GESCHÃFTSBERICHT 2006 - Hanwha Q CELLS
GESCHÃFTSBERICHT 2006 - Hanwha Q CELLS
GESCHÃFTSBERICHT 2006 - Hanwha Q CELLS
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GESCHÄFTSBERICHT <strong>2006</strong>
UNSERE MISSION IST ES, DIE ANWENDUNG<br />
DER PHOTOVOLTAIK SCHNELL UND KOSTENGÜNSTIG<br />
ZU ENTWICKELN UND VORANZUTREIBEN, UM<br />
SIE ZU EINER DER HAUPTENERGIEQUELLEN DER<br />
MENSCHHEIT ZU MACHEN.<br />
DAMIT WOLLEN WIR EINEN WESENTLICHEN<br />
BEITRAG ZUR VERBESSERUNG DER UMWELT UND<br />
DER LEBENSQUALITÄT DER MENSCHEN LEISTEN.
KENNZAHLEN (NACH IFRS) <strong>2006</strong> 1) 2005 1) 2004 1) 2003 2002<br />
ERTRAGSLAGE<br />
Umsatzerlöse Mio. € 539,5 299,4 128,7 48,8 17,3<br />
EBITDA Mio. € 147,2 74,4 24,8 8,5 2,4<br />
EBIT Mio. € 129,4 63,2 19,6 5,3 0,9<br />
Ergebnis vor Steuern Mio. € 138,0 59,9 17,9 4,3 0,1<br />
Jahresüberschuss Mio. € 97,1 39,9 12,0 3,0 0,2<br />
VERMÖGENSLAGE<br />
Anlagevermögen Mio. € 276,7 126,5 67,7 27,3 16,3<br />
Umlaufvermögen Mio. € 357,8 329,6 45,4 25,3 10,3<br />
Bilanzsumme Mio. € 634,5 456,1 113,1 52,6 26,6<br />
Eigenkapital Mio. € 440,0 321,3 34,7 10,3 0,8<br />
Eigenkapitalquote % 69,3 70,4 30,7 19,6 3,0<br />
FINANZLAGE<br />
Operativer Cash Flow Mio. € 23,6 22,6 6,4 0,6 – 2,2<br />
Investitionen in Sachanlagen Mio. € 61,8 44,9 44,9 14,8 7,0<br />
Abschreibungen Mio. € 17,8 11,3 5,2 3,2 1,5<br />
PRODUKTION<br />
Nominalkapazität 2) MWp 420 292 170 63 22<br />
Produktionskapazität 2) MWp 336 234 136 50 17<br />
Tatsächliche Produktion MWp 253,1 165,7 75,9 27,7 9,3<br />
Anzahl der produzierten Zellen Mio. Stück 70,9 46,27 22,15 8,94 3,65<br />
MITARBEITER<br />
Mitarbeiter per 31.12. Anzahl 964 767 484 207 82<br />
1) Konzernabschluss 2) jeweils zum Periodenende<br />
ÜBERSICHT EINKAUFS- UND VERKAUFSVERTRÄGE (STAND 05.02.2007)<br />
1) Zuzüglich Liefermengen an EverQ<br />
(17 MWp).<br />
2) Mögliche zusätzliche Liefermengen<br />
ergeben sich aus fortlaufenden Liefermengen,<br />
laufenden Vertragsverhandlungen<br />
und aus der Reduzierung<br />
der Waferstärke. Erfahrungsgemäß<br />
führt jedoch nur ein Teil (~30 % in<br />
2007) zu zusätzlichen Liefermengen.<br />
3) Vorhersagen können erst zu einem<br />
späteren Zeitpunkt getroffen werden.<br />
4) + / – 10 % Schwankung aufgrund vertraglicher<br />
Regelungen.<br />
5) Verkauf beginnt für Elkem-Vertrag.<br />
Einkauf 2007 2008 2009 2010 2011–2018<br />
Vertraglich vereinbart und abgesichert MWp 345 1) 394 403 427 965<br />
Mengen Elkem inkl. Optionen für Q-Cells MWp 0 84 312 473 ~ 9.182<br />
Mögliche zusätzliche Liefermengen 2) MWp 80 250 480 610<br />
3)<br />
Summe (gewichtet) MWp 369 553 859 1.083 ~ 10.147<br />
Verkauf 2007 2008 2009 2010 2011–2018<br />
Vertraglich abgesichert 4) MWp 271 349 346 312 723<br />
In Verhandlung 5) MWp 26 45 50 57 275<br />
ÜBERSICHT GESCHÄFTSFELDER 01.01. – 31.12.<strong>2006</strong><br />
Kerngeschäft Neue Technologien Konsolidierung Konzern<br />
Vollkon solidierung<br />
1)<br />
Equity-Konsolidierung<br />
2)<br />
1) Calyxo GmbH<br />
Brilliant 234. GmbH<br />
VHF-Technologies SA<br />
2) EverQ GmbH<br />
CSG Solar AG<br />
The Solaria Corporation<br />
Umsatz Mio. € 539,3 0,2 0,0 539,5<br />
Rohertrag Mio. € 222,6 0,7 – 0,7 222,6<br />
EBIT Mio. € 131,6 – 2,2 – 0,1 129,4<br />
Periodenüberschuss Mio. € 91,2 – 2,4 7,0 – 0,1 95,6
CTO Chief Technology Officer (31),<br />
DR. FLORIAN HOLZAPFEL stellvertretendes Vorstandsmitglied<br />
Der Dipl.-Wirtschaftsingenieur arbeitete insgesamt sechs Jahre bei McKinsey,<br />
wo er sich unter anderem auf die Beratung von Unternehmen verschiedener<br />
Hightech-Branchen spezialisierte. Während dieser Zeit promovierte er an der<br />
Martin-Luther-Universität Halle / Wittenberg in Wirtschaftswissenschaften. Seit<br />
2005 beriet er die Q-Cells AG als Projektleiter in den Bereichen Produktion<br />
und Technologie. Im Frühjahr <strong>2006</strong> wechselte er als Managing Director Technology<br />
zum Unternehmen und übernahm im Sommer kommissarisch die Leitung<br />
und den Ausbau des Technologiebereichs. Im Vorstand ist er seit Dezember<br />
<strong>2006</strong> als stellvertretendes Mitglied für den Bereich Technologie verantwortlich.<br />
THOMAS SCHMIDT COO Chief Operating Officer (49)<br />
Nach einer Facharbeiterausbildung bei Siemens arbeitete er im Heinrich-<br />
Hertz-Institut, dem Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik in Berlin. 1985<br />
gründete er die Ultra Tube GmbH, wo er als Technischer Geschäftsführer arbeitete.<br />
1996 wechselte er als Sales- und Marketingmanager zur Dräger Tescom GmbH,<br />
2001 wurde er General Manager bei der Kinetics Germany GmbH. Seit Oktober<br />
2003 bei Q-Cells, wurde er im April 2004 in den Vorstand berufen, wo er<br />
für Produktion, InterCompany Services, Qualitäts- und Umweltmanagement<br />
sowie den Bereich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt zuständig ist.<br />
ANTON MILNER Mitgründer und CEO Chief Executive Officer (46)<br />
DR. RER. POL. HARTMUT SCHÜNING CFO Chief Financial Officer (48)<br />
Der Dipl.-Ingenieur (Chem. Eng) / MBA ist seit 2000 im Vorstand der Q-Cells AG. Der Dipl.-Kaufmann startete nach dem Studium der Betriebswirtschaft im Bereich<br />
Nach dem Studium arbeitete der gebürtige Brite zunächst bei der Royal Dutch / Wirtschaftsprüfung und Beratung bei der PricewaterhouseCoopers AG, zunächst<br />
Shell, wo er mit Ölhandel, Risikomanagement, Gashandel und Geschäftsanalyse als Revisor, dann als Prüfungsleiter. 1997 wurde er Finanzvorstand der tecis<br />
befasst war, bevor er 1993 zunächst als Senior Consultant, dann als Senior Holding AG, wo er den erfolgreichen Börsengang 1998 vorbereitete. Im Januar<br />
Engagement Manager bei der Unternehmensberatung McKinsey & Co. startete. 2003 wechselte er als Finanzvorstand zur edding AG. Seit Oktober 2004 ist er<br />
Im Vorstand ist er zuständig für Strategie / Beteiligungen, Business Development, im Vorstand von Q-Cells zuständig für Finanzen, Investor Relations, Personal,<br />
Vertrieb, Marketing, Wafereinkauf und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
IT und Recht.<br />
4 5<br />
Unternehmen tragen Verantwortung für die Gesellschaft, in der sie tätig<br />
sind. Was im ersten Moment wie eine Binsenweisheit klingt, ist im Alltag<br />
nicht immer selbstverständlich. In den letzten Jahren allerdings ist immer<br />
deutlicher geworden, dass der langfristige Erfolg eines Unternehmens eng<br />
mit der Wahrnehmung dieser Verantwortung zusammenhängt – für die<br />
eigenen Mitarbeiter, für die Menschen in der Region rund um den Firmensitz,<br />
für Umwelt, Klima und nachfolgende Generationen und nicht zuletzt<br />
für die Aktionäre und damit Eigentümer des Unternehmens. Die Erkenntnis<br />
hat sich durchgesetzt, dass keine dieser Stakeholder-Gruppen langfristig<br />
profitieren kann, wenn ein Unternehmen die Interessen der anderen<br />
verletzt. Es geht um das, was allgemein mit dem Wort „Nachhaltigkeit“<br />
gemeint ist: die Verbindung von ökonomischen, ökologischen und<br />
sozialen Aspekten im Handeln von Unternehmen.<br />
Die Q-Cells AG hat sich dieser Verantwortung von Anfang an gestellt.<br />
Allein schon die Idee, die hinter der Gründung stand, zeugt davon: Durch<br />
die industrielle Produktion von Solarzellen in Deutschland wollten die<br />
Unternehmensgründer ihren Teil dazu beitragen, der Photovoltaik zum<br />
Durchbruch zu verhelfen und diese umweltfreundliche Art der Energieerzeugung<br />
zur Hauptenergiequelle der Zukunft zu machen.<br />
Ein weiteres positives Signal war die Firmengründung in einem strukturschwachen<br />
Teil Deutschlands, der nach der Wende massive Arbeitsplatzverluste<br />
hinnehmen musste. Dort hat der Erfolg der Q-Cells AG vielen<br />
Menschen neue Hoffnung auf eine dauerhaft positive wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Region gegeben. Schließlich ist die Q-Cells AG das einzige<br />
Unternehmen aus dem Bundesland Sachsen-Anhalt, das in einem der<br />
Spitzenindizes der Deutschen Börse gelistet ist.<br />
Angesichts des anhaltend starken Wachstums unseres Unternehmens<br />
und der damit einhergehenden steigenden Bedeutung für die Stakeholder<br />
wissen wir bei Q-Cells, dass das für eine nachhaltige und verantwortungsvolle<br />
Unternehmensentwicklung nicht mehr genügt. Während des rasanten<br />
20 21<br />
VORSTAND<br />
NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />
Wachstums der vergangenen Jahre hatten wir alle Hände voll zu tun, um VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT<br />
die Produktionskapazitäten zu schaffen, uns neue Märkte zu erschließen, Die Photovoltaik ist eine umweltfreundliche Methode zur Erzeugung elektrischen<br />
Stroms. Da der „Brennstoff“ nicht gefördert werden muss, ent-<br />
ausreichend Silizium zu sichern und sehr viele neue Mitarbeiter einzustellen.<br />
Nun aber haben wir die Strukturen geschaffen, um das Thema Nachhaltigkeit<br />
mit dem notwendigen Nachdruck anzugehen. Daher haben wir Noch wichtiger: Durch die direkte Stromerzeugung aus Sonnenenergie<br />
stehen auch keine Umweltbelastungen durch Bohrungen oder Tagebau.<br />
im Jahr <strong>2006</strong> damit begonnen, eine Nachhaltigkeitsstrategie für das werden CO 2 -Emissionen vermieden. In der Tat haben die von uns produzierten<br />
Solarzellen weltweit bereits einiges bewirkt. Legt man den vom<br />
Unternehmen zu entwickeln. Das bedeutet im ersten Schritt, eine<br />
Bestandsaufnahme durchzuführen, deren Ergebnisse wir Ihnen mit diesem<br />
ersten Nachhaltigkeitsbericht der Q-Cells AG vorlegen. In der Bericht-<br />
verschiedener Untersuchungen berechneten spezifischen CO 2 -Minde-<br />
Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung auf der Basis<br />
erstattung orientieren wir uns an den Anforderungen der Global Reporting rungsfaktor zu Grunde, so kommt man für das Jahr 2007 anhand der<br />
Initiative (GRI). Auf die dort geforderte Darstellung der wirtschaftlichen bisher produzierten Menge auf eine Ersparnis von 310.500 Tonnen CO 2 .<br />
Lage des Unternehmens verzichten wir an dieser Stelle, weil diese dem Und das ist erst der Anfang, denn die Produktionszahlen steigen weiter<br />
Lagebericht zu entnehmen ist.<br />
deutlich an.<br />
Die Bestandsaufnahme der Umweltauswirkungen unserer Prozesse war Allerdings entstehen bei der Produktion von Solarzellen – wie in jedem<br />
möglich, weil wir im Jahr <strong>2006</strong> mit der Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />
begonnen haben. Für dieses Jahr haben wir erstmalig die halten und weiter zu verringern, war von Anfang an Zielsetzung der<br />
Industriezweig – Belastungen für die Umwelt. Diese möglichst gering zu<br />
Umweltaspekte des gesamten Unternehmens ermittelt und bewertet. Die Q-Cells AG. Im Jahr <strong>2006</strong> haben wir einen bedeutenden Schritt gemacht:<br />
Zertifizierung nach DIN ISO 14001 steht noch in diesem Herbst an. Ab Mit dem Beginn des Implementations- und Zertifizierungsprozesses für<br />
dem Jahr 2007 können wir dann auch die Entwicklung dieser Umweltauswirkungen<br />
dokumentieren.<br />
den hektischen und stürmischen Jahren des Unternehmensaufbaus nicht<br />
ein Umweltmanagementsystem nach DIN ISO 14001 können wir nach<br />
nur einen Überblick über alle Stoffströme und Belastungen vorweisen,<br />
Ebenfalls im Jahr <strong>2006</strong> haben wir die Entwicklung einer Klimaschutzstrategie<br />
für Q-Cells auf den Weg gebracht. Damit wollen wir in erster Linie Darüber hinaus dient die Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />
sondern auch gezielt an der Reduktion der Umweltbelastungen arbeiten.<br />
die Belastung des Klimas durch unsere Produktionstätigkeit direkt durch der Bewusstseinsschaffung im Unternehmen ebenso wie der zusätzlichen<br />
Verbesserungen der Produktionsprozesse senken. Wir wollen aber auch Qualifizierung und Sensibilisierung vieler Mitarbeiter in ihrem Arbeitsbereich.<br />
Bewusst integrieren wir das Thema sowohl in die Ausbildung als<br />
die nicht zu vermeidenden Belastungen durch Ausgleichsmaßnahmen<br />
neutralisieren. Den Anfang haben wir bereits gemacht: Die gesamten auch in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Darüber hinaus ist es fester<br />
Bestandteil unserer internen Unternehmenskommunikation. Als wei-<br />
Dienstreisen des Jahres <strong>2006</strong> wurden klimaneutral gestaltet, und wir<br />
werden dies auch in Zukunft tun. Ein kleiner Beitrag, gewiss. Aber wenn teres Zeichen unseres Engagements sind wir im Jahr <strong>2006</strong> der regionalen<br />
wir die globale Erwärmung aufhalten wollen, dann sind auch diese kleinen „Umweltallianz Sachsen-Anhalt“, einem freiwilligen Zusammenschluss<br />
Beiträge notwendig.<br />
aus Landesregierung und Unternehmen, beigetreten.<br />
Die Q-Cells AG hat sich auf den langen und anspruchsvollen Weg in Richtung<br />
einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung gemacht. Wir möchpolitischen<br />
Aufbruch für die Q-Cells AG. Der vorliegende Umweltprü-<br />
Vor diesem Hintergrund bedeutete das Jahr <strong>2006</strong> einen kleinen umweltten<br />
Sie einladen, uns auf diesem Weg zu begleiten.<br />
fungsbericht bietet erstmals einen Gesamtüberblick über die Situation im<br />
Unternehmen und ermöglicht es, konkrete Ziele für die Verbesserung zu<br />
setzen. Der integrierte Umweltschutz ist nun ein wichtiger Bestandteil<br />
unserer Organisation und unserer Prozesse.<br />
Jonathan Fink ist Vice President<br />
for Research and Economic Affairs<br />
der Arizona State University, einer<br />
der größten forschenden Universitäten<br />
der USA. Die ASU forscht und lehrt<br />
bereits seit den 60er-Jahren im<br />
Bereich der Solarenergie. Jonathan<br />
GLOBALE CHANCEN FÜR DIE SOLARENERGIE<br />
Fink war Mitglied der Solar Energy<br />
Task Force von Arizona und ist<br />
Es mag seltsam erscheinen, in Phoenix / Arizona, einem der sonnenreichsten<br />
Orte der Welt, zu sitzen und über ein Solarenergie-Unternehmen,<br />
nologie in diesem sonnenreichen<br />
einer der wichtigsten Entscheidungsträger<br />
zur Entwicklung der Hochtech-<br />
Q-Cells, zu schreiben, das seinen Sitz in Deutschland, einem nicht gerade<br />
sonnenverwöhnten Land, hat. Doch wem es wie uns darum geht, die<br />
Bundesstaat.<br />
Solarenergie in den USA voranzubringen, hat viel von den deutschen<br />
Solarenergie-Unternehmen und den sie unterstützenden Regierungsvertretern<br />
zu lernen, selbst wenn es in Deutschland keine 300 Sonnentage – sehr viel Zeit mit der Unterstützung „grüner“ Initiativen gelassen hat,<br />
Da sich unsere Regierung in Washington – im Gegensatz zur deutschen<br />
im Jahr und mehr – wie bei uns in Arizona – gibt.<br />
erhoffen wir uns stärkere Impulse von der Regierung unseres Staates. In<br />
dieser Hinsicht ist Kalifornien mit seinen Milliarden-Investitionen in das<br />
Im Januar habe ich ein Team von der Arizona State University (ASU) zu „Millionen-Sonnendächer-Programm“ geradezu ein Paradebeispiel.<br />
einem Besuch in der Zentrale von Q-Cells in Thalheim begleitet, wo uns Obwohl im Ausland weniger bekannt, hat die Solarbranche in Arizona<br />
u.a. von den Fortschritten des Unternehmens bei der Senkung der Produktionskosten<br />
und der Einbeziehung neuer Technologien berichtet ten der Energieversorger für energieeffizientere Geräte und der Reform<br />
ebenfalls Erfolge zu melden. Neben geänderten Steuergesetzen, Rabat-<br />
wurde. Neben Q-Cells und vier anderen Solarenergie-Unternehmen sind des Regulierungssystems ist Arizona jetzt dabei, eine umfassende Roadmap<br />
zur Förderung der Solarenergie umzusetzen, die von unserem Gou-<br />
wir mit Verantwortlichen des Bundesverbandes für Solarwirtschaft (BSW)<br />
und der Europäischen Vereinigung der Photovoltaikindustrie sowie mit verneur <strong>2006</strong> in Auftrag gegeben wurde.<br />
Herrn Dr. Hermann Scheer, einem langjährigen Verfechter der erneuerbaren<br />
Energien im deutschen Bundestag, zusammengetroffen.<br />
Nach der Sonne ist das schnelle und von allen US-Staaten stärkste Bevölkerungswachstum<br />
das zweite große Argument Arizonas zugunsten der<br />
Wie Anton Milner, der CEO von Q-Cells, sagte, befinden wir uns erst am Solarenergie. Mit 3,5 Millionen Einwohnern ist die Hauptstadt Phoenix<br />
Anfang der Photovoltaik-Ära, denn die Lösungen für einen endgültigen die fünftgrößte und am schnellsten wachsende Stadt in den USA. Dieses<br />
Durchbruch der Photovoltaik müssen noch gefunden werden. Doch angesichts<br />
der steigenden ökonomischen und ökologischen Kosten der Enerlogien<br />
für erneuerbare Energien in großem Maßstab einzusetzen.<br />
Bevölkerungswachstum bietet außergewöhnliche Möglichkeiten, Technogieversorgung<br />
unserer Gesellschaften muss dieser Sektor schnell zur<br />
Reife entwickelt werden. Einer der Gründe für unsere Reise nach Deutschland<br />
war der, herauszufinden, wie wir dazu beitragen können, diesen meist auf die Nachrüstung bestehender Gebäude konzentrieren, bieten<br />
Im Gegensatz zu Deutschland, wo sich die Vertreiber von Solaranlagen<br />
Wandel zu beschleunigen.<br />
gewaltige, „per Masterplan“ konzipierte neue Wohngebiete rund um die<br />
Städte Arizonas die Chance, Photovoltaik-Ausrüstungen in großer Anzahl<br />
Die vordergründigste Erkenntnis für uns war die wichtige Rolle, die eine über einen Lieferanten zu installieren. Diese neuen Gemeinwesen (und<br />
kluge Regierungspolitik spielen kann, insbesondere wenn sie mit einer eigentlich ganze neue Städte) sind dabei, neue Wege für die Nutzung von<br />
langen Tradition technischer Innovationen Hand in Hand geht. Gesetze, erneuerbaren Energien über Steueranreize, gemeinschaftliche Finanzierungsprogramme<br />
und garantierte Abnahmeverträge mit Versorgungsunter-<br />
die die Abnahme des Solarstroms sichern, in Verbindung mit großzügigen<br />
finanziellen Anreizen haben für eine rasche Entwicklung des deutschen nehmen auszuloten.<br />
Solarenergie-Marktes gesorgt. Einige der größten deutschen Solarenergie-Unternehmen<br />
sind über den Aufkauf von US-Fertigungsbetrieben in Ein entscheidender Schritt, um die globale Nutzung der Solarenergie zu<br />
den Markt eingestiegen. Dagegen ist Q-Cells ein vor Ort gewachsenes beschleunigen, ist die Internationalisierung sowohl des Marketings als<br />
Start-up und ist dadurch weniger durch ererbte Unternehmenstraditionen auch der Forschung. Es war eine Freude für uns, die Erkenntnisse, die wir<br />
gehemmt. Q-Cells legt größten Wert auf Forschung und bezieht einige in Sachen Solarenergie in Deutschland gewonnen hatten, mit nach Hause<br />
seiner besten Ideen aus Partnerschaften mit staatlichen Forschungslabors<br />
und Universitäten. Ein Umfeld zu schaffen, in dem neue kreative besuchen, denn wir würden uns gerne revanchieren und Ihnen unserer-<br />
zu nehmen. Jetzt laden wir Sie ein, den Grand Canyon-Staat Arizona zu<br />
Solarunternehmen ähnlich wie in Deutschland entstehen und erfolgreich seits etwas zurückgeben.<br />
sein können, ist für Arizona grundlegend.<br />
26 27<br />
Thalheim – ein kleiner Ort in Ostdeutschland mit etwa 1.500 Einwohnern,<br />
nicht weit von Leipzig, nicht allzu weit von Berlin, und doch etwas<br />
verloren in der weiten, flachen Landschaft, in der die hoch aufragenden<br />
Windräder die einzige Erhebung sind. Wenn da nicht die Baukräne wären<br />
und die mehr oder weniger fertig gestellten Fabrikhallen, die sich in<br />
Richtung Autobahn fast wie an einer Perlenkette aufgereiht erheben.<br />
Was hier entsteht, nennen die Bauherren und die lokalen Politiker voller<br />
Stolz das „Solar Valley“. Denn in all diesen Fabriken entstehen Photovoltaik-Zellen<br />
oder -Module. Und mitten durch führt die Sonnenallee.<br />
Zwar sind die Bäume noch sehr jung und klein, die diese Allee säumen,<br />
aber das mit der Sonne stimmt schon mal. Diese Straße, deren Namen<br />
sowohl das Selbstbewusstsein als auch die listige Selbstironie der Einheimischen<br />
ausdrückt, werden wir entlanggehen, um zu verstehen, was<br />
hier entsteht.<br />
Bevor es losgeht, ein kurzer Gedankenflug nach Kalifornien ins Silicon<br />
Valley – das hat für viele Menschen einen magischen Klang. Von dem Tal<br />
in der Nähe der kalifornischen Metropole San Francisco nahm eine technische<br />
Revolution ihren Ausgang. Die Entwicklung der Region zu einem<br />
Zentrum der Hochtechnologie begann 1951 mit der Einrichtung eines<br />
Forschungs- und Industriegebiets, dem Stanford Industrial Park neben<br />
der weltberühmten Stanford University. Von den 1960er-Jahren an<br />
erlebte das Silicon Valley – korrekt eigentlich Santa Clara Valley – einen<br />
Boom, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte. Hochtechnologieunternehmen<br />
siedelten sich an – Hewlett Packard, Google, IBM oder Apple<br />
sind heute Namen, die die ganze Welt kennt. Die Studenten William<br />
Hewlett und David Packard waren die ersten, die 1938 im Tal eine Elektronikfirma<br />
gründeten. Ihr Unternehmen wirkte wie eine Keimzelle – nach<br />
und nach kamen immer mehr große und kleine Technologieunternehmen<br />
hinzu.<br />
Gemeinsam war vielen dieser Firmen das Grundmaterial, mit dem sie<br />
sich in allen möglichen Veredelungsstufen beschäftigten und das dem<br />
ganzen Landstrich seinen Namen gab: Silizium. Gewonnen aus Sand, in<br />
so großen Mengen auf der Erde vorhanden wie kein anderes Element<br />
außer Sauerstoff, in reiner Form grau und unscheinbar – eigentlich alles<br />
andere als ein Star unter den Elementen. Es ist Hauptbestandteil von<br />
Halbedelsteinen und Schmucksteinen wie etwa Amethyst, Rosen- und<br />
Rauchquarz, Achat, Jaspis und Opal – aber nie hat es Expeditionen in<br />
Bewegung gesetzt, Könige gestürzt oder Kriege ausgelöst. Und doch hat<br />
es die Welt verändert wie kein anderes Element vor ihm. Unser Zeitalter<br />
der lichtschnellen Datenverarbeitung, der elektronischen Steuerungen,<br />
der Hochgeschwindigkeitsdatenbahnen und riesigen Wissensspeicher<br />
wäre ohne Silizium nicht denkbar.<br />
28 29<br />
INHALT<br />
ÜBERBLICK<br />
MAGAZIN<br />
01 Kennzahlen<br />
02 Inhaltsverzeichnis<br />
26 Gastbeitrag<br />
27 Am langen Ende der Sonnenallee<br />
– das Solar Valley stellt sich vor<br />
MANAGEMENT<br />
GASTBEITRAG<br />
AM LANGEN ENDE DER<br />
SONNENALLEE – DAS<br />
SOLAR VALLEY STELLT<br />
SICH VOR<br />
04 Vorstand<br />
06 Vorwort<br />
10 Bericht des Aufsichtsrats<br />
16 Corporate Governance Bericht <strong>2006</strong><br />
20 Nachhaltigkeitsbericht <strong>2006</strong><br />
SOLAR VALLEY<br />
AM LANGEN ENDE DER SONNENALLEE –<br />
DAS SOLAR VALLEY STELLT SICH VOR<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
NACHHALTIGKEITSBERICHT <strong>2006</strong><br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
2
STAMMDATEN ZUM 31.12.<strong>2006</strong><br />
Utilities Commission, im Rahmen der so genannten California Solar<br />
Initiative innerhalb der nächsten elf Jahre US$ 3,2 Mrd. für die Subventionierung<br />
von Solaranlagen auf Wohnhäusern bereitzustellen. Das Interesse<br />
US-amerikanischer Investoren hat sich daraufhin nochmals ver-<br />
Börsenkürzel<br />
QCE<br />
WKN 555866<br />
stärkt. Ende Januar <strong>2006</strong> hat sich im Rahmen einer so genannten Sekundärplatzierung<br />
die Investmentgesellschaft Fidelity (FMR Corp.) mit mehr<br />
ISIN<br />
DE0005558662<br />
Bloomberg<br />
QCE:GR als 10 % an der Q-Cells beteiligt. Der bisherige Aktionär APAX Europe<br />
Reuters<br />
QCEG.DE verkaufte in diesem Zusammenhang den Großteil der bis dahin gehaltenen<br />
Anteile von 11,7 %. Der Freefloat stieg durch diese Transaktion auf<br />
TecDAX-Notierung seit dem 19. Dezember 2005<br />
35 % an und damit auch die Gewichtung im Auswahlindex TecDAX.<br />
Anzahl der Aktien zum 31.12.<strong>2006</strong> 74.446.552<br />
Durchschnittliche Anzahl der Aktien im Jahr <strong>2006</strong> 74.072.486 Im weiteren Verlauf kam es sowohl für die Q-Cells-Aktie als auch für die<br />
Konzernergebnis je Aktie (unverwässert) 1,29 € anderen Solaraktien zu einer leichten Konsolidierung. Nachdem die<br />
Konzernergebnis je Aktie (verwässert) 1,21 € Q-Cells am 19. April die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2005<br />
Marktkapitalisierung zum 31.12.<strong>2006</strong> 2.536 Mio. € sowie die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht hatte,<br />
Jahreshöchststand 48,03 € erholte sich der Kurs zunächst. Unmittelbar im Anschluss an diese Meldung<br />
verkaufte der bisherige Hauptaktionär Ströher Finanzholding seine<br />
Jahrestiefststand 24,33 €<br />
Anteile (20,5 %) im Rahmen einer kombinierten Aktien- und Umtauschanleihenplatzierung<br />
an institutionelle Investoren. Der Freefloat stieg dar-<br />
Jahresschlusskurs 34,07 €<br />
aufhin entsprechend weiter an. Nach diesem Verkauf waren starke<br />
Ge winnmitnahmen zu beobachten, die im Zuge der allgemeinen Marktkorrektur<br />
im Mai noch zunahmen, so dass der Aktienkurs wieder unter 25 €<br />
POSITIVE ENTWICKLUNG IM GESCHÄFTSJAHR <strong>2006</strong><br />
fiel.<br />
Die internationalen Börsen in Europa, den USA und Asien konnten im Auch die positiven Meldungen im Juni über die Anteilserhöhung des größten<br />
Aktionärs Good Energies Investments auf über 25 % zu einem Kurs<br />
Geschäftsjahr <strong>2006</strong> einen erfreulichen Aufwärtstrend verzeichnen. Noch<br />
besser als die Standardwerte – der Dow Jones verzeichnete ein Plus von deutlich oberhalb des Aktienkurses zu diesem Zeitpunkt sowie die<br />
14,9 %, der Nikkei erzielte eine Steigerung von 5,9 %, der EuroStoxx Bekanntgabe der weiteren Ausbaupläne im Kerngeschäft und in den<br />
kletterte um 15,1 % und der DAX sogar um mehr als 21 % – haben sich neuen Technologien konnten der Aktie nur kurzfristige Impulse verleihen.<br />
jedoch die Aktien der kleineren und mittleren Unternehmen entwickelt. In der zweiten Jahreshälfte war der Verlauf nicht speziell von Unternehmens-,<br />
sondern eher von Gesamtmarktinformationen wie beispielsweise<br />
Der MDAX konnte auf fast 9.405 Punkte steigen, was einem Plus von<br />
über 27 % entspricht, der TecDAX, der Leitindex der 30 führenden deutschen<br />
Technologieunternehmen, in dem auch die Q-Cells gelistet ist, Zinssätze oder fallenden Öl- und Gaspreisen geprägt. Bis zum Jahresende<br />
geopolitischen Unsicherheiten im Nahen Osten, der Erwartung konstanter<br />
stieg um fast 25 % auf 748 Zähler. Innerhalb des TecDAX haben sich insbesondere<br />
die Solaraktien positiv entwickelt. Die Q-Cells-Aktie konnte schloss das Jahr <strong>2006</strong> mit einem Kurs von 34,07 € bzw. einem Kursplus<br />
konnte sich die Q-Cells-Aktie jedoch wieder positiv entwickeln und<br />
das Jahr <strong>2006</strong> mit einem Wertzuwachs von 38,2 % abschließen und entwickelte<br />
sich somit besser als die vergleichbaren Indices. Der Photonvon<br />
38,2 %.<br />
Photovoltaik-Aktienindex (PPVX), welcher den internationalen Aktienindex<br />
für die Solarstrombranche widerspiegelt, entwickelte sich auf den sengangs 2005 kam es im vierten Quartal <strong>2006</strong> zu einer weiteren Erhö-<br />
Durch den Ablauf von Haltefristen der Altaktionäre im Rahmen des Bör-<br />
Stand von 2.654,64 Punkten und konnte sich somit im Jahresverlauf um hung des Streubesitzes auf knapp über 74 % und damit zu einer weiteren<br />
9,2 % steigern.<br />
Erhöhung des Gewichts der Q-Cells-Aktie im TecDAX. Die Aktionärsstruktur<br />
des Unternehmens stellt sich zum 31. Dezember <strong>2006</strong> wie folgt dar:<br />
Dabei war die Entwicklung der Aktie durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet.<br />
Zu Jahresbeginn konnte die Aktie ihre Gewinne zunächst stark<br />
ausbauen und stieg auf den Höchstkurs von über 48 € (nach Aktiensplit).<br />
Hintergrund war unter anderem die Ankündigung der California Public<br />
AKTIONÄRSSTRUKTUR ZUM 31.12.<strong>2006</strong><br />
25,43 % 74,57 % 64,49 %<br />
AKTIENKURSENTWICKLUNG <strong>2006</strong><br />
50<br />
42 43<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
10,08 %<br />
Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
Streubesitz<br />
Good Energies Investments B.V.*<br />
Weitere davon FMR**<br />
* Laut Mitteilung gemäß §§ 21ff.<br />
WpHG vom 07.09.<strong>2006</strong><br />
**Laut Mitteilung gemäß §§ 21ff.<br />
WpHG vom 02.08.<strong>2006</strong><br />
Q-Cells + 38,2 %<br />
TecDAX + 24,6 %<br />
DAX + 21,1 %<br />
PPVX + 9,21 %<br />
AKTIE<br />
