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GESCHÄFTSBERICHT 2006 - Hanwha Q CELLS

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CTO Chief Technology Officer (31),<br />

DR. FLORIAN HOLZAPFEL stellvertretendes Vorstandsmitglied<br />

Der Dipl.-Wirtschaftsingenieur arbeitete insgesamt sechs Jahre bei McKinsey,<br />

wo er sich unter anderem auf die Beratung von Unternehmen verschiedener<br />

Hightech-Branchen spezialisierte. Während dieser Zeit promovierte er an der<br />

Martin-Luther-Universität Halle / Wittenberg in Wirtschaftswissenschaften. Seit<br />

2005 beriet er die Q-Cells AG als Projektleiter in den Bereichen Produktion<br />

und Technologie. Im Frühjahr <strong>2006</strong> wechselte er als Managing Director Technology<br />

zum Unternehmen und übernahm im Sommer kommissarisch die Leitung<br />

und den Ausbau des Technologiebereichs. Im Vorstand ist er seit Dezember<br />

<strong>2006</strong> als stellvertretendes Mitglied für den Bereich Technologie verantwortlich.<br />

THOMAS SCHMIDT COO Chief Operating Officer (49)<br />

Nach einer Facharbeiterausbildung bei Siemens arbeitete er im Heinrich-<br />

Hertz-Institut, dem Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik in Berlin. 1985<br />

gründete er die Ultra Tube GmbH, wo er als Technischer Geschäftsführer arbeitete.<br />

1996 wechselte er als Sales- und Marketingmanager zur Dräger Tescom GmbH,<br />

2001 wurde er General Manager bei der Kinetics Germany GmbH. Seit Oktober<br />

2003 bei Q-Cells, wurde er im April 2004 in den Vorstand berufen, wo er<br />

für Produktion, InterCompany Services, Qualitäts- und Umweltmanagement<br />

sowie den Bereich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt zuständig ist.<br />

ANTON MILNER Mitgründer und CEO Chief Executive Officer (46)<br />

DR. RER. POL. HARTMUT SCHÜNING CFO Chief Financial Officer (48)<br />

Der Dipl.-Ingenieur (Chem. Eng) / MBA ist seit 2000 im Vorstand der Q-Cells AG. Der Dipl.-Kaufmann startete nach dem Studium der Betriebswirtschaft im Bereich<br />

Nach dem Studium arbeitete der gebürtige Brite zunächst bei der Royal Dutch / Wirtschaftsprüfung und Beratung bei der PricewaterhouseCoopers AG, zunächst<br />

Shell, wo er mit Ölhandel, Risikomanagement, Gashandel und Geschäftsanalyse als Revisor, dann als Prüfungsleiter. 1997 wurde er Finanzvorstand der tecis<br />

befasst war, bevor er 1993 zunächst als Senior Consultant, dann als Senior Holding AG, wo er den erfolgreichen Börsengang 1998 vorbereitete. Im Januar<br />

Engagement Manager bei der Unternehmensberatung McKinsey & Co. startete. 2003 wechselte er als Finanzvorstand zur edding AG. Seit Oktober 2004 ist er<br />

Im Vorstand ist er zuständig für Strategie / Beteiligungen, Business Development, im Vorstand von Q-Cells zuständig für Finanzen, Investor Relations, Personal,<br />

Vertrieb, Marketing, Wafereinkauf und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

