GESCHÃFTSBERICHT 2006 - Hanwha Q CELLS

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WAS MACHT BRILLIANT 234? Meister des Tandemkonzepts: Dr. Torsten Brammer ist Cheftechnologe bei Brilliant 234. 36
Weiter geht es auf unserem Weg durch die Sonnenallee. Brilliant 234. GmbH ist der etwas merkwürdige, aber prägnante Name eines Unternehmens, das mit einer wirkungsvollen Verbindung zweier photoaktiver Schichten seine Kunden überzeugen will. Anfang Januar <strong>2006</strong> fiel mit einer Entscheidung des Q-Cells-Aufsichtsrats der Startschuss für Brilliant, im August erfolgte der erste Spatenstich für die mittlerweile fertig gestellte Produktionshalle. Hier treffen wir auch den technischen Geschäftsführer, Dr. Torsten Brammer: Herr Brammer, was macht Brilliant 234.? Wir stellen photovoltaische Solarmodule auf Basis der Mikromorphtechnologie her – das ist eine Dünnschichttechnologie. Da werden doch sicher dünne Schichten auf ein Substrat aufgebracht. Wie funktioniert denn das genau? Ganz richtig – wir beginnen mit Glasscheiben, auf denen wir vorderseitig einen Kontakt aufbringen, der ist durchsichtig, aber auch elektrisch leitend. Dann scheiden wir gewissermaßen zwei Solarzellen übereinander ab, nämlich amorphes und mikrokristallines Silizium. Das geschieht in einer Atmosphäre aus siliziumhaltigem Gas. Danach stellen wir den Rückkontakt her und mittels Laser die integrierte Serienverschaltung der Zellen. Wozu denn zwei photoaktive Schichten? Tut es nicht auch eine? Eine geht auch, aber zwei sind besser, weil wir damit das Sonnenlicht besser ausnutzen. Jede photoaktive Schicht nutzt einen speziellen Bereich des Sonnenlichtspektrums – eine ist spezialisiert auf den hochenergetischen, die andere auf den niedrigenergetischen Bereich. Beide ergänzen sich also. Verglichen mit den Standardmodulen der kristallinen Technologie. Was ist denn der Vorteil Ihrer Module? Unsere Herstellungskosten sind sehr viel geringer. Das wiegt den Nachteil des geringeren Wirkungsgrads auf. Wir verwenden hauchdünne Schichten von zusammen unter zwei Mikrometern und die eingesetzten Materialien sind zudem sehr preisgünstig. Also erwarten Sie keine Engpässe beim Vormaterial? Nein, die eingesetzten Materialien sind nahezu unbegrenzt verfügbar. Für welchen Einsatzzweck eignen sich Ihre Module denn am besten? Unsere Kunden werden die Module in großen Freiflächenanlagen oder auf großen Dächern einsetzen. Überall dort, wo genügend Fläche zur Verfügung steht, spielen unsere Module ihre Stärke aus. Also nicht geeignet fürs Einfamilienhaus? Nicht unbedingt, sehr wohl aber bei gebäudeintegrierten Anwendungen. Die Module sehen einfach toll aus – dunkel und homogen. Wie geht es weiter? Die ersten Module erwarten wir bald, bis Mitte des Jahres. Zum Jahresende haben wir dann eine Kapazität von 8 MWp. Kurz darauf werden wir bereits bei 25 MWp liegen. Entscheidend ist, was hinten herauskommt. Welche Wirkungsgrade erzielen Sie denn? Ein Modul wird bei uns 120 Watt produzieren und wir streben einen Wirkungsgrad von 8,5 % an, später über 10 %. i KURZ: MIKROMORPH ... ... ist eine Wortschöpfung aus mikrokristallin und amorph – damit sind die beiden Siliziumschichten gemeint, die zusammen auf einem Glassubstrat abgeschieden werden. Der Clou: Beide Materialien sind für einen speziellen Bereich des Sonnenlichts zuständig – zusammen beuten sie ein bedeutend größeres Lichtspektrum aus als kristalline Standardzellen. Der Wirkungsgrad der Module liegt momentan bei etwa 8,5 %, das Potenzial bei weit über 10 %. 37
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