SEITE 48 DIE STRATEGIE DER Q-<strong>CELLS</strong>: WACHSTUM UND KOSTENSENKUNG<br />
SEITE 49 ERTRAGSLAGE<br />
SEITE 51 VERMÖGENSLAGE<br />
SEITE 52 FINANZLAGE<br />
SEITE 52 INVESTITIONEN UND PRODUKTION<br />
SEITE 53 FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IM KERNGESCHÄFT<br />
SEITE 53 BESCHAFFUNG<br />
SEITE 54 ABSATZ<br />
SEITE 55 MITARBEITER<br />
SEITE 55 DIE NEUEN TECHNOLOGIEN<br />
SEITE 59 RISIKOMANAGEMENTSYSTEM<br />
SEITE 60 WESENTLICHE RISIKEN<br />
SEITE 63 GESAMTRISIKO / FORTBESTANDSRISIKO<br />
SEITE 64 BERICHTERSTATTUNG NACH § 315 ABS. 4 HGB<br />
KONZERNLAGEBERICHT<br />
GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE<br />
Im laufenden Jahr sind solche konjunkturellen Sondereffekte bisher nicht<br />
erkennbar. Höhere Belastungen für Konsumenten und Unternehmen, die<br />
Die Weltwirtschaft entwickelt sich weiter dynamisch. Nach einer vorübergehenden<br />
Abschwächung im Jahre 2005 ist die Weltwirtschaft <strong>2006</strong> dene Verschärfung des Wettbewerbs führen dazu, dass das Wachstum der<br />
etwas nachlassende Dynamik der Weltkonjunktur und die damit verbun-<br />
nach vorläufigen Zahlen um 5,1 % gewachsen. Wachstumsmotoren waren deutschen Volkswirtschaft 2007 nicht so hoch ausfallen wird wie <strong>2006</strong>.<br />
wie in den vergangenen Jahren die Volkswirtschaften Asiens – allen voran Die „Organisation for Economic Cooperation and Development“ rechnet<br />
China mit einem erwarteten Anstieg des Bruttoinlandprodukts (BIP) in für Deutschland mit einer Steigerung des BIP von 1,8 %. Wachstumsmotoren<br />
bleiben in Deutschland allen voran der Export und die Unterneh-<br />
<strong>2006</strong> um 10,5 %. Erfreulich auch die Entwicklung in Lateinamerika: Hier<br />
konnten die Volkswirtschaften die Entwicklung deutlich beschleunigen, mensinvestitionen. Auch <strong>2006</strong> konnte Deutschland seine Stellung als<br />
sie wuchsen ähnlich stark wie der Weltdurchschnitt. Mit einem deutlichen Exportweltmeister halten.<br />
Wirtschaftswachstum konnte auch der Euroraum aufwarten – das reale<br />
Wachstum betrug hier 2,6 % gegenüber mageren 1,3 % in 2005. Mit Die Wirtschaftsentwicklung hängt am seidenen Faden einer labilen Energieversorgung.<br />
Politische Risiken und der extrem gestiegene Bedarf gro-<br />
einem kontinuierlichen, stabilen Wachstum von um die 3 % präsentierten<br />
sich die Volkswirtschaften Japans und der USA. Und die Aussichten bleiben<br />
gut: Das Jahr 2007 verspricht das fünfte Jahr in Folge zu werden, in Turbulenzen auf den weltweiten Energiemärkten. Das blieb nicht ohne<br />
ßer Schwellenländer wie China und Indien sorgten auch im Vorjahr für<br />
dem die Weltwirtschaft schneller wächst als im langjährigen Durchschnitt. Auswirkungen auf die Energiepreise. In Deutschland verteuerte sich in<br />
Allerdings rechnen Ökonomen mit einer leichten Abschwächung der Weltkonjunktur<br />
auf hohem Niveau – ein klassisches Soft Landing mit BIP- Jahresbeginn <strong>2006</strong> kontinuierlich an und erreichten im August <strong>2006</strong> mit<br />
<strong>2006</strong> importiertes Rohöl um 19,5 %. Dabei stiegen die Einfuhrpreise seit<br />
Wachstumswerten um die 4,5 %. Die USA könnten dabei aufgrund eines fast 80 USD / Barrel historische Höchststände. Seitdem entspannen sich<br />
Wachstums unterhalb des langjährigen Potenzials als bewährte Wachstumslokomotive<br />
ausfallen. Die relative US-Schwäche dürfte aber durch von etwa 60 USD / Barrel zu rechnen. Diese Einschätzung lässt allerdings<br />
die Ölmärkte spürbar – im Jahresmittel 2007 ist mit einem Rohölpreis<br />
die Entwicklung in Asien und Lateinamerika weitgehend kompensiert werden.<br />
Für den Euroraum ist 2007 ähnlich wie <strong>2006</strong> erneut mit einem vor einer der Hauptrisikofaktoren für die Weltwirtschaft.<br />
aktuelle politische Risiken außer Betracht – der Rohölpreis ist nach wie<br />
Wachstum von über 2 % im Jahresdurchschnitt zu rechnen.<br />
Nachdem bereits in 2005 die Preise für Erdgas um fast 40 % gestiegen<br />
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer nachhaltigen Erholungsphase.<br />
Alle führenden Wirtschaftsinstitute konnten im vergangenen Jahr sorgten politische Differenzen des Hauptförderlandes Russland mit ehe-<br />
waren, legten sie in <strong>2006</strong> noch einmal um 34,4 % zu. Darüber hinaus<br />
ihre Prognosen nach oben korrigieren – am Ende stand 2,7 % für das maligen GUS-Staaten – mit Zugriff auf die Transfer-Pipelines – erstmalig<br />
gesamte Jahr <strong>2006</strong> auf der Wachstumsskala. Diesen unerwartet hohen für kurzfristige Lieferausfälle, die eine Diskussion über die Sicherheit der<br />
Wert verdankt die deutsche Wirtschaft einer bisher kaum gekannten Jahresendrallye.<br />
Das BIP erhöhte sich im letzten Quartal <strong>2006</strong> um 3,5 %<br />
europäischen Erdgasversorgung auslösten.<br />
und lag damit um 0,9 % absolut höher als im dritten Quartal. Diese Die steigenden Energiepreise und Fragen der Versorgungssicherheit rückten<br />
<strong>2006</strong> erneut die erneuerbaren Energien in den Fokus der Aufmerk-<br />
außerordentlichen Wachstumsimpulse im vierten Quartal <strong>2006</strong> kamen<br />
sowohl aus dem Ausland als auch aus dem Inland. Der extrem dynamische<br />
Außenhandel zeichnet allerdings für den deutlich größeren Anteil Debatte um den weltweiten Klimawandel und die auslösenden Faktoren.<br />
samkeit. Dazu kam seit Herbst <strong>2006</strong> eine Intensivierung der öffentlichen<br />
an der wirtschaftlichen Belebung verantwortlich. Im Inland trugen sowohl <strong>2006</strong> gehörte Meteorologen zufolge zu den sechs heißesten Jahren seit<br />
gestiegene Investitionen als auch ein erhöhter privater Konsum – nicht<br />
zuletzt Vorzieheffekte auf die angekündigte Mehrwertsteuererhöhung in<br />
2007 sowie der milde Winter – zum Anstieg des BIP bei.<br />
46 47<br />
INHALT<br />
AKTIE KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
42 Die Q-Cells-Aktie 46 Inhalts verzeichnis<br />
DIE Q-<strong>CELLS</strong>-AKTIE<br />
Aktienkurs (umbasiert in €)<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
47 Gesamtwirtschaft und Branche<br />
48 Die wirtschaftliche Lage der Q-Cells<br />
58 Nachtragsbericht<br />
59 Risikobericht<br />
64 Sonstige Angaben<br />
66 Prognosebericht<br />
KONZERNLAGEBERICHT <strong>2006</strong><br />
SEITE 47 GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE<br />
SEITE 48 DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-<strong>CELLS</strong><br />
SEITE 58 NACHTRAGSBERICHT<br />
SEITE 59 RISIKOBERICHT<br />
SEITE 64 SONSTIGE ANGABEN<br />
SEITE 64 GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS<br />
SEITE 66 PROGNOSEBERICHT: WACHSTUM IM<br />
IN- UND AUSLAND SOWIE DIVERSIFIZIERUNG<br />
DER TECHNOLOGIEBASIS<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
69 Inhaltsverzeichnis<br />
70 Konzern-Bilanz<br />
72 Konzern-Gewinn- und<br />
Verlustrechnung<br />
73 Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
74 Entwicklung des<br />
Konzern-Eigenkapitals<br />
76 Konzern-Anhang<br />
118 Bestätigungsvermerk<br />
WEITERE INFOS<br />
120 Finanzkalender 2007<br />
120 Kontaktinformationen, Impressum<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
3
DR. FLORIAN HOLZAPFEL<br />
CTO Chief Technology Officer (31),<br />
stellvertretendes Vorstandsmitglied<br />
THOMAS SCHMIDT<br />
COO Chief Operating Officer (49)<br />
Der Dipl.-Wirtschaftsingenieur arbeitete insgesamt sechs Jahre bei McKinsey,<br />
wo er sich unter anderem auf die Beratung von Unternehmen verschiedener<br />
High tech-Branchen spezialisierte. Während dieser Zeit promovierte er an der<br />
Martin-Luther-Universität Halle / Wittenberg in Wirtschaftswissenschaften. Seit<br />
2005 beriet er die Q-Cells AG als Projektleiter in den Bereichen Produktion<br />
und Technologie. Im Frühjahr <strong>2006</strong> wechselte er als Managing Director Tech nology<br />
zum Unter nehmen und übernahm im Sommer kommissarisch die Leitung<br />
und den Ausbau des Technologiebereichs. Im Vorstand ist er seit Dezember<br />
<strong>2006</strong> als stellvertretendes Mitglied für den Bereich Technologie verantwortlich.<br />
Nach einer Facharbeiterausbildung bei Siemens arbeitete er im Heinrich-<br />
Hertz-Institut, dem Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik in Berlin. 1985<br />
gründete er die Ultra Tube GmbH, wo er als Technischer Geschäftsführer arbeitete.<br />
1996 wechselte er als Sales- und Marketingmanager zur Dräger Tescom GmbH,<br />
2001 wurde er General Manager bei der Kinetics Germany GmbH. Seit Oktober<br />
2003 bei Q-Cells, wurde er im April 2004 in den Vorstand berufen, wo er<br />
für Produktion, InterCompany Services, Qualitäts- und Umweltmanagement<br />
sowie den Bereich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt zuständig ist.<br />
4
VORSTAND<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
ANTON MILNER<br />
Mitgründer und CEO Chief Executive Officer (46)<br />
Der Dipl.-Ingenieur (Chem. Eng) / MBA ist seit 2000 im Vorstand der Q-Cells AG.<br />
Nach dem Studium arbeitete der gebürtige Brite zunächst bei der Royal Dutch /<br />
Shell, wo er mit Ölhandel, Risikomanagement, Gashandel und Geschäftsanalyse<br />
befasst war, bevor er 1993 zunächst als Senior Consultant, dann als Senior<br />
Engagement Manager bei der Unternehmensberatung McKinsey & Co. startete.<br />
Im Vorstand ist er zuständig für Strategie / Beteiligungen, Business Development,<br />
Vertrieb, Marketing, Wafereinkauf und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
DR. RER. POL. HARTMUT SCHÜNING<br />
CFO Chief Financial Officer (48)<br />
Der Dipl.-Kaufmann startete nach dem Studium der Betriebswirtschaft im Bereich<br />
Wirtschaftsprüfung und Beratung bei der PricewaterhouseCoopers AG, zunächst<br />
als Revisor, dann als Prüfungsleiter. 1997 wurde er Finanzvorstand der tecis<br />
Holding AG, wo er den erfolgreichen Börsengang 1998 vorbereitete. Im Januar<br />
2003 wechselte er als Finanzvorstand zur edding AG. Seit Oktober 2004 ist er<br />
im Vorstand von Q-Cells zuständig für Finanzen, Investor Relations, Personal,<br />
IT und Recht.<br />
5
es vergeht kein Tag, an dem nicht öffentlich über die nachhaltige und<br />
sichere Versorgung mit Energie diskutiert würde. Gründe dafür gibt es<br />
mehr als genug: Die Folgen des durch den Menschen verursachten Klimawandels<br />
werden immer deutlicher, und die Prognosen der Experten immer<br />
drastischer. Der neueste Bericht des Intergovernmental Panel on Climate<br />
Change (IPCC) und die volkswirtschaftliche Studie von Sir Nicholas Stern<br />
haben noch einmal drastisch dargelegt, welche ökologischen und ökonomischen<br />
Schäden uns bevorstehen, wenn wir nicht entschieden handeln.<br />
Dazu kommen steigende Preise für konventionelle Energieträger und das<br />
zunehmende Unbehagen über die Abhängigkeit von politisch instabilen,<br />
autoritären oder fundamentalistischen Staaten, die über Vorräte an fossilen<br />
Brennstoffen verfügen.<br />
In diesen Debatten spielt die Solarenergie eine immer wichtigere Rolle.<br />
Zwar betrug der Anteil der Photovoltaik an der gesamten Stromerzeugung<br />
selbst im Vorreiterland Deutschland im Jahr <strong>2006</strong> nur 0,3 %, aber die<br />
Zukunftsaussichten sind einzigartig: Die einzige Energiequelle, die unbegrenzt<br />
zur Verfügung steht, ist die Sonne.<br />
Dies spiegelt sich zunehmend in den Wachstumskurven der weltweiten<br />
Photovoltaik-Märkte wider. Im Jahr <strong>2006</strong> wuchs beispielsweise die weltweite<br />
Produktion von Solarzellen um 40 %, und für die nächsten Jahre<br />
werden für den gesamten Markt an Photovoltaik-Anlagen anhaltend hohe<br />
Raten prognostiziert. In diesem Umfeld bewegt sich die Q-Cells AG, und<br />
sie setzt auf zwei strategische Ziele: Wachstum und Kostensenkung. Wir<br />
haben ein großes Ziel vor Augen: die Kosten der Photovoltaik schnell und<br />
nachhaltig zu senken und diese Energieform am Markt so schnell wie<br />
möglich wettbewerbsfähig und damit unabhängig von staatlicher<br />
För derung zu machen. Um das zu erreichen, setzt die Q-Cells AG auf die<br />
Weiterentwicklung der Photovoltaik-Technologie. Wir haben im Jahr <strong>2006</strong><br />
unsere Technologie-Abteilung personell deutlich aufgestockt und tun das<br />
auch weiterhin. Darüber hinaus kooperieren wir mit führenden<br />
Forschungsinstituten und engagieren uns stark in der Entwicklung und<br />
Kommerzialisierung neuer Technologien, die dank eines deutlich geringeren<br />
Verbrauchs an Halbleitermaterial große Potenziale zur Kostensenkung<br />
aufweisen.<br />
Dank dieser Anstrengungen – die von anderen Unternehmen entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette selbstverständlich auch unternommen<br />
werden – sind wir nur noch wenige Jahre vom Durchbruch zur Wettbewerbsfähigkeit<br />
im Spitzenlastbereich entfernt. Bis dahin brauchen wir vor<br />
allem eines: berechenbare politische Rahmenbedingungen im Heimatmarkt<br />
Deutschland und in anderen Regionen der Welt. Mit der Solarindustrie<br />
wächst ein zentraler Industriesektor der Zukunft heran. Wer jetzt<br />
vorausschauend handelt, wird auf Dauer an der Spitze dieser Entwicklung<br />
stehen.<br />
DAS JAHR <strong>2006</strong> IM ÜBERBLICK<br />
Wir haben im Jahr <strong>2006</strong> unser strategisches Ziel des Wachstums weiter<br />
konsequent verfolgt. In unserem Kerngeschäft – der Herstellung multiund<br />
monokristalliner Solarzellen auf Siliziumwafer-Basis – haben wir<br />
die Produktionskapazität weiter ausgebaut. Durch das Hochfahren der<br />
Linie IV zur vollen Produktionskapazität und durch Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen<br />
in allen Linien konnten wir unsere Produktionskapazität<br />
von 234 auf 336 Megawattpeak (MWp) zum Jahresende erhöhen.<br />
6
VORSTAND<br />
Die Produktion an multi- und monokristallinen Solarzellen stieg auf<br />
253,1 MWp von 165,7 MWp im Vorjahr. Das entspricht einer Steigerung<br />
von 53 %.<br />
Unser Umsatz erhöhte sich um 80 % auf 539,5 Mio. € gegenüber<br />
299,4 Mio. € im Jahr 2005.<br />
Überproportional entwickelte sich die Steigerung des Ergebnisses<br />
aus be trieblicher Tätigkeit (EBIT) und des Jahresüberschusses: Das EBIT<br />
von 129,1 Mio. € und das Ergebnis ohne außerordentliche Effekte von<br />
87,7 Mio. € entsprechen einer Steigerung um 104 % bzw. 120 % gegenüber<br />
dem Vorjahresergebnis von 63,2 Mio. € bzw. 39,9 Mio. €.<br />
Dank des Ausbaus unserer Produktionskapazitäten und des fortgesetzten<br />
Anstiegs von Produktion, Umsatz und Gewinn, konnten wir im Jahr <strong>2006</strong><br />
im Konzern 197 neue Arbeitsplätze schaffen. Insgesamt beschäftigte<br />
Q-Cells zum Jahresende <strong>2006</strong> 964 Mitarbeiter, davon 39 Auszubildende.<br />
Auch im Jahr <strong>2006</strong> war die anhaltende Knappheit des Rohstoffs Silizium<br />
eines der zentralen Themen der internationalen Photovoltaik-Branche.<br />
Uns gelang es auch in diesem Jahr, durch neue, langfristige Lieferverträge<br />
unsere Rohstoffversorgung und damit unser Wachstum abzusichern.<br />
Anfang des Jahres 2007 konnten wir einen Vertrag mit dem norwegischen<br />
Unternehmen Elkem Solar abschließen, der uns Siliziummengen in erheblichem<br />
Umfang sichert. Der Vertrag sieht vor, dass Elkem Solar die<br />
Q-Cells AG ab dem Jahr 2008 mit vertraglich festgelegten Mengen an<br />
metallurgischem Silizium beliefert. Neben einer Grundmenge – 800<br />
Tonnen im Jahr 2008, 2.800 Tonnnen in 2009 und jeweils 2.400<br />
Tonnen in den Jahren 2010 bis 2018 – besteht für die Q-Cells AG die<br />
Option, eine zusätzliche Menge von bis zu 1.600 Tonnen im Jahr 2010<br />
und zwischen 2.500 und 5.000 Tonnen in den folgenden Jahren der Vertragslaufzeit<br />
zu beziehen. Die Gesamtmenge an Silizium, die im Rahmen<br />
des Vertrags geliefert wird, entspricht voraussichtlich einer Gesamtleistung<br />
der daraus produzierten Solarzellen von mehr als 10 GWp. Das<br />
bedeutet, dass angesichts der bereits heute vertraglich gesicherten Mengen<br />
an Silizium die Q-Cells AG voraussichtlich bereits im Jahr 2010<br />
ge nügend Material zur Verfügung haben wird, um mehr als 1 GWp an<br />
Solarzellen pro Jahr zu produzieren. Das ist ungefähr das Vierfache<br />
unserer Produktionsleistung des Jahres <strong>2006</strong>.<br />
Der Einsatz des metallurgischen Siliziums wird einen wesentlichen<br />
Beitrag dazu leisten, die heute noch bestehende Knappheit an Silizium<br />
dauerhaft zu überwinden und damit die Kosten der Photovoltaik deutlich<br />
zu senken. Wir sind davon überzeugt, dass der Anfang Februar 2007<br />
bekannt gegebene langfristige Vertrag für Q-Cells einen erheblichen Wettbewerbsvorteil<br />
bedeutet.<br />
Auf der Verkaufsseite konnten wir im Jahr <strong>2006</strong> weitere, langfristige<br />
Lieferverträge abschließen und unsere Kundenbasis weiter planmäßig<br />
diversifizieren und internationalisieren. Der bedeutendste Wachstumsmarkt<br />
in diesem Jahr war Spanien. Daneben spielten weitere strategisch<br />
bedeutende ausländische Zukunftsmärkte in Südeuropa, Ostasien und<br />
Nordamerika eine wachsende Rolle. Es gelang uns, die Exportquote im<br />
Jahr <strong>2006</strong> auf 53,3 % zu steigern gegenüber 36,8 % im Vorjahr. Das Ziel<br />
für das laufende Jahr ist es, diese Quote auf 60 % zu erhöhen.<br />
Wir haben im Jahr <strong>2006</strong> unser strategisches Ziel der Kostensenkung<br />
weiter verfolgt. Dies haben wir durch die Verstärkung unserer Forschungsund<br />
Entwicklungsarbeit, durch die Weiterentwicklung der Produkte und<br />
die fortlaufende Optimierung der Produktionsprozesse erreicht.<br />
Als wesentlichen Hebel für die Kostensenkung sehen wir Forschung und<br />
Entwicklung. Daher haben wir unter anderem unsere Technologie-<br />
Abteilung personell deutlich verstärkt. Waren es Anfang des Jahres noch<br />
57 Wissenschaftler und Ingenieure, die sich der Verbesserung von Produkten<br />
und Prozessen gewidmet haben, so arbeiteten zum Jahresende<br />
bereits 107 Beschäftigte in der Technologie. Ein Ergebnis dieser Anstrengungen:<br />
Das „Diät“-Projekt zur Reduktion der Zelldicke – und damit zur<br />
Senkung des Siliziumverbrauchs – konnte erfolgreich fortgesetzt werden.<br />
Unser Standardprodukt ist gegenwärtig 200 Mikrometer (µm) dick, und<br />
wir haben bereits mehrere Versuchsreihen mit Wafern durchgeführt, die<br />
nur noch 160 µm dick sind. Zum Vergleich: Noch im Jahr 2003 waren<br />
die Wafer 330 µm dick.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
7
Q-Cells arbeitet nicht nur an der Optimierung der herkömmlichen Zelltechnologie,<br />
sondern auch an neuen Zellkonzepten mit deutlich höherem<br />
Wirkungsgradpotenzial. Um diese Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />
voranzutreiben, haben wir Ende <strong>2006</strong> mit dem Bau einer eigenen, ausschließlich<br />
den F&E-Aktivitäten vorbehaltenen Versuchslinie begonnen.<br />
Dieses Technikum wird ab dem zweiten Halbjahr 2007 unseren Forschern<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Ein besonderes Augenmerk lag im Jahr <strong>2006</strong> auf unserem Engagement<br />
in neuen Photovoltaik-Technologien. Von diesen erwarten wir vor allem<br />
einen maßgeblichen Beitrag zur Senkung der Erzeugungskosten von<br />
Solarstrom.<br />
Die EverQ GmbH, an der Q-Cells mit 33,3 % beteiligt ist, hat im April<br />
<strong>2006</strong> die Serienfertigung von Wafern, Zellen und Modulen in der ersten<br />
Fabrik in Thalheim aufgenommen. Bereits zwei Monate später erreichte<br />
EverQ den Break-even und schreibt seither schwarze Zahlen. Angesichts<br />
dieses Erfolgs haben die beteiligten Partner schnell die Entscheidung für<br />
den weiteren Ausbau gefällt. Gegenwärtig ist die zweite Fabrik mit einer<br />
Kapazität von 60 MWp im Bau, die bereits im 2. Quartal dieses Jahres<br />
mit der Produktion beginnt.<br />
Im Bereich der Dünnschicht-Technologien hat Q-Cells im Jahr <strong>2006</strong> mehrere<br />
Unternehmen gegründet oder sich an bestehenden Firmen beteiligt.<br />
Die 100-prozentige Tochtergesellschaft Brilliant 234. GmbH hat ihre<br />
erste Produktionsstätte für den Bau so genannter mikromorpher Silizium-<br />
Dünnschichtmodule bereits errichtet und beginnt bis Mitte dieses Jahres<br />
ebenso mit der Versuchsproduktion wie die bereits 2005 gegründete<br />
Calyxo GmbH. Sie wird eine neu entwickelte Cadmium-Tellurid-Technologie<br />
kommerzialisieren, für die wir eine weltweit exklusive Lizenz erworben<br />
haben. Neu gegründet haben wir die Solibro GmbH, ein deutsch-schwedisches<br />
Gemeinschaftsunternehmen, an dem Q-Cells 67,5 % der Anteile<br />
hält. Sie setzt auf eine Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid- oder kurz CIGS-<br />
Technologie und wird voraussichtlich im kommenden Jahr die erste Fabrik<br />
bauen.<br />
Einen etwas anderen Ansatz verfolgt die VHF-Technologies SA aus dem<br />
schweizerischen Yverdon-les-Bains. Das Unternehmen entwickelt und<br />
produziert unter dem Markennamen Flexcell flexible Silizium-Dünnschicht-Module.<br />
Die zurzeit noch geringe Produktion wird überwiegend<br />
an Endverbraucher verkauft und ist für den Einsatz bei Outdooraktivi täten<br />
gedacht, zum Beispiel als Stromquelle für Segelboote. Ziel der Q-Cells AG,<br />
die gegenwärtig 23,4 % der Anteile hält und eine Option auf<br />
51 % besitzt, ist es, durch Hochskalieren dieser Technologie nicht nur die<br />
Photovoltaik stärker im Alltag der Menschen zu verankern, sondern auch<br />
neue Marktsegmente in der Gebäudeintegration und im Bereich der<br />
Industriedächer zu erschließen. Gerade in diesem Bereich sehen wir ein<br />
großes Marktpotenzial, da es vor allem in den USA, aber auch in Europa<br />
und Ostasien viele Dachflächen gibt, deren Statik das Aufmontieren herkömmlicher<br />
Photovoltaik-Anlagen nicht zulässt.<br />
Schließlich hat sich die Q-Cells AG im Jahr <strong>2006</strong> an der US-amerikanischen<br />
Solaria Corporation beteiligt. Das Unternehmen mit Sitz in<br />
Fremont (Kalifornien) entwickelt eine Technologie, die es erlaubt, durch<br />
Konzentration des einfallenden Sonnenlichts aus der gleichen Menge<br />
Silizium bzw. Solarzellen die zwei- bis dreifache Anzahl an Modulen herzustellen.<br />
Auch im Jahr <strong>2006</strong> erhielt die Q-Cells AG wieder namhafte Wirtschaftspreise.<br />
So wurde das Unternehmen von der Wirtschaftsprüfungs- und<br />
Unternehmensberatungsgesellschaft Deloitte mit dem Technology Fast<br />
50 Award ausgezeichnet. Die Fast 50 sind eine Rangliste der am schnellsten<br />
wachsenden Technologieunternehmen Deutschlands. Deloitte hat es<br />
erstmals berechnet: In den Jahren von 2001 bis 2005 stieg der Umsatz<br />
der Q-Cells AG um 33.000 %. Mit diesem Ergebnis belegte Q-Cells in der<br />
europäischen Rangliste Technology Fast 500 den zweiten Platz.<br />
8
VORSTAND<br />
Auch im Jahr <strong>2006</strong> besuchten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens<br />
und Politiker aller Parteien den Sitz der Q-Cells AG in Thalheim. Hervorheben<br />
möchten wir den Besuch des Bundespräsidenten der Bundesrepublik<br />
Deutschland, Herrn Dr. Horst Köhler, in Begleitung seiner Gattin<br />
und des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang<br />
Böhmer. Daneben freuten wir uns sehr über die Besuche Ihrer Exzellenzen<br />
Rachid Bouhlal, Botschafter des Königreichs Marokko, und Hanno<br />
Rumpf, Botschafter der Republik Namibia.<br />
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Mitarbeitern für ihr hohes Engagement,<br />
ohne das diese Erfolge nicht möglich gewesen wären. Sie haben<br />
nicht nur die eigene Arbeit hervorragend bewältigt, sondern auch die aufgrund<br />
unseres hohen Wachstums notwendige Vielzahl neuer Mitarbeiter<br />
schnell und reibungslos integriert. Gleichzeitig danken wir unseren Kunden<br />
und Geschäftspartnern für die hervorragende enge und partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit.<br />
Wir möchten uns ebenfalls bei unseren Aktionären für das Vertrauen<br />
bedanken, das sie in unsere Arbeit setzen.<br />
Leider hat die Q-Cells AG im Jahr <strong>2006</strong> einen großen und sehr traurigen<br />
Verlust erlitten. Unser Mitgründer und langjähriger Technologievorstand<br />
Reiner Lemoine verstarb nach langer schwerer Krankheit am 6. Dezember<br />
<strong>2006</strong> im Alter von nur 57 Jahren. Herr Lemoine war bereits mit Wirkung<br />
zum 27. Oktober <strong>2006</strong> als Mitglied des Vorstands zurückgetreten.<br />
Mit Reiner Lemoine haben wir nicht nur einen Gründer und engagierten<br />
Technologievorstand verloren, sondern auch einen ganz besonderen Menschen.<br />
Ohne Visionäre wie Reiner Lemoine gäbe es diese Branche und<br />
Q-Cells überhaupt nicht. Seiner Weitsicht ist die Gründung von Q-Cells zu<br />
verdanken. Sein Plan war immer klar: die kleine Photovoltaik-Industrie<br />
wettbewerbsfähig und Solarenergie zu einer der Hauptenergiequellen zu<br />
machen. Das hat ihn angetrieben, und dass wir alle gemeinsam diesem<br />
Ziel in den letzten Jahren näher gekommen sind, haben wir zu einem<br />
wesentlichen Teil ihm zu verdanken.<br />
Wir vermissen ihn sehr und sind stolz, das Unternehmen in seinem Sinne<br />
weiterführen zu dürfen.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Anton Milner<br />
CEO<br />
Thomas Schmidt<br />
COO<br />
Dr. rer. pol. Hartmut Schüning<br />
CFO<br />
Dr. Florian Holzapfel<br />
CTO<br />
9
1 DR. THOMAS VAN AUBEL<br />
Aufsichtsratsvorsitzender (seit 11 / 1999, bestellt bis 2009)<br />
Selbständiger Rechtsanwalt bei VAN AUBEL Rechtsanwälte<br />
2 DR. DINNIES JOHANNES VON DER OSTEN<br />
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender (seit 11 / 1999, bestellt bis 2009)<br />
Geschäftsführer IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH<br />
3 MARCEL EGMOND BRENNINKMEIJER<br />
seit 12 / 2002 im Aufsichtsrat, bestellt bis 2009<br />
CEO Good Energies Inc.<br />
Direktor Good Energies Investments B.V.<br />
4 DR. CHRISTIAN REITBERGER<br />
seit 03 / 2004 im Aufsichtsrat, bestellt bis 2009<br />
Partner bei Apax Partners Beteiligungsberatung GmbH<br />
5 IMMO STRÖHER<br />
seit 11 / 1999 im Aufsichtsrat, bestellt bis 2009<br />
Unternehmer tätig im Bereich Erneuerbare Energie<br />
6 FRAUKE VOGLER<br />
seit 2005 im Aufsichtsrat, bestellt bis 2009<br />
Selbständige Rechtsanwältin / Steuerberaterin bei Vogler Roessink Chalupnik,<br />
Rechtsanwälte Steuerberater<br />
7 HARTMUT KARCHER<br />
seit 2005 im Aufsichtsrat<br />
Arbeitnehmervertreter<br />
Position im Unternehmen: Operator<br />
8 CONSTANZE SCHMIDT<br />
seit 2005 im Aufsichtsrat<br />
Arbeitnehmervertreterin<br />
Position im Unternehmen: Mitarbeiterin HR<br />
9 UWE SCHMORL<br />
seit 2005 im Aufsichtsrat<br />
Arbeitnehmervertreter<br />
Position im Unternehmen: Produktionsleiter<br />
9 7 1 8 2 5<br />
3 6 4<br />
10
BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER <strong>2006</strong><br />
Während der Berichtszeit hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung<br />
regelmäßig überwacht und in allen bedeutenden Fragen beraten. Zu<br />
diesem Zweck hat der Vorstand den Aufsichtsrat über die Lage der Gesellschaft<br />
und die wesentlichen Geschäftsvorgänge regelmäßig, zeitnah und<br />
umfassend mündlich und schriftlich unterrichtet. Der Aufsichtsrat hat die<br />
Berichte des Vorstands in fünf Sitzungen behandelt. Auch außerhalb der<br />
Sitzungen hat der Aufsichtsrat die Entwicklung des Unternehmens mit<br />
dem Vorstand laufend erörtert.<br />
BEDEUTENDE MASSNAHMEN UND ENTWICKLUNGEN<br />
Einen breiten Raum bei den Erörterungen des Aufsichtsrats mit dem Vorstand<br />
nahmen die Erweiterung der Produktionskapazität der Q-Cells AG<br />
durch den Bau einer fünften Produktionslinie sowie Investitionen in neue<br />
Photovoltaik-Technologien ein.<br />
Die wesentlichen Gegenstände der gemeinsamen Erörterung waren:<br />
die Erweiterung der Produktionskapazität im Kerngeschäft durch<br />
die Errichtung einer neuen, fünften Produktionslinie in Thalheim,<br />
Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Gesellschaft im Kerngeschäft<br />
und die Planung einer Forschungs- und Entwicklungslinie,<br />
Investitionen in neue Photovoltaik-Technologien, insbesondere die<br />
Gründung der Brilliant 234. GmbH als 100-prozentiges Tochterunternehmen<br />
der Q-Cells AG, die Gründung der Solibro GmbH als Gemeinschaftsunternehmen<br />
