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GESCHÄFTSBERICHT 2006 - Hanwha Q CELLS

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GASTBEITRAG<br />

GLOBALE CHANCEN FÜR DIE SOLARENERGIE<br />

Es mag seltsam erscheinen, in Phoenix / Arizona, einem der sonnenreichsten<br />

Orte der Welt, zu sitzen und über ein Solarenergie-Unternehmen,<br />

Q-Cells, zu schreiben, das seinen Sitz in Deutschland, einem nicht gerade<br />

sonnenverwöhnten Land, hat. Doch wem es wie uns darum geht, die<br />

Solarenergie in den USA voranzubringen, hat viel von den deutschen<br />

Solarenergie-Unternehmen und den sie unterstützenden Regierungsvertretern<br />

zu lernen, selbst wenn es in Deutschland keine 300 Sonnentage<br />

im Jahr und mehr – wie bei uns in Arizona – gibt.<br />

Im Januar habe ich ein Team von der Arizona State University (ASU) zu<br />

einem Besuch in der Zentrale von Q-Cells in Thalheim begleitet, wo uns<br />

u.a. von den Fortschritten des Unternehmens bei der Senkung der Produktionskosten<br />

und der Einbeziehung neuer Technologien berichtet<br />

wurde. Neben Q-Cells und vier anderen Solarenergie-Unternehmen sind<br />

wir mit Verantwortlichen des Bundesverbandes für Solarwirtschaft (BSW)<br />

und der Europäischen Vereinigung der Photovoltaikindustrie sowie mit<br />

Herrn Dr. Hermann Scheer, einem langjährigen Verfechter der erneuerbaren<br />

Energien im deutschen Bundestag, zusammengetroffen.<br />

Wie Anton Milner, der CEO von Q-Cells, sagte, befinden wir uns erst am<br />

Anfang der Photovoltaik-Ära, denn die Lösungen für einen endgültigen<br />

Durchbruch der Photovoltaik müssen noch gefunden werden. Doch angesichts<br />

der steigenden ökonomischen und ökologischen Kosten der Energieversorgung<br />

unserer Gesellschaften muss dieser Sektor schnell zur<br />

Reife entwickelt werden. Einer der Gründe für unsere Reise nach Deutschland<br />

war der, herauszufinden, wie wir dazu beitragen können, diesen<br />

Wandel zu beschleunigen.<br />

Die vordergründigste Erkenntnis für uns war die wichtige Rolle, die eine<br />

kluge Regierungspolitik spielen kann, insbesondere wenn sie mit einer<br />

langen Tradition technischer Innovationen Hand in Hand geht. Gesetze,<br />

die die Abnahme des Solarstroms sichern, in Verbindung mit großzügigen<br />

finanziellen Anreizen haben für eine rasche Entwicklung des deutschen<br />

Solarenergie-Marktes gesorgt. Einige der größten deutschen Solarenergie-Unternehmen<br />

sind über den Aufkauf von US-Fertigungsbetrieben in<br />

den Markt eingestiegen. Dagegen ist Q-Cells ein vor Ort gewachsenes<br />

Start-up und ist dadurch weniger durch ererbte Unternehmenstraditionen<br />

gehemmt. Q-Cells legt größten Wert auf Forschung und bezieht einige<br />

seiner besten Ideen aus Partnerschaften mit staatlichen Forschungslabors<br />

und Universitäten. Ein Umfeld zu schaffen, in dem neue kreative<br />

Solarunternehmen ähnlich wie in Deutschland entstehen und erfolgreich<br />

sein können, ist für Arizona grundlegend.<br />

Jonathan Fink ist Vice President<br />

for Research and Economic Affairs<br />

der Arizona State University, einer<br />

der größten forschenden Universitäten<br />

der USA. Die ASU forscht und lehrt<br />

bereits seit den 60er-Jahren im<br />

Bereich der Solarenergie. Jonathan<br />

Fink war Mitglied der Solar Energy<br />

Task Force von Arizona und ist<br />

einer der wich tigsten Entscheidungsträger<br />

zur Entwicklung der Hochtechnologie<br />

in diesem sonnenreichen<br />

Bundesstaat.<br />

Da sich unsere Regierung in Washington – im Gegensatz zur deutschen<br />

– sehr viel Zeit mit der Unterstützung „grüner“ Initiativen gelassen hat,<br />

erhoffen wir uns stärkere Impulse von der Regierung unseres Staates. In<br />

dieser Hinsicht ist Kalifornien mit seinen Milliarden-Investitionen in das<br />

„Millionen-Sonnendächer-Programm“ geradezu ein Paradebeispiel.<br />

Obwohl im Ausland weniger bekannt, hat die Solarbranche in Arizona<br />

ebenfalls Erfolge zu melden. Neben geänderten Steuergesetzen, Rabatten<br />

der Energieversorger für energieeffizientere Geräte und der Reform<br />

des Regulierungssystems ist Arizona jetzt dabei, eine umfassende Roadmap<br />

zur Förderung der Solarenergie umzusetzen, die von unserem Gouverneur<br />

<strong>2006</strong> in Auftrag gegeben wurde.<br />

Nach der Sonne ist das schnelle und von allen US-Staaten stärkste Bevölkerungswachstum<br />

das zweite große Argument Arizonas zugunsten der<br />

Solarenergie. Mit 3,5 Millionen Einwohnern ist die Hauptstadt Phoenix<br />

die fünftgrößte und am schnellsten wachsende Stadt in den USA. Dieses<br />

Bevölkerungswachstum bietet außergewöhnliche Möglichkeiten, Technologien<br />

für erneuerbare Energien in großem Maßstab einzusetzen.<br />

Im Gegensatz zu Deutschland, wo sich die Vertreiber von Solaranlagen<br />

meist auf die Nachrüstung bestehender Gebäude konzentrieren, bieten<br />

gewaltige, „per Masterplan“ konzipierte neue Wohngebiete rund um die<br />

Städte Arizonas die Chance, Photovoltaik-Ausrüstungen in großer Anzahl<br />

über einen Lieferanten zu installieren. Diese neuen Gemeinwesen (und<br />

eigentlich ganze neue Städte) sind dabei, neue Wege für die Nutzung von<br />

erneuerbaren Energien über Steueranreize, gemeinschaftliche Finanzierungsprogramme<br />

und garantierte Abnahmeverträge mit Versorgungsunternehmen<br />

auszuloten.<br />

Ein entscheidender Schritt, um die globale Nutzung der Solarenergie zu<br />

beschleunigen, ist die Internationalisierung sowohl des Marketings als<br />

auch der Forschung. Es war eine Freude für uns, die Erkenntnisse, die wir<br />

in Sachen Solarenergie in Deutschland gewonnen hatten, mit nach Hause<br />

zu nehmen. Jetzt laden wir Sie ein, den Grand Canyon-Staat Arizona zu<br />

besuchen, denn wir würden uns gerne revanchieren und Ihnen unsererseits<br />

etwas zurückgeben.<br />

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