz Hönig,<br />

haben inhaltlich sehr berührt und so haben die Firmenleitung<br />

und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

im Frühjahr entschieden: Das unterstützen wir!<br />

Und dann wurden fleißig Sammelboxen im Rahmen<br />

des Entsorgungskonzeptes an RB-tec Kunden verkauft.<br />

Der Aufwand hat sich gelohnt:<br />

Die Umwelt wurde geschützt und Menschen wurde<br />

geholfen. Ein von der Firma großzügig aufgestockter<br />

Betrag von 2.000 € wurde der Stiftung „Heinz der<br />

Stier“ übergeben. www.rolfbues.de/presse<br />

FOTOS: ROLF BUES, TEAM HEINZ DER STIER<br />

Von r.n.l.: Rolf Schaper, Andreas Blum (Stiftung „Heinz der Stier“), Rolf Bues und Verkaufsteam.<br />

Das Thema „Umweltschutz“ ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil des Marketingkonzeptes der Firma Rolf<br />

Bues technics GmbH. Bundesweit sammeln über<br />

1.300 Anwender leere Druckerpatronen aller Art und<br />

schicken diese zur Entsorgung zurück. Kunststoffund<br />

Metallteile werden separiert und später in der<br />

Industrie als Grundstoffe wiederverwendet. Jährlich<br />

werden so ca. 20 t Kunststoffe und Metalle dem<br />

Rohstoff-Kreislauf wieder zugeführt.<br />

ANZEIGE


36 quadrat 02/2013 unternehmensprofil<br />

Neue Teile. Perfekte Funktion.<br />

Sortiment<br />

Unsere Marke Original RB-tec ist in Deutschland<br />

bekannt. Seit 1985 wird mit Produkten aus unserem<br />

Hause Schrift gebildet. Waren es in den 80er-<br />

Jahren noch die „guten alten“ Farbbandkassetten,<br />

so sind es heute chipgesteuerte Patronen für<br />

Laser- und Tintenstrahldrucker, Spezialpatronen<br />

für Großformat-Plotter oder TTR-Folien für die<br />

Warenkennzeichnung.<br />

Qualität<br />

Wir sind stolz auf unsere Qualität Original RB-tec<br />

„Made in Germany“. Aus über 20 neuen Teilen und<br />

Komponenten entsteht eine monochrome Laserpatrone.<br />

Aus bis zu 50 Teilen werden Colorpatronen<br />

produziert. Viel Arbeit und Aufwand, um eine dauerhaft<br />

gute Qualität für unsere Großverbraucher<br />

herzustellen. Aber dieser Aufwand lohnt sich, und<br />

so bezeichnen unsere Kunden die Marke RB-tec<br />

als das andere Original. Das hat uns angespornt,<br />

die Alleinstellungsmerkmale von Original RB-tec<br />

auch auf unserer neugestalteten Verkaufsverpackung<br />

sichtbar zu machen.<br />

Über 2.000 verschiedene Patronentypen führen<br />

wir im Sortiment, von „Agfa bis Xerox“.<br />

Wir haben auch die passende Patrone für Ihren<br />

Drucker!<br />

Britta Frank<br />

(Verkaufsleitung)<br />

Rolf Bues<br />

(Geschäftsführer)


unternehmensprofil quadrat 02/2013 37<br />

Warum OEM?<br />

Viele Entscheider in der EDV setzen bevorzugt<br />

OEM Patronen ein, weil es auf einwandfreie Funktion<br />

und Zuverlässigkeit ankommt.<br />

… refillte oder recycelte, also „aufgearbeitete“<br />

Tonerpatronen kommen dabei nicht mehr in den<br />

Drucker. Das hat man x-mal probiert und immer<br />

schlechte Erfahrungen damit gemacht.<br />

Das ist auch unsere Meinung!<br />

RB-tec ist das andere Original!<br />

die Alternative zum teuren OEM-Produkt.<br />

<br />

auch die kritische EDV.<br />

Und der Einkauf freut sich auch: Druckkosten<br />

2-stellig gesenkt!<br />

Bei Anruf Service<br />

Über 1.300 gewerbliche Endanwender aus Indu s-<br />

trie, Banken, Kliniken, Versicherungen und der<br />

öffentlichen Verwaltung zählen zu unseren Kunden.<br />

Da ist ein perfekter Service am Telefon und<br />

vor Ort besonders wichtig.<br />

Wir sind die Spezialisten für das „druckende<br />

Zubehör“ und unsere Kunden schätzen die kurzen<br />

Lieferzeiten: Heute bestellen und morgen ist die<br />

Original RB-tec Patrone schon im Drucker. Bundesweit!<br />

Enrico Pilz und Janine Lehmann<br />

(Verkaufsteam Neue Bundesländer)<br />

Jumbo-Patronen<br />

Sie sind größer.<br />

Sie sehen anders aus.<br />

Aber sie passen in Ihren Drucker. Garantiert!<br />

Original RB-tec Jumbo-Patronen sind die Kostenkiller<br />

für Vieldrucker und senken mit einer bis zu<br />

260 % höheren Seitenleistung Ihre Druckkosten<br />

zusätzlich!<br />

Spezielle Bauteile und hochwertige Bildtrommeln<br />

(OPC) in Verbindung mit besonders fein dispergiertem<br />

Toner garantieren maximale Seitenleistung<br />

gem. ISO/IEC 19752/19798.<br />

Madeleine Massalski<br />

(Verkaufsteam Nord)<br />

Jacqueline Schlenkermann<br />

(Verkauf)


38 quadrat 02/2013 kulinaria<br />

Liebe <strong>Quadrat</strong>-Leser,<br />

da geben Sie einen großen Löffel Honig (oder Zucker)<br />

hinein. Das brauchen wir schon für die Farbe, denn<br />

der Zucker karamellisiert nachher im Ofen und sorgt<br />

für die goldbraune Farbe der Rippchen.<br />

wie Sie alle zweifellos wissen, erfülle ich sehr gern<br />

Ihre Wünsche (soweit es mir möglich ist). Bernd<br />

Schwarz, der Herausgeber dieses Magazins, isst<br />

offensichtlich sehr gern Spare Ribs und bat mich<br />

deshalb, mich dieses Themas anzunehmen.<br />

Jetzt können Sie nach Geschmack von Knoblauch<br />

über Rauchsalz (lieben die Amis, Sie können natürlich<br />

auch eine fertige BBQ-Soße im Supermarkt kaufen,<br />

die geht genauso gut) oder Paprika alles hineingeben,<br />

was Ihnen gefällt.<br />

FOTO: R.SMOLA_PIXELIO.DE<br />

Das mache ich mit großem Vergnügen, denn wie<br />

Sie wissen, begeistere ich mich für einfache<br />

Dinge und glauben Sie mir, nichts ist leichter<br />

zuzubereiten, als Spare Ribs.<br />

Es ist mir vollkommen unbegreiflich und gehört zu<br />

den großen ungelösten Rätseln der Menschheit,<br />

warum man so selten gute Ribs bekommt, sondern<br />

meistens ein zähes, geschmacksneutrales Zeug, das<br />

bei mir schlagartig schlechte Laune auslöst.<br />

Nun zum Rezept (ich habe nur deshalb so eine lange<br />

Einleitung geschrieben, weil das Rezept so kurz ist):<br />

Kaufen Sie beim Fleischer Ihres Vertrauens die Rippchen<br />

vom Kotelett (wichtig: keine Schälrippen, die<br />

werden zäh und trocken), und zwar Minimum<br />

500 Gramm pro Person.<br />

Dann stellen Sie sich Ihre Marinade her: Als Basis<br />

nehmen Sie einen Gewürzketchup (z. B. Hela) und<br />

Nun bestreichen wir die Rippchen dick mit dieser<br />

Soße (den Rest stellen wir beim Essen auf den Tisch)<br />

legen sie bei 160 Grad in den Ofen, warten eine<br />

Stunde und fertig ist die Laube. Stellen Sie bitte eine<br />

Schale mit Wasser unter die Rippchen. Der Dampf<br />

tut dem Fleisch gut, und die Soße brennt nicht so<br />

fest.<br />

Die besten Ribs Ihres Lebens sind fertig. Essen Sie<br />

mit den Fingern und freuen Sie sich über die Ovationen.<br />

Ach ja, man kann sie auch vorher eine Stunde kochen<br />

und dann bei 200 Grad 15 Minuten bräunen, aber<br />

Sie wissen ja, ich habe es gern einfach.<br />

Einen tollen Februar wünscht Ihnen<br />

Harald Leiste


Hans-Walter Becker | Rechtsanwalt & Notar<br />

Timo Sebastian Becker | Rechtsanwalt<br />

Sarah Otte im Kamp | Rechtsanwältin<br />

Gunnar Voigt | Rechtsanwalt<br />

39<br />

Rechtsanwalt Gunnar Voigt<br />

Fachanwalt für Miet- und<br />

Wohnungseigentumsrecht.<br />

Schwerpunkte Mietrecht, Wohnungseigentumsrecht,<br />

Grundstücksrecht,<br />

Verwaltungsrecht, Sozialrecht.<br />

Mein Thema des Monats:<br />

Dachlawinen – wer haftet?<br />

Lesen Sie mehr über dieses Thema auf<br />

unserer Homepage www.anwalt.gs<br />

38640 Goslar | Markt 5 | Telefon 0 53 21 · 34 20 - 0 | www.anwalt.gs


40<br />

DEMNÄCHST IM CINEPLEX GOSLAR<br />

KOKOWÄÄH 2<br />

AB 7.2.2013 IM KINO!<br />

Zwei Jahre nach ihrer Gründung wird Henrys Patchworkfamilie auf eine harte<br />

Probe gestellt: Katharina nimmt eine Auszeit vom Hausfrauendasein und überträgt<br />

Henry vorübergehend die Verantwortung für Baby Louis und die frisch verliebte<br />

Magdalena. Weil Henry gerade an seiner Karriere als Filmproduzent arbeitet,<br />

ist er froh, als Tristan zu ihnen zieht. Der steckt aber in der Midlife-Crisis und<br />

ist mit Haushalt und Kindererziehung ebenso überfordert wie Henry. Da ist das<br />

Chaos vorprogrammiert …<br />

CIRQUE DU SOLEIL – TRAUMWELTEN 3D<br />

AB 7.2.2013 IM KINO!<br />

Ein junges Mädchen und ein Akrobat verlieben sich während einer Zirkusvorstellung<br />

auf den ersten Blick. Als der junge Mann dadurch abgelenkt das Trapez<br />

verfehlt, stürzt und im Boden der Manege verschwindet, folgt sie ihm in<br />

eine traumhafte Welt. Auf der Suche nach ihrem Liebsten begleitet sie ein<br />

Clown durch die magischen Welten des weltberühmten „Cirque du Soleil“ mit<br />

seinen einzigartigen, akrobatischen Darbietungen, die Raum und Zeit außer<br />

Kraft zu setzen scheinen.<br />

STIRB LANGSAM - EIN GUTER TAG ZUM STERBEN<br />

AB 14.2.2013 IM KINO!<br />

Kultcop John McClane ist zurück und zieht eine Schneise der Verwüstung durch<br />

Moskau, um seinen ihm entfremdeten Sohn Jack und den Russen Komorov vor<br />

der Russenmafi a zu retten. Als sich herausstellt, dass Jack alles andere als ein<br />

Weichling ist, kämpfen Vater und Sohn gemeinsam gegen die Zeit, um einen<br />

gefährlichen Machtwechsel zu verhindern.<br />

Spektakuläre Fortsetzung der erfolgreichen Action-Reihe mit Bruce Willis.<br />

3096 TAGE<br />

AB 28.2.2013 IM KINO!<br />

Natascha Kampusch ist zehn Jahre alt, als sie 1998 auf dem Schulweg von dem<br />

Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil entführt wird. Sie wird von ihm achteinhalb<br />

Jahre lang in einem unterirdischen Verlies gefangen gehalten. 2006 gelingt<br />

ihr die Flucht, und Wolfgang Priklopil nimmt sich das Leben. Nach Natascha<br />

Kampuschs Selbstbefreiung gerät ihre Entführung ins Zentrum politischer<br />

Machtspiele und sensationslüsterner Berichterstattung der Medien. Ihr Weg zur<br />

Freiheit ist noch lange nicht zu Ende.<br />

Cineplex Goslar<br />

Carl-Zeiß-Straße 1 · 38644 Goslar · Tel. 0 18 05 - 54 66 47*<br />

*Der Anruf kostet 14 ct/min aus dem deutschen Festnetz. Mobilfunkhöchstpreis 42 ct/min.


