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GESCHÄFTSBERICHT 2006 - Hanwha Q CELLS

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GESCHÄFTSBERICHT <strong>2006</strong>


UNSERE MISSION IST ES, DIE ANWENDUNG<br />

DER PHOTOVOLTAIK SCHNELL UND KOSTENGÜNSTIG<br />

ZU ENTWICKELN UND VORANZUTREIBEN, UM<br />

SIE ZU EINER DER HAUPTENERGIEQUELLEN DER<br />

MENSCHHEIT ZU MACHEN.<br />

DAMIT WOLLEN WIR EINEN WESENTLICHEN<br />

BEITRAG ZUR VERBESSERUNG DER UMWELT UND<br />

DER LEBENSQUALITÄT DER MENSCHEN LEISTEN.


KENNZAHLEN (NACH IFRS) <strong>2006</strong> 1) 2005 1) 2004 1) 2003 2002<br />

ERTRAGSLAGE<br />

Umsatzerlöse Mio. € 539,5 299,4 128,7 48,8 17,3<br />

EBITDA Mio. € 147,2 74,4 24,8 8,5 2,4<br />

EBIT Mio. € 129,4 63,2 19,6 5,3 0,9<br />

Ergebnis vor Steuern Mio. € 138,0 59,9 17,9 4,3 0,1<br />

Jahresüberschuss Mio. € 97,1 39,9 12,0 3,0 0,2<br />

VERMÖGENSLAGE<br />

Anlagevermögen Mio. € 276,7 126,5 67,7 27,3 16,3<br />

Umlaufvermögen Mio. € 357,8 329,6 45,4 25,3 10,3<br />

Bilanzsumme Mio. € 634,5 456,1 113,1 52,6 26,6<br />

Eigenkapital Mio. € 440,0 321,3 34,7 10,3 0,8<br />

Eigenkapitalquote % 69,3 70,4 30,7 19,6 3,0<br />

FINANZLAGE<br />

Operativer Cash Flow Mio. € 23,6 22,6 6,4 0,6 – 2,2<br />

Investitionen in Sachanlagen Mio. € 61,8 44,9 44,9 14,8 7,0<br />

Abschreibungen Mio. € 17,8 11,3 5,2 3,2 1,5<br />

PRODUKTION<br />

Nominalkapazität 2) MWp 420 292 170 63 22<br />

Produktionskapazität 2) MWp 336 234 136 50 17<br />

Tatsächliche Produktion MWp 253,1 165,7 75,9 27,7 9,3<br />

Anzahl der produzierten Zellen Mio. Stück 70,9 46,27 22,15 8,94 3,65<br />

MITARBEITER<br />

Mitarbeiter per 31.12. Anzahl 964 767 484 207 82<br />

1) Konzernabschluss 2) jeweils zum Periodenende<br />

ÜBERSICHT EINKAUFS- UND VERKAUFSVERTRÄGE (STAND 05.02.2007)<br />

1) Zuzüglich Liefermengen an EverQ<br />

(17 MWp).<br />

2) Mögliche zusätzliche Liefermengen<br />

ergeben sich aus fortlaufenden Liefermengen,<br />

laufenden Vertragsverhandlungen<br />

und aus der Reduzierung<br />

der Waferstärke. Erfahrungsgemäß<br />

führt jedoch nur ein Teil (~30 % in<br />

2007) zu zusätzlichen Liefermengen.<br />

3) Vorhersagen können erst zu einem<br />

späteren Zeitpunkt getroffen werden.<br />

4) + / – 10 % Schwankung aufgrund vertraglicher<br />

Regelungen.<br />

5) Verkauf beginnt für Elkem-Vertrag.<br />

Einkauf 2007 2008 2009 2010 2011–2018<br />

Vertraglich vereinbart und abgesichert MWp 345 1) 394 403 427 965<br />

Mengen Elkem inkl. Optionen für Q-Cells MWp 0 84 312 473 ~ 9.182<br />

Mögliche zusätzliche Liefermengen 2) MWp 80 250 480 610<br />

3)<br />

Summe (gewichtet) MWp 369 553 859 1.083 ~ 10.147<br />

Verkauf 2007 2008 2009 2010 2011–2018<br />

Vertraglich abgesichert 4) MWp 271 349 346 312 723<br />

In Verhandlung 5) MWp 26 45 50 57 275<br />

ÜBERSICHT GESCHÄFTSFELDER 01.01. – 31.12.<strong>2006</strong><br />

Kerngeschäft Neue Technologien Konsolidierung Konzern<br />

Vollkon solidierung<br />

1)<br />

Equity-Konsolidierung<br />

2)<br />

1) Calyxo GmbH<br />

Brilliant 234. GmbH<br />

VHF-Technologies SA<br />

2) EverQ GmbH<br />

CSG Solar AG<br />

The Solaria Corporation<br />

Umsatz Mio. € 539,3 0,2 0,0 539,5<br />

Rohertrag Mio. € 222,6 0,7 – 0,7 222,6<br />

EBIT Mio. € 131,6 – 2,2 – 0,1 129,4<br />

Periodenüberschuss Mio. € 91,2 – 2,4 7,0 – 0,1 95,6


CTO Chief Technology Officer (31),<br />

DR. FLORIAN HOLZAPFEL stellvertretendes Vorstandsmitglied<br />

Der Dipl.-Wirtschaftsingenieur arbeitete insgesamt sechs Jahre bei McKinsey,<br />

wo er sich unter anderem auf die Beratung von Unternehmen verschiedener<br />

Hightech-Branchen spezialisierte. Während dieser Zeit promovierte er an der<br />

Martin-Luther-Universität Halle / Wittenberg in Wirtschaftswissenschaften. Seit<br />

2005 beriet er die Q-Cells AG als Projektleiter in den Bereichen Produktion<br />

und Technologie. Im Frühjahr <strong>2006</strong> wechselte er als Managing Director Technology<br />

zum Unternehmen und übernahm im Sommer kommissarisch die Leitung<br />

und den Ausbau des Technologiebereichs. Im Vorstand ist er seit Dezember<br />

<strong>2006</strong> als stellvertretendes Mitglied für den Bereich Technologie verantwortlich.<br />

THOMAS SCHMIDT COO Chief Operating Officer (49)<br />

Nach einer Facharbeiterausbildung bei Siemens arbeitete er im Heinrich-<br />

Hertz-Institut, dem Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik in Berlin. 1985<br />

gründete er die Ultra Tube GmbH, wo er als Technischer Geschäftsführer arbeitete.<br />

1996 wechselte er als Sales- und Marketingmanager zur Dräger Tescom GmbH,<br />

2001 wurde er General Manager bei der Kinetics Germany GmbH. Seit Oktober<br />

2003 bei Q-Cells, wurde er im April 2004 in den Vorstand berufen, wo er<br />

für Produktion, InterCompany Services, Qualitäts- und Umweltmanagement<br />

sowie den Bereich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt zuständig ist.<br />

ANTON MILNER Mitgründer und CEO Chief Executive Officer (46)<br />

DR. RER. POL. HARTMUT SCHÜNING CFO Chief Financial Officer (48)<br />

Der Dipl.-Ingenieur (Chem. Eng) / MBA ist seit 2000 im Vorstand der Q-Cells AG. Der Dipl.-Kaufmann startete nach dem Studium der Betriebswirtschaft im Bereich<br />

Nach dem Studium arbeitete der gebürtige Brite zunächst bei der Royal Dutch / Wirtschaftsprüfung und Beratung bei der PricewaterhouseCoopers AG, zunächst<br />

Shell, wo er mit Ölhandel, Risikomanagement, Gashandel und Geschäftsanalyse als Revisor, dann als Prüfungsleiter. 1997 wurde er Finanzvorstand der tecis<br />

befasst war, bevor er 1993 zunächst als Senior Consultant, dann als Senior Holding AG, wo er den erfolgreichen Börsengang 1998 vorbereitete. Im Januar<br />

Engagement Manager bei der Unternehmensberatung McKinsey & Co. startete. 2003 wechselte er als Finanzvorstand zur edding AG. Seit Oktober 2004 ist er<br />

Im Vorstand ist er zuständig für Strategie / Beteiligungen, Business Development, im Vorstand von Q-Cells zuständig für Finanzen, Investor Relations, Personal,<br />

Vertrieb, Marketing, Wafereinkauf und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

IT und Recht.<br />

4 5<br />

Unternehmen tragen Verantwortung für die Gesellschaft, in der sie tätig<br />

sind. Was im ersten Moment wie eine Binsenweisheit klingt, ist im Alltag<br />

nicht immer selbstverständlich. In den letzten Jahren allerdings ist immer<br />

deutlicher geworden, dass der langfristige Erfolg eines Unternehmens eng<br />

mit der Wahrnehmung dieser Verantwortung zusammenhängt – für die<br />

eigenen Mitarbeiter, für die Menschen in der Region rund um den Firmensitz,<br />

für Umwelt, Klima und nachfolgende Generationen und nicht zuletzt<br />

für die Aktionäre und damit Eigentümer des Unternehmens. Die Erkenntnis<br />

hat sich durchgesetzt, dass keine dieser Stakeholder-Gruppen langfristig<br />

profitieren kann, wenn ein Unternehmen die Interessen der anderen<br />

verletzt. Es geht um das, was allgemein mit dem Wort „Nachhaltigkeit“<br />

gemeint ist: die Verbindung von ökonomischen, ökologischen und<br />

sozialen Aspekten im Handeln von Unternehmen.<br />

Die Q-Cells AG hat sich dieser Verantwortung von Anfang an gestellt.<br />

Allein schon die Idee, die hinter der Gründung stand, zeugt davon: Durch<br />

die industrielle Produktion von Solarzellen in Deutschland wollten die<br />

Unternehmensgründer ihren Teil dazu beitragen, der Photovoltaik zum<br />

Durchbruch zu verhelfen und diese umweltfreundliche Art der Energieerzeugung<br />

zur Hauptenergiequelle der Zukunft zu machen.<br />

Ein weiteres positives Signal war die Firmengründung in einem strukturschwachen<br />

Teil Deutschlands, der nach der Wende massive Arbeitsplatzverluste<br />

hinnehmen musste. Dort hat der Erfolg der Q-Cells AG vielen<br />

Menschen neue Hoffnung auf eine dauerhaft positive wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Region gegeben. Schließlich ist die Q-Cells AG das einzige<br />

Unternehmen aus dem Bundesland Sachsen-Anhalt, das in einem der<br />

Spitzenindizes der Deutschen Börse gelistet ist.<br />

Angesichts des anhaltend starken Wachstums unseres Unternehmens<br />

und der damit einhergehenden steigenden Bedeutung für die Stakeholder<br />

wissen wir bei Q-Cells, dass das für eine nachhaltige und verantwortungsvolle<br />

Unternehmensentwicklung nicht mehr genügt. Während des rasanten<br />

20 21<br />

VORSTAND<br />

NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />

Wachstums der vergangenen Jahre hatten wir alle Hände voll zu tun, um VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT<br />

die Produktionskapazitäten zu schaffen, uns neue Märkte zu erschließen, Die Photovoltaik ist eine umweltfreundliche Methode zur Erzeugung elektrischen<br />

Stroms. Da der „Brennstoff“ nicht gefördert werden muss, ent-<br />

ausreichend Silizium zu sichern und sehr viele neue Mitarbeiter einzustellen.<br />

Nun aber haben wir die Strukturen geschaffen, um das Thema Nachhaltigkeit<br />

mit dem notwendigen Nachdruck anzugehen. Daher haben wir Noch wichtiger: Durch die direkte Stromerzeugung aus Sonnenenergie<br />

stehen auch keine Umweltbelastungen durch Bohrungen oder Tagebau.<br />

im Jahr <strong>2006</strong> damit begonnen, eine Nachhaltigkeitsstrategie für das werden CO 2 -Emissionen vermieden. In der Tat haben die von uns produzierten<br />

Solarzellen weltweit bereits einiges bewirkt. Legt man den vom<br />

Unternehmen zu entwickeln. Das bedeutet im ersten Schritt, eine<br />

Bestandsaufnahme durchzuführen, deren Ergebnisse wir Ihnen mit diesem<br />

ersten Nachhaltigkeitsbericht der Q-Cells AG vorlegen. In der Bericht-<br />

verschiedener Untersuchungen berechneten spezifischen CO 2 -Minde-<br />

Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung auf der Basis<br />

erstattung orientieren wir uns an den Anforderungen der Global Reporting rungsfaktor zu Grunde, so kommt man für das Jahr 2007 anhand der<br />

Initiative (GRI). Auf die dort geforderte Darstellung der wirtschaftlichen bisher produzierten Menge auf eine Ersparnis von 310.500 Tonnen CO 2 .<br />

Lage des Unternehmens verzichten wir an dieser Stelle, weil diese dem Und das ist erst der Anfang, denn die Produktionszahlen steigen weiter<br />

Lagebericht zu entnehmen ist.<br />

deutlich an.<br />

Die Bestandsaufnahme der Umweltauswirkungen unserer Prozesse war Allerdings entstehen bei der Produktion von Solarzellen – wie in jedem<br />

möglich, weil wir im Jahr <strong>2006</strong> mit der Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />

begonnen haben. Für dieses Jahr haben wir erstmalig die halten und weiter zu verringern, war von Anfang an Zielsetzung der<br />

Industriezweig – Belastungen für die Umwelt. Diese möglichst gering zu<br />

Umweltaspekte des gesamten Unternehmens ermittelt und bewertet. Die Q-Cells AG. Im Jahr <strong>2006</strong> haben wir einen bedeutenden Schritt gemacht:<br />

Zertifizierung nach DIN ISO 14001 steht noch in diesem Herbst an. Ab Mit dem Beginn des Implementations- und Zertifizierungsprozesses für<br />

dem Jahr 2007 können wir dann auch die Entwicklung dieser Umweltauswirkungen<br />

dokumentieren.<br />

den hektischen und stürmischen Jahren des Unternehmensaufbaus nicht<br />

ein Umweltmanagementsystem nach DIN ISO 14001 können wir nach<br />

nur einen Überblick über alle Stoffströme und Belastungen vorweisen,<br />

Ebenfalls im Jahr <strong>2006</strong> haben wir die Entwicklung einer Klimaschutzstrategie<br />

für Q-Cells auf den Weg gebracht. Damit wollen wir in erster Linie Darüber hinaus dient die Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />

sondern auch gezielt an der Reduktion der Umweltbelastungen arbeiten.<br />

die Belastung des Klimas durch unsere Produktionstätigkeit direkt durch der Bewusstseinsschaffung im Unternehmen ebenso wie der zusätzlichen<br />

Verbesserungen der Produktionsprozesse senken. Wir wollen aber auch Qualifizierung und Sensibilisierung vieler Mitarbeiter in ihrem Arbeitsbereich.<br />

Bewusst integrieren wir das Thema sowohl in die Ausbildung als<br />

die nicht zu vermeidenden Belastungen durch Ausgleichsmaßnahmen<br />

neutralisieren. Den Anfang haben wir bereits gemacht: Die gesamten auch in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Darüber hinaus ist es fester<br />

Bestandteil unserer internen Unternehmenskommunikation. Als wei-<br />

Dienstreisen des Jahres <strong>2006</strong> wurden klimaneutral gestaltet, und wir<br />

werden dies auch in Zukunft tun. Ein kleiner Beitrag, gewiss. Aber wenn teres Zeichen unseres Engagements sind wir im Jahr <strong>2006</strong> der regionalen<br />

wir die globale Erwärmung aufhalten wollen, dann sind auch diese kleinen „Umweltallianz Sachsen-Anhalt“, einem freiwilligen Zusammenschluss<br />

Beiträge notwendig.<br />

aus Landesregierung und Unternehmen, beigetreten.<br />

Die Q-Cells AG hat sich auf den langen und anspruchsvollen Weg in Richtung<br />

einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung gemacht. Wir möchpolitischen<br />

Aufbruch für die Q-Cells AG. Der vorliegende Umweltprü-<br />

Vor diesem Hintergrund bedeutete das Jahr <strong>2006</strong> einen kleinen umweltten<br />

Sie einladen, uns auf diesem Weg zu begleiten.<br />

fungsbericht bietet erstmals einen Gesamtüberblick über die Situation im<br />

Unternehmen und ermöglicht es, konkrete Ziele für die Verbesserung zu<br />

setzen. Der integrierte Umweltschutz ist nun ein wichtiger Bestandteil<br />

unserer Organisation und unserer Prozesse.<br />

Jonathan Fink ist Vice President<br />

for Research and Economic Affairs<br />

der Arizona State University, einer<br />

der größten forschenden Universitäten<br />

der USA. Die ASU forscht und lehrt<br />

bereits seit den 60er-Jahren im<br />

Bereich der Solarenergie. Jonathan<br />

GLOBALE CHANCEN FÜR DIE SOLARENERGIE<br />

Fink war Mitglied der Solar Energy<br />

Task Force von Arizona und ist<br />

Es mag seltsam erscheinen, in Phoenix / Arizona, einem der sonnenreichsten<br />

Orte der Welt, zu sitzen und über ein Solarenergie-Unternehmen,<br />

nologie in diesem sonnenreichen<br />

einer der wichtigsten Entscheidungsträger<br />

zur Entwicklung der Hochtech-<br />

Q-Cells, zu schreiben, das seinen Sitz in Deutschland, einem nicht gerade<br />

sonnenverwöhnten Land, hat. Doch wem es wie uns darum geht, die<br />

Bundesstaat.<br />

Solarenergie in den USA voranzubringen, hat viel von den deutschen<br />

Solarenergie-Unternehmen und den sie unterstützenden Regierungsvertretern<br />

zu lernen, selbst wenn es in Deutschland keine 300 Sonnentage – sehr viel Zeit mit der Unterstützung „grüner“ Initiativen gelassen hat,<br />

Da sich unsere Regierung in Washington – im Gegensatz zur deutschen<br />

im Jahr und mehr – wie bei uns in Arizona – gibt.<br />

erhoffen wir uns stärkere Impulse von der Regierung unseres Staates. In<br />

dieser Hinsicht ist Kalifornien mit seinen Milliarden-Investitionen in das<br />

Im Januar habe ich ein Team von der Arizona State University (ASU) zu „Millionen-Sonnendächer-Programm“ geradezu ein Paradebeispiel.<br />

einem Besuch in der Zentrale von Q-Cells in Thalheim begleitet, wo uns Obwohl im Ausland weniger bekannt, hat die Solarbranche in Arizona<br />

u.a. von den Fortschritten des Unternehmens bei der Senkung der Produktionskosten<br />

und der Einbeziehung neuer Technologien berichtet ten der Energieversorger für energieeffizientere Geräte und der Reform<br />

ebenfalls Erfolge zu melden. Neben geänderten Steuergesetzen, Rabat-<br />

wurde. Neben Q-Cells und vier anderen Solarenergie-Unternehmen sind des Regulierungssystems ist Arizona jetzt dabei, eine umfassende Roadmap<br />

zur Förderung der Solarenergie umzusetzen, die von unserem Gou-<br />

wir mit Verantwortlichen des Bundesverbandes für Solarwirtschaft (BSW)<br />

und der Europäischen Vereinigung der Photovoltaikindustrie sowie mit verneur <strong>2006</strong> in Auftrag gegeben wurde.<br />

Herrn Dr. Hermann Scheer, einem langjährigen Verfechter der erneuerbaren<br />

Energien im deutschen Bundestag, zusammengetroffen.<br />

Nach der Sonne ist das schnelle und von allen US-Staaten stärkste Bevölkerungswachstum<br />

das zweite große Argument Arizonas zugunsten der<br />

Wie Anton Milner, der CEO von Q-Cells, sagte, befinden wir uns erst am Solarenergie. Mit 3,5 Millionen Einwohnern ist die Hauptstadt Phoenix<br />

Anfang der Photovoltaik-Ära, denn die Lösungen für einen endgültigen die fünftgrößte und am schnellsten wachsende Stadt in den USA. Dieses<br />

Durchbruch der Photovoltaik müssen noch gefunden werden. Doch angesichts<br />

der steigenden ökonomischen und ökologischen Kosten der Enerlogien<br />

für erneuerbare Energien in großem Maßstab einzusetzen.<br />

Bevölkerungswachstum bietet außergewöhnliche Möglichkeiten, Technogieversorgung<br />

unserer Gesellschaften muss dieser Sektor schnell zur<br />

Reife entwickelt werden. Einer der Gründe für unsere Reise nach Deutschland<br />

war der, herauszufinden, wie wir dazu beitragen können, diesen meist auf die Nachrüstung bestehender Gebäude konzentrieren, bieten<br />

Im Gegensatz zu Deutschland, wo sich die Vertreiber von Solaranlagen<br />

Wandel zu beschleunigen.<br />

gewaltige, „per Masterplan“ konzipierte neue Wohngebiete rund um die<br />

Städte Arizonas die Chance, Photovoltaik-Ausrüstungen in großer Anzahl<br />

Die vordergründigste Erkenntnis für uns war die wichtige Rolle, die eine über einen Lieferanten zu installieren. Diese neuen Gemeinwesen (und<br />

kluge Regierungspolitik spielen kann, insbesondere wenn sie mit einer eigentlich ganze neue Städte) sind dabei, neue Wege für die Nutzung von<br />

langen Tradition technischer Innovationen Hand in Hand geht. Gesetze, erneuerbaren Energien über Steueranreize, gemeinschaftliche Finanzierungsprogramme<br />

und garantierte Abnahmeverträge mit Versorgungsunter-<br />

die die Abnahme des Solarstroms sichern, in Verbindung mit großzügigen<br />

finanziellen Anreizen haben für eine rasche Entwicklung des deutschen nehmen auszuloten.<br />

Solarenergie-Marktes gesorgt. Einige der größten deutschen Solarenergie-Unternehmen<br />

sind über den Aufkauf von US-Fertigungsbetrieben in Ein entscheidender Schritt, um die globale Nutzung der Solarenergie zu<br />

den Markt eingestiegen. Dagegen ist Q-Cells ein vor Ort gewachsenes beschleunigen, ist die Internationalisierung sowohl des Marketings als<br />

Start-up und ist dadurch weniger durch ererbte Unternehmenstraditionen auch der Forschung. Es war eine Freude für uns, die Erkenntnisse, die wir<br />

gehemmt. Q-Cells legt größten Wert auf Forschung und bezieht einige in Sachen Solarenergie in Deutschland gewonnen hatten, mit nach Hause<br />

seiner besten Ideen aus Partnerschaften mit staatlichen Forschungslabors<br />

und Universitäten. Ein Umfeld zu schaffen, in dem neue kreative besuchen, denn wir würden uns gerne revanchieren und Ihnen unserer-<br />

zu nehmen. Jetzt laden wir Sie ein, den Grand Canyon-Staat Arizona zu<br />

Solarunternehmen ähnlich wie in Deutschland entstehen und erfolgreich seits etwas zurückgeben.<br />

sein können, ist für Arizona grundlegend.<br />

26 27<br />

Thalheim – ein kleiner Ort in Ostdeutschland mit etwa 1.500 Einwohnern,<br />

nicht weit von Leipzig, nicht allzu weit von Berlin, und doch etwas<br />

verloren in der weiten, flachen Landschaft, in der die hoch aufragenden<br />

Windräder die einzige Erhebung sind. Wenn da nicht die Baukräne wären<br />

und die mehr oder weniger fertig gestellten Fabrikhallen, die sich in<br />

Richtung Autobahn fast wie an einer Perlenkette aufgereiht erheben.<br />

Was hier entsteht, nennen die Bauherren und die lokalen Politiker voller<br />

Stolz das „Solar Valley“. Denn in all diesen Fabriken entstehen Photovoltaik-Zellen<br />

oder -Module. Und mitten durch führt die Sonnenallee.<br />

Zwar sind die Bäume noch sehr jung und klein, die diese Allee säumen,<br />

aber das mit der Sonne stimmt schon mal. Diese Straße, deren Namen<br />

sowohl das Selbstbewusstsein als auch die listige Selbstironie der Einheimischen<br />

ausdrückt, werden wir entlanggehen, um zu verstehen, was<br />

hier entsteht.<br />

Bevor es losgeht, ein kurzer Gedankenflug nach Kalifornien ins Silicon<br />

Valley – das hat für viele Menschen einen magischen Klang. Von dem Tal<br />

in der Nähe der kalifornischen Metropole San Francisco nahm eine technische<br />

Revolution ihren Ausgang. Die Entwicklung der Region zu einem<br />

Zentrum der Hochtechnologie begann 1951 mit der Einrichtung eines<br />

Forschungs- und Industriegebiets, dem Stanford Industrial Park neben<br />

der weltberühmten Stanford University. Von den 1960er-Jahren an<br />

erlebte das Silicon Valley – korrekt eigentlich Santa Clara Valley – einen<br />

Boom, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte. Hochtechnologieunternehmen<br />

siedelten sich an – Hewlett Packard, Google, IBM oder Apple<br />

sind heute Namen, die die ganze Welt kennt. Die Studenten William<br />

Hewlett und David Packard waren die ersten, die 1938 im Tal eine Elektronikfirma<br />

gründeten. Ihr Unternehmen wirkte wie eine Keimzelle – nach<br />

und nach kamen immer mehr große und kleine Technologieunternehmen<br />

hinzu.<br />

Gemeinsam war vielen dieser Firmen das Grundmaterial, mit dem sie<br />

sich in allen möglichen Veredelungsstufen beschäftigten und das dem<br />

ganzen Landstrich seinen Namen gab: Silizium. Gewonnen aus Sand, in<br />

so großen Mengen auf der Erde vorhanden wie kein anderes Element<br />

außer Sauerstoff, in reiner Form grau und unscheinbar – eigentlich alles<br />

andere als ein Star unter den Elementen. Es ist Hauptbestandteil von<br />

Halbedelsteinen und Schmucksteinen wie etwa Amethyst, Rosen- und<br />

Rauchquarz, Achat, Jaspis und Opal – aber nie hat es Expeditionen in<br />

Bewegung gesetzt, Könige gestürzt oder Kriege ausgelöst. Und doch hat<br />

es die Welt verändert wie kein anderes Element vor ihm. Unser Zeitalter<br />

der lichtschnellen Datenverarbeitung, der elektronischen Steuerungen,<br />

der Hochgeschwindigkeitsdatenbahnen und riesigen Wissensspeicher<br />

wäre ohne Silizium nicht denkbar.<br />

28 29<br />

INHALT<br />

ÜBERBLICK<br />

MAGAZIN<br />

01 Kennzahlen<br />

02 Inhaltsverzeichnis<br />

26 Gastbeitrag<br />

27 Am langen Ende der Sonnenallee<br />

– das Solar Valley stellt sich vor<br />

MANAGEMENT<br />

GASTBEITRAG<br />

AM LANGEN ENDE DER<br />

SONNENALLEE – DAS<br />

SOLAR VALLEY STELLT<br />

SICH VOR<br />

04 Vorstand<br />

06 Vorwort<br />

10 Bericht des Aufsichtsrats<br />

16 Corporate Governance Bericht <strong>2006</strong><br />

20 Nachhaltigkeitsbericht <strong>2006</strong><br />

SOLAR VALLEY<br />

AM LANGEN ENDE DER SONNENALLEE –<br />

DAS SOLAR VALLEY STELLT SICH VOR<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

NACHHALTIGKEITSBERICHT <strong>2006</strong><br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

2


STAMMDATEN ZUM 31.12.<strong>2006</strong><br />

Utilities Commission, im Rahmen der so genannten California Solar<br />

Initiative innerhalb der nächsten elf Jahre US$ 3,2 Mrd. für die Subventionierung<br />

von Solaranlagen auf Wohnhäusern bereitzustellen. Das Interesse<br />

US-amerikanischer Investoren hat sich daraufhin nochmals ver-<br />

Börsenkürzel<br />

QCE<br />

WKN 555866<br />

stärkt. Ende Januar <strong>2006</strong> hat sich im Rahmen einer so genannten Sekundärplatzierung<br />

die Investmentgesellschaft Fidelity (FMR Corp.) mit mehr<br />

ISIN<br />

DE0005558662<br />

Bloomberg<br />

QCE:GR als 10 % an der Q-Cells beteiligt. Der bisherige Aktionär APAX Europe<br />

Reuters<br />

QCEG.DE verkaufte in diesem Zusammenhang den Großteil der bis dahin gehaltenen<br />

Anteile von 11,7 %. Der Freefloat stieg durch diese Transaktion auf<br />

TecDAX-Notierung seit dem 19. Dezember 2005<br />

35 % an und damit auch die Gewichtung im Auswahlindex TecDAX.<br />

Anzahl der Aktien zum 31.12.<strong>2006</strong> 74.446.552<br />

Durchschnittliche Anzahl der Aktien im Jahr <strong>2006</strong> 74.072.486 Im weiteren Verlauf kam es sowohl für die Q-Cells-Aktie als auch für die<br />

Konzernergebnis je Aktie (unverwässert) 1,29 € anderen Solaraktien zu einer leichten Konsolidierung. Nachdem die<br />

Konzernergebnis je Aktie (verwässert) 1,21 € Q-Cells am 19. April die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2005<br />

Marktkapitalisierung zum 31.12.<strong>2006</strong> 2.536 Mio. € sowie die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht hatte,<br />

Jahreshöchststand 48,03 € erholte sich der Kurs zunächst. Unmittelbar im Anschluss an diese Meldung<br />

verkaufte der bisherige Hauptaktionär Ströher Finanzholding seine<br />

Jahrestiefststand 24,33 €<br />

Anteile (20,5 %) im Rahmen einer kombinierten Aktien- und Umtauschanleihenplatzierung<br />

an institutionelle Investoren. Der Freefloat stieg dar-<br />

Jahresschlusskurs 34,07 €<br />

aufhin entsprechend weiter an. Nach diesem Verkauf waren starke<br />

Ge winnmitnahmen zu beobachten, die im Zuge der allgemeinen Marktkorrektur<br />

im Mai noch zunahmen, so dass der Aktienkurs wieder unter 25 €<br />

POSITIVE ENTWICKLUNG IM GESCHÄFTSJAHR <strong>2006</strong><br />

fiel.<br />

Die internationalen Börsen in Europa, den USA und Asien konnten im Auch die positiven Meldungen im Juni über die Anteilserhöhung des größten<br />

Aktionärs Good Energies Investments auf über 25 % zu einem Kurs<br />

Geschäftsjahr <strong>2006</strong> einen erfreulichen Aufwärtstrend verzeichnen. Noch<br />

besser als die Standardwerte – der Dow Jones verzeichnete ein Plus von deutlich oberhalb des Aktienkurses zu diesem Zeitpunkt sowie die<br />

14,9 %, der Nikkei erzielte eine Steigerung von 5,9 %, der EuroStoxx Bekanntgabe der weiteren Ausbaupläne im Kerngeschäft und in den<br />

kletterte um 15,1 % und der DAX sogar um mehr als 21 % – haben sich neuen Technologien konnten der Aktie nur kurzfristige Impulse verleihen.<br />

jedoch die Aktien der kleineren und mittleren Unternehmen entwickelt. In der zweiten Jahreshälfte war der Verlauf nicht speziell von Unternehmens-,<br />

sondern eher von Gesamtmarktinformationen wie beispielsweise<br />

Der MDAX konnte auf fast 9.405 Punkte steigen, was einem Plus von<br />

über 27 % entspricht, der TecDAX, der Leitindex der 30 führenden deutschen<br />

Technologieunternehmen, in dem auch die Q-Cells gelistet ist, Zinssätze oder fallenden Öl- und Gaspreisen geprägt. Bis zum Jahresende<br />

geopolitischen Unsicherheiten im Nahen Osten, der Erwartung konstanter<br />

stieg um fast 25 % auf 748 Zähler. Innerhalb des TecDAX haben sich insbesondere<br />

die Solaraktien positiv entwickelt. Die Q-Cells-Aktie konnte schloss das Jahr <strong>2006</strong> mit einem Kurs von 34,07 € bzw. einem Kursplus<br />

konnte sich die Q-Cells-Aktie jedoch wieder positiv entwickeln und<br />

das Jahr <strong>2006</strong> mit einem Wertzuwachs von 38,2 % abschließen und entwickelte<br />

sich somit besser als die vergleichbaren Indices. Der Photonvon<br />

38,2 %.<br />

Photovoltaik-Aktienindex (PPVX), welcher den internationalen Aktienindex<br />

für die Solarstrombranche widerspiegelt, entwickelte sich auf den sengangs 2005 kam es im vierten Quartal <strong>2006</strong> zu einer weiteren Erhö-<br />

Durch den Ablauf von Haltefristen der Altaktionäre im Rahmen des Bör-<br />

Stand von 2.654,64 Punkten und konnte sich somit im Jahresverlauf um hung des Streubesitzes auf knapp über 74 % und damit zu einer weiteren<br />

9,2 % steigern.<br />

Erhöhung des Gewichts der Q-Cells-Aktie im TecDAX. Die Aktionärsstruktur<br />

des Unternehmens stellt sich zum 31. Dezember <strong>2006</strong> wie folgt dar:<br />

Dabei war die Entwicklung der Aktie durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet.<br />

Zu Jahresbeginn konnte die Aktie ihre Gewinne zunächst stark<br />

ausbauen und stieg auf den Höchstkurs von über 48 € (nach Aktiensplit).<br />

Hintergrund war unter anderem die Ankündigung der California Public<br />

AKTIONÄRSSTRUKTUR ZUM 31.12.<strong>2006</strong><br />

25,43 % 74,57 % 64,49 %<br />

AKTIENKURSENTWICKLUNG <strong>2006</strong><br />

50<br />

42 43<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

10,08 %<br />

Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

Streubesitz<br />

Good Energies Investments B.V.*<br />

Weitere davon FMR**<br />

* Laut Mitteilung gemäß §§ 21ff.<br />

WpHG vom 07.09.<strong>2006</strong><br />

**Laut Mitteilung gemäß §§ 21ff.<br />

WpHG vom 02.08.<strong>2006</strong><br />

Q-Cells + 38,2 %<br />

TecDAX + 24,6 %<br />

DAX + 21,1 %<br />

PPVX + 9,21 %<br />

AKTIE<br />

SEITE 48 DIE STRATEGIE DER Q-<strong>CELLS</strong>: WACHSTUM UND KOSTENSENKUNG<br />

SEITE 49 ERTRAGSLAGE<br />

SEITE 51 VERMÖGENSLAGE<br />

SEITE 52 FINANZLAGE<br />

SEITE 52 INVESTITIONEN UND PRODUKTION<br />

SEITE 53 FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IM KERNGESCHÄFT<br />

SEITE 53 BESCHAFFUNG<br />

SEITE 54 ABSATZ<br />

SEITE 55 MITARBEITER<br />

SEITE 55 DIE NEUEN TECHNOLOGIEN<br />

SEITE 59 RISIKOMANAGEMENTSYSTEM<br />

SEITE 60 WESENTLICHE RISIKEN<br />

SEITE 63 GESAMTRISIKO / FORTBESTANDSRISIKO<br />

SEITE 64 BERICHTERSTATTUNG NACH § 315 ABS. 4 HGB<br />

KONZERNLAGEBERICHT<br />

GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE<br />

Im laufenden Jahr sind solche konjunkturellen Sondereffekte bisher nicht<br />

erkennbar. Höhere Belastungen für Konsumenten und Unternehmen, die<br />

Die Weltwirtschaft entwickelt sich weiter dynamisch. Nach einer vorübergehenden<br />

Abschwächung im Jahre 2005 ist die Weltwirtschaft <strong>2006</strong> dene Verschärfung des Wettbewerbs führen dazu, dass das Wachstum der<br />

etwas nachlassende Dynamik der Weltkonjunktur und die damit verbun-<br />

nach vorläufigen Zahlen um 5,1 % gewachsen. Wachstumsmotoren waren deutschen Volkswirtschaft 2007 nicht so hoch ausfallen wird wie <strong>2006</strong>.<br />

wie in den vergangenen Jahren die Volkswirtschaften Asiens – allen voran Die „Organisation for Economic Cooperation and Development“ rechnet<br />

China mit einem erwarteten Anstieg des Bruttoinlandprodukts (BIP) in für Deutschland mit einer Steigerung des BIP von 1,8 %. Wachstumsmotoren<br />

bleiben in Deutschland allen voran der Export und die Unterneh-<br />

<strong>2006</strong> um 10,5 %. Erfreulich auch die Entwicklung in Lateinamerika: Hier<br />

konnten die Volkswirtschaften die Entwicklung deutlich beschleunigen, mensinvestitionen. Auch <strong>2006</strong> konnte Deutschland seine Stellung als<br />

sie wuchsen ähnlich stark wie der Weltdurchschnitt. Mit einem deutlichen Exportweltmeister halten.<br />

Wirtschaftswachstum konnte auch der Euroraum aufwarten – das reale<br />

Wachstum betrug hier 2,6 % gegenüber mageren 1,3 % in 2005. Mit Die Wirtschaftsentwicklung hängt am seidenen Faden einer labilen Energieversorgung.<br />

Politische Risiken und der extrem gestiegene Bedarf gro-<br />

einem kontinuierlichen, stabilen Wachstum von um die 3 % präsentierten<br />

sich die Volkswirtschaften Japans und der USA. Und die Aussichten bleiben<br />

gut: Das Jahr 2007 verspricht das fünfte Jahr in Folge zu werden, in Turbulenzen auf den weltweiten Energiemärkten. Das blieb nicht ohne<br />

ßer Schwellenländer wie China und Indien sorgten auch im Vorjahr für<br />

dem die Weltwirtschaft schneller wächst als im langjährigen Durchschnitt. Auswirkungen auf die Energiepreise. In Deutschland verteuerte sich in<br />

Allerdings rechnen Ökonomen mit einer leichten Abschwächung der Weltkonjunktur<br />

auf hohem Niveau – ein klassisches Soft Landing mit BIP- Jahresbeginn <strong>2006</strong> kontinuierlich an und erreichten im August <strong>2006</strong> mit<br />

<strong>2006</strong> importiertes Rohöl um 19,5 %. Dabei stiegen die Einfuhrpreise seit<br />

Wachstumswerten um die 4,5 %. Die USA könnten dabei aufgrund eines fast 80 USD / Barrel historische Höchststände. Seitdem entspannen sich<br />

Wachstums unterhalb des langjährigen Potenzials als bewährte Wachstumslokomotive<br />

ausfallen. Die relative US-Schwäche dürfte aber durch von etwa 60 USD / Barrel zu rechnen. Diese Einschätzung lässt allerdings<br />

die Ölmärkte spürbar – im Jahresmittel 2007 ist mit einem Rohölpreis<br />

die Entwicklung in Asien und Lateinamerika weitgehend kompensiert werden.<br />

Für den Euroraum ist 2007 ähnlich wie <strong>2006</strong> erneut mit einem vor einer der Hauptrisikofaktoren für die Weltwirtschaft.<br />

aktuelle politische Risiken außer Betracht – der Rohölpreis ist nach wie<br />

Wachstum von über 2 % im Jahresdurchschnitt zu rechnen.<br />

Nachdem bereits in 2005 die Preise für Erdgas um fast 40 % gestiegen<br />

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer nachhaltigen Erholungsphase.<br />

Alle führenden Wirtschaftsinstitute konnten im vergangenen Jahr sorgten politische Differenzen des Hauptförderlandes Russland mit ehe-<br />

waren, legten sie in <strong>2006</strong> noch einmal um 34,4 % zu. Darüber hinaus<br />

ihre Prognosen nach oben korrigieren – am Ende stand 2,7 % für das maligen GUS-Staaten – mit Zugriff auf die Transfer-Pipelines – erstmalig<br />

gesamte Jahr <strong>2006</strong> auf der Wachstumsskala. Diesen unerwartet hohen für kurzfristige Lieferausfälle, die eine Diskussion über die Sicherheit der<br />

Wert verdankt die deutsche Wirtschaft einer bisher kaum gekannten Jahresendrallye.<br />

Das BIP erhöhte sich im letzten Quartal <strong>2006</strong> um 3,5 %<br />

europäischen Erdgasversorgung auslösten.<br />

und lag damit um 0,9 % absolut höher als im dritten Quartal. Diese Die steigenden Energiepreise und Fragen der Versorgungssicherheit rückten<br />

<strong>2006</strong> erneut die erneuerbaren Energien in den Fokus der Aufmerk-<br />

außerordentlichen Wachstumsimpulse im vierten Quartal <strong>2006</strong> kamen<br />

sowohl aus dem Ausland als auch aus dem Inland. Der extrem dynamische<br />

Außenhandel zeichnet allerdings für den deutlich größeren Anteil Debatte um den weltweiten Klimawandel und die auslösenden Faktoren.<br />

samkeit. Dazu kam seit Herbst <strong>2006</strong> eine Intensivierung der öffentlichen<br />

an der wirtschaftlichen Belebung verantwortlich. Im Inland trugen sowohl <strong>2006</strong> gehörte Meteorologen zufolge zu den sechs heißesten Jahren seit<br />

gestiegene Investitionen als auch ein erhöhter privater Konsum – nicht<br />

zuletzt Vorzieheffekte auf die angekündigte Mehrwertsteuererhöhung in<br />

2007 sowie der milde Winter – zum Anstieg des BIP bei.<br />

46 47<br />

INHALT<br />

AKTIE KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

42 Die Q-Cells-Aktie 46 Inhalts verzeichnis<br />

DIE Q-<strong>CELLS</strong>-AKTIE<br />

Aktienkurs (umbasiert in €)<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

47 Gesamtwirtschaft und Branche<br />

48 Die wirtschaftliche Lage der Q-Cells<br />

58 Nachtragsbericht<br />

59 Risikobericht<br />

64 Sonstige Angaben<br />

66 Prognosebericht<br />

KONZERNLAGEBERICHT <strong>2006</strong><br />

SEITE 47 GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE<br />

SEITE 48 DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-<strong>CELLS</strong><br />

SEITE 58 NACHTRAGSBERICHT<br />

SEITE 59 RISIKOBERICHT<br />

SEITE 64 SONSTIGE ANGABEN<br />

SEITE 64 GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS<br />

SEITE 66 PROGNOSEBERICHT: WACHSTUM IM<br />

IN- UND AUSLAND SOWIE DIVERSIFIZIERUNG<br />

DER TECHNOLOGIEBASIS<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

69 Inhaltsverzeichnis<br />

70 Konzern-Bilanz<br />

72 Konzern-Gewinn- und<br />

Verlustrechnung<br />

73 Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

74 Entwicklung des<br />

Konzern-Eigenkapitals<br />

76 Konzern-Anhang<br />

118 Bestätigungsvermerk<br />

WEITERE INFOS<br />

120 Finanzkalender 2007<br />

120 Kontaktinformationen, Impressum<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

3


DR. FLORIAN HOLZAPFEL<br />

CTO Chief Technology Officer (31),<br />

stellvertretendes Vorstandsmitglied<br />

THOMAS SCHMIDT<br />

COO Chief Operating Officer (49)<br />

Der Dipl.-Wirtschaftsingenieur arbeitete insgesamt sechs Jahre bei McKinsey,<br />

wo er sich unter anderem auf die Beratung von Unternehmen verschiedener<br />

High tech-Branchen spezialisierte. Während dieser Zeit promovierte er an der<br />

Martin-Luther-Universität Halle / Wittenberg in Wirtschaftswissenschaften. Seit<br />

2005 beriet er die Q-Cells AG als Projektleiter in den Bereichen Produktion<br />

und Technologie. Im Frühjahr <strong>2006</strong> wechselte er als Managing Director Tech nology<br />

zum Unter nehmen und übernahm im Sommer kommissarisch die Leitung<br />

und den Ausbau des Technologiebereichs. Im Vorstand ist er seit Dezember<br />

<strong>2006</strong> als stellvertretendes Mitglied für den Bereich Technologie verantwortlich.<br />

Nach einer Facharbeiterausbildung bei Siemens arbeitete er im Heinrich-<br />

Hertz-Institut, dem Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik in Berlin. 1985<br />

gründete er die Ultra Tube GmbH, wo er als Technischer Geschäftsführer arbeitete.<br />

1996 wechselte er als Sales- und Marketingmanager zur Dräger Tescom GmbH,<br />

2001 wurde er General Manager bei der Kinetics Germany GmbH. Seit Oktober<br />

2003 bei Q-Cells, wurde er im April 2004 in den Vorstand berufen, wo er<br />

für Produktion, InterCompany Services, Qualitäts- und Umweltmanagement<br />

sowie den Bereich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt zuständig ist.<br />

4


VORSTAND<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

ANTON MILNER<br />

Mitgründer und CEO Chief Executive Officer (46)<br />

Der Dipl.-Ingenieur (Chem. Eng) / MBA ist seit 2000 im Vorstand der Q-Cells AG.<br />

Nach dem Studium arbeitete der gebürtige Brite zunächst bei der Royal Dutch /<br />

Shell, wo er mit Ölhandel, Risikomanagement, Gashandel und Geschäftsanalyse<br />

befasst war, bevor er 1993 zunächst als Senior Consultant, dann als Senior<br />

Engagement Manager bei der Unternehmensberatung McKinsey & Co. startete.<br />

Im Vorstand ist er zuständig für Strategie / Beteiligungen, Business Development,<br />

Vertrieb, Marketing, Wafereinkauf und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

DR. RER. POL. HARTMUT SCHÜNING<br />

CFO Chief Financial Officer (48)<br />

Der Dipl.-Kaufmann startete nach dem Studium der Betriebswirtschaft im Bereich<br />

Wirtschaftsprüfung und Beratung bei der PricewaterhouseCoopers AG, zunächst<br />

als Revisor, dann als Prüfungsleiter. 1997 wurde er Finanzvorstand der tecis<br />

Holding AG, wo er den erfolgreichen Börsengang 1998 vorbereitete. Im Januar<br />

2003 wechselte er als Finanzvorstand zur edding AG. Seit Oktober 2004 ist er<br />

im Vorstand von Q-Cells zuständig für Finanzen, Investor Relations, Personal,<br />

IT und Recht.<br />

5


es vergeht kein Tag, an dem nicht öffentlich über die nachhaltige und<br />

sichere Versorgung mit Energie diskutiert würde. Gründe dafür gibt es<br />

mehr als genug: Die Folgen des durch den Menschen verursachten Klimawandels<br />

werden immer deutlicher, und die Prognosen der Experten immer<br />

drastischer. Der neueste Bericht des Intergovernmental Panel on Climate<br />

Change (IPCC) und die volkswirtschaftliche Studie von Sir Nicholas Stern<br />

haben noch einmal drastisch dargelegt, welche ökologischen und ökonomischen<br />

Schäden uns bevorstehen, wenn wir nicht entschieden handeln.<br />

Dazu kommen steigende Preise für konventionelle Energieträger und das<br />

zunehmende Unbehagen über die Abhängigkeit von politisch instabilen,<br />

autoritären oder fundamentalistischen Staaten, die über Vorräte an fossilen<br />

Brennstoffen verfügen.<br />

In diesen Debatten spielt die Solarenergie eine immer wichtigere Rolle.<br />

Zwar betrug der Anteil der Photovoltaik an der gesamten Stromerzeugung<br />

selbst im Vorreiterland Deutschland im Jahr <strong>2006</strong> nur 0,3 %, aber die<br />

Zukunftsaussichten sind einzigartig: Die einzige Energiequelle, die unbegrenzt<br />

zur Verfügung steht, ist die Sonne.<br />

Dies spiegelt sich zunehmend in den Wachstumskurven der weltweiten<br />

Photovoltaik-Märkte wider. Im Jahr <strong>2006</strong> wuchs beispielsweise die weltweite<br />

Produktion von Solarzellen um 40 %, und für die nächsten Jahre<br />

werden für den gesamten Markt an Photovoltaik-Anlagen anhaltend hohe<br />

Raten prognostiziert. In diesem Umfeld bewegt sich die Q-Cells AG, und<br />

sie setzt auf zwei strategische Ziele: Wachstum und Kostensenkung. Wir<br />

haben ein großes Ziel vor Augen: die Kosten der Photovoltaik schnell und<br />

nachhaltig zu senken und diese Energieform am Markt so schnell wie<br />

möglich wettbewerbsfähig und damit unabhängig von staatlicher<br />

För derung zu machen. Um das zu erreichen, setzt die Q-Cells AG auf die<br />

Weiterentwicklung der Photovoltaik-Technologie. Wir haben im Jahr <strong>2006</strong><br />

unsere Technologie-Abteilung personell deutlich aufgestockt und tun das<br />

auch weiterhin. Darüber hinaus kooperieren wir mit führenden<br />

Forschungsinstituten und engagieren uns stark in der Entwicklung und<br />

Kommerzialisierung neuer Technologien, die dank eines deutlich geringeren<br />

Verbrauchs an Halbleitermaterial große Potenziale zur Kostensenkung<br />

aufweisen.<br />

Dank dieser Anstrengungen – die von anderen Unternehmen entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette selbstverständlich auch unternommen<br />

werden – sind wir nur noch wenige Jahre vom Durchbruch zur Wettbewerbsfähigkeit<br />

im Spitzenlastbereich entfernt. Bis dahin brauchen wir vor<br />

allem eines: berechenbare politische Rahmenbedingungen im Heimatmarkt<br />

Deutschland und in anderen Regionen der Welt. Mit der Solarindustrie<br />

wächst ein zentraler Industriesektor der Zukunft heran. Wer jetzt<br />

vorausschauend handelt, wird auf Dauer an der Spitze dieser Entwicklung<br />

stehen.<br />

DAS JAHR <strong>2006</strong> IM ÜBERBLICK<br />

Wir haben im Jahr <strong>2006</strong> unser strategisches Ziel des Wachstums weiter<br />

konsequent verfolgt. In unserem Kerngeschäft – der Herstellung multiund<br />

monokristalliner Solarzellen auf Siliziumwafer-Basis – haben wir<br />

die Produktionskapazität weiter ausgebaut. Durch das Hochfahren der<br />

Linie IV zur vollen Produktionskapazität und durch Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen<br />

in allen Linien konnten wir unsere Produktionskapazität<br />

von 234 auf 336 Megawattpeak (MWp) zum Jahresende erhöhen.<br />

6


VORSTAND<br />

Die Produktion an multi- und monokristallinen Solarzellen stieg auf<br />

253,1 MWp von 165,7 MWp im Vorjahr. Das entspricht einer Steigerung<br />

von 53 %.<br />

Unser Umsatz erhöhte sich um 80 % auf 539,5 Mio. € gegenüber<br />

299,4 Mio. € im Jahr 2005.<br />

Überproportional entwickelte sich die Steigerung des Ergebnisses<br />

aus be trieblicher Tätigkeit (EBIT) und des Jahresüberschusses: Das EBIT<br />

von 129,1 Mio. € und das Ergebnis ohne außerordentliche Effekte von<br />

87,7 Mio. € entsprechen einer Steigerung um 104 % bzw. 120 % gegenüber<br />

dem Vorjahresergebnis von 63,2 Mio. € bzw. 39,9 Mio. €.<br />

Dank des Ausbaus unserer Produktionskapazitäten und des fortgesetzten<br />

Anstiegs von Produktion, Umsatz und Gewinn, konnten wir im Jahr <strong>2006</strong><br />

im Konzern 197 neue Arbeitsplätze schaffen. Insgesamt beschäftigte<br />

Q-Cells zum Jahresende <strong>2006</strong> 964 Mitarbeiter, davon 39 Auszubildende.<br />

Auch im Jahr <strong>2006</strong> war die anhaltende Knappheit des Rohstoffs Silizium<br />

eines der zentralen Themen der internationalen Photovoltaik-Branche.<br />

Uns gelang es auch in diesem Jahr, durch neue, langfristige Lieferverträge<br />

unsere Rohstoffversorgung und damit unser Wachstum abzusichern.<br />

Anfang des Jahres 2007 konnten wir einen Vertrag mit dem norwegischen<br />

Unternehmen Elkem Solar abschließen, der uns Siliziummengen in erheblichem<br />

Umfang sichert. Der Vertrag sieht vor, dass Elkem Solar die<br />

Q-Cells AG ab dem Jahr 2008 mit vertraglich festgelegten Mengen an<br />

metallurgischem Silizium beliefert. Neben einer Grundmenge – 800<br />

Tonnen im Jahr 2008, 2.800 Tonnnen in 2009 und jeweils 2.400<br />

Tonnen in den Jahren 2010 bis 2018 – besteht für die Q-Cells AG die<br />

Option, eine zusätzliche Menge von bis zu 1.600 Tonnen im Jahr 2010<br />

und zwischen 2.500 und 5.000 Tonnen in den folgenden Jahren der Vertragslaufzeit<br />

zu beziehen. Die Gesamtmenge an Silizium, die im Rahmen<br />

des Vertrags geliefert wird, entspricht voraussichtlich einer Gesamtleistung<br />

der daraus produzierten Solarzellen von mehr als 10 GWp. Das<br />

bedeutet, dass angesichts der bereits heute vertraglich gesicherten Mengen<br />

an Silizium die Q-Cells AG voraussichtlich bereits im Jahr 2010<br />

ge nügend Material zur Verfügung haben wird, um mehr als 1 GWp an<br />

Solarzellen pro Jahr zu produzieren. Das ist ungefähr das Vierfache<br />

unserer Produktionsleistung des Jahres <strong>2006</strong>.<br />

Der Einsatz des metallurgischen Siliziums wird einen wesentlichen<br />

Beitrag dazu leisten, die heute noch bestehende Knappheit an Silizium<br />

dauerhaft zu überwinden und damit die Kosten der Photovoltaik deutlich<br />

zu senken. Wir sind davon überzeugt, dass der Anfang Februar 2007<br />

bekannt gegebene langfristige Vertrag für Q-Cells einen erheblichen Wettbewerbsvorteil<br />

bedeutet.<br />

Auf der Verkaufsseite konnten wir im Jahr <strong>2006</strong> weitere, langfristige<br />

Lieferverträge abschließen und unsere Kundenbasis weiter planmäßig<br />

diversifizieren und internationalisieren. Der bedeutendste Wachstumsmarkt<br />

in diesem Jahr war Spanien. Daneben spielten weitere strategisch<br />

bedeutende ausländische Zukunftsmärkte in Südeuropa, Ostasien und<br />

Nordamerika eine wachsende Rolle. Es gelang uns, die Exportquote im<br />

Jahr <strong>2006</strong> auf 53,3 % zu steigern gegenüber 36,8 % im Vorjahr. Das Ziel<br />

für das laufende Jahr ist es, diese Quote auf 60 % zu erhöhen.<br />

Wir haben im Jahr <strong>2006</strong> unser strategisches Ziel der Kostensenkung<br />

weiter verfolgt. Dies haben wir durch die Verstärkung unserer Forschungsund<br />

Entwicklungsarbeit, durch die Weiterentwicklung der Produkte und<br />

die fortlaufende Optimierung der Produktionsprozesse erreicht.<br />

Als wesentlichen Hebel für die Kostensenkung sehen wir Forschung und<br />

Entwicklung. Daher haben wir unter anderem unsere Technologie-<br />

Abteilung personell deutlich verstärkt. Waren es Anfang des Jahres noch<br />

57 Wissenschaftler und Ingenieure, die sich der Verbesserung von Produkten<br />

und Prozessen gewidmet haben, so arbeiteten zum Jahresende<br />

bereits 107 Beschäftigte in der Technologie. Ein Ergebnis dieser Anstrengungen:<br />

Das „Diät“-Projekt zur Reduktion der Zelldicke – und damit zur<br />

Senkung des Siliziumverbrauchs – konnte erfolgreich fortgesetzt werden.<br />

Unser Standardprodukt ist gegenwärtig 200 Mikrometer (µm) dick, und<br />

wir haben bereits mehrere Versuchsreihen mit Wafern durchgeführt, die<br />

nur noch 160 µm dick sind. Zum Vergleich: Noch im Jahr 2003 waren<br />

die Wafer 330 µm dick.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

7


Q-Cells arbeitet nicht nur an der Optimierung der herkömmlichen Zelltechnologie,<br />

sondern auch an neuen Zellkonzepten mit deutlich höherem<br />

Wirkungsgradpotenzial. Um diese Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

voranzutreiben, haben wir Ende <strong>2006</strong> mit dem Bau einer eigenen, ausschließlich<br />

den F&E-Aktivitäten vorbehaltenen Versuchslinie begonnen.<br />

Dieses Technikum wird ab dem zweiten Halbjahr 2007 unseren Forschern<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Ein besonderes Augenmerk lag im Jahr <strong>2006</strong> auf unserem Engagement<br />

in neuen Photovoltaik-Technologien. Von diesen erwarten wir vor allem<br />

einen maßgeblichen Beitrag zur Senkung der Erzeugungskosten von<br />

Solarstrom.<br />

Die EverQ GmbH, an der Q-Cells mit 33,3 % beteiligt ist, hat im April<br />

<strong>2006</strong> die Serienfertigung von Wafern, Zellen und Modulen in der ersten<br />

Fabrik in Thalheim aufgenommen. Bereits zwei Monate später erreichte<br />

EverQ den Break-even und schreibt seither schwarze Zahlen. Angesichts<br />

dieses Erfolgs haben die beteiligten Partner schnell die Entscheidung für<br />

den weiteren Ausbau gefällt. Gegenwärtig ist die zweite Fabrik mit einer<br />

Kapazität von 60 MWp im Bau, die bereits im 2. Quartal dieses Jahres<br />

mit der Produktion beginnt.<br />

Im Bereich der Dünnschicht-Technologien hat Q-Cells im Jahr <strong>2006</strong> mehrere<br />

Unternehmen gegründet oder sich an bestehenden Firmen beteiligt.<br />

Die 100-prozentige Tochtergesellschaft Brilliant 234. GmbH hat ihre<br />

erste Produktionsstätte für den Bau so genannter mikromorpher Silizium-<br />

Dünnschichtmodule bereits errichtet und beginnt bis Mitte dieses Jahres<br />

ebenso mit der Versuchsproduktion wie die bereits 2005 gegründete<br />

Calyxo GmbH. Sie wird eine neu entwickelte Cadmium-Tellurid-Technologie<br />

kommerzialisieren, für die wir eine weltweit exklusive Lizenz erworben<br />

haben. Neu gegründet haben wir die Solibro GmbH, ein deutsch-schwedisches<br />

Gemeinschaftsunternehmen, an dem Q-Cells 67,5 % der Anteile<br />

hält. Sie setzt auf eine Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid- oder kurz CIGS-<br />

Technologie und wird voraussichtlich im kommenden Jahr die erste Fabrik<br />

bauen.<br />

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt die VHF-Technologies SA aus dem<br />

schweizerischen Yverdon-les-Bains. Das Unternehmen entwickelt und<br />

produziert unter dem Markennamen Flexcell flexible Silizium-Dünnschicht-Module.<br />

Die zurzeit noch geringe Produktion wird überwiegend<br />

an Endverbraucher verkauft und ist für den Einsatz bei Outdooraktivi täten<br />

gedacht, zum Beispiel als Stromquelle für Segelboote. Ziel der Q-Cells AG,<br />

die gegenwärtig 23,4 % der Anteile hält und eine Option auf<br />

51 % besitzt, ist es, durch Hochskalieren dieser Technologie nicht nur die<br />

Photovoltaik stärker im Alltag der Menschen zu verankern, sondern auch<br />

neue Marktsegmente in der Gebäudeintegration und im Bereich der<br />

Industriedächer zu erschließen. Gerade in diesem Bereich sehen wir ein<br />

großes Marktpotenzial, da es vor allem in den USA, aber auch in Europa<br />

und Ostasien viele Dachflächen gibt, deren Statik das Aufmontieren herkömmlicher<br />

Photovoltaik-Anlagen nicht zulässt.<br />

Schließlich hat sich die Q-Cells AG im Jahr <strong>2006</strong> an der US-amerikanischen<br />