mit der schwedischen Solibro AB, die Beteiligung<br />
an der VHF-Technologies SA sowie die Beteiligung an der<br />
Solaria Corporation,<br />
die Erweiterung der Produktionskapazitäten der EverQ GmbH<br />
sowie die Erhöhung des Anteils der Q-Cells AG an der Gesellschaft,<br />
das Aktienoptionsprogramm der Q-Cells AG für neue Mitarbeiter<br />
(ESOP II),<br />
die Entwicklung einer neuen Konzernstruktur und<br />
die Verbesserung der Infrastruktur am Standort durch den Bau<br />
eines neuen Bürogebäudes und die Errichtung eines zentralen<br />
Chemikalienlagers.<br />
Wie bereits im Jahr 2005 war auch im Berichtszeitraum die laufende<br />
Berichterstattung über die Beschaffung von Silizium und Siliziumwafern<br />
für den Aufsichtsrat von besonderem Interesse in den Erörterungen mit<br />
dem Vorstand. Auch im Jahr <strong>2006</strong> war der Markt von einer Knappheit des<br />
Ausgangsstoffs Silizium geprägt, und dieses Thema war und ist daher von<br />
herausragender strategischer Bedeutung für die Q-Cells AG. Der<br />
Vorstand informierte den Aufsichtsrat umfassend über die Beschaffungsstrategie<br />
sowie den jeweils aktuellen Stand der Beschaffungsaktivitäten.<br />
Von besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang war die Vorbereitung<br />
des langfristigen Liefervertrags mit der norwegischen Elkem AS, der<br />
im Februar 2007 unterschrieben wurde.<br />
Darüber hinaus war die Vorbereitung und Durchführung der ersten ordentlichen<br />
Hauptversammlung nach dem Initial Public Offering (IPO) ein<br />
wichtiger Punkt der Arbeit des Aufsichtsrats.<br />
CORPORATE GOVERNANCE<br />
Vorstand und Aufsichtsrat der Q-Cells AG haben am 19. März 2007 eine<br />
gemeinsame Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex<br />
gemäß § 161 AktG abgegeben.<br />
Hinsichtlich der Einzelheiten wird auf die Entsprechenserklärung sowie<br />
auf den Corporate Governance Bericht im Geschäftsbericht hingewiesen.<br />
Der Aufsichtsrat hat im Jahr <strong>2006</strong> gemäß den Empfehlungen des Deutschen<br />
Corporate Governance Kodex eine jährliche Überprüfung der<br />
eigenen Arbeit beschlossen und erstmalig durchgeführt. Ziel dieser<br />
Selbstüberprüfung ist es, die Arbeit des Aufsichtsrats effizienter zu<br />
gestalten. Die Erkenntnisse dieser Überprüfung werden von Aufsichtsrat<br />
und Vorstand in der Vorbereitung und Durchführung der gemeinsamen<br />
Sitzungen berücksichtigt und umgesetzt.<br />
DIE ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS<br />
Im Berichtszeitraum hat sich die Zusammensetzung des Aufsichtsrats<br />
nicht verändert. Der Aufsichtsrat bestand während des ganzen Jahres<br />
<strong>2006</strong> aus neun Personen.<br />
Die folgenden Vertreter der Anteilseigner sind bis zum Ablauf der ordentlichen<br />
Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das<br />
Geschäftsjahr zum 31.12.2009 beschließt:<br />
Dr. Thomas van Aubel (Vorsitzender)<br />
Dr. Dinnies Johannes von der Osten (stv. Vorsitzender)<br />
Marcel Brenninkmeijer<br />
Dr. Christian Reitberger<br />
Immo Ströher<br />
Frauke Vogler<br />
AUFSICHTSRAT<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
11
Die folgenden Vertreter der Arbeitnehmer sind bis zum Ablauf der ordentlichen<br />
Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das<br />
Geschäftsjahr zum 31.12.2009 beschließt:<br />
Hartmut Karcher<br />
Constanze Schmidt<br />
Uwe Schmorl<br />
DIE ZUSAMMENSETZUNG DES VORSTANDS<br />
Die Zusammensetzung des Vorstands hat sich im Berichtszeitraum verändert.<br />
Herr Reiner Lemoine trat mit Wirkung vom 27. Oktober <strong>2006</strong> aus<br />
gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Technologievorstand (Chief<br />
Technology Officer) zurück. Auf seiner Sitzung vom 7. Dezember hat der<br />
Aufsichtsrat Herrn Dr. Florian Holzapfel zum stellvertretenden Vorstandsmitglied<br />
für den Bereich Technologie bestellt.<br />
Der Vorstand besteht aus den Herren Anton Milner, Thomas Schmidt und<br />
Dr. Hartmut Schüning sowie Dr. Florian Holzapfel als stellvertretendem<br />
Mitglied.<br />
Der Aufsichtsrat hat mit großer Bestürzung und Trauer die Nachricht aufgenommen,<br />
dass Herr Reiner Lemoine am 6. Dezember <strong>2006</strong> verstorben<br />
ist. Herr Lemoine war als Gründer und langjähriges Vorstandsmitglied der<br />
Q-Cells AG ein wesentlicher Treiber der positiven Entwicklung des Unternehmens<br />
und hat die Q-Cells AG geprägt. Der Aufsichtsrat trauert um<br />
einen ebenso kompetenten wie liebenswerten Ansprechpartner und einen<br />
besonderen Menschen.<br />
DIE ARBEIT DER AUSSCHÜSSE<br />
Der Aufsichtsrat hat drei Ausschüsse gebildet.<br />
Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) hat sich im Berichtszeitraum<br />
intensiv mit der Planung für die Geschäftsjahre <strong>2006</strong> und 2007 befasst.<br />
Gegenstand der Erörterungen waren Bilanzierungsfragen, die Konsolidierung<br />
von Tochter- und Beteiligungsunternehmen sowie die Organisation<br />
des Risikomanagements in Bezug auf Vertragsrisiken. Die im Rahmen der<br />
Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses<br />
ausgeübten Tätigkeiten des Prüfungsausschusses sind unten<br />
im Abschnitt „Jahresabschluss und Konzernabschluss“ dargestellt. Ein<br />
weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit war darüber hinaus die Bewertung der<br />
Aktienoptionen nach IFRS.<br />
Mitglieder des Prüfungsausschusses im gesamten Berichtszeitraum<br />
waren:<br />
Frauke Vogler (Vorsitzende)<br />
Dr. Dinnies Johannes von der Osten<br />
Der Personalausschuss (Compensation Committee) hat sich im Jahr<br />
<strong>2006</strong> mit den Vergütungsstrukturen im Unternehmen, insbesondere für<br />
die Vorstände und Führungskräfte, sowie mit der Ausgestaltung des<br />
Stock-Options-Programms II befasst.<br />
Mitglieder des Personalausschusses im gesamten Berichtszeitraum<br />
waren:<br />
Dr. Thomas van Aubel (Vorsitzender)<br />
Marcel Brenninkmeijer<br />
Dr. Christian Reitberger<br />
Die Aufgabe des Strategieausschusses besteht in der Erörterung strategischer<br />
Optionen mit dem Vorstand, einschließlich eventueller M&A-<br />
Aktivitäten. Im Berichtszeitraum gab es Erörterungen mit dem Vorstand<br />
über die Strategie der Akquisition von Silizium, insbesondere auch metallurgischen<br />
Siliziums, die Investitionen in neue Photovoltaik-Technologien,<br />
die Errichtung einer Forschungs- und Entwicklungs-Testlinie, die<br />
Vertriebsstrategie, Kostenmanagementprogramme sowie grundsätzliche<br />
Fragen der Unternehmensstrategie.<br />
Mitglieder des Strategieausschusses im gesamten Berichtszeitraum<br />
waren:<br />
Dr. Thomas van Aubel<br />
Marcel Brenninkmeijer<br />
Dr. Dinnies Johannes von der Osten<br />
Dr. Christian Reitberger<br />
12
AUFSICHTSRAT<br />
JAHRESABSCHLUSS UND KONZERNABSCHLUSS<br />
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Juni <strong>2006</strong> hat der<br />
Aufsichtsrat die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Leipzig, mit der Prüfung des<br />
Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses der Q-Cells AG beauftragt.<br />
Der Konzernabschluss wurde nach den Grundsätzen der International<br />
Financing Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden<br />
sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />
Vorschriften aufgestellt.<br />
Der Prüfungsausschuss hat den Jahresabschluss <strong>2006</strong> und den Konzernabschluss<br />
<strong>2006</strong> mit den Abschlussprüfern, dem Finanzvorstand und<br />
Mitarbeitern der Gesellschaft diskutiert und dabei folgende Prüfungsschwerpunkte<br />
gesetzt:<br />
Management des Währungsrisikos,<br />
Abläufe und internes Kontrollsystem bei der Erfassung von Verträgen,<br />
Inventur, Abläufe und internes Kontrollsystem.<br />
Dabei wurde über die Bilanzierung einzelner Bilanzposten und die Darstellung<br />
im Anhang gesprochen. Die Abschlussprüfer und der Vorstand<br />
haben dabei sämtliche Fragen des Prüfungsausschusses zu den einzelnen<br />
Bilanzpositionen und der Darstellung sowohl im Jahresabschluss <strong>2006</strong><br />
als auch im Konzernabschluss <strong>2006</strong> abschließend beantwortet.<br />
Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss wurden vom Aufsichtsrat<br />
in Anwesenheit des Abschlussprüfers diskutiert. Die Prüfung wurde vom<br />
Prüfungsausschuss begleitet, dieser erstattete ebenfalls einen Bericht an<br />
den Gesamtaufsichtsrat. Der Abschlussprüfer hat für den Jahresabschluss,<br />
den Lagebericht, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht<br />
einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.<br />
Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhob der Aufsichtsrat<br />
keine Einwendungen. Er billigte den vom Vorstand aufgestellten<br />
Jahresabschluss und Konzernabschluss. Der Jahresabschluss ist damit<br />
festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands schließt<br />
sich der Aufsichtsrat an.<br />
ERLÄUTERUNGEN ZUM LAGEBERICHT UND KONZERNLAGEBERICHT<br />
Das gezeichnete Kapital betrug zum Bilanzstichtag € 74.729.728,00 und<br />
war eingeteilt in 74.729.728 nennwertlose auf den Inhaber lautende,<br />
stimmberechtigte Stückaktien.<br />
Zum Zeitpunkt der Aufstellung der Bilanz beträgt das gezeichnete Kapital<br />
€ 109.053.307,00 und ist eingeteilt in 109.053.307 Stückaktien ohne<br />
Nennbetrag, und zwar in (I) 78.483.323 stimmberechtigte Stammaktien<br />
und (II) 30.569.984 Vorzugsaktien ohne Stimmrecht. Die Veränderung<br />
des gezeichneten Kapitals beruht auf einer Sachkapitalerhöhung unter<br />
teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals, welche am 5. Februar<br />
2007 in das Handelsregister eingetragen wurde.<br />
Der Sachkapitalerhöhung liegt Folgendes zugrunde:<br />
Am 5. Februar 2007 hat die Q-Cells 17,9 % der Anteile (88.456.767<br />
Aktien) an der REC Renewable Energy Corporation ASA mit Sitz in<br />
Høvik / Norwegen von Good Energies Investments B.V. (Good Energies)<br />
übernommen. Zusätzlich zur Sicherung großer Mengen an metallurgischem<br />
Sili zium hat sich die Q-Cells damit am weltweit größten Hersteller<br />
von multikristallinem Silizium sowie von Siliziumwafern für die Solarzellenproduktion<br />
und einem der führenden Photovoltaik-Unternehmen der<br />
Welt beteiligt.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Der Gesamtaufsichtsrat hat seinerseits den Jahresabschluss, den Lagebericht<br />
des Vorstands, den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung<br />
des Bilanzgewinns sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht<br />
geprüft.<br />
Dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer trat der Aufsichtsrat<br />
aufgrund seiner eigenen Prüfung bei.<br />
13
Hierdurch hat Good Energies ihre Beteiligung an Q-Cells erhöht. Im Rahmen<br />
der Sachkapitalerhöhung hat die Q-Cells 34.323.579 neue Aktien<br />
an Good Energies ausgegeben. Von diesen Aktien wurden 3.753.595 als<br />
stimmberechtigte Stammaktien herausgegeben. Damit erreicht Good<br />
Energies einen Stimmrechtsanteil von 29,9 %. Die weiteren 30.569.984<br />
Aktien sind stimmrechtslose Vorzugsaktien, die nicht an der Börse notiert<br />
sind. Good Energies hat jedoch das Recht, in einem Börsenzulassungsverfahren<br />
die Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln und sie für<br />
den Börsenhandel zu registrieren. Die Vorzugsaktien sind mit einem<br />
geringen Dividendenvorzug von 3 Cent je Aktie ausgestattet. Durch die<br />
Ausgabe der neuen Aktien erhöht sich das Grundkapital der Q-Cells auf<br />
die erwähnten € 109.053.307,00. Good Energies hielt mit Abschluss der<br />
Transaktion 29,9 % des stimmberechtigten Kapitals sowie 49,55 % des<br />
gesamten Grundkapitals.<br />
Das genehmigte Kapital betrug zum Bilanzstichtag € 36.913.604,00.<br />
Aufgrund der Sachkapitalerhöhung vom 5. Februar 2007 beträgt es zum<br />
Zeitpunkt der Aufstellung der Bilanz noch € 2.590.025,00. Das Genehmigte<br />
Kapital versetzt den Vorstand in die Lage, mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />
kurzfristig Kapitalmaßnahmen durchzuführen, insbesondere<br />
soweit der Vorstand dabei ermächtigt ist, mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />
über den Ausschluss des Bezugsrechts zu entscheiden. Damit wird<br />
die Q-Cells AG insbesondere in die Lage versetzt, in geeigneten Einzelfällen<br />
Unternehmen oder Beteiligungen nicht nur im Wege einer Barkaufpreiszahlung,<br />
sondern auch durch Überlassung von Aktien der Q-Cells AG<br />
erwerben zu können.<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu € 2.539.200,00 durch<br />
Ausgabe von bis zu 2.539.200 auf den Inhaber lautenden Stückaktien<br />
bedingt erhöht (Bedingtes Kapital I). Das Bedingte Kapital I dient der Einlösung<br />
von Bezugsrechten (Aktienoptionen), zu deren Ausgabe der<br />
Vorstand von der Hauptversammlung am 29. Dezember 2003 ermächtigt<br />
wurde. Unter dem Bedingten Kapital I kön nen seit 2005 keine Aktienoptionen<br />
mehr ausgegeben werden.<br />
Das Bedingte Kapital II, welches zum Bilanzstichtag € 2.609.688,00<br />
betrug, dient der Einlösung von Bezugsrechten (Aktienoptionen), zu deren<br />
Ausgabe der Vorstand von der Hauptversammlung am 16. August 2005<br />
ermächtigt wurde. Es entspricht der Überzeugung von Vorstand und Aufsichtsrat,<br />
durch eine Beteiligung der Mitarbeiter eine stärkere Identifikation<br />
mit den Unternehmenszielen zu erreichen und dadurch alle Mitarbeiter<br />
zu verstärktem Einsatz zu motivieren.<br />
Das Bedingte Kapital III, welches zum Bilanzstichtag € 29.530.884,00<br />
betrug, dient der Gewährung von Optionsrechten bzw. Optionspflichten<br />
an die Inhaber von Optionsscheinen aus Optionsanleihen bzw. von<br />
Umtauschrechten bzw. Umtauschpflichten an die Inhaber von Wandelanleihen,<br />
die aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung<br />
vom 29. Juni <strong>2006</strong> von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten<br />
Konzernunternehmen ausgegeben werden. Dadurch sollen die Möglichkeiten<br />
der Q-Cells AG zur Finanzierung ihrer Aktivitäten gesichert und<br />
erweitert werden. Dem Vorstand soll mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />
insbesondere bei Eintritt günstiger Kapitalmarktbedingungen der Weg zu<br />
einer im Interesse der Gesellschaft liegenden flexiblen und zeitnahen<br />
Finanzierung eröffnet werden. Von der Ermächtigung zur Ausgabe von<br />
Options- oder Wandelanleihen wurde im Berichtszeitraum, also in <strong>2006</strong>,<br />
kein Gebrauch gemacht. Allerdings hat die Gesellschaft am 28. Februar<br />
2007 unter teilweiser Ausnutzung der Ermächtigung über ihre Tochtergesellschaft<br />
Q-Cells International Finance B.V. eine Wandelanleihe über<br />
€ 492.500.000,00 ausgegeben.<br />
Die Gesellschaft wurde von der Hauptversammlung vom 29. Juni <strong>2006</strong><br />
gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, eigene Aktien zu erwerben und<br />
diese unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre insbesondere<br />
dazu zu verwenden, sie im Rahmen des Zusammenschlusses mit Unternehmen<br />
oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen<br />
daran anbieten zu können und sie im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen<br />
auszugeben. Hiervon hat die Gesellschaft im<br />
Berichtszeitraum keinen Gebrauch gemacht.<br />
Das Unternehmen wird vom Vorstand geleitet und gegenüber Dritten vertreten.<br />
Der Vorstand kann aus einer oder mehreren Personen bestehen,<br />
die auf maximal fünf Jahre bestellt werden; die Wiederbestellung ist<br />
zu lässig. Die Bestimmung der Anzahl der Vorstandsmitglieder, die Bestellung<br />
sowie der Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat.<br />
Dem Vorstand gehören derzeit vier Mitglieder an.<br />
14
AUFSICHTSRAT<br />
Die Satzung kann gemäß § 133 AktG nur durch einen Beschluss der<br />
Hauptversammlung geändert werden. Die Beschlüsse der Hauptversammlung<br />
bedürfen der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit<br />
nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt oder die Satzung<br />
andere Mehrheitserfordernisse bestimmt.<br />
ANTEILSBESITZ AN DER Q-<strong>CELLS</strong> AG<br />
Der Q-Cells AG gingen bis zum Tag der Aufstellung der Bilanz (28.02.2007)<br />
folgende Mitteilungen von Anteilseignern der Gesellschaft nach den Vorschriften<br />
des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) zu:<br />
Die Entrepreneurs Fund Holding AG, Zug, Schweiz, hat uns gemäß § 21<br />
Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG<br />
am 16.02.<strong>2006</strong> die Schwellen von 5 % und 10 % überschritten hat und<br />
anschließend 16,39 % betrug und dass ihr sämtliche Stimmrechte gemäß<br />
§ 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet wurden.<br />
Die Fidelity International (FRM Corp.), Boston, Massachusetts, USA, hat<br />
uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an<br />
unserer Gesellschaft am 01.08.<strong>2006</strong> die Schwelle von 10 % überschritten<br />
hat.<br />
Die Gesellschaft Good Energies Investments B.V., Amsterdam, Niederlande,<br />
hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil<br />
an der Q-Cells AG am 01.09.<strong>2006</strong> die Schwelle von 25 % überschritten<br />
hat und anschließend 25,43 % betrug und dass ihr davon ein<br />
Stimmrechtsanteil von 0,81 % gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 WpHG<br />
zugerechnet wurde.<br />
Die Entrepreneurs Fund Holding AG, Zug, Schweiz, hat uns gemäß § 21<br />
Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells AG<br />
am 01.09.<strong>2006</strong> die Schwelle von 25 % überschritten hat und anschließend<br />
25,43 % betrug und dass ihr davon ein Stimmrechtsanteil von<br />
24,62 % gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG und ein Stimmrechtsanteil<br />
von 0,81 % gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5, Satz 2 WpHG zugerechnet<br />
wurde.<br />
DANK DES AUFSICHTSRATS<br />
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Mitgliedern der Betriebsvertretung<br />
sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Q-Cells AG sowie<br />
der mit ihr verbundenen Unternehmen für ihren hohen Einsatz und die<br />
erfolgreich geleistete Arbeit.<br />
Berlin, den 21. März 2007<br />
Dr. Thomas van Aubel<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Die COFRA HOLDING Aktiengesellschaft, Zug, Schweiz, hat uns gemäß<br />
§ 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Q-Cells<br />
AG am 01.09.<strong>2006</strong> die Schwelle von 25 % überschritten hat und anschließend<br />
25,43 % betrug und dass ihr davon ein Stimmrechtsanteil von<br />
24,62 % gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG und ein Stimmrechtsanteil<br />
von 0,81 % gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5, Satz 2 WpHG zugerechnet<br />
wurde.<br />
15
CORPORATE GOVERNANCE BERICHT <strong>2006</strong><br />
1. VORSTAND, AUFSICHTSRAT UND BEIRAT<br />
Der Vorstand der Q-Cells AG leitet das Unternehmen und wird vom Aufsichtsrat<br />
überwacht und beraten. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat<br />
regelmäßig und zeitnah über die für das Gesamtunternehmen relevanten<br />
Fragen der Strategie und Planung sowie über den Geschäftsverlauf,<br />
die Finanz- und Ertragslage und unternehmerische Risiken. Darüber<br />
hinaus hat der Aufsichtsrat festgelegt, dass der Vorstand für bestimmte<br />
Geschäftsarten der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf. Der Aufsichtsrat<br />
tagt mindestens zweimal pro Kalenderhalbjahr. Er hat aus seiner Mitte<br />
einen Bilanzausschuss (Audit Committee), einen Vergütungsausschuss<br />
(Compensation Committee) und einen Strategieausschuss gebildet. Nähere<br />
Informationen zur Tätigkeit des Aufsichtsrats sowie zur Zusammenarbeit<br />
von Aufsichtsrat und Vorstand finden sich im Bericht des Aufsichtsrats.<br />
Die Gesellschaft hat außerdem einen Beirat eingerichtet, der sich<br />
zweimal jährlich versammelt und dessen Funktion die strategische Beratung<br />
des Vorstands zu ausgewählten Fragestellungen wie internationale<br />
Expansion, volkswirtschaftliche und währungspolitische Fragen, Wachstumsmanagement<br />
oder Öffentlichkeitsarbeit ist. Der Beirat ist kein gesellschaftsrechtliches<br />
Organ, sondern eine freiwillig von der Q-Cells AG<br />
geschaffene Einrichtung.<br />
2. AKTIONÄRE<br />
Durch den Finanzkalender, der auf unserer Internetseite (www.q-cells.<br />
com) veröffentlicht ist, informieren wir Aktionäre und Interessenten über<br />
alle wesentlichen Termine. Neben Ad-hoc-Meldungen werden auf unserer<br />
Internetseite auch sonstige aktuelle Entwicklungen und wichtige Unternehmensinformationen<br />
zeitnah zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus<br />
finden sich dort unter anderem die Satzung der Gesellschaft, die aktuellen<br />
und ältere Geschäfts- und Quartalsberichte sowie Analysten präsentationen,<br />
Informationen zur Entwicklung des Aktienkurses der Gesellschaft sowie<br />
die Reden der Vorstandsmitglieder auf der Hauptversammlung 2005 in<br />
einer Zusammenfassung. Auf der Hauptversammlung haben Aktionäre die<br />
Möglichkeit, ihr Stimmrecht selbst auszuüben oder durch einen Bevollmächtigten<br />
ihrer Wahl ausüben zu lassen.<br />
3. GEMEINSAME ENTSPRECHENSERKLÄRUNG VON VORSTAND<br />
UND AUFSICHTSRAT ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX<br />
Vorstand und Aufsichtsrat von börsennotierten Aktiengesellschaften sind<br />
gemäß § 161 AktG verpflichtet, jährlich zu erklären, ob den Empfehlungen<br />
des Deutschen Corporate Governance Kodex entsprochen wurde<br />
und entsprochen wird. Der Deutsche Corporate Governance Kodex wird<br />
vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen<br />
Bundesanzeigers bekannt gemacht und steht unter anderem auch auf der<br />
Internetseite www.corporate-governance-code.de zur Verfügung. Er enthält<br />
Empfehlungen zur Corporate Governance in Bezug auf Aktionäre und<br />
Hauptversammlung, Vorstand und Aufsichtsrat, Transparenz, Rechnungslegung<br />
und Abschlussprüfung. Hat die börsennotierte Aktiengesellschaft<br />
einer Empfehlung nicht entsprochen oder will sie einer Empfehlung nicht<br />
entsprechen, sind Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 161 AktG verpflichtet,<br />
dies in ihrer jährlichen Entsprechenserklärung bekannt zu geben.<br />
In ihrer Entsprechenserklärung vom 19. März 2007 haben Vorstand und<br />
Aufsichtsrat der Q-Cells AG erklärt, dass den vom Bundesministerium der<br />
Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt<br />
gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate<br />
Governance Kodex“ in der Fassung vom 12. Juni <strong>2006</strong> mit folgenden<br />
Ausnahmen entsprochen wurde und wird:<br />
Abweichend von Ziffer 3.8 des Kodex hat die Gesellschaft für Vorstand<br />
und Aufsichtsrat eine D&O-Versicherung ohne Selbstbehalt abgeschlossen.<br />
Vorstand und Aufsichtsrat vertreten die Auffassung, dass<br />
der Selbstbehalt einer D&O-Versicherung kein adäquates Mittel für das<br />
Erreichen der Ziele des Kodex ist. Solche Selbstbehalte werden in der<br />
Regel durch die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats versichert,<br />
so dass die eigentliche Funktion des Selbstbehaltes in die<br />
Leere läuft und es sich somit letztendlich nur um eine Frage der Höhe<br />
der Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats handelt. Daher ist<br />
ein Selbstbehalt im Ausland unüblich.<br />
16
CORPORATE GOVERNANCE<br />
Abweichend von Ziffer 6.6 des Kodex ist eine getrennte Angabe des<br />
Gesamtbesitzes von Aktien oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente<br />
nach Vorstand und Aufsichtsrat im Corporate Governance<br />
Bericht nicht beabsichtigt, selbst wenn der Gesamtbesitz aller Vorstands-<br />
und Aufsichtsratsmitglieder 1 % der Aktien der Gesellschaft<br />
übersteigt. Vorstand und Aufsichtsrat vertreten die Auffassung, dass<br />
die Mitteilungspflichten ausreichen, welche das Aktiengesetz vorsieht,<br />
wenn der Anteilsbesitz eines Aktionärs bestimmte Schwellenwerte<br />
überschreitet.<br />
Die Entsprechenserklärung ist den Aktionären der Gesellschaft auf der<br />
Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht worden. In<br />
Übereinstimmung mit Ziffer 3.10 des Kodex werden ältere Entsprechenserklärungen<br />
für die Dauer von fünf Jahren auf der Internetseite der Gesellschaft<br />
zugänglich gehalten.<br />
4. BERICHT ÜBER DIE VERGÜTUNG DES VORSTANDS<br />
a. Grundzüge des Vergütungssystems des Vorstands<br />
Die Mitglieder des Vorstands erhalten Bezüge, die sich aus mehreren<br />
Bestandteilen zusammensetzen:<br />
eine feste jährliche Grundvergütung<br />
eine variable Vergütung, deren Höhe sich danach bestimmt, inwieweit<br />
bestimmte persönliche und Unternehmensziele erreicht wurden<br />
gewährte Aktienoptionen<br />
Die feste Grundvergütung wird monatlich ausbezahlt und in regelmäßigen<br />
Abständen auf Marktüblichkeit und Angemessenheit überprüft. Zusagen<br />
für den Fall der Beendigung der Tätigkeit wurden nicht gemacht.<br />
Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance<br />
Kodex umfasst die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder somit fixe<br />
und variable Bestandteile. Kriterien für die Höhe der Vergütung bilden<br />
insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Mitglieds des Vorstands, seine<br />
persönliche Leistung, die Leistung des Vorstands insgesamt sowie die<br />
wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens<br />
unter Berücksichtigung seines Vergleichsumfelds. Die variable<br />
Vergütung sowie das Aktienoptionsprogramm sind mit Risiken behaftet,<br />
so dass es sich dabei nicht um eine gesicherte Vergütung handelt.<br />
b. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder im Jahr <strong>2006</strong><br />
NAME<br />
Feste<br />
Vergütung<br />
Variable<br />
Vergütung<br />
Gewährte<br />
Aktien optionen<br />
zum<br />
Fair Value Gesamt<br />
T€ T€ T€ T€<br />
Anton Milner, CEO 155,5 146,3 keine 301,8<br />
Dr. Hartmut Schüning, CFO 161,1 131,6 178,7 471,4<br />
Thomas Schmidt, COO 162,5 134,6 177,7 474,8<br />
Reiner Lemoine, CTO<br />
(bis 30.09.06) 180,0 101,0 keine 281,0<br />
Dr. Florian Holzapfel, CTO<br />
(vom 07.12.06) 8,3 9,0 4,2 21,5<br />
Gesamt 667,4 522,5 360,6 1.550,5<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> haben die Vorstandsmitglieder Thomas Schmidt und<br />
Dr. Hartmut Schüning einen Teil der im Geschäftsjahr 2004 gewährten<br />
Aktienoptionen ausgeübt.<br />
5. VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS<br />
a. Grundzüge des Vergütungssystems des Aufsichtsrats<br />
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat<br />
durch die Hauptversammlung festgelegt worden.<br />
Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen<br />
eine feste sowie eine erfolgsbezogene jährliche Vergütung. Für die Berechnung<br />
der erfolgsbezogenen Vergütung ist der im Konzernabschluss nach<br />
IFRS für das betreffende Geschäftsjahr ausgewiesene Konzernjahresüberschuss<br />
maßgebend. Mitglieder von Ausschüssen erhalten zudem einen<br />
prozentualen Zuschlag auf die feste und variable Vergütung. Die Höhe der<br />
Vergütung wird von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit festgesetzt.<br />
17
. Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder im Jahr <strong>2006</strong><br />
AUFSICHTSRAT<br />
Feste Vergütung<br />
T €<br />
Variable<br />
Vergütung<br />
T €<br />
Feste und<br />
variable<br />
Vergütung<br />
Committee<br />
T €<br />
Verzicht<br />
Vorjahre<br />
T €<br />
Insgesamt<br />
T €<br />
Dr. Thomas van Aubel 30,0 34,8 24,3 0,0 89,1<br />
Dr. Dinnies Johannes von der Osten 22,5 26,1 16,2 – 3,0 61,8<br />
Marcel Brenninkmeijer 15,0 17,4 16,2 0,0 48,6<br />
Dr. Christian Reitberger 15,0 17,4 16,2 – 40,7 7,9<br />
Immo Ströher 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />
Frauke Vogler 15,0 17,4 16,2 0,0 48,6<br />
Uwe Schmorl 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />
Constanze Schmidt 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />
Hartmut Karcher 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />
Gesamt 157,5 182,7 89,1 – 43,7 385,6<br />