41<br />

DAS BALLETT DES BOLSHOI<br />

DIE SAISON 2012/2013<br />

In Ihrem Cineplex<br />

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Sonntag, 10. Februar 2013 um 16:00 Uhr<br />

DON QUICHOTTE – Aufzeichnung<br />

Sonntag, 31. März 2013 um 17:00 Uhr<br />

DIE FRÜHLINGSWEIHE – Live<br />

Sonntag, 12. Mai 2013 um 17:00 Uhr<br />

ROMEO UND JULIA – Live<br />

Photo © Damir Yusupov<br />

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Medienpartner<br />

Medienpartner<br />

DER KARTEN-<br />

VORVERKAUF<br />

HAT BEGONNEN<br />

KARTEN AN DER KINOKASSE. WEITERE INFORMATIONEN UNTER WWW.CINEPLEX.DE<br />

<br />

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WEITERE INFOS UNTER WWW.CINEPLEX.DE


42 quadrat 02/2013 kultur 2<br />

KULTUR KURZ-<br />

MELDUNGEN<br />

FEBRUAR<br />

WIE LANGSAM IST „SO<br />

LANGSAM WIE MÖGLICH“?<br />

JOHN CAGE »ORGAN2/ASLSP«<br />

ST.-BURCHADI-KIRCHE,<br />

HALBERSTADT<br />

NOCH BIS ZUM 04. SEPTEMBER 2640<br />

Das langsamste Musikstück der Welt<br />

wird in Halberstadt aufgeführt: John<br />

Cages Orgelstück ORGAN2/ASLSP –<br />

As Slow As Possible [So langsam wie<br />

möglich] – erklingt hier in der extremen<br />

Interpretation von mindestens<br />

639 Jahren. Die Aufführung begann<br />

im Jahr 2001 mit einer siebzehn Monate<br />

langen Pause, bis schließlich der<br />

erste beabsichtigte Klang auf der eigens<br />

für dieses Stück gebauten Orgel<br />

zu hören war. Was zunächst nur als<br />

utopische Idee erschien, entwickelte<br />

sich schnell zu einem der eindrucksvollsten<br />

und innovativsten Kunstprojekte<br />

unserer Zeit mit großer Ausstrahlung.<br />

Das Halberstädter Cage-<br />

Konzert, das Menschen aus aller Welt<br />

fasziniert, wird von vielen Veranstaltungen<br />

begleitet und ist ein Anziehungspunkt<br />

ganz im Sinne der Offenheit<br />

Cages.<br />

DR. BIRGIT MANDEL<br />

FRANKENBERGER WINTERABEND<br />

FRANKENBERGER KIRCHE, GOSLAR<br />

06. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />

In Zeiten hoch verschuldeter Kommunen<br />

reagieren Stadträte und Bürgermeister<br />

bekanntlich oft und nicht nur<br />

in Goslar mit der Kürzung des Kulturetats.<br />

Dieser Standard-Reaktion geht<br />

die Professorin für Kulturmanagement<br />

und Kulturvermittlung an der<br />

Universität Hildesheim, Dr. Birgit<br />

Mandel, nach. Sie versucht, auf neue<br />

Wege der Kulturförderung hinzuweisen.<br />

Ihr Vortrag trägt den provozierenden<br />

Titel „Schluss mit dem Theater“.<br />

„DIE WAHRHEIT“<br />

KOMÖDIE VON FLORIAN ZELLER<br />

KURSAAL, BAD HARZBURG<br />

07. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />

Michel (Helmut Zierl) hat eine farbenreiche<br />

Beziehung zur Wahrheit. Ihm<br />

fällt immer die passende Schwindelei,<br />

die rettende Lüge ein. Als er von<br />

einem Rendezvous mit seiner Geliebten<br />

Alice nach Hause kommt, brechen<br />

alle Lügengebilde, die er für seine<br />

Frau Laurence aufbaut, zusammen:<br />

Geschäftspartner Guillon, mit dem er<br />

angeblich eine Sitzung hatte, hat Laurence<br />

erzählt, Michel habe krankheitsbedingt<br />

abgesagt.<br />

Foto: Bernd Böhner<br />

Und Paul, den er stattdessen getroffen<br />

haben will, hat mit Laurence telefoniert.<br />

Dass Alice Pauls Ehefrau ist,<br />

macht die ganze Sache nicht gerade<br />

unkomplizierter. Zumal die das Versteckspiel<br />

und die Lügerei satt hat.<br />

Weitere Informationen sind beim Kulturklub,<br />

Telefon 05322 1888, oder unter<br />

www.kulturklub-bad-harzburg.de<br />

zu erhalten.<br />

DIE LEIDEN DES JUNGEN<br />

WERTHER<br />

EINE ERMITTLUNG VON MICHAEL<br />

HÖPPNER UND SEBASTIAN FUST<br />

GROSSES HAUS , QUEDLINBURG<br />

09. FEBRUAR, 19.30 UHR<br />

Der junge Werther hat seinem Leben<br />

durch einen Kopfschuss ein Ende gesetzt.<br />

Die Ermittler beginnen am Tatort<br />

des Selbstmordes anhand der vor<br />

Ort vorgefundenen Spuren und Briefe<br />

sowie unter Zuhilfenahme zusammengetragener<br />

Informationen und<br />

Erzählungen zu untersuchen und die<br />

näheren Umstände zu rekonstruieren:<br />

Der junge Werther entfloh dem Stadtleben<br />

und ließ sich im Dorf Wahlheim<br />

nieder. Auf einer Tanzveranstaltung<br />

lernte er Lotte, die Tochter eines Amtmannes,<br />

kennen und verliebte sich<br />

unsterblich in sie. Werther meinte, in<br />

ihr eine Seelenverwandte gefunden zu<br />

haben. Doch Lotte ist bereits Albert<br />

versprochen. Da aber Werther weder<br />

von Lotte lassen konnte noch wollte,<br />

da Werther seine ganze Empfindsamkeit<br />

und seine bedingungslose Innerlichkeit<br />

auf die Liebe zu ihr projizierte<br />

– so die Fallrekonstruktion der Ermittler<br />

– entwickelte sich eine unheilvolle<br />

Dreieckskonstellation, die sich<br />

mit aller Konsequenz zugespitzt zu<br />

haben scheint, was letztlich Werthers<br />

Schicksal besiegelte. Doch nach und<br />

nach fördern die Untersuchungen<br />

auch zu Tage, dass das Schicksal der<br />

Ermittler mit dem tragischen Schicksal<br />

Werthers unweigerlich und unerbittlich<br />

verwoben ist…<br />

Der 1774 zur Buchmesse in Leipzig<br />

erschienene Briefroman machte den<br />

damals 24-jährigen Goethe mit einem<br />

Schlag bekannt. Die dargestellte Liebe<br />

bedeutete in ihrer Bedingungslosigkeit<br />

ein absolutes Novum. Werther<br />

akzeptiert in der Liebe (wie auch im<br />

Leben) keine Schranken und Begrenzungen,<br />

er strebt nach dem Einswerden:<br />

Mit sich, mit Lotte, mit der Welt.<br />

Der Werther-Roman stellt die immer<br />

noch aktuelle Frage nach der individuellen<br />

Freiheit. Und ihrer Grenze.<br />

Und nach der Verantwortung – für<br />

sich und andere. Denn: Gilt das Unbedingte<br />

unbedingt für alle?<br />

NACHT DER MUSICALS<br />

HARZLANDHALLE ILSENBURG<br />

09. FEBRUAR 20.00 UHR<br />

In einer zweieinhalbstündigen Show<br />

werden Highlights von internationalen<br />

Stars der Musicalszene in ausgewählten<br />

Solo-, Duett- und Ensemblenummern<br />

eindrucksvoll präsentiert.<br />

Während der Show taucht der Zuschauer<br />

in die Welt der Musicals ein,<br />

mal tragisch, wie bei „Jekyll und „Hyde“,<br />

mal verrucht, wie in der „Rocky<br />

Horror Show“, mal düster, wie im<br />

„Tanz der Vampire“. Geschichten, die<br />

in Spielfilmen schon Millionen Zuschauer<br />

begeisterten, wurden auch<br />

von den Musicalmachern für sich entdeckt<br />

– „Tarzan“, „Der König der Löwen“<br />

und nicht zu vergessen „Dirty<br />

Dancing“, „Sister Act“, oder „Sissi –<br />

Das Leben einer Kaiserin“ begeisterten<br />

zuerst auf der Leinwand, bevor<br />

daraus großartige Musicals entstanden.<br />

So sind die beliebten Hits von<br />

Phil Collins, Elton John oder die Hits<br />

aus dem Musical „Ich war noch niemals<br />

in New York“ von Udo Jürgens<br />

zu hören. Auch rockigere Stücke wie<br />

aus „Mamma Mia“, oder „We Will<br />

Rock You“ bis hin zu Schmuseballaden<br />

aus „Cats“ begeistern die Zuschauer.<br />

Man kann das Knistern zwischen<br />

Christine und dem Phantom,<br />

Elisabeth und dem Tod und zwischen<br />

dem Vampirgrafen von Krolock und<br />

seinen Opfern spüren. Man meint Trä-


kultur 2 quadrat 02/2013 43<br />

nen in den Augen der Evita funkeln zu<br />

sehen und fühlt sich wie Brad und Janet,<br />

wenn Dr. Frank-n- Furter lasziv<br />

mit den Wimpern klimpert. Das<br />

Bühnenfeuerwerk aus schwungvoller<br />

Tanzakrobatik und weltbekannten<br />

Melodien wurde und wird in Metropolen<br />

wie Berlin, Hamburg, Frankfurt,<br />

München, Wien oder Zürich regelmäßig<br />

begeistert aufgenommen. Zusätzlich<br />

werden Gastsolisten aus der<br />

Opernwelt bei „Die Nacht der Musicals“<br />

für einen unvergesslichen<br />

Abend sorgen.<br />

ROBERT GRIESS<br />

„REVOLTE“<br />

BÜNDHEIMER SCHLOSS,<br />

BAD HARZBURG<br />

15. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />

Foto: Kulturklub Bad Harzburg<br />

„Revolte“ hat der Kabarettist Robert<br />

Grieß sein aktuelles Programm genannt.<br />

Im Untertitel verspricht er „eine<br />

Anleitung für die Mittelschicht“.<br />

Das lässt für seinen Auftritt viel Politisches<br />

mit treffsicherem Witz erwarten.<br />

Aber so kennt man Robert Grieß<br />

ja auch und so etwas wird von ihm ja<br />

auch erwartet.Weitere Informationen<br />

sind beim Kulturklub, Telefon 05322<br />

18 88, oder unter www.kulturklubbad-harzburg.de<br />

zu erhalten.<br />

SILVER BEATLES<br />

HARZLANDHALLE ILSENBURG<br />

15. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />

Sie sehen aus wie die Beatles, sie bewegen<br />

sich wie die Beatles, sie klingen<br />

wie die Beatles. Und mit dem typischen<br />

Humor der vier weltberühmten<br />

Liverpooler erobern sie sich die<br />

Herzen der Fans. Wenn die „Silver<br />

Beatles“ mit Songs wie „Let it be“,<br />

„Help“, „Penny Lane“ oder „Hey Jude“<br />

auf der Bühne stehen, scheint die<br />

Zeit um 50 Jahre zurückgedreht. Und<br />

wenn tausend Kehlen ihr „Yeah, yeah,<br />

yeah“ erwidern, ist das Gestern ganz<br />

nah, dann liegt ein Hauch Revolution<br />

in der Luft.<br />

BELLA DONNA<br />

SCHAUSPIEL<br />

KURSAAL, BAD HARZBURG<br />

19. FEBRUAR, 19.00 UHR<br />

Die Kochbuchautorin Carmen liebt<br />

gutes Essen, kühlen Champagner und<br />

schöne Männer – letztere hingegen<br />

nur auf Zeit. Leider sind ihre anhänglichen<br />

Begleiter nach Ablauf ihrer Frist<br />