Solaria Corporation beteiligt. Das Unternehmen mit Sitz in<br />

Fremont (Kalifornien) entwickelt eine Technologie, die es erlaubt, durch<br />

Konzentration des einfallenden Sonnenlichts aus der gleichen Menge<br />

Silizium bzw. Solarzellen die zwei- bis dreifache Anzahl an Modulen herzustellen.<br />

Auch im Jahr <strong>2006</strong> erhielt die Q-Cells AG wieder namhafte Wirtschaftspreise.<br />

So wurde das Unternehmen von der Wirtschaftsprüfungs- und<br />

Unternehmensberatungsgesellschaft Deloitte mit dem Technology Fast<br />

50 Award ausgezeichnet. Die Fast 50 sind eine Rangliste der am schnellsten<br />

wachsenden Technologieunternehmen Deutschlands. Deloitte hat es<br />

erstmals berechnet: In den Jahren von 2001 bis 2005 stieg der Umsatz<br />

der Q-Cells AG um 33.000 %. Mit diesem Ergebnis belegte Q-Cells in der<br />

europäischen Rangliste Technology Fast 500 den zweiten Platz.<br />

8


VORSTAND<br />

Auch im Jahr <strong>2006</strong> besuchten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens<br />

und Politiker aller Parteien den Sitz der Q-Cells AG in Thalheim. Hervorheben<br />

möchten wir den Besuch des Bundespräsidenten der Bundesrepublik<br />

Deutschland, Herrn Dr. Horst Köhler, in Begleitung seiner Gattin<br />

und des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang<br />

Böhmer. Daneben freuten wir uns sehr über die Besuche Ihrer Exzellenzen<br />

Rachid Bouhlal, Botschafter des Königreichs Marokko, und Hanno<br />

Rumpf, Botschafter der Republik Namibia.<br />

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Mitarbeitern für ihr hohes Engagement,<br />

ohne das diese Erfolge nicht möglich gewesen wären. Sie haben<br />

nicht nur die eigene Arbeit hervorragend bewältigt, sondern auch die aufgrund<br />

unseres hohen Wachstums notwendige Vielzahl neuer Mitarbeiter<br />

schnell und reibungslos integriert. Gleichzeitig danken wir unseren Kunden<br />

und Geschäftspartnern für die hervorragende enge und partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit.<br />

Wir möchten uns ebenfalls bei unseren Aktionären für das Vertrauen<br />

bedanken, das sie in unsere Arbeit setzen.<br />

Leider hat die Q-Cells AG im Jahr <strong>2006</strong> einen großen und sehr traurigen<br />

Verlust erlitten. Unser Mitgründer und langjähriger Technologievorstand<br />

Reiner Lemoine verstarb nach langer schwerer Krankheit am 6. Dezember<br />

<strong>2006</strong> im Alter von nur 57 Jahren. Herr Lemoine war bereits mit Wirkung<br />

zum 27. Oktober <strong>2006</strong> als Mitglied des Vorstands zurückgetreten.<br />

Mit Reiner Lemoine haben wir nicht nur einen Gründer und engagierten<br />

Technologievorstand verloren, sondern auch einen ganz besonderen Menschen.<br />

Ohne Visionäre wie Reiner Lemoine gäbe es diese Branche und<br />

Q-Cells überhaupt nicht. Seiner Weitsicht ist die Gründung von Q-Cells zu<br />

verdanken. Sein Plan war immer klar: die kleine Photovoltaik-Industrie<br />

wettbewerbsfähig und Solarenergie zu einer der Hauptenergiequellen zu<br />

machen. Das hat ihn angetrieben, und dass wir alle gemeinsam diesem<br />

Ziel in den letzten Jahren näher gekommen sind, haben wir zu einem<br />

wesentlichen Teil ihm zu verdanken.<br />

Wir vermissen ihn sehr und sind stolz, das Unternehmen in seinem Sinne<br />

weiterführen zu dürfen.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Anton Milner<br />

CEO<br />

Thomas Schmidt<br />

COO<br />

Dr. rer. pol. Hartmut Schüning<br />

CFO<br />

Dr. Florian Holzapfel<br />

CTO<br />

9


1 DR. THOMAS VAN AUBEL<br />

Aufsichtsratsvorsitzender (seit 11 / 1999, bestellt bis 2009)<br />

Selbständiger Rechtsanwalt bei VAN AUBEL Rechtsanwälte<br />

2 DR. DINNIES JOHANNES VON DER OSTEN<br />

Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender (seit 11 / 1999, bestellt bis 2009)<br />

Geschäftsführer IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH<br />

3 MARCEL EGMOND BRENNINKMEIJER<br />

seit 12 / 2002 im Aufsichtsrat, bestellt bis 2009<br />

CEO Good Energies Inc.<br />

Direktor Good Energies Investments B.V.<br />

4 DR. CHRISTIAN REITBERGER<br />

seit 03 / 2004 im Aufsichtsrat, bestellt bis 2009<br />

Partner bei Apax Partners Beteiligungsberatung GmbH<br />

5 IMMO STRÖHER<br />

seit 11 / 1999 im Aufsichtsrat, bestellt bis 2009<br />

Unternehmer tätig im Bereich Erneuerbare Energie<br />

6 FRAUKE VOGLER<br />

seit 2005 im Aufsichtsrat, bestellt bis 2009<br />

Selbständige Rechtsanwältin / Steuerberaterin bei Vogler Roessink Chalupnik,<br />

Rechtsanwälte Steuerberater<br />

7 HARTMUT KARCHER<br />

seit 2005 im Aufsichtsrat<br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Position im Unternehmen: Operator<br />

8 CONSTANZE SCHMIDT<br />

seit 2005 im Aufsichtsrat<br />

Arbeitnehmervertreterin<br />

Position im Unternehmen: Mitarbeiterin HR<br />

9 UWE SCHMORL<br />

seit 2005 im Aufsichtsrat<br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Position im Unternehmen: Produktionsleiter<br />

9 7 1 8 2 5<br />

3 6 4<br />

10


BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

Während der Berichtszeit hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung<br />

regelmäßig überwacht und in allen bedeutenden Fragen beraten. Zu<br />

diesem Zweck hat der Vorstand den Aufsichtsrat über die Lage der Gesellschaft<br />

und die wesentlichen Geschäftsvorgänge regelmäßig, zeitnah und<br />

umfassend mündlich und schriftlich unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat die<br />

Berichte des Vorstands in fünf Sitzungen behandelt. Auch außerhalb der<br />

Sitzungen hat der Aufsichtsrat die Entwicklung des Unternehmens mit<br />

dem Vorstand laufend erörtert.<br />

BEDEUTENDE MASSNAHMEN UND ENTWICKLUNGEN<br />

Einen breiten Raum bei den Erörterungen des Aufsichtsrats mit dem Vorstand<br />

nahmen die Erweiterung der Produktionskapazität der Q-Cells AG<br />

durch den Bau einer fünften Produktionslinie sowie Investitionen in neue<br />

Photovoltaik-Technologien ein.<br />

Die wesentlichen Gegenstände der gemeinsamen Erörterung waren:<br />

die Erweiterung der Produktionskapazität im Kerngeschäft durch<br />

die Errichtung einer neuen, fünften Produktionslinie in Thalheim,<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Gesellschaft im Kerngeschäft<br />

und die Planung einer Forschungs- und Entwicklungslinie,<br />

Investitionen in neue Photovoltaik-Technologien, insbesondere die<br />

Gründung der Brilliant 234. GmbH als 100-prozentiges Tochterunternehmen<br />

der Q-Cells AG, die Gründung der Solibro GmbH als Gemeinschaftsunternehmen<br />

mit der schwedischen Solibro AB, die Beteiligung<br />

an der VHF-Technologies SA sowie die Beteiligung an der<br />

Solaria Corporation,<br />

die Erweiterung der Produktionskapazitäten der EverQ GmbH<br />

sowie die Erhöhung des Anteils der Q-Cells AG an der Gesellschaft,<br />

das Aktienoptionsprogramm der Q-Cells AG für neue Mitarbeiter<br />

(ESOP II),<br />

die Entwicklung einer neuen Konzernstruktur und<br />

die Verbesserung der Infrastruktur am Standort durch den Bau<br />

eines neuen Bürogebäudes und die Errichtung eines zentralen<br />

Chemikalienlagers.<br />

Wie bereits im Jahr 2005 war auch im Berichtszeitraum die laufende<br />

Berichterstattung über die Beschaffung von Silizium und Siliziumwafern<br />

für den Aufsichtsrat von besonderem Interesse in den Erörterungen mit<br />

dem Vorstand. Auch im Jahr <strong>2006</strong> war der Markt von einer Knappheit des<br />

Ausgangsstoffs Silizium geprägt, und dieses Thema war und ist daher von<br />

herausragender strategischer Bedeutung für die Q-Cells AG. Der<br />

Vorstand informierte den Aufsichtsrat umfassend über die Beschaffungsstrategie<br />

sowie den jeweils aktuellen Stand der Beschaffungsaktivitäten.<br />

Von besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang war die Vorbereitung<br />

des langfristigen Liefervertrags mit der norwegischen Elkem AS, der<br />

im Februar 2007 unterschrieben wurde.<br />

Darüber hinaus war die Vorbereitung und Durchführung der ersten ordentlichen<br />

Hauptversammlung nach dem Initial Public Offering (IPO) ein<br />

wichtiger Punkt der Arbeit des Aufsichtsrats.<br />

CORPORATE GOVERNANCE<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der Q-Cells AG haben am 19. März 2007 eine<br />

gemeinsame Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex<br />

gemäß § 161 AktG abgegeben.<br />

Hinsichtlich der Einzelheiten wird auf die Entsprechenserklärung sowie<br />

auf den Corporate Governance Bericht im Geschäftsbericht hingewiesen.<br />

Der Aufsichtsrat hat im Jahr <strong>2006</strong> gemäß den Empfehlungen des Deutschen<br />

Corporate Governance Kodex eine jährliche Überprüfung der<br />

eigenen Arbeit beschlossen und erstmalig durchgeführt. Ziel dieser<br />

Selbstüberprüfung ist es, die Arbeit des Aufsichtsrats effizienter zu<br />

gestalten. Die Erkenntnisse dieser Überprüfung werden von Aufsichtsrat<br />

und Vorstand in der Vorbereitung und Durchführung der gemeinsamen<br />

Sitzungen berücksichtigt und umgesetzt.<br />

DIE ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS<br />

Im Berichtszeitraum hat sich die Zusammensetzung des Aufsichtsrats<br />

nicht verändert. Der Aufsichtsrat bestand während des ganzen Jahres<br />

<strong>2006</strong> aus neun Personen.<br />

Die folgenden Vertreter der Anteilseigner sind bis zum Ablauf der ordentlichen<br />

Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das<br />

Geschäftsjahr zum 31.12.2009 beschließt:<br />

Dr. Thomas van Aubel (Vorsitzender)<br />

Dr. Dinnies Johannes von der Osten (stv. Vorsitzender)<br />

Marcel Brenninkmeijer<br />

Dr. Christian Reitberger<br />

Immo Ströher<br />

Frauke Vogler<br />

AUFSICHTSRAT<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

11


Die folgenden Vertreter der Arbeitnehmer sind bis zum Ablauf der ordentlichen<br />

Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das<br />

Geschäftsjahr zum 31.12.2009 beschließt:<br />

Hartmut Karcher<br />

Constanze Schmidt<br />

Uwe Schmorl<br />

DIE ZUSAMMENSETZUNG DES VORSTANDS<br />

Die Zusammensetzung des Vorstands hat sich im Berichtszeitraum verändert.<br />

Herr Reiner Lemoine trat mit Wirkung vom 27. Oktober <strong>2006</strong> aus<br />

gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Technologievorstand (Chief<br />

Technology Officer) zurück. Auf seiner Sitzung vom 7. Dezember hat der<br />

Aufsichtsrat Herrn Dr. Florian Holzapfel zum stellvertretenden Vorstandsmitglied<br />

für den Bereich Technologie bestellt.<br />

Der Vorstand besteht aus den Herren Anton Milner, Thomas Schmidt und<br />

Dr. Hartmut Schüning sowie Dr. Florian Holzapfel als stellvertretendem<br />

Mitglied.<br />

Der Aufsichtsrat hat mit großer Bestürzung und Trauer die Nachricht aufgenommen,<br />

dass Herr Reiner Lemoine am 6. Dezember <strong>2006</strong> verstorben<br />

ist. Herr Lemoine war als Gründer und langjähriges Vorstandsmitglied der<br />

Q-Cells AG ein wesentlicher Treiber der positiven Entwicklung des Unternehmens<br />

und hat die Q-Cells AG geprägt. Der Aufsichtsrat trauert um<br />

einen ebenso kompetenten wie liebenswerten Ansprechpartner und einen<br />

besonderen Menschen.<br />

DIE ARBEIT DER AUSSCHÜSSE<br />

Der Aufsichtsrat hat drei Ausschüsse gebildet.<br />

Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) hat sich im Berichtszeitraum<br />

intensiv mit der Planung für die Geschäftsjahre <strong>2006</strong> und 2007 befasst.<br />

Gegenstand der Erörterungen waren Bilanzierungsfragen, die Konsolidierung<br />

von Tochter- und Beteiligungsunternehmen sowie die Organisation<br />

des Risikomanagements in Bezug auf Vertragsrisiken. Die im Rahmen der<br />

Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses<br />

ausgeübten Tätigkeiten des Prüfungsausschusses sind unten<br />

im Abschnitt „Jahresabschluss und Konzernabschluss“ dargestellt. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit war darüber hinaus die Bewertung der<br />

Aktienoptionen nach IFRS.<br />

Mitglieder des Prüfungsausschusses im gesamten Berichtszeitraum<br />

waren:<br />

Frauke Vogler (Vorsitzende)<br />

Dr. Dinnies Johannes von der Osten<br />

Der Personalausschuss (Compensation Committee) hat sich im Jahr<br />

<strong>2006</strong> mit den Vergütungsstrukturen im Unternehmen, insbesondere für<br />

die Vorstände und Führungskräfte, sowie mit der Ausgestaltung des<br />

Stock-Options-Programms II befasst.<br />

Mitglieder des Personalausschusses im gesamten Berichtszeitraum<br />

waren:<br />

Dr. Thomas van Aubel (Vorsitzender)<br />

Marcel Brenninkmeijer<br />

Dr. Christian Reitberger<br />

Die Aufgabe des Strategieausschusses besteht in der Erörterung strategischer<br />

Optionen mit dem Vorstand, einschließlich eventueller M&A-<br />

Aktivitäten. Im Berichtszeitraum gab es Erörterungen mit dem Vorstand<br />

über die Strategie der Akquisition von Silizium, insbesondere auch metallurgischen<br />

Siliziums, die Investitionen in neue Photovoltaik-Technologien,<br />

die Errichtung einer Forschungs- und Entwicklungs-Testlinie, die<br />

Vertriebsstrategie, Kostenmanagementprogramme sowie grundsätzliche<br />

Fragen der Unternehmensstrategie.<br />

Mitglieder des Strategieausschusses im gesamten Berichtszeitraum<br />

waren:<br />

Dr. Thomas van Aubel<br />

Marcel Brenninkmeijer<br />

Dr. Dinnies Johannes von der Osten<br />

Dr. Christian Reitberger<br />

12


AUFSICHTSRAT<br />

JAHRESABSCHLUSS UND KONZERNABSCHLUSS<br />

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Juni <strong>2006</strong> hat der<br />

Aufsichtsrat die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Leipzig, mit der Prüfung des<br />

Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses der Q-Cells AG beauftragt.<br />

Der Konzernabschluss wurde nach den Grundsätzen der International<br />

Financing Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden<br />

sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften aufgestellt.<br />

Der Prüfungsausschuss hat den Jahresabschluss <strong>2006</strong> und den Konzernabschluss<br />

<strong>2006</strong> mit den Abschlussprüfern, dem Finanzvorstand und<br />

Mitarbeitern der Gesellschaft diskutiert und dabei folgende Prüfungsschwerpunkte<br />

gesetzt:<br />

Management des Währungsrisikos,<br />

Abläufe und internes Kontrollsystem bei der Erfassung von Verträgen,<br />

Inventur, Abläufe und internes Kontrollsystem.<br />

Dabei wurde über die Bilanzierung einzelner Bilanzposten und die Darstellung<br />

im Anhang gesprochen. Die Abschlussprüfer und der Vorstand<br />

haben dabei sämtliche Fragen des Prüfungsausschusses zu den einzelnen<br />

Bilanzpositionen und der Darstellung sowohl im Jahresabschluss <strong>2006</strong><br />

als auch im Konzernabschluss <strong>2006</strong> abschließend beantwortet.<br />

Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss wurden vom Aufsichtsrat<br />

in Anwesenheit des Abschlussprüfers diskutiert. Die Prüfung wurde vom<br />

Prüfungsausschuss begleitet, dieser erstattete ebenfalls einen Bericht an<br />

den Gesamtaufsichtsrat. Der Abschlussprüfer hat für den Jahresabschluss,<br />

den Lagebericht, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht<br />

einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.<br />

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhob der Aufsichtsrat<br />

keine Einwendungen. Er billigte den vom Vorstand aufgestellten<br />

Jahresabschluss und Konzernabschluss. Der Jahresabschluss ist damit<br />

festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands schließt<br />

sich der Aufsichtsrat an.<br />

ERLÄUTERUNGEN ZUM LAGEBERICHT UND KONZERNLAGEBERICHT<br />

Das gezeichnete Kapital betrug zum Bilanzstichtag € 74.729.728,00 und<br />

war eingeteilt in 74.729.728 nennwertlose auf den Inhaber lautende,<br />

stimmberechtigte Stückaktien.<br />

Zum Zeitpunkt der Aufstellung der Bilanz beträgt das gezeichnete Kapital<br />

€ 109.053.307,00 und ist eingeteilt in 109.053.307 Stückaktien ohne<br />

Nennbetrag, und zwar in (I) 78.483.323 stimmberechtigte Stammaktien<br />

und (II) 30.569.984 Vorzugsaktien ohne Stimmrecht. Die Veränderung<br />

des gezeichneten Kapitals beruht auf einer Sachkapitalerhöhung unter<br />

teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals, welche am 5. Februar<br />

2007 in das Handelsregister eingetragen wurde.<br />

Der Sachkapitalerhöhung liegt Folgendes zugrunde:<br />

Am 5. Februar 2007 hat die Q-Cells 17,9 % der Anteile (88.456.767<br />

Aktien) an der REC Renewable Energy Corporation ASA mit Sitz in<br />

Høvik / Norwegen von Good Energies Investments B.V. (Good Energies)<br />

übernommen. Zusätzlich zur Sicherung großer Mengen an metallurgischem<br />

Sili zium hat sich die Q-Cells damit am weltweit größten Hersteller<br />

von multikristallinem Silizium sowie von Siliziumwafern für die Solarzellenproduktion<br />

und einem der führenden Photovoltaik-Unternehmen der<br />

Welt beteiligt.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Der Gesamtaufsichtsrat hat seinerseits den Jahresabschluss, den Lagebericht<br />

des Vorstands, den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung<br />

des Bilanzgewinns sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht<br />

geprüft.<br />

Dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer trat der Aufsichtsrat<br />

aufgrund seiner eigenen Prüfung bei.<br />

13


Hierdurch hat Good Energies ihre Beteiligung an Q-Cells erhöht. Im Rahmen<br />

der Sachkapitalerhöhung hat die Q-Cells 34.323.579 neue Aktien<br />

an Good Energies ausgegeben. Von diesen Aktien wurden 3.753.595 als<br />

stimmberechtigte Stammaktien herausgegeben. Damit erreicht Good<br />

Energies einen Stimmrechtsanteil von 29,9 %. Die weiteren 30.569.984<br />

Aktien sind stimmrechtslose Vorzugsaktien, die nicht an der Börse notiert<br />

sind. Good Energies hat jedoch das Recht, in einem Börsenzulassungsverfahren<br />

die Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln und sie für<br />

den Börsenhandel zu registrieren. Die Vorzugsaktien sind mit einem<br />

geringen Dividendenvorzug von 3 Cent je Aktie ausgestattet. Durch die<br />

Ausgabe der neuen Aktien erhöht sich das Grundkapital der Q-Cells auf<br />

die erwähnten € 109.053.307,00. Good Energies hielt mit Abschluss der<br />

Transaktion 29,9 % des stimmberechtigten Kapitals sowie 49,55 % des<br />

gesamten Grundkapitals.<br />

Das genehmigte Kapital betrug zum Bilanzstichtag € 36.913.604,00.<br />

Aufgrund der Sachkapitalerhöhung vom 5. Februar 2007 beträgt es zum<br />

Zeitpunkt der Aufstellung der Bilanz noch € 2.590.025,00. Das Genehmigte<br />

Kapital versetzt den Vorstand in die Lage, mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />

kurzfristig Kapitalmaßnahmen durchzuführen, insbesondere<br />

soweit der Vorstand dabei ermächtigt ist, mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />

über den Ausschluss des Bezugsrechts zu entscheiden. Damit wird<br />

die Q-Cells AG insbesondere in die Lage versetzt, in geeigneten Einzelfällen<br />

Unternehmen oder Beteiligungen nicht nur im Wege einer Barkaufpreiszahlung,<br />

sondern auch durch Überlassung von Aktien der Q-Cells AG<br />

erwerben zu können.<br />

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu € 2.539.200,00 durch<br />

Ausgabe von bis zu 2.539.200 auf den Inhaber lautenden Stückaktien<br />

bedingt erhöht (Bedingtes Kapital I). Das Bedingte Kapital I dient der Einlösung<br />

von Bezugsrechten (Aktienoptionen), zu deren Ausgabe der<br />

Vorstand von der Hauptversammlung am 29. Dezember 2003 ermächtigt<br />

wurde. Unter dem Bedingten Kapital I kön nen seit 2005 keine Aktienoptionen<br />

mehr ausgegeben werden.<br />

Das Bedingte Kapital II, welches zum Bilanzstichtag € 2.609.688,00<br />

betrug, dient der Einlösung von Bezugsrechten (Aktienoptionen), zu deren<br />

Ausgabe der Vorstand von der Hauptversammlung am 16. August 2005<br />

ermächtigt wurde. Es entspricht der Überzeugung von Vorstand und Aufsichtsrat,<br />

durch eine Beteiligung der Mitarbeiter eine stärkere Identifikation<br />

mit den Unternehmenszielen zu erreichen und dadurch alle Mitarbeiter<br />

zu verstärktem Einsatz zu motivieren.<br />

Das Bedingte Kapital III, welches zum Bilanzstichtag € 29.530.884,00<br />

betrug, dient der Gewährung von Optionsrechten bzw. Optionspflichten<br />

an die Inhaber von Optionsscheinen aus Optionsanleihen bzw. von<br />

Umtauschrechten bzw. Umtauschpflichten an die Inhaber von Wandelanleihen,<br />

die aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung<br />

vom 29. Juni <strong>2006</strong> von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten<br />

Konzernunternehmen ausgegeben werden. Dadurch sollen die Möglichkeiten<br />

der Q-Cells AG zur Finanzierung ihrer Aktivitäten gesichert und<br />

erweitert werden. Dem Vorstand soll mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />

insbesondere bei Eintritt günstiger Kapitalmarktbedingungen der Weg zu<br />

einer im Interesse der Gesellschaft liegenden flexiblen und zeitnahen<br />

Finanzierung eröffnet werden. Von der Ermächtigung zur Ausgabe von<br />

Options- oder Wandelanleihen wurde im Berichtszeitraum, also in <strong>2006</strong>,<br />

kein Gebrauch gemacht. Allerdings hat die Gesellschaft am 28. Februar<br />

2007 unter teilweiser Ausnutzung der Ermächtigung über ihre Tochtergesellschaft<br />

Q-Cells International Finance B.V. eine Wandelanleihe über<br />

€ 492.500.000,00 ausgegeben.<br />

Die Gesellschaft wurde von der Hauptversammlung vom 29. Juni <strong>2006</strong><br />

gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, eigene Aktien zu erwerben und<br />

diese unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre insbesondere<br />

dazu zu verwenden, sie im Rahmen des Zusammenschlusses mit Unternehmen<br />

oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen<br />

daran anbieten zu können und sie im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen<br />

auszugeben. Hiervon hat die Gesellschaft im<br />

Berichtszeitraum keinen Gebrauch gemacht.<br />

Das Unternehmen wird vom Vorstand geleitet und gegenüber Dritten vertreten.<br />

Der Vorstand kann aus einer oder mehreren Personen bestehen,<br />

die auf maximal fünf Jahre bestellt werden; die Wiederbestellung ist<br />

zu lässig. Die Bestimmung der Anzahl der Vorstandsmitglieder, die Bestellung<br />

sowie der Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat.<br />

Dem Vorstand gehören derzeit vier Mitglieder an.<br />

14


AUFSICHTSRAT<br />

Die Satzung kann gemäß § 133 AktG nur durch einen Beschluss der<br />

Hauptversammlung geändert werden. Die Beschlüsse der Hauptversammlung<br />

bedürfen der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit<br />

nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt oder die Satzung<br />

andere Mehrheitserfordernisse bestimmt.<br />

ANTEILSBESITZ AN DER Q-<strong>CELLS</strong> AG<br />

Der Q-Cells AG gingen bis zum Tag der Aufstellung der Bilanz (28.02.2007)<br />

folgende Mitteilungen von Anteilseignern der Gesellschaft nach den Vorschriften<br />

des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) zu:<br />

Die Entrepreneurs Fund Holding AG, Zug, Schweiz, hat uns gemäß § 21<br />

Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG<br />

am 16.02.<strong>2006</strong> die Schwellen von 5 % und 10 % überschritten hat und<br />

anschließend 16,39 % betrug und dass ihr sämtliche Stimmrechte gemäß<br />

§ 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet wurden.<br />

Die Fidelity International (FRM Corp.), Boston, Massachusetts, USA, hat<br />

uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an<br />

unserer Gesellschaft am 01.08.<strong>2006</strong> die Schwelle von 10 % überschritten<br />

hat.<br />

Die Gesellschaft Good Energies Investments B.V., Amsterdam, Niederlande,<br />

hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil<br />

an der Q-Cells AG am 01.09.<strong>2006</strong> die Schwelle von 25 % überschritten<br />

hat und anschließend 25,43 % betrug und dass ihr davon ein<br />

Stimmrechtsanteil von 0,81 % gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 WpHG<br />

zugerechnet wurde.<br />

Die Entrepreneurs Fund Holding AG, Zug, Schweiz, hat uns gemäß § 21<br />

Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG<br />

am 01.09.<strong>2006</strong> die Schwelle von 25 % überschritten hat und anschließend<br />

25,43 % betrug und dass ihr davon ein Stimmrechtsanteil von<br />

24,62 % gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG und ein Stimmrechtsanteil<br />

von 0,81 % gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5, Satz 2 WpHG zugerechnet<br />

wurde.<br />

DANK DES AUFSICHTSRATS<br />

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Mitgliedern der Betriebsvertretung<br />

sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Q-Cells AG sowie<br />

der mit ihr verbundenen Unternehmen für ihren hohen Einsatz und die<br />

erfolgreich geleistete Arbeit.<br />

Berlin, den 21. März 2007<br />

Dr. Thomas van Aubel<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Die COFRA HOLDING Aktiengesellschaft, Zug, Schweiz, hat uns gemäß<br />

§ 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells<br />

AG am 01.09.<strong>2006</strong> die Schwelle von 25 % überschritten hat und anschließend<br />

25,43 % betrug und dass ihr davon ein Stimmrechtsanteil von<br />

24,62 % gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG und ein Stimmrechtsanteil<br />

von 0,81 % gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5, Satz 2 WpHG zugerechnet<br />

wurde.<br />

15


CORPORATE GOVERNANCE BERICHT <strong>2006</strong><br />

1. VORSTAND, AUFSICHTSRAT UND BEIRAT<br />

Der Vorstand der Q-Cells AG leitet das Unternehmen und wird vom Aufsichtsrat<br />

überwacht und beraten. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat<br />

regelmäßig und zeitnah über die für das Gesamtunternehmen relevanten<br />

Fragen der Strategie und Planung sowie über den Geschäftsverlauf,<br />

die Finanz- und Ertragslage und unternehmerische Risiken. Darüber<br />

hinaus hat der Aufsichtsrat festgelegt, dass der Vorstand für bestimmte<br />

Geschäftsarten der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf. Der Aufsichtsrat<br />

tagt mindestens zweimal pro Kalenderhalbjahr. Er hat aus seiner Mitte<br />

einen Bilanzausschuss (Audit Committee), einen Vergütungsausschuss<br />

(Compensation Committee) und einen Strategieausschuss gebildet. Nähere<br />

Informationen zur Tätigkeit des Aufsichtsrats sowie zur Zusammenarbeit<br />

von Aufsichtsrat und Vorstand finden sich im Bericht des Aufsichtsrats.<br />

Die Gesellschaft hat außerdem einen Beirat eingerichtet, der sich<br />

zweimal jährlich versammelt und dessen Funktion die strategische Beratung<br />

des Vorstands zu ausgewählten Fragestellungen wie internationale<br />

Expansion, volkswirtschaftliche und währungspolitische Fragen, Wachstumsmanagement<br />

oder Öffentlichkeitsarbeit ist. Der Beirat ist kein gesellschaftsrechtliches<br />

Organ, sondern eine freiwillig von der Q-Cells AG<br />

geschaffene Einrichtung.<br />

2. AKTIONÄRE<br />

Durch den Finanzkalender, der auf unserer Internetseite (www.q-cells.<br />

com) veröffentlicht ist, informieren wir Aktionäre und Interessenten über<br />

alle wesentlichen Termine. Neben Ad-hoc-Meldungen werden auf unserer<br />

Internetseite auch sonstige aktuelle Entwicklungen und wichtige Unternehmensinformationen<br />

zeitnah zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus<br />

finden sich dort unter anderem die Satzung der Gesellschaft, die aktuellen<br />

und ältere Geschäfts- und Quartalsberichte sowie Analysten präsentationen,<br />

Informationen zur Entwicklung des Aktienkurses der Gesellschaft sowie<br />

die Reden der Vorstandsmitglieder auf der Hauptversammlung 2005 in<br />

einer Zusammenfassung. Auf der Hauptversammlung haben Aktionäre die<br />

Möglichkeit, ihr Stimmrecht selbst auszuüben oder durch einen Bevollmächtigten<br />

ihrer Wahl ausüben zu lassen.<br />

3. GEMEINSAME ENTSPRECHENSERKLÄRUNG VON VORSTAND<br />

UND AUFSICHTSRAT ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX<br />

Vorstand und Aufsichtsrat von börsennotierten Aktiengesellschaften sind<br />

gemäß § 161 AktG verpflichtet, jährlich zu erklären, ob den Empfehlungen<br />

des Deutschen Corporate Governance Kodex entsprochen wurde<br />

und entsprochen wird. Der Deutsche Corporate Governance Kodex wird<br />

vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen<br />

Bundesanzeigers bekannt gemacht und steht unter anderem auch auf der<br />

Internetseite www.corporate-governance-code.de zur Verfügung. Er enthält<br />

Empfehlungen zur Corporate Governance in Bezug auf Aktionäre und<br />

Hauptversammlung, Vorstand und Aufsichtsrat, Transparenz, Rechnungslegung<br />

und Abschlussprüfung. Hat die börsennotierte Aktiengesellschaft<br />

einer Empfehlung nicht entsprochen oder will sie einer Empfehlung nicht<br />

entsprechen, sind Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 161 AktG verpflichtet,<br />

dies in ihrer jährlichen Entsprechenserklärung bekannt zu geben.<br />

In ihrer Entsprechenserklärung vom 19. März 2007 haben Vorstand und<br />

Aufsichtsrat der Q-Cells AG erklärt, dass den vom Bundesministerium der<br />

Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt<br />

gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate<br />

Governance Kodex“ in der Fassung vom 12. Juni <strong>2006</strong> mit folgenden<br />

Ausnahmen entsprochen wurde und wird:<br />

Abweichend von Ziffer 3.8 des Kodex hat die Gesellschaft für Vorstand<br />

und Aufsichtsrat eine D&O-Versicherung ohne Selbstbehalt abgeschlossen.<br />

Vorstand und Aufsichtsrat vertreten die Auffassung, dass<br />

der Selbstbehalt einer D&O-Versicherung kein adäquates Mittel für das<br />

Erreichen der Ziele des Kodex ist. Solche Selbstbehalte werden in der<br />

Regel durch die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats versichert,<br />

so dass die eigentliche Funktion des Selbstbehaltes in die<br />

Leere läuft und es sich somit letztendlich nur um eine Frage der Höhe<br />

der Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats handelt. Daher ist<br />

ein Selbstbehalt im Ausland unüblich.<br />

16


CORPORATE GOVERNANCE<br />

Abweichend von Ziffer 6.6 des Kodex ist eine getrennte Angabe des<br />

Gesamtbesitzes von Aktien oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente<br />

nach Vorstand und Aufsichtsrat im Corporate Governance<br />

Bericht nicht beabsichtigt, selbst wenn der Gesamtbesitz aller Vorstands-<br />

und Aufsichtsratsmitglieder 1 % der Aktien der Gesellschaft<br />

übersteigt. Vorstand und Aufsichtsrat vertreten die Auffassung, dass<br />

die Mitteilungspflichten ausreichen, welche das Aktiengesetz vorsieht,<br />

wenn der Anteilsbesitz eines Aktionärs bestimmte Schwellenwerte<br />

überschreitet.<br />

Die Entsprechenserklärung ist den Aktionären der Gesellschaft auf der<br />

Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht worden. In<br />

Übereinstimmung mit Ziffer 3.10 des Kodex werden ältere Entsprechenserklärungen<br />

für die Dauer von fünf Jahren auf der Internetseite der Gesellschaft<br />

zugänglich gehalten.<br />

4. BERICHT ÜBER DIE VERGÜTUNG DES VORSTANDS<br />

a. Grundzüge des Vergütungssystems des Vorstands<br />

Die Mitglieder des Vorstands erhalten Bezüge, die sich aus mehreren<br />

Bestandteilen zusammensetzen:<br />

eine feste jährliche Grundvergütung<br />

eine variable Vergütung, deren Höhe sich danach bestimmt, inwieweit<br />

bestimmte persönliche und Unternehmensziele erreicht wurden<br />

gewährte Aktienoptionen<br />

Die feste Grundvergütung wird monatlich ausbezahlt und in regelmäßigen<br />

Abständen auf Marktüblichkeit und Angemessenheit überprüft. Zusagen<br />

für den Fall der Beendigung der Tätigkeit wurden nicht gemacht.<br />

Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance<br />

Kodex umfasst die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder somit fixe<br />

und variable Bestandteile. Kriterien für die Höhe der Vergütung bilden<br />

insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Mitglieds des Vorstands, seine<br />

persönliche Leistung, die Leistung des Vorstands insgesamt sowie die<br />

wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens<br />

unter Berücksichtigung seines Vergleichsumfelds. Die variable<br />

Vergütung sowie das Aktienoptionsprogramm sind mit Risiken behaftet,<br />

so dass es sich dabei nicht um eine gesicherte Vergütung handelt.<br />

b. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder im Jahr <strong>2006</strong><br />

NAME<br />

Feste<br />

Vergütung<br />

Variable<br />

Vergütung<br />

Gewährte<br />

Aktien optionen<br />

zum<br />

Fair Value Gesamt<br />

T€ T€ T€ T€<br />

Anton Milner, CEO 155,5 146,3 keine 301,8<br />

Dr. Hartmut Schüning, CFO 161,1 131,6 178,7 471,4<br />

Thomas Schmidt, COO 162,5 134,6 177,7 474,8<br />

Reiner Lemoine, CTO<br />

(bis 30.09.06) 180,0 101,0 keine 281,0<br />

Dr. Florian Holzapfel, CTO<br />

(vom 07.12.06) 8,3 9,0 4,2 21,5<br />

Gesamt 667,4 522,5 360,6 1.550,5<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> haben die Vorstandsmitglieder Thomas Schmidt und<br />

Dr. Hartmut Schüning einen Teil der im Geschäftsjahr 2004 gewährten<br />

Aktienoptionen ausgeübt.<br />

5. VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS<br />

a. Grundzüge des Vergütungssystems des Aufsichtsrats<br />

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

durch die Hauptversammlung festgelegt worden.<br />

Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen<br />

eine feste sowie eine erfolgsbezogene jährliche Vergütung. Für die Berechnung<br />

der erfolgsbezogenen Vergütung ist der im Konzernabschluss nach<br />

IFRS für das betreffende Geschäftsjahr ausgewiesene Konzernjahresüberschuss<br />

maßgebend. Mitglieder von Ausschüssen erhalten zudem einen<br />

prozentualen Zuschlag auf die feste und variable Vergütung. Die Höhe der<br />

Vergütung wird von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit festgesetzt.<br />

17


. Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder im Jahr <strong>2006</strong><br />

AUFSICHTSRAT<br />

Feste Vergütung<br />

T €<br />

Variable<br />

Vergütung<br />

T €<br />

Feste und<br />

variable<br />

Vergütung<br />

Committee<br />

T €<br />

Verzicht<br />

Vorjahre<br />

T €<br />

Insgesamt<br />

T €<br />

Dr. Thomas van Aubel 30,0 34,8 24,3 0,0 89,1<br />

Dr. Dinnies Johannes von der Osten 22,5 26,1 16,2 – 3,0 61,8<br />

Marcel Brenninkmeijer 15,0 17,4 16,2 0,0 48,6<br />

Dr. Christian Reitberger 15,0 17,4 16,2 – 40,7 7,9<br />

Immo Ströher 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />

Frauke Vogler 15,0 17,4 16,2 0,0 48,6<br />

Uwe Schmorl 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />

Constanze Schmidt 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />

Hartmut Karcher 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />

Gesamt 157,5 182,7 89,1 – 43,7 385,6<br />

c. Rechtsberatung Kanzlei VAN AUBEL Rechtsanwälte<br />

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Q-Cells AG, Dr. Thomas van Aubel,<br />

ist Partner der Kanzlei VAN AUBEL Rechtsanwälte. Diese hat die Q-Cells<br />

AG auch im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> in rechtlichen Angelegenheiten beraten.<br />

Für Rechtsberatungsleistungen von Dr. Thomas van Aubel, anderen Partnern<br />

und Mitarbeitern der Kanzlei VAN AUBEL Rechtsanwälte<br />

im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> sind der Q-Cells AG insgesamt € 691.315,83<br />

(brutto inkl. Auslagen) in Rechnung gestellt worden.<br />

6. BESITZ VON AKTIEN UND WEITERER FINANZINSTRUMENTE<br />

Die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der Q-Cells AG besitzen insgesamt<br />

per 31. Dezember <strong>2006</strong> die folgende Anzahl an Aktien der Gesellschaft<br />

sowie an sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten (einschließlich<br />

Aktienoptionen):<br />

Aktien: Stück 28.682.241<br />

Optionen: Stück 645.758<br />

7. MITTEILUNGEN NACH § 15A WPHG (DIRECTORS’ DEALINGS)<br />

Nach § 15a Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) haben Vorstandsmitglieder,<br />

Aufsichtsratsmitglieder sowie Personen, die zu einem Vorstandsmitglied<br />

oder einem Aufsichtsratsmitglied in enger Beziehung stehen,<br />

Geschäfte mit Aktien der Gesellschaft oder mit sich darauf beziehenden<br />

Finanzinstrumenten (so genannte Directors’ Dealings) der Bundesanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht und der Gesellschaft mitzuteilen. Die<br />

Gesellschaft veröffentlicht Mitteilungen über Directors’ Dealings unverzüglich<br />

nach Mitteilungseingang auf ihrer Internetseite.<br />

Die Gesellschaft hat im Jahr <strong>2006</strong> hinsichtlich der folgenden Geschäfte<br />

Mitteilungen nach § 15a WpHG erhalten:<br />

Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger<br />

Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 20.01.<strong>2006</strong><br />

Stück 383.386 Aktien zum Stückpreis von 68 € verkauft.<br />

18


CORPORATE GOVERNANCE<br />

Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger<br />

Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem<br />

Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 20.01.<strong>2006</strong> Stück 191.693 Aktien<br />

zum Stückpreis von 68 € verkauft.<br />

Die Ströher Finanzholding AG, eine juristische Person in enger Beziehung<br />

zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 20.04.<strong>2006</strong> Stück<br />

5.402.053 Aktien zum Stückpreis von 77 € verkauft.<br />

Die Ströher Finanzholding AG, eine juristische Person in enger Beziehung<br />

zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 20.04.<strong>2006</strong> im Zusammenhang<br />

mit der Begebung einer Umtauschanleihe Kaufoptionen auf Stück<br />

2.164.503 Aktien zum Stückpreis von 8,73 € verkauft. Diese Optionen<br />

werden zum 15. April 2009 fällig, Basispreis ist 51,98 € (nach Aktiensplit;<br />

zum Zeitpunkt des Optionsverkaufs 103,95 €).<br />

Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger<br />

Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 11.06.<strong>2006</strong><br />

Stück 800.000 Aktien zum Stückpreis von 77 € verkauft.<br />

Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger<br />

Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem<br />

Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 11.06.<strong>2006</strong> Stück 400.000 Aktien<br />

zum Stückpreis von 77 € verkauft.<br />

8. AKTIENOPTIONSPROGRAMME UND ÄHNLICHE ANREIZSYSTEME<br />

Durch Beschluss der Hauptversammlung der Q-Cells AG vom 29.12.2003<br />

war der Vorstand – bzw., sofern dieser selbst betroffen war, der Aufsichtsrat<br />

– ermächtigt, im Rahmen des Stock-Option-Programms 2003 Aktienoptionen<br />

an derzeitige und künftige Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter<br />

der Gesellschaft sowie Organe und Mitarbeiter künftiger Tochtergesellschaften<br />

auszugeben. Durch Beschluss der Hauptversammlung der<br />

Q-Cells AG vom 16.08.2005 wurde das Stock-Option-Programm 2003<br />

geschlossen. Des Weiteren wurde durch Beschluss der Hauptversammlung<br />

vom 16.08.2005 der Umfang des bedingten Kapitals zur Bedienung<br />

des Stock-Option-Programms 2003 auf den Umfang der bis dahin ausgegebenen<br />

Optionen beschränkt. Zur Bedienung des Stock-Option-Programms<br />

2003 ist das Grundkapital der Gesellschaft derzeit um bis zu<br />

€ 2.539.200,00 durch Ausgabe von bis zu 2.539.200 auf den Inhaber<br />

lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital I).<br />

Die Hauptversammlung der Q-Cells AG hat am 16.08.2005 beschlossen,<br />

das Stock-Option-Programm 2005 einzuführen. Danach ist der Vorstand<br />

– bzw., sofern dieser selbst betroffen ist, der Aufsichtsrat – ermächtigt,<br />

bis zu 434.948 Bezugsrechte an derzeitige und künftige Mitarbeiter und<br />

Mitglieder des Vorstands sowie an Mitglieder der Leitungsorgane und Mitarbeiter<br />

gegenwärtig oder künftig verbundener Unternehmen auszugeben.<br />

Zur Bedienung des Stock-Option-Programms 2005 ist das Grundkapital<br />

der Gesellschaft um bis zu € 2.609.688,00 durch Ausgabe von bis<br />

zu 2.609.688 auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht<br />

(Bedingtes Kapital II).<br />

Die Hauptversammlung der Q-Cells AG hat am 29.06.<strong>2006</strong> beschlossen,<br />

die Modalitäten des Stock-Option-Programms 2003 zu ändern. Gemäß<br />

diesem Beschluss dürfen Bezugsrechte zur Vermeidung von Insiderverstößen<br />

auch nach Ablauf der 2-jährigen Mindestwartefrist unbeschadet<br />

der Beachtung des Erfolgsziels nur viermal im Geschäftsjahr jeweils<br />

innerhalb 2-wöchiger Zeiträume ausgeübt werden. Diese Ausübungszeiträume<br />

beginnen jeweils am dritten Bankarbeitstag nach Veröffentlichung<br />

der Quartalsberichte für das II. und III. Quartal, der Bilanzpressekonferenz<br />

sowie der ordentlichen Hauptversammlung. Die Ausübung des<br />

Bezugsrechts ist darüber hinaus ausgeschlossen von dem Tag an, an dem<br />

die Q-Cells AG ein Angebot an ihre Aktionäre zum Bezug von neuen<br />

Aktien oder Teilschuldverschreibungen mit Wandel- oder Bezugsrechten<br />

oder -pflichten bekannt gibt, bis zu dem Tag, an dem die bezugsberechtigten<br />

Aktien der Q-Cells AG an der Wertpapierbörse, an der die Aktien<br />

der Q-Cells AG eingeführt wurden, erstmals amtlich „ex Bezugsrecht“<br />

notiert werden, beide Tage eingeschlossen.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

19


NACHHALTIGKEITSBERICHT <strong>2006</strong><br />

Unternehmen tragen Verantwortung für die Gesellschaft, in der sie tätig<br />

sind. Was im ersten Moment wie eine Binsenweisheit klingt, ist im Alltag<br />

nicht immer selbstverständlich. In den letzten Jahren allerdings ist immer<br />

deutlicher geworden, dass der langfristige Erfolg eines Unternehmens eng<br />

mit der Wahrnehmung dieser Verantwortung zusammenhängt – für die<br />

eigenen Mitarbeiter, für die Menschen in der Region rund um den Firmensitz,<br />

für Umwelt, Klima und nachfolgende Generationen und nicht zuletzt<br />

für die Aktionäre und damit Eigentümer des Unternehmens. Die Erkenntnis<br />

hat sich durchgesetzt, dass keine dieser Stakeholder-Gruppen langfristig<br />

profitieren kann, wenn ein Unternehmen die Interessen der anderen<br />

verletzt. Es geht um das, was allgemein mit dem Wort „Nachhaltigkeit“<br />

gemeint ist: die Verbindung von ökonomischen, ökologischen und<br />

sozialen Aspekten im Handeln von Unternehmen.<br />

Die Q-Cells AG hat sich dieser Verantwortung von Anfang an gestellt.<br />

Allein schon die Idee, die hinter der Gründung stand, zeugt davon: Durch<br />

die industrielle Produktion von Solarzellen in Deutschland wollten die<br />

Unternehmensgründer ihren Teil dazu beitragen, der Photovoltaik zum<br />

Durchbruch zu verhelfen und diese umweltfreundliche Art der Energieerzeugung<br />

zur Hauptenergiequelle der Zukunft zu machen.<br />

Ein weiteres positives Signal war die Firmengründung in einem strukturschwachen<br />

Teil Deutschlands, der nach der Wende massive Arbeitsplatzverluste<br />

hinnehmen musste. Dort hat der Erfolg der Q-Cells AG vielen<br />

Menschen neue Hoffnung auf eine dauerhaft positive wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Region gegeben. Schließlich ist die Q-Cells AG das einzige<br />

Unternehmen aus dem Bundesland Sachsen-Anhalt, das in einem der<br />

Spitzenindizes der Deutschen Börse gelistet ist.<br />

Angesichts des anhaltend starken Wachstums unseres Unternehmens<br />

und der damit einhergehenden steigenden Bedeutung für die Stakeholder<br />

wissen wir bei Q-Cells, dass das für eine nachhaltige und verantwortungsvolle<br />

Unternehmensentwicklung nicht mehr genügt. Während des rasanten<br />

20


NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />

Wachstums der vergangenen Jahre hatten wir alle Hände voll zu tun, um<br />

die Produktionskapazitäten zu schaffen, uns neue Märkte zu erschließen,<br />

ausreichend Silizium zu sichern und sehr viele neue Mitarbeiter einzustellen.<br />

Nun aber haben wir die Strukturen geschaffen, um das Thema Nachhaltigkeit<br />

mit dem notwendigen Nachdruck anzugehen. Daher haben wir<br />

im Jahr <strong>2006</strong> damit begonnen, eine Nachhaltigkeitsstrategie für das<br />

Un ternehmen zu entwickeln. Das bedeutet im ersten Schritt, eine<br />

Be standsaufnahme durchzuführen, deren Ergebnisse wir Ihnen mit diesem<br />

ersten Nachhaltigkeitsbericht der Q-Cells AG vorlegen. In der Berichterstattung<br />

orientieren wir uns an den Anforderungen der Global Reporting<br />

Initiative (GRI). Auf die dort geforderte Darstellung der wirtschaftlichen<br />

Lage des Unternehmens verzichten wir an dieser Stelle, weil diese dem<br />

Lagebericht zu entnehmen ist.<br />

Die Bestandsaufnahme der Umweltauswirkungen unserer Prozesse war<br />

möglich, weil wir im Jahr <strong>2006</strong> mit der Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />

begonnen haben. Für dieses Jahr haben wir erstmalig die<br />

Umweltaspekte des gesamten Unternehmens ermittelt und bewertet. Die<br />

Zertifizierung nach DIN ISO 14001 steht noch in diesem Herbst an. Ab<br />

dem Jahr 2007 können wir dann auch die Entwicklung dieser Umweltauswirkungen<br />

dokumentieren.<br />

Ebenfalls im Jahr <strong>2006</strong> haben wir die Entwicklung einer Klimaschutzstrategie<br />

für Q-Cells auf den Weg gebracht. Damit wollen wir in erster Linie<br />

die Belastung des Klimas durch unsere Produktionstätigkeit direkt durch<br />

Verbesserungen der Produktionsprozesse senken. Wir wollen aber auch<br />

die nicht zu vermeidenden Belastungen durch Ausgleichsmaßnahmen<br />

neutralisieren. Den Anfang haben wir bereits gemacht: Die gesamten<br />

Dienstreisen des Jahres <strong>2006</strong> wurden klimaneutral gestaltet, und wir<br />

werden dies auch in Zukunft tun. Ein kleiner Beitrag, gewiss. Aber wenn<br />

wir die globale Erwärmung aufhalten wollen, dann sind auch diese kleinen<br />

Beiträge notwendig.<br />

VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT<br />

Die Photovoltaik ist eine umweltfreundliche Methode zur Erzeugung elektrischen<br />

Stroms. Da der „Brennstoff“ nicht gefördert werden muss, entstehen<br />

auch keine Umweltbelastungen durch Bohrungen oder Tagebau.<br />

Noch wichtiger: Durch die direkte Stromerzeugung aus Sonnenenergie<br />

werden CO 2<br />

-Emissionen vermieden. In der Tat haben die von uns produzierten<br />

Solarzellen weltweit bereits einiges bewirkt. Legt man den vom<br />

Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung auf der Basis<br />

verschiedener Untersuchungen berechneten spezifischen CO 2<br />

-Minderungsfaktor<br />

zu Grunde, so kommt man für das Jahr 2007 anhand der<br />

bisher produzierten Menge auf eine Ersparnis von 310.500 Tonnen CO 2<br />

.<br />

Und das ist erst der Anfang, denn die Produktionszahlen steigen weiter<br />

deutlich an.<br />

Allerdings entstehen bei der Produktion von Solarzellen – wie in jedem<br />

Industriezweig – Belastungen für die Umwelt. Diese möglichst gering zu<br />

halten und weiter zu verringern, war von Anfang an Zielsetzung der<br />

Q-Cells AG. Im Jahr <strong>2006</strong> haben wir einen bedeutenden Schritt gemacht:<br />

Mit dem Beginn des Implementations- und Zertifizierungsprozesses für<br />

ein Umweltmanagementsystem nach DIN ISO 14001 können wir nach<br />

den hektischen und stürmischen Jahren des Unternehmensaufbaus nicht<br />

nur einen Überblick über alle Stoffströme und Belastungen vorweisen,<br />

sondern auch gezielt an der Reduktion der Umweltbelastungen arbeiten.<br />

Darüber hinaus dient die Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />

der Bewusstseinsschaffung im Unternehmen ebenso wie der zusätzlichen<br />

Qualifizierung und Sensibilisierung vieler Mitarbeiter in ihrem Arbeitsbereich.<br />

Bewusst integrieren wir das Thema sowohl in die Ausbildung als<br />

auch in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Darüber hinaus ist es fester<br />

Bestandteil unserer internen Unternehmenskommunikation. Als weiteres<br />

Zeichen unseres Engagements sind wir im Jahr <strong>2006</strong> der regionalen<br />

„Umweltallianz Sachsen-Anhalt“, einem freiwilligen Zusammenschluss<br />

aus Landesregierung und Unternehmen, beigetreten.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Die Q-Cells AG hat sich auf den langen und anspruchsvollen Weg in Richtung<br />

einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung gemacht. Wir möchten<br />

Sie einladen, uns auf diesem Weg zu begleiten.<br />

Vor diesem Hintergrund bedeutete das Jahr <strong>2006</strong> einen kleinen umweltpolitischen<br />

Aufbruch für die Q-Cells AG. Der vorliegende Umweltprüfungsbericht<br />

bietet erstmals einen Gesamtüberblick über die Situation im<br />

Unternehmen und ermöglicht es, konkrete Ziele für die Verbesserung zu<br />

setzen. Der integrierte Umweltschutz ist nun ein wichtiger Bestandteil<br />

unserer Organisation und unserer Prozesse.<br />

21


Bereits jetzt können wir neben einer Gesamtübersicht, die im Bereich<br />

„Kennzahlen“ dargestellt ist, erste Erfolge bei der Reduktion von Umweltbelastungen<br />

vorweisen. Den Anfang haben wir im Bereich der Abfallentsorgung<br />

gemacht. Durch eine unternehmensweit konsequent eingeführte<br />

Trennung nach Abfallfraktionen und die Optimierung der Entsorgungsverträge<br />

haben wir den Anteil der verwertbaren Abfälle erhöht und<br />

die Kosten für die Abfallentsorgung drastisch gesenkt.<br />

Gemeinsam mit anderen Unternehmen der Branche engagiert sich<br />

Q-Cells für ein äußerst wichtiges Thema der Zukunft: das Recycling von<br />

Photovoltaik-Anlagen. Im Rahmen der vom Bundesverband Solarwirtschaft<br />

e.V. organisierten Brancheninitiative PV CYCLE arbeitet Q-Cells an<br />

einem branchenweiten Recyclingkonzept mit. Bislang ist das noch kein<br />

bedeutendes Thema, doch in spätestens 15 Jahren stehen größere Mengen<br />

an Solarmodulen zur Entsorgung an. Ganz im Sinne nachhaltigen<br />

Wirtschaftens arbeitet dieses Gremium an einem Rücknahmesystem, das<br />

die Deklaration der PV-Module als Abfall vermeiden soll.<br />

Den zweiten Baustein unserer Umweltstrategie neben dem integrierten<br />

Managementsystem bilden ein umfassendes Energiemanagement und<br />

eine unternehmensweite Klimastrategie, die wir gemeinsam mit erfahrenen<br />

externen Partnern erarbeiten. So wollen wir eine Verringerung der<br />

Emission von Treibhausgasen auf zwei Wegen erreichen: durch die Reduktion<br />

des Energieeinsatzes in der Produktion einerseits und die Neutralisierung<br />

der verbleibenden Emissionen durch Ausgleichsmaßnahmen<br />

andererseits. Dabei gilt, dass die Vermeidung von Emissionen das vorrangige<br />

Ziel darstellt. Für den Ausgleich der verbleibenden Emissionen<br />

werden wir auf die Förderung von zertifizierten Golden Standard-Projekten<br />

setzen, die alle Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.<br />

Angesichts der drängenden Probleme der globalen Erwärmung haben wir<br />

uns entschlossen, bereits vor der Implementierung einer umfassenden<br />

Klimastrategie ein Zeichen zu setzen: Wir haben alle im Jahr <strong>2006</strong> durchgeführten<br />

Dienstreisen klimaneutral gestaltet. Da es für ein weltweit agierendes<br />

Unternehmen unvermeidlich ist, dass Manager und Mitarbeiter<br />

Flugreisen unternehmen, halten wir das für ein geeignetes Mittel, unserer<br />

Verantwortung nachzukommen.<br />

Um die entstandenen CO 2<br />

-Emissionen auszugleichen, fördern wir ein Projekt<br />

zur Errichtung von Windstrom-Anlagen in Madagaskar. Ein Anfang ist<br />

gemacht!<br />

VERANTWORTUNG FÜR UNSERE MITARBEITER<br />

Die Q-Cells AG konnte nur so schnell und erfolgreich wachsen, weil die<br />

Mitarbeiter von Anfang an nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern ihr volles<br />

Engagement in das Unternehmen eingebracht haben. Das ist uns bewusst,<br />

und das prägt den Umgang miteinander bis heute. Dabei geht es weniger<br />

um das selbstverständliche „Du“ als Anrede, sondern um Grundregeln<br />

eines fairen Umgangs, die wir im Jahr <strong>2006</strong> erstmals in Leitsätze gefasst<br />

haben. Es geht nun darum, diese Leitsätze auf allen Ebenen zu leben, um<br />

die Unternehmenskultur angesichts des anhaltenden starken Wachstums<br />

zu bewahren und weiterzuentwickeln.<br />

Teil dieser Kultur ist eine partnerschaftliche und nicht konfrontative<br />

Zusammenarbeit von Vorstand und Belegschaftsvertretern bei der Lösung<br />

auftretender Probleme. Der Betriebsvertretungskreis ist sowohl von der<br />

Belegschaft als auch von der Unternehmensführung als Interessenvertretung<br />

anerkannt und wird über regelmäßige Abstimmungsrunden vom Vorstand<br />

informiert und gehört. Anstehende Veränderungen, etwa in der<br />

Organisationsstruktur, werden im Unternehmen entweder direkt vom Vorstand<br />

an alle Mitarbeiter kommuniziert, oder über ein mehrstufiges System<br />

durch die Führungskräfte an ihre Mitarbeiter weitergegeben. Einmal<br />

im Quartal finden so genannte Kommunikationsmeetings statt, an denen<br />

der Vorstand allen Mitarbeitern Rede und Antwort steht.<br />

VERBRAUCHSDATEN 2005 / <strong>2006</strong><br />

<strong>2006</strong><br />

2005<br />

Wasser in m³<br />

219.917<br />

171.335<br />

<strong>2006</strong><br />

2005<br />

Elektroenergie in MWh<br />

37.456<br />

27.302<br />

<strong>2006</strong><br />

2005<br />

Erdgas in MWh<br />

5.943<br />

4.910<br />

22


NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> gab es im Wesentlichen zwei bedeutende Neuerungen im<br />

Bereich der Mitarbeiterentwicklung.<br />

Zum einen haben wir mit der „Q-Cells Academy“ ein umfassendes System<br />

der Fort- und Weiterbildung aller Mitarbeiter eingeführt. Das Angebot<br />

umfasst neben Englischkursen und MS-Office-Seminaren Veranstaltungen<br />

zu fachspezifischen Themen und zur Schulung von Zeitmanagement.<br />

Darüber hinaus bietet sie Angebote an Führungskräfte, ihre Sozialkompetenz<br />

auszubauen. Dabei geht es nicht nur um Führungswissen für das<br />

Management, sondern auch für die überaus wichtige Gruppe der Schichtleiter.<br />