IT und Recht.<br />

4 5<br />

Unternehmen tragen Verantwortung für die Gesellschaft, in der sie tätig<br />

sind. Was im ersten Moment wie eine Binsenweisheit klingt, ist im Alltag<br />

nicht immer selbstverständlich. In den letzten Jahren allerdings ist immer<br />

deutlicher geworden, dass der langfristige Erfolg eines Unternehmens eng<br />

mit der Wahrnehmung dieser Verantwortung zusammenhängt – für die<br />

eigenen Mitarbeiter, für die Menschen in der Region rund um den Firmensitz,<br />

für Umwelt, Klima und nachfolgende Generationen und nicht zuletzt<br />

für die Aktionäre und damit Eigentümer des Unternehmens. Die Erkenntnis<br />

hat sich durchgesetzt, dass keine dieser Stakeholder-Gruppen langfristig<br />

profitieren kann, wenn ein Unternehmen die Interessen der anderen<br />

verletzt. Es geht um das, was allgemein mit dem Wort „Nachhaltigkeit“<br />

gemeint ist: die Verbindung von ökonomischen, ökologischen und<br />

sozialen Aspekten im Handeln von Unternehmen.<br />

Die Q-Cells AG hat sich dieser Verantwortung von Anfang an gestellt.<br />

Allein schon die Idee, die hinter der Gründung stand, zeugt davon: Durch<br />

die industrielle Produktion von Solarzellen in Deutschland wollten die<br />

Unternehmensgründer ihren Teil dazu beitragen, der Photovoltaik zum<br />

Durchbruch zu verhelfen und diese umweltfreundliche Art der Energieerzeugung<br />

zur Hauptenergiequelle der Zukunft zu machen.<br />

Ein weiteres positives Signal war die Firmengründung in einem strukturschwachen<br />

Teil Deutschlands, der nach der Wende massive Arbeitsplatzverluste<br />

hinnehmen musste. Dort hat der Erfolg der Q-Cells AG vielen<br />

Menschen neue Hoffnung auf eine dauerhaft positive wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Region gegeben. Schließlich ist die Q-Cells AG das einzige<br />

Unternehmen aus dem Bundesland Sachsen-Anhalt, das in einem der<br />

Spitzenindizes der Deutschen Börse gelistet ist.<br />

Angesichts des anhaltend starken Wachstums unseres Unternehmens<br />

und der damit einhergehenden steigenden Bedeutung für die Stakeholder<br />

wissen wir bei Q-Cells, dass das für eine nachhaltige und verantwortungsvolle<br />

Unternehmensentwicklung nicht mehr genügt. Während des rasanten<br />

20 21<br />

VORSTAND<br />

NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />

Wachstums der vergangenen Jahre hatten wir alle Hände voll zu tun, um VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT<br />

die Produktionskapazitäten zu schaffen, uns neue Märkte zu erschließen, Die Photovoltaik ist eine umweltfreundliche Methode zur Erzeugung elektrischen<br />

Stroms. Da der „Brennstoff“ nicht gefördert werden muss, ent-<br />

ausreichend Silizium zu sichern und sehr viele neue Mitarbeiter einzustellen.<br />

Nun aber haben wir die Strukturen geschaffen, um das Thema Nachhaltigkeit<br />

mit dem notwendigen Nachdruck anzugehen. Daher haben wir Noch wichtiger: Durch die direkte Stromerzeugung aus Sonnenenergie<br />

stehen auch keine Umweltbelastungen durch Bohrungen oder Tagebau.<br />

im Jahr <strong>2006</strong> damit begonnen, eine Nachhaltigkeitsstrategie für das werden CO 2 -Emissionen vermieden. In der Tat haben die von uns produzierten<br />

Solarzellen weltweit bereits einiges bewirkt. Legt man den vom<br />

Unternehmen zu entwickeln. Das bedeutet im ersten Schritt, eine<br />

Bestandsaufnahme durchzuführen, deren Ergebnisse wir Ihnen mit diesem<br />

ersten Nachhaltigkeitsbericht der Q-Cells AG vorlegen. In der Bericht-<br />

verschiedener Untersuchungen berechneten spezifischen CO 2 -Minde-<br />

Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung auf der Basis<br />

erstattung orientieren wir uns an den Anforderungen der Global Reporting rungsfaktor zu Grunde, so kommt man für das Jahr 2007 anhand der<br />