nicht mehr so leicht loszuwerden.<br />

Und so muss einer nach dem anderen<br />

unfreiwillig aus dem Leben scheiden<br />

– dank Carmens wohlschmeckender<br />

Kräuterküche. Pünktlich zu Silvester<br />

gibt es nach den ersten Abnutzungserscheinungen<br />

einen mörderisch fliegenden<br />

Partnerwechsel. Kaum ist der<br />

alte Lover mit dem finalen Liebestrank<br />

„Atropa belladonna“, zu Deutsch:<br />

Trollkirche, ins Jenseits befördert,<br />

steht schon der neue Lover vor der<br />

Tür. Auch bei Bernhard ist das nicht<br />

anders: Ein Silvestermenü hat ihm gerade<br />

den Rest gegeben. Doch ausgerechnet<br />

als Carmen Liebhaber Nummer<br />

Fünf entsorgen will, steht plötzlich<br />

Tochter Sabine vor der Tür. Sie hat<br />

die Liebe ihres Lebens gefunden und<br />

will den jungen Mann vom Fleck weg<br />

heiraten. Carmen ist strikt dagegen,<br />

schließlich glaubt sie schon lange<br />

nicht mehr an die ewige Liebe. Und<br />

spätestens, als Sabine eine Leiche im<br />

Gartenhaus entdeckt, ahnt sie, dass<br />

ihre Mutter keine Frau der leeren Worte<br />

ist. Doch da steht bereits Liebhaber<br />

Nummer Sechs vor der Tür… Regie<br />

führt die in Goslar so bekannte<br />

und geschätzte Ellen Schwiers.<br />

ANDREAS REBERS<br />

„ICH REGEL DAS –<br />

PREDIGT ERLEDIGT“<br />

AULA IM SCHULZENTRUM, SEESEN<br />

22. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />

Willkommen im Club der Kenner aller<br />

„Künste”. Rebers, von der Presse liebevoll<br />

„der Blockwart Gottes” genannt,<br />

hat ein neues Programm, in<br />

dem die Grenzen des Kabaretts wieder<br />

einmal neu ausgelotet werden. Er<br />

ist ja nicht nur Professor für German<br />

Hausmeistering, German Putzing und<br />

Begründer der modernen Dachlatten<br />

Pädagogik; in der Kunstszene gilt er<br />

mittlerweile als einer der wichtigsten<br />

Maler der „schlesischen Romantik”<br />

und als Religionsstifter der Glaubensgemeinschaft<br />

der „Bitocken“ ist er eine<br />

der wichtigsten Personen des spirituellen<br />

Lebens auf Deutschen Kabarettbühnen.<br />

„Ich regel das” ist eine<br />

Abrechnung mit allem, was für die<br />

Menschen scheinbar gut sein soll,<br />

oder zumindest danach klingt. Das<br />

fängt mit „Bio“ an und hört mit „Vertrauen”<br />

auf. Dazwischen gibt es eine<br />

Vernissage, werden Kinder getauft,<br />

Lebensmittel schön geredet, Radler<br />

überfahren, Clockwork Orange geschaut<br />

und Herzen gesammelt. Während<br />

sich die einen noch damit begnügen,<br />

der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten,<br />

haut er denselben erst einmal<br />

kaputt, um die Schrapnelle der<br />

Konsumgesellschaft besser analysieren<br />

zu können. Der Humorkoffer ist<br />

voll gepackt mit neuen Arbeiterliedern,<br />

Hip Hop und Gefechtsberichten,<br />

die den Verlauf des Dauerkrieges mit<br />

seiner Nachbarin Sabine Hammer, geschiedene<br />

Sichel, dokumentieren.<br />

Das Bühnenbild ist übrigens von<br />

Stanley Kubrick. Ein Programm mit<br />

neuen Tönen und alten Freunden. Unsachlich,<br />

einseitig und ... ohne Gefangene.<br />

4. SINFONIEKONZERT<br />

ANDERE BLICKWINKEL<br />

ORCHESTER DES NORDHARZER<br />

STÄDTEBUNDTHEATERS<br />

GROSSES HAUS, QUEDLINBURG<br />

23. FEBRUAR, 19.30 UHR<br />

Foto: Kulturklub Bad Harzburg<br />

Franz Schubert: Ouvertüre zu „Fierrabras“<br />

D 796, Richard Strauss: Oboenkonzert<br />

D-Dur, Richard Wagner: Sinfonie<br />

C-Dur WWV 29. Eine wunder-


44 quadrat 02/2013 kultur 2<br />

volle Ouvertüre des stets mit dem<br />

Genre Oper ringenden Schubert eröffnet<br />

einen Abend mit ungewohnten Aspekten<br />

berühmter Komponisten. Im<br />

hohen Alter kehrte Strauss wieder zu<br />

seinen konzertanten Anfängen zurück,<br />

während Wagner vor seinen<br />

Opernerfolgen die sinfonische Beethoven-Nachfolge<br />

versuchte.<br />

DIETMAR WISCHMEYER<br />

„DEUTSCHE HELDEN“<br />

BÜNDHEIMER SCHLOSS<br />

23. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />

Auf „Deutsche Helden“ können sich<br />

die Freunde der Comedy freuen. Dietmar<br />

Wischmeyer wird sich mit diesem<br />

Thema in seiner typischen Art<br />

befassen. Nicht fehlen werden dabei<br />

Helden wie Willi Deutschmann,<br />

Treckerfahrer Günther und der Kleine<br />

Tierfreund. Dazu werden jede Menge<br />

Figuren aus dem alltäglichen Wahnsinn<br />

auftauchen. Weitere Informationen<br />

sind beim Kulturklub, Telefon<br />

05322) 1888, oder unter www.kulturklub-bad-harzburg.de<br />

zu erhalten.<br />

Foto: Kulturklub Bad Harzburg<br />

DESIMO’S SPEZIAL-CLUB<br />

BÜNDHEIMER SCHLOSS, BAD<br />

HARZBURG<br />

27. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />

Foto: Kulturklub Bad Harzburg<br />

Es ist wieder DESiMO-Zeit im Bündheimer<br />

Schloss. Detlef Simon ist wieder<br />

Gastgeber seiner „Spezial Club<br />

Show“. Vier Gäste der Kleinkunstszene<br />

werden bei ihm zu Besuch sein.<br />

Welche? Wird, wie immer, nicht verraten.<br />

Es wird also wieder spannend,<br />

lustig und unterhaltsam. So wie es<br />

das Publikum von DESiMO gewohnt<br />

ist. Und die Erfahrungen aus den anderen<br />

Vorstellungen machen ganz sicher,<br />

dass man mit ein wenig Vertrauen<br />

in die Qualität des Dargebotenen<br />

getrost in eine Show gehen kann, von<br />

der man so gar nicht weiß, was sie genau<br />

zu bieten hat. Nur eines ist sicher.<br />

Sie ist immer neu, immer anders, immer<br />

lustig!<br />

Weitere Informationen sind beim Kulturklub,<br />

Tel. (0 53 22) 18 88, oder unter<br />

www.kulturklub-bad-harzburg.de<br />

zu erhalten.<br />

DR. MICHAEL LÜDERS<br />

FRANKENBERGER WINTERABEND<br />

FRANKENBERGER KIRCHE, GOSLAR<br />

28. FEBRUAR, 20.00 UHR<br />

Der Nahostexperte und Publizist Dr.<br />

Michael Lüders aus Berlin spricht<br />

über den in Nahost schwelenden Konflikt:<br />

„Israel und Iran – wo schläft der<br />

Krieg?“ Lüders befürchtet bei einem<br />

Angriff Israels und der USA auf den<br />

Iran ähnliche Auswirkungen auf unser<br />

Jahrhundert, wie sie der Erste<br />

Weltkrieg auf das vorige Jahrhundert<br />

hatte. Das heißt: Ein Krieg brächte<br />

mindestens die gesamte Region zur<br />

Explosion. Von katastrophalen Folgen<br />

für die Weltwirtschaft ganz zu schweigen.<br />

JOCHEN MALMSHEIMER<br />

KABARETT: ICH BIN KEIN TAG FÜR<br />

EINE NACHT, AULA IM SCHULZENT-<br />

RUM , SEESEN, 01. MÄRZ, 20.00 UHR<br />

Es geht um‘s Sprechen, ich denke,<br />

das macht der Titel bereits in beeindruckender<br />

Manier überdeutlich. Es<br />

wird ja immer mehr gesprochen, viele<br />

Menschen sprechen ja sogar immer<br />

häufiger mit Anlass. Allerdings wissen<br />

offenbar die wenigsten, was da<br />

mit ihnen geschieht und das hört man<br />

dann ja auch. Höchste Eisenbahn also,<br />

sich mit dem Sprechen mal genauer<br />

zu befassen. Dazu werden Situationen<br />

bemüht, es wird zum Hören<br />

gekocht und hoch geflogen. Anschließend<br />

schauen wir nach, ob im spärlich<br />

möblierten Schädel eines jungen<br />

Mannes unterm Joch der Pubertät etwas<br />

passiert und, wenn ja, was. Und<br />

was das alles mit Mädchen und Sprechen<br />

zu tun hat. Frappierende Erkenntnis<br />

auch hier: Hollah! Karten<br />

kosten im Vorverkauf für Erwachsene<br />

19,00 Euro, ermäßigt 16,50 Euro, an<br />

der Abendkasse 20,50 Euro, ermäßigt<br />

18,00 Euro.<br />

SISSI – DAS MUSICAL<br />

LIEBE, MACHT UND LEIDENSCHAFT<br />

HARZLANDHALLE, ILSENBURG<br />

03. MÄRZ, 19.00 UHR<br />

Seit Generationen lässt das Schicksal<br />

der Kaiserin Elisabeth von Österreich<br />

Autoren, Komponisten und Publikum<br />

nicht zur Ruhe kommen. Ihr Leben<br />

glich gleichzeitig einem Märchen, einer<br />

Romanze und einer Tragödie. So<br />

würdigt das Musical jetzt diese großartige<br />

Persönlichkeit, der es nicht vergönnt<br />

war, wie eine normale Frau zu<br />

leben und zu sterben. Das Musical<br />

spielt in der wildromantischen Bergwelt<br />

des Salzkammergutes, in den<br />

weiten barocken Schlossgärten von<br />

Schönbrunn – dem Prunkschloss des<br />

österreichischen Kaiserhauses, aber<br />

auch im Schloss Possenhofen und in<br />

der ungarischen Pusztalandschaft.<br />

Die Originalschauplätze werden mittels<br />

einzig- und neuartiger Licht- und<br />

Projektionstechnik auf die Bühne gezaubert,<br />

die die opulente und imperiale<br />

Kultur- und Kaiserhauptstadt Wien<br />

erahnen lässt.<br />

Wie in den berühmten Filmen zeigt<br />

auch die Bühnenversion die große<br />

Kaiserepoche in Österreich, den<br />

Ruhm, Glanz, Reichtum und ausschweifenden<br />

Lebensstil am Hofe, extravagante<br />

Mode, Schmuck und außergewöhnliche<br />

Haardesigns. Die<br />

Darstellung dieser opulenten Welt erforderte<br />

viel bühnentechnische Raffinesse<br />

und wird durch ungewöhnlich<br />

hohen technischen Aufwand und modernste<br />

Projektionstechnik auf der<br />

Bühne visualisiert. Mehr als 140 Kostüme<br />

wurden nach originalen Schnittmustern<br />

für dieses Sissi-Musical hergestellt.<br />

Dazu schuf der Komponist<br />

George Amade eine ausdrucksstarke<br />

Musik, die es dem Publikum leicht<br />

macht, in das kaiserliche Österreich<br />

des 19. Jahrhunderts einzutauchen.<br />

Diese grandiose Bühnenausstattung<br />

und erstklassige Darsteller garantieren<br />

einen wunderschönen, kaiserlichen<br />

Musicalabend. (sw)