Zum anderen haben wir gemeinsam mit einem Krankenkassen-Partner<br />

das Projekt „HerQules“ zur betrieblichen Gesundheitsförderung gestartet.<br />

Es umfasst die ergonomische Überprüfung und gegebenenfalls<br />

Korrektur aller Arbeitsplätze ebenso wie spezifische Fitness-, Entspannungs-<br />

und Wellnessangebote sowie die Organisation gemeinsamer<br />

Sportaktivitäten. Denn Gesundheit soll ja auch Spaß machen und den<br />

Teamgeist stärken.<br />

Besonders wichtig ist uns die Ausbildung junger Menschen aus der Region.<br />

Nachdem die entsprechende Infrastruktur aufgebaut wurde, steigern<br />

wir den Anteil von Auszubildenden an der Gesamtbelegschaft von Jahr zu<br />

Jahr. Zu den derzeit 39 Azubis werden im Jahr 2007 noch einmal 51 in<br />

insgesamt neun Ausbildungsberufen im gewerblichen und technischen<br />

Bereich dazukommen. Unser Ziel ist es, die Ausbildungsquote auf 10 %<br />

zu steigern. Dabei ist uns wichtig, den jungen Menschen eine realistische<br />

Übernahmeperspektive zu bieten. Wir bilden nicht für die Arbeitslosigkeit<br />

aus, sondern für unseren Bedarf und damit für eine gesicherte Zukunft<br />

unserer Auszubildenden und unseres Unternehmens. Gemeinsam mit<br />

anderen Unternehmen aus den Bereichen Umweltschutz und Erneuerbare<br />

Energien haben wir uns der Ausbildungsinitiative „Umwelt schafft Perspektiven“<br />

des deutschen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit angeschlossen. Damit haben wir uns nicht nur zur<br />

Schaffung weiterer Ausbildungsplätze verpflichtet, sondern engagieren<br />

uns auch als Botschafter dieser Initiative, um noch mehr Unternehmen<br />

von der Notwendigkeit der Ausbildung zu überzeugen.<br />

Die Q-Cells AG produziert ausschließlich an einem Standort, im deutschen<br />

Ort Thalheim im Bundesland Sachsen-Anhalt. Im Jahr <strong>2006</strong> existierten<br />

darüber hinaus eine Tochtergesellschaft mit Sitz in Hongkong<br />

– die Q-Cells Asia Ltd. – sowie ein Büro in Hangzhou / China. Dort waren<br />

insgesamt fünf Personen unterschiedlicher Nationalität beschäftigt. Dazu<br />

kamen 25 Mitarbeiter der schweizerischen VHF-Technologies SA, die aufgrund<br />

der bestehenden Option auf eine 51 %-Beteiligung zu den Konzernmitarbeiterzahlen<br />

dazugezählt werden. Aufgrund dieser Konzentration auf<br />

den Hauptsitz des Unternehmens haben wir im Folgenden auf die Gliederung<br />

der Kennzahlen nach Regionen verzichtet.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

23


ZUSAMMENSETZUNG DES OBEREN MANAGEMENTS<br />

UND DER UNTERNEHMENSFÜHRUNGSGREMIEN<br />

Aufsichtsrat<br />

7<br />

8<br />

Vorstand<br />

4<br />

4<br />

Führungskräfte Q-Cells AG<br />

13<br />

13<br />

■ männlich ■ weiblich<br />

■ 30 – 49 Jahre ■ 50 + Jahre<br />

MITARBEITER Q-<strong>CELLS</strong> UND VERBUNDENER UNTERNEHMEN<br />

Gesamt 964<br />

Q-Cells AG<br />

918<br />

Q-Cells Asia Ltd.<br />

3<br />

VHF-Technologies<br />

25<br />

MITARBEITER Q-<strong>CELLS</strong> AG NACH FUNKTIONEN<br />

Produktion, gesamt<br />

572<br />

Forschung & Entwicklung<br />

107<br />

Sonstige<br />

239<br />

2<br />

1<br />

Brilliant 234. GmbH<br />

8<br />

2<br />

2<br />

Calyxo GmbH<br />

10<br />

AUSTRITTE NACH ALTER / GESCHLECHT<br />

16 – 29 Jahre<br />

2 2<br />

30 – 49 Jahre<br />

9 3<br />

50 + Jahre<br />

4<br />

■ männlich ■ weiblich<br />

DURCHSCHNITTLICHE ANZAHL AN TRAININGSSTUNDEN<br />

NACH MITARBEITERKATEGORIE<br />

Mitarbeiter Q-Cells Gesamt 918<br />

Vorstand<br />

4<br />

10<br />

Management<br />

15<br />

11<br />

Produktion<br />

569<br />

3<br />

Forschung & Entwicklung<br />

102<br />

7,5<br />

Sonstige<br />

230<br />

13<br />

■ Anzahl Mitarbeiter ■ Durchschnittliche Schulungstage pro Mitarbeiter<br />

ANZAHL DER ARBEITS- UND WEGEUNFÄLLE, Q-<strong>CELLS</strong> AG<br />

Gesamt 2.056 h<br />

MITARBEITERFLUKTUATION<br />

Austritte in Prozent: 2,18 %<br />

918 20<br />

13<br />

■ Arbeitsunfälle ■ Wegeunfälle<br />

13<br />

■ Q-Cells AG gesamt ■ Anzahl der Austritte<br />

KRANKHEITSTAGE MIT / OHNE LOHNFORTZAHLUNG<br />

durchschnittl. Quote mit LfZ 2,04 %<br />

durchschnittl. Quote ohne LfZ 0,77 %<br />

Tage<br />

6.826 2.395<br />

■ Krankheitstage mit Lohnfortzahlung ■ Krankheitstage ohne Lohnfortzahlung<br />

24


NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />

VERANTWORTUNG FÜR DIE GESELLSCHAFT<br />

Für die Q-Cells AG besteht gesellschaftliche Verantwortung über die<br />

Sicherung von Arbeitsplätzen und den Umgang mit den eigenen Mitarbeitern<br />

hinaus aus zwei Elementen:<br />

Zum einen hat das Unternehmen den Anspruch, die öffentliche Debatte<br />

über die Politik zur Förderung Erneuerbarer Energien vor allem in Deutschland,<br />

aber auch in anderen Staaten Europas und der Welt sowie auf<br />

der Ebene der Europäischen Union aktiv mitzugestalten und ihre Kompetenz<br />

auf dem Gebiet einzubringen. Zu diesem Zweck engagiert sich die<br />

Q-Cells AG in den entsprechenden Industrieverbänden auf deutscher und<br />

europäischer Ebene und sucht das direkte Gespräch mit Politikern unterschiedlicher<br />

Parteien sowie den entsprechenden Ministerien.<br />

Daneben sehen wir uns als „Corporate Citizen“ der Region, in der wir<br />

beheimatet sind, und aus der die meisten Mitarbeiter stammen. Der<br />

Landkreis Bitterfeld im Bundesland Sachsen-Anhalt zählt nicht unbedingt<br />

zu den wirtschaftlich stärksten Landstrichen Deutschlands. Nach<br />

dem Zusammenbruch der DDR sind hier in der Region Zehntausende von<br />

Arbeitsplätzen in der chemischen und in der Filmindustrie verschwunden.<br />

Zugleich mussten ungeheure Anstrengungen unternommen werden, um<br />

die massiven Umweltschäden aus dieser Erblast zu beseitigen. Bei einer<br />

offiziellen Arbeitslosenquote von 16 bis 22 % in den umliegenden Landkreisen<br />

(zum 31.12.<strong>2006</strong>; Deutschland gesamt 9,6 %) und einem deutlich<br />

unter dem Bundesdurchschnitt liegenden Bruttoinlandsprodukt pro<br />

Kopf braucht man nach Problemen nicht lange zu suchen, wobei die<br />

Abwanderung gerade junger Menschen das größte ist: Hier tickt eine<br />

demographische Zeitbombe.<br />

Vor diesem Hintergrund engagiert sich die Q-Cells AG auf vielfältige Art<br />

und Weise. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung regionaler<br />

Sportvereine und vor allem deren Jugendarbeit. In ländlich und kleinstädtisch<br />

strukturierten Regionen spielen Sportvereine nach wie vor eine zentrale<br />

Rolle für die Betreuung und Integration Jugendlicher, und ihre<br />

Erfolge fördern Stolz und Zusammengehörigkeitsgefühl. Daher werden wir<br />

die erfolgreiche Arbeit der Vereine auch weiterhin fördern.<br />

Nicht zuletzt unterstützen wir die regionalen Behörden und Wirtschaftsagenturen<br />

gerne und nach Kräften bei der Werbung für den Wirtschaftsstandort.<br />

Ob mit Beiträgen für Publikationen, Messeauftritten oder Mitarbeit<br />

in breiten Initiativen für Regionalentwicklung – die Q-Cells AG versucht<br />

täglich, der Region etwas von dem zurückzugeben, was sie an<br />

Unterstützung erfahren hat.<br />

Die Q-Cells AG ist fest davon überzeugt, dass die Solarenergie langfristig<br />

die wichtigste Energiequelle sein wird. Aber wir wissen auch, dass es bis<br />

dahin noch ein weiter Weg ist. So haben wir momentan noch die eigentlich<br />

paradoxe Situation, dass die Photovoltaik gerade dort kaum angewandt<br />

wird, wo eigentlich die idealen Bedingungen herrschen. In den<br />

allermeisten so genannten Entwicklungsländern scheint nicht nur die<br />

Sonne, sondern es existieren auch vielerorts keine funktionierenden<br />

Stromnetze. In solchen Fällen ist die Photovoltaik mittel- bis langfristig<br />

betrachtet bereits heute konkurrenzlos günstig – aber die vergleichsweise<br />

hohen Investitionskosten stellen ein massives Hindernis für die Ausbreitung<br />

dar. In dieser Situation ist das Engagement von Hilfsorganisationen<br />

gefragt, um bei der Anschaffung von Solarmodulen zu helfen und<br />

Bewusstsein zu schaffen. Die Q-Cells AG unterstützt solches Engagement.<br />

In den vergangenen beiden Jahren haben wir nicht nur Solarmodule<br />

für Elektrifizierungsprojekte in Burkina Faso und Tansania gespendet,<br />

sondern auch die Stiftung Solarenergie mit Spenden unterstützt. Diese<br />

Organisation führt ländliche Elektrifizierungsprojekte in Äthiopien durch.<br />

Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen konnten, das Projekt „Licht für<br />

Bildung“ zur Elektrifizierung vor allem von Schulen in der Provinz Rema<br />

zu einem in Äthiopien mittlerweile viel beachteten Erfolg zu machen. Die<br />

Stiftung möchte aber mehr: eine Infrastruktur im Land aufzubauen, damit<br />

die Bevölkerung die Installation und Wartung und zu einem späteren Zeitpunkt<br />

auch einmal die Produktion der Module selbst übernehmen kann.<br />

Wir sind von diesem Ansatz der „Hilfe zur Selbsthilfe“ überzeugt und<br />

werden daher unsere Unterstützung der Stiftung Solarenergie ausbauen.<br />

Die Q-Cells AG hat sich entschlossen, zu einem der Förderer der „Ethiopian<br />

Solar Energy School“ zu werden, einer geplanten Ausbildungsstätte<br />

für einheimische Fachkräfte. Wir werden es Freiwilligen aus unserem<br />

Unternehmen auch ermöglichen, dort als Lehrkraft tätig zu werden. Das<br />

Projekt zeigt deutlich, dass sich Klimaschutz und Solidarität mit der so<br />

genannten „Dritten Welt“ verbinden lassen. Darüber hinaus sichert sich<br />

Q-Cells bereits heute die Präsenz auf einem Zukunftsmarkt, der langfristig<br />

mit Sicherheit noch eine große Bedeutung gewinnen wird.<br />

„ Licht für Bildung“:<br />

Ein Mitarbeiter der<br />

Stiftung Solarenergie<br />

installiert ein Solarmodul<br />

in Äthiopien.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Quelle: Stiftung Solarenergie<br />

25


GASTBEITRAG<br />

GLOBALE CHANCEN FÜR DIE SOLARENERGIE<br />

Es mag seltsam erscheinen, in Phoenix / Arizona, einem der sonnenreichsten<br />

Orte der Welt, zu sitzen und über ein Solarenergie-Unternehmen,<br />

Q-Cells, zu schreiben, das seinen Sitz in Deutschland, einem nicht gerade<br />

sonnenverwöhnten Land, hat. Doch wem es wie uns darum geht, die<br />

Solarenergie in den USA voranzubringen, hat viel von den deutschen<br />

Solarenergie-Unternehmen und den sie unterstützenden Regierungsvertretern<br />

zu lernen, selbst wenn es in Deutschland keine 300 Sonnentage<br />

im Jahr und mehr – wie bei uns in Arizona – gibt.<br />

Im Januar habe ich ein Team von der Arizona State University (ASU) zu<br />

einem Besuch in der Zentrale von Q-Cells in Thalheim begleitet, wo uns<br />

u.a. von den Fortschritten des Unternehmens bei der Senkung der Produktionskosten<br />

und der Einbeziehung neuer Technologien berichtet<br />

wurde. Neben Q-Cells und vier anderen Solarenergie-Unternehmen sind<br />

wir mit Verantwortlichen des Bundesverbandes für Solarwirtschaft (BSW)<br />

und der Europäischen Vereinigung der Photovoltaikindustrie sowie mit<br />

Herrn Dr. Hermann Scheer, einem langjährigen Verfechter der erneuerbaren<br />

Energien im deutschen Bundestag, zusammengetroffen.<br />

Wie Anton Milner, der CEO von Q-Cells, sagte, befinden wir uns erst am<br />

Anfang der Photovoltaik-Ära, denn die Lösungen für einen endgültigen<br />

Durchbruch der Photovoltaik müssen noch gefunden werden. Doch angesichts<br />

der steigenden ökonomischen und ökologischen Kosten der Energieversorgung<br />

unserer Gesellschaften muss dieser Sektor schnell zur<br />

Reife entwickelt werden. Einer der Gründe für unsere Reise nach Deutschland<br />

war der, herauszufinden, wie wir dazu beitragen können, diesen<br />

Wandel zu beschleunigen.<br />

Die vordergründigste Erkenntnis für uns war die wichtige Rolle, die eine<br />

kluge Regierungspolitik spielen kann, insbesondere wenn sie mit einer<br />

langen Tradition technischer Innovationen Hand in Hand geht. Gesetze,<br />

die die Abnahme des Solarstroms sichern, in Verbindung mit großzügigen<br />

finanziellen Anreizen haben für eine rasche Entwicklung des deutschen<br />

Solarenergie-Marktes gesorgt. Einige der größten deutschen Solarenergie-Unternehmen<br />

sind über den Aufkauf von US-Fertigungsbetrieben in<br />

den Markt eingestiegen. Dagegen ist Q-Cells ein vor Ort gewachsenes<br />

Start-up und ist dadurch weniger durch ererbte Unternehmenstraditionen<br />

gehemmt. Q-Cells legt größten Wert auf Forschung und bezieht einige<br />

seiner besten Ideen aus Partnerschaften mit staatlichen Forschungslabors<br />

und Universitäten. Ein Umfeld zu schaffen, in dem neue kreative<br />

Solarunternehmen ähnlich wie in Deutschland entstehen und erfolgreich<br />

sein können, ist für Arizona grundlegend.<br />

Jonathan Fink ist Vice President<br />

for Research and Economic Affairs<br />

der Arizona State University, einer<br />

der größten forschenden Universitäten<br />

der USA. Die ASU forscht und lehrt<br />

bereits seit den 60er-Jahren im<br />

Bereich der Solarenergie. Jonathan<br />

Fink war Mitglied der Solar Energy<br />

Task Force von Arizona und ist<br />

einer der wich tigsten Entscheidungsträger<br />

zur Entwicklung der Hochtechnologie<br />

in diesem sonnenreichen<br />

Bundesstaat.<br />

Da sich unsere Regierung in Washington – im Gegensatz zur deutschen<br />

– sehr viel Zeit mit der Unterstützung „grüner“ Initiativen gelassen hat,<br />

erhoffen wir uns stärkere Impulse von der Regierung unseres Staates. In<br />

dieser Hinsicht ist Kalifornien mit seinen Milliarden-Investitionen in das<br />

„Millionen-Sonnendächer-Programm“ geradezu ein Paradebeispiel.<br />

Obwohl im Ausland weniger bekannt, hat die Solarbranche in Arizona<br />

ebenfalls Erfolge zu melden. Neben geänderten Steuergesetzen, Rabatten<br />

der Energieversorger für energieeffizientere Geräte und der Reform<br />

des Regulierungssystems ist Arizona jetzt dabei, eine umfassende Roadmap<br />

zur Förderung der Solarenergie umzusetzen, die von unserem Gouverneur<br />

<strong>2006</strong> in Auftrag gegeben wurde.<br />

Nach der Sonne ist das schnelle und von allen US-Staaten stärkste Bevölkerungswachstum<br />

das zweite große Argument Arizonas zugunsten der<br />

Solarenergie. Mit 3,5 Millionen Einwohnern ist die Hauptstadt Phoenix<br />

die fünftgrößte und am schnellsten wachsende Stadt in den USA. Dieses<br />

Bevölkerungswachstum bietet außergewöhnliche Möglichkeiten, Technologien<br />

für erneuerbare Energien in großem Maßstab einzusetzen.<br />

Im Gegensatz zu Deutschland, wo sich die Vertreiber von Solaranlagen<br />

meist auf die Nachrüstung bestehender Gebäude konzentrieren, bieten<br />

gewaltige, „per Masterplan“ konzipierte neue Wohngebiete rund um die<br />

Städte Arizonas die Chance, Photovoltaik-Ausrüstungen in großer Anzahl<br />

über einen Lieferanten zu installieren. Diese neuen Gemeinwesen (und<br />

eigentlich ganze neue Städte) sind dabei, neue Wege für die Nutzung von<br />

erneuerbaren Energien über Steueranreize, gemeinschaftliche Finanzierungsprogramme<br />

und garantierte Abnahmeverträge mit Versorgungsunternehmen<br />

auszuloten.<br />

Ein entscheidender Schritt, um die globale Nutzung der Solarenergie zu<br />

beschleunigen, ist die Internationalisierung sowohl des Marketings als<br />

auch der Forschung. Es war eine Freude für uns, die Erkenntnisse, die wir<br />

in Sachen Solarenergie in Deutschland gewonnen hatten, mit nach Hause<br />

zu nehmen. Jetzt laden wir Sie ein, den Grand Canyon-Staat Arizona zu<br />

besuchen, denn wir würden uns gerne revanchieren und Ihnen unsererseits<br />

etwas zurückgeben.<br />

26


AM LANGEN ENDE DER<br />

SONNENALLEE – DAS<br />

SOLAR VALLEY STELLT<br />

SICH VOR<br />

27


28<br />

SOLAR VALLEY


AM LANGEN ENDE DER SONNENALLEE –<br />

DAS SOLAR VALLEY STELLT SICH VOR<br />

Thalheim – ein kleiner Ort in Ostdeutschland mit etwa 1.500 Einwohnern,<br />

nicht weit von Leipzig, nicht allzu weit von Berlin, und doch etwas<br />

verloren in der weiten, flachen Landschaft, in der die hoch aufragenden<br />

Windräder die einzige Erhebung sind. Wenn da nicht die Baukräne wären<br />

und die mehr oder weniger fertig gestellten Fabrikhallen, die sich in<br />

Richtung Autobahn fast wie an einer Perlenkette aufgereiht erheben.<br />

Was hier entsteht, nennen die Bauherren und die lokalen Politiker voller<br />

Stolz das „Solar Valley“. Denn in all diesen Fabriken entstehen Photovoltaik-Zellen<br />

oder -Module. Und mitten durch führt die Sonnenallee.<br />

Zwar sind die Bäume noch sehr jung und klein, die diese Allee säumen,<br />

aber das mit der Sonne stimmt schon mal. Diese Straße, deren Namen<br />

sowohl das Selbstbewusstsein als auch die listige Selbstironie der Einheimischen<br />

ausdrückt, werden wir entlanggehen, um zu verstehen, was<br />

hier entsteht.<br />

Bevor es losgeht, ein kurzer Gedankenflug nach Kalifornien ins Silicon<br />

Valley – das hat für viele Menschen einen magischen Klang. Von dem Tal<br />

in der Nähe der kalifornischen Metropole San Francisco nahm eine technische<br />

Revolution ihren Ausgang. Die Entwicklung der Region zu einem<br />

Zentrum der Hochtechnologie begann 1951 mit der Einrichtung eines<br />

Forschungs- und Industriegebiets, dem Stanford Industrial Park neben<br />

der weltberühmten Stanford University. Von den 1960er-Jahren an<br />

erlebte das Silicon Valley – korrekt eigentlich Santa Clara Valley – einen<br />

Boom, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte. Hochtechnologieunternehmen<br />

siedelten sich an – Hewlett Packard, Google, IBM oder Apple<br />

sind heute Namen, die die ganze Welt kennt. Die Studenten William<br />

Hewlett und David Packard waren die ersten, die 1938 im Tal eine Elektronikfirma<br />

gründeten. Ihr Unternehmen wirkte wie eine Keimzelle – nach<br />

und nach kamen immer mehr große und kleine Technologieunternehmen<br />

hinzu.<br />

Gemeinsam war vielen dieser Firmen das Grundmaterial, mit dem sie<br />

sich in allen möglichen Veredelungsstufen beschäftigten und das dem<br />

ganzen Landstrich seinen Namen gab: Silizium. Gewonnen aus Sand, in<br />

so großen Mengen auf der Erde vorhanden wie kein anderes Element<br />

außer Sauerstoff, in reiner Form grau und unscheinbar – eigentlich alles<br />

andere als ein Star unter den Elementen. Es ist Hauptbestandteil von<br />

Halbedelsteinen und Schmucksteinen wie etwa Amethyst, Rosen- und<br />

Rauchquarz, Achat, Jaspis und Opal – aber nie hat es Expeditionen in<br />

Bewegung gesetzt, Könige gestürzt oder Kriege ausgelöst. Und doch hat<br />

es die Welt verändert wie kein anderes Element vor ihm. Unser Zeitalter<br />

der lichtschnellen Datenverarbeitung, der elektronischen Steuerungen,<br />

der Hochgeschwindigkeitsdatenbahnen und riesigen Wissensspeicher<br />

wäre ohne Silizium nicht denkbar.<br />

29


30<br />

SOLAR VALLEY THALHEIM


THALHEIM IST TEIL EINER GLOBALEN BEWEGUNG<br />

Ortswechsel – diesmal nicht in Gedanken, sondern real, zurück nach<br />

Wolfen-Thalheim im ehemaligen mitteldeutschen Chemiedreieck der<br />

früheren DDR. Nichts erinnert hier an Kalifornien, aber vieles an die Ausgangslage<br />

im Silicon Valley. Hier wie dort ging es – zunächst einmal – um<br />

Silizium. Und ebenso wie in der Wiege der IT-Revolution steht hier wie<br />

eine Keimzelle ein Unternehmen am Anfang einer Entwicklung. Und die<br />

vielleicht wichtigste Gemeinsamkeit: Auch Wolfen-Thalheim ist mittlerweile<br />

Standort für Unternehmen, die als Teil einer globalen Bewegung das<br />

Angesicht der Welt von Grund auf verändern werden. Im kalifornischen<br />

Silicon Valley wurde der Abschied von der Industriegesellschaft im klassischen<br />

Sinne und der Übergang zur Wissens- und Informationstechnologie<br />

eingeläutet – in Wolfen-Thalheim geht es um den Übergang zu einer<br />

zukunftsfähigen, nachhaltigen Energieversorgung.<br />

DIE ENERGIE DER ZUKUNFT<br />

IST REGENERATIV<br />

Die Energie der Zukunft ist regenerativ<br />

– Wind, Wasser, Biomasse, Geothermie<br />

und Solarenergie sind die<br />

fünf Stichworte für eine Energieerzeugung,<br />

die nicht das Klima schädigt oder unkalkulierbare Risiken in sich<br />

birgt. Das größte Potenzial hat dabei die Sonne. Die Photovoltaik hat deshalb<br />

in den letzten Jahren eine stürmische Entwicklung genommen. Mit<br />

der Q-Cells AG hat sich in Wolfen-Thalheim ein Unternehmen etabliert,<br />

das zu den weltweit größten der Branche gehört. Die Q-Cells AG ist damit<br />

zu einer Keimzelle geworden für eine Region, die sich zu den technologisch<br />

führenden der Photovoltaik zählen kann.<br />

DAS SOLAR VALLEY IST REALITÄT<br />

All dies rechtfertigt den Namen „Solar Valley“. Wolfen-Thalheim ist Solar<br />

Valley, weil von hier nicht einfach nur technologische Impulse ausgehen,<br />

sondern weil es alle Requisiten eines zukunftsweisenden Hochtechnologiestandorts<br />

aufweist: ein Thema von globaler Bedeutung, technologische<br />

Marktführerschaft und international führende Spitzenforschung.<br />

Ausgehend von der Q-Cells AG entwickelt sich ein Zentrum der photovoltaischen<br />

Industrie, das ein Spektrum von Technologien aufspannt wie<br />

nirgendwo sonst auf der Welt.<br />

In einer Hinsicht geht das Solar Valley über sein kalifornisches Vorbild<br />

hinaus: Es geht längst nicht mehr nur um Silizium. In der Photovoltaik<br />

spielt Silizium in Form multi- oder monokristalliner Solarzellen auch<br />

weiterhin die Hauptrolle, alternative Konzepte gewinnen aber deutlich an<br />

Boden. Bei ihnen geht es entweder darum, mit neuen Fertigungsverfahren<br />

und Zellenkonzepten hochreines und wertvolles Silizium einzusparen<br />

– oder gleich ganz darauf zu verzichten und andere Halbleiter für Stromerzeugung<br />

aus Sonnenlicht zu nutzen. Im Solar Valley etablieren sich zurzeit<br />

Unternehmen, die in ihrer Gesamtheit die viel versprechendsten<br />

Technologien der Photovoltaik abdecken. Diese unterschiedlichen Technologien<br />

werden im nächsten Jahrzehnt die kristalline Siliziumtechnologie<br />

in der Photovoltaik nicht verdrängen, sondern sinnvoll ergänzen. Nur<br />

mit allen unterschiedlichen Ansätzen zusammen ist die erforderliche<br />

Energiewende zu schaffen und der riesige Bedarf an photovoltaischer<br />

Stromerzeugung zu decken.<br />

Das Solar Valley wird damit endgültig zur Jobmaschine. Hier werden in<br />

den nächsten Jahren Tausende von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen entstehen.<br />

Quer durch alle Qualifikationen – in der Produktion ebenso wie<br />

in der Logistik, für die Forschung und Entwicklung ebenso wie im Management.<br />

Wie und wo dieses alles passiert, erfährt man auf einem Spaziergang<br />

durch die „Sonnenallee“ – mitten durchs Solar Valley.<br />

31


Q-<strong>CELLS</strong> WÄCHST UND<br />

Wir beginnen unseren Spaziergang an der größten Baustelle von allen.<br />

Hier entsteht die fünfte und größte Produktionslinie der Q-Cells AG, in<br />

der bereits Mitte dieses Jahres die ersten Solarzellen produziert werden.<br />

Thomas Schmidt, der für den Bau zuständige Vorstand, gerät ins Schwärmen:<br />

„Diese Fabrik wird unser neues Meisterstück. Wir gewinnen dadurch<br />

eine zusätzliche Kapazität von 240 MWp. Das wird eine der größten<br />

Solarzellenfabriken der Welt.“ Aber es ist nicht nur die Größe der Halle,<br />

die die Bedeutung ausmacht – auch wenn sie für den Betrachter auf der<br />

Sonnenallee schon ziemlich beeindruckend ist. Auch das Innenleben soll<br />

Maßstäbe setzen: „Wir nehmen all unsere Erfahrungen aus den letzten<br />

Linien mit herüber und können so den Produktionsprozess weiter optimieren“,<br />

sagt Schmidt. „Da wir eine sehr junge Industrie sind, müssen wir in<br />

neuen Linien auch mal etwas ausprobieren, was wir uns gemeinsam mit<br />

den Maschinenherstellern ausgedacht haben. Was sich da bewährt,<br />

kommt in die Linie V, gemeinsam mit neuen Anlagen und Prozessen, von<br />

denen wir uns Fortschritte bei Qualität, Wirkungsgrad und Durchsatz versprechen.“<br />

Es ist also mehr als nur eine neue Halle, in der mehr vom<br />

Gleichen gemacht wird. Neue, bessere Prozesse bringen die Photovoltaik<br />

voran auf ihrem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit. Das ist der Spirit des<br />

Solar Valley.<br />

Direkt nebenan entsteht das Q-Cells-Technikum, die nächste Station auf<br />

unserem Spaziergang. Hier treffen wir den Leiter der Forschung und Entwicklung,<br />

Dr. Jörg Müller.<br />

Herr Müller, was ist das Technikum?<br />

Q-Cells hat einen starken Fokus auf Innovationen und auf<br />

neue Zellkonzepte. Wir kooperieren deshalb mit Universitäten und<br />

Forschungsinstituten und arbeiten gemeinsam an der Weiterentwicklung<br />

der Standard-Solarzelle. Diese Entwicklungen im Labor<br />

– und das heißt konkret: kleinflächige Zellen in kleiner Stückzahl –<br />

wollen wir schnell und effizient in die Serienproduktion über führen<br />

– also großflächige Zellen in großer Stückzahl. Dafür bauen wir<br />

das Technikum.<br />

Wie muss ich mir das Technikum konkret vorstellen?<br />

... als kleine flexible Produktionslinie. Im Technikum installieren<br />

wir Maschinen für neue Produktionsprozesse. Diese Maschinen sind<br />

aber so flexibel, dass wir die unterschiedlichsten Prozesse fahren<br />

können. Das Ziel ist immer das Scale-up von den Laborverhältnissen<br />

zur Serienproduktion.<br />

Was gibt es denn bei der Standardzelle noch zu verbessern?<br />

Prinzipiell fast alles. Im Moment liegt der Wirkungsgrad multikristalliner<br />

Zellen zwischen 15 und 16 %. Unser Ziel ist es, diesen<br />

Wirkungsgrad mittelfristig auf 18 % zu erhöhen. Dafür müssen wir<br />

viele einzelne Prozessschritte in der Zellenfertigung verbessern –<br />

beispielsweise die Kontaktierung oder die optischen Eigenschaften<br />

der Zelle.<br />

Was hat denn der Kunde davon?<br />

Der Kunde erhält eine Zelle mit höherem Wirkungsgrad, also<br />

mehr Energie pro Flächeneinheit. Diese höhere Energieerzeugung<br />

wollen wir mindestens mit den gleichen Kosten, möglichst sogar<br />

weniger, erreichen. Das bedeutet eine Reduktion der Stromgestehungskosten.<br />

Und das ist ein Schritt, um konkurrenzfähig zu<br />

anderen Arten der Stromerzeugung zu werden.<br />

Welche Pfeile haben Sie im Bereich Forschung und Entwicklung<br />

noch im Köcher?<br />

Wir arbeiten daran, die monokristalline Hocheffizienz-Zelle, die<br />

wir bereits auf der Europäischen PV-Konferenz in Dresden vorgestellt<br />

haben, auf die Produktion hochzuskalieren. Das wird ein<br />

echter Turbo mit über 20 % Wirkungsgrad.<br />

32


FORSCHT<br />

Dr. Jörg Müller wird im neuen<br />

Q-Cells-Technikum an besseren<br />

Solarzellen forschen.<br />

33


EverQ<br />

Nach einem nur kurzen Weg erreichen wir ein bereits bekanntes Unternehmen:<br />

Die EverQ GmbH ist ein Joint Venture der Q-Cells AG, der<br />

norwegischen Renewable Energy Corporation ASA (REC) sowie der Evergreen<br />

Solar Inc. aus Marlboro, Massachusetts, USA. Die EverQ GmbH<br />

stellt in einer integrierten Fer tigungslinie Wafer, Solarzellen und - module<br />

her. Sie gehört zwar in die Reihe der Unternehmen, die sich mit kristalliner<br />

Siliziumtechnologie befassen – aber in einer ganz besonderen Weise:<br />

Es gibt keine gesägten Siliziumwafer. Bei EverQ werden die Wafer „gezogen“.<br />

Das von der amerikanischen Evergreen Solar entwickelte String-<br />

Ribbon Verfahren gehört zu den innovativsten der kristallinen Siliziumtechnologie.<br />

Die Waferfertigung beim String-Ribbon Verfahren beginnt mit einer Siliziumschmelze<br />

in einem flachen Tiegel, durch den in vertikaler Richtung<br />

zwei hoch erhitzte Kohlenstoff- oder Quarzfasern gezogen werden – das<br />

sind die so genannten Strings, die dem Verfahren seinen Namen geben.<br />

Das flüssige Silizium bildet nun zwischen diesen beiden Strings eine<br />

dünne Haut, die beim Erkalten zu einem breiten Band – eben dem Ribbon<br />

– auskristallisiert. Dieses Band von durchschnittlich 0,2 mm Dicke wird<br />

anschließend in rechteckige Scheiben geschnitten, die EverQ dann weiter<br />

im klassischen Verfahren der kristallinen Technologie zu Solarzellen<br />

veredelt. Der Wirkungsgrad dieser „bandgezogenen“ Zellen beträgt etwa<br />

14 %.<br />

Der Vorteil des Bandziehverfahrens, wie es EverQ praktiziert, liegt in der<br />

Siliziumersparnis. Beim Standardverfahren – also dem Erschmelzen von<br />

Ingots, die dann zu Wafern zersägt werden – gehen bis zu 40 % des eingesetzten<br />

Siliziums verloren. Dieser großzügige Umgang mit dem immer<br />

noch knappen Solarsilizium ist ein erheblicher Kostenfaktor, ebenso wie<br />

der enorme Energieeinsatz.<br />

Nach nur neun Monaten Bauzeit meldete Richard Feldt, Vorstandschef<br />

von Evergreen Solar, im April <strong>2006</strong> die Fertigung startklar. Die Pro duk -<br />

tion hat eine Jahreskapazität von 30 MWp und beschäftigt 400 Mitarbeiter.<br />

„Dass wir den Aufbau in dieser kurzen Zeit geschafft haben, war nur<br />

durch den vollen Einsatz der beteiligten Unternehmen und vor allem<br />

durch das außergewöhnliche Engagement der Mitarbeiter möglich“,<br />

betont Feldt.<br />

34<br />

Doch damit nicht genug: Neben der großen, schiefergrauen ersten Produktionshalle<br />

entsteht EverQ 2 – das zweite Werk mit einer Produktionskapazität<br />

von 60 MWp wird im zweiten Quartal 2007 die Produktion<br />

aufnehmen. Dann werden noch mehr Module „made in Thalheim“ die<br />

Sonnenallee verlassen.<br />

i<br />

KURZ: STRING-RIBBON ...<br />

... heißt das bei EverQ praktizierte Verfahren. Es unterscheidet<br />

sich vom Standardprozess der kristallinen Technologie<br />

durch die Art der Waferproduktion. Die Wafer werden nicht aus<br />

Ingots gesägt, sondern aus einer flüssigen Siliziumschmelze<br />

„gezogen“. Dabei bildet sich zwischen zwei senkrecht gezogenen<br />

Fasern eine dünne Siliziumhaut – ähnlich wie bei Seifenblasen.<br />

Der Wirkungsgrad der Zellen liegt bei 14 %.


Setzen wir unseren Spaziergang durch die Sonnenallee fort – schräg<br />

gegenüber noch ein bekanntes Unternehmen: Die CSG Solar AG fuhr ihre<br />

Produktionslinie in der neuen, 9.000 Quadratmeter großen Halle im März<br />

<strong>2006</strong> hoch. Die Mitarbeiter um den australischen Vorstandsvorsitzenden<br />

David Hogg erreichten schnell die erste Kapazitätsstufe mit 12 MWp und<br />

konnten diese bis Jahresende <strong>2006</strong> noch einmal verdoppeln.<br />

Bei der CSG Solar verlassen wir endgültig die Standardverfahren der<br />

kristallinen Siliziumtechnologie. Zwar geht es bei CSG auch um Silizium,<br />

aber in einer ganz anderen Form. Siliziumwafer spielen hier keine Rolle<br />

mehr. Die neue Idee verbirgt sich vielmehr hinter dem Namen – CSG<br />

bedeutet „Crystalline Silicon on Glass“. Das Prinzip ist einfach: Die<br />

photovoltaische Absorberschicht wird in großen Flächen auf ein Glassubstrat<br />

abgeschieden.<br />

Um die Lichtausbeute zu erhöhen, wird das Glassubstrat vor dem Auftragen<br />

der Siliziumschichten aufgeraut und eine Antireflexschicht aufgebracht.<br />

In einem speziellen Reaktor scheidet nun ein siliziumhaltiges Gas<br />

auf dem Glassubstrat eine äußerst dünne Siliziumschicht ab, die in einem<br />

weiteren Wärmeprozess auskristallisiert. Diese Schicht ist mit maximal<br />

2 Mikrometer hundert Mal dünner als die herkömmlichen gesägten Wafer.<br />

Den Schluss bildet eine Aluminiumschicht. In weiteren Prozessschritten,<br />

bei denen Laser und Ink-Jet-Techniken eingesetzt werden, wird aus dem<br />

großflächigen Glassubstrat mit dünner Siliziumschicht ein funktionsfähiges<br />

Solarmodul. Der Vorteil des Verfahrens liegt auf der Hand: eine<br />

erhebliche Einsparung von Silizium. Durch den Verzicht auf herkömmliche<br />

Wafer ist CSG völlig unabhängig von der Liefersituation auf dem<br />

Wafermarkt. Außerdem sind CSG-Module überdurchschnittlich leistungsstabil<br />

über die gesamte Lebensdauer.<br />

i<br />

KURZ: CSG ..<br />

... steht für Crystalline Silicon on Glass. Hierbei wird eine<br />

Antireflexschicht und extrem dünne Schicht Silizium – maximal<br />

2 Mikrometer – auf ein preisgünstiges Glassubstrat abgeschieden.<br />

Den Abschluss bildet eine Aluminiumschicht. In der Pilotlinie<br />

in Sydney wird ein Wirkungsgrad von 8,2 % erreicht, im Labor<br />

von 10 %.<br />

35


WAS MACHT<br />

BRILLIANT<br />

234?<br />

Meister des Tandemkonzepts:<br />

Dr. Torsten Brammer ist Cheftechnologe<br />

bei Brilliant 234.<br />

36


Weiter geht es auf unserem Weg durch die Sonnenallee. Brilliant 234.<br />

GmbH ist der etwas merkwürdige, aber prägnante Name eines Unternehmens,<br />

das mit einer wirkungsvollen Verbindung zweier photoaktiver<br />

Schichten seine Kunden überzeugen will. Anfang Januar <strong>2006</strong> fiel mit<br />

einer Entscheidung des Q-Cells-Aufsichtsrats der Startschuss für<br />

Brilliant, im August erfolgte der erste Spatenstich für die mittlerweile fertig<br />

gestellte Produktionshalle. Hier treffen wir auch den technischen<br />

Geschäftsführer, Dr. Torsten Brammer:<br />

Herr Brammer, was macht Brilliant 234.?<br />

Wir stellen photovoltaische Solarmodule auf Basis der Mikromorphtechnologie<br />

her – das ist eine Dünnschichttechnologie.<br />

Da werden doch sicher dünne Schichten auf ein Substrat aufgebracht.<br />

Wie funktioniert denn das genau?<br />

Ganz richtig – wir beginnen mit Glasscheiben, auf denen wir vorderseitig<br />

einen Kontakt aufbringen, der ist durchsichtig, aber auch<br />

elektrisch leitend. Dann scheiden wir gewissermaßen zwei Solarzellen<br />

übereinander ab, nämlich amorphes und mikrokristallines Silizium.<br />

Das geschieht in einer Atmosphäre aus siliziumhaltigem Gas.<br />

Danach stellen wir den Rückkontakt her und mittels Laser die<br />

integrierte Serienverschaltung der Zellen.<br />

Wozu denn zwei photoaktive Schichten? Tut es nicht auch eine?<br />

Eine geht auch, aber zwei sind besser, weil wir damit das Sonnenlicht<br />

besser ausnutzen. Jede photoaktive Schicht nutzt einen speziellen<br />

Bereich des Sonnenlichtspektrums – eine ist spezialisiert<br />

auf den hochenergetischen, die andere auf den niedrigenergetischen<br />

Bereich. Beide ergänzen sich also.<br />

Verglichen mit den Standardmodulen der kristallinen Technologie.<br />

Was ist denn der Vorteil Ihrer Module?<br />

Unsere Herstellungskosten sind sehr viel geringer. Das wiegt den<br />

Nachteil des geringeren Wirkungsgrads auf. Wir verwenden hauchdünne<br />

Schichten von zusammen unter zwei Mikrometern und die<br />

eingesetzten Materialien sind zudem sehr preisgünstig.<br />

Also erwarten Sie keine Engpässe beim Vormaterial?<br />

Nein, die eingesetzten Materialien sind nahezu unbegrenzt verfügbar.<br />

Für welchen Einsatzzweck eignen sich Ihre Module denn am besten?<br />

Unsere Kunden werden die Module in großen Freiflächenanlagen<br />

oder auf großen Dächern einsetzen. Überall dort, wo genügend<br />

Fläche zur Verfügung steht, spielen unsere Module ihre Stärke aus.<br />

Also nicht geeignet fürs Einfamilienhaus?<br />

Nicht unbedingt, sehr wohl aber bei gebäudeintegrierten Anwendungen.<br />

Die Module sehen einfach toll aus – dunkel und homogen.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Die ersten Module erwarten wir bald, bis Mitte des Jahres. Zum<br />

Jahresende haben wir dann eine Kapazität von 8 MWp. Kurz darauf<br />

werden wir bereits bei 25 MWp liegen.<br />

Entscheidend ist, was hinten herauskommt. Welche Wirkungsgrade<br />

erzielen Sie denn?<br />

Ein Modul wird bei uns 120 Watt produzieren und wir streben einen<br />

Wirkungsgrad von 8,5 % an, später über 10 %.<br />

i<br />

KURZ: MIKROMORPH ...<br />

... ist eine Wortschöpfung aus mikrokristallin und amorph – damit sind die beiden<br />

Siliziumschichten gemeint, die zusammen auf einem Glassubstrat abgeschieden werden.<br />

Der Clou: Beide Materialien sind für einen speziellen Bereich des Sonnenlichts zuständig<br />

– zusammen beuten sie ein bedeutend größeres Lichtspektrum aus als kristalline<br />

Standardzellen. Der Wirkungsgrad der Module liegt momentan bei etwa 8,5 %, das<br />

Potenzial bei weit über 10 %.<br />

37


CALYXO<br />

Dunkel, homogen und matt glänzend – ein ähnliches Erscheinungsbild<br />

wie die mikromorphen Panels von Brilliant bieten die ersten Solarmodule,<br />

die noch in diesem Frühjahr die Calyxo-Halle verlassen sollen. Dabei handelt<br />

es sich nicht um einen karibischen Tanzpalast, sondern um eine<br />

umfunktionierte Industriehalle ganz am Anfang der Sonnenallee, den wir<br />

nun erreicht haben. Im Mai <strong>2006</strong> war die Errichtung der Halle abgeschlossen,<br />

danach begann die Installation der Prototypenlinie. „Wir<br />

wollen noch in der ersten Jahreshälfte 2007 ein erstes Modul in der<br />

Größe 60 x 120 cm 2 produzieren“, kündigt Calyxos Technischer Geschäftsführer,<br />

Dr. Ralf Wendt, an. „Wenn dieser Meilenstein erreicht ist, bauen<br />

wir die Linie zur Produktionslinie mit einer Jahreskapazität von 25 MWp<br />

aus.“ Die Mitarbeiterzahl wird dann schnell auf über 100 steigen. Die<br />

Zuversicht, diese ehrgeizigen Pläne verwirklichen zu können, gründet sich<br />

auch auf die erfolgreiche Kooperation mit einem amerikanischen Technologiepartner,<br />

der Calyxo eine weltweit exklusive Lizenz für die neue Technologie<br />

erteilt hat.<br />

Die Calyxo GmbH verwendet für ihre Module kein Silizium – auch nicht in<br />

ganz dünnen Schichten. Photovoltaik ist nämlich keineswegs an Silizium<br />

gebunden, vielmehr gibt es mehr als hundert Halbleiter, die den Photoeffekt<br />

zeigen, der Licht in Strom verwandelt. Welchen benutzt Calyxo?<br />

„Wir stellen CdTe-Module her – die chemische Formel steht für Cadmium-<br />

Tellurid“, erklärt Wendt. „Diese Verbindung ist eine der besten Ausgangsstoffe<br />

für Dünnschichtsolarzellen.“<br />

DUNKEL UND MATT<br />

GLÄNZEND – SO SCHÖN<br />

KÖNNEN MODULE SEIN<br />

Den Herstellungsprozess kann man<br />

sich als eine Art kontrollierten Niederschlag<br />

vorstellen: Ein Glassubstrat –<br />

in diesem Fall auf der lichtzugewandten<br />

Seite – erhält als Erstes eine<br />

dünne leitfähige Oxidschicht als Frontkontakt, danach in zwei Durchgängen<br />

die photoaktive CdTe-Schicht. In weiteren Schritten folgt der Rückkontakt.<br />

Die äußerst stabile Verbindung CdTe ist ungiftig. Sowohl Cadmium<br />

als auch Tellur – die Grundstoffe der Verbindung – fallen als Abfallprodukte<br />

in der Verhüttung von verschiedenen Metallen an. Da ist die<br />

Herstellung von Solarmodulen fast schon so etwas wie ein umweltfreundliches<br />

Recycling. Denn nicht nur kann Solarstrom hergestellt werden – es<br />

ist auch noch die Gefahr gebannt, dass das Cadmium in die Umwelt entweicht.<br />

Das Verfahren zeigt viel versprechende Eigenschaften, fährt Wendt fort:<br />

„Der Produktionsprozess ist robust und verläuft mit hoher Geschwindigkeit.<br />

Kostenvorteile ergeben sich aus der Verwendung eines preisgünstigen<br />

Substrats und dem geringen Materialverbrauch durch die erzielten<br />

dünnen Schichten.“ Die möglichen Wirkungsgrade liegen deutlich über<br />

10 %. Damit zwar noch unter denen der kristallinen Standardzellen, aber<br />

auch hier wiegen – wie bei den mikromorphen Modulen der Brillant 234.<br />

– die Preisvorteile die geringere elektrische Leistungsfähigkeit mehr als<br />

auf. Eine typische Anwendung: große Freiflächenanlagen.<br />

38


Sorgt mit neuer Technologie<br />

für Kostenvorteile: Dr. Ralf Wendt,<br />

CTO von Calyxo.<br />

i<br />

KURZ: CdTe ...<br />

... ist die Kurzbezeichnung für Cadmium-Tellurid. Dieses<br />

quasi keramische Material ersetzt das üblicherweise verwendete<br />

Silizium als photoaktive Schicht. Die Abscheidung dieser Schicht<br />

erfolgt in einem technisch anspruchsvollen Prozess aus der<br />

Gasphase des Ausgangsstoffes CdTe. Die so produzierten Module<br />

gehören mit einer anthrazitähnlichen bis dunkelgrünen Färbung<br />

und den charakteristischen feinen Querlinien zu den „elegantesten“<br />

auf dem Photovoltaikmarkt. Die möglichen Wirkungsgrade<br />

liegen bei über 10 %.<br />

39


SOLIBRO<br />

Wo heute noch Wiese ist, soll eine Solarfabrik<br />

entstehen: eine große Aufgabe für Johannes<br />

Segner, COO von Solibro.<br />

i<br />

KURZ: CIGS ...<br />

... steht für eine Kombination der Elemente Kupfer, Indium,<br />

Gallium und Selen, die zusammen die photoaktive Schicht bilden.<br />

Diese Elemente werden in einem komplexen Prozess auf ein Trägermaterial<br />

– meistens Glas – aufgedampft. Die homogenen, schwarzen<br />

CIGS-Module enthalten also kein Silizium. Wirkungsgrade von 12 %<br />

in der Massenfertigung sind möglich.<br />

Der jüngste Q-Cells-Ableger, der das bereits bestehende Technik-Portfolio<br />

in Richtung Dünnschicht ergänzt, ist die Solibro GmbH. Das Joint<br />

Venture zwischen der Q-Cells AG und der schwedischen Solibro AB wurde<br />

erst im November <strong>2006</strong> beschlossen – Q-Cells ist mit einem Anteil von<br />

67,5 % beteiligt. Eine Baustelle gibt es noch nicht zu bestaunen – aber<br />

der Bauplatz ist reserviert. Bald soll hier die erste Fabrik gebaut werden,<br />

mit einer Jahreskapazität von 25 MWp bis 30 MWp und etwa 130 Arbeitsplätzen.<br />

„Unsere Aufgabe ist es, den Fertigungsprozess von Schweden<br />

nach Thalheim zu übertragen und in industrielle Maßstäbe umzusetzen“,<br />

umreißt Solibros Geschäftsführer Johannes Segner die vor ihm liegende<br />

Arbeit.<br />

Das Verfahren, das Solibro AB in mehrjähriger Forschungsarbeit entwickelt<br />

hat, ist mit drei Patenten abgesichert. Auch die CIGS-Technologie<br />

kommt ohne Silizium aus. Das Prinzip: Die photoaktive Schicht aus<br />

Kupfer, Indium, Gallium und Selen wird in einer Vakuumkammer auf das<br />

Trägermaterial aufgebracht. Weitere elektrisch leitende Schichten dienen<br />

als Front- und Rückkontakt. Die Vorteile des Verfahrens beschreibt Segner<br />

so: „Wir haben bei der Herstellung von CIGS-Modulen eine minimale<br />

Anzahl von Einzelprozessen, damit eine große Robustheit des gesamten<br />

Fertigungsprozesses. Außerdem sind wir dabei, den Prozess auf minimalen<br />

Energieverbrauch zu optimieren.“ Beides bedeutet Kosten ersparnis in<br />

beträchtlichem Umfang.<br />

Der schwedische Partner dieses Joint Ventures ist eine Ausgründung des<br />

renommierten Ångström Solar Centers der Universität Uppsala. Das<br />

Potenzial der CIGS-Technologie ist hoch: Auf der Pilotlinie in Uppsala hat<br />

Solibro bereits Module mit einem Wirkungsgrad von mehr als 11,5 %<br />

gefertigt, unter Laborbedingungen mit einer nahezu identischen Technologie<br />

sogar 16,6 % – Weltrekord bei den Dünnschichttechnologien. Die<br />

schwarzen CIGS-Module eignen sich besonders für die Fassaden-, Dachund<br />

Gebäudeintegration. Damit rüstet sich das Solar Valley für einen<br />

weiteren Markt der Zukunft.<br />

40


i<br />

KURZ: FLEXCELL ...<br />

... ist eine Kurzform von „flexibler Zelle“. Dabei geht es<br />

um eine Schicht aus amorphem Silizium, die auf flexible Substrate<br />

wie Kunststofffolien oder Textilien aufgebracht wird. Angestrebt<br />

wird eine Rolle-Rolle-Produktion.<br />

PHOTOVOLTAIK WIRD<br />

TEIL DES ALLTAGS ALLER<br />

MENSCHEN<br />

Wir sind am Ende unseres Spaziergangs<br />

durch die Sonnenallee angelangt<br />

– und stehen vor einer leeren<br />

Wiese. Aber auch dieses bislang<br />

unbebaute Grundstück gehört zur Q-Cells-Perlenkette in der Sonnenallee.<br />

Es ist reserviert für eines der interessantesten Projekte, die die Photovoltaik<br />

dem normalen Konsumenten bieten kann – es führt zu einem<br />

Produkt, das tief in den Alltag vieler Menschen eingreifen könnte.<br />

Es geht um flexible Solarmodule der Marke „Flexcell“. Entwickelt werden<br />

sie von der VHF-Technologies SA aus dem schweizerischen Yverdon-les-<br />

Bains. Basierend auf den Forschungen des Instituts für Mikrotechnologie<br />

an der Universität von Neuchâtel werden Schichten aus amorphem Silizium<br />

auf flexiblen Kunststofffolien – potenziell auch auf Textilien – abgeschieden.<br />

Angestrebt wird eine Rolle-Rolle-Produktion – also eine<br />

Massenfertigung, bei der das Substrat von der Rolle in den Beschichtungsprozess<br />

eingeschleust wird und die fertigen Module wiederum auf<br />

eine Rolle aufgespult werden. Bislang produziert „Flexcell“ kleine Module<br />

für den Outdoor-Gebrauch. Gedacht sind sie für Segler oder andere,<br />

die gerne in der Natur unterwegs sind, aber dabei auf die Vorzüge der<br />

Elektrizität nicht verzichten möchten. Das wird auch in Zukunft eine Kundengruppe<br />

sein – denn Q-Cells möchte die Photovoltaik viel stärker im<br />

Alltag der Menschen verankern als bisher. Aber wenn die industrielle<br />

Massenproduktion anläuft, wird es weit darüber hinausgehen: Anwendung<br />

finden werden die flexiblen Solarmodule in der Gebäudetechnik als<br />

Solar-Dachbahnen, aber auch als Accessoires für Bekleidungstextilien,<br />

Aufladefolien für mobile E-Geräte oder Zeltbeschichtungen.<br />

Die Fertigungskapazitäten für die Großserie werden dann in Thalheim<br />

entstehen – genau hier, am Ende unseres Spaziergangs durch die<br />

Sonnenallee.<br />

41


DIE Q-<strong>CELLS</strong>-AKTIE<br />

STAMMDATEN ZUM 31.12.<strong>2006</strong><br />

Börsenkürzel<br />

QCE<br />

WKN 555866<br />

ISIN<br />

DE0005558662<br />

Bloomberg<br />

QCE:GR<br />

Reuters<br />

QCEG.DE<br />

TecDAX-Notierung seit dem 19. Dezember 2005<br />

Anzahl der Aktien zum 31.12.<strong>2006</strong> 74.446.552<br />

Durchschnittliche Anzahl der Aktien im Jahr <strong>2006</strong> 74.072.486<br />

Konzernergebnis je Aktie (unverwässert) 1,29 €<br />

Konzernergebnis je Aktie (verwässert) 1,21 €<br />

Marktkapitalisierung zum 31.12.<strong>2006</strong> 2.536 Mio. €<br />

Jahreshöchststand 48,03 €<br />

Jahrestiefststand 24,33 €<br />

Jahresschlusskurs 34,07 €<br />

POSITIVE ENTWICKLUNG IM GESCHÄFTSJAHR <strong>2006</strong><br />

Die internationalen Börsen in Europa, den USA und Asien konnten im<br />

Geschäftsjahr <strong>2006</strong> einen erfreulichen Aufwärtstrend verzeichnen. Noch<br />

besser als die Standardwerte – der Dow Jones verzeichnete ein Plus von<br />

14,9 %, der Nikkei erzielte eine Steigerung von 5,9 %, der EuroStoxx<br />

kletterte um 15,1 % und der DAX sogar um mehr als 21 % – haben sich<br />

jedoch die Aktien der kleineren und mittleren Unternehmen entwickelt.<br />

Der MDAX konnte auf fast 9.405 Punkte steigen, was einem Plus von<br />

über 27 % entspricht, der TecDAX, der Leitindex der 30 führenden deutschen<br />

Technologieunternehmen, in dem auch die Q-Cells gelistet ist,<br />

stieg um fast 25 % auf 748 Zähler. Innerhalb des TecDAX haben sich insbesondere<br />

die Solaraktien positiv entwickelt. Die Q-Cells-Aktie konnte<br />

das Jahr <strong>2006</strong> mit einem Wertzuwachs von 38,2 % abschließen und entwickelte<br />

sich somit besser als die vergleichbaren Indices. Der Photon-<br />

Photovoltaik-Aktienindex (PPVX), welcher den internationalen Aktienindex<br />

für die Solarstrombranche widerspiegelt, entwickelte sich auf den<br />

Stand von 2.654,64 Punkten und konnte sich somit im Jahresverlauf um<br />

9,2 % steigern.<br />

Dabei war die Entwicklung der Aktie durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet.<br />

Zu Jahresbeginn konnte die Aktie ihre Gewinne zunächst stark<br />

ausbauen und stieg auf den Höchstkurs von über 48 € (nach Aktiensplit).<br />

Hintergrund war unter anderem die Ankündigung der California Public<br />

Utilities Commission, im Rahmen der so genannten California Solar<br />

Initiative innerhalb der nächsten elf Jahre US$ 3,2 Mrd. für die Subventionierung<br />

von Solaranlagen auf Wohnhäusern bereitzustellen. Das Interesse<br />

US-amerikanischer Investoren hat sich daraufhin nochmals verstärkt.<br />

Ende Januar <strong>2006</strong> hat sich im Rahmen einer so genannten Sekundärplatzierung<br />

die Investmentgesellschaft Fidelity (FMR Corp.) mit mehr<br />

als 10 % an der Q-Cells beteiligt. Der bisherige Aktionär APAX Europe<br />

verkaufte in diesem Zusammenhang den Großteil der bis dahin gehaltenen<br />

Anteile von 11,7 %. Der Freefloat stieg durch diese Transaktion auf<br />

35 % an und damit auch die Gewichtung im Auswahlindex TecDAX.<br />

Im weiteren Verlauf kam es sowohl für die Q-Cells-Aktie als auch für die<br />

anderen Solaraktien zu einer leichten Konsolidierung. Nachdem die<br />

Q-Cells am 19. April die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2005<br />

sowie die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht hatte,<br />

erholte sich der Kurs zunächst. Unmittelbar im Anschluss an diese Meldung<br />

verkaufte der bisherige Hauptaktionär Ströher Finanzholding seine<br />

Anteile (20,5 %) im Rahmen einer kombinierten Aktien- und Umtauschanleihenplatzierung<br />

an institutionelle Investoren. Der Freefloat stieg daraufhin<br />

entsprechend weiter an. Nach diesem Verkauf waren starke<br />

Ge winnmitnahmen zu beobachten, die im Zuge der allgemeinen Marktkorrektur<br />

im Mai noch zunahmen, so dass der Aktienkurs wieder unter 25 €<br />

fiel.<br />

Auch die positiven Meldungen im Juni über die Anteilserhöhung des größten<br />

Aktionärs Good Energies Investments auf über 25 % zu einem Kurs<br />

deutlich oberhalb des Aktienkurses zu diesem Zeitpunkt sowie die<br />

Bekanntgabe der weiteren Ausbaupläne im Kerngeschäft und in den<br />

neuen Technologien konnten der Aktie nur kurzfristige Impulse verleihen.<br />

In der zweiten Jahreshälfte war der Verlauf nicht speziell von Unternehmens-,<br />

sondern eher von Gesamtmarktinformationen wie beispielsweise<br />

geopolitischen Unsicherheiten im Nahen Osten, der Erwartung konstanter<br />

Zinssätze oder fallenden Öl- und Gaspreisen geprägt. Bis zum Jahresende<br />

konnte sich die Q-Cells-Aktie jedoch wieder positiv entwickeln und<br />

schloss das Jahr <strong>2006</strong> mit einem Kurs von 34,07 € bzw. einem Kursplus<br />

von 38,2 %.<br />

Durch den Ablauf von Haltefristen der Altaktionäre im Rahmen des Börsengangs<br />

2005 kam es im vierten Quartal <strong>2006</strong> zu einer weiteren Erhöhung<br />

des Streubesitzes auf knapp über 74 % und damit zu einer weiteren<br />

Erhöhung des Gewichts der Q-Cells-Aktie im TecDAX. Die Aktionärsstruktur<br />

des Unternehmens stellt sich zum 31. Dezember <strong>2006</strong> wie folgt dar:<br />

42


AKTIE<br />

AKTIONÄRSSTRUKTUR ZUM 31.12.<strong>2006</strong><br />

25,43 % 74,57 % 64,49 %<br />

10,08 %<br />

Streubesitz<br />

Good Energies Investments B.V.*<br />

Weitere davon FMR**<br />

* Laut Mitteilung gemäß §§ 21ff.<br />

WpHG vom 07.09.<strong>2006</strong><br />

** Laut Mitteilung gemäß §§ 21ff.<br />

WpHG vom 02.08.<strong>2006</strong><br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

50<br />

AKTIENKURSENTWICKLUNG <strong>2006</strong><br />

Aktienkurs (umbasiert in €)<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