c. Rechtsberatung Kanzlei VAN AUBEL Rechtsanwälte<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Q-Cells AG, Dr. Thomas van Aubel,<br />
ist Partner der Kanzlei VAN AUBEL Rechtsanwälte. Diese hat die Q-Cells<br />
AG auch im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> in rechtlichen Angelegenheiten beraten.<br />
Für Rechtsberatungsleistungen von Dr. Thomas van Aubel, anderen Partnern<br />
und Mitarbeitern der Kanzlei VAN AUBEL Rechtsanwälte<br />
im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> sind der Q-Cells AG insgesamt € 691.315,83<br />
(brutto inkl. Auslagen) in Rechnung gestellt worden.<br />
6. BESITZ VON AKTIEN UND WEITERER FINANZINSTRUMENTE<br />
Die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der Q-Cells AG besitzen insgesamt<br />
per 31. Dezember <strong>2006</strong> die folgende Anzahl an Aktien der Gesellschaft<br />
sowie an sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten (einschließlich<br />
Aktienoptionen):<br />
Aktien: Stück 28.682.241<br />
Optionen: Stück 645.758<br />
7. MITTEILUNGEN NACH § 15A WPHG (DIRECTORS’ DEALINGS)<br />
Nach § 15a Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) haben Vorstandsmitglieder,<br />
Aufsichtsratsmitglieder sowie Personen, die zu einem Vorstandsmitglied<br />
oder einem Aufsichtsratsmitglied in enger Beziehung stehen,<br />
Geschäfte mit Aktien der Gesellschaft oder mit sich darauf beziehenden<br />
Finanzinstrumenten (so genannte Directors’ Dealings) der Bundesanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht und der Gesellschaft mitzuteilen. Die<br />
Gesellschaft veröffentlicht Mitteilungen über Directors’ Dealings unverzüglich<br />
nach Mitteilungseingang auf ihrer Internetseite.<br />
Die Gesellschaft hat im Jahr <strong>2006</strong> hinsichtlich der folgenden Geschäfte<br />
Mitteilungen nach § 15a WpHG erhalten:<br />
Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger<br />
Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 20.01.<strong>2006</strong><br />
Stück 383.386 Aktien zum Stückpreis von 68 € verkauft.<br />
18
CORPORATE GOVERNANCE<br />
Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger<br />
Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem<br />
Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 20.01.<strong>2006</strong> Stück 191.693 Aktien<br />
zum Stückpreis von 68 € verkauft.<br />
Die Ströher Finanzholding AG, eine juristische Person in enger Beziehung<br />
zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 20.04.<strong>2006</strong> Stück<br />
5.402.053 Aktien zum Stückpreis von 77 € verkauft.<br />
Die Ströher Finanzholding AG, eine juristische Person in enger Beziehung<br />
zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 20.04.<strong>2006</strong> im Zusammenhang<br />
mit der Begebung einer Umtauschanleihe Kaufoptionen auf Stück<br />
2.164.503 Aktien zum Stückpreis von 8,73 € verkauft. Diese Optionen<br />
werden zum 15. April 2009 fällig, Basispreis ist 51,98 € (nach Aktiensplit;<br />
zum Zeitpunkt des Optionsverkaufs 103,95 €).<br />
Die TVVG Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger<br />
Beziehung zu einem Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 11.06.<strong>2006</strong><br />
Stück 800.000 Aktien zum Stückpreis von 77 € verkauft.<br />
Die Pluto Solarbeteiligungen GmbH, eine juristische Person in enger<br />
Beziehung zu einer natürlichen Person mit enger Beziehung zu einem<br />
Mitglied des Aufsichtsrats, hat am 11.06.<strong>2006</strong> Stück 400.000 Aktien<br />
zum Stückpreis von 77 € verkauft.<br />
8. AKTIENOPTIONSPROGRAMME UND ÄHNLICHE ANREIZSYSTEME<br />
Durch Beschluss der Hauptversammlung der Q-Cells AG vom 29.12.2003<br />
war der Vorstand – bzw., sofern dieser selbst betroffen war, der Aufsichtsrat<br />
– ermächtigt, im Rahmen des Stock-Option-Programms 2003 Aktienoptionen<br />
an derzeitige und künftige Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter<br />
der Gesellschaft sowie Organe und Mitarbeiter künftiger Tochtergesellschaften<br />
auszugeben. Durch Beschluss der Hauptversammlung der<br />
Q-Cells AG vom 16.08.2005 wurde das Stock-Option-Programm 2003<br />
geschlossen. Des Weiteren wurde durch Beschluss der Hauptversammlung<br />
vom 16.08.2005 der Umfang des bedingten Kapitals zur Bedienung<br />
des Stock-Option-Programms 2003 auf den Umfang der bis dahin ausgegebenen<br />
Optionen beschränkt. Zur Bedienung des Stock-Option-Programms<br />
2003 ist das Grundkapital der Gesellschaft derzeit um bis zu<br />
€ 2.539.200,00 durch Ausgabe von bis zu 2.539.200 auf den Inhaber<br />
lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital I).<br />
Die Hauptversammlung der Q-Cells AG hat am 16.08.2005 beschlossen,<br />
das Stock-Option-Programm 2005 einzuführen. Danach ist der Vorstand<br />
– bzw., sofern dieser selbst betroffen ist, der Aufsichtsrat – ermächtigt,<br />
bis zu 434.948 Bezugsrechte an derzeitige und künftige Mitarbeiter und<br />
Mitglieder des Vorstands sowie an Mitglieder der Leitungsorgane und Mitarbeiter<br />
gegenwärtig oder künftig verbundener Unternehmen auszugeben.<br />
Zur Bedienung des Stock-Option-Programms 2005 ist das Grundkapital<br />
der Gesellschaft um bis zu € 2.609.688,00 durch Ausgabe von bis<br />
zu 2.609.688 auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht<br />
(Bedingtes Kapital II).<br />
Die Hauptversammlung der Q-Cells AG hat am 29.06.<strong>2006</strong> beschlossen,<br />
die Modalitäten des Stock-Option-Programms 2003 zu ändern. Gemäß<br />
diesem Beschluss dürfen Bezugsrechte zur Vermeidung von Insiderverstößen<br />
auch nach Ablauf der 2-jährigen Mindestwartefrist unbeschadet<br />
der Beachtung des Erfolgsziels nur viermal im Geschäftsjahr jeweils<br />
innerhalb 2-wöchiger Zeiträume ausgeübt werden. Diese Ausübungszeiträume<br />
beginnen jeweils am dritten Bankarbeitstag nach Veröffentlichung<br />
der Quartalsberichte für das II. und III. Quartal, der Bilanzpressekonferenz<br />
sowie der ordentlichen Hauptversammlung. Die Ausübung des<br />
Bezugsrechts ist darüber hinaus ausgeschlossen von dem Tag an, an dem<br />
die Q-Cells AG ein Angebot an ihre Aktionäre zum Bezug von neuen<br />
Aktien oder Teilschuldverschreibungen mit Wandel- oder Bezugsrechten<br />
oder -pflichten bekannt gibt, bis zu dem Tag, an dem die bezugsberechtigten<br />
Aktien der Q-Cells AG an der Wertpapierbörse, an der die Aktien<br />
der Q-Cells AG eingeführt wurden, erstmals amtlich „ex Bezugsrecht“<br />
notiert werden, beide Tage eingeschlossen.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
19
NACHHALTIGKEITSBERICHT <strong>2006</strong><br />
Unternehmen tragen Verantwortung für die Gesellschaft, in der sie tätig<br />
sind. Was im ersten Moment wie eine Binsenweisheit klingt, ist im Alltag<br />
nicht immer selbstverständlich. In den letzten Jahren allerdings ist immer<br />
deutlicher geworden, dass der langfristige Erfolg eines Unternehmens eng<br />
mit der Wahrnehmung dieser Verantwortung zusammenhängt – für die<br />
eigenen Mitarbeiter, für die Menschen in der Region rund um den Firmensitz,<br />
für Umwelt, Klima und nachfolgende Generationen und nicht zuletzt<br />
für die Aktionäre und damit Eigentümer des Unternehmens. Die Erkenntnis<br />
hat sich durchgesetzt, dass keine dieser Stakeholder-Gruppen langfristig<br />
profitieren kann, wenn ein Unternehmen die Interessen der anderen<br />
verletzt. Es geht um das, was allgemein mit dem Wort „Nachhaltigkeit“<br />
gemeint ist: die Verbindung von ökonomischen, ökologischen und<br />
sozialen Aspekten im Handeln von Unternehmen.<br />
Die Q-Cells AG hat sich dieser Verantwortung von Anfang an gestellt.<br />
Allein schon die Idee, die hinter der Gründung stand, zeugt davon: Durch<br />
die industrielle Produktion von Solarzellen in Deutschland wollten die<br />
Unternehmensgründer ihren Teil dazu beitragen, der Photovoltaik zum<br />
Durchbruch zu verhelfen und diese umweltfreundliche Art der Energieerzeugung<br />
zur Hauptenergiequelle der Zukunft zu machen.<br />
Ein weiteres positives Signal war die Firmengründung in einem strukturschwachen<br />
Teil Deutschlands, der nach der Wende massive Arbeitsplatzverluste<br />
hinnehmen musste. Dort hat der Erfolg der Q-Cells AG vielen<br />
Menschen neue Hoffnung auf eine dauerhaft positive wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Region gegeben. Schließlich ist die Q-Cells AG das einzige<br />
Unternehmen aus dem Bundesland Sachsen-Anhalt, das in einem der<br />
Spitzenindizes der Deutschen Börse gelistet ist.<br />
Angesichts des anhaltend starken Wachstums unseres Unternehmens<br />
und der damit einhergehenden steigenden Bedeutung für die Stakeholder<br />
wissen wir bei Q-Cells, dass das für eine nachhaltige und verantwortungsvolle<br />
Unternehmensentwicklung nicht mehr genügt. Während des rasanten<br />
20
NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />
Wachstums der vergangenen Jahre hatten wir alle Hände voll zu tun, um<br />
die Produktionskapazitäten zu schaffen, uns neue Märkte zu erschließen,<br />
ausreichend Silizium zu sichern und sehr viele neue Mitarbeiter einzustellen.<br />
Nun aber haben wir die Strukturen geschaffen, um das Thema Nachhaltigkeit<br />
mit dem notwendigen Nachdruck anzugehen. Daher haben wir<br />
im Jahr <strong>2006</strong> damit begonnen, eine Nachhaltigkeitsstrategie für das<br />
Un ternehmen zu entwickeln. Das bedeutet im ersten Schritt, eine<br />
Be standsaufnahme durchzuführen, deren Ergebnisse wir Ihnen mit diesem<br />
ersten Nachhaltigkeitsbericht der Q-Cells AG vorlegen. In der Berichterstattung<br />
orientieren wir uns an den Anforderungen der Global Reporting<br />
Initiative (GRI). Auf die dort geforderte Darstellung der wirtschaftlichen<br />
Lage des Unternehmens verzichten wir an dieser Stelle, weil diese dem<br />
Lagebericht zu entnehmen ist.<br />
Die Bestandsaufnahme der Umweltauswirkungen unserer Prozesse war<br />
möglich, weil wir im Jahr <strong>2006</strong> mit der Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />
begonnen haben. Für dieses Jahr haben wir erstmalig die<br />
Umweltaspekte des gesamten Unternehmens ermittelt und bewertet. Die<br />
Zertifizierung nach DIN ISO 14001 steht noch in diesem Herbst an. Ab<br />
dem Jahr 2007 können wir dann auch die Entwicklung dieser Umweltauswirkungen<br />
dokumentieren.<br />
Ebenfalls im Jahr <strong>2006</strong> haben wir die Entwicklung einer Klimaschutzstrategie<br />
für Q-Cells auf den Weg gebracht. Damit wollen wir in erster Linie<br />
die Belastung des Klimas durch unsere Produktionstätigkeit direkt durch<br />
Verbesserungen der Produktionsprozesse senken. Wir wollen aber auch<br />
die nicht zu vermeidenden Belastungen durch Ausgleichsmaßnahmen<br />
neutralisieren. Den Anfang haben wir bereits gemacht: Die gesamten<br />
Dienstreisen des Jahres <strong>2006</strong> wurden klimaneutral gestaltet, und wir<br />
werden dies auch in Zukunft tun. Ein kleiner Beitrag, gewiss. Aber wenn<br />
wir die globale Erwärmung aufhalten wollen, dann sind auch diese kleinen<br />
Beiträge notwendig.<br />
VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT<br />
Die Photovoltaik ist eine umweltfreundliche Methode zur Erzeugung elektrischen<br />
Stroms. Da der „Brennstoff“ nicht gefördert werden muss, entstehen<br />
auch keine Umweltbelastungen durch Bohrungen oder Tagebau.<br />
Noch wichtiger: Durch die direkte Stromerzeugung aus Sonnenenergie<br />
werden CO 2<br />
-Emissionen vermieden. In der Tat haben die von uns produzierten<br />
Solarzellen weltweit bereits einiges bewirkt. Legt man den vom<br />
Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung auf der Basis<br />
verschiedener Untersuchungen berechneten spezifischen CO 2<br />
-Minderungsfaktor<br />
zu Grunde, so kommt man für das Jahr 2007 anhand der<br />
bisher produzierten Menge auf eine Ersparnis von 310.500 Tonnen CO 2<br />
.<br />
Und das ist erst der Anfang, denn die Produktionszahlen steigen weiter<br />
deutlich an.<br />
Allerdings entstehen bei der Produktion von Solarzellen – wie in jedem<br />
Industriezweig – Belastungen für die Umwelt. Diese möglichst gering zu<br />
halten und weiter zu verringern, war von Anfang an Zielsetzung der<br />
Q-Cells AG. Im Jahr <strong>2006</strong> haben wir einen bedeutenden Schritt gemacht:<br />
Mit dem Beginn des Implementations- und Zertifizierungsprozesses für<br />
ein Umweltmanagementsystem nach DIN ISO 14001 können wir nach<br />
den hektischen und stürmischen Jahren des Unternehmensaufbaus nicht<br />
nur einen Überblick über alle Stoffströme und Belastungen vorweisen,<br />
sondern auch gezielt an der Reduktion der Umweltbelastungen arbeiten.<br />
Darüber hinaus dient die Einführung eines Umweltmanagementsystems<br />
der Bewusstseinsschaffung im Unternehmen ebenso wie der zusätzlichen<br />
Qualifizierung und Sensibilisierung vieler Mitarbeiter in ihrem Arbeitsbereich.<br />
Bewusst integrieren wir das Thema sowohl in die Ausbildung als<br />
auch in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Darüber hinaus ist es fester<br />
Bestandteil unserer internen Unternehmenskommunikation. Als weiteres<br />
Zeichen unseres Engagements sind wir im Jahr <strong>2006</strong> der regionalen<br />
„Umweltallianz Sachsen-Anhalt“, einem freiwilligen Zusammenschluss<br />
aus Landesregierung und Unternehmen, beigetreten.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Die Q-Cells AG hat sich auf den langen und anspruchsvollen Weg in Richtung<br />
einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung gemacht. Wir möchten<br />
Sie einladen, uns auf diesem Weg zu begleiten.<br />
Vor diesem Hintergrund bedeutete das Jahr <strong>2006</strong> einen kleinen umweltpolitischen<br />
Aufbruch für die Q-Cells AG. Der vorliegende Umweltprüfungsbericht<br />
bietet erstmals einen Gesamtüberblick über die Situation im<br />
Unternehmen und ermöglicht es, konkrete Ziele für die Verbesserung zu<br />
setzen. Der integrierte Umweltschutz ist nun ein wichtiger Bestandteil<br />
unserer Organisation und unserer Prozesse.<br />
21
Bereits jetzt können wir neben einer Gesamtübersicht, die im Bereich<br />
„Kennzahlen“ dargestellt ist, erste Erfolge bei der Reduktion von Umweltbelastungen<br />
vorweisen. Den Anfang haben wir im Bereich der Abfallentsorgung<br />
gemacht. Durch eine unternehmensweit konsequent eingeführte<br />
Trennung nach Abfallfraktionen und die Optimierung der Entsorgungsverträge<br />
haben wir den Anteil der verwertbaren Abfälle erhöht und<br />
die Kosten für die Abfallentsorgung drastisch gesenkt.<br />
Gemeinsam mit anderen Unternehmen der Branche engagiert sich<br />
Q-Cells für ein äußerst wichtiges Thema der Zukunft: das Recycling von<br />
Photovoltaik-Anlagen. Im Rahmen der vom Bundesverband Solarwirtschaft<br />
e.V. organisierten Brancheninitiative PV CYCLE arbeitet Q-Cells an<br />
einem branchenweiten Recyclingkonzept mit. Bislang ist das noch kein<br />
bedeutendes Thema, doch in spätestens 15 Jahren stehen größere Mengen<br />
an Solarmodulen zur Entsorgung an. Ganz im Sinne nachhaltigen<br />
Wirtschaftens arbeitet dieses Gremium an einem Rücknahmesystem, das<br />
die Deklaration der PV-Module als Abfall vermeiden soll.<br />
Den zweiten Baustein unserer Umweltstrategie neben dem integrierten<br />
Managementsystem bilden ein umfassendes Energiemanagement und<br />
eine unternehmensweite Klimastrategie, die wir gemeinsam mit erfahrenen<br />
externen Partnern erarbeiten. So wollen wir eine Verringerung der<br />
Emission von Treibhausgasen auf zwei Wegen erreichen: durch die Reduktion<br />
des Energieeinsatzes in der Produktion einerseits und die Neutralisierung<br />
der verbleibenden Emissionen durch Ausgleichsmaßnahmen<br />
andererseits. Dabei gilt, dass die Vermeidung von Emissionen das vorrangige<br />
Ziel darstellt. Für den Ausgleich der verbleibenden Emissionen<br />
werden wir auf die Förderung von zertifizierten Golden Standard-Projekten<br />
setzen, die alle Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.<br />
Angesichts der drängenden Probleme der globalen Erwärmung haben wir<br />
uns entschlossen, bereits vor der Implementierung einer umfassenden<br />
Klimastrategie ein Zeichen zu setzen: Wir haben alle im Jahr <strong>2006</strong> durchgeführten<br />
Dienstreisen klimaneutral gestaltet. Da es für ein weltweit agierendes<br />
Unternehmen unvermeidlich ist, dass Manager und Mitarbeiter<br />
Flugreisen unternehmen, halten wir das für ein geeignetes Mittel, unserer<br />
Verantwortung nachzukommen.<br />
Um die entstandenen CO 2<br />
-Emissionen auszugleichen, fördern wir ein Projekt<br />
zur Errichtung von Windstrom-Anlagen in Madagaskar. Ein Anfang ist<br />
gemacht!<br />
VERANTWORTUNG FÜR UNSERE MITARBEITER<br />
Die Q-Cells AG konnte nur so schnell und erfolgreich wachsen, weil die<br />
Mitarbeiter von Anfang an nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern ihr volles<br />
Engagement in das Unternehmen eingebracht haben. Das ist uns bewusst,<br />
und das prägt den Umgang miteinander bis heute. Dabei geht es weniger<br />
um das selbstverständliche „Du“ als Anrede, sondern um Grundregeln<br />
eines fairen Umgangs, die wir im Jahr <strong>2006</strong> erstmals in Leitsätze gefasst<br />
haben. Es geht nun darum, diese Leitsätze auf allen Ebenen zu leben, um<br />
die Unternehmenskultur angesichts des anhaltenden starken Wachstums<br />
zu bewahren und weiterzuentwickeln.<br />
Teil dieser Kultur ist eine partnerschaftliche und nicht konfrontative<br />
Zusammenarbeit von Vorstand und Belegschaftsvertretern bei der Lösung<br />
auftretender Probleme. Der Betriebsvertretungskreis ist sowohl von der<br />
Belegschaft als auch von der Unternehmensführung als Interessenvertretung<br />
anerkannt und wird über regelmäßige Abstimmungsrunden vom Vorstand<br />
informiert und gehört. Anstehende Veränderungen, etwa in der<br />
Organisationsstruktur, werden im Unternehmen entweder direkt vom Vorstand<br />
an alle Mitarbeiter kommuniziert, oder über ein mehrstufiges System<br />
durch die Führungskräfte an ihre Mitarbeiter weitergegeben. Einmal<br />
im Quartal finden so genannte Kommunikationsmeetings statt, an denen<br />
der Vorstand allen Mitarbeitern Rede und Antwort steht.<br />
VERBRAUCHSDATEN 2005 / <strong>2006</strong><br />
<strong>2006</strong><br />
2005<br />
Wasser in m³<br />
219.917<br />
171.335<br />
<strong>2006</strong><br />
2005<br />
Elektroenergie in MWh<br />
37.456<br />
27.302<br />
<strong>2006</strong><br />
2005<br />
Erdgas in MWh<br />
5.943<br />
4.910<br />
22
NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> gab es im Wesentlichen zwei bedeutende Neuerungen im<br />
Bereich der Mitarbeiterentwicklung.<br />
Zum einen haben wir mit der „Q-Cells Academy“ ein umfassendes System<br />
der Fort- und Weiterbildung aller Mitarbeiter eingeführt. Das Angebot<br />
umfasst neben Englischkursen und MS-Office-Seminaren Veranstaltungen<br />
zu fachspezifischen Themen und zur Schulung von Zeitmanagement.<br />
Darüber hinaus bietet sie Angebote an Führungskräfte, ihre Sozialkompetenz<br />
auszubauen. Dabei geht es nicht nur um Führungswissen für das<br />
Management, sondern auch für die überaus wichtige Gruppe der Schichtleiter.<br />
Zum anderen haben wir gemeinsam mit einem Krankenkassen-Partner<br />
das Projekt „HerQules“ zur betrieblichen Gesundheitsförderung gestartet.<br />
Es umfasst die ergonomische Überprüfung und gegebenenfalls<br />
Korrektur aller Arbeitsplätze ebenso wie spezifische Fitness-, Entspannungs-<br />
und Wellnessangebote sowie die Organisation gemeinsamer<br />
Sportaktivitäten. Denn Gesundheit soll ja auch Spaß machen und den<br />
Teamgeist stärken.<br />
Besonders wichtig ist uns die Ausbildung junger Menschen aus der Region.<br />
Nachdem die entsprechende Infrastruktur aufgebaut wurde, steigern<br />
wir den Anteil von Auszubildenden an der Gesamtbelegschaft von Jahr zu<br />
Jahr. Zu den derzeit 39 Azubis werden im Jahr 2007 noch einmal 51 in<br />
insgesamt neun Ausbildungsberufen im gewerblichen und technischen<br />
Bereich dazukommen. Unser Ziel ist es, die Ausbildungsquote auf 10 %<br />
zu steigern. Dabei ist uns wichtig, den jungen Menschen eine realistische<br />
Übernahmeperspektive zu bieten. Wir bilden nicht für die Arbeitslosigkeit<br />
aus, sondern für unseren Bedarf und damit für eine gesicherte Zukunft<br />
unserer Auszubildenden und unseres Unternehmens. Gemeinsam mit<br />
anderen Unternehmen aus den Bereichen Umweltschutz und Erneuerbare<br />
Energien haben wir uns der Ausbildungsinitiative „Umwelt schafft Perspektiven“<br />
des deutschen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit angeschlossen. Damit haben wir uns nicht nur zur<br />
Schaffung weiterer Ausbildungsplätze verpflichtet, sondern engagieren<br />
uns auch als Botschafter dieser Initiative, um noch mehr Unternehmen<br />
von der Notwendigkeit der Ausbildung zu überzeugen.<br />
Die Q-Cells AG produziert ausschließlich an einem Standort, im deutschen<br />
Ort Thalheim im Bundesland Sachsen-Anhalt. Im Jahr <strong>2006</strong> existierten<br />
darüber hinaus eine Tochtergesellschaft mit Sitz in Hongkong<br />
– die Q-Cells Asia Ltd. – sowie ein Büro in Hangzhou / China. Dort waren<br />
insgesamt fünf Personen unterschiedlicher Nationalität beschäftigt. Dazu<br />
kamen 25 Mitarbeiter der schweizerischen VHF-Technologies SA, die aufgrund<br />
der bestehenden Option auf eine 51 %-Beteiligung zu den Konzernmitarbeiterzahlen<br />
dazugezählt werden. Aufgrund dieser Konzentration auf<br />
den Hauptsitz des Unternehmens haben wir im Folgenden auf die Gliederung<br />
der Kennzahlen nach Regionen verzichtet.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
23
ZUSAMMENSETZUNG DES OBEREN MANAGEMENTS<br />
UND DER UNTERNEHMENSFÜHRUNGSGREMIEN<br />
Aufsichtsrat<br />
7<br />
8<br />
Vorstand<br />
4<br />
4<br />
Führungskräfte Q-Cells AG<br />
13<br />
13<br />
■ männlich ■ weiblich<br />
■ 30 – 49 Jahre ■ 50 + Jahre<br />
MITARBEITER Q-<strong>CELLS</strong> UND VERBUNDENER UNTERNEHMEN<br />
Gesamt 964<br />
Q-Cells AG<br />
918<br />
Q-Cells Asia Ltd.<br />
3<br />
VHF-Technologies<br />
25<br />
MITARBEITER Q-<strong>CELLS</strong> AG NACH FUNKTIONEN<br />
Produktion, gesamt<br />
572<br />
Forschung & Entwicklung<br />
107<br />
Sonstige<br />
239<br />
2<br />
1<br />
Brilliant 234. GmbH<br />
8<br />
2<br />
2<br />
Calyxo GmbH<br />
10<br />
AUSTRITTE NACH ALTER / GESCHLECHT<br />
16 – 29 Jahre<br />
2 2<br />
30 – 49 Jahre<br />
9 3<br />
50 + Jahre<br />
4<br />
■ männlich ■ weiblich<br />
DURCHSCHNITTLICHE ANZAHL AN TRAININGSSTUNDEN<br />
NACH MITARBEITERKATEGORIE<br />
Mitarbeiter Q-Cells Gesamt 918<br />
Vorstand<br />
4<br />
10<br />
Management<br />
15<br />
11<br />
Produktion<br />
569<br />
3<br />
Forschung & Entwicklung<br />
102<br />
7,5<br />
Sonstige<br />
230<br />
13<br />
■ Anzahl Mitarbeiter ■ Durchschnittliche Schulungstage pro Mitarbeiter<br />
ANZAHL DER ARBEITS- UND WEGEUNFÄLLE, Q-<strong>CELLS</strong> AG<br />
Gesamt 2.056 h<br />
MITARBEITERFLUKTUATION<br />
Austritte in Prozent: 2,18 %<br />
918 20<br />
13<br />
■ Arbeitsunfälle ■ Wegeunfälle<br />
13<br />
■ Q-Cells AG gesamt ■ Anzahl der Austritte<br />
KRANKHEITSTAGE MIT / OHNE LOHNFORTZAHLUNG<br />
durchschnittl. Quote mit LfZ 2,04 %<br />
durchschnittl. Quote ohne LfZ 0,77 %<br />
Tage<br />
6.826 2.395<br />
■ Krankheitstage mit Lohnfortzahlung ■ Krankheitstage ohne Lohnfortzahlung<br />
24
NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />
VERANTWORTUNG FÜR DIE GESELLSCHAFT<br />
Für die Q-Cells AG besteht gesellschaftliche Verantwortung über die<br />
Sicherung von Arbeitsplätzen und den Umgang mit den eigenen Mitarbeitern<br />
hinaus aus zwei Elementen:<br />
Zum einen hat das Unternehmen den Anspruch, die öffentliche Debatte<br />
über die Politik zur Förderung Erneuerbarer Energien vor allem in Deutschland,<br />
aber auch in anderen Staaten Europas und der Welt sowie auf<br />
der Ebene der Europäischen Union aktiv mitzugestalten und ihre Kompetenz<br />
auf dem Gebiet einzubringen. Zu diesem Zweck engagiert sich die<br />
Q-Cells AG in den entsprechenden Industrieverbänden auf deutscher und<br />
europäischer Ebene und sucht das direkte Gespräch mit Politikern unterschiedlicher<br />
Parteien sowie den entsprechenden Ministerien.<br />
Daneben sehen wir uns als „Corporate Citizen“ der Region, in der wir<br />
beheimatet sind, und aus der die meisten Mitarbeiter stammen. Der<br />
Landkreis Bitterfeld im Bundesland Sachsen-Anhalt zählt nicht unbedingt<br />
zu den wirtschaftlich stärksten Landstrichen Deutschlands. Nach<br />
dem Zusammenbruch der DDR sind hier in der Region Zehntausende von<br />
Arbeitsplätzen in der chemischen und in der Filmindustrie verschwunden.<br />
Zugleich mussten ungeheure Anstrengungen unternommen werden, um<br />
die massiven Umweltschäden aus dieser Erblast zu beseitigen. Bei einer<br />
offiziellen Arbeitslosenquote von 16 bis 22 % in den umliegenden Landkreisen<br />
(zum 31.12.<strong>2006</strong>; Deutschland gesamt 9,6 %) und einem deutlich<br />
unter dem Bundesdurchschnitt liegenden Bruttoinlandsprodukt pro<br />
Kopf braucht man nach Problemen nicht lange zu suchen, wobei die<br />
Abwanderung gerade junger Menschen das größte ist: Hier tickt eine<br />
demographische Zeitbombe.<br />
Vor diesem Hintergrund engagiert sich die Q-Cells AG auf vielfältige Art<br />
und Weise. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung regionaler<br />
Sportvereine und vor allem deren Jugendarbeit. In ländlich und kleinstädtisch<br />
strukturierten Regionen spielen Sportvereine nach wie vor eine zentrale<br />
Rolle für die Betreuung und Integration Jugendlicher, und ihre<br />
Erfolge fördern Stolz und Zusammengehörigkeitsgefühl. Daher werden wir<br />
die erfolgreiche Arbeit der Vereine auch weiterhin fördern.<br />
Nicht zuletzt unterstützen wir die regionalen Behörden und Wirtschaftsagenturen<br />
gerne und nach Kräften bei der Werbung für den Wirtschaftsstandort.<br />
Ob mit Beiträgen für Publikationen, Messeauftritten oder Mitarbeit<br />
in breiten Initiativen für Regionalentwicklung – die Q-Cells AG versucht<br />
täglich, der Region etwas von dem zurückzugeben, was sie an<br />
Unterstützung erfahren hat.<br />
Die Q-Cells AG ist fest davon überzeugt, dass die Solarenergie langfristig<br />
die wichtigste Energiequelle sein wird. Aber wir wissen auch, dass es bis<br />
dahin noch ein weiter Weg ist. So haben wir momentan noch die eigentlich<br />
paradoxe Situation, dass die Photovoltaik gerade dort kaum angewandt<br />
wird, wo eigentlich die idealen Bedingungen herrschen. In den<br />
allermeisten so genannten Entwicklungsländern scheint nicht nur die<br />
Sonne, sondern es existieren auch vielerorts keine funktionierenden<br />
Stromnetze. In solchen Fällen ist die Photovoltaik mittel- bis langfristig<br />
betrachtet bereits heute konkurrenzlos günstig – aber die vergleichsweise<br />
hohen Investitionskosten stellen ein massives Hindernis für die Ausbreitung<br />
dar. In dieser Situation ist das Engagement von Hilfsorganisationen<br />
gefragt, um bei der Anschaffung von Solarmodulen zu helfen und<br />
Bewusstsein zu schaffen. Die Q-Cells AG unterstützt solches Engagement.<br />
In den vergangenen beiden Jahren haben wir nicht nur Solarmodule<br />
für Elektrifizierungsprojekte in Burkina Faso und Tansania gespendet,<br />
sondern auch die Stiftung Solarenergie mit Spenden unterstützt. Diese<br />
Organisation führt ländliche Elektrifizierungsprojekte in Äthiopien durch.<br />
Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen konnten, das Projekt „Licht für<br />
Bildung“ zur Elektrifizierung vor allem von Schulen in der Provinz Rema<br />
zu einem in Äthiopien mittlerweile viel beachteten Erfolg zu machen. Die<br />
Stiftung möchte aber mehr: eine Infrastruktur im Land aufzubauen, damit<br />
die Bevölkerung die Installation und Wartung und zu einem späteren Zeitpunkt<br />
auch einmal die Produktion der Module selbst übernehmen kann.<br />
Wir sind von diesem Ansatz der „Hilfe zur Selbsthilfe“ überzeugt und<br />
werden daher unsere Unterstützung der Stiftung Solarenergie ausbauen.<br />
Die Q-Cells AG hat sich entschlossen, zu einem der Förderer der „Ethiopian<br />
Solar Energy School“ zu werden, einer geplanten Ausbildungsstätte<br />
für einheimische Fachkräfte. Wir werden es Freiwilligen aus unserem<br />
Unternehmen auch ermöglichen, dort als Lehrkraft tätig zu werden. Das<br />