angelesen quadrat 02/2013 45<br />

ANGELESEN<br />

FEBRUAR<br />

Das umfangreiche Nachschlagewerk für<br />

das Genussleben südlich der Elbe erschien<br />

jüngst druckfrisch in neuer und<br />

erweiterter Auflage. Auf üppig bebilderten<br />

und informativen 290 Seiten findet<br />

der Leser die schönsten Restaurants,<br />

Hotels, Cafés, Catering-Unternehmen,<br />

Spezialitätenhändler und Erzeugerhöfe.<br />

sche Leben, geschildert mit bezaubernder<br />

Leichtigkeit. Vor dieser sehr realen<br />

Kulisse, die dennoch jedem Science-<br />

Fiction-Film zur Ehre gereichen würde,<br />

spielen drei gespenstisch gute Geschichten,<br />

in denen Dai Sijie dem modernen<br />

China ein unvergessliches Gesicht<br />

gibt.<br />

liches Unglück werde über Alagona<br />

kommen, ahnen die Leute, dass es mit<br />

den Bergbauarbeiten zu tun haben wird.<br />

DER NATÜRLICHE<br />

KOMPASS<br />

TRISTAN GOOLEY<br />

MALIK<br />

Was zeigt die Krümmung eines Baumes<br />

an? Wie erkenne ich an Regenpfützen,<br />

wo Norden ist und was verrät der Sand<br />

unter unseren Füßen über Ebbe und<br />

Flut? Der Abenteurer Tristan Gooley zeigt,<br />

wie man sich in Landschaften und Städten,<br />

im Wald oder an der Küste orientieren<br />

kann – einzig mit den Sinnen, ganz ohne<br />

Landkarte oder GPS, nur mithilfe der Gestirne<br />

und Elemente. Dabei geht es nicht<br />

nur um Outdoorabenteuer oder Überlebenstraining,<br />

sondern um eine beeindruckende,<br />

einfach zu erlernende Kunst.<br />

Dieses Buch bringt uns bei, genau hinzuschauen,<br />

zu riechen, zu hören. Für<br />

neugierige Daheimgebliebene und enthusiastische<br />

Nachahmer.<br />

PROST MAHLZEIT 2013<br />

MARCO DARTSCH (HERAUSGEBER)<br />

MD. VERLAG<br />

Von der Elbe bis in die Heide, vom Alten<br />

Land bis nach Lüneburg ging Herausgeber<br />

Marco Dartsch erneut spitzfindig zu<br />

Werke und entdeckte zahlreiche engagierte<br />

Betriebe, die sich durch ihre besondere<br />

Qualität und ihr einzigartiges<br />

Ambiente auszeichnen. „Prost Mahlzeit!“<br />

erscheint jährlich als kulinarischer Wegweiser<br />

durch die Region und ist in vielen<br />

Lüneburger Geschäften und auf www.<br />

prost-mahlzeit.de erhältlich.<br />

DER KLEINE TROMMLER<br />

DAI SIJIE<br />

PIPER<br />

Nach dem Welterfolg von „Balzac und<br />

die kleine chinesische Schneiderin“ neue<br />

Geschichten aus dem heutigen China:<br />

ein Junge, der zum Zirkus will, die Tochter<br />

des Stauseewächters, der Sohn der<br />

Schmiedin – drei wahrhaft tragikomi-<br />

FRAU BENGTSSON<br />

GEHT ZUM TEUFEL<br />

CAROLINE L. JENSEN<br />

KNAUR<br />

Eigentlich ist Frau Bengtsson gestorben,<br />

doch war ihr Tod so banal, dass Gott sich<br />

in letzter Sekunde ihrer erbarmte. Dank<br />

des göttlichen Eingreifens könnte sie<br />

ihr Vorstadtdasein als kinderlose, perfekte<br />

Ehefrau fortführen – wäre da nicht<br />

der Belzebub, der sich in Gestalt einer<br />

fürsorglichen Nachbarin der gläubigen<br />

Haus frau annimmt, um so seinem ewigen<br />

Erzfeind ein Schnippchen zu schlagen.<br />

DER HIRTENJUNGE<br />

ANDREA CAMILLERI<br />

KINDLER<br />

In dem sizilianischen Dorf Alagona wohnen<br />

neben ein paar reichen Bürgersleuten<br />

zahlreiche Minenarbeiter, die ihren<br />

kargen Lohn in einem der fünf Bergwerke<br />

verdienen. Als der Pfarrer des Ortes<br />

eines Nachts verkündet, ein schreck-<br />

Und tatsächlich: 210 junge Minenarbeiter<br />

kommen ums Leben. Schnellstmöglich<br />

müssen neue Kräfte in den umliegenden<br />

Küstenorten rekrutiert werden.<br />

Auch in Vigàta, wo der Fischer Adelio mit<br />

seiner Familie wohnt, werden Jungen<br />

mit der Aussicht auf unvorstellbar hohe<br />

Löhne angeworben. Doch Adelios Sohn<br />

beschließt, auf andere Weise Geld für<br />

die Eltern dazuzuverdienen: Er geht in<br />

die Berge, um Ziegen zu hüten. Was er<br />

inmitten saftig grüner Wiesen und einer<br />

Schar von Ziegen erlebt, hätte er sich jedoch<br />

nicht träumen lassen.<br />

DEXTER<br />

JEFF LINDSAY<br />

KNAUR<br />

Kennen Sie Dexter? Dexter Morgan ist<br />

der Protagonist einer amerikanischen<br />

Krimiserie, der über keinerlei Emotionen<br />

verfügt, stattdessen den unstillbaren<br />

Drang verspürt, zu töten. Diese psychische<br />

Störung zwingt ihn dazu, ein Dop-


quadrat 02/2013 angelesen<br />

„Ein klassisches<br />

Werk ist ein Buch,<br />

das die Menschen loben,<br />

aber nie lesen.“<br />

Ernest Hemingway<br />

Herzog-Wilhelm-Straße 65<br />

38667 Bad Harzburg<br />

Fon 05322 4511<br />

Fax 05322 4215<br />

www.buchhandlung-hoffmann.de<br />

pelleben zu führen. Als eloquenter<br />

Forensiker der für die Blutspurenanalysen<br />

zuständig ist, arbeitet er<br />

beim Miami Metro Police Department.<br />

In seiner Freizeit lebt er seine<br />

dunkle Seite aus und geht dabei<br />

streng nach „Harrys Codex“ vor,<br />

dem Regelwerk seines Pflegevaters<br />

Harry, indem er ausschließlich diejenigen<br />

töten, die es „verdient“ haben,<br />

Mörder, die bisher von der Justiz<br />

nicht dingfest gemacht werden<br />

konnten. In deutschen Landen flimmerte<br />

die Serie 2008 auf RTL2 über<br />

den Bildschirm. In Lindsays aktuellem<br />

Buch wird Dexter nun Vater. Der<br />

neue Stern seines Lebens heißt Lily<br />

Anne und vollbringt das Unglaubliche:<br />

Dexter meint, Liebe zu verspüren,<br />

und ist wild entschlossen, seine<br />

unstill bare Sucht zu morden zu<br />

überwinden. Hört sich schräg an,<br />

hat aber durchaus Suchtpotenzial.<br />

DIE SCHRIFTEN<br />

VON ACCRA<br />

PAULO COELHO<br />

DIOGENES<br />

14. Juli 1099: Vor den Toren Jerusalems<br />

steht das Heer der Kreuzritter,<br />

die im Morgengrauen angreifen<br />

werden. Es wird wahrscheinlich die<br />

letzte Nacht sein, die die bisher<br />

friedlich zusammenlebenden Muslime,<br />

Juden und Christen in ihrer<br />

Stadt verleben werden. Die meisten<br />

schärfen ihre Waffen, doch ein kleines<br />

Grüppchen alter und junger<br />

Männer und Frauen versammelt<br />

sich um einen Fremden, der einst in<br />

Athen aufgebrochen war, die Welt<br />

zu erobern, und in Jerusalem einen<br />

Schatz fand, den ihm keiner mehr<br />

rauben kann: die Antworten auf die<br />

großen Fragen der Menschheit.<br />

WEISHEIT AUF<br />

VIER PFOTEN<br />

DEEPAK UND GOTHAM CHOPRA<br />

NYMPHENBURGER<br />

Drei Generationen, zwei Hunde und<br />

die Suche nach einem glücklichen<br />

Leben: Hunde handeln nach Instinkt,<br />

nicht nach Erwartungshaltungen;<br />

sie können einfach nur sein<br />

und haben kein Problem mit Verbindlichkeit.<br />

Michael Jackson war<br />

ein Freund der Familie und er mochte<br />

keine Hunde. Hund Cleo sah in<br />

ihm nicht den Star, sondern einen<br />

ganz normalen Menschen und begegnete<br />

ihm völlig unvoreingenommen,<br />

sodass beide schließlich dicke<br />

Freunde wurden. Hunde sind in vielem<br />

gute spirituelle Lehrmeister –<br />

vor allem für Deepak und Gotham<br />

Chopra, Vater und Sohn. Die Beschreibung<br />

ihres gewöhnlichen,<br />

chaotischen Alltags ist vermischt<br />

mit spirituellen Erkenntnissen – humorvoll<br />

und tiefgründig. Mit Vater,<br />

Sohn und Hund begibt sich Gotham<br />

Chopra auf eine Entdeckungsreise<br />

zu den wichtigsten spirituellen Werten,<br />

die ein Hund ganz natürlich in<br />

sich trägt und die ein Mensch sich<br />

erst hart erarbeiten muss.<br />

JESUS VON<br />

NAZARETH<br />

ANNETTE GROSSBONGARDT<br />

UND DIETMAR PIEPER<br />

(HERAUSGEBER)<br />

DVA<br />

Ein Wanderprediger aus Galiläa, der<br />

Sohn eines Zimmermanns, stirbt um<br />

das Jahr 30 in Jerusalem am Kreuz<br />

– und eine neue Religion, das Christentum,<br />

wird geboren, eine neue<br />

Zeitrechnung beginnt. Um das Leben<br />

Jesu ranken sich viele Geschichten,<br />

doch was wissen wir<br />

wirklich über ihn und seine Welt?<br />

SPIEGEL-Autoren, Kirchenhistoriker<br />

und Theologen machen sich in diesem<br />

Buch auf die Suche nach dem<br />

historischen Jesus und zeichnen<br />

das Leben des Gottessohnes nach.<br />

Seine Gefährten, Anhänger und Zeitgenossen<br />

– wie Maria Magdalena,<br />

Johannes der Täufer, Pontius Pilatus<br />

oder der Apostel Paulus – werden<br />

dabei ebenso betrachtet wie die<br />

Welt, in der sie sich bewegten. Auf<br />

den Spuren der neuen Religion, die<br />

sich rasant verbreitet, eröffnen die<br />

Autoren ein weit gespanntes Zeitpanorama,<br />

das vom Alltag der Menschen<br />

am See Genezareth, in Jerusalem<br />

und Bethlehem bis weit über<br />

die damaligen Grenzen des Römischen<br />

Imperiums reicht. (nm)


hoffmanns erzählungen quadrat 02/2013 47<br />

Zwölf Stunden<br />

mit Michael Jackson<br />

in München<br />

HANSI HOFFMANN, PR-MANAGER DER SUPERSTARS, ERINNERT SICH<br />

FOTO: HANSI HOFFMANN<br />

Die ganze Hektik begann am 20. Juli 1998.<br />

Im Münchener Hotel „Vier Jahreszeiten“<br />

residierten neun Berater und Mitarbeiter von<br />

Superstar Michael Jackson, um mit Impresario<br />

Marcel Avram, langjähriger Freund und Veranstalter<br />

Jacksons, ein Wohltätigkeitskonzert im riesigen<br />

Münchener Olympiastadion zu<br />

besprechen, welches erst genau ein<br />

Jahr später − am 27. Juli 1999 −<br />

über die Bühne gehen würde. Verdienen<br />

sollte keiner an dieser „Wohltätigkeit<br />

für die Kinder der Welt“,<br />

nur die Kosten sollten aus den<br />

Karten verkäufen gedeckt werden.<br />

Erwartet wurden 71.000 Zuschauer,<br />

Ticketpreis: 69,00 Deutsche Mark,<br />

das bedeutete summa summarum<br />

knapp fünf Millionen Mark.<br />

Ortsbesichtigungen, Hotelbegutachtungen,<br />

unzählige technische Details<br />

und Probe essen in Spitzen-Restau-rants<br />

wurden mit vier weiteren Besuchen<br />

der neunköpfigen „Beraterclique“<br />

in München absolviert – immer<br />

neun First Class-Flüge über den Ozean,<br />

dazu neun Mal drei bis vier Übernachtungen<br />

in First Class-Juniorsuiten, plus<br />

drei Luxus-Limousinen mit ortskundigem<br />

Fahrer rund um die Uhr. Die<br />

Jackson-Leute liebten und genossen<br />

München. Der Anforderungskatalog des<br />

Superstars las sich wie der für einen Staatsbesuch<br />

eines Scheichs mit Harem, Söhnen und Personal:<br />

28 First Class- und 87 Business-Class-Flüge von<br />

L.A und zurück, drei komplette Etagen mit<br />

wenigsten acht Suiten, zwölf Juniorsuiten und 95<br />

De-Luxe-Zimmern im besten Hotel am Platz, vierzehn<br />

BMW-Limousinen mit Fahrern, 40 zusätzliche<br />

Security-Mitarbeiter im Drei-Schicht-Dienst. Die<br />

ganze Liste umfasste sechs Seiten – bis zur Festlegung<br />

des Blumenschmucks und der Größe der<br />

Badetücher.<br />

Dann kam der Tag der Supershow! 48<br />

Topstars hatten zugesagt, darunter Udo<br />

Jürgens, Peter Maffay, Mariah Carey,<br />

Vanessa Mae, Helmut Lotti, die Kelly<br />

Family, Sasha und die Scorpions, Ringo<br />

Starr und Status Quo, Mario Adorf und<br />

Andre Rieu sowie Justus Franz, jeweils<br />

mit großem Orchester, Zucchero und<br />

Patricia Kaas und, und, und…<br />

Moderation Thomas Gottschalk. Das<br />

ZDF sendete fünfmal eine Stunde und<br />

zahlte 1,2 Millionen in den Spendentopf.<br />

Alle Künstler traten gratis auf,<br />

und wo die Plattenfirma nicht spendabel<br />

war, zahlten sie auch ihre Spesen<br />

aus eigener Tasche. Dem Zugpferd<br />

Michael Jackson plus seinem 115-<br />

köpfigen Team wurden jedoch alle<br />

Kosten erstattet, abgewickelt über<br />

ein New Yorker Anwaltsbüro.<br />

Großräumig war die Zufahrt in die<br />

dem Stadion angelehnte Olympiahalle<br />

abgesperrt: „Headquarter<br />

Jackson“. Ich wurde von Marcel


48 quadrat 02/2013 hoffmanns erzählungen<br />

Avram zum „Quartiermaster“ ernannt. Um 9.30<br />

Uhr donner ten drei Super-BMWs in die Tunnelstraße<br />

zum Untergeschoss der Halle. Neun Amis −<br />

die Vorhut des Superstars. „Where is Hansiii!!??“,<br />

brüllte Bob Marowe, ein wichtigtuerischer Halbmexikaner,<br />

Quartiermacher des Jackson-Clans, kaum<br />

aus dem Auto gestiegen. Ich stand direkt neben<br />

ihm. Dann begann die Chefvisite. Wie ein Klinikchef<br />

zog Bob mit seinem „Schwesternteam“ durch<br />

die Gänge, ich als sein „Oberarzt“ einen halben<br />

Schritt hinter ihm, musste jede Tür öffnen, jeden<br />

Raum – laut Anfor derungsliste – erklären: Ma nager-<br />

Lounge, Stage-CO-Office 1, Tour-CO-Office, Agent-<br />

Lounge, Tune-Room, Makeup-Room, Medical-<br />

Room, Hospitality-Lounge, Video- Team – insgesamt<br />

31 Räume wurden inspiziert.<br />

„Weg mit den Scheiß-Bildern von den Wänden“,<br />

maulte Bob, „hier kommen Jackson-Poster hin!“<br />

Eine der „Schwestern“ notierte akribisch jede<br />

Anweisung, eine andere klebte blitzartig an jede<br />

Tür orangefarbene Schilder mit Jackson-Porträt<br />

und Raumbezeichnung. Eine Woche hatte eine Brigade<br />

von Raumausstattern die Umkleideräume der<br />

Olympiahalle in heimelige Wohnzimmer verwandelt:<br />

blauer Teppichboden, Club- und Korbsessel<br />

mit bunten Kissen, Couch- und Beistelltische,<br />

Kühlschränke und Grünpflanze; überall prallgefüllte<br />

Obstschalen, Getränke jeder Art in und auf<br />

den Kühlschränken. Das Catering lieferte pausenlos<br />

große Aufschnittplatten beim laufenden Eintreffen<br />

von Garderobieren, Make-up-Girls, Sekretärinnen,<br />

Musikern, Tänzern, PR-Brigade,<br />

Video-Crew, und …<br />

und … und …! Letzte e<br />

Anweisung vom Wichtigtuer<br />

Marowe: „First<br />

of all: Niemand<br />

spricht den Künstler<br />

an!“<br />

Und dann kam er!<br />

Punkt 14.00 Uhr<br />

MEZ erreichte der<br />

„King of Pop“ mit<br />

großem Hofstaat<br />

sein Imperium.<br />

Sechs breitschultrige<br />

Bodyguards<br />

mit Knopf im Ohr<br />

und dunklen Sonnenbrillen<br />

umkreisten den schmächtigen Entertai- die spitze, tige Nase. Jacksons Double Valentino Johnen<br />

dünnhäuner<br />

wie Satelliten. Allen voran Manager Jim Morey,<br />

der direkt auf mich zusteuerte, mir auf die Schulter – immer in der Nähe des Stars und vom Dress, über<br />

klopfte und zu Jackson gewandt sagte: „That’s Make-up bis zu den Bewegungen dem echten<br />