Q-Cells + 38,2 %<br />

TecDAX + 24,6 %<br />

DAX + 21,1 %<br />

PPVX + 9,21 %<br />

20<br />

Jan.<br />

Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

43


HAUPTVERSAMMLUNG IN BERLIN<br />

Die erste ordentliche Hauptversammlung nach dem Börsengang fand am<br />

29. Juni <strong>2006</strong> in Berlin statt. Dabei wurden unter anderem die folgenden<br />

– für die Entwicklung und Finanzierung des Unternehmens – wichtigen<br />

Entscheidungen zur Abstimmung gestellt und mit großer Mehrheit<br />

beschlossen:<br />

Vollständige Gewinnthesaurierung des Jahresüberschusses 2005<br />

Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis<br />

eine alte Aktie zu einer neuen Aktie (Gratisaktie oder Aktiensplit)<br />

Zustimmung zur möglichen Aufnahme einer Options- und / oder<br />

Wandelanleihe im Gesamtnennbetrag von bis zu 1,5 Mrd. €<br />

Erteilung einer neuen Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien<br />

bis zu einer Höhe von 10 % des Grundkapitals<br />

Die Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln wurde nach der<br />

Hauptversammlung durchgeführt und ist nach Eintragung des Beschlusses<br />

in das beim Amtsgericht Stendal geführte Handelsregister wirksam geworden.<br />

Die entsprechende Ausgabe der Berichtigungs- oder Gratisaktien<br />

(„Aktiensplit“) wurde zum 1. August durchgeführt. Die Aktien wurden zu<br />

diesem Zeitpunkt unter der gleichen Wertpapierkennnummer in die laufende<br />

Preisfeststellung einbezogen. Die Einbuchung dieser ab Beginn des<br />

Jahres <strong>2006</strong> gewinnberechtigten Anteile erfolgte für unsere Aktionäre<br />

kostenlos. Durch diesen Aktiensplit hat sich der Aktienkurs rein rechnerisch<br />

halbiert, während sich die Aktienzahl im Depot verdoppelt hat, so<br />

dass der Gesamtwert unverändert blieb. Der Vorteil liegt in der besseren<br />

Liquidität und Handelbarkeit der Aktie, so dass deren Attraktivität insgesamt<br />

gesteigert wird.<br />

Die Hauptversammlung hat ebenso beschlossen, für das abgelaufene<br />

Geschäftsjahr 2005 keine Dividende auszuschütten. Für das starke<br />

Wachstum des Unternehmens investieren wir sowohl im Kerngeschäft als<br />

auch den neuen Technologien deutlich mehr, als uns aus dem operativen<br />

Geschäft an finanziellen Mitteln zur Verfügung steht. Aus diesem Grund<br />

erfolgte auch im Oktober 2005 der Börsengang mit einer Eigenkapitalerhöhung<br />

um ca. 240 Mio. €. Diese Mittel sollen zunächst Gewinn bringend<br />

investiert werden, bevor eine Ausschüttung an unsere Aktionäre erfolgt.<br />

Durch eine entsprechende Steigerung des Unternehmenswerts und damit<br />

des Aktienkurses sehen wir diese Dividendenpolitik als sinnvoll für unser<br />

Unternehmen und unsere Aktionäre an.<br />

INVESTOR RELATIONS<br />

Großen Wert legen wir auf die offene und intensive Kommunikation mit<br />

Analysten, Investoren und Kleinanlegern. Die Akteure an den nationalen<br />

und internationalen Kapitalmärkten benötigen eine Vielzahl an Informationen,<br />

um ihre Investitionsentscheidung zu treffen. Aufgrund dessen<br />

suchen der Vorstand und die Abteilung Investor Relations stetig den<br />

Dialog mit den Marktakteuren, um diesen Erfordernissen gerecht zu werden.<br />

Neben der Teilnahme an nationalen und internationalen Investorenkonferenzen<br />

führten und führen wir sowohl in Deutschland als auch in anderen<br />

europäischen Ländern und den USA regelmäßige Roadshows bei institutionellen<br />

Investoren durch. Neben zahlreichen Investoren- und Analystenbesuchen<br />

am Unternehmensstandort in Thalheim informieren wir im<br />

Rahmen von Telefonkonferenzen über neueste Entwicklungen, die auch in<br />

umfangreichen Unternehmenspräsentationen über das Internet zugänglich<br />

sind. Im vergangenen Geschäftsjahr konnten wir die Beobachtung (so<br />

genannte Coverage) durch Analysten großer Bankhäuser stark ausweiten.<br />

Allein im Jahr <strong>2006</strong> haben zwölf namhafte Banken, wie beispielsweise<br />

die Deutsche Bank, Cheuvreux, Credit Suisse oder Goldman Sachs, die<br />

Q-Cells-Aktie in die Beobachtung aufgenommen, so dass derzeit 18<br />

Institute die Berichterstattung der Q-Cells intensiv verfolgen und Veröffentlichungen<br />

sowie Empfehlungen aussprechen.<br />

Ergebnis dieser offenen, detaillierten und zuverlässigen Information und<br />

Kommunikation war der 3. Platz bei der Verleihung des Capital Investor<br />

Relations-Preises der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset<br />

Management (DVFA). Über 400 Investment Professionals bewerteten die<br />

Kriterien Zielgruppenorientierung, Transparenz, Track Record und Extra<br />

Financial Reporting.<br />

44


AKTIE<br />

Dabei ergab die Auswertung der Umfrage, dass die Stärken der Investor<br />

Relations Arbeit in der Zielgruppenorientierung und in der Transparenz –<br />

das heißt Nachvollziehbarkeit und Offenheit der Informationen – liegen.<br />

In diesen Kategorien belegte die Q-Cells den ersten bzw. zweiten Platz<br />

innerhalb des TecDAX.<br />

Neben diesem Preis für die Investor Relations wurde auch der Service<br />

unserer Geschäftsberichtsbestellung gelobt. Das Rating-Team der Net-<br />

Federation hat im vergangenen Jahr die Bestellprozesse von Print-<br />

Geschäftsberichten untersucht. Insgesamt wurden 110 Unternehmen aus<br />

DAX, MDAX und TecDAX analysiert. Neben der technischen Qualität des<br />

Bestellablaufs wurden auch Punkte wie Bestätigungs-E-Mails für den<br />

Interessenten oder ein zügiger Versand bewertet. Die NetFederation<br />

bescheinigte der Q-Cells sowie der Wacker Chemie AG den besten<br />

Service.<br />

ÄNDERUNGEN NACH DEM BILANZSTICHTAG<br />

Nach dem Bilanzstichtag hat die Q-Cells im Februar dieses Jahres verschiedene<br />

Kapitalmaßnahmen durchgeführt. Erläuterungen hierzu sind<br />

auch im Nachtragsbericht des Lageberichts enthalten.<br />

Im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung hat die Good Energies Investments<br />

B.V. ihre Beteiligung an der Q-Cells deutlich erhöht. Insgesamt hat<br />

die Q-Cells 34.323.579 neue Aktien begeben. Von diesen Aktien wurden<br />

3.753.595 als Stammaktien herausgegeben. Damit erreicht Good Energies<br />

einen Stimmrechtsanteil von 29,9 %. Die weiteren 30.569.984<br />

Aktien sind Vorzugsaktien. Diese Vorzugsaktien sind nicht an der Börse<br />

notiert und gewähren keine Stimmrechte. Good Energies hat jedoch das<br />

Recht, in einem Börsenzulassungsverfahren die Vorzugsaktien in Stammaktien<br />

umzuwandeln und sie für den Börsenhandel zu registrieren. Die<br />

Vorzugsaktien sind mit einem geringen Dividendenvorzug von 3 Cent je<br />

Aktie ausgestattet. Durch die Ausgabe der neuen Aktien hat sich das<br />

Grundkapital des Unternehmens auf insgesamt 109.053.307 € erhöht.<br />

Good Energies hält damit 49,55 % der Gesamtanteile des Unternehmens.<br />

Im Gegenzug hat die Good Energies 88.456.767 Aktien der REC Renewable<br />

Energy Corporation ASA (Høvik, Norwegen) im Rahmen ein Sacheinlage<br />

in die Q-Cells eingebracht. Q-Cells hält damit 17,9 % am wichtigsten<br />

Lieferanten, der für uns ein strategischer und langfristiger Partner ist. Die<br />

Eigenkapitalbasis hat sich durch diese Transaktion deutlich verbessert.<br />

Das Eigenkapital hat sich um ca. 1,1 Mrd. € erhöht und beträgt nunmehr<br />

fast 1,6 Mrd. €. Diese Transaktion in Verbindung mit dem Abschluss<br />

eines langjährigen Liefervertrags mit der norwegischen Elkem Solar über<br />

erhebliche Mengen an metallurgischem Silizium wurde sehr positiv vom<br />

Kapitalmarkt aufgenommen und führte zu entsprechenden Kurssteigerungen<br />

der Q-Cells-Aktie. Die Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten<br />

und -konditionen für das Unternehmen zeigte sich bereits im Rahmen<br />

der Begebung einer Wandelanleihe zwei Tage nach Unterzeichung<br />

dieses Vertragswerks. Zu sehr günstigen Konditionen hat die Q-Cells Mittel<br />

in Höhe von 492,5 Mio. € zur Finanzierung des weiteren Wachstums<br />

aufnehmen können.<br />

Erstmals ist die Q-Cells aufgrund der Kurssteigerungen im Februar größtes<br />

Unternehmen im TecDAX hinsichtlich der Marktkapitalisierung des<br />

Streubesitzes.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

45


KONZERNLAGEBERICHT <strong>2006</strong><br />

SEITE 47 GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE<br />

SEITE 48 DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-<strong>CELLS</strong><br />

SEITE 48<br />

SEITE 49<br />

SEITE 51<br />

SEITE 52<br />

SEITE 52<br />

SEITE 53<br />

SEITE 53<br />

SEITE 54<br />

SEITE 55<br />

SEITE 55<br />

DIE STRATEGIE DER Q-<strong>CELLS</strong>: WACHSTUM UND KOSTENSENKUNG<br />

ERTRAGSLAGE<br />

VERMÖGENSLAGE<br />

FINANZLAGE<br />

INVESTITIONEN UND PRODUKTION<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IM KERNGESCHÄFT<br />

BESCHAFFUNG<br />

ABSATZ<br />

MITARBEITER<br />

DIE NEUEN TECHNOLOGIEN<br />

SEITE 58 NACHTRAGSBERICHT<br />

SEITE 59 RISIKOBERICHT<br />

SEITE 59<br />

SEITE 60<br />

SEITE 63<br />

RISIKOMANAGEMENTSYSTEM<br />

WESENTLICHE RISIKEN<br />

GESAMTRISIKO / FORTBESTANDSRISIKO<br />

SEITE 64 SONSTIGE ANGABEN<br />

SEITE 64<br />

SEITE 64<br />

GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS<br />

BERICHTERSTATTUNG NACH § 315 ABS. 4 HGB<br />

SEITE 66 PROGNOSEBERICHT: WACHSTUM IM<br />

IN- UND AUSLAND SOWIE DIVERSIFIZIERUNG<br />

DER TECHNOLOGIEBASIS<br />

46


KONZERNLAGEBERICHT<br />

GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE<br />

Die Weltwirtschaft entwickelt sich weiter dynamisch. Nach einer vorübergehenden<br />

Abschwächung im Jahre 2005 ist die Weltwirtschaft <strong>2006</strong><br />

nach vorläufigen Zahlen um 5,1 % gewachsen. Wachstumsmotoren waren<br />

wie in den vergangenen Jahren die Volkswirtschaften Asiens – allen voran<br />

China mit einem erwarteten Anstieg des Bruttoinlandprodukts (BIP) in<br />

<strong>2006</strong> um 10,5 %. Erfreulich auch die Entwicklung in Lateinamerika: Hier<br />

konnten die Volkswirtschaften die Entwicklung deutlich beschleunigen,<br />

sie wuchsen ähnlich stark wie der Weltdurchschnitt. Mit einem deutlichen<br />

Wirtschaftswachstum konnte auch der Euroraum aufwarten – das reale<br />

Wachstum betrug hier 2,6 % gegenüber mageren 1,3 % in 2005. Mit<br />

einem kontinuierlichen, stabilen Wachstum von um die 3 % präsentierten<br />

sich die Volkswirtschaften Japans und der USA. Und die Aussichten bleiben<br />

gut: Das Jahr 2007 verspricht das fünfte Jahr in Folge zu werden, in<br />

dem die Weltwirtschaft schneller wächst als im langjährigen Durchschnitt.<br />

Allerdings rechnen Ökonomen mit einer leichten Abschwächung der Weltkonjunktur<br />

auf hohem Niveau – ein klassisches Soft Landing mit BIP-<br />

Wachstumswerten um die 4,5 %. Die USA könnten dabei aufgrund eines<br />

Wachstums unterhalb des langjährigen Potenzials als bewährte Wachstumslokomotive<br />

ausfallen. Die relative US-Schwäche dürfte aber durch<br />

die Entwicklung in Asien und Lateinamerika weitgehend kompensiert werden.<br />

Für den Euroraum ist 2007 ähnlich wie <strong>2006</strong> erneut mit einem<br />

Wachstum von über 2 % im Jahresdurchschnitt zu rechnen.<br />

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer nachhaltigen Erholungsphase.<br />

Alle führenden Wirtschaftsinstitute konnten im vergangenen Jahr<br />

ihre Prognosen nach oben korrigieren – am Ende stand 2,7 % für das<br />

gesamte Jahr <strong>2006</strong> auf der Wachstumsskala. Diesen unerwartet hohen<br />

Wert verdankt die deutsche Wirtschaft einer bisher kaum gekannten Jahresendrallye.<br />

Das BIP erhöhte sich im letzten Quartal <strong>2006</strong> um 3,5 %<br />

und lag damit um 0,9 % absolut höher als im dritten Quartal. Diese<br />

außerordentlichen Wachstumsimpulse im vierten Quartal <strong>2006</strong> kamen<br />

sowohl aus dem Ausland als auch aus dem Inland. Der extrem dynamische<br />

Außenhandel zeichnet allerdings für den deutlich größeren Anteil<br />

an der wirtschaftlichen Belebung verantwortlich. Im Inland trugen sowohl<br />

gestiegene Investitionen als auch ein erhöhter privater Konsum – nicht<br />

zuletzt Vorzieheffekte auf die angekündigte Mehrwertsteuererhöhung in<br />

2007 sowie der milde Winter – zum Anstieg des BIP bei.<br />

Im laufenden Jahr sind solche konjunkturellen Sondereffekte bisher nicht<br />

erkennbar. Höhere Belastungen für Konsumenten und Unternehmen, die<br />

etwas nachlassende Dynamik der Weltkonjunktur und die damit verbundene<br />

Verschärfung des Wettbewerbs führen dazu, dass das Wachstum der<br />

deutschen Volkswirtschaft 2007 nicht so hoch ausfallen wird wie <strong>2006</strong>.<br />

Die „Organisation for Economic Cooperation and Development“ rechnet<br />

für Deutschland mit einer Steigerung des BIP von 1,8 %. Wachstumsmotoren<br />

bleiben in Deutschland allen voran der Export und die Unternehmensinvestitionen.<br />

Auch <strong>2006</strong> konnte Deutschland seine Stellung als<br />

Exportweltmeister halten.<br />

Die Wirtschaftsentwicklung hängt am seidenen Faden einer labilen Energieversorgung.<br />

Politische Risiken und der extrem gestiegene Bedarf großer<br />

Schwellenländer wie China und Indien sorgten auch im Vorjahr für<br />

Turbulenzen auf den weltweiten Energiemärkten. Das blieb nicht ohne<br />

Auswirkungen auf die Energiepreise. In Deutschland verteuerte sich in<br />

<strong>2006</strong> importiertes Rohöl um 19,5 %. Dabei stiegen die Einfuhrpreise seit<br />

Jahresbeginn <strong>2006</strong> kontinuierlich an und erreichten im August <strong>2006</strong> mit<br />

fast 80 USD / Barrel historische Höchststände. Seitdem entspannen sich<br />

die Ölmärkte spürbar – im Jahresmittel 2007 ist mit einem Rohölpreis<br />

von etwa 60 USD / Barrel zu rechnen. Diese Einschätzung lässt allerdings<br />

aktuelle politische Risiken außer Betracht – der Rohölpreis ist nach wie<br />

vor einer der Hauptrisikofaktoren für die Weltwirtschaft.<br />

Nachdem bereits in 2005 die Preise für Erdgas um fast 40 % gestiegen<br />

waren, legten sie in <strong>2006</strong> noch einmal um 34,4 % zu. Darüber hinaus<br />

sorgten politische Differenzen des Hauptförderlandes Russland mit ehemaligen<br />

GUS-Staaten – mit Zugriff auf die Transfer-Pipelines – erstmalig<br />

für kurzfristige Lieferausfälle, die eine Diskussion über die Sicherheit der<br />

europäischen Erdgasversorgung auslösten.<br />

Die steigenden Energiepreise und Fragen der Versorgungssicherheit rückten<br />

<strong>2006</strong> erneut die erneuerbaren Energien in den Fokus der Aufmerksamkeit.<br />

Dazu kam seit Herbst <strong>2006</strong> eine Intensivierung der öffentlichen<br />

Debatte um den weltweiten Klimawandel und die auslösenden Faktoren.<br />

<strong>2006</strong> gehörte Meteorologen zufolge zu den sechs heißesten Jahren seit<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

47


Beginn der Aufzeichnungen, 2007 soll im Jahresdurchschnitt noch wärmer<br />

werden. Die Folgen des weltweiten Klimawandels sind unübersehbar<br />

und stellen insbesondere für ärmere Länder eine existenzielle Bedrohung<br />

dar.<br />

Einen Ausweg aus der Klimafalle zeigen erneuerbare Energien auf. Bereits<br />

jetzt spart nach Angaben des Bundesverbands Erneuerbare Energien<br />

(BEE) die Nutzung von Wind- und Wasserkraft, Sonnenenergie, Erdwärme<br />

und Bioenergie weltweit sieben Milliarden Tonnen des Treibhausgases<br />

Kohlendioxid (CO 2<br />

) ein. Ein entschlossener Ausbau erneuerbarer Energien<br />

könnte die klimaschädigenden CO 2<br />

-Emissionen bis zur Mitte des 21.<br />

Jahrhunderts um die Hälfte senken. Dafür müsste der Anteil erneuerbarer<br />

Energien am Endenergieverbrauch auf etwa 50 % gesteigert werden.<br />

In Deutschland hat der Einsatz erneuerbarer Energien einen hohen Stand<br />

erreicht. Die Bereitstellung von Strom, Wärme und Kraftstoffen wuchs<br />

<strong>2006</strong> auf mehr als 200 Mrd. Kilowattstunden – das entspricht dem Energieverbrauch<br />

von zehn Millionen Haushalten. Die erneuerbaren Energien<br />

decken 12 % des deutschen Bruttostromverbrauchs.<br />

Die Photovoltaik zählt dabei zu den dynamischsten Branchen. Hier setzte<br />

sich das weltweite Wachstum auch in <strong>2006</strong> mit einer zweistelligen prozentualen<br />

Zuwachsrate fort. Die vorherrschende Technologie mit einem<br />

Marktanteil von 90 % ist die Fertigung multi- und monokristalliner Zellen<br />

– zunehmend Marktanteile gewinnt die Dünnschichttechnik, die mit sehr<br />

dünnen Siliziumschichten oder mit anderen photoaktiven Halbleitern<br />

arbeitet.<br />

Größter Einzelmarkt war wieder Deutschland – hier gingen <strong>2006</strong> mehr als<br />

100.000 Photovoltaik-Anlagen neu ans Netz. Obwohl die nach wie vor<br />

knappe Versorgung mit Solarsilizium die Auslastung der deutschen Photovoltaik-Industrie<br />

beeinträchtigte, produzierten die deutschen Zellhersteller<br />

nach einer Erhebung des Fachmagazins „Sonne Wind & Wärme“<br />

mit 500 MWp etwa 49 % mehr Solarzellen als 2005. Die auf 2,5 GWp<br />

geschätzte installierte Photovoltaik-Nennleistung in Deutschland war so<br />

in der Lage, rund 2 Terrawattstunden Solarstrom zu produzieren. Der<br />

Gesamtumsatz der Branche stieg um 25 % auf nunmehr € 3,8 Mrd. Für<br />

das laufende Jahr ist mit einer ähnlich dynamischen Entwicklung zu rechnen.<br />

DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-<strong>CELLS</strong><br />

DIE STRATEGIE DER Q-<strong>CELLS</strong>: WACHSTUM UND KOSTENSENKUNG<br />

Das vergangene Jahr stand für die Q-Cells mehr denn je im Zeichen des<br />

profitablen Wachstums. Als eines der wachstumsstärksten Unternehmen<br />

im Zukunftsmarkt Photovoltaik konnten wir unseren Marktanteil weiter<br />

ausbauen und die Position als zweitgrößter Solarzellenhersteller festigen.<br />

Nach dem erfolgreichen Börsengang im Oktober 2005 stehen uns für die<br />

weiteren Expansionspläne ausreichende Eigenmittel zur Verfügung. Diese<br />

Mittel sollen für den Ausbau der Produktionskapazitäten im Kerngeschäft,<br />

die Kommerzialisierung der neuen Technologien sowie die Sicherung der<br />

Rohstoffversorgung eingesetzt werden.<br />

Im vergangenen Jahr konnten wir den Bau der Produktionslinie IV abschließen<br />

und mit dieser auch die volle Kapazität erreichen. Die ersten Fabriken<br />

unserer Beteiligungen EverQ GmbH und der CSG Solar AG nahmen ihre<br />

Produktion auf bzw. wurden fertig gestellt. Wir haben unser Portfolio um<br />

weitere, Erfolg versprechende Technologien mit hohem Kostensenkungspotenzial<br />

ergänzt und zum Teil bereits mit dem Kapazitätsaufbau begonnen.<br />

Um zukünftig dazu beizutragen, dass die Photovoltaik einen spürbaren<br />

Anteil am Energiemix liefert, gibt es für uns zwei wesentliche Säulen<br />

unserer Strategie: Wachstum und Kostensenkung. Trotz der hohen Wachstumsraten<br />

der Vergangenheit ist der Anteil der Photovoltaik in Deutschland<br />

und auch weltweit noch sehr gering. Nur durch weiterhin starkes<br />

Wachstum verbunden mit stetigen Kostensenkungen kann die Photovoltaik<br />

einen signifikanten Anteil an der Stromerzeugung erreichen.<br />

Um als Unternehmen einen entsprechenden Beitrag liefern zu können,<br />

werden wir auch zukünftig die Produktionskapazitäten im Kerngeschäft<br />

weiter ausbauen, durch technologische Verbesserungen die Kosten im<br />

Produktionsprozess senken und in aussichtsreiche neue Technologien<br />

investieren, um so auch den Unternehmenswert weiter zu steigern. Neben<br />

diesen nicht-finanziellen Zielen sind insbesondere die Rohertragsmarge,<br />

die EBIT-Marge und die Umsatzrendite finanzielle Kenngrößen bei<br />

unseren Entscheidungen.<br />

Die folgenden Ausführungen zum Umsatz, zur Ertrags-, Vermögens- und<br />

Finanzlage beziehen sich auf den Konzernabschluss nach IFRS.<br />

In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der Q-Cells alle in- und<br />

ausländischen Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und<br />

assoziierten Unternehmen.<br />

48


KONZERNLAGEBERICHT<br />

Tochterunternehmen<br />

Calyxo GmbH, Thalheim / Deutschland (100 % Beteiligung)<br />

Brilliant 234. GmbH / Deutschland (100 % Beteiligung)<br />

Q-Cells Asia Ltd., Hongkong / China (100 % Beteiligung)<br />

VHF-Technologies SA, Yverdon-les-Bains / Schweiz<br />

(23,44 % Beteiligung)*<br />

* Option auf 51 % der Anteile<br />

ERTRAGSLAGE<br />

Umsatzentwicklung<br />

Wie im vorangegangenen Geschäftsjahr konnte die Q-Cells ihr überdurchschnittliches<br />

Wachstum auch im Jahr <strong>2006</strong> fortsetzen. Wir haben die<br />

Produktionsleistung auf 253,1 MWp (im Vj. 165,7 MWp) gesteigert. Der<br />

Konzernumsatz stieg um 80 % auf € 539,5 Mio. (im Vj. € 299,4 Mio.).<br />

Damit lag das Wachstum der Q-Cells erneut deutlich über dem des Photovoltaik-Weltmarktes,<br />

so dass wir unseren Weltmarktanteil im vergangenen<br />

Jahr auf über 10 % steigern konnten (2005: rd. 9 %).<br />

Derzeit beliefern wir 65 Kunden in über 30 Ländern der Erde. Die wichtigsten<br />

Wachstumsmärkte im Jahr <strong>2006</strong> waren Spanien und Südkorea.<br />

Folgende Übersicht zeigt das aktuelle Produktportfolio der Q-Cells im<br />

Kerngeschäft:<br />

Assoziierte Unternehmen<br />

CSG Solar AG, Thalheim / Deutschland (21,71 % Beteiligung)<br />

The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien / USA<br />

(12,39 % Beteiligung)<br />

Gemeinschaftsunternehmen<br />

EverQ GmbH, Thalheim / Deutschland (33,33 % Beteiligung)<br />

UMSATZENTWICKLUNG IN MIO. €<br />

128,7<br />

2004<br />

299,4<br />

2005<br />

539,5<br />

<strong>2006</strong><br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

PRODUKTPORTFOLIO<br />

Multikristalline Zelle Monokristalline Zelle Multikristalline Zelle<br />

Q5<br />

125 x 125 mm<br />

Q6<br />

150 x 150 mm<br />

Q6M<br />

150 x 150 mm<br />

Q6LM<br />

156 x 156 mm<br />

Q6LTT<br />

156 x 156 mm<br />

Q6LPS<br />

156 x 156 mm<br />

Q8TT3<br />

210 x 210 mm<br />

PRODUKTMEILENSTEINE Q3 2001 Q2 2002 Q4 2003 Q3 2004 Q2 2004 Q1 <strong>2006</strong> 2008<br />

LEISTUNG PRO ZELLE 2,4 Wp 3,3 Wp 3,64 Wp 3,88 Wp 3,65 Wp 3,65 Wp 6,62 Wp<br />

49


Wie bereits im Vorjahr ist das Produkt Q6LTT (156x156 mm) Hauptumsatzträger.<br />

Mit einem Umsatz in Höhe von € 462,5 Mio. entfielen wie im<br />

Vorjahr rund 86 % der Erlöse auf dieses Produkt. Wir erwarten auch für<br />

2007, dass die Q6L-Zelle Hauptumsatzträger bleibt.<br />

Erstmals haben wir die so genannte Q6LPS für einen Kunden in Nordamerika<br />

gefertigt. Da der Modulhersteller eine eigene Kontaktierungstechnologie<br />

im Modul verwendet, sind auf der Vorderseite und auf der<br />

Rückseite der Zelle keine so genannten Busbars (Kontaktstreifen) erforderlich.<br />

Durch diese Art der Kontaktierung erzielt der Kunde eine höhere<br />

Leistungsabgabe im Modul.<br />

Die Aufteilung der Umsätze zeigt folgende Übersicht:<br />

AUFTEILUNG DER UMSÄTZE<br />

11,8 % 88,2 %<br />

Ergebnisentwicklung und Entwicklung wesentlicher GuV-Positionen<br />

Auch im vergangenen Jahr haben sich das Ergebnis der betrieblichen<br />

Tätigkeit (EBIT) und der Jahresüberschuss aufgrund des Unternehmenswachstums<br />

deutlich erhöht. Wie bereits in den Vorjahren konnten wir die<br />

relativen Kosten weiter senken.<br />

Die Rohertragsmarge konnte trotz der gestiegenen Einkaufspreise für<br />

Silizium und Wafer aufgrund von Produktionsprozessoptimierungen, Produktinnovationen<br />

sowie einer leicht verbesserten Relation zwischen<br />

Einkaufs- und Verkaufspreisen geringfügig erhöht werden.<br />

Die Abschreibungen stiegen im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> aufgrund der weiteren<br />

Investitionen in den Fabrikausbau von € 11,3 Mio. im Vorjahr auf<br />

€ 17,8 Mio. Die Abschreibungsquote* ist mit 3,2 % jedoch leicht gesunken<br />

(Vorjahr 3,6 %).<br />

Auch die Personalaufwandsquote sowie der Anteil der sonstigen betrieblichen<br />

Aufwendungen konnten im Jahr <strong>2006</strong> weiter reduziert werden. Die<br />

Personalaufwandsquote* liegt bei ca. 7,8 % (Vorjahr 9,0 %), der Anteil<br />

der sonstigen betrieblichen Aufwendungen* bei 5,7 % nach 5,9 % im Jahr<br />

2005. Im Personalaufwand sind € 6,2 Mio. als Aufwand für die langfristigen<br />

Mitarbeiterbeteiligungsprogramme enthalten.<br />

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) stieg wiederum überproportional<br />

um ca. 105 % auf € 129,4 Mio. (im Vj. € 63,2 Mio.). Die EBIT-<br />

Marge konnte auf 23,2 % erhöht werden (Vorjahr 20,3 %).<br />

■ Monokristalline Zellen<br />

■ Multikristalline Zellen<br />

Der Exportanteil betrug im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> 53,3 % (im Vj. 36,8 %)<br />

und konnte damit gegenüber den Vorjahren entsprechend der strategischen<br />

Zielsetzung wiederum deutlich gesteigert werden. Damit konnte<br />

das ursprünglich für 2008 vorgesehene Ziel, mindestens die Hälfte des<br />

Umsatzes außerhalb Deutschlands zu erlösen, bereits im vergangenen<br />

Jahr erreicht werden. Bis zum Ende des aktuellen Geschäftsjahres streben<br />

wir eine Exportquote von 60 % an. Wir erwarten, dass Deutschland<br />

auch in den nächsten Jahren der wichtigste Markt für Photovoltaik bleiben<br />

wird, jedoch die Wachstumsraten außerhalb Deutschlands noch<br />

höher ausfallen werden.<br />

Das Ergebnis der nach Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen enthält<br />

im Wesentlichen die anteiligen Anlaufverluste aus dem Aufbau der<br />

Produktionslinie der CSG Solar AG in Höhe von € 2,3 Mio. (im Vj. anteiliger<br />

Verlust von € 0,9 Mio.) sowie den anteiligen Jahresüberschuss der<br />

EverQ GmbH in Höhe von € 0,1 Mio. (im Vj. € – 0,8 Mio.). Zusätzlich ist<br />

ein einmaliger, außerordentlicher Ergebnisbeitrag aus der erstmaligen<br />

Konsolidierung des erhöhten EverQ-Anteils in Höhe von € 9,4 Mio. enthalten.<br />

Ohne den einmaligen Ergebnisbeitrag erhöhte sich der Jahresüberschuss<br />

überproportional um 116 % auf € 86,4 Mio. (im Vj. € 39,9 Mio.), nach<br />

Minderheitenanteilen um 120 % auf € 87,7 Mio.<br />

Wie im Vorjahr ist aufgrund der hohen Investitionen keine Dividendenausschüttung<br />

geplant.<br />

* Aufwandsquoten sind jeweils im Verhältnis zu<br />

Umsatz und Bestandsveränderung angegeben.<br />

50


KONZERNLAGEBERICHT<br />

VERMÖGENSLAGE<br />

Die Bilanzsumme der Q-Cells hat sich gegenüber dem Vorjahresstichtag<br />

um € 178,4 Mio. auf € 634,5 Mio. erhöht.<br />

Auf der Aktivseite haben sich die langfristigen Vermögenswerte um 119 %<br />

auf € 276,7 Mio. erhöht. Die Gründe hierfür liegen in den weiteren Investitionen<br />

in das Kerngeschäft sowie die neuen Technologien, im langfristigen<br />

Teil geleisteter Anzahlungen an Siliziumlieferanten sowie in ausgereichten<br />

Darlehen an die EverQ GmbH. Die kurzfristigen Vermögenswerte<br />

haben sich aufgrund des wachsenden Geschäftsumfangs der Q-Cells<br />

gestiegenen Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

auf € 357,8 Mio. erhöht (Vorjahr € 329,6 Mio.).<br />

Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital aufgrund des gestiegenen<br />

und thesaurierten Jahresüberschusses <strong>2006</strong> weiter erhöht. Die Eigenkapitalbasis<br />

konnte somit weiter gestärkt werden.<br />

Die Eigenkapitalquote beträgt – bei einem buchmäßigen Eigenkapital von<br />

€ 440,0 Mio. – zum Bilanzstichtag <strong>2006</strong> rund 69 %. Damit deckt das<br />

Eigenkapital sowohl das gesamte langfristige Anlagevermögen als auch<br />

Teile der kurzfristigen Vermögenswerte.<br />

ERGEBNIS DER BETRIEBLICHEN TÄTIGKEIT (EBIT) IN MIO. €<br />

15 %<br />

■ ■ EBIT<br />

19,6<br />

2004<br />

20 %<br />

EBIT-Marge<br />

63,2<br />

2005<br />

JAHRESÜBERSCHUSS NACH<br />

MINDERHEITENANTEILEN IN MIO. €<br />

10 %<br />

13 %<br />

23 %<br />

16 %<br />

129,4<br />

<strong>2006</strong><br />

9,4<br />

87,7<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

12,0<br />

39,9<br />

2004<br />

2005<br />

<strong>2006</strong><br />

■ ■ Jahresüberschuss nach Minderheitenanteilen ohne einmaligen Ergebnisbeitrag ■ Einmaliger Ergebnisbeitrag<br />

Umsatzrendite (bezogen auf Jahresüberschuss nach Minderheitenanteilen ohne einmaligen Ergebnisbeitrag)<br />

EIGENKAPITAL IN MIO. €<br />

440,0<br />

EIGENKAPITALQUOTE IN %<br />

321,3<br />

69,3 29,6<br />

30,7<br />

34,7<br />

30,7<br />

70,4<br />

69,3<br />

2004<br />

2005<br />

<strong>2006</strong><br />

2004<br />

2005<br />

<strong>2006</strong><br />

■<br />

■ Fremdkapitalquote ■ ■ Eigenkapitalquote<br />

51


FINANZLAGE<br />

Die Ziele der Steuerung finanzwirtschaftlicher Risiken sind die Minimierung<br />

von Ausfallrisiken bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

und die Sicherung einer fristenkongruenten Finanzierung des weiteren<br />

Ausbaus der Unternehmenstätigkeit. Weiterhin ist die Sicherung der<br />

Liquidität im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit von hoher Bedeutung.<br />

Die Verfolgung dieser Ziele wird durch den Einsatz entsprechender<br />

Steuerungssysteme unterstützt.<br />

Der Q-Cells sind aus der betrieblichen Tätigkeit Mittel in Höhe von<br />

€ 23,6 Mio. zugeflossen. Trotz der hohen Mittelbindung für die Position<br />

Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögenswerte in Höhe von € 116,4<br />

Mio. (Anzahlungen für Siliziumlieferungen, höheres Umlaufvermögen<br />

sowie gestiegene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) ist dies<br />

ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Für den Ausbau der Produktionskapazitäten im Kerngeschäft sowie in den<br />

Tochtergesellschaften hat das Unternehmen im Jahr <strong>2006</strong> finanzielle<br />

Mittel in Höhe von € 52,4 Mio. ausgezahlt. Weiterhin wurden € 8,8 Mio.<br />

für die Beteiligungen und € 22,6 Mio. für die Ausreichung von Darlehen<br />

an die EverQ GmbH eingesetzt.<br />

Aus der Finanzierungstätigkeit sind Mittel in Höhe von ca. € 19,8 Mio.<br />

abgeflossen. Die Gründe hierfür liegen hauptsächlich in der Rückzahlung<br />

von Krediten (€ 15,7 Mio.) sowie der Rückführung stiller Beteiligungen<br />

(€ 4,1 Mio.).<br />

Die Liquidität der Gesellschaft war jederzeit gegeben. Es gab keine Forderungsausfälle.<br />

Ausfallrisiken sind derzeit nicht erkennbar.<br />

INVESTITIONEN UND PRODUKTION<br />

Auch im Jahr <strong>2006</strong> wurden die Kapazitäten im Kerngeschäft weiter ausgebaut.<br />

Die Investitionen in Sachanlagen für das Kerngeschäft sowie die<br />

vollkonsolidierten Unternehmen beliefen sich auf insgesamt € 61,8 Mio.<br />

Daneben haben wir finanzielle Mittel in Höhe von € 8,8 Mio. für die<br />

Beteiligungen eingesetzt.<br />

Die Entwicklung der Kapazitäten im Kerngeschäft zeigt folgende Übersicht:<br />

KAPAZITÄTEN ZUM JAHRESENDE IN MWp<br />

170<br />

2004<br />

136<br />

■ Nominalkapazität ■ Produktionskapazität<br />

2005<br />

<strong>2006</strong><br />

Die angegebene Nominalkapazität ist eine theoretisch mögliche Kapazität.<br />

Bei der Berechnung werden bestimmte produkt- und produktionsspezifische<br />

Annahmen zugrunde gelegt. Produktionsunterbrechungen für<br />

Wartung, Instandhaltung, Reinigung sowie Sieb- und Pastenwechsel sind<br />

hierbei jedoch nicht berücksichtigt. Sie ist im Wesentlichen eine Vergleichsgröße.<br />

Zur Ermittlung der Produktionskapazität werden 20 % für<br />

die genannten, nicht vermeidbaren Produktionsunterbrechungen von der<br />

Nominalkapazität abgezogen. Es handelt sich hierbei um eine ungefähre<br />

Angabe, die eine bessere Basis zur Abschätzung der tatsächlich möglichen<br />

Produktionsmenge darstellt.<br />

Mitte des vergangenen Jahres konnten wir den dritten und letzten Teilabschnitt<br />

der Produktionslinie IV fertig stellen, so dass wir zu diesem Zeitpunkt<br />

über eine Nominalkapazität von ca. 350 MWp verfügten. Im<br />

III. Quartal wurden danach der Umbau sowie die Erweiterung der Produktionslinie<br />

I in Angriff genommen. Die Kapazität dieser Linie konnten wir<br />

dadurch verdoppeln. Während des gesamten Jahres <strong>2006</strong> wurden unsere<br />

Produktionslinien ständig optimiert. Durch die Optimierungs- und Erweiterungsarbeiten<br />

stieg unsere Nominalkapazität zum Jahresende <strong>2006</strong> auf<br />

ca. 420 MWp an (Produktionskapazität 336 MWp).<br />

292<br />

234<br />

420<br />

336<br />

52


KONZERNLAGEBERICHT<br />

Wie auch in der Vergangenheit werden wir in den kommenden Jahren<br />

unsere Kapazitäten durch den Bau neuer Produktionslinien weiter ausbauen.<br />

Im November <strong>2006</strong> haben wir mit dem Bau der Produktionslinie V<br />

begonnen. Diese Linie wird in mehreren Teilschritten errichtet und wird<br />

zunächst über eine Nominalkapazität von 240 MWp verfügen. Die ersten<br />

beiden Abschnitte mit einer Nominalkapazität von 120 MWp werden zeitversetzt<br />

um zwei Monate ab Mitte 2007 in Betrieb genommen und bis<br />

zum Jahresende ihre volle Kapazität erreichen. Die Nominalkapazität der<br />

Q-Cells im Kerngeschäft steigt damit auf 540 MWp (Produktionskapazität<br />

432 MWp) zum Ende des Jahres 2007. Der Endausbau der Linie V<br />

wird dann im Jahr 2008 erfolgen. Wie bereits bei den bisherigen Linien<br />

werden neue Verfahren zum Einsatz kommen, so z.B. ein neues Metallisierungskonzept<br />

sowie neue Transportsysteme, um trotz der immer geringeren<br />

Zellstärke die Bruchrate noch weiter zu senken.<br />

Die Produktionsmitarbeiter der Q-Cells arbeiten ganzjährig, sieben Tage<br />

die Woche rund um die Uhr im 4-Schicht-Betrieb. Die Produktionsleistung<br />

konnte im Jahr <strong>2006</strong> um 52,7 % auf 253,1 MWp (165,7 MWp)<br />

erhöht werden.<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IM KERNGESCHÄFT<br />

Ziel der Q-Cells ist es, die Photovoltaik-Technologie schnell und kostengünstig<br />

weiterzuentwickeln, damit sich Solarstrom mittel- bis langfristig<br />

zu einer konkurrenzfähigen Energiequelle entwickeln kann. Um diesem<br />

Ziel gerecht zu werden, investiert die Q-Cells stark im Bereich Forschung<br />

und Entwicklung. Im Jahre <strong>2006</strong> hat die Q-Cells ihre Forschungs- und<br />

Entwicklungskapazitäten im Kerngeschäft (multi- und monokristalline<br />

Zellen) und für neue Technologien erneut deutlich erweitert. Die Q-Cells<br />

verfügt nun über ein Team von 101 hoch qualifizierten PV-Spezialisten.<br />

Damit arbeiten derzeit mehr als 10 % der Beschäftigten im Bereich<br />

Forschung und Entwicklung.<br />

Die ausgeprägte Forschungs- und Entwicklungskompetenz im eigenen<br />

Haus sichert die Q-Cells durch gemeinsame Projekte und eine enge<br />

Zusammenarbeit mit führenden Universitäten und Forschungsinstituten<br />

ab. Zusätzlich bindet die Q-Cells strategische Partner aus vor- und nachgelagerten<br />

Stufen der Wertschöpfungskette in die Optimierung der<br />

Produktionsprozesse und Produkte ein.<br />

Aufgrund der intensiven Investition in Forschungsarbeiten und der ständigen<br />

Prozessoptimierung konnte die Q-Cells auch <strong>2006</strong> große technologische<br />

Fortschritte verzeichnen. So wurde unter anderem im Geschäftsjahr<br />

<strong>2006</strong> in Zusammenarbeit mit den Instituten Fraunhofer ISE, Freiburg<br />

und ISFH, Hameln eine rückseitensammelnde Hocheffizienzzelle entwickelt.<br />

Während auf kleiner Fläche (4 cm²) Wirkungsgrade von über<br />

21,5 % erreicht wurden, erzielte der industriell einsetzbare Zellprozess<br />

auf mittleren Flächen (100 cm²) über 20,5 %. Der Bau einer F&E-Linie<br />

zur Umsetzung dieses und zukünftiger Zellkonzepte wurde im Herbst<br />

<strong>2006</strong> gestartet und wird in Zukunft die Basis für den technologischen<br />

Fortschritt der Q-Cells bilden. Für diese F&E-Linie in Thalheim haben wir<br />

Investitionen in Höhe von ca. € 45 Mio. vorgesehen.<br />

Ein weiterer Fokus lag – wie auch in den Vorjahren – auf der Reduzierung<br />

der Wafer- / Zellenstärke. Da die Materialkosten – und hier wiederum die<br />

Waferkosten – den Hauptkostenblock bei Q-Cells bilden, können durch<br />

die Reduzierung der Dicke der Siliziumverbrauch pro Wp und die damit<br />

einhergehenden Kosten gesenkt werden. Bei unserem Hauptprodukt<br />

Q6LTT lag die Zelldicke im Jahr 2005 noch bei 240 bis 220 µm. Im<br />

ersten Halbjahr <strong>2006</strong> konnten wir die Dicke in enger Kooperation mit<br />

unseren Lieferanten und Kunden auf 200 µm senken. Trotz der weiteren<br />

Dickenreduzierung konnten wir den durchschnittlichen Wirkungsgrad<br />

unserer Zellen durch stetige Prozessoptimierung leicht steigern.<br />

Derzeit testen wir Produkte mit einer Zellstärke von 160 µm, in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2007 planen wir zunächst eine Umstellung auf<br />

180 µm.<br />

Unser technologischer Fokus in unserem Kerngeschäft (multi- und monokristalline<br />

Zellen) ist somit klar definiert: In den nächsten Jahren wird<br />

sich die Q-Cells insbesondere auf die weitere Reduktion der Kosten durch<br />

die Steigerung des Wirkungsgrads und die fortgesetzte Verringerung der<br />

Zellenstärke konzentrieren.<br />

BESCHAFFUNG<br />

Auch im Jahr <strong>2006</strong> herrschte aufgrund des starken Wachstums des<br />

Photovoltaik-Sektors ein Engpass beim Rohstoff Silizium. Der Siliziumpreis<br />

stieg ebenso wie in 2005 auch in <strong>2006</strong> an und hat zu erhöhten<br />

Materialeinsatzkosten geführt, die wir durch Produktions- und Produktverbesserungen<br />

und damit einhergehende Kostensenkungen sowie<br />

durch Preiserhöhungen ausgleichen konnten.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

53


Für 2007 sowie 2008 hat die Q-Cells mit Stand zum 31.12.<strong>2006</strong> insgesamt<br />

Silizium und Waferlieferungen im Volumen von 715 MWp vertrag lich<br />

abgesichert. Daneben gibt es weitere mögliche Liefermengen aus<br />

Vertragsverhandlungen, fortlaufenden Liefermengen sowie der zukünftigen<br />

Zellstärkenreduzierung. Diese Mengen belaufen sich insgesamt auf<br />

etwa 351 MWp. Erfahrungsgemäß wird hieraus ein Teil von ca. 30 %<br />

realisiert.<br />

Insgesamt hat die Q-Cells für die Jahre 2007 bis 2018 langfristige<br />

Verträge in einem Umfang von 2.485 MWp mit strategischen Partnern<br />

abgeschlossen, die bereits jetzt einen Teil unseres künftigen, weiter<br />

wachsenden Bedarfs abdecken. Zum Vorjahresstichtag beliefen sich die<br />

gesicherten Liefermengen auf rund 1.460 MWp.<br />

Die Q-Cells verfolgt grundsätzlich eine Politik von Win-win-Partnerschaften<br />

durch langfristige Verträge mit Lieferanten und Kunden. Diese<br />

Unternehmensphilosophie wird uns auch in Zukunft nicht nur bei der<br />

Beschaffung helfen, sondern auch bei der gemeinsamen schnellen Entwicklung<br />

und Umsetzung von Innovationen mit unseren Partnern.<br />

Auch für 2007 und 2008 gehen wir von Engpässen bei der Siliziumverfügbarkeit<br />

aus. Im Vergleich zu unseren Wettbewerbern befinden wir uns<br />

bei der Absicherung der Silizium- und Wafermengen aufgrund unserer<br />

Positionierung sowie der langjährigen engen und sehr guten Zusammenarbeit<br />

mit unseren Hauptlieferanten in einer guten Ausgangslage, um<br />

auch weiterhin hohe Wachstumsraten beim Produktionsvolumen realisieren<br />

zu können.<br />

Der im Februar 2007 abgeschlossene Vertrag mit Elkem Solar über die<br />

Lieferung von metallurgischem Silizium ab Mitte 2008, der detailliert im<br />

Nachtragsbericht beschrieben ist, zeigt dies deutlich.<br />

ABSATZ<br />

Als unabhängiger Spezialist bieten wir unseren Abnehmern ein breites<br />

und leistungsfähiges Produktportfolio. Durch unsere starke Position in<br />

der technologischen Entwicklung gewährleisten wir unseren Kunden, dass<br />

sie stets mit den besten Produkten beliefert werden.<br />

Um unsere starke technologische Position abzusichern, arbeiten wir eng<br />

mit unseren Hauptkunden zusammen. Die gemeinsamen Projekte umfassen<br />

neben der Forschung und Entwicklung sowie der Produktstrategie<br />

auch praktische Fragen wie Formate oder Transportbruchreduzierung. Da<br />

wir gemeinsam an der Optimierung der praktischen Leistungsfähigkeit der<br />

eingesetzten Zelle im Modul arbeiten, unterstützt die Q-Cells nicht nur<br />

die Qualität der mit ihren Zellen ausgestatteten Endprodukte, sondern<br />

steigert auch die Kundenzufriedenheit.<br />

Die Q-Cells profitiert in ihrem Absatzmarkt von der Position als konzernunabhängiger<br />

und nicht integrierter Produzent von Solarzellen.<br />

Wir haben uns in den vergangenen Jahren für viele unabhängige Modulhersteller<br />

als Hauptlieferant sowie langfristiger und verlässlicher Partner<br />

etabliert.<br />

Die Q-Cells strebt an, den Absatz ihrer Produktion langfristig durch<br />

Verträge mit einem breiten internationalen Kundenstamm zu sichern. Es<br />

liegen mittlerweile langfristige Absatzverträge mit Laufzeiten bis zum<br />

Jahr 2019 vor. Die mittel- und langfristige Abnahmesicherheit ermöglicht<br />

es uns, in Verbindung mit der guten Rohstoffversorgung den weiteren<br />

Ausbau unserer Kapazitäten besser zu planen. Wir setzen in unseren Lieferbeziehungen<br />

gezielt auf Abnehmer, die nicht nur über eine gute Bonität,<br />

sondern vor allem auch hohes Wachstumspotenzial – besonders in<br />

den internationalen Märkten – verfügen.<br />

Gemeinsam mit unseren bestehenden, aber auch neuen Kunden hat<br />

die Q-Cells die angestrebte Internationalisierung des Absatzes weiter<br />

vor angetrieben. Unsere Exportquote ist im Jahr <strong>2006</strong> auf 53,3 % (im<br />

Vj. 36,8 %) gestiegen. Ziel für das Ende des Geschäftsjahres 2007 ist<br />

eine Exportquote von 60 %.<br />

Die größten Wachstumsraten verzeichnen wir außerhalb Europas in Nordamerika<br />

(USA, Kanada und Mexiko) sowie in Asien (Korea, Indien, Hongkong,<br />

Thailand, China). Auch in weiteren Zukunftsmärkten wie Südeuropa<br />

konnten wir unsere Position weiter ausbauen. Seit dem Jahr 2002 sind<br />

wir beispielsweise in Spanien aktiv und arbeiten mittlerweile mit drei<br />

bedeutenden Modulherstellern auf dem spanischen Markt zusammen.<br />

Darüber hinaus beliefern wir unter anderem Kunden in Italien, Griechenland,<br />

Zypern und der Türkei.<br />

Seit dem Jahr 2001 arbeitet Q-Cells mit dem größten afrikanischen<br />

Modulhersteller Tenesol (Tochtergesellschaft von EDF und TOTAL) zusammen.<br />

Die Absatzmengen an diesen Partner konnten wir jedes Jahr deutlich<br />

erhöhen. Eine signifikante Anzahl von Solarmodulen in Elektrifizierungsprogrammen<br />

in Afrika, Asien und Südamerika ist dadurch mit<br />

unseren Solarzellen bestückt.<br />

54


KONZERNLAGEBERICHT<br />

MITARBEITER<br />

Mit dem anhaltend hohen Wachstum unserer Produktion haben wir auch<br />

im vergangenen Jahr zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Die<br />

Q-Cells beschäftigte konzernweit per Ende <strong>2006</strong> insgesamt 964 (Ende<br />

2005: 767) Mitarbeiter (inkl. Vorstand und Auszubildende). Die Zahl der<br />

Beschäftigten ist damit zum Jahresende <strong>2006</strong> im Vergleich zum Vorjahresstichtag<br />

um 26 % gestiegen. Neben dem Bereich Produktion sind die<br />

meisten Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Ende<br />

des vergangenen Jahres umfasste dieser Bereich insgesamt 101 Beschäftigte.<br />

Die Zahl der Auszubildenden lag Ende <strong>2006</strong> bei 39 (Ende 2005:<br />

25) und soll zukünftig deutlich erhöht werden.<br />

Die kontinuierliche Fortentwicklung der Qualifikation unserer Mitarbeiter<br />

ist für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens von besonderer<br />

Bedeutung. Im Jahr 2005 haben wir ein internes Personalentwicklungsund<br />

Ausbildungssystem („Q-Cells Academy“) aufgebaut und im vergangenen<br />

Jahr weiterentwickelt. Die Spanne der angebotenen Aus- und<br />

Weiterbildungen reicht von intensivem Englischunterricht und Schulungen<br />

in Bereichen wie Wachstumsmanagement, Arbeitsrecht und Projektmanagement<br />

bis hin zu gezielten, auf die einzelnen Mitarbeiter und ihren<br />

Arbeitsbereich zugeschnittenen Weiterbildungsangeboten und Business-<br />

Coaching für alle heutigen und angehenden Führungskräfte der Q-Cells.<br />

Die Q-Cells ist bestrebt, alle Mitarbeiter leistungsbezogen am Gewinn des<br />

Unternehmens zu beteiligen. Daher umfassen die Vergütungen nahezu<br />

aller Beschäftigten variable leistungsabhängige Bestandteile in Form von<br />

Boni und Tantiemen, die sich sowohl an der Erreichung unternehmensspezifischer<br />

als auch persönlicher Ziele orientieren. So sind beispielsweise<br />

im Bereich der Produktion Bonuszahlungen in Abhängigkeit von Kennzahlen<br />

wie Durchsatz oder Bruchquote vereinbart. Darüber hinaus haben<br />

wir im Jahr 2005 und <strong>2006</strong> verschiedene Aktienoptionsprogramme für<br />

unsere Mitarbeiter aufgelegt. Die Zuteilung von Aktienoptionen ist an die<br />

Erfüllung zu Beginn des Jahres festgelegter ambitionierter Ziele sowie die<br />

bessere Wertentwicklung der Q-Cells-Aktie im Vergleich zum TecDAX<br />

gebunden.<br />

DIE NEUEN TECHNOLOGIEN<br />

Die derzeitige Schlüsseltechnologie – multi- und monokristalline Solarzellen<br />

basierend auf Siliziumwafern – wird nach unserer Einschätzung mindestens<br />

für die nächsten zehn Jahre die am Markt führende und dominierende<br />

Technologie sein. Gleichzeitig werden neue technologische Entwicklungen<br />

parallel und komplementär dazu mehr und mehr an Bedeutung<br />

gewinnen. Einige dieser Technologien sind zurzeit bereits so weit<br />

entwickelt, dass sie in den nächsten Jahren kommerziell genutzt werden<br />

können. Die Q-Cells beobachtet diese Entwicklungen sehr aufmerksam<br />

und beteiligt sich gezielt an der Entwicklung und Kommerzialisierung<br />

neuer Technologien.<br />

Neben den Investitionen in die EverQ GmbH und die CSG Solar AG in<br />

2005 und <strong>2006</strong> hat die Q-Cells im vergangenen Geschäftsjahr zielgerichtet<br />

in weitere Unternehmen investiert, die viel versprechende Ansätze im<br />

Bereich der neuen Technologie verfolgen. Dabei ist es unser Ziel, in jeder<br />

zukünftig relevanten Technologieplattform investiert zu sein, um somit<br />

ein breites Spektrum an Produkten anbieten zu können. Im Gegensatz<br />

zum Kerngeschäft handelt es sich bei den Dünnschichttechnologien<br />

um integrierte Produktionskonzepte, das heißt, wir produzieren Solarmodule.<br />

String-Ribbon-Technologie: EverQ GmbH, Thalheim<br />

Die signifikante Reduzierung des Siliziumeinsatzes und damit der Produktionskosten<br />

ist Merkmal der String-Ribbon-Technologie, die im Rahmen<br />

der EverQ GmbH kommerzialisiert wird. Die EverQ GmbH ist ein Joint<br />

Venture mit dem US-amerikanischen Unternehmen Evergreen Solar, Inc.,<br />

Marlboro (Evergreen), sowie mit der norwegischen Renewable Energy<br />

Corporation ASA, Høvik (REC).<br />

Die erste voll integrierte Fabrik der EverQ mit einer Produktionskapazität<br />

von 30 MWp, mit deren Bau Mitte 2005 begonnen wurde, hat bereits im<br />

ersten Halbjahr <strong>2006</strong> die Produktion aufgenommen. Das erste Modul<br />

wurde Ende Februar produziert, im April vergangenen Jahres konnte die<br />

Massenproduktion starten und bereits zur Mitte des Jahres wurde der<br />

Break-even erreicht.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

55


Im zweiten Halbjahr <strong>2006</strong> konnte durch einen weiteren Siliziumliefervertrag<br />

mit der norwegischen REC, der eine Gesamtliefermenge von 7.400<br />

Tonnen innerhalb eines Zeitraums von sieben Jahren beginnend ab Mitte<br />

2008 vorsieht, die Rohstoffversorgung für die nächste Ausbaustufe gesichert<br />

werden. Um die Erweiterung der Fabrik in Thalheim noch vor 2008<br />

zu ermöglichen, wurden kurzfristige Siliziumlieferverträge mit REC und<br />

Q-Cells von Mitte 2007 bis Mitte 2008 vereinbart. Aufgrund der gesicherten<br />

Siliziumliefermengen hat EverQ im dritten Quartal <strong>2006</strong> mit dem<br />

Bau einer zweiten integrierten Wafer-, Solarzellen- und Modulfabrik mit<br />

einer Produktionskapazität von 60 MWp begonnen. Der Produktionsstart<br />

wird für das zweite Quartal 2007 erwartet, in den folgenden zwei Quartalen<br />

soll die Produktion auf die volle Kapazität hochgefahren werden.<br />

Ziel der EverQ ist es, bis Anfang 2010 eine Produktionskapazität von 300<br />

MWp zu erreichen.<br />

Die Q-Cells hält nach der Erhöhung der Anteile an der EverQ nunmehr<br />

ebenso wie Evergreen und REC 33,33 % am Unternehmen.<br />

Ende <strong>2006</strong> beschäftigte die EverQ GmbH bereits mehr als 450 Mitarbeiter,<br />

bis zum Ende des Geschäftsjahres 2007 wird eine Verdopplung dieser<br />

Zahl angestrebt.<br />

Siliziumbasierte Dünnschichttechnologie: CSG Solar AG, Thalheim<br />

Das CSG-Dünnschichtverfahren wurde seit 1995 durch die australische<br />

Firma Pacific Solar Pty Limited, Sydney, unter Mitwirkung weltweit führender<br />

Solarexperten entwickelt. Diese Technologie verbindet die Vorteile<br />

der bewährten Silizium-Technologie wie lange Lebensdauer mit den Vorteilen<br />

der Dünnschicht, unter anderem dem niedrigen Materialeinsatz. Im<br />

Produktionsprozess der CSG Solar AG, die diese Technologie sowie die<br />

Pilotlinie in Sydney von der australischen Pacific Solar erworben hat,<br />

kommt Silizium nicht in Form von Wafern zum Einsatz, sondern es wird<br />

direkt aus Silangas gewonnen. Dabei wird eine äußerst dünne Siliziumschicht<br />

mit einer Dicke von weniger als zwei µm direkt auf eine strukturierte<br />

Glasscheibe aufgebracht, die das Sonnenlicht „einfängt“. Danach<br />

wird das Silizium durch Erhitzung kristallisiert. Die dabei entstehende<br />

Schicht wird mit patentierten Laser- und Tintenstrahldruckverfahren weiterverarbeitet,<br />

um die notwendigen elektrischen Kontakte zu erzeugen,<br />

die den Solarstrom aus der Siliziumschicht ableiten.<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr konnte der Bau der ersten Dünnschichtmodulfabrik<br />

mit einer Nominalkapazität von rund 25 MWp nach Lieferverzögerungen<br />

innerhalb des festgesetzten Budgets von € 54 Mio. fertig<br />

gestellt werden. Die ersten Testmodule wurden daraufhin im dritten Quartal<br />

produziert. Durch die länger als erwartet dauernde Optimierungsphase<br />

der einzelnen Produktionsschritte konnte das Unternehmen im vergangenen<br />

Jahr noch nicht mit der Massenproduktion der Solarmodule starten.<br />

Erste Umsätze aus dem Verkauf der Dünnschichtmodule konnten<br />

somit erst ab Anfang 2007 erzielt werden. Für das zweite Quartal 2007<br />

rechnet die CSG Solar mit der Aufnahme des 4-Schicht-Betriebs. Die<br />

Q-Cells hält zum Ende des Geschäftsjahres <strong>2006</strong> einen Anteil von<br />