Projekt zeigt deutlich, dass sich Klimaschutz und Solidarität mit der so<br />
genannten „Dritten Welt“ verbinden lassen. Darüber hinaus sichert sich<br />
Q-Cells bereits heute die Präsenz auf einem Zukunftsmarkt, der langfristig<br />
mit Sicherheit noch eine große Bedeutung gewinnen wird.<br />
„ Licht für Bildung“:<br />
Ein Mitarbeiter der<br />
Stiftung Solarenergie<br />
installiert ein Solarmodul<br />
in Äthiopien.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Quelle: Stiftung Solarenergie<br />
25
GASTBEITRAG<br />
GLOBALE CHANCEN FÜR DIE SOLARENERGIE<br />
Es mag seltsam erscheinen, in Phoenix / Arizona, einem der sonnenreichsten<br />
Orte der Welt, zu sitzen und über ein Solarenergie-Unternehmen,<br />
Q-Cells, zu schreiben, das seinen Sitz in Deutschland, einem nicht gerade<br />
sonnenverwöhnten Land, hat. Doch wem es wie uns darum geht, die<br />
Solarenergie in den USA voranzubringen, hat viel von den deutschen<br />
Solarenergie-Unternehmen und den sie unterstützenden Regierungsvertretern<br />
zu lernen, selbst wenn es in Deutschland keine 300 Sonnentage<br />
im Jahr und mehr – wie bei uns in Arizona – gibt.<br />
Im Januar habe ich ein Team von der Arizona State University (ASU) zu<br />
einem Besuch in der Zentrale von Q-Cells in Thalheim begleitet, wo uns<br />
u.a. von den Fortschritten des Unternehmens bei der Senkung der Produktionskosten<br />
und der Einbeziehung neuer Technologien berichtet<br />
wurde. Neben Q-Cells und vier anderen Solarenergie-Unternehmen sind<br />
wir mit Verantwortlichen des Bundesverbandes für Solarwirtschaft (BSW)<br />
und der Europäischen Vereinigung der Photovoltaikindustrie sowie mit<br />
Herrn Dr. Hermann Scheer, einem langjährigen Verfechter der erneuerbaren<br />
Energien im deutschen Bundestag, zusammengetroffen.<br />
Wie Anton Milner, der CEO von Q-Cells, sagte, befinden wir uns erst am<br />
Anfang der Photovoltaik-Ära, denn die Lösungen für einen endgültigen<br />
Durchbruch der Photovoltaik müssen noch gefunden werden. Doch angesichts<br />
der steigenden ökonomischen und ökologischen Kosten der Energieversorgung<br />
unserer Gesellschaften muss dieser Sektor schnell zur<br />
Reife entwickelt werden. Einer der Gründe für unsere Reise nach Deutschland<br />
war der, herauszufinden, wie wir dazu beitragen können, diesen<br />
Wandel zu beschleunigen.<br />
Die vordergründigste Erkenntnis für uns war die wichtige Rolle, die eine<br />
kluge Regierungspolitik spielen kann, insbesondere wenn sie mit einer<br />
langen Tradition technischer Innovationen Hand in Hand geht. Gesetze,<br />
die die Abnahme des Solarstroms sichern, in Verbindung mit großzügigen<br />
finanziellen Anreizen haben für eine rasche Entwicklung des deutschen<br />
Solarenergie-Marktes gesorgt. Einige der größten deutschen Solarenergie-Unternehmen<br />
sind über den Aufkauf von US-Fertigungsbetrieben in<br />
den Markt eingestiegen. Dagegen ist Q-Cells ein vor Ort gewachsenes<br />
Start-up und ist dadurch weniger durch ererbte Unternehmenstraditionen<br />
gehemmt. Q-Cells legt größten Wert auf Forschung und bezieht einige<br />
seiner besten Ideen aus Partnerschaften mit staatlichen Forschungslabors<br />
und Universitäten. Ein Umfeld zu schaffen, in dem neue kreative<br />
Solarunternehmen ähnlich wie in Deutschland entstehen und erfolgreich<br />
sein können, ist für Arizona grundlegend.<br />
Jonathan Fink ist Vice President<br />
for Research and Economic Affairs<br />
der Arizona State University, einer<br />
der größten forschenden Universitäten<br />
der USA. Die ASU forscht und lehrt<br />
bereits seit den 60er-Jahren im<br />
Bereich der Solarenergie. Jonathan<br />
Fink war Mitglied der Solar Energy<br />
Task Force von Arizona und ist<br />
einer der wich tigsten Entscheidungsträger<br />
zur Entwicklung der Hochtechnologie<br />
in diesem sonnenreichen<br />
Bundesstaat.<br />
Da sich unsere Regierung in Washington – im Gegensatz zur deutschen<br />
– sehr viel Zeit mit der Unterstützung „grüner“ Initiativen gelassen hat,<br />
erhoffen wir uns stärkere Impulse von der Regierung unseres Staates. In<br />
dieser Hinsicht ist Kalifornien mit seinen Milliarden-Investitionen in das<br />
„Millionen-Sonnendächer-Programm“ geradezu ein Paradebeispiel.<br />
Obwohl im Ausland weniger bekannt, hat die Solarbranche in Arizona<br />
ebenfalls Erfolge zu melden. Neben geänderten Steuergesetzen, Rabatten<br />
der Energieversorger für energieeffizientere Geräte und der Reform<br />
des Regulierungssystems ist Arizona jetzt dabei, eine umfassende Roadmap<br />
zur Förderung der Solarenergie umzusetzen, die von unserem Gouverneur<br />
<strong>2006</strong> in Auftrag gegeben wurde.<br />
Nach der Sonne ist das schnelle und von allen US-Staaten stärkste Bevölkerungswachstum<br />
das zweite große Argument Arizonas zugunsten der<br />
Solarenergie. Mit 3,5 Millionen Einwohnern ist die Hauptstadt Phoenix<br />
die fünftgrößte und am schnellsten wachsende Stadt in den USA. Dieses<br />
Bevölkerungswachstum bietet außergewöhnliche Möglichkeiten, Technologien<br />
für erneuerbare Energien in großem Maßstab einzusetzen.<br />
Im Gegensatz zu Deutschland, wo sich die Vertreiber von Solaranlagen<br />
meist auf die Nachrüstung bestehender Gebäude konzentrieren, bieten<br />
gewaltige, „per Masterplan“ konzipierte neue Wohngebiete rund um die<br />
Städte Arizonas die Chance, Photovoltaik-Ausrüstungen in großer Anzahl<br />
über einen Lieferanten zu installieren. Diese neuen Gemeinwesen (und<br />
eigentlich ganze neue Städte) sind dabei, neue Wege für die Nutzung von<br />
erneuerbaren Energien über Steueranreize, gemeinschaftliche Finanzierungsprogramme<br />
und garantierte Abnahmeverträge mit Versorgungsunternehmen<br />
auszuloten.<br />
Ein entscheidender Schritt, um die globale Nutzung der Solarenergie zu<br />
beschleunigen, ist die Internationalisierung sowohl des Marketings als<br />
auch der Forschung. Es war eine Freude für uns, die Erkenntnisse, die wir<br />
in Sachen Solarenergie in Deutschland gewonnen hatten, mit nach Hause<br />
zu nehmen. Jetzt laden wir Sie ein, den Grand Canyon-Staat Arizona zu<br />
besuchen, denn wir würden uns gerne revanchieren und Ihnen unsererseits<br />
etwas zurückgeben.<br />
26
AM LANGEN ENDE DER<br />
SONNENALLEE – DAS<br />
SOLAR VALLEY STELLT<br />
SICH VOR<br />
27
28<br />
SOLAR VALLEY
AM LANGEN ENDE DER SONNENALLEE –<br />
DAS SOLAR VALLEY STELLT SICH VOR<br />
Thalheim – ein kleiner Ort in Ostdeutschland mit etwa 1.500 Einwohnern,<br />
nicht weit von Leipzig, nicht allzu weit von Berlin, und doch etwas<br />
verloren in der weiten, flachen Landschaft, in der die hoch aufragenden<br />
Windräder die einzige Erhebung sind. Wenn da nicht die Baukräne wären<br />
und die mehr oder weniger fertig gestellten Fabrikhallen, die sich in<br />
Richtung Autobahn fast wie an einer Perlenkette aufgereiht erheben.<br />
Was hier entsteht, nennen die Bauherren und die lokalen Politiker voller<br />
Stolz das „Solar Valley“. Denn in all diesen Fabriken entstehen Photovoltaik-Zellen<br />
oder -Module. Und mitten durch führt die Sonnenallee.<br />
Zwar sind die Bäume noch sehr jung und klein, die diese Allee säumen,<br />
aber das mit der Sonne stimmt schon mal. Diese Straße, deren Namen<br />
sowohl das Selbstbewusstsein als auch die listige Selbstironie der Einheimischen<br />
ausdrückt, werden wir entlanggehen, um zu verstehen, was<br />
hier entsteht.<br />
Bevor es losgeht, ein kurzer Gedankenflug nach Kalifornien ins Silicon<br />
Valley – das hat für viele Menschen einen magischen Klang. Von dem Tal<br />
in der Nähe der kalifornischen Metropole San Francisco nahm eine technische<br />
Revolution ihren Ausgang. Die Entwicklung der Region zu einem<br />
Zentrum der Hochtechnologie begann 1951 mit der Einrichtung eines<br />
Forschungs- und Industriegebiets, dem Stanford Industrial Park neben<br />
der weltberühmten Stanford University. Von den 1960er-Jahren an<br />
erlebte das Silicon Valley – korrekt eigentlich Santa Clara Valley – einen<br />
Boom, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte. Hochtechnologieunternehmen<br />
siedelten sich an – Hewlett Packard, Google, IBM oder Apple<br />
sind heute Namen, die die ganze Welt kennt. Die Studenten William<br />
Hewlett und David Packard waren die ersten, die 1938 im Tal eine Elektronikfirma<br />
gründeten. Ihr Unternehmen wirkte wie eine Keimzelle – nach<br />
und nach kamen immer mehr große und kleine Technologieunternehmen<br />
hinzu.<br />
Gemeinsam war vielen dieser Firmen das Grundmaterial, mit dem sie<br />
sich in allen möglichen Veredelungsstufen beschäftigten und das dem<br />
ganzen Landstrich seinen Namen gab: Silizium. Gewonnen aus Sand, in<br />
so großen Mengen auf der Erde vorhanden wie kein anderes Element<br />
außer Sauerstoff, in reiner Form grau und unscheinbar – eigentlich alles<br />
andere als ein Star unter den Elementen. Es ist Hauptbestandteil von<br />
Halbedelsteinen und Schmucksteinen wie etwa Amethyst, Rosen- und<br />
Rauchquarz, Achat, Jaspis und Opal – aber nie hat es Expeditionen in<br />
Bewegung gesetzt, Könige gestürzt oder Kriege ausgelöst. Und doch hat<br />
es die Welt verändert wie kein anderes Element vor ihm. Unser Zeitalter<br />
der lichtschnellen Datenverarbeitung, der elektronischen Steuerungen,<br />
der Hochgeschwindigkeitsdatenbahnen und riesigen Wissensspeicher<br />
wäre ohne Silizium nicht denkbar.<br />
29
30<br />
SOLAR VALLEY THALHEIM
THALHEIM IST TEIL EINER GLOBALEN BEWEGUNG<br />
Ortswechsel – diesmal nicht in Gedanken, sondern real, zurück nach<br />
Wolfen-Thalheim im ehemaligen mitteldeutschen Chemiedreieck der<br />
früheren DDR. Nichts erinnert hier an Kalifornien, aber vieles an die Ausgangslage<br />
im Silicon Valley. Hier wie dort ging es – zunächst einmal – um<br />
Silizium. Und ebenso wie in der Wiege der IT-Revolution steht hier wie<br />
eine Keimzelle ein Unternehmen am Anfang einer Entwicklung. Und die<br />
vielleicht wichtigste Gemeinsamkeit: Auch Wolfen-Thalheim ist mittlerweile<br />
Standort für Unternehmen, die als Teil einer globalen Bewegung das<br />
Angesicht der Welt von Grund auf verändern werden. Im kalifornischen<br />
Silicon Valley wurde der Abschied von der Industriegesellschaft im klassischen<br />
Sinne und der Übergang zur Wissens- und Informationstechnologie<br />
eingeläutet – in Wolfen-Thalheim geht es um den Übergang zu einer<br />
zukunftsfähigen, nachhaltigen Energieversorgung.<br />
DIE ENERGIE DER ZUKUNFT<br />
IST REGENERATIV<br />
Die Energie der Zukunft ist regenerativ<br />
– Wind, Wasser, Biomasse, Geothermie<br />
und Solarenergie sind die<br />
fünf Stichworte für eine Energieerzeugung,<br />
die nicht das Klima schädigt oder unkalkulierbare Risiken in sich<br />
birgt. Das größte Potenzial hat dabei die Sonne. Die Photovoltaik hat deshalb<br />
in den letzten Jahren eine stürmische Entwicklung genommen. Mit<br />
der Q-Cells AG hat sich in Wolfen-Thalheim ein Unternehmen etabliert,<br />
das zu den weltweit größten der Branche gehört. Die Q-Cells AG ist damit<br />
zu einer Keimzelle geworden für eine Region, die sich zu den technologisch<br />
führenden der Photovoltaik zählen kann.<br />
DAS SOLAR VALLEY IST REALITÄT<br />
All dies rechtfertigt den Namen „Solar Valley“. Wolfen-Thalheim ist Solar<br />
Valley, weil von hier nicht einfach nur technologische Impulse ausgehen,<br />
sondern weil es alle Requisiten eines zukunftsweisenden Hochtechnologiestandorts<br />
aufweist: ein Thema von globaler Bedeutung, technologische<br />
Marktführerschaft und international führende Spitzenforschung.<br />
Ausgehend von der Q-Cells AG entwickelt sich ein Zentrum der photovoltaischen<br />
Industrie, das ein Spektrum von Technologien aufspannt wie<br />
nirgendwo sonst auf der Welt.<br />
In einer Hinsicht geht das Solar Valley über sein kalifornisches Vorbild<br />
hinaus: Es geht längst nicht mehr nur um Silizium. In der Photovoltaik<br />
spielt Silizium in Form multi- oder monokristalliner Solarzellen auch<br />
weiterhin die Hauptrolle, alternative Konzepte gewinnen aber deutlich an<br />
Boden. Bei ihnen geht es entweder darum, mit neuen Fertigungsverfahren<br />
und Zellenkonzepten hochreines und wertvolles Silizium einzusparen<br />
– oder gleich ganz darauf zu verzichten und andere Halbleiter für Stromerzeugung<br />
aus Sonnenlicht zu nutzen. Im Solar Valley etablieren sich zurzeit<br />
Unternehmen, die in ihrer Gesamtheit die viel versprechendsten<br />
Technologien der Photovoltaik abdecken. Diese unterschiedlichen Technologien<br />
werden im nächsten Jahrzehnt die kristalline Siliziumtechnologie<br />
in der Photovoltaik nicht verdrängen, sondern sinnvoll ergänzen. Nur<br />
mit allen unterschiedlichen Ansätzen zusammen ist die erforderliche<br />
Energiewende zu schaffen und der riesige Bedarf an photovoltaischer<br />
Stromerzeugung zu decken.<br />
Das Solar Valley wird damit endgültig zur Jobmaschine. Hier werden in<br />
den nächsten Jahren Tausende von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen entstehen.<br />
Quer durch alle Qualifikationen – in der Produktion ebenso wie<br />
in der Logistik, für die Forschung und Entwicklung ebenso wie im Management.<br />
Wie und wo dieses alles passiert, erfährt man auf einem Spaziergang<br />
durch die „Sonnenallee“ – mitten durchs Solar Valley.<br />
31
Q-<strong>CELLS</strong> WÄCHST UND<br />
Wir beginnen unseren Spaziergang an der größten Baustelle von allen.<br />
Hier entsteht die fünfte und größte Produktionslinie der Q-Cells AG, in<br />
der bereits Mitte dieses Jahres die ersten Solarzellen produziert werden.<br />
Thomas Schmidt, der für den Bau zuständige Vorstand, gerät ins Schwärmen:<br />
„Diese Fabrik wird unser neues Meisterstück. Wir gewinnen dadurch<br />
eine zusätzliche Kapazität von 240 MWp. Das wird eine der größten<br />
Solarzellenfabriken der Welt.“ Aber es ist nicht nur die Größe der Halle,<br />
die die Bedeutung ausmacht – auch wenn sie für den Betrachter auf der<br />
Sonnenallee schon ziemlich beeindruckend ist. Auch das Innenleben soll<br />
Maßstäbe setzen: „Wir nehmen all unsere Erfahrungen aus den letzten<br />
Linien mit herüber und können so den Produktionsprozess weiter optimieren“,<br />
sagt Schmidt. „Da wir eine sehr junge Industrie sind, müssen wir in<br />
neuen Linien auch mal etwas ausprobieren, was wir uns gemeinsam mit<br />
den Maschinenherstellern ausgedacht haben. Was sich da bewährt,<br />
kommt in die Linie V, gemeinsam mit neuen Anlagen und Prozessen, von<br />
denen wir uns Fortschritte bei Qualität, Wirkungsgrad und Durchsatz versprechen.“<br />
Es ist also mehr als nur eine neue Halle, in der mehr vom<br />
Gleichen gemacht wird. Neue, bessere Prozesse bringen die Photovoltaik<br />
voran auf ihrem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit. Das ist der Spirit des<br />
Solar Valley.<br />
Direkt nebenan entsteht das Q-Cells-Technikum, die nächste Station auf<br />
unserem Spaziergang. Hier treffen wir den Leiter der Forschung und Entwicklung,<br />
Dr. Jörg Müller.<br />
Herr Müller, was ist das Technikum?<br />
Q-Cells hat einen starken Fokus auf Innovationen und auf<br />
neue Zellkonzepte. Wir kooperieren deshalb mit Universitäten und<br />
Forschungsinstituten und arbeiten gemeinsam an der Weiterentwicklung<br />
der Standard-Solarzelle. Diese Entwicklungen im Labor<br />
– und das heißt konkret: kleinflächige Zellen in kleiner Stückzahl –<br />
wollen wir schnell und effizient in die Serienproduktion über führen<br />
– also großflächige Zellen in großer Stückzahl. Dafür bauen wir<br />
das Technikum.<br />
Wie muss ich mir das Technikum konkret vorstellen?<br />
... als kleine flexible Produktionslinie. Im Technikum installieren<br />
wir Maschinen für neue Produktionsprozesse. Diese Maschinen sind<br />
aber so flexibel, dass wir die unterschiedlichsten Prozesse fahren<br />
können. Das Ziel ist immer das Scale-up von den Laborverhältnissen<br />
zur Serienproduktion.<br />
Was gibt es denn bei der Standardzelle noch zu verbessern?<br />
Prinzipiell fast alles. Im Moment liegt der Wirkungsgrad multikristalliner<br />
Zellen zwischen 15 und 16 %. Unser Ziel ist es, diesen<br />
Wirkungsgrad mittelfristig auf 18 % zu erhöhen. Dafür müssen wir<br />
viele einzelne Prozessschritte in der Zellenfertigung verbessern –<br />
beispielsweise die Kontaktierung oder die optischen Eigenschaften<br />
der Zelle.<br />
Was hat denn der Kunde davon?<br />
Der Kunde erhält eine Zelle mit höherem Wirkungsgrad, also<br />
mehr Energie pro Flächeneinheit. Diese höhere Energieerzeugung<br />
wollen wir mindestens mit den gleichen Kosten, möglichst sogar<br />
weniger, erreichen. Das bedeutet eine Reduktion der Stromgestehungskosten.<br />
Und das ist ein Schritt, um konkurrenzfähig zu<br />
anderen Arten der Stromerzeugung zu werden.<br />
Welche Pfeile haben Sie im Bereich Forschung und Entwicklung<br />
noch im Köcher?<br />
Wir arbeiten daran, die monokristalline Hocheffizienz-Zelle, die<br />
wir bereits auf der Europäischen PV-Konferenz in Dresden vorgestellt<br />
haben, auf die Produktion hochzuskalieren. Das wird ein<br />
echter Turbo mit über 20 % Wirkungsgrad.<br />
32
FORSCHT<br />
Dr. Jörg Müller wird im neuen<br />
Q-Cells-Technikum an besseren<br />
Solarzellen forschen.<br />
33
EverQ<br />
Nach einem nur kurzen Weg erreichen wir ein bereits bekanntes Unternehmen:<br />
Die EverQ GmbH ist ein Joint Venture der Q-Cells AG, der<br />
norwegischen Renewable Energy Corporation ASA (REC) sowie der Evergreen<br />
Solar Inc. aus Marlboro, Massachusetts, USA. Die EverQ GmbH<br />
stellt in einer integrierten Fer tigungslinie Wafer, Solarzellen und - module<br />
her. Sie gehört zwar in die Reihe der Unternehmen, die sich mit kristalliner<br />
Siliziumtechnologie befassen – aber in einer ganz besonderen Weise:<br />
Es gibt keine gesägten Siliziumwafer. Bei EverQ werden die Wafer „gezogen“.<br />
Das von der amerikanischen Evergreen Solar entwickelte String-<br />
Ribbon Verfahren gehört zu den innovativsten der kristallinen Siliziumtechnologie.<br />
Die Waferfertigung beim String-Ribbon Verfahren beginnt mit einer Siliziumschmelze<br />
in einem flachen Tiegel, durch den in vertikaler Richtung<br />
zwei hoch erhitzte Kohlenstoff- oder Quarzfasern gezogen werden – das<br />
sind die so genannten Strings, die dem Verfahren seinen Namen geben.<br />
Das flüssige Silizium bildet nun zwischen diesen beiden Strings eine<br />
dünne Haut, die beim Erkalten zu einem breiten Band – eben dem Ribbon<br />
– auskristallisiert. Dieses Band von durchschnittlich 0,2 mm Dicke wird<br />
anschließend in rechteckige Scheiben geschnitten, die EverQ dann weiter<br />
im klassischen Verfahren der kristallinen Technologie zu Solarzellen<br />
veredelt. Der Wirkungsgrad dieser „bandgezogenen“ Zellen beträgt etwa<br />
14 %.<br />
Der Vorteil des Bandziehverfahrens, wie es EverQ praktiziert, liegt in der<br />
Siliziumersparnis. Beim Standardverfahren – also dem Erschmelzen von<br />
Ingots, die dann zu Wafern zersägt werden – gehen bis zu 40 % des eingesetzten<br />
Siliziums verloren. Dieser großzügige Umgang mit dem immer<br />
noch knappen Solarsilizium ist ein erheblicher Kostenfaktor, ebenso wie<br />
der enorme Energieeinsatz.<br />
Nach nur neun Monaten Bauzeit meldete Richard Feldt, Vorstandschef<br />
von Evergreen Solar, im April <strong>2006</strong> die Fertigung startklar. Die Pro duk -<br />
tion hat eine Jahreskapazität von 30 MWp und beschäftigt 400 Mitarbeiter.<br />
„Dass wir den Aufbau in dieser kurzen Zeit geschafft haben, war nur<br />
durch den vollen Einsatz der beteiligten Unternehmen und vor allem<br />
durch das außergewöhnliche Engagement der Mitarbeiter möglich“,<br />
betont Feldt.<br />
34<br />
Doch damit nicht genug: Neben der großen, schiefergrauen ersten Produktionshalle<br />
entsteht EverQ 2 – das zweite Werk mit einer Produktionskapazität<br />
von 60 MWp wird im zweiten Quartal 2007 die Produktion<br />
aufnehmen. Dann werden noch mehr Module „made in Thalheim“ die<br />
Sonnenallee verlassen.<br />
i<br />
KURZ: STRING-RIBBON ...<br />
... heißt das bei EverQ praktizierte Verfahren. Es unterscheidet<br />
sich vom Standardprozess der kristallinen Technologie<br />
durch die Art der Waferproduktion. Die Wafer werden nicht aus<br />
Ingots gesägt, sondern aus einer flüssigen Siliziumschmelze<br />
„gezogen“. Dabei bildet sich zwischen zwei senkrecht gezogenen<br />
Fasern eine dünne Siliziumhaut – ähnlich wie bei Seifenblasen.<br />
Der Wirkungsgrad der Zellen liegt bei 14 %.
Setzen wir unseren Spaziergang durch die Sonnenallee fort – schräg<br />
gegenüber noch ein bekanntes Unternehmen: Die CSG Solar AG fuhr ihre<br />
Produktionslinie in der neuen, 9.000 Quadratmeter großen Halle im März<br />
<strong>2006</strong> hoch. Die Mitarbeiter um den australischen Vorstandsvorsitzenden<br />
David Hogg erreichten schnell die erste Kapazitätsstufe mit 12 MWp und<br />
konnten diese bis Jahresende <strong>2006</strong> noch einmal verdoppeln.<br />
Bei der CSG Solar verlassen wir endgültig die Standardverfahren der<br />
kristallinen Siliziumtechnologie. Zwar geht es bei CSG auch um Silizium,<br />
aber in einer ganz anderen Form. Siliziumwafer spielen hier keine Rolle<br />
mehr. Die neue Idee verbirgt sich vielmehr hinter dem Namen – CSG<br />
bedeutet „Crystalline Silicon on Glass“. Das Prinzip ist einfach: Die<br />
photovoltaische Absorberschicht wird in großen Flächen auf ein Glassubstrat<br />
abgeschieden.<br />
Um die Lichtausbeute zu erhöhen, wird das Glassubstrat vor dem Auftragen<br />
der Siliziumschichten aufgeraut und eine Antireflexschicht aufgebracht.<br />
In einem speziellen Reaktor scheidet nun ein siliziumhaltiges Gas<br />
auf dem Glassubstrat eine äußerst dünne Siliziumschicht ab, die in einem<br />
weiteren Wärmeprozess auskristallisiert. Diese Schicht ist mit maximal<br />
2 Mikrometer hundert Mal dünner als die herkömmlichen gesägten Wafer.<br />
Den Schluss bildet eine Aluminiumschicht. In weiteren Prozessschritten,<br />
bei denen Laser und Ink-Jet-Techniken eingesetzt werden, wird aus dem<br />
großflächigen Glassubstrat mit dünner Siliziumschicht ein funktionsfähiges<br />
Solarmodul. Der Vorteil des Verfahrens liegt auf der Hand: eine<br />
erhebliche Einsparung von Silizium. Durch den Verzicht auf herkömmliche<br />
Wafer ist CSG völlig unabhängig von der Liefersituation auf dem<br />
Wafermarkt. Außerdem sind CSG-Module überdurchschnittlich leistungsstabil<br />
über die gesamte Lebensdauer.<br />
i<br />
KURZ: CSG ..<br />
... steht für Crystalline Silicon on Glass. Hierbei wird eine<br />
Antireflexschicht und extrem dünne Schicht Silizium – maximal<br />
2 Mikrometer – auf ein preisgünstiges Glassubstrat abgeschieden.<br />
Den Abschluss bildet eine Aluminiumschicht. In der Pilotlinie<br />
in Sydney wird ein Wirkungsgrad von 8,2 % erreicht, im Labor<br />
von 10 %.<br />
35
WAS MACHT<br />
BRILLIANT<br />
234?<br />
Meister des Tandemkonzepts:<br />
Dr. Torsten Brammer ist Cheftechnologe<br />
bei Brilliant 234.<br />
36
Weiter geht es auf unserem Weg durch die Sonnenallee. Brilliant 234.<br />
GmbH ist der etwas merkwürdige, aber prägnante Name eines Unternehmens,<br />
das mit einer wirkungsvollen Verbindung zweier photoaktiver<br />
Schichten seine Kunden überzeugen will. Anfang Januar <strong>2006</strong> fiel mit<br />
einer Entscheidung des Q-Cells-Aufsichtsrats der Startschuss für<br />
Brilliant, im August erfolgte der erste Spatenstich für die mittlerweile fertig<br />
gestellte Produktionshalle. Hier treffen wir auch den technischen<br />
Geschäftsführer, Dr. Torsten Brammer:<br />
Herr Brammer, was macht Brilliant 234.?<br />
Wir stellen photovoltaische Solarmodule auf Basis der Mikromorphtechnologie<br />
her – das ist eine Dünnschichttechnologie.<br />
Da werden doch sicher dünne Schichten auf ein Substrat aufgebracht.<br />
Wie funktioniert denn das genau?<br />
Ganz richtig – wir beginnen mit Glasscheiben, auf denen wir vorderseitig<br />
einen Kontakt aufbringen, der ist durchsichtig, aber auch<br />
elektrisch leitend. Dann scheiden wir gewissermaßen zwei Solarzellen<br />
übereinander ab, nämlich amorphes und mikrokristallines Silizium.<br />
Das geschieht in einer Atmosphäre aus siliziumhaltigem Gas.<br />
Danach stellen wir den Rückkontakt her und mittels Laser die<br />
integrierte Serienverschaltung der Zellen.<br />
Wozu denn zwei photoaktive Schichten? Tut es nicht auch eine?<br />
Eine geht auch, aber zwei sind besser, weil wir damit das Sonnenlicht<br />
besser ausnutzen. Jede photoaktive Schicht nutzt einen speziellen<br />
Bereich des Sonnenlichtspektrums – eine ist spezialisiert<br />
auf den hochenergetischen, die andere auf den niedrigenergetischen<br />
Bereich. Beide ergänzen sich also.<br />
Verglichen mit den Standardmodulen der kristallinen Technologie.<br />
Was ist denn der Vorteil Ihrer Module?<br />
Unsere Herstellungskosten sind sehr viel geringer. Das wiegt den<br />
Nachteil des geringeren Wirkungsgrads auf. Wir verwenden hauchdünne<br />
Schichten von zusammen unter zwei Mikrometern und die<br />
eingesetzten Materialien sind zudem sehr preisgünstig.<br />
Also erwarten Sie keine Engpässe beim Vormaterial?<br />
Nein, die eingesetzten Materialien sind nahezu unbegrenzt verfügbar.<br />
Für welchen Einsatzzweck eignen sich Ihre Module denn am besten?<br />
Unsere Kunden werden die Module in großen Freiflächenanlagen<br />
oder auf großen Dächern einsetzen. Überall dort, wo genügend<br />
Fläche zur Verfügung steht, spielen unsere Module ihre Stärke aus.<br />
Also nicht geeignet fürs Einfamilienhaus?<br />
Nicht unbedingt, sehr wohl aber bei gebäudeintegrierten Anwendungen.<br />
Die Module sehen einfach toll aus – dunkel und homogen.<br />
Wie geht es weiter?<br />
Die ersten Module erwarten wir bald, bis Mitte des Jahres. Zum<br />
Jahresende haben wir dann eine Kapazität von 8 MWp. Kurz darauf<br />
werden wir bereits bei 25 MWp liegen.<br />
Entscheidend ist, was hinten herauskommt. Welche Wirkungsgrade<br />
erzielen Sie denn?<br />
Ein Modul wird bei uns 120 Watt produzieren und wir streben einen<br />
Wirkungsgrad von 8,5 % an, später über 10 %.<br />
i<br />
KURZ: MIKROMORPH ...<br />
... ist eine Wortschöpfung aus mikrokristallin und amorph – damit sind die beiden<br />
Siliziumschichten gemeint, die zusammen auf einem Glassubstrat abgeschieden werden.<br />
Der Clou: Beide Materialien sind für einen speziellen Bereich des Sonnenlichts zuständig<br />
– zusammen beuten sie ein bedeutend größeres Lichtspektrum aus als kristalline<br />
Standardzellen. Der Wirkungsgrad der Module liegt momentan bei etwa 8,5 %, das<br />
Potenzial bei weit über 10 %.<br />
37
CALYXO<br />
Dunkel, homogen und matt glänzend – ein ähnliches Erscheinungsbild<br />
wie die mikromorphen Panels von Brilliant bieten die ersten Solarmodule,<br />
die noch in diesem Frühjahr die Calyxo-Halle verlassen sollen. Dabei handelt<br />
es sich nicht um einen karibischen Tanzpalast, sondern um eine<br />
umfunktionierte Industriehalle ganz am Anfang der Sonnenallee, den wir<br />
nun erreicht haben. Im Mai <strong>2006</strong> war die Errichtung der Halle abgeschlossen,<br />
danach begann die Installation der Prototypenlinie. „Wir<br />
wollen noch in der ersten Jahreshälfte 2007 ein erstes Modul in der<br />
Größe 60 x 120 cm 2 produzieren“, kündigt Calyxos Technischer Geschäftsführer,<br />
Dr. Ralf Wendt, an. „Wenn dieser Meilenstein erreicht ist, bauen<br />
wir die Linie zur Produktionslinie mit einer Jahreskapazität von 25 MWp<br />
aus.“ Die Mitarbeiterzahl wird dann schnell auf über 100 steigen. Die<br />
Zuversicht, diese ehrgeizigen Pläne verwirklichen zu können, gründet sich<br />
auch auf die erfolgreiche Kooperation mit einem amerikanischen Technologiepartner,<br />
der Calyxo eine weltweit exklusive Lizenz für die neue Technologie<br />
erteilt hat.<br />
Die Calyxo GmbH verwendet für ihre Module kein Silizium – auch nicht in<br />
ganz dünnen Schichten. Photovoltaik ist nämlich keineswegs an Silizium<br />
gebunden, vielmehr gibt es mehr als hundert Halbleiter, die den Photoeffekt<br />
zeigen, der Licht in Strom verwandelt. Welchen benutzt Calyxo?<br />
„Wir stellen CdTe-Module her – die chemische Formel steht für Cadmium-<br />
Tellurid“, erklärt Wendt. „Diese Verbindung ist eine der besten Ausgangsstoffe<br />
für Dünnschichtsolarzellen.“<br />
DUNKEL UND MATT<br />
GLÄNZEND – SO SCHÖN<br />
KÖNNEN MODULE SEIN<br />
Den Herstellungsprozess kann man<br />
sich als eine Art kontrollierten Niederschlag<br />