Hansi, a friend of us!“ Der Künstler schaute mich Michael wirklich zum Verwechseln ähnlich –<br />

mit seinen dunklen Knopfaugen an, reichte mir schaute kurz in den Raum, verschwand mit einer<br />

seine behandschuhte Hand, wisperte ein „Hi, Flasche Orangensaft.<br />

Hansi, come with me, please.“ Unversehens befand<br />

ich mich im „Inner Circle“ von Michael Jackson. Selbst als sein damaliger Leibarzt Dr. Walt Klein<br />

Mit Manager Morey hatte ich schon bei drei Jackson-Tourneen<br />

zusammen gearbeitet: 1988 bei der rosafarbigen Drink kam, durfte ich mich nicht vom<br />

mit zwei blauen Pillen und einem Glas mit einem<br />

„Bad“-Tour‚ ’92 bei „Dangerous“ und ’97 bei der Fleck rühren. Draußen auf der gigantischen Bühne<br />

„History World Tour“.<br />

rockten lautstark die „Scorpions“, eine Riesenstimmung,<br />

über 400 Journalisten und 47 TV-Teams aus<br />

Schon auf dem Weg in sein „Artist Appartement“ aller Welt berichteten. Manager Morey kam mit<br />

fragte Jackson mich aus: „Ist das Stadion voll, einem Stapel Zeitungsausschnitten, von denen der<br />

was kosten die Tickets, wie alt sind die Künstler sich nur seine Fotos anschaute, mir den<br />

Zuschauer, wie weit ist es zur Bühne?“ – Fragen<br />

ohne Ende. In seiner Garderobe griff er zeilen zu übersetzen. „Great“, „super“, „wow“,<br />

Packen rübergab und mich aufforderte, die Schlag-<br />

nach den Weintrauben, kaum deutete er an „fantastic“, kamen seine Kommentare. Ein Girl aus<br />

seine schwarze Lederjacke auszuziehen, dem Jackson-Catering servierte auf dem Couchtisch<br />

einen Teller mit zartem Hühnerfleisch, kleine<br />

sprang schon ein Clan-Girl helfend hinter ihn.<br />

Michael streckte sich auf der Couch aus, for-<br />

Schüsseln mit Broccoli, Blumenkohl und Kartoffel-<br />

derte mich zum Sitzen im Sessel an seinem spalten. Jackson räkelte sich auf und rief dem Girl<br />

Kopfende auf, und die Frage stunde ging weiter.<br />

„Wer hatte bisher den meisten Beifall,<br />

hinterher: „The same for Hansi, please!“<br />

welcher deutsche Künstler ist am populärsten?“<br />

– und ich musste von jedem Mit-<br />

ihn als Elfjährigen mit den „Jackson Five“ bereits<br />

Während des Essens erzählte ich Michael, dass ich<br />

wirkenden einen Steckbrief entwerfen, während<br />

Jackson an den Weintrauben knabberte. erlebt hatte und als ich ein Interview mit der<br />

1969 im Frankfurter US-Offiziersclub „Rocket“<br />

Ich war über die schon wieder heller gewordene<br />

Haut erstaunt, war erschrocken über seas weekly“ haben wollte, der Herr Manager,<br />

berühmten Gruppe für die Soldatenzeitung „Over-<br />

Ex-<br />

FOTOS: HANSI HOFFMANN; WIKIMEDIA.ORG / KEIR WHITAKER (CC BY 2.0)


Kranführer Joseph Jackson, 500 Dollar für jede halbe Stunde verlangte. „Please,<br />

erinnere mich nicht an diese acht Jahre, die schlimmsten in meiner Jugend, in<br />

denen Jackie, Tito, Jermaine, Marlon und ich durch alle Clubs rund um den Erdball<br />

gejagt wurden – Joseph war gnadenlos.“ Ganz leise sprach Michael, es fiel<br />

ihm schwer, über diese Zeit zu reden. Neugierig wurde er, als ich ihm erzählte,<br />

wie ich seine Schwiegermutter Priscilla Presley kennen lernte, als schüchternen,<br />

behüteten Teen ager von der Wiesbaden-Erbenheim Air-Base, Tochter des US-<br />

ICH WAR ÜBER DIE WIEDER HELLER GEWORDENE HAUT ERSTAUNT,<br />

ERSCHROCKEN ÜBER DIE SPITZE, DÜNNHÄUTIGE NASE.<br />

Captains Beaulieu. Ich zog tagelang mit dem GI Elvis durch Bad Nauheim, wo<br />

er mit Grandma Mini Mae und Papa ein Haus ge mietet hatte, und durch Friedberg,<br />

wo er in den Ray-Barracks seinen Wehrdienst absolvierte, um ein „Tagebuch“<br />

für die „Overseas weekly“ zu schreiben. Mit allen Details musste ich<br />

Michael beschreiben, wie die 14-jährige Priscilla im blauweißen Matrosenkleidchen<br />

sich den berühmten Elvis einfing.<br />

22.30 Uhr – Showtime. Zwei Make-up-Artisten und eine Hairstylistin hatten<br />

Michael aufge hübscht, drei Garderobieren ihn in den glitzernden Bühnendress<br />

verpackt. Stage-Manager Paul Gongaware brachte die Songliste rein, der Sound-<br />

Manager Rick bastelte das Headset unter Michaels Hut. Umkreist von seinen<br />

Bodyguards und be gleitet von einem Schwarm des „Jackson-Clans“ ging der<br />

Star durch den mit schwarzen Planen abgedeckten Gang zur Bühne. Im minutenlangen<br />

Kreischkonzert stand Jackson plötzlich auf der Bühne, stand wie ein<br />

Monument im Fokus des grellen Spots – minutenlang bewegungslos – mit<br />

schwarzem Hut, weißen Socken und weißen Glitzerhandschuhen, silbern<br />

schimmernder Lederjacke mit roten Schultern. Mit einem Paukenschlag und<br />

hochzischendem Feuerwerk knallte der Song „Bad“ in das riesige Rund des<br />

Olympiastadions; „Billie Jean“ – Jubel, „Dirty Diana“ – Kreischen, „Dangerous“<br />

– Klatschorkan. Professionell, perfekt und bravourös absolvierte Jackson sein<br />

Programm – bis er sich mit zwei Tanzschritten bei „Thriller“ zu weit zur Bühnenrampe<br />

wagte und in die Pit – die breite Absperrung vor der Bühne – plumpste.<br />

Ein Aufschrei im Publikum, Band und Tänzer hielten den Atem an. Unbeschadet<br />

kam Jackson mit Hilfe seiner Bodyguards wieder auf die Bühne und startete<br />

noch einmal „Thriller“!<br />

Punkt 24.00 Uhr war das Ende des allerletzten Jackson-Konzerts in Deutschland.<br />

In seiner Garderobe erholte sich der Star, im seidenen Hausmantel ausgestreckt<br />

auf der breiten Couch. Neben Manager, Arzt und Leuten aus dem „Inner<br />

Circle“ kamen vorsortierte „Jubelperser“ herein und lobten den Künstler.<br />

Michael Jackson gab mir zum Abschied seine schmale, wachsweiche Hand:<br />

„Thanks a lot, Hansi! See you again!“ und stieg in seine Limousine. Es war<br />

knapp zwei Stunden nach Mitternacht, als die Jackson-Karawane von BMWs sich<br />