21,71 % an der CSG Solar. Weitere Aktionäre sind die norwegische REC,<br />

die Private Equity Gesellschaft Apax Partners sowie die Good Energies<br />

Investments.<br />

Als Anerkennung für die technologischen Leistungen gewann die CSG<br />

Solar im November <strong>2006</strong> in San Francisco den „World Technology Award<br />

<strong>2006</strong>“ in der Kategorie „Innovation im Energiebereich“. Dieser Preis wird<br />

vom Veranstalter, dem World Technology Network (WTN), zusammen mit<br />

Partnern, unter anderem New York Stock Exchange, Dow Chemical, Time<br />

Magazine und CNN, an Unternehmen vergeben, die einen signifikanten<br />

Beitrag in ihrem jeweiligen Bereich innerhalb der nächsten 20 Jahre leisten<br />

werden. Weitere Preisträger waren z. B. die Unternehmen Google und<br />

YouTube.<br />

Cadmium-Tellurid-Dünnschichttechnologie: Calyxo GmbH, Thalheim<br />

Die im Jahr 2005 gegründete 100%ige Beteiligung Calyxo GmbH begann<br />

ebenfalls im vergangenen Jahr mit der Errichtung einer ersten Produktionsstätte<br />

für Dünnschichtsolarmodule. Im Gegensatz zur CSG Solar<br />

setzt die Calyxo GmbH jedoch auf eine siliziumfreie Halbleiterschicht<br />

bestehend aus Cadmium-Tellurid, einer stabilen Verbindung zweier<br />

Stoffe, die beide Abfallprodukte bei Verhüttungsprozessen sind. Vorteile<br />

der Technologie sind die günstigen Produktionskosten je Wp und ein für<br />

Dünnschichttechnologien hohes Wirkungsgradpotenzial von über 9 % auf<br />

Modulebene. Diese Vorteile führen zu einem hohen Kostensenkungs-<br />

56


KONZERNLAGEBERICHT<br />

potenzial in der industriellen Produktion. Die Calyxo GmbH hat zur Kommerzialisierung<br />

dieser Technologie eine weltweit exklusive Lizenz erworben.<br />

Weiterer Vorteil dieser Technologie ist eine einfache Produktionsprozessführung<br />

aufgrund des zum Einsatz kommenden so genannten<br />

Atmosphärendruckverfahrens.<br />

Die ursprünglich vorgesehene kleinere Pilotlinie zum Test der Technologie<br />

in Thalheim wird aufgrund der viel versprechenden Laborergebnisse zu<br />

einer ersten Produktionslinie mit einer Nominalkapazität von ca. 25 MWp<br />

ausgebaut. Erste Testmodule werden bereits im ersten Halbjahr 2007<br />

erwartet. Nach Hochlaufen der ersten Produktionslinie sollen in der<br />

Calyxo GmbH ab der ersten Jahreshälfte 2008 ca. 150 Mitarbeiter<br />

beschäftigt werden.<br />

Mikromorphe Silizium-Dünnschichttechnologie:<br />

Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />

Bei der Brilliant 234. GmbH handelt es sich ebenfalls um eine 100 %ige<br />

Tochtergesellschaft der Q-Cells. In der Anfang <strong>2006</strong> gegründeten Gesellschaft<br />

wird eine so genannte mikromorphe Silizium-Dünnschichttechnologie<br />

in die Massenproduktion überführt. Hierbei handelt es sich um ein<br />

so genanntes Tandemkonzept, das heißt, es werden zwei verschiedene<br />

Schichten auf das Trägermaterial – eine Glasplatte – abgeschieden. Durch<br />

die Kombination einer amorphen sowie einer mikrokristallinen Schicht<br />

können deutlich bessere Wirkungsgrade im Vergleich zur herkömmlichen<br />

amorphen Dünnschichttechnologie erzielt werden. Der Wirkungsgrad in<br />

der industriellen Produktion liegt bei ca. 9 % und in Verbindung mit der<br />

groß flächigen, kostengünstigen Abscheidung der notwendigen Halbleiterschichten<br />

besitzt diese Technologie somit ebenfalls ein hohes Kostensenkungspotenzial.<br />

Nach technologischen Vorarbeiten des Instituts für Photovoltaik am Forschungszentrum<br />

Jülich und der Firma Applied Films GmbH & Co. KG<br />

(mittlerweile übernommen von der US-amerikanischen Applied Materials)<br />

begann die Brilliant 234. GmbH Mitte vergangenen Jahres mit dem Bau<br />

der ersten Produktionslinie. In einem ersten Ausbauschritt ist eine Linie<br />

mit einer Produktionskapazität von 8 MWp vorgesehen, die dann bis<br />

Anfang 2008 auf ca. 25 MWp ausgebaut werden soll. Zu Beginn des Jahres<br />

2007 hat das Unternehmen mit der Installation der erforderlichen<br />

Maschinen für die erste Ausbaustufe begonnen. Erste Testmodule erwartet<br />

die Brilliant 234. GmbH im zweiten Quartal 2007. Nach Hochfahren<br />

der zwei Ausbaustufen werden bei dem Unternehmen ab der ersten Jahreshälfte<br />

2008 rund 170 Mitarbeiter beschäftigt sein.<br />

Flexible Dünnschichttechnologie: VHF-Technologies SA,<br />

Yverdon-les-Bains / Schweiz<br />

Das Unternehmen aus dem schweizerischen Yverdon-les-Bains hat mit<br />

dem Institut für Mikrotechnik der Universität Neuenburg unter dem Markennamen<br />

„Flexcell“ eine Technologie entwickelt, um amorphes Silizium<br />

im Nanometerbereich auf einen Kunststoffträger aufzubringen und so<br />

flexible Solarmodule herzustellen. Die Produkte sind somit äußerst biegsam,<br />

sehr dünn und leicht, unzerbrechlich sowie kundenspezifisch herstellbar.<br />

Die Biegsamkeit des verwendeten Trägermaterials aus Kunststoff<br />

ermöglicht die Herstellung im so genannten Rolle-zu-Rolle-Verfahren. Das<br />

Engagement von Q-Cells zielt darauf ab, die Produktionskapazitäten deutlich<br />

auszubauen. Durch dieses Engagement wollen wir zum einen durch<br />

den Ausbau des Endkundengeschäfts von Flexcell die Photovoltaik verstärkt<br />

als Teil des Alltags der Menschen etablieren und zum anderen neue<br />

Märkte in der gebäudeintegrierten Photovoltaik erschließen. Die Q-Cells<br />

hält gegenwärtig 23,44 % der Anteile an VHF-Technologies SA und verfügt<br />

über die Option, diese Beteiligung auf 51 % aufzustocken.<br />

Derzeit baut das Unternehmen eine Pilotlinie mit einer Kapazität von<br />

2 MWp in der Schweiz auf. Erste Module werden bereits produziert und<br />

überwiegend über den Fachhandel für Bootsausstattungen verkauft. In<br />

der ersten Jahreshälfte 2007 wird über den weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten<br />

auf ca. 25 MWp entschieden. Zukünftige Anwendungen<br />

sind unter anderem Dächer mit einer geringen Traglast.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

57


Niedrig-konzentrierende Solartechnologie: The Solaria Corporation,<br />

Fremont, Kalifornien / USA<br />

Im dritten Quartal <strong>2006</strong> hat sich die Q-Cells an der Finanzierung eines<br />

weiteren Start-up-Unternehmens aus der Photovoltaikbranche beteiligt.<br />

Die Solaria Corporation aus Fremont, Kalifornien (USA), hat eine neue,<br />

niedrig-konzentrierende PV-Technologie auf der Basis von Standard-Silizium-Solarzellen<br />

entwickelt. Der Vorteil dieser Technologie liegt darin, dass<br />

durch die zwei- bis dreifache Konzentration des Sonnenlichts die Zahl der<br />

Module deutlich erhöht werden kann, die aus einer bestimmten Menge<br />

Solarzellen produziert werden können. Dabei fügt sich die Technologie<br />

nahtlos in die bestehende Wertschöpfungskette der siliziumwaferbasierten<br />

PV-Technologie ein. Die Produktionsprozesse können darüber hinaus<br />

schnell skaliert werden. Die von Solaria entwickelte Technologie ist für die<br />

Q-Cells interessant, weil sie enormes Potenzial zur Kostensenkung aufweist<br />

und dazu beitragen kann, das Ziel der Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Solarindustrie schneller zu erreichen. Die Q-Cells besitzt einen Anteil von<br />

12,39 % an diesem Unternehmen.<br />

Erste Produkte werden noch im ersten Halbjahr 2007 erwartet.<br />

CIGS-Dünnschichttechnologie: Solibro GmbH<br />

Im November <strong>2006</strong> tätigte die Q-Cells eine weitere Investition in eine<br />

Dünnschichttechnologie als Ergänzung zu ihrem bestehenden Technologieportfolio.<br />

Gemeinsam mit der Solibro AB aus Uppsala, Schweden,<br />

soll die dort entwickelte Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid-(CIGS-) Dünnschichttechnologie<br />

in die Massenproduktion überführt werden. Hierzu<br />

gründeten die Partner Anfang 2007 ein Joint Venture, die Solibro GmbH,<br />

an dem die Q-Cells einen Anteil von 67,5 % hält. Es ist geplant, eine erste<br />

Fabrik in Thalheim zu errichten, die über eine jährliche Produktionskapazität<br />

von 25 bis 30 MWp verfügen wird. Die Entscheidung über den Bau<br />

der ersten Produktionslinie in Thalheim wird bis Mitte 2007 erwartet.<br />

Für diese erste Ausbaustufe plant die Q-Cells Investitionen in Höhe von<br />

€ 60 Mio.<br />

Solibro AB ist eine Ausgründung der CIGS-Forschungsgruppe des renommierten<br />

Ångström Solar Centers an der Universität Uppsala. Die bisherige<br />

Pilotlinie in Uppsala wird in ein Entwicklungszentrum als 100 %iges<br />

Tochterunternehmen der Solibro GmbH überführt. Dieses Zentrum wird<br />

die Produktion technologisch unterstützen und strategisch bedeutende<br />

Weiterentwicklungen der CIGS-Technologie vorantreiben. Solibro AB<br />

beschichtet auf der Pilotlinie in Uppsala Glasträger in industriellen Größen<br />

mit CIGS-Schichten. Hieraus werden bereits heute Module mit Wirkungsgraden<br />

von mehr als 11,5 % hergestellt. Auf der Basis einer nahezu<br />

identischen Technologie haben die Forscher am Ångström Solar Center<br />

unter Laborbedingungen Wirkungsgrade von bis zu 16,6 % (Minimodul)<br />

und 18,5 % (Zelle) erreicht.<br />

Mit diesem Portfolio ist der Q-Cells-Konzern sehr gut aufgestellt, um<br />

zukünftig am Wachstum aller relevanten PV-Technologien teilzuhaben.<br />

NACHTRAGSBERICHT<br />

Nach Ende des Geschäftsjahres <strong>2006</strong> hat sich die Q-Cells durch einen<br />

langfristigen Liefervertrag mit dem zur norwegischen Orkla-Gruppe gehörenden<br />

Unternehmen Elkem Solar (Oslo) die Versorgung mit erheblichen<br />

Mengen an metallurgischem Silizium für die Zeit bis 2018 gesichert, um<br />

ihr weiteres Wachstum im Kerngeschäft zu sichern. Der Vertrag sieht vor,<br />

dass Elkem Solar die Q-Cells ab dem Jahr 2008 mit vertraglich festgelegten<br />

Mengen an metallurgischem Silizium beliefert. Neben einer Grundmenge<br />

– 800 Tonnen im Jahr 2008, 2.800 Tonnen 2009 und jeweils<br />

2.400 Tonnen in den Jahren 2010 bis 2018 – besteht für die Q-Cells die<br />

Option, eine zusätzliche Menge von bis zu 1.600 Tonnen im Jahr 2010<br />

und zwischen 2.500 und 5.000 Tonnen in den folgenden Jahren der Vertragslaufzeit<br />

zu beziehen, sofern Elkem Solar die Produktionskapazitäten<br />

weiter ausbaut. Die Gesamtmenge an Silizium, die im Rahmen des Vertrags<br />

geliefert wird, entspricht voraussichtlich einer Gesamtleistung der<br />

daraus produzierten Solarzellen von mehr als 10 GWp. Das bedeutet,<br />

dass angesichts der bereits heute vertraglich gesicherten Mengen an multikristallinem<br />

und metallurgischem Silizium die Q-Cells voraussichtlich<br />

bereits im Jahr 2010 genügend Material zur Verfügung haben wird, um<br />

mehr als 1 GWp an Solarzellen pro Jahr zu produzieren. Die Grundmenge<br />

entspricht ca. 50 % der von Elkem Solar gegenwärtig geplanten Produktion<br />

(in der ersten Fabrik). Zusätzlich hat Q-Cells die Option auf bis zu<br />

30 % des Produktionsvolumens jeder neuen Produktionsstätte, die Elkem<br />

58


KONZERNLAGEBERICHT<br />

Solar während der Vertragslaufzeit errichtet. Die Preise für das Silizium<br />

basieren auf Marktpreisen. Die Preise für 2008 und 2009 sind festgelegt,<br />

und für die Jahre 2010 und 2011 ist der Preis zu 50 % festgelegt<br />

und zu 50 % variabel, abhängig vom jeweiligen Marktpreis. Ab 2012<br />

bezahlt Q-Cells einen variablen Marktpreis, der jährlich ausgehandelt<br />

wird.<br />

In umfangreichen Tests in der Produktion von Ingots, Wafern und Solarzellen<br />

hat die Q-Cells bestätigt, dass mit dem von Elkem Solar gelieferten<br />

Material, das noch nicht im großen Maßstab industriell hergestellt wird,<br />

vergleichbare Wirkungsgrade erreicht werden können wie mit hochreinem<br />

multikristallinem Silizium, für das ein deutlich aufwändigerer Herstellungsprozess<br />

nötig ist. Für die Herstellung von Siliziumwafern und Solarzellen<br />

muss das metallurgische Material vorerst noch mit hochreinem<br />

Silizium gemischt werden. Versuchsreihen haben gezeigt, dass das Material<br />

durch begrenzte Anpassungen bei Prozess und Produkt ohne Beimischung<br />

verwendet werden kann. Ziel ist es, das anfängliche Mischungsverhältnis<br />

von bis zu 50 % kontinuierlich zu steigern.<br />

Im Zusammenhang mit dem Siliziumvertrag hat die Q-Cells 17,9 % der<br />

Anteile (88.456.767 Aktien) an der REC Renewable Energy Corporation<br />

ASA mit Sitz in Høvik / Norwegen von Good Energies Investments B.V.<br />

(Good Energies) übernommen. Zusätzlich zur Sicherung großer Mengen<br />

an metallurgischem Silizium hat sich die Q-Cells damit am weltweit größten<br />

Hersteller von multikristallinem Silizium sowie von Siliziumwafern für<br />

die Solarzellenproduktion und einem der führenden Photovoltaikunternehmen<br />

der Welt beteiligt.<br />

Weiterhin hat die Good Energies ihre Beteiligung an Q-Cells erhöht. Im<br />

Rahmen einer Sachkapitalerhöhung hat die Q-Cells 34.323.579 neue<br />

Aktien an Good Energies ausgegeben. Von diesen Aktien wurden<br />

3.753.595 als Stammaktien herausgegeben. Damit erreicht Good Energies<br />

einen Stimmrechtsanteil von 29,9 %. Die weiteren 30.569.984<br />

Aktien sind stimmrechtslose Vorzugsaktien, die nicht an der Börse notiert<br />

sind. Good Energies hat jedoch das Recht, in einem Börsenzulassungsverfahren<br />

die Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln und sie für<br />

den Börsenhandel zu registrieren. Die Vorzugsaktien sind mit einem<br />

geringen Dividendenvorzug von 3 Cent je Aktie ausgestattet. Durch die<br />

Ausgabe der neuen Aktien erhöht sich das Grundkapital der Q-Cells auf<br />

€ 109,05 Mio. Good Energies hält nach Abschluss des Geschäfts 29,9 %<br />

des stimmberechtigten Kapitals sowie 49,55 % der Gesamtanteile.<br />

Aufgrund des neuen Siliziumvertrags mit Elkem Solar ist ab 2008 ein<br />

beschleunigtes Wachstum im Kerngeschäft möglich. Zur Finanzierung<br />

dieses Wachstums hat die Q-Cells am 07.02.2007 eine Wandelschuldverschreibung<br />

emittiert. Die Wandelanleihe wurde von der Q-Cells International<br />

Finance B.V., einer im Februar 2007 gegründeten 100%igen Tochtergesellschaft<br />

der Q-Cells mit Sitz in Rotterdam, Niederlande, begeben<br />

und durch die Q-Cells garantiert. Das Emissionsvolumen betrug insgesamt<br />

€ 492,5 Mio. Der Wandlungspreis wurde mit € 66,79 festgelegt.<br />

Dies entsprach einer Prämie von 40 % über dem Referenzpreis der<br />

Stammaktien der Q-Cells in Höhe von € 47,70 je Aktie. Der Kupon der<br />

Wandelanleihe wurde mit 1,375 % festgesetzt, die Laufzeit der Wandelanleihe<br />

beträgt fünf Jahre. Neben den Investitionen in das Kerngeschäft<br />

werden die Mittel in die Errichtung einer Forschungs- und Entwicklungslinie<br />

sowie die Kommerzialisierung von neuen Technologien eingesetzt.<br />

RISIKOBERICHT<br />

Neben unserer klaren strategischen Ausrichtung und dem langfristigen<br />

Marktpotenzial stützt ein Risikomanagementsystem den Fortbestand und<br />

die positive Weiterentwicklung des Q-Cells-Konzerns.<br />

RISIKOMANAGEMENTSYSTEM<br />

Die Q-Cells versteht Risikomanagement nicht ausschließlich als Risikominimierung,<br />

sondern sieht vielmehr auch die enthaltenen Chancen.<br />

Deswegen beschäftigt sich die Q-Cells positiv mit Risiken, nimmt diese<br />

aktiv an und leitet daraus Chancen ab. Unser Risikomanagementsystem<br />

ist somit nicht nur ein wichtiges Instrument zur Absicherung, sondern<br />

auch zur Erreichung unserer Unternehmensziele und zur Zukunftssicherung.<br />

Beispiele für das gezielte Nutzen der sich ergebenden Chancen nach<br />

sorgfältiger Abwägung und Prüfung sind die Investitionen in die neuen<br />

Technologien, der Eintritt in neue Märkte oder aber der Einsatz von neuen<br />

Materialien, wie z. B. dem metallurgischen Silizium, in der Produktion.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

59


Die Chancen und Risiken viel versprechender Technologieansätze werden<br />

in einem umfangreichen Due-Diligence-Prozess beurteilt, um dann bei<br />

positiver Entscheidung zunächst in die Stufe der Pilotproduktion zu investieren<br />

(ca. 25 MWp Kapazität). Nach Validierung der Ergebnisse erfolgt<br />

dann gezielt der weitere Kapazitätsausbau.<br />

Das Risikomanagementsystem der Q-Cells dient der Identifizierung, Kontrolle,<br />

Steuerung und Bewältigung eingegangener Risiken. Zusammenhänge<br />

und Interdependenzen der Einzelrisiken sind der Q-Cells bewusst.<br />

Gegenmaßnahmen werden insbesondere auf ihre Effektivität hin überprüft.<br />

Die Risikobestandsaufnahme erfolgt monatlich. Einmal im Quartal<br />

wird ein Risikobericht erstellt und den verantwortlichen Vertretungsorganen<br />

der Gesellschaft vorgelegt. Bei Identifizierung eines neuen wesentlichen<br />

Risikofaktors erfolgt eine sofortige Risikomeldung an den Vorstand.<br />

Die Ablaufprozesse sind transparent gestaltet und alle Risikoverantwortlichen<br />

für die zugewiesenen Beobachtungsfelder in die Risikokommunikation<br />

einbezogen. Dies ist die ständig aktualisierte Basis für ein permanent<br />

gelebtes Risikobewusstsein, getragen von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Durch die zeitnahe Rückkoppelung der erzielten Produktions-, Qualitäts-,<br />

Absatz- und Finanzergebnisse und eine Gegenüberstellung mit den<br />

geplanten Werten informiert sich das Management laufend und gezielt<br />

über mögliche Risiken.<br />

Die mit Unterstützung einer auf die Q-Cells zugeschnittenen Risikosoftware<br />

erstellten Steuerungs- und Kontrollmechanismen bilden regelmäßig<br />

die Entscheidungsgrundlage für das Management.<br />

Das Risikomanagement wird permanent weiterentwickelt, sich ändernden<br />

Umfeldbedingungen zeitnah angepasst und zu einem konzernweiten Risikomanagement<br />

ausgebaut, das die Tochtergesellschaften und Beteiligungen<br />

mit einbezieht.<br />

Wichtiger Bestandteil des Risikomanagements der Q-Cells sind z. B. die<br />

abgeschlossenen Versicherungen. Wesentliche Risiken wie Sachanlageschäden<br />

oder Betriebsunterbrechungen sind durch entsprechende Versicherungen<br />

abgedeckt. Wir überprüfen den Versicherungsschutz laufend<br />

und flankieren ihn durch präventive Maßnahmen.<br />

WESENTLICHE RISIKEN<br />

Beschaffungsmarkt<br />

Silizium als wichtigster Rohstoff für die Solarindustrie war in den vergangenen<br />

beiden Jahren der limitierende Faktor des Branchenwachstums.<br />

Der erhebliche Nachfrageüberhang führte in den Jahren 2005 und <strong>2006</strong><br />

zu einer Knappheit in Bezug auf Silizium und Siliziumwafer. Die Verfügbarkeit<br />

des Solarsiliziums wird auch im Jahr 2007 und darüber hinaus die<br />

Wachstumsraten der Branche begrenzen. Da nicht nur die bisherigen Lieferanten<br />

ihre Kapazitäten ausbauen, sondern voraussichtlich auch neue<br />

Lieferanten in den Markt eintreten werden, sieht die Q-Cells ab Ende<br />

2008 eine Entspannung auf der Zuliefererseite. Wir erwarten, dass sich<br />

ab diesem Zeitpunkt die bestehenden Engpässe aufzulösen beginnen und<br />

die Wachstumsraten des Marktes bei weiterem Nachfrageüberhang wieder<br />

ansteigen. Weiterhin werden sich die Verfügbarkeit des metallurgischen<br />

Siliziums sowie ein geringerer Siliziumverbrauch pro Wp (dünnere<br />

Zellen und höhere Wirkungsgrade) positiv auf die Versorgungslage auswirken.<br />

Die Dünnschichttechnologien sind von diesen Versorgungseng pässen<br />

nicht betroffen, da sie entweder signifikant weniger oder gar kein Silizium<br />

benötigen.<br />

Die Q-Cells hat langfristige Lieferverträge mit den bedeutendsten Marktteilnehmern<br />

auf den vorgelagerten Wertschöpfungsstufen der Siliziumund<br />

Waferproduktion abgeschlossen. Eine weitere Diversifizierung der<br />

Zuliefererbasis ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur bedingt möglich, da<br />

nur relativ wenige Unternehmen im Markt aktiv sind. Durch den in 2007<br />

abgeschlossenen Liefervertrag mit Elkem Solar, die Beteiligung an der<br />

REC sowie die Investitionen in verschiedene Dünnschichttechnologien<br />

können diese Risiken jedoch minimiert werden.<br />

Durch ihre verstärkten Anstrengungen in der Rohstoffsicherung ist es der<br />

Q-Cells gelungen, den Mengenbedarf für 2007 sowie 2008 weitestgehend<br />

abzusichern und bereits heute Teile des Bedarfs bis in das Jahr<br />

2018 abzudecken. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dafür ist die Geschäftspolitik,<br />

langfristig angelegte strategische Partnerschaften mit ausgewählten,<br />

leistungsfähigen Lieferanten einzugehen.<br />

60


KONZERNLAGEBERICHT<br />

Absatzmarkt<br />

Das Wachstum der Branche und die Geschäftstätigkeit der Q-Cells werden<br />

auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren stark von den politischen<br />

Rahmenbedingungen zur Förderung erneuerbarer Energien geprägt sein.<br />

In Deutschland, dem derzeitigen Hauptabsatzmarkt der Q-Cells, wird die<br />

Nachfrage sehr stark durch das seit dem 1. Januar 2004 implementierte<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) getrieben. Es sieht eine langfristige<br />

Mindestvergütung (gekoppelt mit einer Abnahmeverpflichtung durch die<br />

Stromnetzbetreiber) für durch Photovoltaik erzeugten Strom vor. Für Ende<br />

2007 ist eine planmäßige Überprüfung des Gesetzes vorgesehen, die<br />

unter Umständen eine Anpassung der Förderbedingungen nach sich<br />

ziehen kann. Derzeit sieht das EEG eine kontinuierliche jährliche Absenkung<br />

der Mindestvergütung von 5 % bzw. 6,5 % vor. Eine deutliche Absenkung<br />

der Einspeisevergütungen als Ergebnis der Überprüfung könnte die<br />

Nachfrage für Photovoltaikanlagen in Deutschland deutlich verringern.<br />

In den vergangenen Jahren haben jedoch die Regierungen vieler weiterer<br />

Länder attraktive Rahmenbedingungen für die Förderung erneuerbarer<br />

Energien geschaffen. Wir erwarten, dass in den nächsten Jahren neben<br />

Japan, Deutschland, Spanien und Kalifornien weitere neue, stabile Märkte<br />

für Photovoltaikprodukte entstehen werden.<br />

Darüber hinaus hat die Q-Cells auch im Jahr <strong>2006</strong> ihr Kundenportfolio<br />

vor allem auf internationalen Märkten weiter diversifiziert und neue Kunden<br />

gewonnen. Wir streben an, die langfristigen strategischen Partnerschaften<br />

mit den wichtigsten Kunden weiter auszubauen und die Zahl der<br />

Kunden, insbesondere im Ausland, weiter zu erhöhen. Auf diese Weise<br />

wollen wir die Abhängigkeit von einzelnen Märkten und insbesondere vom<br />

deutschen Markt verringern.<br />

Photovoltaikanlagen werden in der Regel zu einem wesentlichen Teil<br />

durch Fremdkapital finanziert. Das im langfristigen Vergleich zurzeit niedrige<br />

Zinsniveau und die daraus resultierenden niedrigen Fremdkapitalkosten<br />

haben die Rentabilität von Photovoltaikanlagen positiv beeinflusst.<br />

Ein Anstieg des Zinsniveaus würde durch höhere Fremdkapitalkosten die<br />

Rentabilität von Photovoltaikanlagen reduzieren und könnte damit die<br />

Nachfrage nach Photovoltaikzellen beeinträchtigen. Kurz- und mittelfristig<br />

erwarten wir jedoch keinen signifikanten Zinsanstieg.<br />

Unser Absatzmarkt war auch im vergangenen Jahr weltweit ein Verkäufermarkt.<br />

Die Nachfrage überstieg die produzierte Menge deutlich. Dies wird<br />

voraussichtlich auch für die nächsten Jahre gelten.<br />

Geschäftsbeziehungen<br />

Die Q-Cells unterhält Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Perso -<br />

nen und Unternehmen. Dazu gehören einer der größten Lieferanten der<br />

Q-Cells, die zum REC-Konzern gehörende REC ScanWafer AS, sowie einer<br />

der größten Kunden der Q-Cells, die Solon AG. Aufgrund dieser Beziehungen<br />

können Interessenkonflikte mit und Abhängigkeiten der Gesellschaft<br />

von nahe stehenden Personen bestehen.<br />

Produkte / Produktion<br />

Die Q-Cells gibt als Hersteller und Verkäufer von Photovoltaikzellen<br />

Garantien auf ihre Produkte und ist Gewährleistungsrisiken ausgesetzt.<br />

Q-Cells gewährleistet, dass von ihr gelieferte Zellen für die Dauer von<br />

zehn Jahren mindestens 90 % der Nominalleistung erzielen. Weiterhin<br />

gewährleistet die Q-Cells für Solarmodule für die Dauer von zwanzig Jahren<br />

ab Versanddatum von der Fabrik mindestens 80 % und für die Dauer<br />

von zehn Jahren ab Versanddatum von der Fabrik mindestens 90 % der<br />

vertraglich festgelegten Mindestleistung. Nennenswerte Reklamationen<br />

gab es bisher nicht.<br />

Die Q-Cells produziert ausschließlich an einem Standort. Produktionsausfälle<br />

können sich negativ auf die Finanz- und Ertragslage des Konzerns<br />

auswirken.<br />

Da derzeit in Thalheim vier Fabriken vorhanden sind, führt der Ausfall<br />

einer Fabrik oder eines Teilbereichs nur zu einer teilweisen Einschränkung<br />

der Produktion. Mit der Fabrik V, die ab Mitte 2007 ca. einen Kilometer<br />

von den bisherigen Produktionslinien entfernt in der ersten Ausbaustufe<br />

zur Verfügung steht, können Ausfälle einer Linie oder von Teilbereichen<br />

noch besser aufgefangen werden.<br />

Das noch vorhandene Produktionsausfallrisiko verringern wir durch die<br />

laufende Weiterqualifikation unserer Mitarbeiter sowie die ständige Optimierung<br />

und systematisch überwachte Wartung unserer Anlagen.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

61


Technologie<br />

Die im Kerngeschäft der Q-Cells verwendete mono- und multikristalline<br />

Solarzellentechnologie hat sich in den letzten Jahren trotz einer Vielzahl<br />

verschiedener Dünnschichtkonzepte weiter als Industriestandard etabliert.<br />

Der Marktanteil ist in den letzten Jahren leicht angestiegen und<br />

liegt mittlerweile bei über 90 %. Innerhalb dieser Kategorie überwiegen<br />

die kostengünstigeren multikristallinen Zellen die leistungsstärkeren<br />

monokristallinen Zellen. Auch in den kommenden zehn Jahren wird diese<br />

Technologie aufgrund des weiteren Kostensenkungspotenzials ihre dominante<br />

Stellung behalten. Insgesamt wird jedoch eine zunehmende Bedeutung<br />

der Dünnschichttechnologien erwartet. Diese werden die kristalline<br />

Technologie aber nicht ersetzen, sondern ergänzen. Durch die Dünnschichttechnologien<br />

können neue Einsatzgebiete und Märkte erschlossen<br />

werden, beispielsweise im Freiflächenbereich.<br />

Die Forschung und Entwicklung der Q-Cells basiert auf vier Säulen: In<br />

den letzten Jahren haben wir eines der leistungsfähigsten Forschungsund<br />

Entwicklungsteams im Bereich der Solarzellentechnologie aufgebaut.<br />

Diese Technologiekompetenz im eigenen Hause sichert die Q-Cells durch<br />

gemeinsame Projekte und eine enge Zusammenarbeit mit führenden Universitäten<br />

und Instituten sowie mit strategischen Partnern auf der Lieferanten-<br />

und Abnehmerseite ab.<br />

In aussichtsreichen neuen Zukunftstechnologien engagiert sich die<br />

Q-Cells durch gezielte Investitionen sowie Beteiligungen. Eine eigenständige<br />

Abteilung Strategic Business Development, in der Ende letzten<br />

Jahres mehr als zehn Mitarbeiter tätig waren, beobachtet weltweit aktuelle<br />

Entwicklungen im Bereich der Photovoltaik und sucht nach Technologieplattformen,<br />

mit denen weitere Kostensenkungen realisiert werden<br />

können. In einem breit angelegten Selektionsprozess werden unabhängig<br />

von den verwendeten Materialien die viel versprechendsten Ansätze<br />

ausgewählt. Im Rahmen eines mehrstufigen Due-Diligence-Verfahrens<br />

überprüft die Abteilung die verschiedenen Technologien bezüglich<br />

ihres Potenzials und der Realisierbarkeit. Diese Prüfung bildet die Grundlage<br />

für eine Entscheidung über den Eintritt in die Pilot- bzw. Prototypenphase.<br />

Finanzielle Risiken<br />

Die starke Expansion der Q-Cells erfordert auch weiterhin einen hohen<br />

Kapitalbedarf. Dies gewährleisten wir sowohl durch eine starke Eigenkapitalbasis<br />

als auch durch die Sicherung entsprechender Fremdmittel.<br />

Unser Konzerneigenkapital betrug zum Jahresende <strong>2006</strong> € 440,0 Mio.<br />

(Eigenkapitalquote 69 %). Aufgrund der Kapitalerhöhung im Februar<br />

2007 hat sich unser Eigenkapital signifikant erhöht. Das Eigenkapital<br />

beträgt nunmehr ca. € 1,5 Mrd., so dass sich die Q-Cells in einer sehr<br />

guten Ausgangslage zur Finanzierung des weiteren Wachstums befindet.<br />

Zu Beginn des Jahres 2007 wurde weiterhin eine Wandelschuldverschreibung<br />

mit einem Gesamtvolumen von € 492,5 Mio. emittiert (siehe Nachtragsbericht).<br />

Diese Wandelanleihe hat neben dem niedrigen Kupon von<br />

1,375 % den Vorteil, dass diese Mittel innerhalb der nächsten fünf Jahre<br />

nicht rückforderbar sind und dass sie gegebenenfalls in Eigenkapital wandelbar<br />

sind.<br />

Währungsrisiken entstehen bei Q-Cells dadurch, dass wir zum Teil in<br />

US-Dollar einkaufen und nicht in gleichem Umfang in US-Dollar verkaufen.<br />

Diesem Risiko tragen wir dadurch Rechnung, dass wir die Währungsrelationen<br />

laufend beobachten und gegebenenfalls Kurssicherungsmaßnahmen<br />

durchführen werden. Grundsätzlich versuchen wir jedoch, die<br />

Beschaffung sowie den Verkauf so aufeinander abzustimmen, dass wir ein<br />

natürliches Hedging erreichen.<br />

Im Rahmen der Beschaffungs- und Absicherungsmaßnahmen hat das<br />

Unternehmen Vorauszahlungen an Lieferanten geleistet. Auch zukünftig<br />

kann es erforderlich sein, solche Anzahlungen zu leisten. Hieraus können<br />

sich Ausfallrisiken ergeben. Gegenläufig ist es gelungen, bei langfristigen<br />

Lieferverträgen Vorauszahlungen von Kunden zu erhalten.<br />

Unser Finanzcontrolling umfasst unter anderem die Liquiditäts-, Finanzund<br />

Bilanzplanung. Dieses in Verbindung mit einem Kundenbewertungssystem<br />

reduziert die Wahrscheinlichkeit von Forderungsausfällen.<br />

Die Gesellschaft erhält im Zusammenhang mit dem Kapazitätsauf bau<br />

und -ausbau öffentliche Investitionszuwendungen. Die erteilten Bescheide<br />

über die Bewilligung von Investitionszuschüssen belaufen sich insgesamt<br />

auf ca. € 51,9 Mio., von denen bis zum 31.12.<strong>2006</strong> € 22,2 Mio. ausge-<br />

62


KONZERNLAGEBERICHT<br />

zahlt waren. Die Auszahlung der Mittel steht jeweils unter dem Vorbehalt,<br />

dass die Institutionen, von denen diese Fördermittel zur Verfügung gestellt<br />

werden (EU, Bund, Land Sachsen-Anhalt), die Mittel verfügbar haben<br />

bzw. diese in den Haushalt (Bund, Land Sachsen-Anhalt), eingestellt<br />

wurden.<br />

Die Gewährung dieser Fördermittel ist darüber hinaus grundsätzlich an<br />

die Einhaltung bestimmter Auflagen und Bedingungen, zum Teil über<br />

einen mehrjährigen und in die Zukunft reichenden Zeitraum, gebunden.<br />

Im Falle einer Nichterfüllung könnte die Q-Cells zur vollständigen oder<br />

teilweisen Rückzahlung der erhaltenen Zuschüsse verpflichtet sein. Diese<br />

würde sich nachteilig auf die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft auswirken.<br />

Rechtliche Risiken<br />

Wesentliche rechtliche Risiken treten in erster Linie beim Abschluss von<br />

Verträgen auf. Daher werden diese durch interne Stellen und externe<br />

Berater unter juristischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

geprüft.<br />

Lizenzverträge sowie Verträge zu Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

werden laufend dem jeweiligen Stand der entsprechenden<br />

Projekte angepasst.<br />

Für forschungsbezogene Projekte erfolgt vor Beginn ein umfassendes<br />

Patentclearing, um zu gewährleisten, dass zukunftsweisende Investitionen<br />

in jedem Fall für die Q-Cells wirtschaftlich verwertbar sind. Eine<br />

Patentabteilung wird aufgebaut.<br />

Die Qualitätsmarke „Q-Cells“ und „Q.Cells“ – als Wort- bzw. Bildmarke<br />

– wird in wichtigen Verkaufsgebieten unter den Schutz der dortigen<br />

Rechtsordnungen gestellt.<br />

Wesentliche Risiken aus Rechtsstreitigkeiten, Patentverletzungen, den<br />

neuen Regelungen des zu erwartenden Umwelthaftungsgesetzes und<br />

weitere rechtliche Risiken sind nicht bekannt.<br />

GESAMTRISIKO / FORTBESTANDSRISIKO<br />

Das Gesamtrisiko bzw. Fortbestandsrisiko des Konzerns wird durch die<br />

folgenden wesentlichen Faktoren reduziert:<br />

Wir sind in einem attraktiven Markt mit langfristig hohem<br />

Wachstumspotenzial tätig.<br />

Im Photovoltaikmarkt besteht bis auf Weiteres ein erheblicher<br />

Nachfrageüberhang.<br />

Die Q-Cells ist Marktführer in Europa und zweitgrößter Hersteller<br />

von Solarzellen weltweit.<br />

Die Q-Cells arbeitet mit neuesten Produktionsanlagen und optimiert<br />

die Prozesse fortlaufend mit dem Ziel der Kostenreduzierung.<br />

Die Q-Cells verfügt über ein hoch qualifiziertes und leistungsfähiges<br />

Team im Bereich Forschung und Entwicklung.<br />

Unsere wesentliche Kostenposition ist der Materialaufwand.<br />

Somit kann das Unternehmen im Falle von Nachfrageänderungen<br />

flexibel reagieren.<br />

Das Unternehmen verfügt über eine sehr starke Eigenkapitalbasis.<br />

Die Q-Cells investiert gezielt in aussichtsreiche neue Technologien,<br />

um die Technologiebasis weiter zu diversifizieren.<br />

Die Q-Cells verfügt über gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

63


SONSTIGE ANGABEN<br />

GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS<br />

Vergütung der Vorstände<br />

Die Mitglieder des Vorstands erhalten Bezüge, die sich aus mehreren<br />

Bestandteilen zusammensetzen:<br />

eine feste jährliche Grundvergütung,<br />

eine variable Vergütung, deren Höhe sich danach bestimmt,<br />

inwieweit bestimmte Unternehmensziele erreicht wurden, sowie<br />

Aktienoptionen.<br />

Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder umfasst somit fixe und<br />

variable Bestandteile. Kriterien für die Höhe der Vergütung bilden insbesondere<br />

die Aufgaben des jeweiligen Mitglieds des Vorstands, seine persönliche<br />

Leistung, die Leistung des Vorstands insgesamt sowie die wirtschaftliche<br />

Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens<br />

unter Berücksichtigung seines Vergleichsumfelds. Die variable Vergütung<br />

sowie das Aktienoptionsprogramm sind mit Risiken behaftet,<br />

so dass es sich dabei nicht um gesicherte Vergütungen handelt.<br />

Die feste Grundvergütung wird monatlich ausbezahlt und in regelmäßigen<br />

Abständen auf Marktüblichkeit und Angemessenheit überprüft. Zusagen<br />

für den Fall der Beendigung der Tätigkeit wurden nicht gemacht.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> haben die Vorstandsmitglieder Thomas Schmidt und<br />

Dr. Hartmut Schüning einen Teil der im Geschäftsjahr 2004 gewährten<br />

Aktienoptionen ausgeübt.<br />

Vergütung der Aufsichtsräte<br />

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

durch die Hauptversammlung festgelegt worden.<br />

BERICHTERSTATTUNG NACH § 315 ABS. 4 HGB<br />

Das gezeichnete Kapital beträgt zum Bilanzstichtag T€ 74.729,7<br />

(31.12.2005: T€ 36.913,6) und ist eingeteilt in 74.729.728 nennwertlose<br />

auf den Inhaber lautende Stückaktien (31.12.2005: 36.913.604<br />

Stück). Mit der Inhaberschaft an den Aktien verbunden ist das Stimmrecht<br />

in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei<br />

beschlossenen Ausschüttungen.<br />

Bezüglich der Höhe des gezeichneten Kapitals zum Tag der Aufstellung<br />

der Bilanz verweisen wir auf unsere Ausführungen im Nachtragsbericht.<br />

In der Hauptversammlung vom 29.06.<strong>2006</strong> wurde der Vorstand der<br />

Q-Cells AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital<br />

der Gesellschaft bis zum 31.05.2011 gegen Sach- und / oder Bareinlage<br />

einmalig oder mehrmals um bis zu T€ 36.913,6 durch Ausgabe<br />

von 36.913.604 neuen Aktien zu erhöhen. Dabei ist der Vorstand ermächtigt,<br />

mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts<br />

der Aktionäre zu entscheiden sowie den Beginn der Gewinnbeteiligung<br />

zu bestimmen und die weiteren Einzelheiten der jeweiligen Kapitalerhöhung<br />

sowie die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen.<br />

Auf der Hauptversammlung vom 16.08.2005 wurde beschlossen, maximal<br />

bis zu 434.948 Stück Aktienoptionen an gegenwärtige und zukünftige<br />

Mitglieder des Vorstands und gegenwärtige und zukünftige Mitglieder<br />

der zweiten Führungsebene und sonstige Mitarbeiter der Q-Cells AG auszugeben.<br />

Das Aktienoptionsprogramm 2005 erlaubt den berechtigten<br />

Mitarbeitern unter bestimmten Voraussetzungen, Aktien der Q-Cells AG<br />

zu einem festgelegten Ausübungspreis zu definierten Bedingungen zu<br />

erwerben. Alternativ kann den Bezugsberechtigten nach Wahl des Vorstands<br />

auch ein Barausgleich gewährt werden, wobei der Vorstand der<br />

Gesellschaft davon ausgeht, dass ein Barausgleich nicht erfolgen wird.<br />

Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen<br />

eine feste sowie eine erfolgsbezogene jährliche Vergütung. Für die Berechnung<br />

der erfolgsbezogenen Vergütung ist der im Konzernabschluss nach<br />

IFRS für das betreffende Geschäftsjahr ausgewiesene Konzernjahresüberschuss<br />

maßgebend. Mitglieder von Ausschüssen erhalten zudem einen<br />

prozentualen Zuschlag auf die feste und variable Vergütung. Die Höhe der<br />

Vergütung wird von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit festgesetzt.<br />

64


KONZERNLAGEBERICHT<br />

Zum Zwecke der Bedienung der Bezugsrechte hat die Hauptversammlung<br />

am 16.08.2005 eine bedingte Kapitalerhöhung des Grundkapitals der<br />

Gesellschaft beschlossen, welches sich aufgrund der Kapitalerhöhungen<br />

aus Gesellschaftsmitteln in den Geschäftsjahren 2005 und <strong>2006</strong> jeweils<br />

entsprechend gemäß § 218 AktG in demselben Verhältnis wie das Grundkapital<br />

erhöht hat. Zum Stichtag beträgt das Bedingte Kapital II nunmehr<br />

T€ 2.609,7.<br />

In der Hauptversammlung vom 29. Juni <strong>2006</strong> wurde der Vorstand<br />

ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31.05.2011<br />

Options- und / oder Wandelanleihen im Gesamtnennbetrag von bis zu €<br />

1,5 Mrd. auszugeben und den Inhabern von Optionsanleihen Optionsrechte<br />

bzw. den Inhabern von Wandelanleihen Wandlungsrechte auf<br />

Stückaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals<br />

von insgesamt bis zu T€ 14.765,4 zu gewähren. Zur Bedienung der<br />

Optionsrechte bzw. der Wandlungsrechte hat die Hauptversammlung ein<br />

neues Bedingtes Kapital III i. H. v. bis zu T€ 14.765,4 beschlossen.<br />

Infolge der auf derselben Hauptversammlung beschlossenen Kapitalerhöhung<br />

aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis eine alte Aktie zu einer<br />

neuen Aktie erhöhte sich der anteilige Betrag des Grundkapitals der<br />

Stückaktien, die den Inhabern von Optionsanleihen bzw. den Inhabern<br />

von Wandelanleihen bei Ausübung ihrer Optionsrechte bzw. Wandlungsrechte<br />

zu gewähren sind, in demselben Verhältnis wie das Grundkapital.<br />

In demselben Verhältnis erhöhte sich auch das Bedingte Kapital III, so<br />

dass es nunmehr T€ 29.530,9 beträgt.<br />

Anteilsbesitz an der Q-Cells AG<br />

An der Q-Cells AG sind bis zum Tag der Aufstellung der Bilanz<br />

(28.02.2007) folgende Anteilseigner der Gesellschaft nach den Vorschriften<br />

des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) direkt oder indirekt<br />

beteiligt, die 10 % der Stimmrechte überschreiten:<br />

ANTEILSEIGNER Mitteilung vom Stimmrechte<br />

§ 21 Abs. 1<br />

WpHG<br />

§ 22 Abs. 1<br />

S.1 Nr. 1<br />

WpHG<br />

§ 22 Abs. 1<br />

S.1 Nr. 5<br />

WpHG<br />

direkt indirekt<br />

FMR Corp., Boston,<br />

Massachusetts, USA 01.08.<strong>2006</strong> > 10 %<br />

Good Energies<br />

Investments B.V.,<br />

Amsterdam, Niederlande 01.09.<strong>2006</strong> 25,43 % 0,81 %<br />

COFRA HOLDING<br />

Aktiengesellschaft, Zug,<br />

Schweiz 01.09.<strong>2006</strong> 24,62 % 0,81 %<br />

Entrepreneurs Fund<br />

Holding AG, Zug, Schweiz 01.09.<strong>2006</strong> 24,62 % 0,81 %<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Durch Beschluss der Hauptversammlung am 29. Juni <strong>2006</strong> wurde der<br />

Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum 30. November<br />

2007 eigene Aktien der Gesellschaft bis zur Höhe von 10,0 % des<br />

jeweiligen Grundkapitals zu erwerben.<br />

Satzungsänderungen können entsprechend den Regelungen des § 133<br />

AktG beschlossen werden.<br />

Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands<br />

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands ist in den<br />

§§ 84, 85 AktG sowie in § 6 der Satzung in der Fassung vom 29. Juni<br />

<strong>2006</strong> geregelt. Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus einer<br />

oder mehreren Personen, im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat die<br />

Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder. Die Änderung der Satzung erfolgt<br />

nach den §§ 179, 133 AktG sowie § 11 der Satzung in der Fassung vom<br />

29. Juni <strong>2006</strong>, nach letzter Vorschrift ist der Aufsichtsrat ermächtigt,<br />

Änderungen und Ergänzungen zu beschließen, soweit diese nur die<br />

Fassung betreffen.<br />

65


PROGNOSEBERICHT: WACHSTUM IM IN- UND AUSLAND<br />

SOWIE DIVERSIFIZIERUNG DER TECHNOLOGIEBASIS<br />

Der weltweite Ausbau der erneuerbaren Energien und damit auch der<br />

Photovoltaik wird allen Erwartungen zufolge deutlich ansteigen. Die Gründe<br />

dafür sind vielfältig: Zum einen haben fast alle Regierungen der Welt<br />

mittlerweile erkannt, dass der Klimaschutz eine der zentralen Aufgaben<br />

der Gegenwart und Zukunft ist. Dementsprechend implementieren sie<br />

Programme zur Förderung einer CO 2<br />

-neutralen Energieerzeugung durch<br />

die Nutzung regenerativer Energieträger. Dazu kommt, dass die fossilen<br />

Energieträger, die den weit überwiegenden Teil der Weltenergieerzeugung<br />

abdecken, ebenso wie Uran als Ausgangsmaterial für die Nutzung der<br />

Kernenergie endlich sind und zukünftig nur noch unter erschwerten<br />

Bedingungen – und damit teurer – gefördert werden können.<br />

Schließlich steigen die Preise für fossile Energieträger wie Öl und Gas<br />

aufgrund der steigenden Nachfrage auf den Weltmärkten kontinuierlich<br />

an. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass sich der Weltenergiebedarf<br />

bis 2030 verdoppeln wird. Dieser Anstieg wird vor allem durch den<br />

stark wachsenden Bedarf in bevölkerungsstarken Schwellenländern wie<br />

China und Indien getrieben.<br />

Darüber hinaus beschäftigt Entscheider aus Politik und Wirtschaft in den<br />

westlichen Industrienationen zunehmend die Frage nach der Versorgungssicherheit.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei die Erkenntnis, dass der weit überwiegende<br />

Teil der Reserven an fossilen Energieträgern in politisch instabilen<br />

Weltregionen liegt und die Energieversorgung durch terroristische<br />

Angriffe leicht verwundbar ist.<br />

Diese Faktoren stärken die Rolle der erneuerbaren Energien. Nach übereinstimmender<br />

Einschätzung verschiedener Analysten und auch nach<br />

unserer Einschätzung werden sich die hohen Wachstumsraten des Photovoltaikmarkts<br />

in den kommenden Jahren ungebrochen fortsetzen. Der<br />

Weltmarkt wird sich neuesten Schätzungen der europäischen Photovoltaikorganisation<br />

EPIA zufolge im Jahr 2010 voraussichtlich auf ca. 5,5 GWp<br />

belaufen. Die optimistischsten Schätzungen von Analysten gehen von<br />

einem weltweiten Markt von bis zu 14 GWp aus. Die Q-Cells rechnet mit<br />

einem Potenzial von bis zu 12 GWp zu diesem Zeitpunkt.<br />

Um auch zukünftig weiter stark zu wachsen, werden wir in unser Kerngeschäft,<br />

die Produktion von mono- und multikristallinen Solarzellen, in den<br />

kommenden Jahren weiter investieren. Neben diesen Investitionen in<br />

unser Kerngeschäft werden wir auch zukünftig den Kapazitätsausbau in<br />

aussichtsreichen neuen Technologien vorantreiben: Ziel der Entwicklung<br />

dieser Technologien sind weitere Kostensenkungen, eine verringerte<br />

Abhängigkeit vom Silizium-Markt und die Absicherung der Marktposition.<br />

Die neuen Technologien, insbesondere im Bereich der Dünnschichtverfahren,<br />

ergänzen die bewährte Siliziumtechnologie, indem sie die erhöhte<br />

Nachfrage befriedigen und neue Marktsegmente, unter anderem im Freiflächenbereich,<br />

abdecken. Wir erwarten trotz der steigenden Bedeutung<br />

der Dünnschichttechnologien auf absehbare Zeit eine beherrschende<br />

Stellung der waferbasierten Siliziumtechnologie.<br />

Mit dem schnellen Ausbau der Produktionskapazitäten, der forcierten<br />

Forschung und Entwicklung sowohl in unserem Kerngeschäft als auch im<br />

Bereich der neuen Technologien, der stetigen Verbesserung sowohl der<br />

Produkte als auch der Produktionsprozesse hat die Q-Cells auch im vergangenen<br />

Jahr erhebliche Kostensenkungen erreicht und ihre Basis für<br />

das zukünftige weitere Wachstum deutlich gestärkt.<br />

66


KONZERNLAGEBERICHT<br />

Erwartungen für 2007<br />

Zu Beginn des Jahres 2007 entwickeln sich die Verkäufe in den wichtigen<br />

Märkten Deutschland und Spanien weiterhin günstig. Die Q-Cells erwartet,<br />

dass dieser positive Trend sich im weiteren Verlauf des Jahres 2007<br />

fortsetzen wird. Bei einem erwarteten Produktionsvolumen von 340 MWp<br />

im Kerngeschäft prognostiziert die Q-Cells ein Wachstum des Umsatzes<br />

und des Jahresüberschusses von ca. 30 % für das Jahr 2007. Der Exportanteil<br />

soll im Zuge dessen auf ca. 60 % bis zum Ende des Jahres 2007<br />

erhöht werden. Weiterhin erwartet das Unternehmen einen außerordentlichen,<br />

einmaligen Ergebnisbeitrag aus dem Verkauf von Silizium an die<br />

EverQ GmbH. Wir rechnen damit, dass die Tochtergesellschaften, die die<br />

Produktion zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr 2007 aufnehmen<br />

werden, erste Umsätze aus der Testproduktion erwirtschaften. Die Anlaufaufwendungen<br />

für die neuen Fabriken der Tochter- und Beteiligungsgesellschaften<br />

sowie das einmalige Ergebnis aus Siliziumverkäufen werden<br />

voraussichtlich zu saldierten Aufwendungen von ca. € 10 Mio. führen.<br />

Im Jahr 2007 werden wir die Investitionen im Vergleich zum Vorjahr<br />

deutlich steigern. Insgesamt rechnen wir mit einem Volumen von ca.<br />

€ 400 Mio., wobei rund € 200 Mio. für das Kerngeschäft (inkl. einer<br />

F&E-Linie) vorgesehen sind und die weiteren Mittel für den Ausbau der<br />

Kapazitäten in den neuen Technologien. Aufgrund dieser hohen Investitionen,<br />

die mehr als das Vierfache des Jahresüberschusses <strong>2006</strong> betragen,<br />

ist geplant, für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende auszuschütten.<br />

Ziele für 2008 und später<br />

Für das Jahr 2008 setzt sich die Q-Cells zum Ziel, einen Umsatz von ca.<br />

€ 1 Mrd. und eine Umsatzrendite von 13 % zu erreichen. Aufgrund des<br />

neuen Vertrags über die Lieferung von metallurgischem Silizium erwarten<br />

wir ein zusätzliches starkes Wachstum des Produktionsvolumens ab dem<br />

Jahr 2009. Beim Umsatz streben wir im Jahr 2009 ein Wachstum von<br />

ca. 40 % an. Im Jahr 2010 wollen wir erstmals ein Produktionsvolumen<br />

von 1 Gigawattpeak (GWp) erreichen.<br />

Thalheim, den 28.02.2007<br />

Der Vorstand der Q-Cells AG<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Anton Milner<br />

CEO<br />

Thomas Schmidt<br />

COO<br />

Dr. rer. pol. Hartmut Schüning<br />

CFO<br />

Dr. Florian Holzapfel<br />

CTO<br />

67


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

SEITE 70 KONZERN-BILANZ<br />

SEITE 72 KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

SEITE 73 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />

SEITE 74 ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS<br />

SEITE 76 KONZERN-ANHANG<br />

SEITE 118 BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

69


KONZERN-BILANZ NACH IFRS ZUM 31. DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

AKTIVA<br />

ANHANG<br />

NR.<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

31.12.2005<br />

T €<br />

A. LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE<br />

I. Geschäfts- oder Firmenwert 3.2, 4.1 446,8 0,0<br />

II. Immaterielle Vermögenswerte 3.3, 4.2 27.381,8 3.712,4<br />

III. Sachanlagen 3.4, 4.3 144.146,9 99.641,8<br />

IV. Finanzanlagen 3.5, 4.4 3,1 3,1<br />

V. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 3.5, 4.5 38.176,7 12.480,7<br />

VI. Sonstige langfristige Vermögenswerte 3.6, 4.6 66.516,9 10.666,9<br />

276.672,2 126.504,9<br />

B. KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE<br />

I. Vorräte 3.7, 4.7 78.728,2 49.888,9<br />

II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.8, 4.8 83.538,8 33.802,5<br />

III. Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 3.9 22.182,7 0,0<br />

IV. Termingeldanlagen 3.10, 4.9 10.060,0 32.500,0<br />

V. Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 3.8, 4.10 15.936,7 12.719,7<br />

VI. Liquide Mittel 3.11, 4.11 147.349,6 200.647,9<br />

357.796,0 329.559,0<br />

BILANZSUMME 634.468,2 456.063,9<br />

70


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

PASSIVA<br />

ANHANG<br />

NR.<br />

A. EIGENKAPITAL 3.12, 4.12<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

31.12.2005<br />

T €<br />

I. Gezeichnetes Kapital 74.729,7 36.913,6<br />

II. Kapitalrücklage 247.690,6 240.686,9<br />

III. Gewinnrücklagen 104.032,2 44.109,1<br />

IV. Andere Rücklagen – 147,0 – 447,7<br />

Anteilseigner der Q-Cells AG 426.305,5 321.261,9<br />

V. Minderheitenanteile 13.665,4 0,0<br />

439.970,9 321.261,9<br />

B. LANGFRISTIGE SCHULDEN<br />

I. Genussrechtskapital 3.13, 4.13 14.578,6 14.492,9<br />

II. Langfristige Finanzverbindlichkeiten 3.17, 4.14 6.149,2 12.833,8<br />

III. Abgegrenzte Investitionszuwendungen 3.14, 4.15 32.614,4 23.096,3<br />

IV. Sonstige Rückstellungen 3.16, 4.16 4.661,4 0,0<br />

V. Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 3.17, 4.17 13.668,7 4.505,9<br />

VI. Latente Steuern 3.15, 4.18 5.255,4 647,1<br />

76.927,7 55.576,0<br />

C. KURZFRISTIGE SCHULDEN<br />

I. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 3.17, 4.19 6.731,1 11.658,8<br />

II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.17, 4.20 44.346,0 25.557,4<br />

III. Steuerschulden 3.17, 4.21 16.353,4 14.488,9<br />

IV. Abgegrenzte Investitionszuwendungen 3.14, 4.22 6.350,1 6.731,0<br />

V. Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 3.9 22.565,3 0,0<br />

VI. Sonstige Rückstellungen 3.16, 4.16 917,0 3.236,6<br />

VII. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 3.17, 4.23 20.306,7 17.553,3<br />

117.569,6 79.226,0<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

BILANZSUMME 634.468,2 456.063,9<br />

71


KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG NACH IFRS<br />

FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

Anhang<br />

Nr.<br />

<strong>2006</strong><br />

T €<br />

2005<br />

T €<br />

1. Umsatzerlöse 5.1 539.497,2 299.369,2<br />

2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 18.717,7 11.932,2<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 5.2 1.696,6 793,5<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge 5.3 10.948,2 6.806,6<br />

5. Materialaufwand 5.4<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Waren 328.637,7 187.724,5<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 19.577,9 10.169,4<br />

6. Personalaufwand 5.5<br />

a) Löhne und Gehälter 31.754,3 21.771,2<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />

für Altersversorgung 5.462,2 3.866,6<br />

c) Aufwand aus Aktienoptionen 6.245,7 2.478,0<br />

7. Abschreibungen 5.6 17.821,1 11.302,3<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.7 31.966,3 18.428,6<br />

9. Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 129.394,5 63.160,9<br />

10. Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 5.8 6.972,2 – 1.696,0<br />

11. Zinsen und ähnliche Erträge 5.9 5.305,2 1.749,5<br />

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5.9 3.276,9 3.273,0<br />

13. Ergebnis aus Finanzinstrumenten 5.9 – 382,7 0,0<br />

14. Ergebnis vor Steuern 138.012,3 59.941,4<br />

15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5.10 42.165,8 20.009,4<br />

16. Jahresüberschuss 95.846,5 39.932,0<br />

Ergebnisanteile Minderheitsgesellschafter – 1.299,9 0,0<br />

Auf Anteilseigner der Q-Cells AG entfallender Jahresüberschuss 97.146,4 39.932,0<br />