vorstellen: Ein Glassubstrat –<br />
in diesem Fall auf der lichtzugewandten<br />
Seite – erhält als Erstes eine<br />
dünne leitfähige Oxidschicht als Frontkontakt, danach in zwei Durchgängen<br />
die photoaktive CdTe-Schicht. In weiteren Schritten folgt der Rückkontakt.<br />
Die äußerst stabile Verbindung CdTe ist ungiftig. Sowohl Cadmium<br />
als auch Tellur – die Grundstoffe der Verbindung – fallen als Abfallprodukte<br />
in der Verhüttung von verschiedenen Metallen an. Da ist die<br />
Herstellung von Solarmodulen fast schon so etwas wie ein umweltfreundliches<br />
Recycling. Denn nicht nur kann Solarstrom hergestellt werden – es<br />
ist auch noch die Gefahr gebannt, dass das Cadmium in die Umwelt entweicht.<br />
Das Verfahren zeigt viel versprechende Eigenschaften, fährt Wendt fort:<br />
„Der Produktionsprozess ist robust und verläuft mit hoher Geschwindigkeit.<br />
Kostenvorteile ergeben sich aus der Verwendung eines preisgünstigen<br />
Substrats und dem geringen Materialverbrauch durch die erzielten<br />
dünnen Schichten.“ Die möglichen Wirkungsgrade liegen deutlich über<br />
10 %. Damit zwar noch unter denen der kristallinen Standardzellen, aber<br />
auch hier wiegen – wie bei den mikromorphen Modulen der Brillant 234.<br />
– die Preisvorteile die geringere elektrische Leistungsfähigkeit mehr als<br />
auf. Eine typische Anwendung: große Freiflächenanlagen.<br />
38
Sorgt mit neuer Technologie<br />
für Kostenvorteile: Dr. Ralf Wendt,<br />
CTO von Calyxo.<br />
i<br />
KURZ: CdTe ...<br />
... ist die Kurzbezeichnung für Cadmium-Tellurid. Dieses<br />
quasi keramische Material ersetzt das üblicherweise verwendete<br />
Silizium als photoaktive Schicht. Die Abscheidung dieser Schicht<br />
erfolgt in einem technisch anspruchsvollen Prozess aus der<br />
Gasphase des Ausgangsstoffes CdTe. Die so produzierten Module<br />
gehören mit einer anthrazitähnlichen bis dunkelgrünen Färbung<br />
und den charakteristischen feinen Querlinien zu den „elegantesten“<br />
auf dem Photovoltaikmarkt. Die möglichen Wirkungsgrade<br />
liegen bei über 10 %.<br />
39
SOLIBRO<br />
Wo heute noch Wiese ist, soll eine Solarfabrik<br />
entstehen: eine große Aufgabe für Johannes<br />
Segner, COO von Solibro.<br />
i<br />
KURZ: CIGS ...<br />
... steht für eine Kombination der Elemente Kupfer, Indium,<br />
Gallium und Selen, die zusammen die photoaktive Schicht bilden.<br />
Diese Elemente werden in einem komplexen Prozess auf ein Trägermaterial<br />
– meistens Glas – aufgedampft. Die homogenen, schwarzen<br />
CIGS-Module enthalten also kein Silizium. Wirkungsgrade von 12 %<br />
in der Massenfertigung sind möglich.<br />
Der jüngste Q-Cells-Ableger, der das bereits bestehende Technik-Portfolio<br />
in Richtung Dünnschicht ergänzt, ist die Solibro GmbH. Das Joint<br />
Venture zwischen der Q-Cells AG und der schwedischen Solibro AB wurde<br />
erst im November <strong>2006</strong> beschlossen – Q-Cells ist mit einem Anteil von<br />
67,5 % beteiligt. Eine Baustelle gibt es noch nicht zu bestaunen – aber<br />
der Bauplatz ist reserviert. Bald soll hier die erste Fabrik gebaut werden,<br />
mit einer Jahreskapazität von 25 MWp bis 30 MWp und etwa 130 Arbeitsplätzen.<br />
„Unsere Aufgabe ist es, den Fertigungsprozess von Schweden<br />
nach Thalheim zu übertragen und in industrielle Maßstäbe umzusetzen“,<br />
umreißt Solibros Geschäftsführer Johannes Segner die vor ihm liegende<br />
Arbeit.<br />
Das Verfahren, das Solibro AB in mehrjähriger Forschungsarbeit entwickelt<br />
hat, ist mit drei Patenten abgesichert. Auch die CIGS-Technologie<br />
kommt ohne Silizium aus. Das Prinzip: Die photoaktive Schicht aus<br />
Kupfer, Indium, Gallium und Selen wird in einer Vakuumkammer auf das<br />
Trägermaterial aufgebracht. Weitere elektrisch leitende Schichten dienen<br />
als Front- und Rückkontakt. Die Vorteile des Verfahrens beschreibt Segner<br />
so: „Wir haben bei der Herstellung von CIGS-Modulen eine minimale<br />
Anzahl von Einzelprozessen, damit eine große Robustheit des gesamten<br />
Fertigungsprozesses. Außerdem sind wir dabei, den Prozess auf minimalen<br />
Energieverbrauch zu optimieren.“ Beides bedeutet Kosten ersparnis in<br />
beträchtlichem Umfang.<br />
Der schwedische Partner dieses Joint Ventures ist eine Ausgründung des<br />
renommierten Ångström Solar Centers der Universität Uppsala. Das<br />
Potenzial der CIGS-Technologie ist hoch: Auf der Pilotlinie in Uppsala hat<br />
Solibro bereits Module mit einem Wirkungsgrad von mehr als 11,5 %<br />
gefertigt, unter Laborbedingungen mit einer nahezu identischen Technologie<br />
sogar 16,6 % – Weltrekord bei den Dünnschichttechnologien. Die<br />
schwarzen CIGS-Module eignen sich besonders für die Fassaden-, Dachund<br />
Gebäudeintegration. Damit rüstet sich das Solar Valley für einen<br />
weiteren Markt der Zukunft.<br />
40
i<br />
KURZ: FLEXCELL ...<br />
... ist eine Kurzform von „flexibler Zelle“. Dabei geht es<br />
um eine Schicht aus amorphem Silizium, die auf flexible Substrate<br />
wie Kunststofffolien oder Textilien aufgebracht wird. Angestrebt<br />
wird eine Rolle-Rolle-Produktion.<br />
PHOTOVOLTAIK WIRD<br />
TEIL DES ALLTAGS ALLER<br />
MENSCHEN<br />
Wir sind am Ende unseres Spaziergangs<br />
durch die Sonnenallee angelangt<br />
– und stehen vor einer leeren<br />
Wiese. Aber auch dieses bislang<br />
unbebaute Grundstück gehört zur Q-Cells-Perlenkette in der Sonnenallee.<br />
Es ist reserviert für eines der interessantesten Projekte, die die Photovoltaik<br />
dem normalen Konsumenten bieten kann – es führt zu einem<br />
Produkt, das tief in den Alltag vieler Menschen eingreifen könnte.<br />
Es geht um flexible Solarmodule der Marke „Flexcell“. Entwickelt werden<br />
sie von der VHF-Technologies SA aus dem schweizerischen Yverdon-les-<br />
Bains. Basierend auf den Forschungen des Instituts für Mikrotechnologie<br />
an der Universität von Neuchâtel werden Schichten aus amorphem Silizium<br />
auf flexiblen Kunststofffolien – potenziell auch auf Textilien – abgeschieden.<br />
Angestrebt wird eine Rolle-Rolle-Produktion – also eine<br />
Massenfertigung, bei der das Substrat von der Rolle in den Beschichtungsprozess<br />
eingeschleust wird und die fertigen Module wiederum auf<br />
eine Rolle aufgespult werden. Bislang produziert „Flexcell“ kleine Module<br />
für den Outdoor-Gebrauch. Gedacht sind sie für Segler oder andere,<br />
die gerne in der Natur unterwegs sind, aber dabei auf die Vorzüge der<br />
Elektrizität nicht verzichten möchten. Das wird auch in Zukunft eine Kundengruppe<br />
sein – denn Q-Cells möchte die Photovoltaik viel stärker im<br />
Alltag der Menschen verankern als bisher. Aber wenn die industrielle<br />
Massenproduktion anläuft, wird es weit darüber hinausgehen: Anwendung<br />
finden werden die flexiblen Solarmodule in der Gebäudetechnik als<br />
Solar-Dachbahnen, aber auch als Accessoires für Bekleidungstextilien,<br />
Aufladefolien für mobile E-Geräte oder Zeltbeschichtungen.<br />
Die Fertigungskapazitäten für die Großserie werden dann in Thalheim<br />
entstehen – genau hier, am Ende unseres Spaziergangs durch die<br />
Sonnenallee.<br />
41
DIE Q-<strong>CELLS</strong>-AKTIE<br />
STAMMDATEN ZUM 31.12.<strong>2006</strong><br />
Börsenkürzel<br />
QCE<br />
WKN 555866<br />
ISIN<br />
DE0005558662<br />
Bloomberg<br />
QCE:GR<br />
Reuters<br />
QCEG.DE<br />
TecDAX-Notierung seit dem 19. Dezember 2005<br />
Anzahl der Aktien zum 31.12.<strong>2006</strong> 74.446.552<br />
Durchschnittliche Anzahl der Aktien im Jahr <strong>2006</strong> 74.072.486<br />
Konzernergebnis je Aktie (unverwässert) 1,29 €<br />
Konzernergebnis je Aktie (verwässert) 1,21 €<br />
Marktkapitalisierung zum 31.12.<strong>2006</strong> 2.536 Mio. €<br />
Jahreshöchststand 48,03 €<br />
Jahrestiefststand 24,33 €<br />
Jahresschlusskurs 34,07 €<br />
POSITIVE ENTWICKLUNG IM GESCHÄFTSJAHR <strong>2006</strong><br />
Die internationalen Börsen in Europa, den USA und Asien konnten im<br />
Geschäftsjahr <strong>2006</strong> einen erfreulichen Aufwärtstrend verzeichnen. Noch<br />
besser als die Standardwerte – der Dow Jones verzeichnete ein Plus von<br />
14,9 %, der Nikkei erzielte eine Steigerung von 5,9 %, der EuroStoxx<br />
kletterte um 15,1 % und der DAX sogar um mehr als 21 % – haben sich<br />
jedoch die Aktien der kleineren und mittleren Unternehmen entwickelt.<br />
Der MDAX konnte auf fast 9.405 Punkte steigen, was einem Plus von<br />
über 27 % entspricht, der TecDAX, der Leitindex der 30 führenden deutschen<br />
Technologieunternehmen, in dem auch die Q-Cells gelistet ist,<br />
stieg um fast 25 % auf 748 Zähler. Innerhalb des TecDAX haben sich insbesondere<br />
die Solaraktien positiv entwickelt. Die Q-Cells-Aktie konnte<br />
das Jahr <strong>2006</strong> mit einem Wertzuwachs von 38,2 % abschließen und entwickelte<br />
sich somit besser als die vergleichbaren Indices. Der Photon-<br />
Photovoltaik-Aktienindex (PPVX), welcher den internationalen Aktienindex<br />
für die Solarstrombranche widerspiegelt, entwickelte sich auf den<br />
Stand von 2.654,64 Punkten und konnte sich somit im Jahresverlauf um<br />
9,2 % steigern.<br />
Dabei war die Entwicklung der Aktie durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet.<br />
Zu Jahresbeginn konnte die Aktie ihre Gewinne zunächst stark<br />
ausbauen und stieg auf den Höchstkurs von über 48 € (nach Aktiensplit).<br />
Hintergrund war unter anderem die Ankündigung der California Public<br />
Utilities Commission, im Rahmen der so genannten California Solar<br />
Initiative innerhalb der nächsten elf Jahre US$ 3,2 Mrd. für die Subventionierung<br />
von Solaranlagen auf Wohnhäusern bereitzustellen. Das Interesse<br />
US-amerikanischer Investoren hat sich daraufhin nochmals verstärkt.<br />
Ende Januar <strong>2006</strong> hat sich im Rahmen einer so genannten Sekundärplatzierung<br />
die Investmentgesellschaft Fidelity (FMR Corp.) mit mehr<br />
als 10 % an der Q-Cells beteiligt. Der bisherige Aktionär APAX Europe<br />
verkaufte in diesem Zusammenhang den Großteil der bis dahin gehaltenen<br />
Anteile von 11,7 %. Der Freefloat stieg durch diese Transaktion auf<br />
35 % an und damit auch die Gewichtung im Auswahlindex TecDAX.<br />
Im weiteren Verlauf kam es sowohl für die Q-Cells-Aktie als auch für die<br />
anderen Solaraktien zu einer leichten Konsolidierung. Nachdem die<br />
Q-Cells am 19. April die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2005<br />
sowie die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht hatte,<br />
erholte sich der Kurs zunächst. Unmittelbar im Anschluss an diese Meldung<br />
verkaufte der bisherige Hauptaktionär Ströher Finanzholding seine<br />
Anteile (20,5 %) im Rahmen einer kombinierten Aktien- und Umtauschanleihenplatzierung<br />
an institutionelle Investoren. Der Freefloat stieg daraufhin<br />
entsprechend weiter an. Nach diesem Verkauf waren starke<br />
Ge winnmitnahmen zu beobachten, die im Zuge der allgemeinen Marktkorrektur<br />
im Mai noch zunahmen, so dass der Aktienkurs wieder unter 25 €<br />
fiel.<br />
Auch die positiven Meldungen im Juni über die Anteilserhöhung des größten<br />
Aktionärs Good Energies Investments auf über 25 % zu einem Kurs<br />
deutlich oberhalb des Aktienkurses zu diesem Zeitpunkt sowie die<br />
Bekanntgabe der weiteren Ausbaupläne im Kerngeschäft und in den<br />
neuen Technologien konnten der Aktie nur kurzfristige Impulse verleihen.<br />
In der zweiten Jahreshälfte war der Verlauf nicht speziell von Unternehmens-,<br />
sondern eher von Gesamtmarktinformationen wie beispielsweise<br />
geopolitischen Unsicherheiten im Nahen Osten, der Erwartung konstanter<br />
Zinssätze oder fallenden Öl- und Gaspreisen geprägt. Bis zum Jahresende<br />
konnte sich die Q-Cells-Aktie jedoch wieder positiv entwickeln und<br />
schloss das Jahr <strong>2006</strong> mit einem Kurs von 34,07 € bzw. einem Kursplus<br />
von 38,2 %.<br />
Durch den Ablauf von Haltefristen der Altaktionäre im Rahmen des Börsengangs<br />
2005 kam es im vierten Quartal <strong>2006</strong> zu einer weiteren Erhöhung<br />
des Streubesitzes auf knapp über 74 % und damit zu einer weiteren<br />
Erhöhung des Gewichts der Q-Cells-Aktie im TecDAX. Die Aktionärsstruktur<br />
des Unternehmens stellt sich zum 31. Dezember <strong>2006</strong> wie folgt dar:<br />
42
AKTIE<br />
AKTIONÄRSSTRUKTUR ZUM 31.12.<strong>2006</strong><br />
25,43 % 74,57 % 64,49 %<br />
10,08 %<br />
Streubesitz<br />
Good Energies Investments B.V.*<br />
Weitere davon FMR**<br />
* Laut Mitteilung gemäß §§ 21ff.<br />
WpHG vom 07.09.<strong>2006</strong><br />
** Laut Mitteilung gemäß §§ 21ff.<br />
WpHG vom 02.08.<strong>2006</strong><br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
50<br />
AKTIENKURSENTWICKLUNG <strong>2006</strong><br />
Aktienkurs (umbasiert in €)<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
Q-Cells + 38,2 %<br />
TecDAX + 24,6 %<br />
DAX + 21,1 %<br />
PPVX + 9,21 %<br />
20<br />
Jan.<br />
Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
43
HAUPTVERSAMMLUNG IN BERLIN<br />
Die erste ordentliche Hauptversammlung nach dem Börsengang fand am<br />
29. Juni <strong>2006</strong> in Berlin statt. Dabei wurden unter anderem die folgenden<br />
– für die Entwicklung und Finanzierung des Unternehmens – wichtigen<br />
Entscheidungen zur Abstimmung gestellt und mit großer Mehrheit<br />
beschlossen:<br />
Vollständige Gewinnthesaurierung des Jahresüberschusses 2005<br />
Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis<br />
eine alte Aktie zu einer neuen Aktie (Gratisaktie oder Aktiensplit)<br />
Zustimmung zur möglichen Aufnahme einer Options- und / oder<br />
Wandelanleihe im Gesamtnennbetrag von bis zu 1,5 Mrd. €<br />
Erteilung einer neuen Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien<br />
bis zu einer Höhe von 10 % des Grundkapitals<br />
Die Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln wurde nach der<br />
Hauptversammlung durchgeführt und ist nach Eintragung des Beschlusses<br />
in das beim Amtsgericht Stendal geführte Handelsregister wirksam geworden.<br />
Die entsprechende Ausgabe der Berichtigungs- oder Gratisaktien<br />
(„Aktiensplit“) wurde zum 1. August durchgeführt. Die Aktien wurden zu<br />
diesem Zeitpunkt unter der gleichen Wertpapierkennnummer in die laufende<br />
Preisfeststellung einbezogen. Die Einbuchung dieser ab Beginn des<br />
Jahres <strong>2006</strong> gewinnberechtigten Anteile erfolgte für unsere Aktionäre<br />
kostenlos. Durch diesen Aktiensplit hat sich der Aktienkurs rein rechnerisch<br />
halbiert, während sich die Aktienzahl im Depot verdoppelt hat, so<br />
dass der Gesamtwert unverändert blieb. Der Vorteil liegt in der besseren<br />
Liquidität und Handelbarkeit der Aktie, so dass deren Attraktivität insgesamt<br />
gesteigert wird.<br />
Die Hauptversammlung hat ebenso beschlossen, für das abgelaufene<br />
Geschäftsjahr 2005 keine Dividende auszuschütten. Für das starke<br />
Wachstum des Unternehmens investieren wir sowohl im Kerngeschäft als<br />
auch den neuen Technologien deutlich mehr, als uns aus dem operativen<br />
Geschäft an finanziellen Mitteln zur Verfügung steht. Aus diesem Grund<br />
erfolgte auch im Oktober 2005 der Börsengang mit einer Eigenkapitalerhöhung<br />
um ca. 240 Mio. €. Diese Mittel sollen zunächst Gewinn bringend<br />
investiert werden, bevor eine Ausschüttung an unsere Aktionäre erfolgt.<br />
Durch eine entsprechende Steigerung des Unternehmenswerts und damit<br />
des Aktienkurses sehen wir diese Dividendenpolitik als sinnvoll für unser<br />
Unternehmen und unsere Aktionäre an.<br />
INVESTOR RELATIONS<br />
Großen Wert legen wir auf die offene und intensive Kommunikation mit<br />
Analysten, Investoren und Kleinanlegern. Die Akteure an den nationalen<br />
und internationalen Kapitalmärkten benötigen eine Vielzahl an Informationen,<br />
um ihre Investitionsentscheidung zu treffen. Aufgrund dessen<br />
suchen der Vorstand und die Abteilung Investor Relations stetig den<br />
Dialog mit den Marktakteuren, um diesen Erfordernissen gerecht zu werden.<br />
Neben der Teilnahme an nationalen und internationalen Investorenkonferenzen<br />
führten und führen wir sowohl in Deutschland als auch in anderen<br />
europäischen Ländern und den USA regelmäßige Roadshows bei institutionellen<br />
Investoren durch. Neben zahlreichen Investoren- und Analystenbesuchen<br />
am Unternehmensstandort in Thalheim informieren wir im<br />
Rahmen von Telefonkonferenzen über neueste Entwicklungen, die auch in<br />
umfangreichen Unternehmenspräsentationen über das Internet zugänglich<br />
sind. Im vergangenen Geschäftsjahr konnten wir die Beobachtung (so<br />
genannte Coverage) durch Analysten großer Bankhäuser stark ausweiten.<br />
Allein im Jahr <strong>2006</strong> haben zwölf namhafte Banken, wie beispielsweise<br />
die Deutsche Bank, Cheuvreux, Credit Suisse oder Goldman Sachs, die<br />
Q-Cells-Aktie in die Beobachtung aufgenommen, so dass derzeit 18<br />
Institute die Berichterstattung der Q-Cells intensiv verfolgen und Veröffentlichungen<br />
sowie Empfehlungen aussprechen.<br />
Ergebnis dieser offenen, detaillierten und zuverlässigen Information und<br />
Kommunikation war der 3. Platz bei der Verleihung des Capital Investor<br />
Relations-Preises der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset<br />
Management (DVFA). Über 400 Investment Professionals bewerteten die<br />
Kriterien Zielgruppenorientierung, Transparenz, Track Record und Extra<br />
Financial Reporting.<br />
44
AKTIE<br />
Dabei ergab die Auswertung der Umfrage, dass die Stärken der Investor<br />
Relations Arbeit in der Zielgruppenorientierung und in der Transparenz –<br />
das heißt Nachvollziehbarkeit und Offenheit der Informationen – liegen.<br />
In diesen Kategorien belegte die Q-Cells den ersten bzw. zweiten Platz<br />
innerhalb des TecDAX.<br />
Neben diesem Preis für die Investor Relations wurde auch der Service<br />
unserer Geschäftsberichtsbestellung gelobt. Das Rating-Team der Net-<br />
Federation hat im vergangenen Jahr die Bestellprozesse von Print-<br />
Geschäftsberichten untersucht. Insgesamt wurden 110 Unternehmen aus<br />
DAX, MDAX und TecDAX analysiert. Neben der technischen Qualität des<br />
Bestellablaufs wurden auch Punkte wie Bestätigungs-E-Mails für den<br />
Interessenten oder ein zügiger Versand bewertet. Die NetFederation<br />
bescheinigte der Q-Cells sowie der Wacker Chemie AG den besten<br />
Service.<br />
ÄNDERUNGEN NACH DEM BILANZSTICHTAG<br />
Nach dem Bilanzstichtag hat die Q-Cells im Februar dieses Jahres verschiedene<br />
Kapitalmaßnahmen durchgeführt. Erläuterungen hierzu sind<br />
auch im Nachtragsbericht des Lageberichts enthalten.<br />
Im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung hat die Good Energies Investments<br />
B.V. ihre Beteiligung an der Q-Cells deutlich erhöht. Insgesamt hat<br />
die Q-Cells 34.323.579 neue Aktien begeben. Von diesen Aktien wurden<br />
3.753.595 als Stammaktien herausgegeben. Damit erreicht Good Energies<br />
einen Stimmrechtsanteil von 29,9 %. Die weiteren 30.569.984<br />
Aktien sind Vorzugsaktien. Diese Vorzugsaktien sind nicht an der Börse<br />
notiert und gewähren keine Stimmrechte. Good Energies hat jedoch das<br />
Recht, in einem Börsenzulassungsverfahren die Vorzugsaktien in Stammaktien<br />
umzuwandeln und sie für den Börsenhandel zu registrieren. Die<br />
Vorzugsaktien sind mit einem geringen Dividendenvorzug von 3 Cent je<br />
Aktie ausgestattet. Durch die Ausgabe der neuen Aktien hat sich das<br />
Grundkapital des Unternehmens auf insgesamt 109.053.307 € erhöht.<br />
Good Energies hält damit 49,55 % der Gesamtanteile des Unternehmens.<br />
Im Gegenzug hat die Good Energies 88.456.767 Aktien der REC Renewable<br />
Energy Corporation ASA (Høvik, Norwegen) im Rahmen ein Sacheinlage<br />
in die Q-Cells eingebracht. Q-Cells hält damit 17,9 % am wichtigsten<br />
Lieferanten, der für uns ein strategischer und langfristiger Partner ist. Die<br />
Eigenkapitalbasis hat sich durch diese Transaktion deutlich verbessert.<br />
Das Eigenkapital hat sich um ca. 1,1 Mrd. € erhöht und beträgt nunmehr<br />
fast 1,6 Mrd. €. Diese Transaktion in Verbindung mit dem Abschluss<br />
eines langjährigen Liefervertrags mit der norwegischen Elkem Solar über<br />
erhebliche Mengen an metallurgischem Silizium wurde sehr positiv vom<br />
Kapitalmarkt aufgenommen und führte zu entsprechenden Kurssteigerungen<br />
der Q-Cells-Aktie. Die Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten<br />
und -konditionen für das Unternehmen zeigte sich bereits im Rahmen<br />
der Begebung einer Wandelanleihe zwei Tage nach Unterzeichung<br />
dieses Vertragswerks. Zu sehr günstigen Konditionen hat die Q-Cells Mittel<br />
in Höhe von 492,5 Mio. € zur Finanzierung des weiteren Wachstums<br />
aufnehmen können.<br />
Erstmals ist die Q-Cells aufgrund der Kurssteigerungen im Februar größtes<br />
Unternehmen im TecDAX hinsichtlich der Marktkapitalisierung des<br />
Streubesitzes.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
45
KONZERNLAGEBERICHT <strong>2006</strong><br />
SEITE 47 GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE<br />
SEITE 48 DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-<strong>CELLS</strong><br />
SEITE 48<br />
SEITE 49<br />
SEITE 51<br />
SEITE 52<br />
SEITE 52<br />
SEITE 53<br />
SEITE 53<br />
SEITE 54<br />
SEITE 55<br />
SEITE 55<br />
DIE STRATEGIE DER Q-<strong>CELLS</strong>: WACHSTUM UND KOSTENSENKUNG<br />
ERTRAGSLAGE<br />
VERMÖGENSLAGE<br />
FINANZLAGE<br />
INVESTITIONEN UND PRODUKTION<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IM KERNGESCHÄFT<br />
BESCHAFFUNG<br />
ABSATZ<br />
MITARBEITER<br />
DIE NEUEN TECHNOLOGIEN<br />
SEITE 58 NACHTRAGSBERICHT<br />
SEITE 59 RISIKOBERICHT<br />
SEITE 59<br />
SEITE 60<br />
SEITE 63<br />
RISIKOMANAGEMENTSYSTEM<br />
WESENTLICHE RISIKEN<br />
GESAMTRISIKO / FORTBESTANDSRISIKO<br />
SEITE 64 SONSTIGE ANGABEN<br />
SEITE 64<br />
SEITE 64<br />
GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS<br />
BERICHTERSTATTUNG NACH § 315 ABS. 4 HGB<br />
SEITE 66 PROGNOSEBERICHT: WACHSTUM IM<br />
IN- UND AUSLAND SOWIE DIVERSIFIZIERUNG<br />
DER TECHNOLOGIEBASIS<br />
46
KONZERNLAGEBERICHT<br />
GESAMTWIRTSCHAFT UND BRANCHE<br />
Die Weltwirtschaft entwickelt sich weiter dynamisch. Nach einer vorübergehenden<br />
Abschwächung im Jahre 2005 ist die Weltwirtschaft <strong>2006</strong><br />
nach vorläufigen Zahlen um 5,1 % gewachsen. Wachstumsmotoren waren<br />
wie in den vergangenen Jahren die Volkswirtschaften Asiens – allen voran<br />
China mit einem erwarteten Anstieg des Bruttoinlandprodukts (BIP) in<br />
<strong>2006</strong> um 10,5 %. Erfreulich auch die Entwicklung in Lateinamerika: Hier<br />
konnten die Volkswirtschaften die Entwicklung deutlich beschleunigen,<br />
sie wuchsen ähnlich stark wie der Weltdurchschnitt. Mit einem deutlichen<br />
Wirtschaftswachstum konnte auch der Euroraum aufwarten – das reale<br />
Wachstum betrug hier 2,6 % gegenüber mageren 1,3 % in 2005. Mit<br />
einem kontinuierlichen, stabilen Wachstum von um die 3 % präsentierten<br />
sich die Volkswirtschaften Japans und der USA. Und die Aussichten bleiben<br />
gut: Das Jahr 2007 verspricht das fünfte Jahr in Folge zu werden, in<br />
dem die Weltwirtschaft schneller wächst als im langjährigen Durchschnitt.<br />
Allerdings rechnen Ökonomen mit einer leichten Abschwächung der Weltkonjunktur<br />
auf hohem Niveau – ein klassisches Soft Landing mit BIP-<br />
Wachstumswerten um die 4,5 %. Die USA könnten dabei aufgrund eines<br />
Wachstums unterhalb des langjährigen Potenzials als bewährte Wachstumslokomotive<br />
ausfallen. Die relative US-Schwäche dürfte aber durch<br />
die Entwicklung in Asien und Lateinamerika weitgehend kompensiert werden.<br />
Für den Euroraum ist 2007 ähnlich wie <strong>2006</strong> erneut mit einem<br />
Wachstum von über 2 % im Jahresdurchschnitt zu rechnen.<br />
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer nachhaltigen Erholungsphase.<br />
Alle führenden Wirtschaftsinstitute konnten im vergangenen Jahr<br />
ihre Prognosen nach oben korrigieren – am Ende stand 2,7 % für das<br />
gesamte Jahr <strong>2006</strong> auf der Wachstumsskala. Diesen unerwartet hohen<br />
Wert verdankt die deutsche Wirtschaft einer bisher kaum gekannten Jahresendrallye.<br />
Das BIP erhöhte sich im letzten Quartal <strong>2006</strong> um 3,5 %<br />
und lag damit um 0,9 % absolut höher als im dritten Quartal. Diese<br />
außerordentlichen Wachstumsimpulse im vierten Quartal <strong>2006</strong> kamen<br />
sowohl aus dem Ausland als auch aus dem Inland. Der extrem dynamische<br />
Außenhandel zeichnet allerdings für den deutlich größeren Anteil<br />
an der wirtschaftlichen Belebung verantwortlich. Im Inland trugen sowohl<br />
gestiegene Investitionen als auch ein erhöhter privater Konsum – nicht<br />
zuletzt Vorzieheffekte auf die angekündigte Mehrwertsteuererhöhung in<br />
2007 sowie der milde Winter – zum Anstieg des BIP bei.<br />
Im laufenden Jahr sind solche konjunkturellen Sondereffekte bisher nicht<br />
erkennbar. Höhere Belastungen für Konsumenten und Unternehmen, die<br />
etwas nachlassende Dynamik der Weltkonjunktur und die damit verbundene<br />
Verschärfung des Wettbewerbs führen dazu, dass das Wachstum der<br />
deutschen Volkswirtschaft 2007 nicht so hoch ausfallen wird wie <strong>2006</strong>.<br />
Die „Organisation for Economic Cooperation and Development“ rechnet<br />
für Deutschland mit einer Steigerung des BIP von 1,8 %. Wachstumsmotoren<br />
bleiben in Deutschland allen voran der Export und die Unternehmensinvestitionen.<br />
Auch <strong>2006</strong> konnte Deutschland seine Stellung als<br />
Exportweltmeister halten.<br />
Die Wirtschaftsentwicklung hängt am seidenen Faden einer labilen Energieversorgung.<br />
Politische Risiken und der extrem gestiegene Bedarf großer<br />
Schwellenländer wie China und Indien sorgten auch im Vorjahr für<br />
Turbulenzen auf den weltweiten Energiemärkten. Das blieb nicht ohne<br />
Auswirkungen auf die Energiepreise. In Deutschland verteuerte sich in<br />
<strong>2006</strong> importiertes Rohöl um 19,5 %. Dabei stiegen die Einfuhrpreise seit<br />
Jahresbeginn <strong>2006</strong> kontinuierlich an und erreichten im August <strong>2006</strong> mit<br />
fast 80 USD / Barrel historische Höchststände. Seitdem entspannen sich<br />
die Ölmärkte spürbar – im Jahresmittel 2007 ist mit einem Rohölpreis<br />
von etwa 60 USD / Barrel zu rechnen. Diese Einschätzung lässt allerdings<br />
aktuelle politische Risiken außer Betracht – der Rohölpreis ist nach wie<br />
vor einer der Hauptrisikofaktoren für die Weltwirtschaft.<br />
Nachdem bereits in 2005 die Preise für Erdgas um fast 40 % gestiegen<br />
waren, legten sie in <strong>2006</strong> noch einmal um 34,4 % zu. Darüber hinaus<br />
sorgten politische Differenzen des Hauptförderlandes Russland mit ehemaligen<br />
GUS-Staaten – mit Zugriff auf die Transfer-Pipelines – erstmalig<br />
für kurzfristige Lieferausfälle, die eine Diskussion über die Sicherheit der<br />
europäischen Erdgasversorgung auslösten.<br />
Die steigenden Energiepreise und Fragen der Versorgungssicherheit rückten<br />
<strong>2006</strong> erneut die erneuerbaren Energien in den Fokus der Aufmerksamkeit.<br />
Dazu kam seit Herbst <strong>2006</strong> eine Intensivierung der öffentlichen<br />
Debatte um den weltweiten Klimawandel und die auslösenden Faktoren.<br />
<strong>2006</strong> gehörte Meteorologen zufolge zu den sechs heißesten Jahren seit<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
47
Beginn der Aufzeichnungen, 2007 soll im Jahresdurchschnitt noch wärmer<br />
werden. Die Folgen des weltweiten Klimawandels sind unübersehbar<br />
und stellen insbesondere für ärmere Länder eine existenzielle Bedrohung<br />
dar.<br />
Einen Ausweg aus der Klimafalle zeigen erneuerbare Energien auf. Bereits<br />
jetzt spart nach Angaben des Bundesverbands Erneuerbare Energien<br />
(BEE) die Nutzung von Wind- und Wasserkraft, Sonnenenergie, Erdwärme<br />
und Bioenergie weltweit sieben Milliarden Tonnen des Treibhausgases<br />
Kohlendioxid (CO 2<br />
) ein. Ein entschlossener Ausbau erneuerbarer Energien<br />
könnte die klimaschädigenden CO 2<br />
-Emissionen bis zur Mitte des 21.<br />
Jahrhunderts um die Hälfte senken. Dafür müsste der Anteil erneuerbarer<br />