zum Hotel in Bewegung setzte.<br />

Vor zwei Jahren, am 25. Juni 2009, starb unter mysteriösen Umständen einer<br />

der genialsten Entertainer unseres Zeitalters.<br />

hoffmanns erzählungen quadrat 02/2013 49<br />

Praxiseröffnung am 9.2.2013<br />

In meiner Praxis kombiniere ich bewährte traditionelle<br />

und moderne Heilmethoden, um für meine Patienten<br />

die bestmöglichen Behandlungserfolge zu erzielen.<br />

Schwerpunkte im Bereich der allgemeinen Heilkunde:<br />

akute und chronische Schmerzzustände<br />

chronisch wiederkehrende Infekte, Infektanfälligkeit<br />

psychosomatische Krankheitsbilder<br />

stress- und umweltbedingte Beschwerden<br />

Überlastungsgeschehen<br />

Raucherentwöhnung<br />

Gewichtsregulation (Über- und Untergewicht)<br />

Schwerpunkte im Bereich der Psychotherapie<br />

nach dem Heilpraktikergesetz:<br />

Ängste und Sorgen<br />

Ausweglosigkeit<br />

Burnout & Stress<br />

Demenz (Angehörigenbetreuung)<br />

Einsamkeit<br />

geringes Selbstwertgefühl<br />

Lebenskrisen<br />

Mobbing<br />

Partnerschaftsprobleme<br />

Schuldgefühle<br />

Trauersituationen<br />

Sprechzeiten (Termine nach Vereinbarung):<br />

Montag bis Freitag: 8.30 Uhr - 19.00 Uhr<br />

Samstag: 9.00 Uhr - 12.00 Uhr<br />

Ich würde mich freuen,<br />

Sie in meiner Praxis begrüßen zu dürfen!<br />

Heilkunde & Psychotherapie HPG<br />

Julia M. Gärtner<br />

Heilpraktikerin<br />

Julia M. Gärtner, Heilpraktikerin<br />

Heilpraxis Gärtner<br />

Wichernstr. 18 l 38667 Bad Harzburg<br />

Tel.: 05322/5590766<br />

email: info@heilpraxis-gaertner.de<br />

www.heilpraxis-gaertner.de


50 quadrat 02/2013 reingehört<br />

REINGEHÖRT<br />

FEBRUAR<br />

KEITH JARRETT<br />

HYMNS/SPHERES [DOPPEL-CD]<br />

ECM RECORDS (UNIVERSAL)<br />

1976 hatte die Benediktinerabtei in Ottobeuren<br />

im Allgäu prominenten Besuch:<br />

Keith Jarrett begab sich an die dort stehende<br />

Dreifaltigkeitsorgel und hauchte<br />

dem traditionsreichen Instrument sein<br />

Verständnis neuen musikalischen Lebens<br />

ein. Live aufgenommen und ohne Nachbearbeitungen<br />

veröffentlicht, blieb und<br />

bleibt dieses Werk des großen Improvisators<br />

Jarretts zeitlos und gilt vielen<br />

Jarrett-Fans as besonderes Kleinod.<br />

Umso mehr darf man sich über die nun<br />

erstmals vollständige Veröffentlichung<br />

der Aufnahmen auf CD freuen!<br />

LISA BASSENGE<br />

WOLKE 8<br />

MINOR MUSIC (IN-AKUSTIK)<br />

Chansonesker Liedermacher-Jazz auf<br />

Deutsch gesungen, bei dem sich ein<br />

dünner Schmierfilm über Samt und<br />

Plastik legt. Und plötzlich erinnern wir<br />

uns, dass Jazz einst nicht aus dem Setzkasten<br />

der Musikgeschichte, sondern<br />

aus dem Leben selbst gefallen ist. Seine<br />

Anrüchigkeit hat der Jazz nie mit nach<br />

Europa bringen können, und eigentlich<br />

gibt es keinen Jazz mehr, der nicht Mimikry<br />

ist. Und weil Lisa Bassenge offenbar<br />

um das gemachte Nest, in dem sie<br />

singt, weiß, erzählt sie, wenn auch von<br />

mehr oder weniger namhaften Jungliteraten<br />

unterstützt, von den wattierten<br />

Leben, die wir führen. Nicht ohne latente<br />

Abscheu, vor sich selbst, vor dem,<br />

was da ist und dem, was noch kommen<br />

mag. Das ist traurig und sympathisch<br />

zugleich, ein (ungewollter?) Schwanengesang,<br />

erst klebrig-süß, dann ein wenig<br />

bitter wie das Ende einer Romanze,<br />

die gleich zu Anfang verrät, dass die<br />

Geschichte kein gutes Ende nehmen<br />

wird.<br />

PHILIPPE JAROUSSKY<br />

THE VOICE [DOPPEL-CD]<br />

VIRGIN CLASSICS (EMI)<br />

Jede Kunstform hat ihre Berechtigung<br />

und führt, je nach Popularität, entweder<br />

ein Nischendasein oder steht im Rampenlicht.<br />

Countertenor Philippe Jaroussky<br />

gelingt der Spagat, ist es ihm doch gelungen,<br />

das polarisierende Moment, das<br />

seine Stimmlage mit sich bringt, zu überwinden.<br />

Diese Zusammenstellung liefert<br />

Zeugnis über seine bisherige Karriere<br />

ab, wird sicherlich niemals ihren fruchtbaren<br />

Weg in die Gehörgänge der meisten<br />

seiner Mitmenschen finden, aber von<br />

denen, die ein Verständnis für seine Gesangskunst<br />

haben, geliebt werden. Ein<br />

Wink aus anderer Zeit, vielleicht, der aber<br />

nicht weniger eigentümlich anmutet wie<br />

das nächste Klaus-Nomi-Revival.<br />

THE HOLLAND BROTHERS<br />

DUELING DEVILS<br />

EURAMERICANSOUL<br />

Der außergewöhnliche Liedermacher<br />

Michael Holland und sein Bruder Mark<br />

tourten einst mit ihrer legendären Kultband<br />

„Jennyanykind“ bis zur totalen Erschöpfung<br />

durch die USA; leider blieb<br />

ihrer fantastischen Musik der ganz große<br />

Durchbruch verwehrt. Stattdessen entschied<br />

man sich für ein ruhigeres, sesshaftes<br />

Leben abseits der Großstädte. Damit<br />

veränderte sich auch ihre Musik,<br />

wurde folkiger, traditioneller, nie aber<br />

weniger berührend oder originell. Für alle,<br />

die den Holland-Kosmos noch nicht entdeckt<br />

haben, ist diese Veröffentlichung,<br />

auf der sich Live-Aufnahmen von Michael<br />

und Studioaufnahmen von Mark versammeln,<br />

der perfekte Einstieg. Für alle<br />

Freunde der Familienbande eh ein Muss.<br />

JERUSALEM IN MY HEART<br />

MO7IT AL-MO7IT<br />

CONSTELLATION RECORDS<br />

Der Multi-Künstler Radwan Moumneh<br />

ist im Libanon geboren, aber in Montreal<br />

sozialisiert. Mit Unterstützung eines chilenischen<br />

und eines französischen Kollegen<br />

ist ihm nun endgültig der Brückenschlag<br />

zwischen islamischem und westlichem<br />

Kulturverständnis gelungen. So<br />

werden seine intensiven Auftritte in Beirut<br />

wie in Leipzig gefeiert. Seine einzigartige<br />

Melange aus Elektronik und arabischen<br />

Stilen verwehrt sich alle Weltmusiknivellierungen,<br />

stattdessen erweitert<br />

sie Hörerhorizonte, weltweit! Vielleicht<br />

der erste richtige Blick in die Zukunft<br />

einer globalen Popkultur, die alle<br />

sprachlichen, religiösen und ethnischen<br />

Barrieren hinter sich lässt und wahr macht,<br />

was Facebook und Globalisierung nur<br />

vorgaukeln konnten: Willkommen in der<br />

weltweiten Gemeinschaft der Erdlinge!<br />

KMFDM<br />

KUNST<br />

METROPOLIS RECORDS<br />

Wer in den Zeiten kurz vor Techno in den<br />

hippen Läden der Stadt trinken und tanzen<br />

war, hat damals möglicherweise zu<br />

KMFDM gefeiert. „Damals“, da gab es<br />

noch Gruftis, Popper, EBMler und einige<br />

andere Subkulturen, denen Körperkult,<br />

eine gewisse Ästhetik der Härte/Coolness<br />

und Spaß am Hedonismus gemein<br />

waren, ohne dass es darum ging, gegen<br />

das „Establishment“ zu sein, dafür war<br />

man einfach zu smart. Der Sampler war<br />

frisch zu DEM Musikmachgerät des kommenden<br />

Zeitalters auserkoren worden.<br />

Nobel geht die industrielle Welt zugrunde<br />

(dachte man), und Bands wie Ministry,<br />

die Revolting Cocks, Front 242, Ledernacken<br />

und eben KMFDM lieferten den<br />

Soundtrack dazu. Nun bringt das multinationale<br />

Projekt mit „Kunst“ ihr Ansinnen<br />

noch einmal für zu spät Geborene<br />

und altgediente Bohèmiens auf den<br />

Punkt; und siehe da: ihr sarkastisches<br />

Gegenmodell zu Nachhaltigkeitswahn<br />

und Friede- Freude-Biopancakes kann<br />

seinen rauen Convenience-Charme nicht<br />

verbergen, sondern macht in Zeiten von<br />

Casting shows viel Spaß und durchaus<br />

auch Sinn.<br />

(ap)


profle quadrat 02/2013 51<br />

Was macht eigentlich<br />

Erhard Meyer?<br />

Erhard Meyer war 18 Jahre lang Geschäftsführer<br />

der Goslarer Wohnstättengesellschaft<br />

mbH (GWG) und ging 2008 in den Ruhestand,<br />

nach 48 Jahren Arbeitsleben, verknüpft mit<br />

den Belangen der Wohnungswirtschaft – ein<br />

Lebensthema. Geboren wurde der Salzgitteraner<br />

in Hildesheim, da 1943 in seinem Heimatort noch<br />

keine Entbindungsstation im örtlichen Krankenhaus<br />

existierte. In Salzgitter-Bad ist er zusammen<br />

mit seinem Bruder aufgewachsen und zur Schule<br />

gegangen. Als sich nach dem Schulabschluss die<br />

Frage nach einem Ausbildungsplatz stellte, gab es<br />

drei Möglichkeiten: eine Banklehre, eine Ausbildung<br />

beim Katasteramt oder eine Lehrstelle in der<br />

Wohnungswirtschaft.<br />

lesen, und ließ deshalb von einer Firma aus Stade Fragen der Wohnraumentwicklung und -bewirtschaftung<br />

ein Fertighaus errichten. Erhard Meyer wäre gern<br />

haben ihn in seiner aktiven Zeit<br />

SCHAFFUNG UND MODERNISIERUNG VON WOHNRAUM<br />

nach Goslar gezogen, aber „ich arbeite in Goslar beschäftigt und auch darüber hinaus. Ein Schwerpunktthema<br />

und ich denke wie ein Goslarer, da ist der Wohnort<br />

der 80er und 90er Jahre war die<br />

nicht so wichtig“.<br />

Schaffung von Wohnungen für Spätaussiedler aus<br />

Erhard Meyer entschied sich für Letzteres und<br />

begann 1960 bei der Wohnbau Salzgitter eine verkürzte,<br />

zweieinhalbjährige Lehrzeit zum, wie es<br />

damals hieß, Kaufmann in der Grundstücks- und<br />

Wohnungswirtschaft. Ab 1964 absolvierte er seinen<br />

Grundwehrdienst auf dem Goslarer Fliegerhorst.<br />

„Das war die erste längere Verbindung zu<br />

Goslar.“ Die zweite wesentlich längere Verbindung<br />

zur Kaiserstadt ging Meyer 1990 ein, als er<br />

Geschäftsführer der Goslarer Wohnstättengesellschaft<br />

wurde. Kurz vor seinem Wechsel ins<br />

benachbarte Goslar konnte er schon sein 30-jähriges<br />

Berufsjubiläum feiern. Ein Umstand, den<br />

moderne Erwerbsbiografien kaum noch aufweisen<br />

und der aktuell von vielen Arbeitgebern auch nicht<br />

mehr gewünscht wird.<br />

Der Anstellung bei der GWG folgten Überlegungen<br />

bezüglich eines Wohnungswechsels. Da ein passender<br />

Bauplatz in Goslar gerade nicht verfügbar<br />

war, ergab sich zufällig eine Möglichkeit in Othfresen.<br />

Meyer wollte möglichst schnell seinen Wohnsitz<br />

in den Landkreis Goslar verlegen, auch um<br />

allmorgendlich die regionale Tageszeitung zu


52 quadrat 02/2013 profile<br />

der ehemaligen Sowjetunion.<br />

In dieser Zeit wurde der<br />

Bestand in Ohlhof erheblich<br />

sam mit seinem Lebenspartner<br />

und dem vierjährigen Rauhaardackel.<br />

erweitert und der Bau von<br />

Mietwohnungen in diesem<br />

Stadtteil abgeschlossen. Einen<br />

zweiten wichtigen Bereich seiner<br />

Tätigkeit stellte die Modernisierung<br />

des Bestands dar.<br />

Dabei geht es sowohl um die<br />

Gestaltung von Innenräumen<br />

beispielsweise durch den Einbau<br />

zeitgemäßer Technik, als<br />

auch um Veränderungen der<br />

Grundrisse oder die Fassadengestaltung.<br />

Die Anpassung von<br />

Wohnraum an die aktuellen<br />

Wohnbedürfnisse gilt als Prozess,<br />

der bisher noch nicht<br />

abgeschlossen ist. Energetische<br />

Maßnahmen zählen bis<br />

heute zu den wichtigsten Aufgaben der Wohnraummodernisierung.<br />

Eine weitere Entwicklung mit erheblichen Auswirkungen<br />

auf den Wohnungsmarkt wird in Zukunft<br />

noch an Bedeutung gewinnen. Der demografische<br />

Wandel erfordert die Identifizierung und Realisierung<br />

neuer Wohnformen für Senioren. „85 Prozent<br />

der Senioren“, sagt Meyer, „möchten im Alter in<br />

ihrer vertrauten Umgebung bleiben.“ Das bedeutet<br />

eine große Herausforderung für kommunale Wohnungsbaugesellschaften<br />

und für den Marktführer<br />

GWG mit mehr als 3.000 Wohnungen eine besondere<br />

Verantwortung. In den vergangenen Jahren<br />

wurden Wohnungen seniorengerecht saniert und<br />

Seniorenanlagen neu errichtet. In Oker konnten<br />

historische Gebäude erworben und nach erfolgter<br />

Sanierung an ältere Mitbürger vermietet werden,<br />

die hier ein bedarfsgerechtes Angebot finden.<br />

ENGAGEMENT FÜR DIE KULTUR<br />

2008 geht Erhard Meyer in den Ruhestand, nach<br />

48 von Kontinuität geprägten Berufsjahren, ein für<br />

ihn nicht leichter, aber unumgänglicher Schritt.<br />

Dann musste er lernen, Abstand zu halten, „man<br />

muss akzeptieren, dass die aktive Zeit vorbei ist“<br />

und „man schadet sich selbst am meisten, wenn<br />

man versucht, eine künstliche Nähe aufrechtzuerhalten.“<br />

Um das zu erlernen, was früher seine<br />

Sekretärin perfekt erledigte, besuchte er einen<br />

Computer-Kurs und ist bis heute Mitglied des PC-<br />

Senioren-Klubs. Seine Aktivitäten verlagerte er auf<br />

sein ehrenamtliches Engagement im Kulturbereich.<br />

Seit Gründung ist Meyer Mitglied der Kulturinitiative<br />

und ihr zweiter Vorsitzender: Kunst<br />

und Kultur fördern vor dem Hintergrund des Welterbestatus.<br />

Auch hier liegt sein Interessens-<br />

ODEON LIEGT IHM AM HERZEN<br />

schwerpunkt bei der Stadtentwicklung, dem Erhalt<br />

der historischen Altstadt: Konzepte entwickeln,<br />

zusammenarbeiten, umsetzen. Das gilt auch für<br />

den Erhalt des Odeon-Theaters. Meyer engagiert<br />

sich im Verein der Freunde des Odeons und vertritt<br />

die Anliegen zum Fortbestand der Einrichtung als<br />

zweiter Vorsitzender des Vereins. Das 112 Jahre<br />

alte Gebäude muss erhalten werden und Erhard<br />

Meyer ist sicher, dass das auch gelingt, denn die<br />

Odeon-Bühne ist ein wichtiger Bestandteil des<br />

kulturellen Lebens in Goslar. Meyer ist überzeugt:<br />

„Leben und Wohnen in der Kernstadt soll Spaß<br />

machen“. Um daran teilzuhaben, sprechen viele<br />

positive Faktoren dafür „noch einen entscheidenden<br />

Schritt zu tun“. Gemeint ist damit ein Umzug<br />

von Othfresen in die historische Altstadt gemein-<br />

REISEN, KOCHEN UND<br />

GESELLIGKEIT<br />

Meyer hat einen großen Freundes-<br />

und Bekanntenkreis und<br />

gern trifft man sich rund um<br />

den Marktplatz, wenn nicht<br />

gerade eine Kurzreise ansteht.<br />

Etliche Male im Jahr geht es<br />

nach Friesland, nach Bad Zwischenahn,<br />

nach Schleswig-<br />

Holstein oder auf die Insel<br />

Föhr, denn, so Meyer „ich liebe<br />

Norddeutschland“. Bodenständig<br />

gibt sich Meyer auch in<br />

der Küche, er kocht gern, am<br />

liebsten frische deutsche<br />

Gerichte, und manchmal darf<br />

auch ein gekauftes Tiefkühlprodukt mit in den<br />

Topf. Berühmt ist der Kartoffelsalat des ehemaligen<br />

GWG-Chefs. Er wurde über Jahre zum festen<br />

Bestandteil der Grillveranstaltungen der GWG-<br />

Mietertreffs. Wenn heute ehemalige Mieter ihren<br />

damaligen „Vermieter“ besuchen, geht das nicht<br />

ohne eine Schüssel Kartoffelsalat des Gastgebers.<br />

Das Rezept aus Schlesien hat er übrigens in seiner<br />

Lehrzeit von der Leiterin der Finanzabteilung<br />

bekommen und im Laufe der Jahrzehnte verfeinert<br />

durch die Zugabe von Fleischwurst, dänischer<br />

Remoulade und Äpfeln.<br />

Diese aus seiner beruflichen Tätigkeit heraus entstandenen<br />

Kontakte pflegt er und freut sich darüber,<br />

dass sie auch nach seinem Ausscheiden aus<br />

dem aktiven Arbeitsleben Bestand haben. Ganz<br />

besonders freut er sich über seinen Großneffen.<br />

Der hatte sich nach dem Abitur, ohne Wissen seines<br />

Onkels, bei der GWG für einen Ausbildungsplatz<br />

beworben. Sein Berufswunsch war aus den<br />

positiven Erzählungen und Erfahrungen Meyers<br />

entstanden. Mittlerweile hat der junge Mann die<br />

Ausbildung mit Auszeichnung abgeschlossen und<br />

wird demnächst ein darauf aufbauendes Studium<br />

der Immobilienwirtschaft mit Schwerpunkten im<br />

kaufmännischen und technischen Bereich beginnen.<br />

(uju)<br />

FOTOS: BERND SCHUBERT


marunde quadrat 02/2013 53<br />

www.wolf-ruediger-marunde.de


54 quadrat 02/2013 quadratabend<br />

’<br />

im Albert's Corner<br />

Bad Harzburg<br />

Anfang Januar luden QUADRAT und das Team von Albert's Corner<br />

zum gemütlichen Umtrunk ein, um die Ausgabe des Magazins<br />

willkommen zu heißen. Die Gäste freute es, und gemeinsam<br />

feierte man die neue Ausgabe, kam bei Wein und Bier ins<br />

Gespräch, knüpfte hier und da neue Kontakte und tauschte Wissenswertes<br />

aus. Auf ein nächs tes Mal freut sich schon jetzt Ihre<br />

QUADRAT-Redaktion! Fotos: Bernd Schubert, Sabine Frees<br />

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1 Christiane von Gadenstedt, Petra Binnewies 2 Axel<br />