Ergebnis je Aktie <strong>2006</strong> 2005<br />

Ergebnis je Aktie (unverwässert) in € je Aktie 5.11 1,29 0,63<br />

Ergebnis je Aktie (verwässert) in € je Aktie 5.11 1,22 0,59<br />

72


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG NACH IFRS<br />

FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

Jahresüberschuss 95.846,5 39.932,0<br />

Ertragsteueraufwendungen 42.165,8 20.009,4<br />

Abschreibungen 17.821,1 11.302,3<br />

Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen – 6.972,2 1.696,0<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 7.125,5 1.857,3<br />

Auflösung Investitionszuwendungen – 6.731,2 – 4.169,7<br />

Veränderung der Rückstellungen 2.341,8 5.057,3<br />

Verluste aus dem Abgang von<br />

immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 81,0 816,9<br />

Veränderung der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerte – 116.369,2 – 63.566,5<br />

Veränderung der sonstigen Schulden 27.580,0 16.431,3<br />

Zinsen und ähnliche Erträge – 5.305,2 – 1.749,5<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3.250,9 3.100,9<br />

Aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Zahlungsmittel 60.834,8 30.717,7<br />

Gezahlte Zinsen – 3.064,5 – 2.549,5<br />

Erhaltene Zinsen 5.332,8 1.498,8<br />

Gezahlte Ertragsteuer – 39.483,8 – 7.103,2<br />

Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit 23.619,3 22.563,8<br />

Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte – 6.297,3 – 2.431,4<br />

Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen – 61.001,6 – 44.171,7<br />

Auszahlungen für Erwerb von Beteiligungen – 8.725,3 – 14.748,8<br />

Auszahlungen für ausgereichte Darlehen – 22.575,0 0,0<br />

Veränderungen von Termingeldanlagen 22.440,0 – 32.500,0<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 349,6 379,0<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Beteiligungen 0,0 1.170,0<br />

Einzahlungen aus der Tilgung von ausgereichten Darlehen 4.113,5 0,0<br />

Einzahlungen aus Investitionszuwendungen 14.617,6 15.586,8<br />

Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit – 57.078,5 – 76.716,1<br />

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 1.233,4 255.558,2<br />

Kosten der Kapitalbeschaffung – 161,9 – 12.506,0<br />

Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 0,0 25.375,0<br />

Auszahlungen aus der Rückführung von stillen Beteiligungen – 4.092,0 0,0<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten – 15.654,7 – 14.826,8<br />

Auszahlungen aus Finance Lease – 1.090,7 – 1.327,4<br />

Mittelabfluss (Vorjahr Mittelzufluss) aus Finanzierungstätigkeit – 19.765,9 252.273,0<br />

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds – 53.225,1 198.120,7<br />

Währungsverluste des Finanzmittelfonds – 73,2 0,0<br />

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 200.647,9 2.527,2<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 147.349,6 200.647,9<br />

<strong>2006</strong><br />

T €<br />

2005<br />

T €<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

73


ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS NACH IFRS<br />

FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER <strong>2006</strong><br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

T €<br />

Kapitalrücklage<br />

T €<br />

Gewinnrücklagen<br />

T €<br />

01.01.2005 10.085,7 12.405,4 12.240,6<br />

Bewertung Finanzinstrumente<br />

Eigenkapitalveränderungen der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen – 10,7<br />

Unmittelbar im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 0,0 – 10,7 0,0<br />

Aktienoptionsprogramm 2.478,0<br />

Jahresüberschuss 39.932,0<br />

Insgesamt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 0,0 2.467,3 39.932,0<br />

Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln 20.171,4 – 12.107,9 – 8.063,5<br />

Kapitalerhöhung 6.656,5 246.292,4<br />

Aufwendungen der Eigenkapitalbeschaffung (nach Steuern) – 8.370,3<br />

31.12.2005 36.913,6 240.686,9 44.109,1<br />

Bewertung Finanzinstrumente 36.913,6<br />

Fremdwährungsumrechnung<br />

Eigenkapitalveränderungen der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 117,4<br />

Unmittelbar im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 0,0 117,4 0,0<br />

Aktienoptionsprogramm 6.245,7<br />

Jahresüberschuss 97.146,4<br />

Insgesamt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 0,0 6.363,1 97.146,4<br />

Ausgabe neuer Bezugsaktien 592,8 640,6<br />

Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln 37.223,3 – 37.223,3<br />

Änderung des Konsolidierungskreises<br />

31.12.<strong>2006</strong> 74.729,7 247.690,6 104.032,2<br />

Die Veränderung des Eigenkapitals ist in Abschnitt 4.11 erläutert.<br />

74


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Marktbewertung<br />

Andere Rücklagen<br />

T €<br />

Währungsdifferenzen<br />

T €<br />

Anteilseigner<br />

der Q-Cells AG<br />

T €<br />

Minderheitenanteile<br />

T €<br />

Gesamteigenkapital<br />

T €<br />

0,0 – 2,9 34.728,8 0,0 34.728,8<br />

– 432,6 – 432,6 – 432,6<br />

– 12,2 – 22,9 – 22,9<br />

– 432,6 – 12,2 – 455,5 – 455,5<br />

2.478,0 2.478,0<br />

39.932,0 39.932,0<br />

– 432,6 – 12,2 41.954,5 41.954,5<br />

0,0 0,0<br />

252.948,9 252.948,9<br />

– 8.370,3 – 8.370,3<br />

– 432,6 – 15,1 321.261,9 0,0 321.261,9<br />

432,6 432,6 432,6<br />

– 98,4 – 98,4 – 391,3 – 486,4<br />

– 33,5 83,9 83,9<br />

432,6 – 131,9 418,1 – 391,3 30,1<br />

6.245,7 6.245,7<br />

97.146,4 – 1.299,9 95.846,5<br />

432,6 – 131,9 103.810,2 – 1.691,2 102.122,3<br />

1.233,4 1.233,4<br />

0,0 0,0<br />

0,0 15.356,6 15.353,3<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

0,0 – 147,0 426.305,5 13.665,4 439.970,9<br />

75


KONZERN-ANHANG<br />

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER <strong>2006</strong> DER Q-<strong>CELLS</strong> AG, THALHEIM<br />

1. ALLGEMEINE ANGABEN<br />

1.1. GRUNDLAGEN<br />

Die Q-Cells AG und ihre Tochterunternehmen sowie die wesentlichen Beteiligungen<br />

sind im Zukunftsmarkt der Photovoltaik tätig. Während sich die<br />

Q-Cells AG auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von qualitativ<br />

hochwertigen Solarzellen spezialisiert hat, konzentrieren sich die Beteiligungen<br />

jeweils auf die neuen Technologien der Photovoltaik, wie Dünnschicht-<br />

und Konzentratortechnologien. Die Q-Cells AG wurde 1999 gegründet<br />

und gehört heute zu den weltweit größten und wachstumsstärksten<br />

Unternehmen in der Branche.<br />

Der Konzern beschäftigt zum Abschlussstichtag 31.12.<strong>2006</strong> 921 Mitarbeiter.<br />

Die Zahl der Auszubildenden lag Ende <strong>2006</strong> bei 39. Der Vorstand der<br />

Q-Cells AG setzt sich aus vier Mitgliedern zusammen.<br />

Die Q-Cells AG ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter der<br />

Nummer HR B 16621 eingetragen.<br />

Der Sitz der Gesellschaft ist in 06766 Thalheim, Deutschland, Guardianstraße<br />

16. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft erhältlich bzw.<br />

wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

Der Konzernabschluss ist in Euro (€) aufgestellt, da der Hauptteil der Konzerntransaktionen<br />

in dieser Währung realisiert wird. Alle Beträge werden<br />

in Tausend Euro (T €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Es<br />

wird kaufmännisch gerundet. Hierdurch kann es zu Rundungsdifferenzen<br />

kommen.<br />

1.2. WESENTLICHE EREIGNISSE IM GESCHÄFTSJAHR<br />

Die Q-Cells AG hat die Brilliant 234. GmbH, Thalheim, im Februar <strong>2006</strong><br />

als 100%ige Tochtergesellschaft unmittelbar nach der Gründung erworben.<br />

Gegenstand der Gesellschaft ist die Entwicklung, Produktion und<br />

Vermarktung von Solarmodulen, die auf Dünnschichttechnologie basieren.<br />

Die Q-Cells AG hat im Mai <strong>2006</strong> 15,52 % der Anteile an der VHF-Technologies<br />

SA, Yverdon-les-Bains / Schweiz (VHF), sowie eine Option<br />

auf den Erwerb weiterer Anteile erworben. Die Q-Cells AG hat ihren Anteil<br />

an der VHF im Dezember <strong>2006</strong> auf 23,44 % erhöht. Gegenstand der<br />

Gesellschaft ist die Entwicklung, Produktion und Vermarktung flexibler<br />

Dünnschicht-Solarmodule unter dem Markennamen „Flexcell“.<br />

Im September <strong>2006</strong> hat die Q-Cells AG 12,39 % der Anteile an der<br />

The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien / USA (Solaria), erworben.<br />

Die Gesellschaft hat eine neue, niederkonzentrierende Photovoltaik-<br />

Technologie auf der Basis von Standard-Silizium-Solarzellen entwickelt,<br />

die aufgrund der Konzentration des Sonnenlichts ein erhebliches Potenzial<br />

zur Kostensenkung in der Modulfertigung aufweist, da die Zahl der<br />

Module erhöht wird, die mit einer bestimmten Menge Silizium produziert<br />

werden.<br />

Im Dezember <strong>2006</strong> hat die Q-Cells AG ihren Anteil an der EverQ GmbH,<br />

Thalheim, um 12,33 % auf 33,33 % erhöht.<br />

Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> die Umsatzerlöse um<br />

80,2 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert.<br />

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit hat sich im Vergleich zum<br />

Vorjahr von € 63,2 Mio. auf € 129,4 Mio. (+104,9 %) verbessert, der<br />

Jahresüberschuss, der auf die Anteilseigner der Q-Cells AG entfällt, von<br />

€ 39,9 Mio. auf € 97,1 Mio. (+143,3 %), ohne einmaligen Ergebnisbeitrag<br />

auf € 87,7 Mio. (+120 %).<br />

Mit dem Bau einer neuen Fabrik (Linie V) wurde im Geschäftsjahr planmäßig<br />

begonnen. Die Linie V wird in drei Bauabschnitten errichtet und<br />

insgesamt nach ihrer Fertigstellung über eine Nominalkapazität von<br />

240 MWp verfügen. Die ersten beiden Bauabschnitte werden voraussichtlich<br />

im dritten bzw. vierten Quartal 2007 in Betrieb gehen.<br />

2. KONSOLIDIERTER JAHRESABSCHLUSS<br />

2.1. KONSOLIDIERUNGSKREIS<br />

In den Konzernabschluss werden sämtliche Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen<br />

und assoziierten Unternehmen einbezogen. Tochterunternehmen<br />

sind Gesellschaften, die direkt von uns beherrscht und voll<br />

konsolidiert werden. Gemeinschaftsunternehmen sind Gesellschaften, über<br />

die mit anderen Unternehmen die gemeinsame Führung ausgeübt wird.<br />

Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, auf die wir maßgeblichen<br />

Einfluss ausüben und die weder Tochterunternehmen noch Gemeinschaftsunternehmen<br />

sind. Assoziierte Unternehmen werden ebenso wie die<br />

Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss<br />

einbezogen.<br />

76


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

TOCHTERUNTERNEHMEN Sitz Beteiligungshöhe<br />

Calyxo GmbH Thalheim / Deutschland 100,00 %<br />

Brilliant 234. GmbH Thalheim / Deutschland 100,00 %<br />

Q-Cells Asia Ltd. Hong Kong / China 100,00 %<br />

VHF-Technologies SA Yverdon-les-Bains / Schweiz 23,44 %<br />

Erstmalige Bilanzierung des Erwerbs der VHF<br />

Der Anteil an der VHF Technologies SA, Yverdon-les-Bains / Schweiz (VHF),<br />

beträgt zum 31.12.<strong>2006</strong> 23,44 %, wobei die Q-Cells AG jederzeit die<br />

Option hat, ihre Beteiligung auf 51 % zu erhöhen. Daher wurde die VHF<br />

gemäß IAS 27.14 mit Wirkung zum 24.05.<strong>2006</strong> (Erwerbszeitpunkt) im<br />

Konzernabschluss vollkonsolidiert. Der Anteilserwerb erfolgte in zwei Tranchen<br />

zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Q-Cells AG hat am<br />

24.05.<strong>2006</strong> 15,52 % sowie am 15.12.<strong>2006</strong> weitere 7,92 % der Anteile an<br />

der VHF erworben.<br />

Die Transaktion wurde nach der Erwerbsmethode in Übereinstimmung mit<br />

IFRS 3.16 ff. bilanziert.<br />

Die erstmalige Einbeziehung der VHF in den Konzernabschluss der Q-Cells<br />

AG stellte sich zum 24.05.<strong>2006</strong> wie folgt dar:<br />

Die vereinbarte Gesamtgegenleistung in Höhe von T € 2.998,9 wurde im<br />

Rahmen einer Kapitalerhöhung an die VHF in bar erbracht. Aufgrund der<br />

Einbeziehung der VHF in den Konzernabschluss der Q-Cells AG haben diese<br />

Zahlungsmittel den Konsolidierungskreis nicht verlassen. Zahlungsmitteläquivalente<br />

wurden in Höhe von T € – 85,4 erworben.<br />

Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurde die erworbene Technologie als<br />

immaterieller Vermögenswert identifiziert und mit dem beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet.<br />

Der Kaufpreis von T € 1.956,4 für die Erhöhung auf 23,44 % wurde im Rahmen<br />

einer Kapitalerhöhung an die VHF in bar erbracht. Im Rahmen dieses<br />

Anteilserwerbs erhöhte sich der Geschäfts- oder Firmenwert um T € 227,3<br />

auf T € 446,8.<br />

Der in den Konzernabschluss einbezogene Verlust der VHF betrug seit<br />

dem Erwerbszeitpunkt T € 1.538,7 (davon T € 1.299,9 auf Minderheiten<br />

entfallend). Wenn der Erwerb der VHF bereits am ersten Tag des<br />

Ge schäftsjahres <strong>2006</strong> stattgefunden hätte, hätten sich die Konzernumsätze<br />

von T € 539.497,2 auf T € 539.605,8 erhöht bzw. der Konzernjahresüberschuss<br />

von T € 95.846,5 auf T € 95.434,8 verringert.<br />

NACH DER EQUITY-METHODE<br />

BILANZIERTE UNTERNEHMEN Sitz Beteiligungshöhe<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

ERWORBENES NETTOVERMÖGEN<br />

ZUM 24.05.<strong>2006</strong><br />

Erworbene Vermögenswerte<br />

Buchwert<br />

T €<br />

Anpassung<br />

T €<br />

Beizulegender<br />

Zeitwert<br />

T €<br />

Geschäfts- oder Firmenwert 0,0 219,5 219,5<br />

Immaterielle Vermögenswerte 0,0 18.128,9 18.128,9<br />

Sachanlagen 811,0 0,0 811,0<br />

Kurzfristige Forderungen<br />

und sonstige Vermögenswerte<br />

und flüssige Mittel 158,4 2.998,9 3.157,3<br />

969,4 21.347,3 22.316,7<br />

Erworbene Schulden<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

und Rückstellungen 327,0 0,0 327,0<br />

Latente Steuern 0,0 3.861,5 3.861,5<br />

327,0 3.861,5 4.188,4<br />

Nettovermögen 642,4 17.485,8 18.128,2<br />

Minderheitenanteile 542,7 14.586,6 15.129,3<br />

Erworbenes Nettovermögen 99,7 2.899,2 2.998,9<br />

Assoziierte Unternehmen<br />

CSG Solar AG Thalheim / Deutschland 21,71 %<br />

The Solaria Corporation Fremont, Kalifornien / USA 12,39 %<br />

Gemeinschaftsunternehmen<br />

EverQ GmbH Thalheim / Deutschland 33,33 %<br />

Erläuterungen zu den nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen<br />

siehe Abschnitt 4.5.<br />

Die CPI ChemiePark-Institut GmbH, Bitterfeld, an der die Q-Cells AG mit<br />

6,1 % beteiligt ist, wird nicht konsolidiert und als Finanzanlage im Konzernabschluss<br />

der Q-Cells AG ausgewiesen.<br />

77


2.2. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE<br />

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen<br />

Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

aufgestellt.<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode, bei der zum<br />

Zeitpunkt des Erwerbs die Anschaffungskosten der Anteile dem beizulegenden<br />

Nettozeitwert der anteilig übernommenen Vermögenswerte, Schulden<br />

und Eventualschulden gegenübergestellt werden.<br />

Maßgeblich sind dabei die Wertverhältnisse zu dem Zeitpunkt, an dem die<br />

Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt wurde. Die ansatzfähigen<br />

Vermögenswerte und die übernommenen Schulden und Eventualschulden<br />

werden in voller Höhe mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet.<br />

Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Goodwill angesetzt.<br />

Ein verbleibender passivischer Unterschiedsbetrag wird unmittelbar<br />

erfolgswirksam erfasst. In den auf den Unternehmenszusammenschluss<br />

folgenden Perioden werden die aufgedeckten stillen Reserven und stillen<br />

Lasten entsprechend der Behandlung der korrespondierenden Vermögenswerte<br />

und Schulden fortgeführt, abgeschrieben oder aufgelöst.<br />

Beim Erwerb von zusätzlichen Anteilen an Unternehmen, die bereits als<br />

Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden, wird der<br />

Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen erworbenen<br />

Eigenkapital als Goodwill angesetzt. Der Geschäfts- oder Firmenwert<br />

wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich auf eine Wertminderung<br />

geprüft.<br />

Alle konzerninternen Gewinne und Verluste, Umsatzerlöse, Aufwendungen<br />

und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen<br />

werden eliminiert. Diese Konsolidierungsgrundsätze gelten auch für die<br />

nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen. Die Abschlüsse<br />

der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen werden nach einheitlichen<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt, bei wesentlichen<br />

Abweichungen werden entsprechende Anpassungen vorgenommen.<br />

Sofern ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge bestehen, werden latente<br />

Steuern gemäß IAS 12 abgegrenzt.<br />

2.3. WÄHRUNGSUMRECHNUNG<br />

In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten<br />

Gesellschaften werden die Vermögenswerte und Schulden der Konzernunternehmen<br />

von der jeweiligen Landeswährung in Euro mit den Mittelkursen<br />

am Bilanzstichtag umgerechnet. Die Gewinn- und Verlustrechnungen der<br />

ausländischen Konzernunternehmen, deren funktionale Währung nicht der<br />

Euro ist, werden wie die entsprechenden Jahresergebnisse zu Durchschnittskursen<br />

des Berichtszeitraums umgerechnet. Differenzen gegenüber der Vorjahresumrechnung<br />

werden als erfolgsneutrale Veränderungen ausgewiesen.<br />

Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung ausländischer Unternehmen,<br />

die nach der Equity-Methode bilanziert werden, wird entsprechend<br />

vorgegangen.<br />

Die nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten Unternehmen und<br />

Gemeinschaftsunternehmen werden mit ihren Anschaffungskosten und der<br />

anteiligen jährlichen Eigenkapitalveränderung angesetzt. Die erworbenen<br />

stillen Reserven sind im Bilanzausweis enthalten. Stille Reserven werden<br />

entsprechend den zugrunde liegenden Vermögenswerten fortgeführt. Das<br />

anteilige Ergebnis dieser Gesellschaften nach Steuern wird in der Gewinnund<br />

Verlustrechnung im Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten<br />

Finanzanlagen ausgewiesen.<br />

78


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

3. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN<br />

3.1. GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG<br />

Auf den vorliegenden Konzernabschluss nach IFRS und die darin enthaltenen<br />

Vergleichsinformationen wurden uneingeschränkt alle International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS / IAS) des International Accounting<br />

Standards Board (IASB) und die Interpretationen des International Financial<br />

Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der EU zum<br />

Abschlussstichtag verpflichtend anzuwenden sind, angewandt.<br />

Vom IASB wurden neue Standards, Interpretationen und Änderungen zu<br />

bestehenden Standards herausgegeben, die seit dem 01.01.<strong>2006</strong><br />

verpflichtend anzuwenden sind.<br />

Die geänderten Standards und Interpretationen:<br />

IAS 32 „Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung“,<br />

verschiedene Änderungen zu IAS 39 „Finanzinstrumente:<br />

Ansatz und Bewertung“,<br />

Änderungen zu IAS 21 „Nettoinvestitionen in einen ausländischen<br />

Geschäftsbetrieb“ sowie<br />

IFRIC 4 „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis<br />

enthält“,<br />

die erstmalig in <strong>2006</strong> anzuwenden waren, führten zu keinen wesentlichen<br />

Auswirkungen im Konzernabschluss.<br />

Die geänderten Standards und Interpretationen:<br />

IFRS 6 „Exploration und Evaluierung von mineralischen Ressourcen“,<br />

IAS 19 Änderung (2004) „Versicherungsmathematische Gewinne<br />

und Verluste, Gruppenpläne und Angaben“,<br />

IFRIC 5 „Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung, Wiederherstellung<br />

und Umweltsanierung“,<br />

IFRIC 6 „Verbindlichkeiten, die sich aus Teilnahme an einem<br />

spezifischen Markt ergeben – Elektro- und Elektronik-Altgeräte“,<br />

In IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ werden die für Finanzinstrumente<br />

zu beachtenden Anhangsangaben, die bisher in IAS 32 geregelt sind, sowie<br />

die bislang nur von Banken und ähnlichen Finanzinstitutionen zu beachtenden<br />

Angabepflichten von IAS 30 zusammengeführt und erweitert; sie sind<br />

zukünftig branchenunabhängig anzuwenden. Mit der Veröffentlichung<br />

von IFRS 7 ist IAS 1 um Angabepflichten zum Kapitalmanagement erweitert<br />

worden – erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am<br />

oder nach dem 01.01.2007 beginnen.<br />

IFRS 8 „Operating Segments“ enthält neue Vorschriften für die Darstellung<br />

der Segmentberichterstattung. Nach IFRS 8 ist die Segmentberichterstattung<br />

nach dem so genannten „Management Approach“ aufzustellen. Danach<br />

liegen der Abgrenzung der Segmente und den Angaben für die Segmente<br />

die Informationen zugrunde, die vom Management für Zwecke der Ressourcenallokation<br />

und Leistungsbeurteilung der Unternehmensbestandteile<br />

intern verwendet werden – erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre,<br />

die am oder nach dem 01.01.2009 beginnen.<br />

IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“ befasst sich mit der Frage,<br />

ob ein Vertrag lediglich zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses oder während<br />

seiner gesamten Laufzeit daraufhin überprüft werden muss, ob ein<br />

eingebettetes Derivat nach IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“<br />

vorliegt – erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach<br />

dem 01.06.<strong>2006</strong> beginnen.<br />

IFRIC 10 „Interim Financial Reporting and Impairment“ befasst sich mit dem<br />

Verhältnis der Vorschriften von IAS 34 zur Zwischenberichterstattung und<br />

den Regelungen von IAS 36 und IAS 39 zur Wertaufholung bei bestimmten<br />

Vermögenswerten – erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder<br />

nach dem 01.11.<strong>2006</strong> beginnen.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

sind für den Q-Cells Konzern nicht relevant.<br />

Der International Accounting Standards Board (IASB) und das International<br />

Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) haben weitere Standards<br />

und Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />

noch nicht verpflichtend anzuwenden sind.<br />

79


IFRIC 11 „IFRS 2 Group and Treasury Share Transactions“ beantwortet die<br />

Frage, wie IFRS 2 auf aktienbasierte Zahlungsvereinbarungen anzuwenden<br />

ist, die unternehmenseigene Eigenkapitalinstrumente oder Eigenkapitalinstrumente<br />

eines anderen Unternehmens desselben Konzerns beinhalten<br />

– erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach<br />

dem 01.03.2007 beginnen.<br />

Die erstmalige Anwendung dieser Standards in den Geschäftsjahren, in<br />

denen sie verpflichtend anzuwenden sind, wird im Zusammenhang mit IFRS<br />

7 voraussichtlich zu erweiterten Angaben zu Finanzinstrumenten führen und<br />

hinsichtlich IFRS 8 eine Änderung in der Darstellung der Segmentinformationen<br />

zur Folge haben. Von den anderen neu anzuwendenden Standards<br />

und Interpretationen erwarten wir keine wesentlichen Auswirkungen auf den<br />

Konzernabschluss.<br />

Die folgenden Standards / Interpretationen werden keine Auswirkungen auf<br />

die Bilanzierung und Bewertung des Q-Cells Konzerns haben:<br />

IFRIC 7 „Anwendung des Anpassungsansatzes unter IAS 29 Rechnungslegung<br />

in Hochinflationsländern“ klärt Fragen im Zusammenhang mit der<br />

Anwendung von IAS 29 für den Fall, dass das Land, dessen Währung die<br />

funktionale Währung des bilanzierenden Unternehmens ist, zu einem Hochinflationsland<br />

wird – erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre,<br />

die am oder nach dem 01.03.<strong>2006</strong> beginnen.<br />

IFRIC 8 „Anwendungsbereich von IFRS 2“ klärt die Anwendbarkeit von IFRS<br />

2 „Anteilsbasierte Vergütung“ auf Vereinbarungen, bei denen das bilanzierende<br />

Unternehmen anteilsbasierte Vergütungen gegen keine oder gegen<br />

eine nicht adäquate Gegenleistung gewährt – erstmals verpflichtend<br />

an zuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01.03.<strong>2006</strong><br />

beginnen.<br />

IFRIC 12 „Service Concession Arrangements“ regelt die Bilanzierung von<br />

Vereinbarungen, bei denen die öffentliche Hand mit privaten Unternehmen<br />

Verträge abschließt, die auf die Erfüllung öffentlicher Aufgaben gerichtet<br />

sind.<br />

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Gliederung der Konzernbilanz<br />

nach IFRS ist nach der Fristigkeit der einzelnen Bilanzpositionen<br />

aufgestellt. Die Konzern-Gewinn- und -verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren<br />

aufgestellt.<br />

Der Konzernabschluss ist auf der Grundlage fortgeführter historischer<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten aufgestellt, mit Ausnahme der derivativen<br />

Finanzinstrumente, die mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet<br />

sind.<br />

Die Aufstellung eines Abschlusses erfordert regelmäßig die Ausübung von<br />

Ermessen und die Vornahme von Schätzungen und Beurteilungen durch<br />

das Management. Die Schätzungen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit<br />

und anderen Kenntnissen der zu bilanzierenden Geschäftsvorfälle.<br />

Einzelne Sachverhalte, denen bei der bilanziellen Beurteilung Schätzungen<br />

und Annahmen zu Grunde liegen, können in der Zukunft abweichend davon<br />

eintreten. Schätzungen und diesen zu Grunde liegende Annahmen werden<br />

daher regelmäßig überprüft und auf mögliche Auswirkungen für die Bilanzierung<br />

beurteilt.<br />

Diese Ermessensentscheidungen und Schätzungen beziehen sich u. a. auf<br />

die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen für Gewährleistungen<br />

sowie die Bestimmung von Nutzungsdauern der immateriellen Vermögenswerte.<br />

Weiterhin basiert der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

auf zukunftsbezogenen Annahmen.<br />

Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und<br />

Beurteilungen am Bilanzstichtag. Durch nicht in den Schätzungen enthaltene<br />

spätere tatsächliche Entwicklungen, die von den Annahmen abweichen,<br />

können sich die tatsächlichen Beträge von den Schätzwerten unterscheiden.<br />

In solchen Fällen werden die Annahmen und, falls erforderlich,<br />

die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden entsprechend<br />

angepasst.<br />

80


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist nicht von einer<br />

wesentlichen Änderung der zu Grunde gelegten Annahmen und Schätzungen<br />

auszugehen, so dass aus gegenwärtiger Sicht keine wesentliche<br />

Anpassung der Buchwerte der angesetzten Vermögenswerte und Schulden<br />

im Geschäftsjahr 2007 zu erwarten ist.<br />

Zum 31.12.<strong>2006</strong> wurde der Ausweis der Investitionszuwendungen geändert.<br />

Die bisher in einem gesonderten Posten zwischen dem Eigen kapital und<br />

den Schulden dargestellten abgegrenzten Investitionszuwendungen werden<br />

nunmehr entsprechend der Fristigkeit im Hinblick auf die Erfassung in<br />

der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter den lang- und kurzfristigen<br />

Schulden ausgewiesen. Diese Darstellung liefert nach unserer Auffassung<br />

einheitliche und damit relevantere Informationen über die Fristigkeitsstruktur<br />

des Fremdkapitals im Q-Cells Konzern.<br />

3.2. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT<br />

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben,<br />

sondern auf der Basis des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit, der der Goodwill zugeordnet ist, auf eine Wertminderung<br />

untersucht. Wesentliches Kriterium für die Abgrenzung der zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten ist die unabhängige Erzielung von<br />

Zahlungsströmen.<br />

Im Rahmen der Überprüfung auf Wertminderung wird der bei einem Unternehmenszusammenschluss<br />

erworbene Goodwill den einzelnen zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheiten so zugeordnet, wie diese Nutzen aus den Synergien<br />

des Unternehmenszusammenschlusses ziehen sollen.<br />

Der Werthaltigkeitstest ist jährlich durchzuführen und zusätzlich immer<br />

dann, wenn Anzeichen dafür vorliegen, dass die zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit in ihrem Wert gemindert ist. Übersteigt der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit deren erzielbaren Betrag, ist der dieser zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit zugeordnete Goodwill in Höhe des Differenzbetrags<br />

abzuschreiben.<br />

Übersteigt die Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den<br />

Buchwert des ihr zugeordneten Goodwills, ist die darüber hinausgehende<br />

Wertminderung durch anteilige Minderung von Buchwerten der der zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit zugeordneten Vermögenswerte zu erfassen.<br />

Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird anhand<br />

ihres beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten ermittelt. Der<br />

beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wurde unter Anwendung<br />

des Discounted-Cash-Flow-(DCF)-Verfahrens ermittelt. Diesen DCF-<br />

Berechnungen liegen Prognosen des Managements zu Grunde, die auch für<br />

interne Zwecke verwendet werden. Der Prognosezeitraum beträgt zwei bis<br />

fünf Jahre. Die darüber hinausgehenden Cash Flows werden anhand von<br />

konstanten Wachstumsraten berechnet.<br />

Zu den wesentlichen Annahmen, auf denen die Ermittlung des beizulegenden<br />

Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten beruht, gehören<br />

An nahmen bezüglich Wirkungsgraden, Preisentwicklungen sowie des<br />

Diskontierungszinssatzes.<br />

3.3. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE<br />

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten<br />

zuzüglich Anschaffungsnebenkosten angesetzt.<br />

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Herstellungskosten<br />

aktiviert, wenn der Gesellschaft aus diesen erwartungsgemäß ein<br />

künftiger Nutzen zufließt, die technologische Realisierbarkeit nachgewiesen<br />

werden kann und diese verlässlich bewertet werden können. Sie werden<br />

jeweils planmäßig linear über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />

Im Rahmen laufender Projekt- bzw. Meilensteinanalysen werden die<br />

laufenden Entwicklungsprojekte bezüglich der Aktivierbarkeit von Entwicklungskosten<br />

überprüft. Falls die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht<br />

gegeben sind, werden die Aufwendungen im Jahr der Entstehung erfolgswirksam<br />

erfasst.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

81


Entsprechend der geschätzten Nutzungsdauer werden erworbene oder<br />

selbst erstellte Technologien derzeit linear über fünf Jahre abgeschrieben.<br />

Die planmäßige Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten in Form<br />

von erworbenen oder selbst hergestellten Technologien beginnt, sobald<br />

diese in der Produktion angewendet werden, für deren Zweck sie erworben<br />

oder hergestellt wurden. Die Nutzungsdauern werden auf der Grundlage des<br />

geschätzten Verbrauchs der Technologien aufgrund des weiteren technischen<br />

Fortschritts festgelegt.<br />

Software wird über einen Zeitraum von drei Jahren linear abgeschrieben.<br />

Die immateriellen Vermögenswerte werden auf eine Wertminderung hin<br />

überprüft, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten,<br />

dass der Buchwert eines Vermögenswertes nicht erzielbar sein<br />

könnte. Bei immateriellen Vermögenswerten, die eine unbestimmte<br />

Nutzungsdauer haben oder die noch nicht nutzungsbereit sind, ist jährlich<br />

ein Wertminderungstest vorzunehmen. Sobald der Buchwert eines Vermögenswertes<br />

seinen erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine Wertminderung<br />

ergebniswirksam erfasst.<br />

3.4. SACHANLAGEN<br />

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert<br />

um planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Fremdkapitalzinsen werden<br />

nicht aktiviert.<br />

Die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden entsprechend der<br />

wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben.<br />

Der Abschreibungszeitraum beträgt für die nachfolgenden Vermögenswerte:<br />

ABSCHREIBUNGSDAUER DER SACHANLAGEN<br />

Bauten<br />

Technische Anlagen und Maschinen<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

19 bis 33 Jahre<br />

5 bis 6,67 Jahre<br />

3 bis 14 Jahre<br />

Die Sachanlagen werden auf eine Wertminderung hin überprüft, wenn Sachverhalte<br />

oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert<br />

eines Vermögenswertes nicht erzielbar sein könnte. Sobald der Buchwert<br />

eines Vermögenswertes seinen erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine<br />

Wertminderung ergebniswirksam erfasst.<br />

Geleaste Sachanlagen (Finance Lease)<br />

Die Q-Cells AG hat 2004 einen Leasingvertrag über eine Fertigungslinie<br />

abgeschlossen. Der Leasingvertrag hat eine Grundmietzeit von 60 Monaten<br />

ohne Verlängerungs- oder Kaufoption.<br />

Der Leasinggegenstand wurde zu Beginn der Laufzeit mit dem Barwert der<br />

Mindestleasingzahlungen aktiviert. In gleicher Höhe wurde eine Verbindlichkeit<br />

passiviert. Die geleasten Vermögenswerte werden über die Grundmietzeit<br />

planmäßig linear abgeschrieben. Die Leasingraten werden in Zinsund<br />

Tilgungsanteil aufgeteilt. Zur Ermittlung des Zinsanteils wird ein konstanter<br />

Zinssatz auf die jeweilige Restschuld in Ansatz gebracht.<br />

3.5. FINANZANLAGEN UND NACH DER EQUITY-METHODE<br />

BILANZIERTE FINANZANLAGEN<br />

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten. Der beizulegende<br />

Zeitwert zum Stichtag führte zu keiner abweichenden Bewertung.<br />

Die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen<br />

werden nach der Equity-Methode bilanziert.<br />

82


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

3.6. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE<br />

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte des Unternehmens werden<br />

mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Marktüblich verzinsliche<br />

Forderungen sind zum Nominalwert bilanziert. Unter den sonstigen<br />

langfristigen Vermögenswerten wird neben langfristigen Forderungen aus<br />

Darlehen der langfristige Teil geleisteter Anzahlungen auf Gegenstände des<br />

Vorratsvermögens ausgewiesen.<br />

3.7. VORRÄTE<br />

Unter den Vorräten sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, fertige und<br />

unfertige Erzeugnisse sowie geleistete Anzahlungen ausgewiesen.<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten<br />

bewertet.<br />

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten, die<br />

geleisteten Anzahlungen mit ihrem Nominalwert angesetzt.<br />

Die Herstellungskosten beinhalten Material- und Fertigungseinzelkosten<br />

sowie Material- und Fertigungsgemeinkosten und den fertigungsbedingten<br />

Werteverzehr des Anlagevermögens. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt,<br />

soweit sie der Produktion zuzurechnen sind.<br />

Im Falle von Wertminderungen der Bestände wird eine Abschreibung auf<br />

den Nettoveräußerungswert vorgenommen und der niedrigere Nettoveräußerungswert<br />

angesetzt.<br />

3.8. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN<br />

SOWIE SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE<br />

Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte sind zum Nennwert bewertet.<br />

3.9. MARKTWERTE AUS DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTEN<br />

Die Q-Cells AG hat im Rahmen ihrer langfristigen Verkaufs- und Einkaufskontrakte<br />

in USD eingebettete Derivate identifiziert. Die derivativen Bestandteile,<br />

die in einen nicht derivativen Basisvertrag eingebettet sind, werden<br />

einzeln angesetzt und gemäß IAS 39 mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet,<br />

sofern sie die Voraussetzungen für ein Derivat erfüllen und ihre wirtschaftlichen<br />

Merkmale und Risiken nicht klar und eng mit denen des Basisvertrags<br />

verbunden sind.<br />

Derivate mit einem positiven beizulegenden Zeitwert werden auf der Aktivseite<br />

der Bilanz als langfristig unter Marktwerten aus derivativen Finanzinstrumenten<br />

und Derivate mit negativem beizulegenden Zeitwert auf der Passivseite<br />

der Bilanz unter Marktwerten aus derivativen Finanzinstrumenten<br />

ausgewiesen.<br />

Veränderungen im beizulegenden Zeitwert dieser Sicherungsinstrumente,<br />

die zwar unter Risikogesichtspunkten eine Absicherung darstellen, aber<br />

nach den Kriterien von IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“<br />

nicht zum Hedge-Accounting berechtigen, werden erfolgswirksam gesondert<br />

im Finanzergebnis erfasst.<br />

3.10. TERMINGELDANLAGEN<br />

Die Termingeldanlagen sind nicht täglich verfügbar und werden bis zu ihrer<br />

jeweiligen Endfälligkeit gehalten. Es handelt sich dabei um Anlagen mit einer<br />

ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten. Die Termingeldanlagen<br />

werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Aufgrund der Fristigkeit<br />

entsprechen die Buchwerte den Zeitwerten.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Ein zeitnahes und leistungsfähiges Finanzcontrolling in Verbindung mit<br />

einem Kundenbewertungssystem reduziert die Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

von Forderungen.<br />

83


3.11. LIQUIDE MITTEL<br />

Unter den liquiden Mitteln werden Bargeld und Guthaben bei Kreditin stituten<br />

mit einer ursprünglichen Laufzeit von unter drei Monaten zusammengefasst.<br />

Bargeld und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert des<br />

Abschlussstichtags bewertet.<br />

3.12. AKTIENOPTIONSPROGRAMME<br />

Das Aktienoptionsprogramm 2003 (ESOP I) erlaubt den berechtigten Mitarbeitern,<br />

unter bestimmten Voraussetzungen Aktien des Unternehmens zu<br />

erwerben. Die Möglichkeit, Bezugsrechte im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms<br />

zu erwerben, wurde von der Hauptversammlung am<br />

29.12.2003 beschlossen (Beschlussfassung über die Ausgabe von bis zu<br />

8.900 Bezugsrechten). Zum Stichtag waren 4.600 Mitarbeiteroptionen ausstehend,<br />

die zum Bezug von insgesamt 2.539.200 Aktien berechtigen.<br />

Das Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP II, IIa, IIb) erlaubt den berechtigten<br />

Mitarbeitern, unter bestimmten Voraussetzungen Aktien des Unternehmens<br />

zu erwerben. Das Aktienprogramm 2005 wurde von der ordentlichen<br />

Hauptversammlung der Q-Cells AG vom 16.08.2005 beschlossen.<br />

Unter dem Aktienoptionsprogramm 2005 wurden bis zum Bilanzstichtag<br />

Optionen in drei Tranchen ausgegeben (ESOP II, ESOP IIa und ESOP IIb).<br />

Zum Stichtag waren folgende Optionen unter Berücksichtigung von Änderungen<br />

des Optionsregisters sowie nach erfolgten Aktiensplits ausgegeben:<br />

Anzahl<br />

bezugsberechtigter<br />

Aktien<br />

Anzahl<br />

bezugsberechtigter<br />

Optionen<br />

ESOP II 2.322.276 2.322.276<br />

ESOP IIa 81.240 81.240<br />

ESOP IIb 42.622 42.622<br />

Die Bilanzierung erfolgte gemäß dem IFRS 2 mit dem beizulegenden Zeitwert<br />

(Fair Value) der ausgegebenen Optionen zum Zeitpunkt der Gewährung<br />

und wird im Personalaufwand sowie einer korrespondierenden Erhöhung<br />

des Eigenkapitals (Kapitalrücklage) erfasst. Die Verteilung des Personalaufwands<br />

erfolgt über den Zeitraum der Haltefrist. Änderungen von Schätzungen<br />

hinsichtlich der Erreichung der Ausübungsbedingungen werden in<br />

der Periode erfasst, in der die Schätzungsänderungen eintreten. Das gilt<br />

nicht für Marktbedingungen, die nur einmalig bei der Bewertung zum<br />

Gewährungszeitpunkt eingeschätzt werden.<br />

Zu weiteren Erläuterungen siehe Abschnitt 4.12.<br />

3.13. GENUSSRECHTSKAPITAL<br />

Das Genussrechtskapital wurde mit den Anschaffungskosten angesetzt, die<br />

dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung entsprechen.<br />

Hierbei werden auch die Transaktionskosten berücksichtigt. In der Folge<br />

wird das Genussrechtskapital unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit<br />

den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />

3.14. INVESTITIONSZUWENDUNGEN<br />

Die Investitionszuwendungen werden passivisch abgegrenzt und über die<br />

Nutzungsdauer der betreffenden Anlagewerte ertragswirksam aufgelöst. Die<br />

Investitionszuwendungen werden erfasst, wenn der Gesellschaft die Mittel<br />

zufließen oder wenn mit hinreichender Sicherheit ein Zufluss der Mittel<br />

wahrscheinlich ist.<br />

3.15. LATENTE STEUERN<br />

Latente Steuern werden nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode<br />

(Liability-Methode) berechnet. Aktive und passive latente Steuern werden<br />

saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Forderungen<br />

und Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern besteht und die latenten<br />

Steueransprüche und latenten Steuerverbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern<br />

beziehen, die von denselben Steuerbehörden erhoben und von den<br />

selben Konzerngesellschaften geschuldet werden. Die Höhe der latenten<br />

Steuern wird auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen<br />

Ländern zum Realisationszeitpunkt erwartet werden. Dabei werden die am<br />

Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften<br />

berücksichtigt. Die Berechnung der inländischen latenten Steuern erfolgt<br />

mit einem Steuersatz von 33,07 %, da ausschließlich inländische Gesellschaften<br />

mit Sitz in der Gemeinde Thalheim mit dem Gewerbesteuerhebesatz<br />

von 200 % einbezogen sind.<br />

84


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

3.16. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN<br />

Die Rückstellungen sind so bemessen, dass sie den erkennbaren Verpflichtungen<br />

und Risiken ausreichend Rechnung tragen.<br />

Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag<br />

abgezinsten voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bilanziert.<br />

Bei den Gewährleistungsrückstellungen wurden geänderte Schätzungen<br />

bezüglich des möglichen Anfalls während des Gewährleistungszeitraums<br />

aufgrund von erwarteten Risiken berücksichtigt.<br />

Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt auf Basis der bestmöglichen<br />

Schätzung zur Ermittlung des Umfangs sämtlicher Verpflichtungen, die auf<br />

vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen und<br />

deren Höhe oder Fälligkeit unsicher ist.<br />

3.17. ÜBRIGE SCHULDEN<br />

Die übrigen langfristigen Schulden umfassen die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten<br />

sowie langfristige Finanzverbindlichkeiten und werden zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bzw. zum Barwert (Verbindlichkeiten aus<br />

Finanzierungsleasing) bilanziert.<br />

Die kurzfristigen Schulden umfassen kurzfristige Finanzverbindlichkeiten,<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Steuerschulden sowie<br />

sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und werden zum Nennwert bilanziert.<br />

3.18. ERTRAGS- UND AUFWANDSREALISIERUNG<br />

Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge werden mit der Lieferung<br />

oder Erbringung der Leistung, das heißt mit Gefahrenübergang auf den Kunden,<br />

realisiert.<br />

Betriebliche Aufwendungen werden mit der Inanspruchnahme der Lieferung<br />

oder Leistung oder zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam<br />

erfasst.<br />

Zinserträge werden zeitproportional, anfallende Zinsaufwendungen werden<br />

in Abhängigkeit von der vertraglichen Verpflichtung teils unter Anwendung<br />

der Effektivzinsmethode und teils zeitproportional erfasst.<br />

Rückstellungen für Gewährleistung werden zum Zeitpunkt der Realisierung<br />

der entsprechenden Umsatzerlöse gebildet.<br />

3.19. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE<br />

Innerhalb des Konzerns werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich<br />

als Sicherungsgeschäfte zur Steuerung von Risiken aus Währungsschwankungen<br />

eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente werden nicht zu<br />

Spekulationszwecken eingesetzt. Hedge-Accounting wird derzeit nicht angewendet.<br />

Im Übrigen wird auf Abschnitt 7.2. verwiesen.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden, aufgeteilt nach Fristigkeit,<br />

unter den sonstigen kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten<br />

ausgewiesen.<br />

85


86<br />

4. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN EINZELNEN<br />

POSTEN DER BILANZ<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

4.1. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT<br />

Im Geschäftsjahr erfolgte ein Zugang an Geschäfts- oder Firmenwert aus<br />

dem Erwerb der VHF in zwei Teilschritten in Höhe von insgesamt<br />

T € 446,8 (s. Abschnitt 2.1.). Weitere Veränderungen im Geschäftsjahr<br />

erfolgten nicht.<br />

4.2. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE<br />

Zum 31.12.<strong>2006</strong> werden immaterielle Vermögenswerte von insgesamt<br />

T € 27.381,8 (31.12.2005: T € 3.712,4) ausgewiesen. Die immateriellen<br />

Vermögenswerte haben sich insbesondere durch die erworbene Technologie<br />

im Rahmen des Anteilserwerbs an der VHF (T € 18.128,9) sowie durch den<br />

entgeltlichen Erwerb und die Implementierung der Software mySAP ERP<br />

und CRM erhöht (T € 2.239,9).<br />

Eine Abschreibung der Technologie der VHF erfolgt mit Inbetriebnahme der<br />

Fabrik.<br />

Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte wird in nebenstehender<br />

Tabelle dargestellt.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> sind Entwicklungskosten für selbst erstellte immaterielle<br />

Vermögenswerte in Höhe von T € 2.733,0 (31.12.2005: T € 1.390,8)<br />

aktiviert worden. Nicht aktivierungsfähige Forschungs- und Entwicklungskosten<br />

wurden in Höhe von T € 4.875,5 (Vorjahr: T € 2.141,7) in den Aufwand<br />

gebucht.<br />

4.3. SACHANLAGEN<br />

Die Entwicklung der Sachanlagen wird in nebenstehender Tabelle dargestellt.<br />

Wesentliche Zugänge im Bereich der technischen Anlagen und Maschinen<br />

betreffen die weitere Ausstattung für Fertigungslinie IV.<br />

Im Zuge des technologiebedingten Umbaus der Fertigungslinie I erfolgte<br />

eine Schätzungsänderung der Nutzungsdauern von technischen Anlagen<br />

und Maschinen. Aus der Verkürzung der Nutzungsdauer resultiert eine<br />

Erhöhung der Abschreibungen um T € 1.129,1 im ersten Halbjahr <strong>2006</strong><br />

(davon entfallen T € 787,6 auf das zweite Quartal <strong>2006</strong>). Die betreffenden<br />

technischen Anlagen und Maschinen wurden bis zum Ende des zweiten<br />

Quartals <strong>2006</strong> vollständig abgeschrieben. Die entsprechend passivierten<br />

Investitionszuwendungen wurden mit T € 505,0 ertragswirksam aufgelöst.<br />

Die Sachanlagen dienen teilweise der Besicherung von Bankkrediten.<br />

Wir verweisen hierzu auf Abschnitt 4.14.<br />

ENTWICKLUNG IMMATERIELLER<br />

VERMÖGENSWERTE<br />

DES KONZERNS<br />

2005<br />

ENTWICKLUNG DES<br />

KONZERNSACHANLAGE VERMÖGENS<br />

2005<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Stand<br />

01.01.<br />

T €<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Stand<br />

01.01.<br />

T €<br />

Zugänge durch<br />

Änderung des<br />

Konsolidierungskreises<br />

T €<br />

Zugänge durch<br />

Änderung des<br />

Konsolidierungskreises<br />

T €<br />

Währungsanpassung<br />

T €<br />

Gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte 875,1 00,0, 0,0 0,0<br />

Entwicklungskosten 366,2 0,0 0,0<br />

1.241,3 0,0 0,0<br />

<strong>2006</strong><br />

Gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte 3.046,4 18.128,9 – 531,4<br />

Entwicklungskosten 1.480,7 0,0 0,0<br />

4.527,1 18.128,9 – 531,4<br />

Währungsanpassung<br />

T €<br />

Grundstücke und Bauten 8.273,7 0,0 0,0<br />

Technische Anlagen und Maschinen 46.240,3 0,0 0,0<br />

Andere Anlagen, Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung 2.297,1 0,0 0,0<br />

Geleistete Anzahlungen<br />

und Anlagen im Bau 19.298,5 0,0 0,0<br />

76.109,6 0,0 0,0<br />

<strong>2006</strong><br />

Grundstücke und Bauten 17.944,4 105,0 – 3,1<br />

Technische Anlagen und Maschinen 82.661,9 565,5 – 16,6<br />

Andere Anlagen, Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung 7.177,9 38,5 – 1,1<br />

Geleistete Anzahlungen<br />

und Anlagen im Bau 12.222,1 0,0 0,0<br />

120.006,3 709,0 – 20,8


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Zugänge<br />

T €<br />

Abgänge<br />

T €<br />

Zugänge<br />

T €<br />

Umbuchungen<br />

T €<br />

Abgänge<br />

T €<br />

Stand 31.12.<br />

T €<br />

Umbuchungen<br />

T €<br />

Stand 01.01.<br />

T €<br />

Stand 31.12.<br />

T €<br />

Zugänge<br />

T €<br />

Stand 01.01.<br />

T €<br />

Abschreibungen<br />

Abgänge<br />

T €<br />

Abschreibungen<br />

Zugänge<br />

T €<br />

Währungsanpassung<br />

T €<br />

Stand 31.12.<br />

T €<br />

Stand 31.12.<br />

T €<br />

Stand 01.01.<br />

T €<br />

Stand 01.01.<br />

T €<br />

Buchwerte<br />

Buchwerte<br />

Stand 31.12.<br />

T €<br />

2.170,9 0,0 0,4 3.046,4 628,1 142,2 770,3 247,0 2.276,1<br />

1.390,8 276,2 0,0 1.480,7 4,5 39,9 44,4 361,7 1.436,3<br />

3.561,7 276,2 0,4 4.527,1 632,6 182,1 814,7 608,7 3.712,4<br />

3.633,7 0,0 30,6 24.308,2 770,3 265,2 1.035,5 2.276,1 23.272,7<br />

2.733,0 5,4 0,0 4.208,3 44,4 54,8 99,2 1.436,3 4.109,1<br />

6.366,7 5,4 30,6 28.516,5 814,7 320,0 1.134,7 3.712,4 27.381,8<br />

Stand 31.12.<br />

T €<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

1.544,0 2,4 8.129,1 17.944,4 438,3 406,2 0,3 0,0 844,2 7.835,4 17.100,2<br />

1.925,4 965,2 35.461,4 82.661,9 8.577,9 9.930,5 438,2 0,0 18.070,2 37.662,4 64.591,7<br />

1.582,1 13,6 3.312,3 7.177,9 668,6 783,5 2,0 0,0 1.450,1 1.628,5 5.727,8<br />

39.826,8 0,0 – 46.903,2 12.222,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 19.298,5 12.222,1<br />

44.878,3 981,2 – 0,4 120.006,3 9.684,8 11.120,2 440,5 0,0 20.364,5 66.424,8 99.641,8<br />

5.236,6 29,9 2.359,0 25.612,0 844,2 658,0 6,6 – 0,6 1.495,0 17.100,2 24.117,0<br />

3.164,7 3.603,3 22.948,7 105.720,9 18.070,2 15.475,1 3.585,1 – 2,5 29.957,7 64.591,7 75.763,2<br />

2.488,4 38,4 25,0 9.690,3 1.450,1 1.368,0 4,1 – 0,7 2.813,3 5.727,8 6.877,0<br />

50.884,1 353,2 – 25.363,3 37.389,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 12.222,1 37.389,7<br />

61.773,8 4.024,8 – 30,6 178.412,9 20.364,5 17.501,1 3.595,8 – 3,8 34.266,0 99.641,8 144.146,9<br />

87


Geleaste Sachanlagen (Finance Lease)<br />

Die Q-Cells AG hat im Geschäftsjahr 2004 einen Leasingvertrag über das<br />

Leasing einer Solarzellenfertigungslinie abgeschlossen. Vertragsbeginn des<br />

Leasingvertrags war Dezember 2004, die Vertragslaufzeit beträgt 60 Monate.<br />

Vereinbart wurden 60 Leasingraten. Die Leasingraten betragen unter Berücksichtigung<br />

einer Sonderzahlung von 20 % (T € 1.487,5) sowie vom Leasinggeber<br />

erhaltener Investitionszulagen T € 106,8 monatlich.<br />

Die Anschaffungskosten der Vermögenswerte, die im Wege des Finance<br />

Lease seit Dezember 2004 genutzt werden, haben T € 7.250,3 betra -<br />

gen, der Buchwert zum 31.12.<strong>2006</strong> beträgt T € 4.192,7 (31.12.2005:<br />

T € 5.642,8).<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> wurden Leasingraten in Höhe von T € 1.281,5 (Vorjahr:<br />

T € 1.327,4) gezahlt, hierin enthalten war ein Zinsanteil in Höhe von<br />

T € 190,8 (Vorjahr: T € 244,7).<br />

Nachfolgende Darstellung gibt einen Überblick über die Entwicklung der<br />

zum 31.12.<strong>2006</strong> bestehenden Verbindlichkeiten aus Finance Lease auf<br />

kurz- und langfristige Sicht:<br />

VERBINDLICHKEITEN AUS<br />

FINANCE LEASE<br />

Summe<br />

der Mindestleasingzahlungen<br />

T €<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

Zinsanteil<br />

T €<br />

Barwert<br />

der Mindestleasingzahlungen<br />

T €<br />

4.4. FINANZANLAGEN<br />

Die ChemiePark-Institut GmbH (CPI), Bitterfeld, an der die Q-Cells AG 6,1 %<br />

der Anteile hält, ist eine Gesellschaft, die zum Zwecke der industriellen Vorlaufforschung<br />

und zur Vermarktung der gewonnenen Ergebnisse gegründet<br />

wurde. Q-Cells hat die Möglichkeit, an diese Gesellschaft Forschungs- und<br />

Entwicklungsaufträge zu vergeben. Der Buchwert der Beteiligung beträgt<br />

zum 31.12.<strong>2006</strong> T € 3,1 (31.12.2005: T € 3,1).<br />

4.5. NACH DER EQUITY-METHODE BILANZIERTE FINANZANLAGEN<br />

Es bestehen folgende Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten<br />

Unternehmen:<br />

Assoziierte Unternehmen<br />

31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />

Anteil am<br />

Gesellschaftskapital<br />

Anteil am<br />

Gesellschaftskapital<br />

T € % T € %<br />

CSG Solar AG, Thalheim 6.235,7 21,71 6.993,8 23,03<br />

The Solaria Corporation,<br />

Fremont / Kalifornien / USA 2.950,8 12,39 – –<br />

EverQ GmbH, Thalheim 0,0 33,33* 5.486,9* 21,00*<br />

9.186,5 12.480,7<br />

Gemeinschaftsunternehmen<br />

EverQ GmbH, Thalheim 28.990,2 33,33* 0,0* 21,00*<br />

38.176,7 12.480,7<br />

weniger als ein Jahr 1.142,6 138,9 1.003,7<br />

zwischen einem und fünf Jahren 2.359,3 112,1 2.247,2<br />

Gesamt 3.501,9 251,0 3.250,9<br />

* Nach Abschluss der im Master Joint Venture Agreement vom 29.09.<strong>2006</strong> getroffenen<br />

Vereinbarungen sowie der Erhöhung des Anteils der Q-Cells AG an der EverQ GmbH um<br />

12,33 % auf 33,33 % wird die EverQ GmbH zum 31.12.<strong>2006</strong> als Gemeinschaftsunternehmen<br />

ausgewiesen.<br />

Die Q-Cells AG als Leasingnehmer ist vertraglich verpflichtet, den Leasinggegenstand<br />

gegen Gefahren zu versichern und die daraus entstehenden<br />

Versicherungsansprüche an den Leasinggeber abzutreten. Weiterhin trägt<br />

die Q-Cells AG die Gefahr des Abhandenkommens und der totalen oder teilweisen<br />

Beschädigung des Gegenstands und ist somit verpflichtet, den<br />

Gegenstand vor Zugriffen Dritter zu schützen.<br />

88


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Assoziierte Unternehmen<br />

Die CSG Solar AG, Thalheim, wurde im Mai 2004 gegründet. Die Gesellschaft<br />

produziert Photovoltaik-Module auf Basis einer Dünnschichttechnologie<br />

in einer neu erstellten Fabrik in Thalheim. Diese Technologie verbindet<br />

die Vorteile der bewährten Silizium-Technologie mit den Vorteilen der Dünnschicht.<br />

Die Technologie verbraucht weniger als 1 % des Siliziums herkömmlicher<br />

Module pro Wp.<br />

Das Grundkapital der CSG Solar AG, Thalheim, wurde aufgrund des<br />

Beschlusses der Hauptversammlung der CSG Solar AG vom 10.10.2005,<br />

eingetragen in das Handelsregister des Amtsgerichts Stendal am 31.01.<strong>2006</strong>,<br />

in 2005 durch die Ausgabe von bis zu 77.359 neuen vinkulierten, auf den<br />

Namen lautenden Stückaktien zum Ausgabepreis von T € 1,00 je Stück in<br />

<strong>2006</strong> erhöht. Die neuen Aktien sind ab dem 01.01.<strong>2006</strong> gewinnberechtigt.<br />

Die CSG Solar AG, Thalheim, hat im September <strong>2006</strong> von ihrer Option<br />

Gebrauch gemacht und von einem Investor gegen Ausgabe von 20.755<br />

Aktien im Nominalwert von T € 20,8 die Zahlung von T € 2.200,0 in das<br />

Eigenkapital der Gesellschaft verlangt.<br />

Vor diesem Hintergrund übernahm die Q-Cells AG mit Datum vom 01.11.<strong>2006</strong><br />

13.470 Aktien der CSG Solar AG zum Gesamtausgabepreis von T € 13,5.<br />

Die Q-Cells AG zahlte darüber hinaus einen Betrag von T € 1.414,3 in die<br />

Kapitalrücklage der CSG Solar AG. Grundlage dieser Kapitalerhöhung ist<br />

eine Vereinbarung zwischen den Anteilseignern der CSG Solar AG (Subscription<br />

Agreement), die im Oktober / November <strong>2006</strong> unterzeichnet wurde.<br />

Der Anteil an der The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien / USA<br />

(Solaria), beträgt zum 31.12.<strong>2006</strong> 12,39 %. Die Solaria wurde gemäß IAS 28<br />

mit Wirkung vom 01.09.<strong>2006</strong> (Erwerbszeitpunkt) im Konzernabschluss<br />

nach der Equity-Methode als assoziiertes Unternehmen bilanziert, da aufgrund<br />

der Anteilseignerstruktur sowie der Aufsichtsratsvertretung maßgeblicher<br />

Einfluss ausgeübt werden kann.<br />

Die vereinbarte Gesamtgegenleistung in Höhe von T € 3.118,4 wurde im<br />

Rahmen einer Kapitalerhöhung an die Solaria in bar erbracht.<br />

Zusammenfassend stellen sich die anteiligen Beträge der Vermögenswerte,<br />

Schulden, Erlöse und Periodenverluste der assoziierten Unternehmen wie<br />

folgt dar:<br />

<strong>2006</strong><br />

T €<br />

2005<br />

T €<br />

Langfristige Vermögenswerte 12.140,9 9.606,3<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 3.248,4 3.119,3<br />