Energien am Endenergieverbrauch auf etwa 50 % gesteigert werden.<br />
In Deutschland hat der Einsatz erneuerbarer Energien einen hohen Stand<br />
erreicht. Die Bereitstellung von Strom, Wärme und Kraftstoffen wuchs<br />
<strong>2006</strong> auf mehr als 200 Mrd. Kilowattstunden – das entspricht dem Energieverbrauch<br />
von zehn Millionen Haushalten. Die erneuerbaren Energien<br />
decken 12 % des deutschen Bruttostromverbrauchs.<br />
Die Photovoltaik zählt dabei zu den dynamischsten Branchen. Hier setzte<br />
sich das weltweite Wachstum auch in <strong>2006</strong> mit einer zweistelligen prozentualen<br />
Zuwachsrate fort. Die vorherrschende Technologie mit einem<br />
Marktanteil von 90 % ist die Fertigung multi- und monokristalliner Zellen<br />
– zunehmend Marktanteile gewinnt die Dünnschichttechnik, die mit sehr<br />
dünnen Siliziumschichten oder mit anderen photoaktiven Halbleitern<br />
arbeitet.<br />
Größter Einzelmarkt war wieder Deutschland – hier gingen <strong>2006</strong> mehr als<br />
100.000 Photovoltaik-Anlagen neu ans Netz. Obwohl die nach wie vor<br />
knappe Versorgung mit Solarsilizium die Auslastung der deutschen Photovoltaik-Industrie<br />
beeinträchtigte, produzierten die deutschen Zellhersteller<br />
nach einer Erhebung des Fachmagazins „Sonne Wind & Wärme“<br />
mit 500 MWp etwa 49 % mehr Solarzellen als 2005. Die auf 2,5 GWp<br />
geschätzte installierte Photovoltaik-Nennleistung in Deutschland war so<br />
in der Lage, rund 2 Terrawattstunden Solarstrom zu produzieren. Der<br />
Gesamtumsatz der Branche stieg um 25 % auf nunmehr € 3,8 Mrd. Für<br />
das laufende Jahr ist mit einer ähnlich dynamischen Entwicklung zu rechnen.<br />
DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER Q-<strong>CELLS</strong><br />
DIE STRATEGIE DER Q-<strong>CELLS</strong>: WACHSTUM UND KOSTENSENKUNG<br />
Das vergangene Jahr stand für die Q-Cells mehr denn je im Zeichen des<br />
profitablen Wachstums. Als eines der wachstumsstärksten Unternehmen<br />
im Zukunftsmarkt Photovoltaik konnten wir unseren Marktanteil weiter<br />
ausbauen und die Position als zweitgrößter Solarzellenhersteller festigen.<br />
Nach dem erfolgreichen Börsengang im Oktober 2005 stehen uns für die<br />
weiteren Expansionspläne ausreichende Eigenmittel zur Verfügung. Diese<br />
Mittel sollen für den Ausbau der Produktionskapazitäten im Kerngeschäft,<br />
die Kommerzialisierung der neuen Technologien sowie die Sicherung der<br />
Rohstoffversorgung eingesetzt werden.<br />
Im vergangenen Jahr konnten wir den Bau der Produktionslinie IV abschließen<br />
und mit dieser auch die volle Kapazität erreichen. Die ersten Fabriken<br />
unserer Beteiligungen EverQ GmbH und der CSG Solar AG nahmen ihre<br />
Produktion auf bzw. wurden fertig gestellt. Wir haben unser Portfolio um<br />
weitere, Erfolg versprechende Technologien mit hohem Kostensenkungspotenzial<br />
ergänzt und zum Teil bereits mit dem Kapazitätsaufbau begonnen.<br />
Um zukünftig dazu beizutragen, dass die Photovoltaik einen spürbaren<br />
Anteil am Energiemix liefert, gibt es für uns zwei wesentliche Säulen<br />
unserer Strategie: Wachstum und Kostensenkung. Trotz der hohen Wachstumsraten<br />
der Vergangenheit ist der Anteil der Photovoltaik in Deutschland<br />
und auch weltweit noch sehr gering. Nur durch weiterhin starkes<br />
Wachstum verbunden mit stetigen Kostensenkungen kann die Photovoltaik<br />
einen signifikanten Anteil an der Stromerzeugung erreichen.<br />
Um als Unternehmen einen entsprechenden Beitrag liefern zu können,<br />
werden wir auch zukünftig die Produktionskapazitäten im Kerngeschäft<br />
weiter ausbauen, durch technologische Verbesserungen die Kosten im<br />
Produktionsprozess senken und in aussichtsreiche neue Technologien<br />
investieren, um so auch den Unternehmenswert weiter zu steigern. Neben<br />
diesen nicht-finanziellen Zielen sind insbesondere die Rohertragsmarge,<br />
die EBIT-Marge und die Umsatzrendite finanzielle Kenngrößen bei<br />
unseren Entscheidungen.<br />
Die folgenden Ausführungen zum Umsatz, zur Ertrags-, Vermögens- und<br />
Finanzlage beziehen sich auf den Konzernabschluss nach IFRS.<br />
In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der Q-Cells alle in- und<br />
ausländischen Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und<br />
assoziierten Unternehmen.<br />
48
KONZERNLAGEBERICHT<br />
Tochterunternehmen<br />
Calyxo GmbH, Thalheim / Deutschland (100 % Beteiligung)<br />
Brilliant 234. GmbH / Deutschland (100 % Beteiligung)<br />
Q-Cells Asia Ltd., Hongkong / China (100 % Beteiligung)<br />
VHF-Technologies SA, Yverdon-les-Bains / Schweiz<br />
(23,44 % Beteiligung)*<br />
* Option auf 51 % der Anteile<br />
ERTRAGSLAGE<br />
Umsatzentwicklung<br />
Wie im vorangegangenen Geschäftsjahr konnte die Q-Cells ihr überdurchschnittliches<br />
Wachstum auch im Jahr <strong>2006</strong> fortsetzen. Wir haben die<br />
Produktionsleistung auf 253,1 MWp (im Vj. 165,7 MWp) gesteigert. Der<br />
Konzernumsatz stieg um 80 % auf € 539,5 Mio. (im Vj. € 299,4 Mio.).<br />
Damit lag das Wachstum der Q-Cells erneut deutlich über dem des Photovoltaik-Weltmarktes,<br />
so dass wir unseren Weltmarktanteil im vergangenen<br />
Jahr auf über 10 % steigern konnten (2005: rd. 9 %).<br />
Derzeit beliefern wir 65 Kunden in über 30 Ländern der Erde. Die wichtigsten<br />
Wachstumsmärkte im Jahr <strong>2006</strong> waren Spanien und Südkorea.<br />
Folgende Übersicht zeigt das aktuelle Produktportfolio der Q-Cells im<br />
Kerngeschäft:<br />
Assoziierte Unternehmen<br />
CSG Solar AG, Thalheim / Deutschland (21,71 % Beteiligung)<br />
The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien / USA<br />
(12,39 % Beteiligung)<br />
Gemeinschaftsunternehmen<br />
EverQ GmbH, Thalheim / Deutschland (33,33 % Beteiligung)<br />
UMSATZENTWICKLUNG IN MIO. €<br />
128,7<br />
2004<br />
299,4<br />
2005<br />
539,5<br />
<strong>2006</strong><br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
PRODUKTPORTFOLIO<br />
Multikristalline Zelle Monokristalline Zelle Multikristalline Zelle<br />
Q5<br />
125 x 125 mm<br />
Q6<br />
150 x 150 mm<br />
Q6M<br />
150 x 150 mm<br />
Q6LM<br />
156 x 156 mm<br />
Q6LTT<br />
156 x 156 mm<br />
Q6LPS<br />
156 x 156 mm<br />
Q8TT3<br />
210 x 210 mm<br />
PRODUKTMEILENSTEINE Q3 2001 Q2 2002 Q4 2003 Q3 2004 Q2 2004 Q1 <strong>2006</strong> 2008<br />
LEISTUNG PRO ZELLE 2,4 Wp 3,3 Wp 3,64 Wp 3,88 Wp 3,65 Wp 3,65 Wp 6,62 Wp<br />
49
Wie bereits im Vorjahr ist das Produkt Q6LTT (156x156 mm) Hauptumsatzträger.<br />
Mit einem Umsatz in Höhe von € 462,5 Mio. entfielen wie im<br />
Vorjahr rund 86 % der Erlöse auf dieses Produkt. Wir erwarten auch für<br />
2007, dass die Q6L-Zelle Hauptumsatzträger bleibt.<br />
Erstmals haben wir die so genannte Q6LPS für einen Kunden in Nordamerika<br />
gefertigt. Da der Modulhersteller eine eigene Kontaktierungstechnologie<br />
im Modul verwendet, sind auf der Vorderseite und auf der<br />
Rückseite der Zelle keine so genannten Busbars (Kontaktstreifen) erforderlich.<br />
Durch diese Art der Kontaktierung erzielt der Kunde eine höhere<br />
Leistungsabgabe im Modul.<br />
Die Aufteilung der Umsätze zeigt folgende Übersicht:<br />
AUFTEILUNG DER UMSÄTZE<br />
11,8 % 88,2 %<br />
Ergebnisentwicklung und Entwicklung wesentlicher GuV-Positionen<br />
Auch im vergangenen Jahr haben sich das Ergebnis der betrieblichen<br />
Tätigkeit (EBIT) und der Jahresüberschuss aufgrund des Unternehmenswachstums<br />
deutlich erhöht. Wie bereits in den Vorjahren konnten wir die<br />
relativen Kosten weiter senken.<br />
Die Rohertragsmarge konnte trotz der gestiegenen Einkaufspreise für<br />
Silizium und Wafer aufgrund von Produktionsprozessoptimierungen, Produktinnovationen<br />
sowie einer leicht verbesserten Relation zwischen<br />
Einkaufs- und Verkaufspreisen geringfügig erhöht werden.<br />
Die Abschreibungen stiegen im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> aufgrund der weiteren<br />
Investitionen in den Fabrikausbau von € 11,3 Mio. im Vorjahr auf<br />
€ 17,8 Mio. Die Abschreibungsquote* ist mit 3,2 % jedoch leicht gesunken<br />
(Vorjahr 3,6 %).<br />
Auch die Personalaufwandsquote sowie der Anteil der sonstigen betrieblichen<br />
Aufwendungen konnten im Jahr <strong>2006</strong> weiter reduziert werden. Die<br />
Personalaufwandsquote* liegt bei ca. 7,8 % (Vorjahr 9,0 %), der Anteil<br />
der sonstigen betrieblichen Aufwendungen* bei 5,7 % nach 5,9 % im Jahr<br />
2005. Im Personalaufwand sind € 6,2 Mio. als Aufwand für die langfristigen<br />
Mitarbeiterbeteiligungsprogramme enthalten.<br />
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) stieg wiederum überproportional<br />
um ca. 105 % auf € 129,4 Mio. (im Vj. € 63,2 Mio.). Die EBIT-<br />
Marge konnte auf 23,2 % erhöht werden (Vorjahr 20,3 %).<br />
■ Monokristalline Zellen<br />
■ Multikristalline Zellen<br />
Der Exportanteil betrug im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> 53,3 % (im Vj. 36,8 %)<br />
und konnte damit gegenüber den Vorjahren entsprechend der strategischen<br />
Zielsetzung wiederum deutlich gesteigert werden. Damit konnte<br />
das ursprünglich für 2008 vorgesehene Ziel, mindestens die Hälfte des<br />
Umsatzes außerhalb Deutschlands zu erlösen, bereits im vergangenen<br />
Jahr erreicht werden. Bis zum Ende des aktuellen Geschäftsjahres streben<br />
wir eine Exportquote von 60 % an. Wir erwarten, dass Deutschland<br />
auch in den nächsten Jahren der wichtigste Markt für Photovoltaik bleiben<br />
wird, jedoch die Wachstumsraten außerhalb Deutschlands noch<br />
höher ausfallen werden.<br />
Das Ergebnis der nach Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen enthält<br />
im Wesentlichen die anteiligen Anlaufverluste aus dem Aufbau der<br />
Produktionslinie der CSG Solar AG in Höhe von € 2,3 Mio. (im Vj. anteiliger<br />
Verlust von € 0,9 Mio.) sowie den anteiligen Jahresüberschuss der<br />
EverQ GmbH in Höhe von € 0,1 Mio. (im Vj. € – 0,8 Mio.). Zusätzlich ist<br />
ein einmaliger, außerordentlicher Ergebnisbeitrag aus der erstmaligen<br />
Konsolidierung des erhöhten EverQ-Anteils in Höhe von € 9,4 Mio. enthalten.<br />
Ohne den einmaligen Ergebnisbeitrag erhöhte sich der Jahresüberschuss<br />
überproportional um 116 % auf € 86,4 Mio. (im Vj. € 39,9 Mio.), nach<br />
Minderheitenanteilen um 120 % auf € 87,7 Mio.<br />
Wie im Vorjahr ist aufgrund der hohen Investitionen keine Dividendenausschüttung<br />
geplant.<br />
* Aufwandsquoten sind jeweils im Verhältnis zu<br />
Umsatz und Bestandsveränderung angegeben.<br />
50
KONZERNLAGEBERICHT<br />
VERMÖGENSLAGE<br />
Die Bilanzsumme der Q-Cells hat sich gegenüber dem Vorjahresstichtag<br />
um € 178,4 Mio. auf € 634,5 Mio. erhöht.<br />
Auf der Aktivseite haben sich die langfristigen Vermögenswerte um 119 %<br />
auf € 276,7 Mio. erhöht. Die Gründe hierfür liegen in den weiteren Investitionen<br />
in das Kerngeschäft sowie die neuen Technologien, im langfristigen<br />
Teil geleisteter Anzahlungen an Siliziumlieferanten sowie in ausgereichten<br />
Darlehen an die EverQ GmbH. Die kurzfristigen Vermögenswerte<br />
haben sich aufgrund des wachsenden Geschäftsumfangs der Q-Cells<br />
gestiegenen Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
auf € 357,8 Mio. erhöht (Vorjahr € 329,6 Mio.).<br />
Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital aufgrund des gestiegenen<br />
und thesaurierten Jahresüberschusses <strong>2006</strong> weiter erhöht. Die Eigenkapitalbasis<br />
konnte somit weiter gestärkt werden.<br />
Die Eigenkapitalquote beträgt – bei einem buchmäßigen Eigenkapital von<br />
€ 440,0 Mio. – zum Bilanzstichtag <strong>2006</strong> rund 69 %. Damit deckt das<br />
Eigenkapital sowohl das gesamte langfristige Anlagevermögen als auch<br />
Teile der kurzfristigen Vermögenswerte.<br />
ERGEBNIS DER BETRIEBLICHEN TÄTIGKEIT (EBIT) IN MIO. €<br />
15 %<br />
■ ■ EBIT<br />
19,6<br />
2004<br />
20 %<br />
EBIT-Marge<br />
63,2<br />
2005<br />
JAHRESÜBERSCHUSS NACH<br />
MINDERHEITENANTEILEN IN MIO. €<br />
10 %<br />
13 %<br />
23 %<br />
16 %<br />
129,4<br />
<strong>2006</strong><br />
9,4<br />
87,7<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
12,0<br />
39,9<br />
2004<br />
2005<br />
<strong>2006</strong><br />
■ ■ Jahresüberschuss nach Minderheitenanteilen ohne einmaligen Ergebnisbeitrag ■ Einmaliger Ergebnisbeitrag<br />
Umsatzrendite (bezogen auf Jahresüberschuss nach Minderheitenanteilen ohne einmaligen Ergebnisbeitrag)<br />
EIGENKAPITAL IN MIO. €<br />
440,0<br />
EIGENKAPITALQUOTE IN %<br />
321,3<br />
69,3 29,6<br />
30,7<br />
34,7<br />
30,7<br />
70,4<br />
69,3<br />
2004<br />
2005<br />
<strong>2006</strong><br />
2004<br />
2005<br />
<strong>2006</strong><br />
■<br />
■ Fremdkapitalquote ■ ■ Eigenkapitalquote<br />
51
FINANZLAGE<br />
Die Ziele der Steuerung finanzwirtschaftlicher Risiken sind die Minimierung<br />
von Ausfallrisiken bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
und die Sicherung einer fristenkongruenten Finanzierung des weiteren<br />
Ausbaus der Unternehmenstätigkeit. Weiterhin ist die Sicherung der<br />
Liquidität im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit von hoher Bedeutung.<br />
Die Verfolgung dieser Ziele wird durch den Einsatz entsprechender<br />
Steuerungssysteme unterstützt.<br />
Der Q-Cells sind aus der betrieblichen Tätigkeit Mittel in Höhe von<br />
€ 23,6 Mio. zugeflossen. Trotz der hohen Mittelbindung für die Position<br />
Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögenswerte in Höhe von € 116,4<br />
Mio. (Anzahlungen für Siliziumlieferungen, höheres Umlaufvermögen<br />
sowie gestiegene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) ist dies<br />
ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Für den Ausbau der Produktionskapazitäten im Kerngeschäft sowie in den<br />
Tochtergesellschaften hat das Unternehmen im Jahr <strong>2006</strong> finanzielle<br />
Mittel in Höhe von € 52,4 Mio. ausgezahlt. Weiterhin wurden € 8,8 Mio.<br />
für die Beteiligungen und € 22,6 Mio. für die Ausreichung von Darlehen<br />
an die EverQ GmbH eingesetzt.<br />
Aus der Finanzierungstätigkeit sind Mittel in Höhe von ca. € 19,8 Mio.<br />
abgeflossen. Die Gründe hierfür liegen hauptsächlich in der Rückzahlung<br />
von Krediten (€ 15,7 Mio.) sowie der Rückführung stiller Beteiligungen<br />
(€ 4,1 Mio.).<br />
Die Liquidität der Gesellschaft war jederzeit gegeben. Es gab keine Forderungsausfälle.<br />
Ausfallrisiken sind derzeit nicht erkennbar.<br />
INVESTITIONEN UND PRODUKTION<br />
Auch im Jahr <strong>2006</strong> wurden die Kapazitäten im Kerngeschäft weiter ausgebaut.<br />
Die Investitionen in Sachanlagen für das Kerngeschäft sowie die<br />
vollkonsolidierten Unternehmen beliefen sich auf insgesamt € 61,8 Mio.<br />
Daneben haben wir finanzielle Mittel in Höhe von € 8,8 Mio. für die<br />
Beteiligungen eingesetzt.<br />
Die Entwicklung der Kapazitäten im Kerngeschäft zeigt folgende Übersicht:<br />
KAPAZITÄTEN ZUM JAHRESENDE IN MWp<br />
170<br />
2004<br />
136<br />
■ Nominalkapazität ■ Produktionskapazität<br />
2005<br />
<strong>2006</strong><br />
Die angegebene Nominalkapazität ist eine theoretisch mögliche Kapazität.<br />
Bei der Berechnung werden bestimmte produkt- und produktionsspezifische<br />
Annahmen zugrunde gelegt. Produktionsunterbrechungen für<br />
Wartung, Instandhaltung, Reinigung sowie Sieb- und Pastenwechsel sind<br />
hierbei jedoch nicht berücksichtigt. Sie ist im Wesentlichen eine Vergleichsgröße.<br />
Zur Ermittlung der Produktionskapazität werden 20 % für<br />
die genannten, nicht vermeidbaren Produktionsunterbrechungen von der<br />
Nominalkapazität abgezogen. Es handelt sich hierbei um eine ungefähre<br />
Angabe, die eine bessere Basis zur Abschätzung der tatsächlich möglichen<br />
Produktionsmenge darstellt.<br />
Mitte des vergangenen Jahres konnten wir den dritten und letzten Teilabschnitt<br />
der Produktionslinie IV fertig stellen, so dass wir zu diesem Zeitpunkt<br />
über eine Nominalkapazität von ca. 350 MWp verfügten. Im<br />
III. Quartal wurden danach der Umbau sowie die Erweiterung der Produktionslinie<br />
I in Angriff genommen. Die Kapazität dieser Linie konnten wir<br />
dadurch verdoppeln. Während des gesamten Jahres <strong>2006</strong> wurden unsere<br />
Produktionslinien ständig optimiert. Durch die Optimierungs- und Erweiterungsarbeiten<br />
stieg unsere Nominalkapazität zum Jahresende <strong>2006</strong> auf<br />
ca. 420 MWp an (Produktionskapazität 336 MWp).<br />
292<br />
234<br />
420<br />
336<br />
52
KONZERNLAGEBERICHT<br />
Wie auch in der Vergangenheit werden wir in den kommenden Jahren<br />
unsere Kapazitäten durch den Bau neuer Produktionslinien weiter ausbauen.<br />
Im November <strong>2006</strong> haben wir mit dem Bau der Produktionslinie V<br />
begonnen. Diese Linie wird in mehreren Teilschritten errichtet und wird<br />
zunächst über eine Nominalkapazität von 240 MWp verfügen. Die ersten<br />
beiden Abschnitte mit einer Nominalkapazität von 120 MWp werden zeitversetzt<br />
um zwei Monate ab Mitte 2007 in Betrieb genommen und bis<br />
zum Jahresende ihre volle Kapazität erreichen. Die Nominalkapazität der<br />
Q-Cells im Kerngeschäft steigt damit auf 540 MWp (Produktionskapazität<br />
432 MWp) zum Ende des Jahres 2007. Der Endausbau der Linie V<br />
wird dann im Jahr 2008 erfolgen. Wie bereits bei den bisherigen Linien<br />
werden neue Verfahren zum Einsatz kommen, so z.B. ein neues Metallisierungskonzept<br />
sowie neue Transportsysteme, um trotz der immer geringeren<br />
Zellstärke die Bruchrate noch weiter zu senken.<br />
Die Produktionsmitarbeiter der Q-Cells arbeiten ganzjährig, sieben Tage<br />
die Woche rund um die Uhr im 4-Schicht-Betrieb. Die Produktionsleistung<br />
konnte im Jahr <strong>2006</strong> um 52,7 % auf 253,1 MWp (165,7 MWp)<br />
erhöht werden.<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IM KERNGESCHÄFT<br />
Ziel der Q-Cells ist es, die Photovoltaik-Technologie schnell und kostengünstig<br />
weiterzuentwickeln, damit sich Solarstrom mittel- bis langfristig<br />
zu einer konkurrenzfähigen Energiequelle entwickeln kann. Um diesem<br />
Ziel gerecht zu werden, investiert die Q-Cells stark im Bereich Forschung<br />
und Entwicklung. Im Jahre <strong>2006</strong> hat die Q-Cells ihre Forschungs- und<br />
Entwicklungskapazitäten im Kerngeschäft (multi- und monokristalline<br />
Zellen) und für neue Technologien erneut deutlich erweitert. Die Q-Cells<br />
verfügt nun über ein Team von 101 hoch qualifizierten PV-Spezialisten.<br />
Damit arbeiten derzeit mehr als 10 % der Beschäftigten im Bereich<br />
Forschung und Entwicklung.<br />
Die ausgeprägte Forschungs- und Entwicklungskompetenz im eigenen<br />
Haus sichert die Q-Cells durch gemeinsame Projekte und eine enge<br />
Zusammenarbeit mit führenden Universitäten und Forschungsinstituten<br />
ab. Zusätzlich bindet die Q-Cells strategische Partner aus vor- und nachgelagerten<br />
Stufen der Wertschöpfungskette in die Optimierung der<br />
Produktionsprozesse und Produkte ein.<br />
Aufgrund der intensiven Investition in Forschungsarbeiten und der ständigen<br />
Prozessoptimierung konnte die Q-Cells auch <strong>2006</strong> große technologische<br />
Fortschritte verzeichnen. So wurde unter anderem im Geschäftsjahr<br />
<strong>2006</strong> in Zusammenarbeit mit den Instituten Fraunhofer ISE, Freiburg<br />
und ISFH, Hameln eine rückseitensammelnde Hocheffizienzzelle entwickelt.<br />
Während auf kleiner Fläche (4 cm²) Wirkungsgrade von über<br />
21,5 % erreicht wurden, erzielte der industriell einsetzbare Zellprozess<br />
auf mittleren Flächen (100 cm²) über 20,5 %. Der Bau einer F&E-Linie<br />
zur Umsetzung dieses und zukünftiger Zellkonzepte wurde im Herbst<br />
<strong>2006</strong> gestartet und wird in Zukunft die Basis für den technologischen<br />
Fortschritt der Q-Cells bilden. Für diese F&E-Linie in Thalheim haben wir<br />
Investitionen in Höhe von ca. € 45 Mio. vorgesehen.<br />
Ein weiterer Fokus lag – wie auch in den Vorjahren – auf der Reduzierung<br />
der Wafer- / Zellenstärke. Da die Materialkosten – und hier wiederum die<br />
Waferkosten – den Hauptkostenblock bei Q-Cells bilden, können durch<br />
die Reduzierung der Dicke der Siliziumverbrauch pro Wp und die damit<br />
einhergehenden Kosten gesenkt werden. Bei unserem Hauptprodukt<br />
Q6LTT lag die Zelldicke im Jahr 2005 noch bei 240 bis 220 µm. Im<br />
ersten Halbjahr <strong>2006</strong> konnten wir die Dicke in enger Kooperation mit<br />
unseren Lieferanten und Kunden auf 200 µm senken. Trotz der weiteren<br />
Dickenreduzierung konnten wir den durchschnittlichen Wirkungsgrad<br />
unserer Zellen durch stetige Prozessoptimierung leicht steigern.<br />
Derzeit testen wir Produkte mit einer Zellstärke von 160 µm, in der zweiten<br />
Jahreshälfte 2007 planen wir zunächst eine Umstellung auf<br />
180 µm.<br />
Unser technologischer Fokus in unserem Kerngeschäft (multi- und monokristalline<br />
Zellen) ist somit klar definiert: In den nächsten Jahren wird<br />
sich die Q-Cells insbesondere auf die weitere Reduktion der Kosten durch<br />
die Steigerung des Wirkungsgrads und die fortgesetzte Verringerung der<br />
Zellenstärke konzentrieren.<br />
BESCHAFFUNG<br />
Auch im Jahr <strong>2006</strong> herrschte aufgrund des starken Wachstums des<br />
Photovoltaik-Sektors ein Engpass beim Rohstoff Silizium. Der Siliziumpreis<br />
stieg ebenso wie in 2005 auch in <strong>2006</strong> an und hat zu erhöhten<br />
Materialeinsatzkosten geführt, die wir durch Produktions- und Produktverbesserungen<br />
und damit einhergehende Kostensenkungen sowie<br />
durch Preiserhöhungen ausgleichen konnten.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
53
Für 2007 sowie 2008 hat die Q-Cells mit Stand zum 31.12.<strong>2006</strong> insgesamt<br />
Silizium und Waferlieferungen im Volumen von 715 MWp vertrag lich<br />
abgesichert. Daneben gibt es weitere mögliche Liefermengen aus<br />
Vertragsverhandlungen, fortlaufenden Liefermengen sowie der zukünftigen<br />
Zellstärkenreduzierung. Diese Mengen belaufen sich insgesamt auf<br />
etwa 351 MWp. Erfahrungsgemäß wird hieraus ein Teil von ca. 30 %<br />
realisiert.<br />
Insgesamt hat die Q-Cells für die Jahre 2007 bis 2018 langfristige<br />
Verträge in einem Umfang von 2.485 MWp mit strategischen Partnern<br />
abgeschlossen, die bereits jetzt einen Teil unseres künftigen, weiter<br />
wachsenden Bedarfs abdecken. Zum Vorjahresstichtag beliefen sich die<br />
gesicherten Liefermengen auf rund 1.460 MWp.<br />
Die Q-Cells verfolgt grundsätzlich eine Politik von Win-win-Partnerschaften<br />
durch langfristige Verträge mit Lieferanten und Kunden. Diese<br />
Unternehmensphilosophie wird uns auch in Zukunft nicht nur bei der<br />
Beschaffung helfen, sondern auch bei der gemeinsamen schnellen Entwicklung<br />
und Umsetzung von Innovationen mit unseren Partnern.<br />
Auch für 2007 und 2008 gehen wir von Engpässen bei der Siliziumverfügbarkeit<br />
aus. Im Vergleich zu unseren Wettbewerbern befinden wir uns<br />
bei der Absicherung der Silizium- und Wafermengen aufgrund unserer<br />
Positionierung sowie der langjährigen engen und sehr guten Zusammenarbeit<br />
mit unseren Hauptlieferanten in einer guten Ausgangslage, um<br />
auch weiterhin hohe Wachstumsraten beim Produktionsvolumen realisieren<br />
zu können.<br />
Der im Februar 2007 abgeschlossene Vertrag mit Elkem Solar über die<br />
Lieferung von metallurgischem Silizium ab Mitte 2008, der detailliert im<br />
Nachtragsbericht beschrieben ist, zeigt dies deutlich.<br />
ABSATZ<br />
Als unabhängiger Spezialist bieten wir unseren Abnehmern ein breites<br />
und leistungsfähiges Produktportfolio. Durch unsere starke Position in<br />
der technologischen Entwicklung gewährleisten wir unseren Kunden, dass<br />
sie stets mit den besten Produkten beliefert werden.<br />
Um unsere starke technologische Position abzusichern, arbeiten wir eng<br />
mit unseren Hauptkunden zusammen. Die gemeinsamen Projekte umfassen<br />
neben der Forschung und Entwicklung sowie der Produktstrategie<br />
auch praktische Fragen wie Formate oder Transportbruchreduzierung. Da<br />
wir gemeinsam an der Optimierung der praktischen Leistungsfähigkeit der<br />
eingesetzten Zelle im Modul arbeiten, unterstützt die Q-Cells nicht nur<br />
die Qualität der mit ihren Zellen ausgestatteten Endprodukte, sondern<br />
steigert auch die Kundenzufriedenheit.<br />
Die Q-Cells profitiert in ihrem Absatzmarkt von der Position als konzernunabhängiger<br />
und nicht integrierter Produzent von Solarzellen.<br />
Wir haben uns in den vergangenen Jahren für viele unabhängige Modulhersteller<br />
als Hauptlieferant sowie langfristiger und verlässlicher Partner<br />
etabliert.<br />
Die Q-Cells strebt an, den Absatz ihrer Produktion langfristig durch<br />
Verträge mit einem breiten internationalen Kundenstamm zu sichern. Es<br />
liegen mittlerweile langfristige Absatzverträge mit Laufzeiten bis zum<br />
Jahr 2019 vor. Die mittel- und langfristige Abnahmesicherheit ermöglicht<br />
es uns, in Verbindung mit der guten Rohstoffversorgung den weiteren<br />
Ausbau unserer Kapazitäten besser zu planen. Wir setzen in unseren Lieferbeziehungen<br />
gezielt auf Abnehmer, die nicht nur über eine gute Bonität,<br />
sondern vor allem auch hohes Wachstumspotenzial – besonders in<br />
den internationalen Märkten – verfügen.<br />
Gemeinsam mit unseren bestehenden, aber auch neuen Kunden hat<br />
die Q-Cells die angestrebte Internationalisierung des Absatzes weiter<br />
vor angetrieben. Unsere Exportquote ist im Jahr <strong>2006</strong> auf 53,3 % (im<br />
Vj. 36,8 %) gestiegen. Ziel für das Ende des Geschäftsjahres 2007 ist<br />
eine Exportquote von 60 %.<br />
Die größten Wachstumsraten verzeichnen wir außerhalb Europas in Nordamerika<br />
(USA, Kanada und Mexiko) sowie in Asien (Korea, Indien, Hongkong,<br />
Thailand, China). Auch in weiteren Zukunftsmärkten wie Südeuropa<br />
konnten wir unsere Position weiter ausbauen. Seit dem Jahr 2002 sind<br />
wir beispielsweise in Spanien aktiv und arbeiten mittlerweile mit drei<br />
bedeutenden Modulherstellern auf dem spanischen Markt zusammen.<br />
Darüber hinaus beliefern wir unter anderem Kunden in Italien, Griechenland,<br />
Zypern und der Türkei.<br />
Seit dem Jahr 2001 arbeitet Q-Cells mit dem größten afrikanischen<br />
Modulhersteller Tenesol (Tochtergesellschaft von EDF und TOTAL) zusammen.<br />
Die Absatzmengen an diesen Partner konnten wir jedes Jahr deutlich<br />
erhöhen. Eine signifikante Anzahl von Solarmodulen in Elektrifizierungsprogrammen<br />
in Afrika, Asien und Südamerika ist dadurch mit<br />
unseren Solarzellen bestückt.<br />
54
KONZERNLAGEBERICHT<br />
MITARBEITER<br />
Mit dem anhaltend hohen Wachstum unserer Produktion haben wir auch<br />
im vergangenen Jahr zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Die<br />
Q-Cells beschäftigte konzernweit per Ende <strong>2006</strong> insgesamt 964 (Ende<br />
2005: 767) Mitarbeiter (inkl. Vorstand und Auszubildende). Die Zahl der<br />
Beschäftigten ist damit zum Jahresende <strong>2006</strong> im Vergleich zum Vorjahresstichtag<br />
um 26 % gestiegen. Neben dem Bereich Produktion sind die<br />
meisten Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Ende<br />
des vergangenen Jahres umfasste dieser Bereich insgesamt 101 Beschäftigte.<br />
Die Zahl der Auszubildenden lag Ende <strong>2006</strong> bei 39 (Ende 2005:<br />
25) und soll zukünftig deutlich erhöht werden.<br />
Die kontinuierliche Fortentwicklung der Qualifikation unserer Mitarbeiter<br />
ist für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens von besonderer<br />
Bedeutung. Im Jahr 2005 haben wir ein internes Personalentwicklungsund<br />
Ausbildungssystem („Q-Cells Academy“) aufgebaut und im vergangenen<br />
Jahr weiterentwickelt. Die Spanne der angebotenen Aus- und<br />
Weiterbildungen reicht von intensivem Englischunterricht und Schulungen<br />
in Bereichen wie Wachstumsmanagement, Arbeitsrecht und Projektmanagement<br />
bis hin zu gezielten, auf die einzelnen Mitarbeiter und ihren<br />
Arbeitsbereich zugeschnittenen Weiterbildungsangeboten und Business-<br />
Coaching für alle heutigen und angehenden Führungskräfte der Q-Cells.<br />
Die Q-Cells ist bestrebt, alle Mitarbeiter leistungsbezogen am Gewinn des<br />
Unternehmens zu beteiligen. Daher umfassen die Vergütungen nahezu<br />