Petermann 3 Elvira Allen-Williams 4 Helga-Christine<br />

Becker-Dierksheide 5 Petra Binnewies, Kaja Schwarz 6<br />

Dr. Herbert Becker 7 Dr. Christian Frees 8 Michael<br />

Allen-Willliams 9 Hartmut Weber 10 Dr. Horst Ische-<br />

Kaufholz 11 Timo Becker, Gunnar Voigt 12 Helga-Christine<br />

Becker-Dierksheide und Kaja Schwarz 13 Dr. Wolfgang<br />

„Jazz“ Schömbs, Christiane von Gadenstedt 14<br />

Henning Binnewies, Jochen Bremer 15 Bärbel Straten,<br />

Dr. Gesa Kaufholz 16 Holger Schaarschmidt, Thomas<br />

Heidzig 17 Timo Becker und Dr. Christian Frees 18 Alex<br />

Weisse 19 Birgit Becker, Petra Petermann 20 Bernd<br />

Schubert 21 Rainer Golitz 22 Heike Siemens, Sabine<br />

Frees 23 Reinhard Gutzmann 24 Kerstin Beitz, Tilman<br />

Görres 25 Ursula Jung 26 Thomas Heidzig 27 Sonja<br />

Weber 28 Michael Allen-Williams, Dr. Wolf-Rüdiger<br />

Weisse 29 Hans-Walter Becker, Dr. Wolfgang Schömbs<br />

30 Ursula Jung, Rainer Golitz, Bärbel Straten, Dr. Gesa<br />

Kaufholz 31 Bernd Schwarz 32 Holger Schaarschmidt<br />

33 Dr. Horst Ische-Kaufholz, Dr. Gesa Kaufholz 34<br />

Annette Bothe und Marcel Schneider 35 Alex Weisse,<br />

Sabine Frees 36 Christiane Uhl, Heike Siemens 37<br />

Nicholas Allen-Williams 38 Axel Petermann, Dr. Herbert<br />

Becker 39 Gunnar Voigt 40 Alex Weisse, Michael Allen-<br />

Williams, Dr. Christian Frees, Bernd Schwarz<br />

Albert´s<br />

Herzog-Wilhelm-Str. 118<br />

38667 Bad Harzburg<br />

Telefon 05322 51698<br />

Telefax 05322 9054418<br />

CORNER<br />

Räumlichkeiten für Nichtraucher und Raucher<br />

Restaurant inmitten der Bummelallee<br />

Gutbürgerliche Küche durchgehend von 11 bis 23 Uhr<br />

Ausgesuchte Weine und Biere<br />

Teilweise überdachte Außenterrasse<br />

Parkplätze für unsere Gäste<br />

Vermietung von Ferienwohnungen


56 quadrat 02/2013 schon was vor?<br />

SCHON WAS VOR?<br />

FEBRUAR 2013<br />

02. FEBRUAR<br />

FÜHRUNG AUF DEM BURGBERG<br />

MIT HORST WOICK, TREFFPUNKT<br />

AM HAUS DER NATUR, KURPARK<br />

BAD HARZBURG, 11.00 UHR<br />

07. FEBRUAR<br />

DIE WAHRHEIT<br />

KOMÖDIE MIT HELMUT ZIERL<br />

KURSAAL BAD HARZBURG<br />

20.00 UHR<br />

IHR NÄCHSTER TERMIN?<br />

tgoerres@gmx.de<br />

02. FEBRUAR<br />

QUASIMODO KNÖTERICH<br />

SKIFFLE IN ANNES BAUERNCAFÉ<br />

KUHSTALL, NAUEN<br />

EINLASS 19.00, BEGINN 20.00 UHR<br />

08. FEBRUAR<br />

RAUCHSALONABEND<br />

GESCHICHTE UND GESCHICHTEN UM DAS<br />

SCHLOSS WERNIGERODE<br />

19.00 UHR<br />

BIS 03. FEBRUAR<br />

WINTERFEST IN SANKT ANDREASBERG<br />

HISTORISCHES TREIBEN, RUDELRODELN,<br />

HEISSE ÖFEN, PARTY UND VIEL MEHR<br />

IMMER AB 10.00 UHR<br />

02. FEBRUAR<br />

DIE RÄUBER SCHNIPS UND SCHNAPS<br />

BAD HARZBURGER PUPPENTHEATER<br />

KURHAUS HAHNENKLEE<br />

15.30 UHR<br />

08. FEBRUAR<br />

SATIRE UND HUMOR<br />

RADAUTALER LESESTUNDEN<br />

WALDGASTSTÄTTE RADAU-WASSERFALL<br />

BAD HARZBURG, 19.00 UHR<br />

BIS 24. FEBRUAR<br />

FREI-EISBAHN AN DER SOLE-THERME<br />

ZWISCHEN THERME UND<br />

GROSSPARKPLATZ<br />

BAD HARZBURG<br />

02. FEBRUAR<br />

CARILLONKONZERT<br />

STABKIRCHE HAHNENKLEE<br />

IMMER SONNABENDS<br />

15.00 BIS 15.30 UHR<br />

09. UND 10. FEBRUAR<br />

INTERNATIONALES SCHLITTENHUNDE<br />

ADVENTURE, BOCKSWIESER HÖHE<br />

CLAUSTHAL-ZELLERFELD<br />

IMMER AB 10.30 UHR<br />

BIS 24. FEBRUAR<br />

GOSLAR FOTOGRAFIERT VON ULI STEIN<br />

GOSLARER MUSEUM<br />

AUSSER MONTAGS IMMER AB 10.00 UHR<br />

05., 09., 12. UND 15. FEBRUAR<br />

WELTKULTURERBE ERZBERGWERK RAM-<br />

MELSBERG, GOSLAR, FÜHRUNG DURCH<br />

WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER<br />

JEWEILS 15.00 BIS 17.00 UHR<br />

09. FEBRUAR<br />

DAS ANDERE SCHACH<br />

SPURENSUCHE NACH VARIANTEN<br />

SCHACHMUSEUM STRÖBECK<br />

15.00 UHR<br />

BIS 27. FEBRUAR<br />

NATURFOTOGRAFIE – JAHRESAUSSTEL-<br />

LUNG DER FOTOWERKSTATT SAUTHOFF<br />

HAUS DER NATUR BAD HARZBURG<br />

AUSSER MONTAGS IMMER AB 10.00 UHR<br />

06. FEBRUAR<br />

SCHLUSS MIT DEM THEATER<br />

VORTRAG VON PROF. DR. BIRGIT MANDEL<br />

FRANKENBERGER KIRCHE, GOSLAR<br />

20.00 UHR<br />

09. FEBRUAR<br />

DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER<br />

EINE FALL-REKONSTRUKTION<br />

GROSSES HAUS QUEDLINBURG<br />

19.30 UHR<br />

BIS 03. MÄRZ<br />

ELVIRA BACH<br />

MALEREI, GRAFIK, SKULPTUR<br />

STUBENGALERIE GOSLAR<br />

IMMER AB 11.00 UHR<br />

06. FEBRUAR<br />

ONE NIGHT OF QUEEN<br />

FAST EIN ECHTES QUEEN-KONZERT<br />

STADTHALLE BRAUNSCHWEIG<br />

20.00 UHR<br />

09. FEBRUAR<br />

RODEL- UND FEUERFEST<br />

KLEINER KURPARK,<br />

BOCKSWIESE HAHNENKLEE<br />

20.00 UHR


schon was vor? quadrat 02/2013 57<br />

09. FEBRUAR<br />

NACHT DER MUSICALS<br />

HARZLANDHALLE ILSENBURG<br />

20.00 UHR<br />

17. FEBRUAR<br />

ZAUBER DER TRAVESTIE<br />

HARZLANDHALLE ILSENBURG<br />

17.00 UHR<br />

23. FEBRUAR<br />

DEUTSCHE HELDEN<br />

COMEDY MIT DIETMAR WISCHMEYER<br />

BÜNDHEIMER SCHLOSS BAD HARZBURG<br />

20.00 UHR<br />

12. FEBRUAR<br />

MIT DER DAMPFLOK ZUM BROCKEN<br />

LICHTBILDERVORTRAG MIT MICHAEL<br />

SAUTHOFF, WANDELHALLE BADEPARK<br />

BAD HARZBURG, 16.00 UHR<br />

18. FEBRUAR<br />

BELLA DONNA<br />

KRIMINALKOMÖDIE<br />

AULA IM SCHULZENTRUM SEESEN<br />

20.00 UHR<br />

23. FEBRUAR<br />

SJAELLA – A CAPELLA AUS LEIPZIG<br />

AULA DER TU CLAUSTHAL-ZELLERFELD<br />

20.00 UHR<br />

15. FEBRUAR<br />

LADIES NIGHT<br />

FITNESS & BEAUTY-WALK<br />

SCHWIMMPARK AQUANTIC, GOSLAR<br />

19.00 BIS 24.00 UHR<br />

19. FEBRUAR<br />

BELLA DONNA<br />

KRIMINALKOMÖDIE<br />

KURHAUS BAD HARZBURG<br />

19.00 UHR<br />

23. FEBRUAR<br />

KARIBISCHE NACHT MIT MI SOLAR<br />

KARIBISCHES FLAIR UND<br />

HEISSE RHYTHMEN, KULTURZENTRUM<br />

QUEDLINBURG, 20.00 UHR<br />

15. FEBRUAR<br />

REVOLTE<br />

KABARETT MIT ROBERT GRIESS<br />

BÜNDHEIMER SCHLOSS BAD HARZBURG<br />

20.00 UHR<br />

21. FEBRUAR BIS 08. MÄRZ<br />

FOCUS MENSCH, FOTOGRAFIEN VON<br />

SCHÜLERN DES CVD-GYMNASIUMS<br />

SPARKASSEN-PASSAGE<br />

JAKOBIKIRCHHOF, GOSLAR<br />

24. FEBRUAR<br />

DIE VERZAUBERTE SONNE<br />

BAD HARZBURGER PUPPENTHEATER<br />

BÜNDHEIMER SCHLOSS,<br />

GEWÖLBEKELLER, 15.30 UHR<br />

15. FEBRUAR<br />

YESTERDAY<br />

SILVER-BEATLES-JUBILÄUMSTOURNEE<br />

HARZLANDHALLE ILSENBURG<br />

20.00 UHR<br />

23. FEBRUAR<br />

SIMSALA GRIMM<br />

MÄRCHEN-MUSICAL<br />

HARZLANDHALLE ILSENBURG<br />

15.00 UHR<br />

27. FEBRUAR<br />

WIEN, WIEN, NUR DU ALLEIN<br />

KURHAUS BAD HARZBURG<br />

15.00 UHR<br />

16. FEBRUAR<br />

FÜHRUNG AUF DEM BURGBERG<br />

MIT HORST WOICK, TREFFPUNKT<br />

AM HAUS DER NATUR, KURPARK<br />

BAD HARZBURG, 11.00 UHR<br />

23. FEBRUAR<br />

ANDERE BLICKWINKEL<br />

ORCHESTER DES NORDHARZER<br />

STÄDTEBUND THEATERS, GROSSES HAUS<br />

QUEDLINBURG, 19.30 UHR<br />

27. FEBRUAR<br />

GEFÜHRTE WANDERUNG<br />

ZUM IBERGER ALBERTTURM,<br />

TREFFPUNKT TOURIST-INFORMATION<br />

WILDEMANN, 17.00 UHR<br />

16. FEBRUAR<br />

SCHWEIZER ABEND<br />

IM CAFÉ GOLDBERG<br />

BAD HARZBURG<br />

18.30 UHR<br />

23. FEBRUAR<br />

3. KAISERPFALZ-KONZERT<br />

GOSLAR<br />

19.30 UHR<br />

27. FEBRUAR<br />

DESIMOS SPEZIAL CLUB<br />

MIX SHOW MIT ÜBERRASCHUNGSGÄSTEN<br />

BÜNDHEIMER SCHLOSS BAD HARZBURG<br />

20.00 UHR (TG)


2012<br />

2012<br />

2012<br />

2012<br />

2012<br />

2013<br />

2012<br />

2012<br />

2013<br />

58 quadrat 02/ 2013 impressum<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Quadrat</strong> Verlag<br />