Eigenkapital 7.601,6 6.367,0<br />

Fremdkapital 7.787,7 6.358,6<br />

Umsatzerlöse 28,2 25,7<br />

Jahresfehlbetrag 2.461,1 880,7<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Im Dezember <strong>2006</strong> wurde eine stille Beteiligung eines Investors an der CSG<br />

Solar AG in 9.434 Aktien gewandelt.<br />

Der Anteil der Q-Cells AG am Gesellschaftskapital der CSG Solar AG hat sich<br />

im Berichtsjahr von 23,03 % auf 21,71 % verringert.<br />

Im September <strong>2006</strong> hat die Q-Cells AG 12,39 % der Anteile an der<br />

The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien / USA (Solaria), erworben. Die<br />

Gesellschaft hat eine neue, niederkonzentrierende Photovoltaik-Technologie<br />

auf der Basis von Standard-Silizium-Solarzellen entwickelt, die aufgrund<br />

der Konzentration des Sonnenlichts ein erhebliches Potenzial zur Kostensenkung<br />

in der Modulfertigung aufweist, da die Zahl der Module erhöht wird,<br />

die mit einer bestimmten Menge Silizium produziert werden.<br />

Gemeinschaftsunternehmen<br />

Anfang 2005 hat die Q-Cells AG gemeinsam mit dem US-amerikanischen<br />

Unternehmen Evergreen Solar, Inc., Marlboro / USA (Evergreen), die EverQ<br />

GmbH, Thalheim, gegründet. Ziel des Gemeinschaftsunternehmens ist die<br />

Herstellung und Vermarktung von Wafern, Zellen und Modulen, die auf der<br />

String-Ribbon-Technologie basieren.<br />

89


Die Gesellschafter der EverQ GmbH, die Evergreen Solar Inc., Marlboro /<br />

USA, die Renewable Energy Corporation ASA, Høvik / Norwegen, und die<br />

Q-Cells AG haben am 29.09.<strong>2006</strong> ein Master Joint Venture Agreement<br />

unterzeichnet, wonach die EverQ GmbH eine Kapitalerhöhung durchführt,<br />

nach der sich der Geschäftsanteil der Q-Cells AG an der EverQ GmbH im<br />

Nennwert von T € 52,5 um T € 107,5 auf T € 160,0 bzw. auf 33,33 %<br />

erhöht. Die Anschaffungskosten der Q-Cells AG betragen T € 14.070,0,<br />

wovon T € 4.070,0 in <strong>2006</strong> in bar erbracht wurden. Es ergibt sich ein passiver<br />

Unterschiedsbetrag in Höhe von T € 9.378,7, der gemäß IFRS erfolgswirksam<br />

zu vereinnahmen ist und einen einmaligen Ergebnisbeitrag darstellt.<br />

Die Eintragung der Kapitalerhöhung in das Handelsregister ist am 19.12.<strong>2006</strong><br />

erfolgt.<br />

Zum Bilanzstichtag hat die Q-Cells AG Gesellschafterdarlehen von insgesamt<br />

€ 22,6 Mio. an die EverQ GmbH ausgereicht. Darlehen in Höhe von<br />

€ 13,8 Mio. werden mit 3-Monats-EURIBOR + 2,75 % und Darlehen in<br />

Höhe von € 8,8 Mio. wurden mit bis zu 5,75 % p. a. verzinst. Mit Gesellschafterdarlehensvertrag<br />

vom 30.01.2007 wurden die Darlehensbedingungen<br />

geändert. Der Darlehensvertrag hat nun eine Laufzeit bis zum<br />

31.12.2009 mit insgesamt einem Umfang von € 30,0 Mio. Zum 31.01.2007<br />

hat die Q-Cells AG der EverQ GmbH den zusätzlich gewährten Betrag von<br />

€ 7,4 Mio. ausgereicht. Das Darlehen wird ab 01.02.2007 mit 5,43 % p. a.<br />

verzinst.<br />

Im Zusammenhang mit der Kreditgewährung an die EverQ GmbH wurde<br />

zwischen der Q-Cells AG, der EverQ GmbH und der Kredit gebenden Bank<br />

ein Andienungsrechtsvertrag geschlossen, wonach die Q-Cells AG der EverQ<br />

GmbH ein unwiderrufliches Andienungsrecht für deren gesamtes bewegliches<br />

Anlagevermögen und sämtliche Rechte aus allen geleisteten Anzahlungen<br />

für das bewegliche Anlagevermögen einräumt. EverQ kann das Angebot<br />

jederzeit ohne Vorankündigung durch eine schriftlich abzugebende<br />

Erklärung annehmen. Der Kaufpreis für den Kaufgegenstand ist gleich seinem<br />

Buchwert im Zeitpunkt der Annahmeerklärung.<br />

Im Zusammenhang mit der Kreditgewährung an die EverQ GmbH besteht<br />

weiterhin die Verpflichtung der Q-Cells AG und der Evergreen, zusätzliches<br />

Eigenkapital oder zusätzliche, zinslose Nachrangdarlehen bereitzustellen,<br />

wenn und soweit die Investitionskosten die im Kreditvertrag angegebene<br />

Höhe überschreiten oder öffentliche Finanzierungshilfen nicht in der im<br />

Kreditvertrag genannten Höhe gewährt oder von Bund, Land oder EU<br />

zurückgefordert werden.<br />

Zusammenfassend stellen sich die anteiligen Beträge der Vermögenswerte,<br />

Schulden, Erlöse und Periodenverluste des Gemeinschaftsunternehmens<br />

wie folgt dar:<br />

<strong>2006</strong><br />

T €<br />

2005<br />

T €<br />

Langfristige Vermögenswerte 35.034,3 8.889,2<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 31.604,6 3.647,0<br />

Eigenkapital 22.473,8 5.480,7<br />

Langfristiges Fremdkapital 4.851,9 1.260,0<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 39.313,2 5.795,6<br />

Erträge 11.696,5 89,5<br />

Aufwendungen 11.641,9 904,8<br />

Jahresüberschuss (i. Vj. Jahresfehlbetrag) 54,6 815,3<br />

4.6. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE<br />

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich im Wesentlichen wie<br />

folgt zusammen:<br />

Unabhängig davon besteht der Buchwert des Kaufgegenstands mindestens<br />

in der Höhe der im Andienungsrecht bestehenden Gesamtverbindlichkeit<br />

der EverQ GmbH aus dem geschlossenen Bankdarlehensvertrag<br />

(€ 5,0 Mio.).<br />

90


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

31.12.2005<br />

T €<br />

Langfristiger Anteil geleisteter Anzahlungen<br />

auf künftige Rohstofflieferungen 43.922,3 9.662,9<br />

An die EverQ GmbH ausgereichte Darlehen 22.575,0 0,0<br />

Darlehen Solarsquare AG, Luzern / Schweiz 0,0 1.004,0<br />

Übrige sonstige langfristige Vermögenswerte 19,6 0,0<br />

66.516,9 10.666,9<br />

Zu näheren Angaben zu den an die EverQ GmbH ausgereichten Darlehen<br />

siehe Abschnitt 4.5.<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

4.7. VORRÄTE<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

31.12.2005<br />

T €<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 36.560,7 27.673,9<br />

Fertige und unfertige Erzeugnisse 36.635,2 17.917,6<br />

Geleistete Anzahlungen 5.532,3 4.297,4<br />

78.728,2 49.888,9<br />

4.8. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit von<br />

weniger als einem Jahr.<br />

Zum Abschlussstichtag sind im Wesentlichen aufgrund des erhöhten<br />

Umsatzvolumens die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf<br />

T € 83.538,8 (31.12.2005: T € 33.802,5) deutlich gestiegen.<br />

Forderungen in fremder Währung werden zum Stichtagskurs der Transaktion<br />

umgerechnet, später zum Stichtagskurs bewertet. Zum Abschlussstichtag<br />

bestanden Fremdwährungsforderungen in Höhe von T € 8.889,7<br />

(31.12.2005: T € 1.045,4).<br />

4.9. TERMINGELDANLAGEN<br />

Die Termingeldanlagen in Höhe von T € 10.060,0 (31.12.2005:<br />

T € 32.500,0) mit Fälligkeit am 19.01.2007 und einer Festverzinsung von<br />

3,32 % p. a. haben eine ursprüngliche Laufzeit von mehr als drei Monaten.<br />

4.10. SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE<br />

Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte haben insgesamt eine<br />

Laufzeit von weniger als einem Jahr.<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

31.12.2005<br />

T €<br />

Forderungen gegen das Finanzamt aus<br />

Investitionszulage 6.770,2 5.336,9<br />

Forderungen gegen das Finanzamt aus<br />

der Erstattung von Umsatzsteuer 2.552,2 0,0<br />

Forderungen gegen Unternehmen, mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.252,9 442,3<br />

Darlehensforderungen 1.383,4 3.922,6<br />

Forderungen aus Reklamationen 725,4 424,9<br />

Vergütung von Mineralölsteuern 373,9 0,0<br />

Zinsansprüche 269,2 311,1<br />

Forderungen gegen Aktionäre aus einmaligen<br />

Weiterberechnungen von Kosten 0,0 784,7<br />

Übrige Vermögenswerte 1.609,5 1.497,2<br />

15.936,7 12.719,7<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

91


4.11. LIQUIDE MITTEL<br />

Unter den liquiden Mitteln werden Bargeld und Guthaben bei Kreditinstituten<br />

in Höhe von T € 147.349,6 (31.12.2005: Bargeld und Guthaben bei<br />

Kreditinstituten T € 65.630,7 sowie Wertpapiere mit T € 135.017,2) zusammengefasst,<br />

die eine ursprüngliche Laufzeit von weniger als drei Monaten<br />

haben.<br />

4.12. EIGENKAPITAL<br />

Für nähere Informationen zur Veränderung des Eigenkapitals der Q-Cells AG<br />

im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> wird auf die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

verwiesen.<br />

Die Eigenkapitalquote beträgt bei einem bilanziellen Eigenkapital von<br />

T € 439.970,9 zum Abschlussstichtag 69,3 % (31.12.2005: T € 321.261,9<br />

bzw. 70,4 %).<br />

Kapitalverhältnisse<br />

Das gezeichnete Kapital beträgt zum Bilanzstichtag T € 74.729,7<br />

(31.12.2005: T € 36.913,6) und ist eingeteilt in 74.729.728 nennwertlose<br />

auf den Inhaber lautende Stückaktien (31.12.2005: 36.913.604 Stück).<br />

Mit der Inhaberschaft an den Aktien verbunden ist das Stimmrecht in der<br />

Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen.<br />

Am 03.07.<strong>2006</strong> sind insgesamt Stück 309.672 Bezugsaktien unter dem<br />

Aktienoptionsprogramm 2003 aus dem Bedingten Kapital I ausgegeben<br />

worden. Das Grundkapital der Gesellschaft betrug durch die Ausgabe der<br />

neuen Bezugsaktien T € 37.223,3.<br />

Die Hauptversammlung vom 29.06.<strong>2006</strong> hat des Weiteren eine Erhöhung<br />

des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln beschlossen. Das Grundkapital<br />

der Gesellschaft wurde demnach von T € 37.223,3 um T € 37.223,3 auf<br />

T € 74.446,6 durch die Umwandlung der anderen Gewinnrücklagen erhöht.<br />

Die Kapitalerhöhung wurde durchgeführt durch die Ausgabe von Stück<br />

37.223.276 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien ohne Nennbetrag,<br />

die an Aktionäre der Gesellschaft im Verhältnis eine alte Aktie zu einer<br />

neuen Aktie ausgegeben wurden. Die Kapitalerhöhung wurde am 25.07.<strong>2006</strong><br />

in das Handelsregister eingetragen.<br />

Im Zeitraum August <strong>2006</strong> bis Dezember <strong>2006</strong> sind weitere 283.176 Bezugsaktien<br />

unter dem Aktienoptionsprogramm 2003 aus dem Bedingten Kapital I<br />

zu zwei Ausgabezeitpunkten ausgegeben worden. Das Bedingte Kapital I<br />

beträgt nach Ausgabe der Bezugsaktien noch T € 2.539,2. Die Eintragung<br />

in das Handelsregister erfolgte am 02.02.2007.<br />

Die im Umlauf befindlichen auf den Inhaber lautenden Stückaktien haben<br />

sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:<br />

Anzahl<br />

Stückaktien<br />

01.01.<strong>2006</strong> 36.913.604<br />

Kapitalerhöhung aus Bedingtem Kapital I 309.672<br />

Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln 37.223.276<br />

Kapitalerhöhung aus Bedingtem Kapital I 283.176<br />

31.12.<strong>2006</strong> 74.729.728<br />

Genehmigtes Kapital<br />

In der Hauptversammlung vom 29.06.<strong>2006</strong> wurde das bestehende Genehmigte<br />

Kapital auf Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom<br />

16.08.2005 aufgehoben und neues Genehmigtes Kapital wie folgt beschlossen:<br />

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das<br />

Grundkapital der Gesellschaft bis zum 31.05.2011 gegen Sach- und / oder<br />

Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu T € 36.913,6 durch Ausgabe<br />

von 36.913.604 neuen Aktien zu erhöhen. Dabei ist der Vorstand ermächtigt,<br />

mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts<br />

der Aktionäre zu entscheiden, einen vom Gesetz abweichenden Beginn der<br />

Gewinnbeteiligung zu bestimmen und die weiteren Einzelheiten der jeweiligen<br />

Kapitalerhöhung sowie die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen<br />

(Genehmigtes Kapital <strong>2006</strong> / 1). Die Eintragung in das Handelsregister<br />

erfolgte am 25.07.<strong>2006</strong>.<br />

Bedingtes Kapital I / Aktienoptionsprogramm 2003<br />

Am 29.12.2003 hat die Hauptversammlung beschlossen, an gegenwärtige<br />

und künftige Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter des Unternehmens<br />

bis zu 8.900 Aktienoptionen (ESOP I) auszugeben, die diesen ermöglichen,<br />

unter bestimmten Bedingungen Aktien des Unternehmens zu einem vorher<br />

festgelegten Basispreis zu erwerben. Alternativ kann den Bezugsberechtigten<br />

auch ein Barausgleich gewährt werden, wobei der Vorstand der Gesellschaft<br />

davon ausgeht, dass ein Barausgleich nicht erfolgen wird. Von den<br />

ausgegebenen Aktienoptionen werden 25,0 % zwei Jahre, weitere 25,0 %<br />

92


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

drei Jahre und die restlichen 50,0 % vier Jahre nach der Ausgabe unverfallbar.<br />

Innerhalb der beschriebenen Fristen ist die Gesellschaft berechtigt, die<br />

Aktienoptionen mit sofortiger Wirkung zu kündigen, wenn ein Bezugsberechtigter<br />

aus seinem Dienstverhältnis mit der Gesellschaft ausscheidet oder<br />

dieses durch die Gesellschaft gekündigt wird.<br />

Zum Zwecke der Bedienung der Bezugsrechte hat die Hauptversammlung<br />

am 23.08.2004 eine bedingte Kapitalerhöhung des Grundkapitals der<br />

Gesellschaft beschlossen, welches sich aufgrund der Kapitalerhöhungen<br />

aus Gesellschaftsmitteln in 2004, 2005 und <strong>2006</strong> jeweils entsprechend<br />

gemäß § 218 AktG in demselben Verhältnis wie das Grundkapital erhöht<br />

hat.<br />

Im Geschäftsjahr 2004 wurden insgesamt 6.424 Aktienoptionen ausgegeben,<br />

von denen der Vorstand 1.336 Aktienoptionen erhielt. Die Hauptversammlung<br />

vom 16.08.2005 hat beschlossen, dass aus dem Aktienoptionsprogramm<br />

2003 keine weiteren Bezugsrechte ausgegeben werden. Der<br />

Umfang des Bedingten Kapitals I wurde auf den Umfang der Aktien, die<br />

aufgrund der bisher ausgegebenen Optionen erworben werden können,<br />

beschränkt.<br />

Nach Ausgabe von Bezugsaktien in <strong>2006</strong> beträgt das Bedingte Kapital I<br />

zum Stichtag nunmehr T € 2.539,2.<br />

Die Bezugsberechtigten können die Bezugsrechte ausüben, sobald<br />

1. mindestens zwei Jahre nach ihrer Ausgabe vergangen sind,<br />

2. die Aktien der Q-Cells an einer Börse gehandelt werden,<br />

3. die bei einem Börsengang der Q-Cells vereinbarte Lock up Period<br />

abgelaufen ist,<br />

4. der Börsenkurs innerhalb der letzten fünf aufeinander folgenden<br />

Börsentage vor Ausübung des Bezugsrechts jeweils mindestens 33 %<br />

über dem Basispreis im Zeitpunkt der Ausgabe gelegen hat,<br />

5. die Vesting Period abgelaufen ist.<br />

Aufgrund von Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln im Geschäftsjahr<br />

2004 (im Verhältnis von 91 neuen Aktien je eine alte Aktie), im Geschäftsjahr<br />

2005 (im Verhältnis von 2 neuen Aktien je eine alte Aktie) sowie im<br />

Geschäftsjahr <strong>2006</strong> (im Verhältnis von einer neuen Aktien je eine alte Aktie)<br />

hat sich die Anzahl der Aktien, die aufgrund einer Aktienoption erworben<br />

werden kann, jeweils in dem gleichen Verhältnis erhöht, während sich der<br />

Basispreis entsprechend vermindert hat.<br />

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen<br />

und die Ausgabepreise:<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

AKTIENOPTIONSPROGRAMM 2003 (ESOP I) 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />

Gewichteter<br />

durchschnittlicher<br />

Ausübungspreis<br />

je Aktie<br />

€<br />

Anzahl<br />

der Optionen<br />

Stück<br />

Anzahl der<br />

zum Bezug<br />

berechtigten<br />

Aktien<br />

Stück<br />

Gewichteter<br />

durchschnitt<br />

licher<br />

Ausübungspreis<br />

je Aktie<br />

€<br />

Anzahl<br />

der Optionen<br />

Stück<br />

Anzahl der<br />

zum Bezug<br />

berechtigten<br />

Aktien<br />

Stück<br />

Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen 1,37 6.235* 3.441.720 1,37 6.335* 3.496.920<br />

In der Berichtsperiode gewährte Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />

In der Berichtsperiode verwirkte Optionen 0,00 0 0 1,36 100 55.200<br />

In der Berichtsperiode ausgeübte Optionen 1,37 1.635* 902.520 0,00 0 0<br />

Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen 1,37 4.600* 2.539.200 1,37 6.235* 3.441.720<br />

Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />

* Aufgrund der Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln hat sich die Anzahl der<br />

Aktien, die aufgrund einer Aktienoption erworben werden kann, auf 552 erhöht,<br />

während sich der Basispreis entsprechend vermindert hat.<br />

Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm<br />

2003 beträgt T € 298,8 (31.12.2005: T € 405,3).<br />

93


Bedingtes Kapital II / Aktienoptionsprogramm 2005<br />

(ESOP II, IIa, IIb)<br />

Auf der Hauptversammlung vom 16.08.2005 wurde beschlossen, maximal<br />

bis zu 434.948 Stück Optionen an gegenwärtige und zukünftige Mitglieder<br />

des Vorstands und gegenwärtige und zukünftige Mitglieder der zweiten Führungsebene<br />

und sonstige Mitarbeiter der Q-Cells AG auszugeben. Das Aktienoptionsprogramm<br />

2005 erlaubt den berechtigten Mitarbeitern unter<br />

bestimmten Voraussetzungen, Aktien der Q-Cells AG zu einem festgelegten<br />

Ausübungspreis zu definierten Bedingungen zu erwerben. Alternativ kann<br />

den Bezugsberechtigten nach Wahl des Vorstands auch ein Barausgleich<br />

gewährt werden, wobei der Vorstand der Gesellschaft davon ausgeht, dass<br />

ein Barausgleich nicht erfolgen wird.<br />

Zum Zwecke der Bedienung der Bezugsrechte hat die Hauptversammlung<br />

am 16.08.2005 eine bedingte Kapitalerhöhung des Grundkapitals der<br />

Gesellschaft beschlossen, welches sich aufgrund der Kapitalerhöhungen<br />

aus Gesellschaftsmitteln in den Geschäftsjahren 2005 und <strong>2006</strong> jeweils<br />

entsprechend gemäß § 218 AktG in demselben Verhältnis wie das Grundkapital<br />

erhöht hat. Zum Stichtag beträgt das Bedingte Kapital II nunmehr<br />

T € 2.609,7.<br />

Infolge der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln in dem Geschäftsjahr<br />

2005 hat sich die Anzahl der zu beziehenden Aktien in dem gleichen Verhältnis<br />

erhöht. Die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln hatte keine<br />

Auswirkung auf den Basispreis, da die Ausgabe der Optionen erst nach<br />

Wirksamwerden der Kapitalerhöhung erfolgt ist. Infolge der Kapitalerhöhung<br />

aus Gesellschaftsmitteln in dem Geschäftsjahr <strong>2006</strong> hat sich die Anzahl der<br />

zu beziehenden Aktien wiederum in dem gleichen Verhältnis erhöht, darüber<br />

hinaus hat sich der Basispreis entsprechend vermindert. Infolge der Kapitalerhöhungen<br />

aus Gesellschaftsmitteln in den Geschäftsjahren 2005 und<br />

<strong>2006</strong> konnten daher insgesamt 2.609.688 Aktien bezogen werden. Aus<br />

Gründen der Vereinfachung wurde das Optionsregister dahingehend umgestellt,<br />

dass das Recht, eine Aktie zu beziehen, als Option bezeichnet wird<br />

(1 Option = 1 Aktie).<br />

Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP II)<br />

Die erste Tranche des Aktienoptionsprogramms 2005 (ESOP II) (Ausgabe<br />

am 25.08.2005) erlaubt den berechtigten Mitarbeitern unter bestimmten<br />

Voraussetzungen, Stückaktien der Gesellschaft mit Verfügungsbeschränkungen<br />

zu einem festgelegten Ausübungspreis zu definierten Bedingungen<br />

zu erwerben.<br />

Von den ausgegebenen Aktienoptionen werden 33,33 % ein Jahr, weitere<br />

33,33 % zwei Jahre und die restlichen 33,33 % drei Jahre nach der Ausgabe<br />

unverfallbar. Innerhalb der beschriebenen Fristen verfallen die Aktienoptionen,<br />

wenn ein Bezugsberechtigter aus seinem Dienstverhältnis ausscheidet<br />

oder dieses durch die Gesellschaft gekündigt wird.<br />

Die Bezugsberechtigten können die Bezugsrechte ausüben, sobald<br />

1. mindestens zwei Jahre nach ihrer Ausgabe vergangen sind,<br />

2. die Aktien der Q-Cells an einer Börse gehandelt werden,<br />

3. die bei einem Börsengang der Q-Cells vereinbarte Lock up Period<br />

abgelaufen ist,<br />

4. der Börsenkurs innerhalb der letzten fünf aufeinander folgenden<br />

Börsentage vor Ausübung der Option jeweils über dem Basispreis im<br />

Zeitpunkt der Ausgabe gelegen hat,<br />

5. die Entwicklung des Börsenkurses der Aktie der Q-Cells AG<br />

(gemessen an dem Durchschnittskurs der Aktie der Q-Cells AG<br />

der letzten fünf aufeinander folgenden Börsentage vor Ausübung der<br />

Option) die Entwicklung des Index, in dem die Aktie der Q-Cells AG<br />

einbezogen ist, kumuliert seit Ausgabe um mindestens 10 % pro<br />

Jahr übertrifft. Ist die Q-Cells AG in keinen Index einbezogen, ist<br />

der TecDax oder ein vergleichbarer Nachfolgeindex relevant, der<br />

gegebenenfalls vom Aufsichtsrat festgelegt wird,<br />

6. die Vesting Period abgelaufen ist.<br />

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen<br />

und die Ausgabepreise der ersten Tranche (ESOP II):<br />

94


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

AKTIENOPTIONSPROGRAMM 2005 (ESOP II) 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />

Gewichteter<br />

durchschnittlicher<br />

Ausübungspreis<br />

je Aktie<br />

€<br />

Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm<br />

2005 (ESOP II) beträgt T € 5.088,2 (Vorjahr: T € 2.072,7).<br />

Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP IIa)<br />

Die zweite Tranche des Aktienoptionsprogramms 2005 (ESOP IIa) erlaubt<br />

den berechtigten Mitarbeitern unter bestimmten Voraussetzungen, Stückaktien<br />

der Gesellschaft mit Verfügungsbeschränkungen zu einem festgelegten<br />

Ausübungspreis zu definierten Bedingungen zu erwerben. Die Ausgabe<br />

von Aktienoptionen im Rahmen der zweiten Tranche des Aktienoptionsprogramms<br />

2005 unterliegt grundsätzlich denselben Optionsbedingungen<br />

wie die Optionsausgabe im Rahmen der ersten Tranche im Sommer 2005.<br />

Unterschiede ergeben sich jedoch bezüglich Erdienungszeitraum und Laufzeit<br />

der Optionen.<br />

Gemäß Vorstands- und Aufsichtsratsbeschluss vom 19.01.<strong>2006</strong> wurden<br />

unter Berücksichtigung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im<br />

Geschäftsjahr <strong>2006</strong> im Verhältnis von einer neuen Aktie je eine alte Aktie<br />

insgesamt 86.440 Optionen an gegenwärtige Mitglieder des Vorstands und<br />

gegenwärtige Mitglieder der zweiten Führungsebene und sonstige Mitarbeiter<br />

der Q-Cells AG ausgegeben.<br />

Anzahl<br />

der Optionen<br />

Stück<br />

Anzahl der<br />

zum Bezug<br />

berechtigten<br />

Aktien<br />

Stück<br />

Gewichteter<br />

durchschnitt<br />

licher<br />

Ausübungspreis<br />

je Aktie<br />

€<br />

Anzahl<br />

der Optionen<br />

Stück<br />

Anzahl der<br />

zum Bezug<br />

berechtigten<br />

Aktien<br />

Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen 2,63 2.387.028 2.387.028 0,00 0 0<br />

In der Berichtsperiode gewährte Optionen 0,00 0 0 2,63 801.224 2.403.672<br />

In der Berichtsperiode verwirkte Optionen 2,63 64.752 64.752 2,63 5.548 16.644<br />

In der Berichtsperiode ausgeübte Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />

Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen 2,63 2.322.276 2.322.276 2,63 795.676 2.387.028<br />

Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />

Stück<br />

Der Ausübungspreis der Optionen ist gleich dem Aktienkurs zum Zeitpunkt<br />

der Ausgabe und liegt bei € 34,11. Die Ausübung der Option ist an bestimmte<br />

Bedingungen geknüpft. Der Erdienungszeitraum, innerhalb dessen alle<br />

festgelegten Ausübungsbedingungen der Optionsbedingungen erfüllt werden<br />

müssen, ist gestaffelt und beträgt insgesamt zwei Jahre.<br />

Die Ermittlung des Fair Values erfolgte auf Grundlage der Monte-Carlo-Simulation.<br />

Es wurden folgende Modellparameter und Prämissen für die Optionspreisermittlung<br />

herangezogen:<br />

1. Der Ausübungspreis pro Aktie beträgt € 34,11.<br />

2. Die erwartete durchschnittliche Laufzeit der Option beträgt drei Jahre.<br />

3. Der Marktpreis der zu Grunde liegenden Aktie zum Ausgabezeitpunkt<br />

beträgt € 34,11.<br />

4. Die erwartete Volatilität des Aktienkurses liegt bei 0,6. Die Volatilität<br />

wurde auf Grundlage der historischen Volatilität basierend auf der Peer<br />

Group aus den vergangenen zwei Jahren ermittelt.<br />

5. Für das Optionspreismodell wird ab dem Jahr <strong>2006</strong> eine Dividendenrendite<br />

von 1,0 % erwartet.<br />

6. Der risikolose Zins für die Laufzeit der Option beträgt 2,42 %.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

95


Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen<br />

und die Ausgabepreise der zweiten Tranche (ESOP IIa):<br />

AKTIENOPTIONSPROGRAMM 2005 (ESOP IIa) 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />

Gewichteter<br />

durchschnittlicher<br />

Ausübungspreis<br />

je Aktie<br />

€<br />

Anzahl<br />

der Optionen<br />

Stück<br />

Anzahl der<br />

zum Bezug<br />

berechtigten<br />

Aktien<br />

Stück<br />

Gewichteter<br />

durchschnitt<br />

licher<br />

Ausübungspreis<br />

je Aktie<br />

€<br />

Anzahl<br />

der Optionen<br />

Stück<br />

Anzahl der<br />

zum Bezug<br />

berechtigten<br />

Aktien<br />

Stück<br />

Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />

In der Berichtsperiode gewährte Optionen 34,11 86.440 86.440 0,00 0 0<br />

In der Berichtsperiode verwirkte Optionen 34,11 5.200 5.200 0,00 0 0<br />

Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen 34,11 81.240 81.240 0,00 0 0<br />

Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />

Auf der Basis der dargestellten Annahmen wurde ein beizulegender Zeitwert<br />

(Fair Value) einer Option von € 13,25 ermittelt.<br />

Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm<br />

2005 (ESOP IIa) beträgt T € 673,7.<br />

AKTIENOPTIONSPROGRAMM 2005 (ESOP IIb)<br />

Die dritte Tranche des Aktienoptionsprogramms 2005 (ESOP IIb) erlaubt<br />

den berechtigten Mitarbeitern unter bestimmten Voraussetzungen, Stückaktien<br />

der Gesellschaft mit Verfügungsbeschränkungen zu einem festgelegten<br />

Ausübungspreis zu definierten Bedingungen zu erwerben. Die Ausgabe<br />

von Aktienoptionen im Rahmen der dritten Tranche des Aktienoptionsprogramms<br />

2005 unterliegt grundsätzlich denselben Optionsbedingungen<br />

wie die Optionsausgabe im Rahmen der ersten Tranche im August 2005 und<br />

der zweiten Tranche im Januar <strong>2006</strong>. Unterschiede ergeben sich jedoch<br />

bezüglich Erdienungszeitraum und Laufzeit der Optionen.<br />

Gemäß Vorstands- und Aufsichtsratsbeschluss vom 01.07.<strong>2006</strong> wurden<br />

unter Berücksichtigung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im<br />

Geschäftsjahr <strong>2006</strong> insgesamt 44.650 Optionen an gegenwärtige Mitglieder<br />

des Vorstands und gegenwärtige Mitglieder der zweiten Führungsebene und<br />

sonstige Mitarbeiter der Q-Cells AG ausgegeben.<br />

Der Ausübungspreis der Optionen ist gleich dem Aktienkurs zum Zeitpunkt<br />

der Ausgabe und liegt unter Berücksichtigung der Kapitalerhöhung aus<br />

Gesellschaftsmitteln bei € 32,88. Die Ausübung der Option ist an bestimmte<br />

Bedingungen geknüpft. Der Erdienungszeitraum, innerhalb dessen alle<br />

festgelegten Ausübungsbedingungen der Optionsbedingungen erfüllt werden<br />

müssen, ist gestaffelt und beträgt insgesamt zwei Jahre.<br />

Die Ermittlung des Fair Values erfolgte auf Grundlage der Monte-Carlo-Simulation.<br />

Es wurden folgende Modellparameter und Prämissen für die Optionspreisermittlung<br />

herangezogen:<br />

1. Der Ausübungspreis pro Aktie beträgt € 32,88.<br />

2. Die erwartete durchschnittliche Laufzeit der Option beträgt 2,5 Jahre.<br />

3. Der Marktpreis der zu Grunde liegenden Aktie zum Ausgabezeitpunkt<br />

beträgt € 32,88.<br />

4. Die erwartete Volatilität des Aktienkurses liegt bei 0,6. Die Volatilität<br />

wurde auf Grundlage der historischen Volatilität basierend auf der Peer<br />

Group aus den vergangenen drei Jahren ermittelt.<br />

5. Für das Optionspreismodell wird ab dem Jahr 2007 eine Dividendenrendite<br />

von 1,0 % erwartet.<br />

6. Der risikolose Zins für die Laufzeit der Option beträgt 3,55 %.<br />

96


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen<br />

und die Ausgabepreise der dritten Tranche (ESOP IIb):<br />

AKTIENOPTIONSPROGRAMM 2005 (ESOP IIb) 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />

Gewichteter<br />

durchschnittlicher<br />

Ausübungspreis<br />

je Aktie<br />

€<br />

Auf der Basis der dargestellten Annahmen wurde ein beizulegender Zeitwert<br />

(Fair Value) einer Option von € 12,93 ermittelt.<br />

Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm<br />

2005 (ESOP IIb) beträgt T € 185,0.<br />

Bedingtes Kapital III<br />

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 29.06.<strong>2006</strong> wurde das bestehende<br />

Bedingte Kapital III sowie die bestehende Ermächtigung des Vorstands<br />

der Q-Cells AG, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Options- und / oder<br />

Wandelanleihen auszugeben, aufgehoben und dem Vorstand eine neue<br />

Ermächtigung erteilt. Nach dieser ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustim-<br />

Anzahl<br />

der Optionen<br />

Stück<br />

Anzahl der<br />

zum Bezug<br />

berechtigten<br />

Aktien<br />

Stück<br />

Gewichteter<br />

durchschnitt<br />

licher<br />

Ausübungspreis<br />

je Aktie<br />

€<br />

Anzahl<br />

der Optionen<br />

Stück<br />

Anzahl der<br />

zum Bezug<br />

berechtigten<br />

Aktien<br />

Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />

In der Berichtsperiode gewährte Optionen 32,88 44.650 44.650 0,00 0 0<br />

In der Berichtsperiode verwirkte Optionen 32,88 2.028 2.028 0,00 0 0<br />

Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen 32,88 42.622 42.622 0,00 0 0<br />

Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />

Stück<br />

mung des Aufsichtsrats bis zum 31.05.2011 Options- und / oder Wandelanleihen<br />

im Gesamtnennbetrag von bis zu € 1,5 Mrd. auszugeben und den<br />

Inhabern von Optionsanleihen Optionsrechte bzw. den Inhabern von Wandelanleihen<br />

Wandlungsrechte auf Stückaktien der Gesellschaft mit einem<br />

anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu T € 14.765,4 zu<br />

gewähren. Zur Bedienung der Optionsrechte bzw. der Wandlungsrechte hat<br />

die Hauptversammlung ein neues Bedingtes Kapital III i. H. v. bis zu<br />

T € 14.765,4 beschlossen. Infolge der auf derselben Hauptversammlung<br />

beschlossenen Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis eine<br />

alte Aktie zu einer neuen Aktie erhöhte sich der anteilige Betrag des Grundkapitals<br />

der Stückaktien, die den Inhabern von Optionsanleihen bzw. den<br />

Inhabern von Wandelanleihen bei Ausübung ihrer Optionsrechte bzw. Wandlungsrechte<br />

zu gewähren sind, in demselben Verhältnis wie das Grundkapital.<br />

In demselben Verhältnis erhöhte sich auch das Bedingte Kapital III, so<br />

dass es nunmehr T € 29.530,9 beträgt. Die Eintragung in das Handelsregister<br />

erfolgte am 25.06.<strong>2006</strong>.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

97


KAPITALRÜCKLAGE<br />

Im vorliegenden IFRS-Konzernabschluss zum 31.12.<strong>2006</strong> ist die aktienrechtliche<br />

Kapitalrücklage im Wesentlichen um die beizulegenden Zeitwerte<br />

aus den Aktienoptionsprogrammen sowie durch das Agio der ausgeübten<br />

Aktienoptionen erhöht worden.<br />

Die Entwicklung der Kapitalrücklage im Berichtszeitraum ist in der Konzern-<br />

Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.<br />

GEWINNRÜCKLAGEN UND ANDERE RÜCKLAGEN<br />

Die Entwicklung der Gewinnrücklagen und anderen Rücklagen ist in der<br />

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.<br />

VORSCHLAG ÜBER VERWENDUNG DES BILANZGEWINNS<br />

Ausschüttungen an die Anteilseigner der Q-Cells AG werden auf der Grundlage<br />

des nach deutschen handelsrechtlichen Grundsätzen erstellten Jahresabschlusses<br />

der Q-Cells AG beschlossen. Gemäß Gewinnverwendungsvorschlag<br />

von Vorstand und Aufsichtsrat soll der handelsrechtliche Jahresüberschuss<br />

des Jahres <strong>2006</strong> vollständig thesauriert werden.<br />

MINDERHEITENANTEILE<br />

Unter dieser Position sowie unter dem Ergebnisanteil Minderheitsgesellschafter<br />

sind der Anteilsbesitz Dritter bzw. die Anteile am Ergebnis Dritter an<br />

der VHF erfasst.<br />

LANGFRISTIGE SCHULDEN<br />

4.13. GENUSSRECHTSKAPITAL<br />

Die Hauptversammlung beschloss am 24.11.2004 die Ausgabe eines<br />

Genussrechts. Dieses wurde am 10.12.2004 in Höhe von T € 15.000,0<br />

abzüglich der Transaktionskosten in Höhe von T € 600,0 von der PREPS<br />

2004-2 Ltd. an die Q-Cells AG geleistet. Das Kapital hat eine Laufzeit bis<br />

November 2011.<br />

Das Genussrecht hat eine feste bzw. eine ertragsabhängige Vergütungskomponente.<br />

Die feste Zinskomponente (Garantiegewinn) beträgt 7,5 % p. a., die<br />

ertragsabhängige Vergütungskomponente (Gewinnbeteiligung) ist wie folgt<br />

vereinbart:<br />

a) bis zu einem modifizierten Jahresüberschuss von T € 45.000,0<br />

ins gesamt 7,5 % p. a.<br />

b) bei einem modifizierten Jahresüberschuss von T € 45.000,0<br />

bis T € 55.000,0 insgesamt 8,5 % p. a.<br />

c) ab einem modifizierten Jahresüberschuss von T € 55.000,0<br />

insgesamt 9,5 % p. a.<br />

Die Gewinnbeteiligung wird dabei um den Garantiegewinn gekürzt. Das<br />

Genussrecht tritt im Rang hinter allen anderen gegenwärtigen und zukünftigen<br />

Forderungen anderer Gläubiger zurück.<br />

4.14. LANGFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN<br />

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten haben sich im Vergleich zum<br />

31.12.2005 (T € 12.833,8) auf T € 6.149,2 vor allem aufgrund planmäßiger<br />

Tilgungen verringert.<br />

Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten setzen sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

31.12.2005<br />

T €<br />

Tilgung<br />

Fälligkeit<br />

Investitionsdarlehen<br />

Deutsche Kreditbank AG 0,0 208,2 monatlich 30.06.2011<br />

Investitionsdarlehen<br />

Deutsche Kreditbank AG 0,0 181,1 monatlich 30.03.2011<br />

Investitionsdarlehen<br />

Norddeutsche Landesbank 0,0 912,1<br />

vierteljährlich<br />

30.09.2007<br />

Investitionsdarlehen<br />

Deutsche Kreditbank AG 612,2 1.530,6 monatlich 30.08.2008<br />

Investitionsdarlehen<br />

IKB Deutsche<br />

Industriebank AG 5.537,0 10.001,8<br />

Gesamt 6.149,2 12.833,8<br />

vierteljährlich<br />

15.03.2009<br />

Bei den langfristig eingegangenen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich<br />

um ein variabel verzinstes Investitionsdarlehen (EURIBOR+Marge) und ein<br />

fest verzinstes Darlehen mit einem Zinssatz von 4,95 % p. a. Die Darlehen<br />

bei der Deutsche Kreditbank AG mit einer ursprünglichen Fälligkeit im Jahr<br />

2011 werden aufgrund der vereinbarungsgemäßen Anpassung der monatlichen<br />

Tilgungsleistungen im Jahr 2007 vollständig getilgt.<br />

98


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Zwischen den Kredit gebenden Banken und der Q-Cells AG wurden im<br />

August 2005 und im Oktober 2005 Sicherheiten-Poolverträge geschlossen.<br />

Besichert werden die Kredite demnach durch folgende Sicherheiten:<br />

Grundschulden auf die Betriebsobjekte in Höhe von € 31,9 Mio.<br />

(Buchwert 31.12.<strong>2006</strong>: € 24,1 Mio.; 31.12.2005: € 17,0 Mio.)<br />

Sicherungsübereignung der Maschinen und Anlagen Linie I, II, III und IV<br />

(Buchwert 31.12.<strong>2006</strong>: € 73,2 Mio.; 31.12.2005: € 68,9 Mio.)<br />

Abtretung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Sicherungsübereignung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der<br />

fertigen Erzeugnisse<br />

Abtretung der zukünftigen Investitionszuschüsse und -zulagen für die<br />

einzelnen Investitionen (siehe Abschnitt 4.15. und 4.22.).<br />

4.15. LANGFRISTIG ABGEGRENZTE INVESTITIONSZUWENDUNGEN<br />

In diesem Posten sind langfristige Beträge aus „Investitionszuwendungen“<br />

abgegrenzt, die zum einen aus Investitionszuschüssen im Rahmen der<br />

Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />

und Zuwendungen zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />

bestehen sowie zum anderen aus Investitionszulagen. Im Vorjahr erfolgte<br />

der Ausweis in einem separaten Bilanzposten „Investitionszuwendungen“.<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

31.12.2005<br />

T €<br />

4.16. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN<br />

Die unter diesem Posten erfassten produkt- bzw. produktionsbezogenen<br />

Rückstellungen resultieren im Wesentlichen aus Gewährleistungsrückstellungen,<br />

deren Bildung in <strong>2006</strong> geänderte Annahmen bei den Schätzungen<br />

zu Grunde gelegen haben. Die Gewährleistungsrückstellungen für den Produktionsbereich<br />

decken langfristige gegebene, branchenübliche Gewährleistungen<br />

(10 Jahre) ab. Weiterhin wurden ausgewählte Einzelrisiken, welche<br />

ebenfalls in einem Zeitraum von 10 Jahren auftreten können, erfasst.<br />

Die Abzinsung des langfristigen Teils der Rückstellung (T € 4.661,4) erfolgte<br />

mit einem Zinssatz von 3,5 %, der kurzfristige Teil beträgt T € 917,0.<br />

4.17. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN<br />

Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten betreffen zum 31.12.<strong>2006</strong>:<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

31.12.2005<br />

T €<br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 11.292,0 0,0<br />

Langfristige Verbindlichkeiten aus<br />

Finance Lease (siehe Abschnitt 4.3.) 2.359,3 3.501,9<br />

Verbindlichkeiten aus Darlehen 0,0 1.004,0<br />

Übrige sonstige langfristige Verbindlichkeiten 17,4 0,0<br />

13.668,7 4.505,9<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Investitionszulagen 18.914,9 12.339,3<br />

Investitionszuschüsse 13.699,5 10.757,0<br />

Gesamt 32.614,4 23.096,3<br />

4.18. LATENTE STEUERN<br />

Die Entwicklung des Postens ist bei der Erläuterung des Steueraufwands in<br />

Abschnitt 5.10. dargestellt.<br />

Die Investitionszuschüsse, bis auf das Investitionsvorhaben in die Fertigungslinien<br />

I, II, III und die Investitionszulagen stehen unter dem Vorbehalt<br />

der Nachprüfung, wobei die Gesellschaft keine Risiken für Rückzahlungen<br />

identifiziert hat.<br />

99


KURZFRISTIGE SCHULDEN<br />

4.19. KURZFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen<br />

zum Abschlussstichtag in Höhe von T € 6.731,1 (31.12.2005: T € 11.658,8).<br />

Sie haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und betreffen die innerhalb<br />

eines Jahres fällig werdenden Tilgungsanteile der langfristigen Kredite.<br />

Sie haben sich vor allem aufgrund der vorzeitigen Rückzahlung von Zwischenfinanzierungen<br />

in Höhe von T € 4.441,0 vermindert.<br />

4.20. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen zum Abschlussstichtag<br />

in Höhe von T € 44.346,0 (31.12.2005: T € 25.557,4). Sie haben<br />

eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Der Vorjahressaldo wurde um einen<br />

Betrag von T € 925,9 erhöht, der abgegrenzte Schulden für zum Vorjahresstichtag<br />

ausstehende Rechnungen enthält, die im Vorjahr unter den sonstigen<br />

Rückstellungen ausgewiesen waren.<br />

Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Stichtagskurs der Transaktion<br />

umgerechnet, später zum Stichtagskurs bewertet. Zum Abschlussstichtag<br />

bestanden Fremdwährungsverbindlichkeiten in Höhe von<br />

T € 2.126,9 (31.12.2005: T € 1.645,4).<br />

4.21. STEUERSCHULDEN<br />

Die Steuerschulden umfassen im Wesentlichen Verpflichtungen für die<br />

Körperschaftsteuer und die Gewerbesteuer.<br />

4.22. ABGEGRENZTE INVESTITIONSZUWENDUNGEN<br />

In diesem Posten sind kurzfristige Beträge aus „Investitionszuwendungen“<br />

abgegrenzt, die zum einen aus Investitionszuschüssen im Rahmen der<br />

Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />

und Zuwendungen zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />

bestehen sowie zum anderen aus Investitionszulagen. Im Vorjahr erfolgte<br />

der Ausweis in einem separaten Bilanzposten „Investitionszuwendungen“.<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

31.12.2005<br />

T €<br />

Investitionszulagen 3.660,0 3.928,9<br />

Investitionszuschüsse 2.690,1 2.802,1<br />

Gesamt 6.350,1 6.731,0<br />

Die Investitionszuschüsse, bis auf das Investitionsvorhaben Fertigungslinie I,<br />

II, III und die Investitionszulagen stehen unter dem Vorbehalt der Nachprüfung,<br />

wobei die Gesellschaft keine Risiken für Rückzahlungen identifiziert<br />

hat.<br />

4.23. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN<br />

Die zum Abschlussstichtag bestehenden sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

31.12.2005<br />

T €<br />

Kaufpreisverpflichtung 10.000,0 0,0<br />

Innerhalb eines Jahres fällige<br />

Tilgungsanteile eines von der Solon AG, Berlin,<br />

gewährten Darlehens 1.004,0 3.996,0<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Finance Lease 1.142,6 1.090,7<br />

Verbindlichkeiten aus Steuern 0,0 1.972,5<br />

Stille Beteiligungen 0,0 4.092,0<br />

Abgegrenzte Schulden<br />

Tantieme und Bonus 3.979,2 2.281,5<br />

Urlaub und Mehrarbeit 1.363,9 1.483,6<br />

Aufsichtsratsvergütung 566,7 277,9<br />

Sonstige personalbezogene Schulden 512,2 179,2<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

sowie sonstige abgegrenzte Schulden<br />

für das laufende Jahr 1.738,1 2.179,9<br />

20.306,7 17.553,3<br />

100


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Der Ausweis der abgegrenzten Schulden erfolgte im Vorjahr unter der Bilanzposition<br />

sonstige Rückstellungen, der Vorjahresausweis (T € 4.685,7) wurde<br />

angepasst.<br />

Im Vorjahr wurden nachfolgende stille Beteiligungen mit T € 4.092,0 ausgewiesen:<br />

Die IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Magdeburg (IBG),<br />

hat mit Vertrag vom 09.08.2000 einen Teilgewinnabführungsvertrag (Vertrag<br />

über die Errichtung einer stillen Gesellschaft) abgeschlossen. Die stille<br />

Beteiligung endete nach Kündigung des Vertrags am 31.01.<strong>2006</strong>.<br />

Der Beteiligungsgeber erhielt auf seine Einlage eine vom Jahresergebnis<br />

unabhängige Vergütung von 8,0 % p. a. Darüber hinaus war der Beteiligungsgeber<br />

mit 50,0 % am Jahresüberschuss beteiligt, wobei diese Gewinnvergütung<br />

auf maximal 5,0 % der geleisteten Einlage begrenzt war.<br />

Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH,<br />

Magdeburg (MBG), hat mit Vertrag vom 17.06.2002 einen Teilgewinnabführungsvertrag<br />

(Vertrag über die Errichtung einer stillen Gesellschaft) abgeschlossen.<br />

Die stille Beteiligung endete nach Kündigung des Vertrags am<br />

30.09.<strong>2006</strong>.<br />

Der Beteiligungsgeber erhielt ein jährliches Festentgelt von 7,5 % p. a. der<br />

geleisteten Einlage. Neben dem Festentgelt war eine Garantieprovision direkt<br />

an die Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt GmbH in Höhe von 1,0 % des<br />

jeweils garantierten Betrags (mind. 0,8 % des Beteiligungsbetrags) zu entrichten.<br />

Der Beteiligungsgeber erhielt ferner eine Gewinnbeteiligung von<br />

50,0 % p. a. des Jahresüberschusses, höchstens jedoch 1,75 % p. a. der<br />

geleisteten Einlage.<br />

5. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN EINZELNEN POSTEN<br />

DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

5.1. UMSATZERLÖSE<br />

Die Umsatzerlöse haben sich gegenüber 2005 um 80,2 % erhöht.<br />

Über die Aufteilung nach Segmenten und Regionen gibt Abschnitt 7.1.<br />

in diesem Anhang Auskunft.<br />

PRODUKT ZELLEN-TYP Umsatz <strong>2006</strong><br />

T €<br />

Multikristallin<br />

Monokristallin<br />

Umsatz 2005<br />

T €<br />

Veränderung<br />

T €<br />

Q5 (125x125 mm) 6.546,3 2.061,5 4.484,8<br />

Q6 (150x150 mm) 5.182,7 6.366,9 – 1.184,2<br />

Q6LTT (156x156 mm) 462.480,2 256.706,6 205.773,6<br />

Q8 (210x210 mm) 1.385,5 2.696,2 – 1.310,7<br />

Q5M (125x125 mm) 13.015,7 2.164,1 10.851,6<br />

Q6M (150x150 mm) 4,0 136,3 – 132,3<br />

Q6LM (156x156 mm) 50.707,1 29.237,6 21.469,5<br />

Sonstige 175,7 0,0 175,7<br />

Gesamt 539.497,2 299.369,2 240.128,0<br />

In den sonstigen Umsatzerlösen werden die Umsätze, die auf Dünnschichttechnologie<br />

basieren, ausgewiesen.<br />

Brucherlöse, sonstige Umsatzerlöse und Erlösschmälerungen (T € 1.929,7;<br />

Geschäftsjahr 2005: T € 1.473,6) wurden den entsprechenden Produkten<br />

und Zellen-Typen zugeordnet.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Aufgrund einer Vereinbarung mit einem Silizium-Lieferanten ist die Gesellschaft<br />

verpflichtet, aus Zellen, die die Q-Cells AG aus dem vom Lieferanten<br />

gelieferten Silizium hergestellt hat, Module fertigen zu lassen. Die von den<br />

Modulherstellern an die Q-Cells AG weiterberechnete Umarbeitung zu<br />

Modulen (Laminierung) ist in Höhe von T € 15.828,6 in den Umsatzerlösen<br />

der laminierten Solarzellen (Q6LTT) enthalten sowie in gleicher Höhe im<br />

Materialaufwand (siehe Abschnitt 5.4.).<br />

101


5.2. ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN<br />

Die anderen aktivierten Eigenleistungen betreffen vor allem selbst entwickelte<br />

Technologien sowie Anschaffungsnebenkosten im Rahmen der<br />

Erstellung von neuen Produktionslinien.<br />

5.3. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt:<br />

SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE <strong>2006</strong><br />

T €<br />

2005<br />

T €<br />

Auflösung Investitionszulagen 3.955,4 2.343,7<br />

Auflösung Investitionszuschüsse 2.775,6 1.826,0<br />

Erträge aus Kursdifferenzen 1.677,9 701,2<br />

Periodenfremde Erträge 893,4 44,5<br />

Auflösung Rückstellungen 638,3 86,0<br />

Personalkostenzuschüsse 41,8 504,3<br />

Erträge aus Weiterberechnungen an Aktionäre 0,0 705,8<br />

Sonstige Erträge 965,8 595,1<br />

Gesamt 10.948,2 6.806,6<br />

5.4. MATERIALAUFWAND<br />

Der Materialaufwand entfällt überwiegend auf die Beschaffung von Wafern.<br />

Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand bezogen auf Umsatz und<br />

Bestandsveränderung) beträgt 62,4 % im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> (Geschäftsjahr<br />

2005: 63,6 %).<br />

Die Materialeinsatzquote stellt sich vor und nach Bereinigung um die Laminierungskosten<br />

wie folgt dar:<br />

Kerngeschäft<br />

vor Eliminierung<br />

Laminierungskosten<br />

T €<br />

Modulgeschäft<br />

T €<br />

Kerngeschäft<br />

nach Eliminierung<br />

Modulgeschäft<br />

T €<br />

Umsatzerlöse 539.497,2 – 15.828,6 523.668,6<br />

Bestandsveränderung 18.717,7 18.717,7<br />

Materialaufwand 348.215,6 – 15.828,6 332.387,0<br />

209.999,3 209.999,3<br />

62,4 % 61,3 %<br />

Die periodenfremden Erträge resultieren vor allem aus Erstattungen von<br />

Mineralölsteuern.<br />

5.5. PERSONALAUFWAND<br />

Mit dem anhaltend hohen Wachstum unserer Produktion haben wir auch<br />

zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Zahl der Beschäftigten ist<br />

auch weiterhin sehr stark gewachsen. Der Q-Cells AG Konzern beschäftigt<br />

zum 31.12.<strong>2006</strong> insgesamt 921 (31.12.2005: 738) Mitarbeiter. Die Zahl der<br />

Auszubildenden lag Ende <strong>2006</strong> bei 39 (Ende 2005: 25). Der Vorstand des<br />

Q-Cells AG Konzerns setzt sich wie im Vorjahr aus vier Mitgliedern zusammen.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> beträgt die Personalaufwandsquote (Personalaufwand<br />

bezogen auf Umsatz und Bestandsveränderung) 7,8 % (Geschäftsjahr<br />

2005: 9,0 %).<br />

5.6. ABSCHREIBUNGEN<br />

Eine Zusammensetzung der Abschreibungen ist in den Abschnitten 4.2. und<br />

4.3. dargestellt.<br />

102


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

5.7. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich aus folgenden<br />

Posten zusammen:<br />

SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN <strong>2006</strong><br />

T €<br />

2005<br />

T €<br />

Rechts- und Beratungsaufwendungen 3.991,0 3.322,6<br />

Verwaltungsaufwendungen 3.812,6 2.639,3<br />

Wartungs- und Instandhaltungsaufwendungen 3.788,0 1.942,4<br />

Vertriebsaufwendungen 3.589,5 2.057,1<br />

Kursdifferenzen 3.120,6 754,6<br />

Gewährleistungsaufwendungen 2.383,2 1.624,4<br />

Fracht- und Lagerkosten 1.116,8 942,6<br />

Beiträge und Gebühren 1.570,7 640,3<br />

Reisekosten 1.516,0 860,1<br />

Entsorgungskosten 1.325,6 805,5<br />

Weiterbildung 912,2 468,1<br />

Übrige betriebliche Aufwendungen 4.840,1 2.371,6<br />

Gesamt 31.966,3 18.428,6<br />

5.8. ERGEBNIS AUS NACH DER EQUITY-METHODE<br />

BILANZIERTEN FINANZANLAGEN<br />

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen<br />

<strong>2006</strong><br />

T €<br />

2005<br />

T €<br />

CSG Solar AG – 2.313,4 – 880,7<br />

Solaria Corp. – 147,7 0,0<br />

5.9. FINANZERGEBNIS<br />

Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:<br />

FINANZERGEBNIS <strong>2006</strong><br />

T €<br />

2005<br />

T €<br />

Zinsen und ähnliche Erträge (kurzfristig) 5.305,2 1.749,5<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 1.016,6 1.067,2<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 151,7 401,6<br />

Zinsähnliche Aufwendungen 2.082,6 1.632,1<br />

Aufgrund eines Teilgewinnabführungsvertrags<br />

abgeführte Gewinne 26,0 172,1<br />

Ergebnis aus Finanzinstrumenten – 382,7 0,0<br />

Gesamt 1.645,6 – 1.523,5<br />

Die zinsähnlichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen die Vergütungen<br />

für das Genussrechtskapital und die ergebnisunabhängigen Vergütungen<br />

der stillen Beteiligungen. Aufgrund der ergebnisabhängigen Vergütung<br />

für das Genussrechtskapital erhöhte sich der Betrag in <strong>2006</strong>.<br />

Die Q-Cells AG hat im Rahmen ihrer Verkaufs- und Einkaufskontrakte in<br />

USD eingebettete Derivate identifiziert. Bei den abgeschlossenen Verträgen<br />

handelt es sich sowohl einkaufs- als auch verkaufsseitig um langfristige Lieferverträge<br />

in USD. Um das aus den Einkaufsverträgen resultierende Währungsrisiko<br />

in USD abzusichern, wurden Verkaufserlöse im gleichen Volumen<br />

in USD abgeschlossen (Absicherung zur Reduzierung des Währungsrisikos).<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen<br />

EverQ GmbH<br />

– anteiliges Ergebnis <strong>2006</strong> 54,6 – 815,3<br />

– passiver Unterschiedsbetrag 9.378,7 0,0<br />

6.972,2 – 1.696,0<br />

103


Die Auswirkung der Marktbewertung der eingebetteten Derivate betragen<br />

stichtagsbedingt € – 0,4 Mio. Die Erträge und Aufwendungen aus den<br />

wirtschaftlich ähnlichen Geschäftsvorfällen betragen € 22,1 Mio bzw.<br />

€ 22,5 Mio. Für Bilanzierungszwecke werden solche Finanzinstrumente als<br />

eingebettete Derivate erachtet, die in auf USD lautenden Ein- bzw. Verkaufsverträgen<br />

enthalten sind, für die USD in der internationalen Geschäftspraxis<br />

nicht die übliche Währung für die Abwicklung solcher Bestellungen sind und<br />

auch nicht die funktionale Währung der Transaktionspartner darstellen.<br />

Die Aufwendungen aus den Teilgewinnabführungen betreffen die variablen<br />

Gewinnanteile der stillen Gesellschafter für die Berichtsperiode (siehe<br />

Abschnitt 4.23.).<br />

5.10. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG<br />

Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:<br />

STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG <strong>2006</strong><br />

T €<br />

2005<br />

T €<br />

Körperschaftsteueraufwand 29.273,1 15.548,9<br />

Gewerbesteueraufwand 12.428,8 4.616,7<br />

Ertrag aus der Auflösung Steuerschulden 0,0 – 22,4<br />

Latente Steuern 463,9 – 133,8<br />

Gesamt 42.165,8 20.009,4<br />

Die Berechnung des Ertragsteueraufwands der Q-Cells AG erfolgt unter<br />

Anwendung der zum Abschlussstichtag geltenden Steuersätze. Für die<br />

Berechnung der latenten Steuern wurde ein Körperschaftsteuersatz von<br />

25,0 % (31.12.2005: 25,0 %) zuzüglich des Solidaritätszuschlags von 5,5 %<br />

auf die abgeführte Körperschaftsteuerschuld sowie eines effektiven Gewerbesteuersatzes<br />

von 6,7 % (31.12.2005: 6,7 %) berücksichtigt. Unter Berücksichtigung<br />

des Solidaritätszuschlags und der Gewerbeertragsteuer ergibt<br />

sich für die Berechnung der latenten Steuern wie im Vorjahr ein Steuersatz<br />

von 33,07 %.<br />

Der ausgewiesene Ertrag aus latenten Steuern betrifft ausschließlich die<br />

Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen.<br />

Auf temporäre Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen<br />

Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge entfallen unsaldiert und<br />

saldiert die folgenden bilanzierten passiven latenten Steuern:<br />

LATENTE STEUERN 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />

T € aktiv passiv aktiv passiv<br />

Langfristige<br />

Vermögenswerte 33,6 14.125,7 27,7 2.689,5<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 596,7 23,7 686,1 40,6<br />