Initiative (GRI). Auf die dort geforderte Darstellung der wirtschaftlichen bisher produzierten Menge auf eine Ersparnis von 310.500 Tonnen CO 2 .<br />

Lage des Unternehmens verzichten wir an dieser Stelle, weil diese dem Und das ist erst der Anfang, denn die Produktionszahlen steigen weiter<br />

Lagebericht zu entnehmen ist.<br />

deutlich an.<br />

Die Bestandsaufnahme der Umweltauswirkungen unserer Prozesse war Allerdings entstehen bei der Produktion von Solarzellen – wie in jedem<br />

möglich, weil wir im Jahr <strong>2006</strong> mit der Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />

begonnen haben. Für dieses Jahr haben wir erstmalig die halten und weiter zu verringern, war von Anfang an Zielsetzung der<br />

Industriezweig – Belastungen für die Umwelt. Diese möglichst gering zu<br />

Umweltaspekte des gesamten Unternehmens ermittelt und bewertet. Die Q-Cells AG. Im Jahr <strong>2006</strong> haben wir einen bedeutenden Schritt gemacht:<br />

Zertifizierung nach DIN ISO 14001 steht noch in diesem Herbst an. Ab Mit dem Beginn des Implementations- und Zertifizierungsprozesses für<br />

dem Jahr 2007 können wir dann auch die Entwicklung dieser Umweltauswirkungen<br />

dokumentieren.<br />

den hektischen und stürmischen Jahren des Unternehmensaufbaus nicht<br />

ein Umweltmanagementsystem nach DIN ISO 14001 können wir nach<br />

nur einen Überblick über alle Stoffströme und Belastungen vorweisen,<br />

Ebenfalls im Jahr <strong>2006</strong> haben wir die Entwicklung einer Klimaschutzstrategie<br />

für Q-Cells auf den Weg gebracht. Damit wollen wir in erster Linie Darüber hinaus dient die Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />

sondern auch gezielt an der Reduktion der Umweltbelastungen arbeiten.<br />

die Belastung des Klimas durch unsere Produktionstätigkeit direkt durch der Bewusstseinsschaffung im Unternehmen ebenso wie der zusätzlichen<br />

Verbesserungen der Produktionsprozesse senken. Wir wollen aber auch Qualifizierung und Sensibilisierung vieler Mitarbeiter in ihrem Arbeitsbereich.<br />

Bewusst integrieren wir das Thema sowohl in die Ausbildung als<br />

die nicht zu vermeidenden Belastungen durch Ausgleichsmaßnahmen<br />

neutralisieren. Den Anfang haben wir bereits gemacht: Die gesamten auch in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Darüber hinaus ist es fester<br />

Bestandteil unserer internen Unternehmenskommunikation. Als wei-<br />

Dienstreisen des Jahres <strong>2006</strong> wurden klimaneutral gestaltet, und wir<br />

werden dies auch in Zukunft tun. Ein kleiner Beitrag, gewiss. Aber wenn teres Zeichen unseres Engagements sind wir im Jahr <strong>2006</strong> der regionalen<br />

wir die globale Erwärmung aufhalten wollen, dann sind auch diese kleinen „Umweltallianz Sachsen-Anhalt“, einem freiwilligen Zusammenschluss<br />

Beiträge notwendig.<br />

aus Landesregierung und Unternehmen, beigetreten.<br />

Die Q-Cells AG hat sich auf den langen und anspruchsvollen Weg in Richtung<br />

einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung gemacht. Wir möchpolitischen<br />

Aufbruch für die Q-Cells AG. Der vorliegende Umweltprü-<br />

Vor diesem Hintergrund bedeutete das Jahr <strong>2006</strong> einen kleinen umweltten<br />

