GESCHÃFTSBERICHT 2006 - Hanwha Q CELLS
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CALYXO<br />
Dunkel, homogen und matt glänzend – ein ähnliches Erscheinungsbild<br />
wie die mikromorphen Panels von Brilliant bieten die ersten Solarmodule,<br />
die noch in diesem Frühjahr die Calyxo-Halle verlassen sollen. Dabei handelt<br />
es sich nicht um einen karibischen Tanzpalast, sondern um eine<br />
umfunktionierte Industriehalle ganz am Anfang der Sonnenallee, den wir<br />
nun erreicht haben. Im Mai <strong>2006</strong> war die Errichtung der Halle abgeschlossen,<br />
danach begann die Installation der Prototypenlinie. „Wir<br />
wollen noch in der ersten Jahreshälfte 2007 ein erstes Modul in der<br />
Größe 60 x 120 cm 2 produzieren“, kündigt Calyxos Technischer Geschäftsführer,<br />
Dr. Ralf Wendt, an. „Wenn dieser Meilenstein erreicht ist, bauen<br />
wir die Linie zur Produktionslinie mit einer Jahreskapazität von 25 MWp<br />
aus.“ Die Mitarbeiterzahl wird dann schnell auf über 100 steigen. Die<br />
Zuversicht, diese ehrgeizigen Pläne verwirklichen zu können, gründet sich<br />
auch auf die erfolgreiche Kooperation mit einem amerikanischen Technologiepartner,<br />
der Calyxo eine weltweit exklusive Lizenz für die neue Technologie<br />
erteilt hat.<br />
Die Calyxo GmbH verwendet für ihre Module kein Silizium – auch nicht in<br />
ganz dünnen Schichten. Photovoltaik ist nämlich keineswegs an Silizium<br />
gebunden, vielmehr gibt es mehr als hundert Halbleiter, die den Photoeffekt<br />
zeigen, der Licht in Strom verwandelt. Welchen benutzt Calyxo?<br />
„Wir stellen CdTe-Module her – die chemische Formel steht für Cadmium-<br />
Tellurid“, erklärt Wendt. „Diese Verbindung ist eine der besten Ausgangsstoffe<br />
für Dünnschichtsolarzellen.“<br />
DUNKEL UND MATT<br />
GLÄNZEND – SO SCHÖN<br />
KÖNNEN MODULE SEIN<br />
Den Herstellungsprozess kann man<br />
sich als eine Art kontrollierten Niederschlag<br />
vorstellen: Ein Glassubstrat –<br />
in diesem Fall auf der lichtzugewandten<br />
Seite – erhält als Erstes eine<br />
dünne leitfähige Oxidschicht als Frontkontakt, danach in zwei Durchgängen<br />
die photoaktive CdTe-Schicht. In weiteren Schritten folgt der Rückkontakt.<br />
Die äußerst stabile Verbindung CdTe ist ungiftig. Sowohl Cadmium<br />
als auch Tellur – die Grundstoffe der Verbindung – fallen als Abfallprodukte<br />
in der Verhüttung von verschiedenen Metallen an. Da ist die<br />
Herstellung von Solarmodulen fast schon so etwas wie ein umweltfreundliches<br />
Recycling. Denn nicht nur kann Solarstrom hergestellt werden – es<br />
ist auch noch die Gefahr gebannt, dass das Cadmium in die Umwelt entweicht.<br />
Das Verfahren zeigt viel versprechende Eigenschaften, fährt Wendt fort:<br />
„Der Produktionsprozess ist robust und verläuft mit hoher Geschwindigkeit.<br />
Kostenvorteile ergeben sich aus der Verwendung eines preisgünstigen<br />
Substrats und dem geringen Materialverbrauch durch die erzielten<br />
dünnen Schichten.“ Die möglichen Wirkungsgrade liegen deutlich über<br />
10 %. Damit zwar noch unter denen der kristallinen Standardzellen, aber<br />
auch hier wiegen – wie bei den mikromorphen Modulen der Brillant 234.<br />
– die Preisvorteile die geringere elektrische Leistungsfähigkeit mehr als<br />
auf. Eine typische Anwendung: große Freiflächenanlagen.<br />
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