Genussrechtskapital 139,4 167,7<br />

Kurzfristige Schulden 153,4 337,7 288,1 49,1<br />

Langfristige Schulden 8.587,4 1.297,8<br />

Passive / aktive<br />

latente Steuern 9.371,1 14.626,5 2.299,8 2.946,9<br />

Saldo latenter Steuern 5.255,4 647,1<br />

Die Veränderung der in der Konzernbilanz ausgewiesenen passiven latenten<br />

Steuern stellt sich wie folgt dar:<br />

01.01.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

Erfolgswirksame<br />

Veränderung<br />

T €<br />

Effekte<br />

aus Erstkon -<br />

so li dierung<br />

T €<br />

Erfolgsneutrale<br />

Veränderung<br />

T €<br />

31.12.<strong>2006</strong><br />

T €<br />

Passive latente Steuern auf temporäre Unterschiede 647,1 463,9 3.861,5 282,9 5.255,4<br />

104


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Die Effekte aus Erstkonsolidierung betreffen die erstmalige Einbeziehung<br />

der VHF.<br />

Nachfolgend werden die wesentlichen Unterschiede zwischen dem erwarteten<br />

und dem tatsächlichen Steueraufwand im Berichtsjahr und im Vorjahr<br />

erläutert:<br />

ÜBERLEITUNG DES STEUERAUFWANDS <strong>2006</strong><br />

T €<br />

2005<br />

T €<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 138.012,3 59.941,4<br />

Erwarteter Steueraufwand mit 33,07 % 45.638,2 19.822,6<br />

Veränderungen des erwarteten Steueraufwands<br />

Steuereffekte auf steuerfreie Erträge – 3.851,1 – 528,3<br />

Nicht steuerwirksames Ergebnis nach der<br />

Equity-Methode bilanzierter Unternehmen – 2.305,7 560,9<br />

Steuereffekte auf nicht<br />

abzugsfähige Betriebsausgaben 2.147,4 150,0<br />

Steuersatzeffekte Ausland 181,0 0,0<br />

Nichtansatz aktive latente Steuern<br />

auf Verlustvorträge 774,1 29,2<br />

Steuerfreie Konsolidierungseffekte 20,9 0,0<br />

Sonstige Steuereffekte – 439,3 – 25,0<br />

Tatsächlicher Steueraufwand 42.165,5 20.009,4<br />

Der Betrag der in- und ausländischen steuerlichen Verlustvorträge, für die<br />

keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden, beläuft sich zum Ende<br />

des Berichtsjahres auf T € 2.324,9 (Vorjahr: T € 86,6).<br />

5.11. ERGEBNIS JE AKTIE<br />

Ergebnis je Aktie (unverwässert)<br />

Das Ergebnis je Aktie wurde gemäß IAS 33 ermittelt. Die im Juli <strong>2006</strong> stattgefundene<br />

Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (siehe Abschnitt 4.12.)<br />

ist gemäß IAS 33.64 bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2006</strong> sowie für das Vorjahr zur besseren Vergleichbarkeit<br />

berücksichtigt worden.<br />

ERGEBNIS JE AKTIE <strong>2006</strong> 2005<br />

nach<br />

Kapitalerhöhung<br />

Jahresüberschuss (T €) 95.846,5 39.932,0<br />

Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Aktien 74.172.486 63.760.312<br />

Ergebnis je Aktie (unverwässert) in € 1,29 0,63<br />

Die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien ermittelt sich wie folgt:<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

<strong>2006</strong> 2005<br />

Die nicht angesetzten aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge betreffen<br />

das Ergebnis der Calyxo GmbH, der Brilliant 234. GmbH und der VHF. Da<br />

es sich bei diesen Gesellschaften um Unternehmen in der Gründungsphase<br />

handelt, werden im Hinblick auf daraus noch resultierende Unsicherheiten<br />

keine latenten Steuern auf den Verlustvortrag aktiviert.<br />

Ausgegebene Aktien am 1. Januar 36.913.604 30.257.052<br />

Effekt aus Kapitalerhöhung<br />

aus Gesellschaftsmitteln 36.913.604 30.257.052<br />

Effekt aus Kapitalerhöhung im Oktober 2005 0 3.246.208<br />

Effekte aus ausgeübten Aktienoptionen 345.278 0<br />

Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Aktien 74.172.486 63.760.312<br />

105


Ergebnis je Aktie (verwässert)<br />

Verwässerungseffekte waren im Zusammenhang mit den Mitarbeiteraktienoptionen<br />

zu berücksichtigen, da die Erfüllung bestimmter Bedingungen eingetreten<br />

ist (siehe Abschnitt 4.12.).<br />

ERGEBNIS JE AKTIE <strong>2006</strong> 2005<br />

nach<br />

Kapitalerhöhung<br />

Jahresüberschuss (T €) 95.846,5 39.932,0<br />

Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Aktien 78.597.700 67.650.344<br />

Ergebnis je Aktie (verwässert) in € 1,22 0,59<br />

Die gewichtete durchschnittliche Anzahl ermittelt sich wie folgt:<br />

<strong>2006</strong> 2005<br />

Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Aktien<br />

(unverwässert) 74.172.486 63.760.312<br />

Effekt aus ausgegebenen Aktienoptionen 4.425.214 3.890.032<br />

Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Aktien<br />

(verwässert) 78.597.700 67.650.344<br />

Geschäftsvorfälle mit Stammaktien oder potenziellen Stammaktien, die nach<br />

dem Bilanzstichtag zustande gekommen sind:<br />

Im Zusammenhang mit dem Erwerb von 17,9 % der Anteile (88.456.767<br />

Aktien) an der REC Renewable Energy Corporation ASA, Høvik / Norwegen<br />

(siehe Abschnitt 7.11.), begab die Q-Cells AG am 05.02.2007 im Rahmen<br />

einer Sachkapitalerhöhung 34.323.579 neue Aktien an Good Energies. Von<br />

diesen Aktien werden 3.753.595 als Stammaktien herausgegeben. Die weiteren<br />

30.569.984 Aktien sind Vorzugsaktien. Die Anzahl der Aktien der<br />

Q-Cells AG zum 05.02.2007 beträgt demnach 109.053.307, eingeteilt in<br />

78.483.323 Stammaktien und 30.569.984 Vorzugsaktien.<br />

Der Vorstand der Q-Cells AG hat am 07.02.2007 mit Zustimmung des<br />

Aufsichtsrats die Emission einer nicht nachrangigen und (vorbehaltlich der<br />

Garantie) nicht besicherten Wandelschuldverschreibung („Wandelanleihe“)<br />

beschlossen. Die Wandelanleihe wurde von der Q-Cells International Finance<br />

B.V., einer 100%igen Tochtergesellschaft der Q-Cells, die am 06.02.2007<br />

gegründet wurde, begeben und durch die Q-Cells garantiert. Das Emissionsvolumen<br />

der Wandelanleihe betrug € 492,5 Mio. zum Valutatag am<br />

28.02.2007. Auf Basis des auf € 66,79 festgesetzten Wandlungspreises ist<br />

die Wandelanleihe insgesamt in bis zu 7.373.858 Stammaktien der<br />

Q-Cells wandelbar.<br />

6. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />

Der Finanzmittelfonds umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen liquiden<br />

Mittel.<br />

Der operative Cash Flow betrug im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> T € 23.619,3 (2005:<br />

T € 22.563,8). Trotz des gestiegenen Jahresüberschusses verblieb der operative<br />

Cash Flow durch hohe Mittelbindung für Vorratsvermögen (insbesondere<br />

aufgrund von geleisteten Anzahlungen für Siliziumlieferungen), Anpassung<br />

der Vorauszahlungen für Ertragsteuern sowie durch einen Anstieg bei<br />

den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nahezu auf dem Vorjahresniveau.<br />

Die für den weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten getätigten Investitionen<br />

in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögenswerte<br />

in Höhe von T € 67.298,9 (2005: T € 46.603,1) und die Gewährung von<br />

Darlehen an die EverQ GmbH einerseits sowie die gegenläufige Veränderung<br />

von Termingeldanlagen andererseits führten zu Mittelabflüssen aus der<br />

Investitionstätigkeit von T € 57.078,5 (2005: T € 76.716,1).<br />

Die Mittelabflüsse aus der Finanzierungstätigkeit resultieren vor allem aus<br />

der planmäßigen sowie vorzeitigen Tilgung von Krediten sowie der Rückführung<br />

stiller Beteiligungen.<br />

Die Veränderungen der Bilanzpositionen, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung<br />

herangezogen werden, sind nicht unmittelbar aus der<br />

Bilanz ableitbar, da Effekte aus nicht zahlungswirksamen Geschäftsvorfällen<br />

eliminiert worden sind.<br />

106


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

7. SONSTIGE ANGABEN<br />

7.1. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG<br />

Mit Ausweitung der neuen Technologien ist das Berichterstattungsformat für<br />

die Segmentberichterstattung im Berichtsjahr neu dargestellt worden.<br />

Das primäre Berichterstattungsformat der Q-Cells AG gliedert sich in den<br />

Kernbereich der herkömmlichen Zelltechnologie sowie in den Bereich der<br />

neuen Technologien.<br />

Das sekundäre Berichterstattungsformat der Q-Cells AG ist nach geographischen<br />

Kategorien segmentiert. Dabei sind die Erträge, Aufwendungen<br />

und anderen Angaben nach dem Prinzip des Standorts der Vermögenswerte<br />

zugeordnet. Da sich die Vermögenswerte nahezu ausschließlich in Deutschland<br />

befinden, sind auch alle übrigen Angaben dem Segment Deutschland<br />

zuzuordnen. Eine weitere Segmentierung entfällt damit.<br />

ÜBERSICHT GESCHÄFTSFELDER<br />

01.01. – 31.12. IN T€<br />

(primäres Berichterstattungsformat)<br />

Nachfolgende Tabelle zeigt die Segmentierung der Umsatzerlöse nach dem<br />

Kundenstandort:<br />

<strong>2006</strong> 2005<br />

T € Anteil in % T € Anteil in %<br />

Deutschland 251.775,9 46,7 189.319,8 63,2<br />

Übrige EU-Länder 73.252,0 13,6 32.927,8 11,0<br />

Südafrika 50.286,4 9,3 37.732,1 12,6<br />

Übrige Welt 164.182,9 30,4 39.389,5 13,2<br />

Gesamt 539.497,2 100,0 299.369,2 100,0<br />

Exportquote 53,3 36,8<br />

Kerngeschäft Neue Technologien Konzern<br />

<strong>2006</strong> 2005 <strong>2006</strong> 2005 <strong>2006</strong> 2005<br />

Segmentumsatzerlöse 539.321,5 299.369,2 175,7 0,0 539.497,2 299.369,2<br />

Segmentergebnis 131.549,9 63.160,9 – 2.155,4 0,0 129.394,5 63.160,9<br />

Ergebnis der nach der Equity-Methode<br />

bilanzierten Finanzanlagen<br />

anteiliges Ergebnis 0,0 0,0 – 2.406,5 – 1.696,0 – 2.406,5 – 1.696,0<br />

passiver Unterschiedsbetrag 0,0 0,0 9.378,7 0,0 9.378,7 0,0<br />

Jahresüberschuss 97.146,4 39.932,0<br />

Segmentvermögenswerte<br />

Anteile an den nach der Equity-Methode<br />

bilanzierten Finanzanlagen<br />

490.803,7 403.670,2 48.717,8<br />

38.176,7<br />

2.486,4<br />

12.480,7<br />

539.521,5<br />

38.176,7<br />

406.156,6<br />

12.480,7<br />

Gesamtvermögen 577.698,2 418.637,3<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Segmentschulden 112.872,3 66.467,8 5.486,0 526,8 118.358,3 66.994,6<br />

Anschaffungskosten für den Erwerb von<br />

Segmentvermögenswerten (Sachanlagen<br />

und immaterielle Vermögenswerte) 45.399,7 46.443,7 22.740,7 1.996,3 68.140,4 48.440,0<br />

Abschreibungen auf Segmentvermögenswerte 17.519,6 11.302,2 301,5 0,1 17.821,1 11.302,3<br />

Gesamtbetrag der wesentlichen nicht<br />

zahlungswirksamen Aufwendungen 6.245,7 2.478,0 0,0 0,0 6.245,7 2.478,0<br />

107


7.2. FINANZINSTRUMENTE<br />

Die Ziele der Steuerung finanzwirtschaftlicher Risiken sind die Minimierung<br />

von Ausfallrisiken bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die<br />

Sicherung einer fristenkongruenten Finanzierung des weiteren Ausbaus der<br />

Unternehmenstätigkeit und der Liquidität im Rahmen der operativen<br />

Geschäftstätigkeit sowie die Minimierung von Fremdwährungsrisiken. Die<br />

Verfolgung dieser Ziele wird durch den Einsatz entsprechender Steuerungssysteme<br />

unterstützt.<br />

Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und derivative Finanzinstrumente.<br />

Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen<br />

die Finanzanlagen, die Forderungen, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte<br />

und die liquiden Mittel. Auf der Passivseite enthalten die<br />

originären Finanzinstrumente im Wesentlichen die zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewerteten Verbindlichkeiten. Der Bestand an originären Finanzinstrumenten<br />

wird in der Bilanz ausgewiesen. Soweit bei den finanziellen<br />

Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch<br />

Wertberichtigungen erfasst.<br />

Die nicht zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente umfassen in erster<br />

Linie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige<br />

Vermögenswerte, sonstige langfristige Vermögenswerte, Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten und Darlehen.<br />

Bei Forderungen und Schulden, denen normale Handelskreditbedingungen<br />

zu Grunde liegen, entspricht der auf historischen Anschaffungskosten beruhende<br />

Buchwert dem Zeitwert weitgehend.<br />

Folgende derivative Finanzinstrumente bestanden zum Abschlussstichtag:<br />

Zur Absicherung des Währungsrisikos wurden Optionen auf Devisengeschäfte<br />

eingesetzt. Diese Geschäfte beziehen sich auf die Kurssicherung<br />

wesentlicher Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen<br />

Geschäft.<br />

Am Bilanzstichtag bestanden kurzfristige Optionen auf Devisengeschäfte in<br />

Form von Verkaufsoptionen von USD, in denen sich die Q-Cells AG verpflichtet,<br />

zu bestimmten Stichtagen USD 10,0 Mio. gegen den Erwerb von EUR zu<br />

einem festgelegten Wechselkurs zu veräußern.<br />

Die Prämien für diese Optionen werden zu Anschaffungskosten oder dem<br />

niedrigeren Börsenpreis bzw. niedrigeren inneren Wert angesetzt. Die Marktbewertung<br />

dieser Optionen auf Devisengeschäfte führt zum Bilanzstichtag<br />

zu einem Buchwert von T € 55,0, der unter den sonstigen Vermögenswerten<br />

ausgewiesen wird.<br />

Bezüglich der eingebetteten derivativen Finanzinstrumente verweisen wir auf<br />

Abschnitt 3.9.<br />

7.3. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND SONSTIGE<br />

FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen<br />

Zu Eventualverbindlichkeiten und sonstigen finanziellen Verpflichtungen im<br />

Zusammenhang mit Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen<br />

wird auf Abschnitt 4.5. verwiesen.<br />

Abnahmeverpflichtungen<br />

Um die Beschaffungsseite abzusichern, hat die Q-Cells AG ihren Bereich<br />

Wafer-Einkauf verstärkt und bearbeitet auch intensiv die vorgelagerten Wertschöpfungsstufen.<br />

Es bestehen Abnahmeverpflichtungen gegenüber Lieferanten bezüglich<br />

Wafern und Silizium für die Jahre 2007 bis 2018 in Höhe von insgesamt<br />

€ 2.194,5 Mio. (31.12.2005: € 1.870,9 Mio.), davon für das Jahr 2007 in<br />

Höhe von € 332,2 Mio.<br />

Die sich aus diesen Absicherungsmaßnahmen gegenüber Lieferanten ergebenden<br />

Abnahmeverpflichtungen führen zu Preis- und Absatzrisiken. Wir<br />

verringern diese Risiken dadurch, indem wir Verpflichtungen aus Einkaufsverträgen<br />

mit Ansprüchen aus Verkaufsverträgen in hohem Umfang ausgleichen<br />

können.<br />

Bestellobligo<br />

Das Bestellobligo für Sachanlagen per 31.12.<strong>2006</strong> betrug € 140,6 Mio.<br />

(31.12.2005: € 7,9 Mio.).<br />

108


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Lizenzvereinbarung<br />

Eine Tochtergesellschaft hat eine Technologielizenz für einen Zeitraum von<br />

15 Jahren mit einem Exklusivnutzungsrecht von zwei Jahren erworben. Die<br />

Zahlung der noch offenen Lizenzgebühren in Höhe von € 1,3 Mio. erfolgt in<br />

Abhängigkeit der Erreichung von technischen Meilensteinen voraussichtlich<br />

innerhalb des nächsten Jahres.<br />

Die Tochtergesellschaft hat die Option, die Exklusivität der Lizenzierung<br />

nach Ablauf des vereinbarten Zweijahreszeitraums jährlich bis zu einem<br />

Zeitraum von insgesamt sieben Jahren zu verlängern.<br />

Weiterhin besteht eine Verpflichtung, eine Lizenzzahlung in Höhe von<br />

T € 600 zu leisten, sofern eine bestimmte Produktionskapazität überschritten<br />

wird.<br />

Für Lizenzvereinbarungen einer weiteren Tochtergesellschaft sind bis zum<br />

Jahr 2009 Lizenzentgelte von T € 186,7 zu entrichten, davon im Geschäftsjahr<br />

2007 T € 93,3.<br />

Operating Leases<br />

Zum Abschlussstichtag bestehen mehrere Leasingverträge für Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung; bei diesen Leasingverhältnissen handelt es sich um<br />

die Form des Operating Leases. Die Leasingverträge sind über eine Laufzeit<br />

von 36 bis 60 Monaten abgeschlossen worden und enthalten keine konkrete<br />

Verlängerungs- oder Kaufoption. Die monatlichen Leasingraten werden linear<br />

als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zum 31.12.<strong>2006</strong><br />

bestehen ausstehende Leasingzahlungen von insgesamt T € 190,7, davon<br />

fällig bis zu einem Jahr T € 104,8 und von länger als einem Jahr bis zu fünf<br />

Jahren T € 85,9.<br />

7.4. FINANZIELLE RISIKEN<br />

Sicherungspolitik<br />

Die Kapitalanlagen erfolgen nur bei Finanzinstituten mit hoher Bonität. Die<br />

Anlage erfolgt in finanzielle Vermögenswerte, die keinen oder geringen Wertschwankungen<br />

unterliegen können. Die Anlage erfolgt in kurzfristig verfügbare<br />

finanzielle Vermögenswerte, um den Finanzierungs- und Liquiditätsbedarf<br />

geplanter Investitionen decken zu können.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Zur Steuerung der zukünftigen Liquiditätssituation setzen wir entsprechende<br />

Finanzplanungsinstrumente ein. Nach unserer derzeitigen Planung sind keine<br />

Liquiditätsengpässe erkennbar.<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden Rahmenkreditlinien in Höhe von € 156,0 Mio.<br />

wahlweise ausnutzbar als Kontokorrentkredit, Avalkredit / Akkreditivlinie<br />

(Inanspruchnahme zum 31.12.<strong>2006</strong>: € 40,7 Mio. als Avale / Akkreditive).<br />

Währungsrisiko<br />

Die Währungsrisiken entstehen bei Q-Cells im Wesentlichen dadurch, dass<br />

zum Teil in US-Dollar eingekauft und nicht in gleichem Umfang in US-Dollar<br />

verkauft wird. Diesem Risiko tragen wir dadurch Rechnung, dass wir die<br />

Währungsrelationen laufend beobachten und gegebenenfalls Kurssicherungsmaßnahmen<br />

durchführen.<br />

Zinsänderungsrisiko<br />

Aufgrund der Kurzfristigkeit der Anlagen sowie der kurzen Restlaufzeiten der<br />

aufgenommenen Darlehen bestehen keine wesentlichen Zinsänderungsrisiken.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Daneben bestehen zum 31.12.<strong>2006</strong> längerfristige Mietverträge für Büroräume<br />

im Umfang von T € 571,9; davon fällig bis zu einem Jahr T € 119,7 und<br />

von länger als einem Jahr bis zu fünf Jahren T € 452,2.<br />

Gewährleistungen<br />

Die Q-Cells AG gibt als Hersteller und Verkäufer von Photovoltaikzellen<br />

Garantien auf ihre Produkte und ist Gewährleistungsrisiken ausgesetzt.<br />

Q-Cells gewährleistet, dass von ihr gelieferte Zellen für die Dauer von zehn<br />

Jahren mindestens 90 % der Nominalleistung erzielen. Weiterhin gewährleistet<br />

Q-Cells für Solarmodule für die Dauer von zwanzig Jahren ab Versanddatum<br />

von der Fabrik mindestens 80 % und für die Dauer von zehn Jahren ab<br />

Versanddatum von der Fabrik mindestens 90 % der vertraglich festgelegten<br />

Mindestleistung. Nennenswerte Reklamationen gab es bisher nicht.<br />

Aufgrund der erfolgreichen Kapitalerhöhung im Zuge der Börsennotierung<br />

im vergangenen Jahr, der Schaffung von ausreichendem Kapital durch Ausgabe<br />

einer Wandelschuldverschreibung nach dem Bilanzstichtag mit sehr<br />

niedrigem Kupon sowie der Eigenkapitalerhöhung durch die Ausgabe neuer<br />

Aktien gegen Sacheinlagen hat sich die Abhängigkeit von Zinsentwicklungen<br />

aufgrund der verbesserten Finanzierungsmöglichkeit aus Eigenkapital weiter<br />

verringert.<br />

Zu den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verweisen wir auf<br />

Abschnitt 4.14. (langfristige Finanzverbindlichkeiten) und Abschnitt 4.19.<br />

(kurzfristige Finanzverbindlichkeiten).<br />

109


Ausfallrisiken<br />

Für den Konzern bestehen keine wesentlichen Konzentrationen von Ausfallrisiken.<br />

Im Rahmen von Beschaffungs- und Absicherungsmaßnahmen ist es auch<br />

notwendig, Vorauszahlungen an Lieferanten zu leisten. Hieraus können sich<br />

Kreditausfallrisiken ergeben. Im Rahmen von Kundenbeziehungen werden<br />

darüber hinaus Anzahlungen angefordert, die diesem Risiko entgegenwirken.<br />

Das maximale Ausfallrisiko besteht in Höhe der angesetzten Bilanzwerte.<br />

Ein zeitnahes und leistungsfähiges Finanzcontrolling in Verbindung mit<br />

einem Kundenbewertungssystem reduziert die Wahrscheinlichkeit von<br />

Forderungsausfällen.<br />

Risiken im Zusammenhang mit der Gewährung öffentlicher<br />

Fördermittel<br />

Die Gesellschaften erhalten im Zusammenhang mit dem Kapazitätsaufbau<br />

und -ausbau öffentliche Investitionszuwendungen. Die erteilten Bescheide<br />

über die Bewilligung von Investitionszuschüssen haben eine Gesamthöhe<br />

von rd. € 51,9 Mio., von denen bis zum 31.12.<strong>2006</strong> € 22,2 Mio. ausgezahlt<br />

wurden. Die Auszahlung der Mittel steht jeweils unter dem Vorbehalt, dass<br />

die Institutionen, von denen diese Fördermittel zur Verfügung gestellt werden<br />

(EU, Bund, Land Sachsen-Anhalt), diese Mittel verfügbar haben bzw.<br />

diese in den Haushalt (Bund, Land Sachsen-Anhalt) eingestellt wurden. Aus<br />

diesem Vorbehalt besteht bezüglich des noch ausstehenden Restbetrags<br />

das Risiko der verspäteten oder nicht erfolgenden Auszahlung.<br />

Die Gewährung dieser Fördermittel ist zum Teil noch von der Zustimmung<br />

der Kommission der Europäischen Union abhängig sowie darüber hinaus<br />

grundsätzlich an die Einhaltung bestimmter Auflagen und Bedingungen,<br />

zum Teil über einen mehrjährigen und in die Zukunft reichenden Zeitraum,<br />

gebunden. Bei einer etwaigen Nichterfüllung könnte der Q-Cells AG eine<br />

Verpflichtung zur vollständigen oder teilweisen Rückzahlung der erhaltenen<br />

Zuschüsse drohen, die sich nachteilig auf die wirtschaftliche Lage der<br />

Gesellschaft auswirken würde.<br />

7.5. ANGABEN ZU NAHE STEHENDEN PERSONEN<br />

UND UNTERNEHMEN<br />

7.5.1. GESCHÄFTE MIT NAHE STEHENDEN PERSONEN<br />

Der Q-Cells AG nahe stehende Personen sind: Die Mitglieder des Vorstands<br />

und des Aufsichtsrats einschließlich deren Familienangehörige sowie Unternehmen,<br />

auf die die Q-Cells AG, die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder<br />

und deren nahe Familienangehörige einen maßgeblichen Einfluss ausüben<br />

können.<br />

Im Folgenden werden die Geschäftsbeziehungen mit nahe stehenden<br />

Personen für das Geschäftsjahr <strong>2006</strong> dargestellt.<br />

7.5.2. VERGÜTUNGEN FÜR MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS<br />

UND DES VORSTANDS<br />

Wir verweisen diesbezüglich auf Abschnitt 7.8.<br />

7.5.3. GESCHÄFTE MIT BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN<br />

Bezüglich der Angaben zu den Beteiligungsunternehmen verweisen wir auf<br />

Abschnitt 4.5.<br />

EverQ GmbH<br />

An der EverQ GmbH, Thalheim („EverQ“), hält die Q-Cells AG zum<br />

31.12.<strong>2006</strong> einen Anteil von 33,33 %.<br />

Weitere Beteiligungen an der EverQ GmbH halten die Renewable Energy<br />

Corporation ASA, Høvik / Norwegen („REC“) (33,33 %) und die Evergreen<br />

Solar Inc., Marlboro / USA (33,33 %).<br />

Herr C. Anton Milner, Vorstandsvorsitzender der Q-Cells AG ist im Aufsichtsrat<br />

der Gesellschaft. Bezüge wurden nicht gewährt.<br />

Zwischen der Q-Cells AG und der EverQ GmbH ist im Januar 2005 ein<br />

Lizenzvertrag und Technologie-Transferabkommen abgeschlossen worden.<br />

Forderungen gegen die EverQ GmbH bestanden zum 31.12.<strong>2006</strong> in Höhe<br />

von T € 23.039,2 aus Darlehen nebst Zinsen und T € 1.788,5 aus Weiterberechnungen<br />

(31.12.2005 aus Weiterberechnungen: T € 435,9). Verbindlichkeiten<br />

bestanden nicht. Die Zinserträge betrugen im Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />

T € 546,3 und die Erträge aus Dienstleistungen T € 578,7.<br />

110


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

CSG Solar AG<br />

An der CSG Solar AG, Thalheim („CSG Solar AG“), hält die Q-Cells AG zum<br />

31.12.<strong>2006</strong> einen Anteil von 21,71 % (31.12.2005: 23,03 %). Drei Vorstände<br />

der Q-Cells AG waren bzw. sind ebenfalls an der Gesellschaft beteiligt:<br />

Herr C. Anton Milner, CEO, über die Milner Vermögensverwaltung 0,95 %<br />

(31.12.2005: 1,01 %), Familie Reiner Lemoine, ehemaliger CTO 0,36 %<br />

(31.12.2005: 0,39 %), und Herr Thomas Schmidt, COO 0,06 % (31.12.2005:<br />

0,06 %).<br />

Herr Dr. Thomas van Aubel (Aufsichtsratsvorsitzender der Q-Cells AG) ist<br />

auch Aufsichtsratsvorsitzender der CSG Solar AG. Weitere Mitglieder des<br />

Aufsichtsrats der CSG Solar AG sind Herr C. Anton Milner (CEO der Q-Cells<br />

AG) und Herr Dr. Dinnies Johannes von der Osten, Herr Marcel Brenninkmeijer<br />

sowie Herr Dr. Christian Reitberger (Mitglieder des Aufsichtsrats der<br />

Q-Cells AG).<br />

Weitere Beteiligungen an der CSG Solar AG halten: Renewable Energy Corporation<br />

ASA, Høvik / Norwegen („REC“) (21,71 %), APAX Europe V-A L.P.<br />

(21,71 %), Good Energies Investments B.V., Amsterdam / Niederlande (GEI)<br />

(15,60 %), IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Magdeburg<br />

(„IBG“) (5,07 %), und Herr Dr. van Aubel über die TVVG Solarbeteiligungen<br />

GmbH (1,03 %).<br />

Forderungen gegen die CSG Solar AG bestanden zum 31.12.<strong>2006</strong> in Höhe<br />

von T € 0,1 (31.12.2005: T € 6,4). Verbindlichkeiten bestanden nicht. Die<br />

Erträge aus Weiterberechnungen betrugen im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> T € 1,0<br />

(Geschäftsjahr 2005: T € 8,8). Die CSG Solar AG hat den Unternehmen des<br />

Q-Cells Konzerns am Standort Thalheim Weiterberechnungen und sonstige<br />

Leistungen von T € 24,4 in Rechnung gestellt (Geschäftsjahr 2005:<br />

T € 0,0). Die Q-Cells AG hat der CSG Solar AG im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> ein<br />

zinsfreies Darlehen von T € 28,5 gewährt, das im Dezember <strong>2006</strong> zurückgezahlt<br />

wurde.<br />

7.5.4. GESCHÄFTE MIT LIEFERANTEN, ABNEHMERN UND BERATERN<br />

Marcel Brenninkmeijer, Aufsichtsratsmitglied der Q-Cells AG, ist Verwaltungsratspräsident<br />

und Delegierter des Verwaltungsrats der Good Energies<br />

AG, Basel / Schweiz, und war bis September <strong>2006</strong> Mitglied der Geschäftsführung<br />

der Good Energies Investments B.V., Amsterdam, Niederlande<br />

(„GEI“). Bei der Good Energies AG handelt es sich um den Investment-<br />

Berater von GEI. Herr Brenninkmeijer hält indirekt eine Minderheitsbeteiligung<br />

an GEI.<br />

GEI hält wiederum eine Beteiligung an der Q-Cells AG. Gleichzeitig hält GEI<br />

eine wesentliche Beteiligung an der Renewable Energy Corporation ASA,<br />

Høvik / Norwegen („REC“). Herr Brenninkmeijer ist Mitglied des Verwaltungsrats<br />

der REC.<br />

Mit Datum vom 25.11.2005 hat sich die REC als dritter Partner an der EverQ<br />

GmbH beteiligt. Der Anteil der REC an der EverQ GmbH beträgt zum<br />

31.12.<strong>2006</strong> 33,33 %.<br />

Mit REC und den Tochtergesellschaften REC ScanModule AB, Glava / Schweden<br />

(„ScanModule“), REC ScanCell AS, Narvik / Norwegen („ScanCell“),<br />

und REC ScanWafer ASA, Høvik, Glomfjord, Porsgrunn / Norwegen („Scan-<br />

Wafer“), steht die Q-Cells AG in Kunden- und Lieferantenbeziehungen.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> erfolgten Lieferungen von Solarzellen an ScanModule<br />

in Höhe von € 5,9 Mio. (Geschäftsjahr 2005: € 13,8 Mio.). Zum<br />

31.12.<strong>2006</strong> bestanden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von<br />

T € 1.049,5 (31.12.2005: Verbindlichkeiten aus Überzahlungen von<br />

T € 106,1).<br />

ScanWafer ist ein wichtiger Lieferant der Q-Cells AG. Es bestehen langfris tige<br />

Wafer-Lieferverträge, die im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> einen Umfang von<br />

€ 91,7 Mio. (Geschäftsjahr 2005: € 56,7 Mio.) hatten.<br />

Zum 31.12.<strong>2006</strong> bestanden Verbindlichkeiten gegenüber ScanWafer in<br />

Höhe von € 12,3 Mio. (31.12.2005: € 4,9 Mio.).<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

REC-Konzern<br />

Die Q-Cells AG hat im Geschäftsjahr 2007 17,9 % der Anteile (88.456.767<br />

Aktien) an der REC Renewable Energy Corporation ASA, Høvik / Norwegen,<br />

von GEI übernommen. Die Q-Cells AG beteiligt sich damit am weltweit größten<br />

Hersteller von multikristallinem Silizium sowie von Siliziumwafern für die<br />

Solarzellenproduktion und einem der führenden Photovoltaikunternehmen<br />

der Welt. REC ist ein langfristiger und strategisch wichtiger Partner seit Produktionsbeginn<br />

von Q-Cells und einer der bedeutendsten Lieferanten des<br />

Unternehmens.<br />

111


Gegenüber der ScanCell bestanden zum 31.12.<strong>2006</strong> Verbindlichkeiten von<br />

T € 28,7, die im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> einen Umfang von T € 5.186,8 hatten.<br />

Im Geschäftsjahr 2005 nahm die Q-Cells AG die Vermarktung von Zellen als<br />

Kommissionär für die ScanCell wahr. Das vermarktete Volumen für die Scan-<br />

Cell betrug im Geschäftsjahr 2005 € 22,1 Mio. Die vereinnahmten Umsatzerlöse<br />

entsprachen aufgrund des wirtschaftlichen Charakters des<br />

Kommissions geschäfts der von ScanCell geleisteten Vergütung in Höhe<br />

von T € 266,0. Verbindlichkeiten aus diesem Geschäft bestanden zum<br />

31.12.2005 in Höhe von T € 177,9. Das Kommissionsgeschäft wurde Anfang<br />

<strong>2006</strong> beendet.<br />

Beraterleistungen<br />

Beratungsleistungen der REC für die Vertriebs- und Marketingunterstützungsleistungen<br />

der Q-Cells AG in Norwegen wurden im Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />

nicht in Anspruch genommen (Geschäftsjahr 2005: T € 8,8).<br />

Immo Ströher<br />

Immo Ströher, Aufsichtsratsmitglied der Q-Cells AG, hält eine Beteiligung an<br />

der Solon AG für Solartechnik, Berlin („Solon AG“), und war bis August<br />

<strong>2006</strong> dort Aufsichtsratsvorsitzender. Herr Ströher hält wesentliche Anteile<br />

an der Mithril GmbH, Darmstadt („Mithril“). Die Mithril hält eine wesentliche<br />

Beteiligung an der Solon AG mit ihren Tochtergesellschaften Solon Nord<br />

GmbH, Greifswald („Solon Nord“), und Solon Photovoltaik GmbH, Berlin<br />

(„Solon PV“).<br />

Immo Ströher ist darüber hinaus über die Ströher Finanzholding AG, Zug /<br />

Schweiz, an der Q-Cells AG beteiligt. Weiterhin ist Herr Ströher Minderheitsaktionär<br />

der Energy Valley AG, Meggen / Schweiz („Energy Valley“), die ihrerseits<br />

Aktionär der Q-Cells AG ist.<br />

Die Q-Cells AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit der Solon Nord und<br />

der Solon PV insgesamt Umsatzerlöse von € 68,2 Mio. (Geschäftsjahr<br />

2005: € 55,3 Mio.) erzielt. Das Einkaufsvolumen bei den Gesellschaften<br />

betrug € 4,7 Mio. (Geschäftsjahr 2005: € 2,7 Mio.). Zum 31.12.<strong>2006</strong><br />

bestanden Forderungen gegen die Gesellschaften in Höhe von € 11,9 Mio.<br />

(31.12.2005: € 5,3 Mio.) sowie Verbindlichkeiten von € 0,07 Mio.<br />

(31.12.2005: € 0,0 Mio.).<br />

Die Solon AG hat der Q-Cells AG im Geschäftsjahr 2005 ein Darlehen von<br />

€ 5,0 Mio. gewährt. Das Darlehen wird zu EURIBOR plus 1,5 % p. a. verzinst<br />

und ab dem 01.01.<strong>2006</strong> in 15 monatlichen Raten zurückgewährt. Das Darlehen<br />

valutiert zum 31.12.<strong>2006</strong> mit € 1,0 Mio. Der Zinsaufwand für dieses<br />

Darlehen betrug im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> T € 122,3 (Geschäftsjahr 2005:<br />

T € 51,0).<br />

Rechtsberatung Kanzlei VAN AUBEL<br />

Dr. Thomas van Aubel ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der Q-Cells AG.<br />

Dr. Thomas van Aubel und ihm nahe stehende Personen sind über die TVVG<br />

Solarbeteiligungen GmbH, Berlin, die capitalnetworks.de GmbH, Berlin, und<br />

die Pluto 2001 GmbH, Berlin, Aktionäre der Q-Cells AG. Er berät die<br />

Q-Cells AG in rechtlichen Angelegenheiten als Partner der Rechtsanwaltskanzlei<br />

VAN AUBEL Rechtsanwälte, Berlin.<br />

Zum 31.12.<strong>2006</strong> bestehen Verbindlichkeiten gegenüber der Anwaltskanzlei<br />

in Höhe von T € 186,3 (31.12.2005: T € 117,7). Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />

sind Rechtsberatungskosten gegenüber der Kanzlei van Aubel Rechtsanwälte<br />

in Höhe von T € 609,9 (Geschäftsjahr 2005: T € 601,8) angefallen.<br />

7.5.5. DIENSTLEISTUNGEN EINES UNTERNEHMENS EINER<br />

EINEM VORSTANDSMITGLIED NAHE STEHENDEN PERSON<br />

Es bestehen Geschäftsbeziehungen über Dienstleistungen mit einem Unternehmen,<br />

das einer einem Vorstandsmitglied der Gesellschaft nahe stehenden<br />

natürlichen Person gehört. Dieses Unternehmen erbrachte im Geschäftsjahr<br />

<strong>2006</strong> für den Q-Cells Konzern Leistungen von T € 3.230,3 (Geschäftsjahr<br />

2005: T € 652,7). Zum 31.12.<strong>2006</strong> bestanden Verbindlichkeiten aus<br />

diesem Geschäftsverhältnis in Höhe von T € 352,4 (31.12.2005: T € 52,3).<br />

Das betroffene Vorstandsmitglied nahm an den Vertragsverhandlungen nicht<br />

teil und die vertraglichen Bedingungen entsprechen denjenigen mit unabhängigen<br />

Dritten.<br />

7.5.6. SONSTIGES<br />

Ein ehemaliger Vorstand der Q-Cells AG, Herr Reiner Lemoine, war Aktionär<br />

und Mitglied des Aufsichtsrats der Solon AG.<br />

Die IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Magdeburg („IBG“),<br />

ist Aktionärin der Q-Cells AG. Der Geschäftsführer der IBG ist Dr. Dinnies<br />

Johannes von der Osten, der gleichzeitig Aufsichtsratsmitglied der Q-Cells<br />

AG ist.<br />

112


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Die IBG hatte mit der Q-Cells AG einen Teilgewinnabführungsvertrag (Vertrag<br />

über die Errichtung einer stillen Gesellschaft) abgeschlossen. Zu weiteren<br />

Erläuterungen siehe Abschnitt 4.23. des Anhangs.<br />

Die Gesamtvergütung aus dem Teilgewinnabführungsvertrag betrug T € 26<br />

(Geschäftsjahr 2005: T € 402).<br />

7.6. ABSCHLUSSPRÜFERHONORAR<br />

Das für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses, KPMG Deutsche<br />

Treuhand-Gesellschaft, als Aufwand erfasste Honorar im Geschäftsjahr<br />

<strong>2006</strong> beträgt für Prüfungsleistungen T € 226,3 (Geschäftsjahr 2005:<br />

T € 272,0), für sonstige Bestätigungsleistungen T € 147,9 (Geschäftsjahr<br />

2005: insbesondere im Rahmen des Börsenganges T € 1.176,7) sowie für<br />

sonstige Leistungen T € 7,2 (Geschäftsjahr 2005: T € 40,6).<br />

7.7. PERSONAL<br />

Im Jahresdurchschnitt waren ohne den Vorstand 841 (Vorjahr: 670) Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beschäftigt, davon 538 (Vorjahr: 489) in der<br />

Produktion und 303 (Vorjahr: 181) im kaufmännischen / technologischen<br />

Bereich. Der Vorstand der Q-Cells AG setzt sich wie im Vorjahr aus vier<br />

Mitgliedern zusammen. Bei der Q-Cells AG waren im Jahresdurchschnitt<br />

weiterhin 31 (Vorjahr: 22) Auszubildende sowie 15 Praktikanten und Werkstudenten<br />

beschäftigt.<br />

AUFSICHTSRAT<br />

7.8. ORGANBEZÜGE<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2006</strong> betragen die Bezüge des Vorstands:<br />

VORSTAND<br />

Feste Vergütung<br />

T €<br />

Variable<br />

Vergütung<br />

T €<br />

Feste<br />

Vergütung<br />

T €<br />

Feste und<br />

variable<br />

Vergütung<br />

Committee<br />

T €<br />

Variable<br />

Vergütung<br />

T €<br />

Gewährte<br />

Aktienoptionen<br />

zum<br />

Fair Value<br />

T €<br />

Verzicht<br />

Vorjahre<br />

T €<br />

Insgesamt<br />

T €<br />

C. Anton Milner 155,5 146,3 0,0 301,8<br />

Reiner Lemoine 180,0 101,0 0,0 281,0<br />

Thomas Schmidt 162,5 134,6 177,7 474,8<br />

Dr. Hartmut Schüning 161,1 131,6 178,7 471,4<br />

Dr. Florian Holzapfel 8,3 9,0 4,2 21,5<br />

Summe <strong>2006</strong> 667,4 522,5 360,6 1.550,5<br />

Summe 2005 596,9 786,6 659,6 2.043,1<br />

Die Bezüge des Aufsichtsrats betragen für das Geschäftsjahr <strong>2006</strong>:<br />

Insgesamt<br />

T €<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Dr. Thomas van Aubel 30,0 34,8 24,3 0,0 89,1<br />

Dr. Dinnies Johannes von der Osten 22,5 26,1 16,2 – 3,0 61,8<br />

Marcel Brenninkmeijer 15,0 17,4 16,2 0,0 48,6<br />

Dr. Christian Reitberger 15,0 17,4 16,2 – 40,7 7,9<br />

Immo Ströher 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />

Frauke Vogler 15,0 17,4 16,2 0,0 48,6<br />

Uwe Schmorl 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />

Constanze Schmidt 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />

Hartmut Karcher 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />

Summe <strong>2006</strong> 157,5 182,7 89,1 – 43,7 385,6<br />

Summe 2005 123,6 65,9 38,7 0,0 228,2<br />

113


7.9. MITGLIEDER DER GESCHÄFTSORGANE<br />

Zu Vorständen waren in <strong>2006</strong> bestellt:<br />

C. Anton Milner<br />

(Vorstandssprecher, CEO),<br />

Dipl.-Ingenieur (Chemie) / MBA, Berlin<br />

Weitere Mandate:<br />

Mitglied im Aufsichtsrat bzw. Beirat bei:<br />

CSG Solar AG, Thalheim<br />

EverQ GmbH, Thalheim<br />

The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien / USA<br />

Calyxo GmbH, Thalheim<br />

Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />

Reiner Lemoine<br />

(CTO, bis 27.10.<strong>2006</strong>), Dipl.-Ingenieur (Luftfahrt), Berlin<br />

Weitere Mandate:<br />

Mitglied im Aufsichtsrat bzw. Beirat bei:<br />

Solon AG für Solartechnik, Berlin<br />

Calyxo GmbH, Thalheim<br />

Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />

Thomas Schmidt<br />

(COO), Nachrichtentechniker, Potsdam<br />

Weitere Mandate:<br />

Mitglied im Beirat bei:<br />

Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />

Dr. Hartmut Schüning<br />

(CFO), Dipl.-Kaufmann, Dr. rer. pol., Hamburg<br />

Weitere Mandate:<br />

Mitglied im Beirat bei:<br />

Calyxo GmbH, Thalheim<br />

Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />

Dr. Florian Holzapfel<br />

(CTO, ab 07.12.<strong>2006</strong>), Dipl.-Wirtschaftsingenieur, Dr. rer. pol., Leipzig<br />

Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> bestellt:<br />

Dr. Thomas van Aubel (Aufsichtsratsvorsitzender), Rechtsanwalt<br />

(VAN AUBEL Rechtsanwälte), Berlin<br />

Weitere Mandate:<br />

CSG Solar AG, Thalheim<br />

Griffinwood Silicon AG, Berlin<br />

Dr. Dinnies Johannes von der Osten (Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender),<br />

Geschäftsführer IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt<br />

mbH, Berlin<br />

Weitere Mandate:<br />

CSG Solar AG, Thalheim<br />

Scienion AG, Berlin<br />

Codixx AG, Magdeburg<br />

ProBioGen AG, Berlin<br />

Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH & Co. KG, Leißling<br />

IFF Fraunhofer Institut für Fabrikplanung und Automatisierung,<br />

Magdeburg<br />

Marcel Brenninkmeijer, Verwaltungspräsident und Delegierter<br />

des Verwaltungsrats der GoodEnergies AG, Basel / Schweiz,<br />

bis 09 / <strong>2006</strong> Mitglied der Geschäftsführung der Good Energies<br />

Investments B.V., Amsterdam / Niederlande<br />

Weitere Mandate:<br />

CSG Solar AG, Thalheim<br />

Renewable Energy Corporation ASA, Høvik / Norwegen<br />

Dr. Christian Reitberger, Physiker, Partner APAX Partners Beteiligungsberatung<br />

GmbH, Berg<br />

Weitere Mandate:<br />

CSG Solar AG, Thalheim<br />

Elliptec Resonant Actuator AG, Dortmund<br />

Webraska Mobile Technologies S.A., Maisons-Laffitte / Frankreich<br />

NXP Semiconductors B.V., Eindhoven / Niederlande (seit Oktober <strong>2006</strong>)<br />

12snap AG, München<br />

Weitere Mandate:<br />

Mitglied im Beirat bei:<br />

Calyxo GmbH, Thalheim<br />

Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />

114


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Immo Ströher, Unternehmer und Investor im Bereich<br />

Erneuerbare Energien, Darmstadt<br />

Weitere Mandate:<br />

Solon AG, Berlin (bis August <strong>2006</strong>)<br />

Autania AG, Kelkheim im Taunus (bis September <strong>2006</strong>)<br />

Frauke Vogler, Rechtsanwältin, Steuerberaterin, Berlin<br />

Uwe Schmorl (Arbeitnehmervertreter), Produktionsleiter, Wolfen<br />

Constanze Schmidt (Arbeitnehmervertreter), Dipl.-Betriebswirtin, Wolfen<br />

Hartmut Karcher (Arbeitnehmervertreter), Operator, Sandersdorf<br />

7.10. ERKLÄRUNG ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX<br />

Die gemäß § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate<br />

Governance Kodex wurde abgegeben und ist den Aktionären zugänglich<br />

gemacht worden (www.q-cells.de).<br />

7.11. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG<br />

Vertragliche Verpflichtung zur Lieferung von insgesamt bis zu 66.800<br />

Tonnen Silizium an Q-Cells bis in das Jahr 2018<br />

Die Q-Cells AG hat sich durch einen langfristigen Liefervertrag mit dem zur<br />

norwegischen Orkla-Gruppe gehörenden Unternehmen Elkem Solar AS,<br />

Oslo / Norwegen, die Versorgung mit erheblichen Mengen an metallurgischem<br />

Silizium für die Zeit bis 2018 gesichert, um ihr weiteres Wachstum<br />

im Kerngeschäft zu sichern.<br />

Der Vertrag sieht vor, dass Elkem Solar die Q-Cells AG ab dem Jahr 2008 mit<br />

vertraglich festgelegten Mengen an metallurgischem Silizium beliefert.<br />

Neben einer Grundmenge – 800 Tonnen im Jahr 2008, 2.800 Tonnen 2009<br />

und jeweils 2.400 Tonnen in den Jahren 2010 bis 2018 – besteht für die<br />

Q-Cells AG die Option, eine zusätzliche Menge von bis zu 1.600 Tonnen im<br />

Jahr 2010 und zwischen 2.500 und 5.000 Tonnen in den folgenden Jahren<br />

der Vertragslaufzeit zu beziehen, sofern Elkem Solar die Produktionskapazitäten<br />

weiter ausbaut. Die Grundmenge entspricht ca. 50 % der von Elkem<br />

Solar gegenwärtig geplanten Produktion (in der ersten Fabrik). Zusätzlich hat<br />

Q-Cells die Option auf bis zu 30 % des Produktionsvolumens jeder neuen<br />

Produktionsstätte, die Elkem Solar während der Vertragslaufzeit errichtet.<br />

Die Preise für das Silizium basieren auf Marktpreisen. Die Preise für 2008<br />

und 2009 sind festgelegt, und für die Jahre 2010 und 2011 ist der Preis zu<br />

50 % festgelegt und zu 50 % variabel, abhängig vom jeweiligen Marktpreis.<br />

Ab 2012 bezahlt Q-Cells einen variablen Marktpreis, der jährlich ausgehandelt<br />

wird.<br />

Beteiligung an langfristigem strategischen Partner und weltweit größtem<br />

Hersteller von Solarsilizium REC in Höhe von 17,9 %<br />

Im Zusammenhang mit dem Siliziumvertrag hat die Q-Cells AG 17,9 % der<br />

Anteile (88.456.767 Aktien) an der REC Renewable Energy Corporation<br />

ASA, Høvik / Norwegen, von GEI übernommen.<br />

Hauptaktionär GEI erhöht Beteiligung an Q-Cells deutlich<br />

Im Zusammenhang mit diesem Anteilserwerb hat die GEI ihre Beteiligung an<br />

der Q-Cells AG erhöht. Im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung hat die<br />

Q-Cells AG 34.323.579 neue Aktien an GEI begeben. Von diesen Aktien<br />

wurden 3.753.595 als Stammaktien herausgegeben. Damit erreicht GEI<br />

einen Stimmrechtsanteil von 29,9 %. Die weiteren 30.569.984 Aktien sind<br />

Vorzugsaktien. Die Vorzugsaktien werden nicht an der Börse notiert, können<br />

anfänglich nicht an der Börse gehandelt werden und gewähren keine Stimmrechte.<br />

Die Eigner der Vorzugsaktien haben das Recht, diese im Rahmen<br />

eines relativ aufwändigen Börsenzulassungsverfahrens zu einem Verhältnis<br />

von 1:1 in Stammaktien umzuwandeln und sie für den Börsenhandel<br />

registrieren zu lassen. Die Vorzugsaktien sind mit einem geringen Dividendenvorzug<br />

von 3 €-Cent je Aktie ausgestattet. Durch die Ausgabe der neuen<br />

Aktien erhöht sich das Grundkapital der Q-Cells AG auf € 109,1 Mio. GEI<br />

hält nach Abschluss des Geschäfts 29,9 % des stimmberechtigten Kapitals<br />

sowie 49,55 % der Gesamtanteile.<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

115


Wandelanleihe an institutionelle Investoren<br />

Der Vorstand der Q-Cells AG hat am 07.02.2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />

die Emission einer nicht nachrangigen und (vorbehaltlich der<br />

Garantie) nicht besicherten Wandelschuldverschreibung („Wandelanleihe“)<br />

beschlossen. Die Wandelanleihe wurde von der Q-Cells International Finance<br />

B.V., einer 100 %igen Tochtergesellschaft der Q-Cells, die am 06.02.2007<br />

gegründet wurde, begeben und durch die Q-Cells garantiert. Die Wandelanleihe<br />

wurde nur institutionellen Investoren außerhalb der USA im Rahmen<br />

eines beschleunigten Bookbuildingverfahrens zum Kauf angeboten. Das<br />

Bezugsrecht der Altaktionäre der Q-Cells, die Wandelanleihe zu zeichnen,<br />

wurde ausgeschlossen.<br />

Das Emissionsvolumen der Wandelanleihe betrug € 492,5 Mio. zum<br />

Valutatag am 28.02.2007. Auf Basis des unten angegebenen Wandlungspreises<br />

ist die Wandelanleihe insgesamt in bis zu rund 7,37 Mio. auf den<br />

Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) der Q-Cells<br />

wandelbar. Der Wandlungspreis wurde auf € 66,79 festgesetzt. Dies entspricht<br />

einer Prämie von 40 % über dem Referenzpreis der Stammaktien der<br />

Q-Cells in Höhe von € 47,7061 je Aktie. Der Kupon der Wandelanleihe wurde<br />

mit 1,375 % festgesetzt.<br />

Die Zulassung der Wandelanleihe zum Handel am Euro MTF Segment der<br />

Börse Luxemburg wird beantragt, die Notierung wird spätestens bis zum<br />

30.04.2007 erwartet.<br />

erwartet erweitern. Einen Teil des Emissionserlöses wird Q-Cells zudem in<br />

die Errichtung und das Ramp Up ihrer Forschungs- und Entwicklungs-Test-<br />

Produktionslinie und in die Errichtung und das Ramp Up von Produktionslinien<br />

von Tochtergesellschaften oder verbundenen Unternehmen, die in der<br />

Entwicklung und der Kommerzialisierung von PV-Technologien tätig sind,<br />

investieren.<br />

Investitionen in CIGS-Dünnschichttechnologie<br />

Die Q-Cells AG investiert in eine neue Photovoltaik-Technologie als Ergänzung<br />

zu ihrem bestehenden Technologie-Portfolio. Die Solibro AB, Uppsala /<br />

Schweden, hat mit Gesellschaftsvertrag vom 04.12.<strong>2006</strong> die Solibro GmbH,<br />

Thalheim, gegründet, an der sich die Q-Cells AG mit einem Anteil von 67,5 %<br />

im Januar 2007 beteiligt hat. Die Solibro GmbH wird die in Schweden von<br />

Solibro AB entwickelte Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid-(CIGS)-Dünnschichttechnologie<br />

kommerzialisieren. Die Q-Cells AG bezahlt der Solibro AB<br />

für den 67,5 %igen Anteil € 4 Mio. sowie weitere € 20 Mio. abhängig von<br />

der Erreichung technologischer Meilensteine. Die Entscheidung der beteiligten<br />

Parteien über den Bau der ersten Produktionslinie in Thalheim wird bis<br />

Mitte 2007 erwartet. Für diese erste Ausbaustufe plant die Q-Cells AG<br />

In vestitionen in Höhe von € 60 Mio. Solibro AB ist eine Ausgründung der<br />

CIGS-Forschungsgruppe des renommierten Ångström Solar Centers an der<br />

Universität Uppsala / Schweden. Hauptanteilseigner an der Solibro AB sind<br />

der schwedische Rentenfonds Sjätte AP-Fonden und die norwegische<br />

Investmentfirma Energy Future Invest.<br />

Q-Cells will den Emissionserlös aus der Begebung der Wandelanleihe hauptsächlich<br />

zur Expansion der Produktionskapazitäten in ihren Hauptgeschäftszweigen<br />

nutzen. Die Q-Cells hat eine Vereinbarung mit dem norwegischen<br />

Unternehmen Elkem Solar getroffen, die Q-Cells für den Zeitraum von 2008<br />

bis 2018 den Zugang zu erheblichen Mengen von metallurgischem Silizium<br />

sicherstellt. Die Q-Cells AG wird daher zum Zwecke der Verarbeitung dieser<br />

vertraglich gesicherten Siliziummengen die Produktionskapazität stärker als<br />

116


KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />

Die von Solibro AB entwickelte Technologie, für die drei Patente angemeldet<br />

wurden, sowie alle damit verbundenen Vermögenswerte gehen in das Eigentum<br />

der Solibro GmbH über. Die bisherige Pilotlinie in Uppsala wird in ein<br />

Entwicklungszentrum als 100 %iges Tochterunternehmen der Solibro GmbH<br />

überführt. Dieses Zentrum wird die Produktion technologisch unterstützen<br />

und strategisch bedeutende Weiterentwicklungen der CIGS-Technologie vorantreiben.<br />

Die Solibro GmbH wird im Geschäftsjahr 2007 nach der Equity-Methode in<br />

den Konzernabschluss der Q-Cells AG einbezogen werden, da gemeinschaftliche<br />

Führung vereinbart wurde. Die Q-Cells AG verfügt nicht über<br />

Beherrschung im Sinne von IFRS 3.19 bzw. IAS 27.4, da sie nicht uneingeschränkt<br />

in der Lage ist, die Geschäfts- und Finanzpolitik der Solibro GmbH<br />

zu bestimmen.<br />

7.12. FREIGABE ZUR VERÖFFENTLICHUNG<br />

Der Vorstand der Q-Cells AG hat den vorliegenden IFRS-Konzernabschluss<br />

am 28.02.2007 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat<br />

hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären,<br />

ob er den Konzernabschluss billigt.<br />

Thalheim, den 28.02.2007<br />

Der Vorstand der Q-Cells AG<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

Anton Milner<br />

CEO<br />

Thomas Schmidt<br />

COO<br />

Dr. rer. pol. Hartmut Schüning<br />

CFO<br />

Dr. Florian Holzapfel<br />

CTO<br />

117


BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />

Wir haben den von der Q-Cells AG, Thalheim, aufgestellten Konzernabschluss<br />

– bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Entwicklung<br />

des Konzerneigenkapitals, Konzernkapitalflussrechnung und Konzernanhang<br />

– sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />

bis 31. Dezember <strong>2006</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und<br />

Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und<br />

den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der<br />

Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den<br />

Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung<br />

der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist<br />

die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />

die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter<br />

Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch<br />

den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche<br />

Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben<br />

im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der<br />

Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der<br />

Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,<br />

der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs-<br />

und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />

der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes. Wir sind<br />

der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />

für unsere Beurteilung bildet.<br />

118


BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU<br />

anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />

dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein<br />

zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und<br />

Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Leipzig, den 9. März 2007<br />

KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Liebers<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Nötzel<br />

Wirtschaftsprüferin<br />

WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />

119


FINANZKALENDER 2007<br />

Veröffentlichung Geschäftsbericht <strong>2006</strong> sowie<br />

27. März<br />

Bilanzpresse- und Analystenkonferenz in Frankfurt<br />

15. Mai Veröffentlichung Bericht 1. Quartal 2007<br />

14. Juni Ordentliche Hauptversammlung in Berlin<br />

14. August Veröffentlichung Bericht 2. Quartal 2007<br />

14. November Veröffentlichung Bericht 3. Quartal 2007<br />

KONTAKTINFORMATIONEN, IMPRESSUM<br />

Q-Cells AG<br />

Guardianstraße 16<br />

D-06766 Thalheim<br />

www.q-cells.com<br />

Investor Relations<br />

Stefan Lissner<br />

TEL + 49 (0)3494 66 8 - 887<br />

FAX + 49 (0)3494 66 8 - 777<br />

MAIL investor@q-cells.com<br />

Public Relations<br />

Stefan Dietrich<br />

TEL + 49 (0)3494 66 8 - 8081<br />

FAX + 49 (0)3494 66 8 - 777<br />

MAIL s.dietrich@q-cells.com<br />

Konzept und Gestaltung<br />

HGB Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG, Hamburg<br />

Veröffentlichungszeitpunkt<br />

27. März 2007<br />

Produktion<br />

Dieser Geschäftsbericht wurde klimaneutral hergestellt und auf<br />

PEFC-zertifiziertem Papier gedruckt. Die durch Herstellung und<br />

Verteilung dieser Publikation verursachten Treibhausgasemis sionen<br />

wurden kompensiert durch Investitionen in ein zusätzliches<br />

Klimaschutzprojekt.<br />

120


KONTAKT<br />

Q-<strong>CELLS</strong> AG<br />

Guardianstraße 16<br />

06766 Thalheim<br />

Germany<br />

TEL + 49 (0)3494 66 8-60<br />

FAX + 49 (0)3494 66 8-610<br />

MAIL q-cells@q-cells.com<br />

WEB www.q-cells.com

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