Sie einladen, uns auf diesem Weg zu begleiten.<br />

fungsbericht bietet erstmals einen Gesamtüberblick über die Situation im<br />

Unternehmen und ermöglicht es, konkrete Ziele für die Verbesserung zu<br />

setzen. Der integrierte Umweltschutz ist nun ein wichtiger Bestandteil<br />

unserer Organisation und unserer Prozesse.<br />

Jonathan Fink ist Vice President<br />

for Research and Economic Affairs<br />

der Arizona State University, einer<br />

der größten forschenden Universitäten<br />

der USA. Die ASU forscht und lehrt<br />

bereits seit den 60er-Jahren im<br />

Bereich der Solarenergie. Jonathan<br />

GLOBALE CHANCEN FÜR DIE SOLARENERGIE<br />

Fink war Mitglied der Solar Energy<br />

Task Force von Arizona und ist<br />

Es mag seltsam erscheinen, in Phoenix / Arizona, einem der sonnenreichsten<br />

Orte der Welt, zu sitzen und über ein Solarenergie-Unternehmen,<br />

nologie in diesem sonnenreichen<br />

einer der wichtigsten Entscheidungsträger<br />

zur Entwicklung der Hochtech-<br />

Q-Cells, zu schreiben, das seinen Sitz in Deutschland, einem nicht gerade<br />

sonnenverwöhnten Land, hat. Doch wem es wie uns darum geht, die<br />

Bundesstaat.<br />

Solarenergie in den USA voranzubringen, hat viel von den deutschen<br />

Solarenergie-Unternehmen und den sie unterstützenden Regierungsvertretern<br />

zu lernen, selbst wenn es in Deutschland keine 300 Sonnentage – sehr viel Zeit mit der Unterstützung „grüner“ Initiativen gelassen hat,<br />

Da sich unsere Regierung in Washington – im Gegensatz zur deutschen<br />

im Jahr und mehr – wie bei uns in Arizona – gibt.<br />

erhoffen wir uns stärkere Impulse von der Regierung unseres Staates. In<br />

dieser Hinsicht ist Kalifornien mit seinen Milliarden-Investitionen in das<br />

Im Januar habe ich ein Team von der Arizona State University (ASU) zu „Millionen-Sonnendächer-Programm“ geradezu ein Paradebeispiel.<br />

einem Besuch in der Zentrale von Q-Cells in Thalheim begleitet, wo uns Obwohl im Ausland weniger bekannt, hat die Solarbranche in Arizona<br />

u.a. von den Fortschritten des Unternehmens bei der Senkung der Produktionskosten<br />

und der Einbeziehung neuer Technologien berichtet ten der Energieversorger für energieeffizientere Geräte und der Reform<br />

ebenfalls Erfolge zu melden. Neben geänderten Steuergesetzen, Rabat-<br />

wurde. Neben Q-Cells und vier anderen Solarenergie-Unternehmen sind des Regulierungssystems ist Arizona jetzt dabei, eine umfassende Roadmap<br />

zur Förderung der Solarenergie umzusetzen, die von unserem Gou-<br />

wir mit Verantwortlichen des Bundesverbandes für Solarwirtschaft (BSW)<br />

und der Europäischen Vereinigung der Photovoltaikindustrie sowie mit verneur <strong>2006</strong> in Auftrag gegeben wurde.<br />

Herrn Dr. Hermann Scheer, einem langjährigen Verfechter der erneuerbaren<br />

Energien im deutschen Bundestag, zusammengetroffen.<br />

Nach der Sonne ist das schnelle und von allen US-Staaten stärkste Bevölkerungswachstum<br />

das zweite große Argument Arizonas zugunsten der<br />

Wie Anton Milner, der CEO von Q-Cells, sagte, befinden wir uns erst am Solarenergie. Mit 3,5 Millionen Einwohnern ist die Hauptstadt Phoenix<br />

Anfang der Photovoltaik-Ära, denn die Lösungen für einen endgültigen die fünftgrößte und am schnellsten wachsende Stadt in den USA. Dieses<br />