Goslar-Bad Harzburg<br />

Ltd. & Co. KG<br />

Fotos<br />

Bernd Schubert, Stefan Sobotta,<br />

Bernd Schwarz, Hartmut Weber,<br />

Ursula Jung, Rainer Golitz<br />

03<br />

06<br />

MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ KOSTENLOS JUNI 2012<br />

03 07<br />

MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ KOSTENLOS JULI 2012<br />

08<br />

MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ KOSTENLOS AUGUST 2012<br />

Am Breitenberg 111<br />

38667 Bad Harzburg<br />

Tel. 05322 3949<br />

Fax 05322 51849<br />

www.quadratdeutschland.de<br />

Verleger<br />

Bernd Schwarz (v.i.S.d.P.)<br />

schwarz@quadratgoslar.de<br />

REDAKTION<br />

Tilman Görres (tg)<br />

Ursula Jung (uju)<br />

Bernd Schwarz (bs)<br />

Stefan Sobotta (sts)<br />

Sonja Weber (sw)<br />

ANZEIGEN/VERTRIEB<br />

Bernd Schwarz<br />

schwarz@quadratgoslar.de<br />

Bärbel Straten<br />

Druck<br />

Druckerei Wulf, Lüneburg<br />

www.druckereiwulf.de<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

<strong>Quadrat</strong> ist monatlich und kostenlos<br />

im Harz erhältlich.<br />

ANZEIGENPREISE<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 1/2011 vom 01.01.2011<br />

<strong>Download</strong>: www.quadratgoslar.de<br />

09<br />

GEMEINSAM STARK – STEUERBERATER KREGEL UND REGENT<br />

UND RECHTSANWALT UND NOTAR DR. CHRISTIAN FREES<br />

HARZ AKTUELL KULTUR KUNST PORTRÄT<br />

SENIOREN REISE LANDKREIS EMPFEHLUNGEN<br />

MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ KOSTENLOS SEPTEMBER 2012<br />

HARZ AKTUELL KULTUR KUNST PORTRÄT<br />

SENIOREN REISE LANDKREIS EMPFEHLUNGEN<br />

10<br />

AUS FREUDE AM GENUSS – 100 JAHRE BÄCKER WOLF<br />

HARZ AKTUELL KULTUR KUNST PORTRÄT<br />

SENIOREN REISE LANDKREIS EMPFEHLUNGEN<br />

MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ KOSTENLOS OKTOBER 2012<br />

Café<br />

Goldberg<br />

BODENSTÄNDIG – ABER NICHT VERSTAUBT!<br />

HARZ AKTUELL KULTUR KUNST PORTRÄT<br />

SENIOREN REISE LANDKREIS EMPFEHLUNGEN<br />

11<br />

BERATUNGSAGENTUR UHL – STRESSPRÄVENTION, COACHING, KLANGMASSAGE<br />

HARZ AKTUELL KULTUR KUNST PORTRÄT<br />

SENIOREN REISE LANDKREIS EMPFEHLUNGEN<br />

MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ KOSTENLOS NOVEMBER 2012<br />

QUALITÄT BEI SCHULESSEN – AKTUELLER DENN JE!<br />

HARZ AKTUELL KULTUR KUNST PORTRÄT<br />

SENIOREN REISE LANDKREIS EMPFEHLUNGEN<br />

Gastautoren<br />

Natascha Mester (nm)<br />

Rüdiger Albert (ra)<br />

André Pluskwa (ap)<br />

Emma Piehl (ep)<br />

Lektorat<br />

Tilman Görres<br />

Copyright für eigens gestaltete Anzeigen und Texte<br />

beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigungen<br />

(auch auszugsweise), Wiedergabe durch Film, Fernsehen,<br />

Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen<br />

Medien nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages. — Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des<br />

Heraus gebers wieder.<br />

12<br />

MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ KOSTENLOS DEZEMBER 2012<br />

01<br />

MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ KOSTENLOS JANUAR 2013<br />

02<br />

MAGAZIN FÜR DAS LEBEN IM HARZ KOSTENLOS FEBRUAR 2013<br />

Gestaltung<br />

Rainer Golitz<br />

creaktiv GmbH & Co. KG, Goslar<br />

Nächste QUADRATAusgabe<br />

Anfang März 2013<br />

HARZ AKTUELL KULTUR KUNST PORTRÄT<br />

SENIOREN REISE LANDKREIS EMPFEHLUNGEN<br />

DER ETWAS ANDERE FLIEGER HORST<br />

HARZ AKTUELL KULTUR KUNST PORTRÄT<br />

SENIOREN REISE LANDKREIS EMPFEHLUNGEN<br />

AUTOHAUS SCHOLL & MROZEK – ÜBERRASCHEND VIEL DRIN.<br />

HARZ AKTUELL KULTUR KUNST PORTRÄT<br />

SENIOREN REISE LANDKREIS EMPFEHLUNGEN<br />

Die Post ist da! QUADRAT im Abo<br />

12 Ausgaben QUADRAT im Jahresabo – inklusive Versandkosten für 25 Euro! Senden Sie uns an info@quadratgoslar.de unter dem Stichwort „QUADRAT-Abo“<br />

eine E-Mail mit ihrem Namen und ihrer Anschrift.Die erste Ausgabe erhalten Sie direkt nach Eingang Ihrer Zahlung. Das Abonnement endet nach Ablauf von<br />

zwölf Monaten automatisch, eine zusätzliche Kündigung ist nicht erforderlich. Einfacher geht’s nicht! Es grüßt Sie herzlich Ihr QUADRAT-Team<br />

Hier liegt QUADRAT u.a. für Sie aus<br />

BAD HARZBURG Albert´s Corner, Allegro, Apotheke Harlingerode, Asklepiosklinik, Aubergine am Golfplatz, August Lüders Eisenwaren, Autohaus Krause, Bäckerei Gummich, Bella Roma, Belvedere, Bistro Port Louis, Brillen<br />

Kerll, Buchhandlung Hoffmann, Café Goldberg, Cafe Peters, Cafe Sax, Cafe Winuwuk, Calory Coach, Confiserie Liersch, Dr. Schindler, Eastwood Herrenbekleidung, Eiscafe Rialto, Elektro Petermann, Glötzer Glasbau, Glücksgriff,<br />

Goertz Bürotechnik, Haarscharf, Hageroth´s, Haus Prinz, HeiTa´s, Holz Reimann, Hotel Germania, Juwelier Dinger, Kaffeehaus, Kosmetikinstitut Sattari, Krodoland, Kröppelin, La Divina, MKG Dr. Seidel, Ordens Apotheke,<br />

Pflegeprofis, Plumbohm´s, RA Dr. Frees, Rae Pommer & Piontek, Rathaus, Restaurant Brauhaus, Restaurant Filos, Restaurant Herzog-Wilhelm 29, Romantik Hotel Braunschweiger Hof, Segway Point, Siegfried W.<br />

Kartmann, Top Parfümerie Surmann, Tourist Info, Vereinigte Volksbank Bad Harzburg/Wernigerode, Vitalhotel am Stadtpark, VW Autohaus Scholl-Mrozek, Waldgaststätte Rabenklippe, Zahnarzt Clemens Hoppe, Zahnarzt Dr.<br />

Dürkop, Zahnarzt Dr. Ellmer, Zahnarzt Lennart Redeker, Kosmetikinstitut Hautnah, Tiaré Day Spa, La Divina Beauty & Spa, Fleischerei Leiste, Hotel Braunschweiger Hof, TUI Reisebüro GOSLAR 1548, Actic Fitness, Asklepios<br />

Klinik, Autopark Bolluck, AXA Versicherungen Ralf Bogisch, Bäcker Wolf, BBS Goslar, Bierbrunnen, Boutique am Schuhhof, Brauhaus, Butterhanne, Cafe am Markt, Christian-von-Dohm Gymnasium, Cineplex, Der Achtermann,<br />

Down Under, Dr. Tessen, Goslarer Museum, Habekost & Fichtner, Henry´s, Jack Wolfskin, Köpi 2012, Kreisverwaltung, La Provence, Leder Goslar, Lombardi´s, Maltermeister Turm, MedExpress, Mönchehaus Museum,<br />

Nouvelle, Odeon Theater, Odermark Fashion Outlet, RA Becker & Partner, Ramada Hotel, Rammelsberg Museum, Renault Hermann, Rieckhoff Immobilien, Scheibendoktor, Schöffel-Lowa Store, Schwiecheldthaus, Sportina,<br />

Stadtverwaltung , Stecher´s Landgenuß, Stella nordica, Store 100, Vitawell, Volksbank Nordharz, Zinnfiguren Museum, Melanie Lucas Tierphysiotherapie, Barock-Café Anders, Gold- und Platinschmiede Pfitzner, Sanitätshaus<br />

Werner & Habermalz, Holzberg Dessous, Friseur Reese ILSENBURG Hotel Zu Den Rothen Forellen, Berghotel WERNIGERODE Cafe Wiecker, Museum für Luftfahrt und Technik Wernigerode, The Earth Collection, Schaubergwerk<br />

Büchenberg , BRAUNLAGE 4-Weiber Laden/Bella Cosa, Hotel Tanne, Maritim, Puppe´s Spezialitäten, Relexa Hotel, Spielkiste, Oma´s Kaffee- und Weinstube CLAUSTHAL-ZELLERFELD Universitätsbibliothek Clausthal<br />

LANGELSHEIM Steuerbüro Zellmer


59<br />

Pünktlich zu Silvester gibt es nach den ersten Abnutzungserscheinungen<br />

einen mörderisch - fliegenden Partnerwechsel.<br />

Kaum ist der alte Lover mit dem finalen<br />

Liebestrank „Atropa belladonna“, zu Deutsch: Trollkirche,<br />

ins Jenseits befördert, steht schon der neue Lover vor der<br />

Tür.<br />

Auch bei Bernhard ist das nicht anders: Ein Silvestermenü<br />

hat ihm gerade den Rest gegeben. Doch ausgerechnet<br />

als Carmen Liebhaber Nummer Fünf entsorgen will,<br />

steht plötzlich Tochter Sabine vor der Tür. Sie hat<br />

die Liebe ihres Lebens gefunden<br />

und will den jungen<br />

Mann vom Fleck<br />

weg heiraten.<br />

Carmen ist strikt<br />

dagegen, schließlich<br />

glaubt sie schon lange nicht<br />

mehr an die ewige Liebe.<br />

Und spätestens, als Sabine<br />

eine Leiche im Gartenhaus<br />

entdeckt, ahnt sie, dass ihre<br />

Mutter keine Frau der leeren<br />

Worte ist. Doch da steht<br />

bereits Liebhaber Nummer<br />

Sechs vor der Tür…<br />

Regie führt die in Goslar so bekannte und geschätzte Ellen Schwiers.<br />

www.odeon-theater.de<br />

Telefon<br />

05321 319840


60 Tauchen Sie ein in die Welt von<br />

Crocodile Dundee oder fühlen Sie sich<br />

wie ein Captain Sparrow aus “Fluch der<br />

Karibik“. Die Black Pearl ankert im Down<br />

Under und die Piraten ordern Cocktails.<br />

Wir sind die größte Cocktailbar in<br />

Goslar und Umgebung und halten über<br />

zweihundert Rum- und Whiskysorten<br />

bereit.<br />

Abenteuerkulisse<br />

für Australienfans<br />

Genießen Sie das Gefühl von Abenteuerurlaub<br />

auf dem fernen Kontinent,<br />

das sich gleich einstellt, wenn man<br />

Außenbereich und Gastraum betritt.<br />

Unsere Küchencrew produziert kein<br />

Fastfood, sondern “Aussie-Food“, täglich<br />

frisch und auf Bestellung. Wenn Sie<br />

anschließend ins Kino gehen möchten,<br />

planen Sie daher bitte etwas Zeit ein,<br />

es lohnt sich!<br />

Im Gastraum zwei australische Hütten,<br />

die einem Abenteuerfilm entsprungen<br />

sein könnten und Baumhäuser auf<br />

Stelzen, die den Raum in zwei Ebenen<br />

unterteilen, bieten unseren Gästen jetzt<br />

auch separate Bereiche zum Feiern mit<br />

Freunden, Kollegen oder einfach für<br />

sich.<br />

Zur Mittagspause nach Australien.<br />

Wir bieten Ihnen wöchentlich wechselnde<br />

Lunches zu Superpreisen.<br />

Sonntagsbrunch für große und kleine<br />

Abenteurer.<br />

Von 10.00 bis 14.00 Uhr erhalten Sie<br />

bei uns ein Brunch mit allem, was das<br />

Herz begehrt, für gerade mal 14,00<br />

Euro. Kinder bis einschließlich zwölf<br />

Jahren zahlen 50 Cent pro Lebensalter.<br />

“Veggies“ können an unserer Salatbar<br />

grasen.<br />

See ya!

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