Durchbruch der Photovoltaik müssen noch gefunden werden. Doch angesichts<br />

der steigenden ökonomischen und ökologischen Kosten der Enerlogien<br />

für erneuerbare Energien in großem Maßstab einzusetzen.<br />

Bevölkerungswachstum bietet außergewöhnliche Möglichkeiten, Technogieversorgung<br />

unserer Gesellschaften muss dieser Sektor schnell zur<br />

Reife entwickelt werden. Einer der Gründe für unsere Reise nach Deutschland<br />

war der, herauszufinden, wie wir dazu beitragen können, diesen meist auf die Nachrüstung bestehender Gebäude konzentrieren, bieten<br />

Im Gegensatz zu Deutschland, wo sich die Vertreiber von Solaranlagen<br />

Wandel zu beschleunigen.<br />

gewaltige, „per Masterplan“ konzipierte neue Wohngebiete rund um die<br />

Städte Arizonas die Chance, Photovoltaik-Ausrüstungen in großer Anzahl<br />

Die vordergründigste Erkenntnis für uns war die wichtige Rolle, die eine über einen Lieferanten zu installieren. Diese neuen Gemeinwesen (und<br />

kluge Regierungspolitik spielen kann, insbesondere wenn sie mit einer eigentlich ganze neue Städte) sind dabei, neue Wege für die Nutzung von<br />

langen Tradition technischer Innovationen Hand in Hand geht. Gesetze, erneuerbaren Energien über Steueranreize, gemeinschaftliche Finanzierungsprogramme<br />

und garantierte Abnahmeverträge mit Versorgungsunter-<br />

die die Abnahme des Solarstroms sichern, in Verbindung mit großzügigen<br />

finanziellen Anreizen haben für eine rasche Entwicklung des deutschen nehmen auszuloten.<br />

Solarenergie-Marktes gesorgt. Einige der größten deutschen Solarenergie-Unternehmen<br />

sind über den Aufkauf von US-Fertigungsbetrieben in Ein entscheidender Schritt, um die globale Nutzung der Solarenergie zu<br />

den Markt eingestiegen. Dagegen ist Q-Cells ein vor Ort gewachsenes beschleunigen, ist die Internationalisierung sowohl des Marketings als<br />

Start-up und ist dadurch weniger durch ererbte Unternehmenstraditionen auch der Forschung. Es war eine Freude für uns, die Erkenntnisse, die wir<br />

gehemmt. Q-Cells legt größten Wert auf Forschung und bezieht einige in Sachen Solarenergie in Deutschland gewonnen hatten, mit nach Hause<br />

seiner besten Ideen aus Partnerschaften mit staatlichen Forschungslabors<br />

und Universitäten. Ein Umfeld zu schaffen, in dem neue kreative besuchen, denn wir würden uns gerne revanchieren und Ihnen unserer-<br />

zu nehmen. Jetzt laden wir Sie ein, den Grand Canyon-Staat Arizona zu<br />

Solarunternehmen ähnlich wie in Deutschland entstehen und erfolgreich seits etwas zurückgeben.<br />

sein können, ist für Arizona grundlegend.<br />

26 27<br />

Thalheim – ein kleiner Ort in Ostdeutschland mit etwa 1.500 Einwohnern,<br />

nicht weit von Leipzig, nicht allzu weit von Berlin, und doch etwas<br />

verloren in der weiten, flachen Landschaft, in der die hoch aufragenden<br />

Windräder die einzige Erhebung sind. Wenn da nicht die Baukräne wären<br />

und die mehr oder weniger fertig gestellten Fabrikhallen, die sich in<br />

Richtung Autobahn fast wie an einer Perlenkette aufgereiht erheben.<br />

Was hier entsteht, nennen die Bauherren und die lokalen Politiker voller<br />

Stolz das „Solar Valley“. Denn in all diesen Fabriken entstehen Photovoltaik-Zellen<br />

oder -Module. Und mitten durch führt die Sonnenallee.<br />

Zwar sind die Bäume noch sehr jung und klein, die diese Allee säumen,<br />

aber das mit der Sonne stimmt schon mal. Diese Straße, deren Namen<br />

sowohl das Selbstbewusstsein als auch die listige Selbstironie der Einheimischen<br />

ausdrückt, werden wir entlanggehen, um zu verstehen, was<br />

hier entsteht.<br />

Bevor es losgeht, ein kurzer Gedankenflug nach Kalifornien ins Silicon<br />

Valley – das hat für viele Menschen einen magischen Klang. Von dem Tal<br />

in der Nähe der kalifornischen Metropole San Francisco nahm eine technische<br />

Revolution ihren Ausgang. Die Entwicklung der Region zu einem<br />

Zentrum der Hochtechnologie begann 1951 mit der Einrichtung eines<br />

Forschungs- und Industriegebiets, dem Stanford Industrial Park neben<br />

der weltberühmten Stanford University. Von den 1960er-Jahren an<br />

erlebte das Silicon Valley – korrekt eigentlich Santa Clara Valley – einen<br />

Boom, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte. Hochtechnologieunternehmen<br />

siedelten sich an – Hewlett Packard, Google, IBM oder Apple<br />

sind heute Namen, die die ganze Welt kennt. Die Studenten William<br />

Hewlett und David Packard waren die ersten, die 1938 im Tal eine Elektronikfirma<br />

gründeten. Ihr Unternehmen wirkte wie eine Keimzelle – nach<br />

und nach kamen immer mehr große und kleine Technologieunternehmen<br />

hinzu.<br />

Gemeinsam war vielen dieser Firmen das Grundmaterial, mit dem sie<br />

sich in allen möglichen Veredelungsstufen beschäftigten und das dem<br />

ganzen Landstrich seinen Namen gab: Silizium. Gewonnen aus Sand, in<br />

so großen Mengen auf der Erde vorhanden wie kein anderes Element<br />

außer Sauerstoff, in reiner Form grau und unscheinbar – eigentlich alles<br />

andere als ein Star unter den Elementen. Es ist Hauptbestandteil von<br />

Halbedelsteinen und Schmucksteinen wie etwa Amethyst, Rosen- und<br />

Rauchquarz, Achat, Jaspis und Opal – aber nie hat es Expeditionen in<br />

Bewegung gesetzt, Könige gestürzt oder Kriege ausgelöst. Und doch hat<br />

es die Welt verändert wie kein anderes Element vor ihm. Unser Zeitalter<br />

der lichtschnellen Datenverarbeitung, der elektronischen Steuerungen,<br />

der Hochgeschwindigkeitsdatenbahnen und riesigen Wissensspeicher<br />

wäre ohne Silizium nicht denkbar.<br />

28 29<br />

INHALT<br />

ÜBERBLICK<br />

MAGAZIN<br />

01 Kennzahlen<br />

02 Inhaltsverzeichnis<br />

26 Gastbeitrag<br />

27 Am langen Ende der Sonnenallee<br />

– das Solar Valley stellt sich vor<br />

MANAGEMENT<br />

GASTBEITRAG<br />

AM LANGEN ENDE DER<br />

SONNENALLEE – DAS<br />

SOLAR VALLEY STELLT<br />

SICH VOR<br />

04 Vorstand<br />

06 Vorwort<br />

10 Bericht des Aufsichtsrats<br />

16 Corporate Governance Bericht <strong>2006</strong><br />

20 Nachhaltigkeitsbericht <strong>2006</strong><br />

SOLAR VALLEY<br />

AM LANGEN ENDE DER SONNENALLEE –<br />

DAS SOLAR VALLEY STELLT SICH VOR<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

NACHHALTIGKEITSBERICHT <strong>2006</strong><br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

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