aller Beschäftigten variable leistungsabhängige Bestandteile in Form von<br />
Boni und Tantiemen, die sich sowohl an der Erreichung unternehmensspezifischer<br />
als auch persönlicher Ziele orientieren. So sind beispielsweise<br />
im Bereich der Produktion Bonuszahlungen in Abhängigkeit von Kennzahlen<br />
wie Durchsatz oder Bruchquote vereinbart. Darüber hinaus haben<br />
wir im Jahr 2005 und <strong>2006</strong> verschiedene Aktienoptionsprogramme für<br />
unsere Mitarbeiter aufgelegt. Die Zuteilung von Aktienoptionen ist an die<br />
Erfüllung zu Beginn des Jahres festgelegter ambitionierter Ziele sowie die<br />
bessere Wertentwicklung der Q-Cells-Aktie im Vergleich zum TecDAX<br />
gebunden.<br />
DIE NEUEN TECHNOLOGIEN<br />
Die derzeitige Schlüsseltechnologie – multi- und monokristalline Solarzellen<br />
basierend auf Siliziumwafern – wird nach unserer Einschätzung mindestens<br />
für die nächsten zehn Jahre die am Markt führende und dominierende<br />
Technologie sein. Gleichzeitig werden neue technologische Entwicklungen<br />
parallel und komplementär dazu mehr und mehr an Bedeutung<br />
gewinnen. Einige dieser Technologien sind zurzeit bereits so weit<br />
entwickelt, dass sie in den nächsten Jahren kommerziell genutzt werden<br />
können. Die Q-Cells beobachtet diese Entwicklungen sehr aufmerksam<br />
und beteiligt sich gezielt an der Entwicklung und Kommerzialisierung<br />
neuer Technologien.<br />
Neben den Investitionen in die EverQ GmbH und die CSG Solar AG in<br />
2005 und <strong>2006</strong> hat die Q-Cells im vergangenen Geschäftsjahr zielgerichtet<br />
in weitere Unternehmen investiert, die viel versprechende Ansätze im<br />
Bereich der neuen Technologie verfolgen. Dabei ist es unser Ziel, in jeder<br />
zukünftig relevanten Technologieplattform investiert zu sein, um somit<br />
ein breites Spektrum an Produkten anbieten zu können. Im Gegensatz<br />
zum Kerngeschäft handelt es sich bei den Dünnschichttechnologien<br />
um integrierte Produktionskonzepte, das heißt, wir produzieren Solarmodule.<br />
String-Ribbon-Technologie: EverQ GmbH, Thalheim<br />
Die signifikante Reduzierung des Siliziumeinsatzes und damit der Produktionskosten<br />
ist Merkmal der String-Ribbon-Technologie, die im Rahmen<br />
der EverQ GmbH kommerzialisiert wird. Die EverQ GmbH ist ein Joint<br />
Venture mit dem US-amerikanischen Unternehmen Evergreen Solar, Inc.,<br />
Marlboro (Evergreen), sowie mit der norwegischen Renewable Energy<br />
Corporation ASA, Høvik (REC).<br />
Die erste voll integrierte Fabrik der EverQ mit einer Produktionskapazität<br />
von 30 MWp, mit deren Bau Mitte 2005 begonnen wurde, hat bereits im<br />
ersten Halbjahr <strong>2006</strong> die Produktion aufgenommen. Das erste Modul<br />
wurde Ende Februar produziert, im April vergangenen Jahres konnte die<br />
Massenproduktion starten und bereits zur Mitte des Jahres wurde der<br />
Break-even erreicht.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
55
Im zweiten Halbjahr <strong>2006</strong> konnte durch einen weiteren Siliziumliefervertrag<br />
mit der norwegischen REC, der eine Gesamtliefermenge von 7.400<br />
Tonnen innerhalb eines Zeitraums von sieben Jahren beginnend ab Mitte<br />
2008 vorsieht, die Rohstoffversorgung für die nächste Ausbaustufe gesichert<br />
werden. Um die Erweiterung der Fabrik in Thalheim noch vor 2008<br />
zu ermöglichen, wurden kurzfristige Siliziumlieferverträge mit REC und<br />
Q-Cells von Mitte 2007 bis Mitte 2008 vereinbart. Aufgrund der gesicherten<br />
Siliziumliefermengen hat EverQ im dritten Quartal <strong>2006</strong> mit dem<br />
Bau einer zweiten integrierten Wafer-, Solarzellen- und Modulfabrik mit<br />
einer Produktionskapazität von 60 MWp begonnen. Der Produktionsstart<br />
wird für das zweite Quartal 2007 erwartet, in den folgenden zwei Quartalen<br />
soll die Produktion auf die volle Kapazität hochgefahren werden.<br />
Ziel der EverQ ist es, bis Anfang 2010 eine Produktionskapazität von 300<br />
MWp zu erreichen.<br />
Die Q-Cells hält nach der Erhöhung der Anteile an der EverQ nunmehr<br />
ebenso wie Evergreen und REC 33,33 % am Unternehmen.<br />
Ende <strong>2006</strong> beschäftigte die EverQ GmbH bereits mehr als 450 Mitarbeiter,<br />
bis zum Ende des Geschäftsjahres 2007 wird eine Verdopplung dieser<br />
Zahl angestrebt.<br />
Siliziumbasierte Dünnschichttechnologie: CSG Solar AG, Thalheim<br />
Das CSG-Dünnschichtverfahren wurde seit 1995 durch die australische<br />
Firma Pacific Solar Pty Limited, Sydney, unter Mitwirkung weltweit führender<br />
Solarexperten entwickelt. Diese Technologie verbindet die Vorteile<br />
der bewährten Silizium-Technologie wie lange Lebensdauer mit den Vorteilen<br />
der Dünnschicht, unter anderem dem niedrigen Materialeinsatz. Im<br />
Produktionsprozess der CSG Solar AG, die diese Technologie sowie die<br />
Pilotlinie in Sydney von der australischen Pacific Solar erworben hat,<br />
kommt Silizium nicht in Form von Wafern zum Einsatz, sondern es wird<br />
direkt aus Silangas gewonnen. Dabei wird eine äußerst dünne Siliziumschicht<br />
mit einer Dicke von weniger als zwei µm direkt auf eine strukturierte<br />
Glasscheibe aufgebracht, die das Sonnenlicht „einfängt“. Danach<br />
wird das Silizium durch Erhitzung kristallisiert. Die dabei entstehende<br />
Schicht wird mit patentierten Laser- und Tintenstrahldruckverfahren weiterverarbeitet,<br />
um die notwendigen elektrischen Kontakte zu erzeugen,<br />
die den Solarstrom aus der Siliziumschicht ableiten.<br />
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte der Bau der ersten Dünnschichtmodulfabrik<br />
mit einer Nominalkapazität von rund 25 MWp nach Lieferverzögerungen<br />
innerhalb des festgesetzten Budgets von € 54 Mio. fertig<br />
gestellt werden. Die ersten Testmodule wurden daraufhin im dritten Quartal<br />
produziert. Durch die länger als erwartet dauernde Optimierungsphase<br />
der einzelnen Produktionsschritte konnte das Unternehmen im vergangenen<br />
Jahr noch nicht mit der Massenproduktion der Solarmodule starten.<br />
Erste Umsätze aus dem Verkauf der Dünnschichtmodule konnten<br />
somit erst ab Anfang 2007 erzielt werden. Für das zweite Quartal 2007<br />
rechnet die CSG Solar mit der Aufnahme des 4-Schicht-Betriebs. Die<br />
Q-Cells hält zum Ende des Geschäftsjahres <strong>2006</strong> einen Anteil von<br />
21,71 % an der CSG Solar. Weitere Aktionäre sind die norwegische REC,<br />
die Private Equity Gesellschaft Apax Partners sowie die Good Energies<br />
Investments.<br />
Als Anerkennung für die technologischen Leistungen gewann die CSG<br />
Solar im November <strong>2006</strong> in San Francisco den „World Technology Award<br />
<strong>2006</strong>“ in der Kategorie „Innovation im Energiebereich“. Dieser Preis wird<br />
vom Veranstalter, dem World Technology Network (WTN), zusammen mit<br />
Partnern, unter anderem New York Stock Exchange, Dow Chemical, Time<br />
Magazine und CNN, an Unternehmen vergeben, die einen signifikanten<br />
Beitrag in ihrem jeweiligen Bereich innerhalb der nächsten 20 Jahre leisten<br />
werden. Weitere Preisträger waren z. B. die Unternehmen Google und<br />
YouTube.<br />
Cadmium-Tellurid-Dünnschichttechnologie: Calyxo GmbH, Thalheim<br />
Die im Jahr 2005 gegründete 100%ige Beteiligung Calyxo GmbH begann<br />
ebenfalls im vergangenen Jahr mit der Errichtung einer ersten Produktionsstätte<br />
für Dünnschichtsolarmodule. Im Gegensatz zur CSG Solar<br />
setzt die Calyxo GmbH jedoch auf eine siliziumfreie Halbleiterschicht<br />
bestehend aus Cadmium-Tellurid, einer stabilen Verbindung zweier<br />
Stoffe, die beide Abfallprodukte bei Verhüttungsprozessen sind. Vorteile<br />
der Technologie sind die günstigen Produktionskosten je Wp und ein für<br />
Dünnschichttechnologien hohes Wirkungsgradpotenzial von über 9 % auf<br />
Modulebene. Diese Vorteile führen zu einem hohen Kostensenkungs-<br />
56
KONZERNLAGEBERICHT<br />
potenzial in der industriellen Produktion. Die Calyxo GmbH hat zur Kommerzialisierung<br />
dieser Technologie eine weltweit exklusive Lizenz erworben.<br />
Weiterer Vorteil dieser Technologie ist eine einfache Produktionsprozessführung<br />
aufgrund des zum Einsatz kommenden so genannten<br />
Atmosphärendruckverfahrens.<br />
Die ursprünglich vorgesehene kleinere Pilotlinie zum Test der Technologie<br />
in Thalheim wird aufgrund der viel versprechenden Laborergebnisse zu<br />
einer ersten Produktionslinie mit einer Nominalkapazität von ca. 25 MWp<br />
ausgebaut. Erste Testmodule werden bereits im ersten Halbjahr 2007<br />
erwartet. Nach Hochlaufen der ersten Produktionslinie sollen in der<br />
Calyxo GmbH ab der ersten Jahreshälfte 2008 ca. 150 Mitarbeiter<br />
beschäftigt werden.<br />
Mikromorphe Silizium-Dünnschichttechnologie:<br />
Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />
Bei der Brilliant 234. GmbH handelt es sich ebenfalls um eine 100 %ige<br />
Tochtergesellschaft der Q-Cells. In der Anfang <strong>2006</strong> gegründeten Gesellschaft<br />
wird eine so genannte mikromorphe Silizium-Dünnschichttechnologie<br />
in die Massenproduktion überführt. Hierbei handelt es sich um ein<br />
so genanntes Tandemkonzept, das heißt, es werden zwei verschiedene<br />
Schichten auf das Trägermaterial – eine Glasplatte – abgeschieden. Durch<br />
die Kombination einer amorphen sowie einer mikrokristallinen Schicht<br />
können deutlich bessere Wirkungsgrade im Vergleich zur herkömmlichen<br />
amorphen Dünnschichttechnologie erzielt werden. Der Wirkungsgrad in<br />
der industriellen Produktion liegt bei ca. 9 % und in Verbindung mit der<br />
groß flächigen, kostengünstigen Abscheidung der notwendigen Halbleiterschichten<br />
besitzt diese Technologie somit ebenfalls ein hohes Kostensenkungspotenzial.<br />
Nach technologischen Vorarbeiten des Instituts für Photovoltaik am Forschungszentrum<br />
Jülich und der Firma Applied Films GmbH & Co. KG<br />
(mittlerweile übernommen von der US-amerikanischen Applied Materials)<br />
begann die Brilliant 234. GmbH Mitte vergangenen Jahres mit dem Bau<br />
der ersten Produktionslinie. In einem ersten Ausbauschritt ist eine Linie<br />
mit einer Produktionskapazität von 8 MWp vorgesehen, die dann bis<br />
Anfang 2008 auf ca. 25 MWp ausgebaut werden soll. Zu Beginn des Jahres<br />
2007 hat das Unternehmen mit der Installation der erforderlichen<br />
Maschinen für die erste Ausbaustufe begonnen. Erste Testmodule erwartet<br />
die Brilliant 234. GmbH im zweiten Quartal 2007. Nach Hochfahren<br />
der zwei Ausbaustufen werden bei dem Unternehmen ab der ersten Jahreshälfte<br />
2008 rund 170 Mitarbeiter beschäftigt sein.<br />
Flexible Dünnschichttechnologie: VHF-Technologies SA,<br />
Yverdon-les-Bains / Schweiz<br />
Das Unternehmen aus dem schweizerischen Yverdon-les-Bains hat mit<br />
dem Institut für Mikrotechnik der Universität Neuenburg unter dem Markennamen<br />
„Flexcell“ eine Technologie entwickelt, um amorphes Silizium<br />
im Nanometerbereich auf einen Kunststoffträger aufzubringen und so<br />
flexible Solarmodule herzustellen. Die Produkte sind somit äußerst biegsam,<br />
sehr dünn und leicht, unzerbrechlich sowie kundenspezifisch herstellbar.<br />
Die Biegsamkeit des verwendeten Trägermaterials aus Kunststoff<br />
ermöglicht die Herstellung im so genannten Rolle-zu-Rolle-Verfahren. Das<br />
Engagement von Q-Cells zielt darauf ab, die Produktionskapazitäten deutlich<br />
auszubauen. Durch dieses Engagement wollen wir zum einen durch<br />
den Ausbau des Endkundengeschäfts von Flexcell die Photovoltaik verstärkt<br />
als Teil des Alltags der Menschen etablieren und zum anderen neue<br />
Märkte in der gebäudeintegrierten Photovoltaik erschließen. Die Q-Cells<br />
hält gegenwärtig 23,44 % der Anteile an VHF-Technologies SA und verfügt<br />
über die Option, diese Beteiligung auf 51 % aufzustocken.<br />
Derzeit baut das Unternehmen eine Pilotlinie mit einer Kapazität von<br />
2 MWp in der Schweiz auf. Erste Module werden bereits produziert und<br />
überwiegend über den Fachhandel für Bootsausstattungen verkauft. In<br />
der ersten Jahreshälfte 2007 wird über den weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten<br />
auf ca. 25 MWp entschieden. Zukünftige Anwendungen<br />
sind unter anderem Dächer mit einer geringen Traglast.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
57
Niedrig-konzentrierende Solartechnologie: The Solaria Corporation,<br />
Fremont, Kalifornien / USA<br />
Im dritten Quartal <strong>2006</strong> hat sich die Q-Cells an der Finanzierung eines<br />
weiteren Start-up-Unternehmens aus der Photovoltaikbranche beteiligt.<br />
Die Solaria Corporation aus Fremont, Kalifornien (USA), hat eine neue,<br />
niedrig-konzentrierende PV-Technologie auf der Basis von Standard-Silizium-Solarzellen<br />
entwickelt. Der Vorteil dieser Technologie liegt darin, dass<br />
durch die zwei- bis dreifache Konzentration des Sonnenlichts die Zahl der<br />
Module deutlich erhöht werden kann, die aus einer bestimmten Menge<br />
Solarzellen produziert werden können. Dabei fügt sich die Technologie<br />
nahtlos in die bestehende Wertschöpfungskette der siliziumwaferbasierten<br />
PV-Technologie ein. Die Produktionsprozesse können darüber hinaus<br />
schnell skaliert werden. Die von Solaria entwickelte Technologie ist für die<br />
Q-Cells interessant, weil sie enormes Potenzial zur Kostensenkung aufweist<br />
und dazu beitragen kann, das Ziel der Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Solarindustrie schneller zu erreichen. Die Q-Cells besitzt einen Anteil von<br />
12,39 % an diesem Unternehmen.<br />
Erste Produkte werden noch im ersten Halbjahr 2007 erwartet.<br />
CIGS-Dünnschichttechnologie: Solibro GmbH<br />
Im November <strong>2006</strong> tätigte die Q-Cells eine weitere Investition in eine<br />
Dünnschichttechnologie als Ergänzung zu ihrem bestehenden Technologieportfolio.<br />
Gemeinsam mit der Solibro AB aus Uppsala, Schweden,<br />
soll die dort entwickelte Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid-(CIGS-) Dünnschichttechnologie<br />
in die Massenproduktion überführt werden. Hierzu<br />
gründeten die Partner Anfang 2007 ein Joint Venture, die Solibro GmbH,<br />
an dem die Q-Cells einen Anteil von 67,5 % hält. Es ist geplant, eine erste<br />
Fabrik in Thalheim zu errichten, die über eine jährliche Produktionskapazität<br />
von 25 bis 30 MWp verfügen wird. Die Entscheidung über den Bau<br />
der ersten Produktionslinie in Thalheim wird bis Mitte 2007 erwartet.<br />
Für diese erste Ausbaustufe plant die Q-Cells Investitionen in Höhe von<br />
€ 60 Mio.<br />
Solibro AB ist eine Ausgründung der CIGS-Forschungsgruppe des renommierten<br />
Ångström Solar Centers an der Universität Uppsala. Die bisherige<br />
Pilotlinie in Uppsala wird in ein Entwicklungszentrum als 100 %iges<br />
Tochterunternehmen der Solibro GmbH überführt. Dieses Zentrum wird<br />
die Produktion technologisch unterstützen und strategisch bedeutende<br />
Weiterentwicklungen der CIGS-Technologie vorantreiben. Solibro AB<br />
beschichtet auf der Pilotlinie in Uppsala Glasträger in industriellen Größen<br />
mit CIGS-Schichten. Hieraus werden bereits heute Module mit Wirkungsgraden<br />
von mehr als 11,5 % hergestellt. Auf der Basis einer nahezu<br />
identischen Technologie haben die Forscher am Ångström Solar Center<br />
unter Laborbedingungen Wirkungsgrade von bis zu 16,6 % (Minimodul)<br />
und 18,5 % (Zelle) erreicht.<br />
Mit diesem Portfolio ist der Q-Cells-Konzern sehr gut aufgestellt, um<br />
zukünftig am Wachstum aller relevanten PV-Technologien teilzuhaben.<br />
NACHTRAGSBERICHT<br />
Nach Ende des Geschäftsjahres <strong>2006</strong> hat sich die Q-Cells durch einen<br />
langfristigen Liefervertrag mit dem zur norwegischen Orkla-Gruppe gehörenden<br />
Unternehmen Elkem Solar (Oslo) die Versorgung mit erheblichen<br />
Mengen an metallurgischem Silizium für die Zeit bis 2018 gesichert, um<br />
ihr weiteres Wachstum im Kerngeschäft zu sichern. Der Vertrag sieht vor,<br />
dass Elkem Solar die Q-Cells ab dem Jahr 2008 mit vertraglich festgelegten<br />
Mengen an metallurgischem Silizium beliefert. Neben einer Grundmenge<br />
– 800 Tonnen im Jahr 2008, 2.800 Tonnen 2009 und jeweils<br />
2.400 Tonnen in den Jahren 2010 bis 2018 – besteht für die Q-Cells die<br />
Option, eine zusätzliche Menge von bis zu 1.600 Tonnen im Jahr 2010<br />
und zwischen 2.500 und 5.000 Tonnen in den folgenden Jahren der Vertragslaufzeit<br />
zu beziehen, sofern Elkem Solar die Produktionskapazitäten<br />
weiter ausbaut. Die Gesamtmenge an Silizium, die im Rahmen des Vertrags<br />
geliefert wird, entspricht voraussichtlich einer Gesamtleistung der<br />
daraus produzierten Solarzellen von mehr als 10 GWp. Das bedeutet,<br />
dass angesichts der bereits heute vertraglich gesicherten Mengen an multikristallinem<br />
und metallurgischem Silizium die Q-Cells voraussichtlich<br />
bereits im Jahr 2010 genügend Material zur Verfügung haben wird, um<br />
mehr als 1 GWp an Solarzellen pro Jahr zu produzieren. Die Grundmenge<br />
entspricht ca. 50 % der von Elkem Solar gegenwärtig geplanten Produktion<br />
(in der ersten Fabrik). Zusätzlich hat Q-Cells die Option auf bis zu<br />
30 % des Produktionsvolumens jeder neuen Produktionsstätte, die Elkem<br />
58
KONZERNLAGEBERICHT<br />
Solar während der Vertragslaufzeit errichtet. Die Preise für das Silizium<br />
basieren auf Marktpreisen. Die Preise für 2008 und 2009 sind festgelegt,<br />
und für die Jahre 2010 und 2011 ist der Preis zu 50 % festgelegt<br />
und zu 50 % variabel, abhängig vom jeweiligen Marktpreis. Ab 2012<br />
bezahlt Q-Cells einen variablen Marktpreis, der jährlich ausgehandelt<br />
wird.<br />
In umfangreichen Tests in der Produktion von Ingots, Wafern und Solarzellen<br />
hat die Q-Cells bestätigt, dass mit dem von Elkem Solar gelieferten<br />
Material, das noch nicht im großen Maßstab industriell hergestellt wird,<br />
vergleichbare Wirkungsgrade erreicht werden können wie mit hochreinem<br />
multikristallinem Silizium, für das ein deutlich aufwändigerer Herstellungsprozess<br />
nötig ist. Für die Herstellung von Siliziumwafern und Solarzellen<br />
muss das metallurgische Material vorerst noch mit hochreinem<br />
Silizium gemischt werden. Versuchsreihen haben gezeigt, dass das Material<br />
durch begrenzte Anpassungen bei Prozess und Produkt ohne Beimischung<br />
verwendet werden kann. Ziel ist es, das anfängliche Mischungsverhältnis<br />
von bis zu 50 % kontinuierlich zu steigern.<br />
Im Zusammenhang mit dem Siliziumvertrag hat die Q-Cells 17,9 % der<br />
Anteile (88.456.767 Aktien) an der REC Renewable Energy Corporation<br />
ASA mit Sitz in Høvik / Norwegen von Good Energies Investments B.V.<br />
(Good Energies) übernommen. Zusätzlich zur Sicherung großer Mengen<br />
an metallurgischem Silizium hat sich die Q-Cells damit am weltweit größten<br />
Hersteller von multikristallinem Silizium sowie von Siliziumwafern für<br />
die Solarzellenproduktion und einem der führenden Photovoltaikunternehmen<br />
der Welt beteiligt.<br />
Weiterhin hat die Good Energies ihre Beteiligung an Q-Cells erhöht. Im<br />
Rahmen einer Sachkapitalerhöhung hat die Q-Cells 34.323.579 neue<br />
Aktien an Good Energies ausgegeben. Von diesen Aktien wurden<br />
3.753.595 als Stammaktien herausgegeben. Damit erreicht Good Energies<br />
einen Stimmrechtsanteil von 29,9 %. Die weiteren 30.569.984<br />
Aktien sind stimmrechtslose Vorzugsaktien, die nicht an der Börse notiert<br />
sind. Good Energies hat jedoch das Recht, in einem Börsenzulassungsverfahren<br />
die Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln und sie für<br />
den Börsenhandel zu registrieren. Die Vorzugsaktien sind mit einem<br />
geringen Dividendenvorzug von 3 Cent je Aktie ausgestattet. Durch die<br />
Ausgabe der neuen Aktien erhöht sich das Grundkapital der Q-Cells auf<br />
€ 109,05 Mio. Good Energies hält nach Abschluss des Geschäfts 29,9 %<br />
des stimmberechtigten Kapitals sowie 49,55 % der Gesamtanteile.<br />
Aufgrund des neuen Siliziumvertrags mit Elkem Solar ist ab 2008 ein<br />
beschleunigtes Wachstum im Kerngeschäft möglich. Zur Finanzierung<br />
dieses Wachstums hat die Q-Cells am 07.02.2007 eine Wandelschuldverschreibung<br />
emittiert. Die Wandelanleihe wurde von der Q-Cells International<br />
Finance B.V., einer im Februar 2007 gegründeten 100%igen Tochtergesellschaft<br />
der Q-Cells mit Sitz in Rotterdam, Niederlande, begeben<br />
und durch die Q-Cells garantiert. Das Emissionsvolumen betrug insgesamt<br />
€ 492,5 Mio. Der Wandlungspreis wurde mit € 66,79 festgelegt.<br />
Dies entsprach einer Prämie von 40 % über dem Referenzpreis der<br />
Stammaktien der Q-Cells in Höhe von € 47,70 je Aktie. Der Kupon der<br />
Wandelanleihe wurde mit 1,375 % festgesetzt, die Laufzeit der Wandelanleihe<br />
beträgt fünf Jahre. Neben den Investitionen in das Kerngeschäft<br />
werden die Mittel in die Errichtung einer Forschungs- und Entwicklungslinie<br />
sowie die Kommerzialisierung von neuen Technologien eingesetzt.<br />
RISIKOBERICHT<br />
Neben unserer klaren strategischen Ausrichtung und dem langfristigen<br />
Marktpotenzial stützt ein Risikomanagementsystem den Fortbestand und<br />
die positive Weiterentwicklung des Q-Cells-Konzerns.<br />
RISIKOMANAGEMENTSYSTEM<br />
Die Q-Cells versteht Risikomanagement nicht ausschließlich als Risikominimierung,<br />
sondern sieht vielmehr auch die enthaltenen Chancen.<br />
Deswegen beschäftigt sich die Q-Cells positiv mit Risiken, nimmt diese<br />
aktiv an und leitet daraus Chancen ab. Unser Risikomanagementsystem<br />
ist somit nicht nur ein wichtiges Instrument zur Absicherung, sondern<br />
auch zur Erreichung unserer Unternehmensziele und zur Zukunftssicherung.<br />
Beispiele für das gezielte Nutzen der sich ergebenden Chancen nach<br />
sorgfältiger Abwägung und Prüfung sind die Investitionen in die neuen<br />
Technologien, der Eintritt in neue Märkte oder aber der Einsatz von neuen<br />
Materialien, wie z. B. dem metallurgischen Silizium, in der Produktion.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
59
Die Chancen und Risiken viel versprechender Technologieansätze werden<br />
in einem umfangreichen Due-Diligence-Prozess beurteilt, um dann bei<br />
positiver Entscheidung zunächst in die Stufe der Pilotproduktion zu investieren<br />
(ca. 25 MWp Kapazität). Nach Validierung der Ergebnisse erfolgt<br />
dann gezielt der weitere Kapazitätsausbau.<br />
Das Risikomanagementsystem der Q-Cells dient der Identifizierung, Kontrolle,<br />
Steuerung und Bewältigung eingegangener Risiken. Zusammenhänge<br />
und Interdependenzen der Einzelrisiken sind der Q-Cells bewusst.<br />
Gegenmaßnahmen werden insbesondere auf ihre Effektivität hin überprüft.<br />
Die Risikobestandsaufnahme erfolgt monatlich. Einmal im Quartal<br />
wird ein Risikobericht erstellt und den verantwortlichen Vertretungsorganen<br />
der Gesellschaft vorgelegt. Bei Identifizierung eines neuen wesentlichen<br />
Risikofaktors erfolgt eine sofortige Risikomeldung an den Vorstand.<br />
Die Ablaufprozesse sind transparent gestaltet und alle Risikoverantwortlichen<br />
für die zugewiesenen Beobachtungsfelder in die Risikokommunikation<br />
einbezogen. Dies ist die ständig aktualisierte Basis für ein permanent<br />
gelebtes Risikobewusstsein, getragen von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
Durch die zeitnahe Rückkoppelung der erzielten Produktions-, Qualitäts-,<br />
Absatz- und Finanzergebnisse und eine Gegenüberstellung mit den<br />
geplanten Werten informiert sich das Management laufend und gezielt<br />
über mögliche Risiken.<br />
Die mit Unterstützung einer auf die Q-Cells zugeschnittenen Risikosoftware<br />
erstellten Steuerungs- und Kontrollmechanismen bilden regelmäßig<br />
die Entscheidungsgrundlage für das Management.<br />
Das Risikomanagement wird permanent weiterentwickelt, sich ändernden<br />
Umfeldbedingungen zeitnah angepasst und zu einem konzernweiten Risikomanagement<br />
ausgebaut, das die Tochtergesellschaften und Beteiligungen<br />
mit einbezieht.<br />
Wichtiger Bestandteil des Risikomanagements der Q-Cells sind z. B. die<br />
abgeschlossenen Versicherungen. Wesentliche Risiken wie Sachanlageschäden<br />
oder Betriebsunterbrechungen sind durch entsprechende Versicherungen<br />
abgedeckt. Wir überprüfen den Versicherungsschutz laufend<br />
und flankieren ihn durch präventive Maßnahmen.<br />
WESENTLICHE RISIKEN<br />
Beschaffungsmarkt<br />
Silizium als wichtigster Rohstoff für die Solarindustrie war in den vergangenen<br />
beiden Jahren der limitierende Faktor des Branchenwachstums.<br />
Der erhebliche Nachfrageüberhang führte in den Jahren 2005 und <strong>2006</strong><br />
zu einer Knappheit in Bezug auf Silizium und Siliziumwafer. Die Verfügbarkeit<br />
des Solarsiliziums wird auch im Jahr 2007 und darüber hinaus die<br />
Wachstumsraten der Branche begrenzen. Da nicht nur die bisherigen Lieferanten<br />
ihre Kapazitäten ausbauen, sondern voraussichtlich auch neue<br />
Lieferanten in den Markt eintreten werden, sieht die Q-Cells ab Ende<br />
2008 eine Entspannung auf der Zuliefererseite. Wir erwarten, dass sich<br />
ab diesem Zeitpunkt die bestehenden Engpässe aufzulösen beginnen und<br />
die Wachstumsraten des Marktes bei weiterem Nachfrageüberhang wieder<br />
ansteigen. Weiterhin werden sich die Verfügbarkeit des metallurgischen<br />
Siliziums sowie ein geringerer Siliziumverbrauch pro Wp (dünnere<br />
Zellen und höhere Wirkungsgrade) positiv auf die Versorgungslage auswirken.<br />
Die Dünnschichttechnologien sind von diesen Versorgungseng pässen<br />
nicht betroffen, da sie entweder signifikant weniger oder gar kein Silizium<br />
benötigen.<br />
Die Q-Cells hat langfristige Lieferverträge mit den bedeutendsten Marktteilnehmern<br />
auf den vorgelagerten Wertschöpfungsstufen der Siliziumund<br />
Waferproduktion abgeschlossen. Eine weitere Diversifizierung der<br />
Zuliefererbasis ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur bedingt möglich, da<br />
nur relativ wenige Unternehmen im Markt aktiv sind. Durch den in 2007<br />
abgeschlossenen Liefervertrag mit Elkem Solar, die Beteiligung an der<br />
REC sowie die Investitionen in verschiedene Dünnschichttechnologien<br />
können diese Risiken jedoch minimiert werden.<br />
Durch ihre verstärkten Anstrengungen in der Rohstoffsicherung ist es der<br />
Q-Cells gelungen, den Mengenbedarf für 2007 sowie 2008 weitestgehend<br />
abzusichern und bereits heute Teile des Bedarfs bis in das Jahr<br />
2018 abzudecken. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dafür ist die Geschäftspolitik,<br />
langfristig angelegte strategische Partnerschaften mit ausgewählten,<br />
leistungsfähigen Lieferanten einzugehen.<br />
60
KONZERNLAGEBERICHT<br />
Absatzmarkt<br />
Das Wachstum der Branche und die Geschäftstätigkeit der Q-Cells werden<br />
auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren stark von den politischen<br />
Rahmenbedingungen zur Förderung erneuerbarer Energien geprägt sein.<br />
In Deutschland, dem derzeitigen Hauptabsatzmarkt der Q-Cells, wird die<br />
Nachfrage sehr stark durch das seit dem 1. Januar 2004 implementierte<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) getrieben. Es sieht eine langfristige<br />
Mindestvergütung (gekoppelt mit einer Abnahmeverpflichtung durch die<br />
Stromnetzbetreiber) für durch Photovoltaik erzeugten Strom vor. Für Ende<br />
2007 ist eine planmäßige Überprüfung des Gesetzes vorgesehen, die<br />
unter Umständen eine Anpassung der Förderbedingungen nach sich<br />
ziehen kann. Derzeit sieht das EEG eine kontinuierliche jährliche Absenkung<br />
der Mindestvergütung von 5 % bzw. 6,5 % vor. Eine deutliche Absenkung<br />
der Einspeisevergütungen als Ergebnis der Überprüfung könnte die<br />
Nachfrage für Photovoltaikanlagen in Deutschland deutlich verringern.<br />
In den vergangenen Jahren haben jedoch die Regierungen vieler weiterer<br />
Länder attraktive Rahmenbedingungen für die Förderung erneuerbarer<br />
Energien geschaffen. Wir erwarten, dass in den nächsten Jahren neben<br />
Japan, Deutschland, Spanien und Kalifornien weitere neue, stabile Märkte<br />
für Photovoltaikprodukte entstehen werden.<br />
Darüber hinaus hat die Q-Cells auch im Jahr <strong>2006</strong> ihr Kundenportfolio<br />
vor allem auf internationalen Märkten weiter diversifiziert und neue Kunden<br />
gewonnen. Wir streben an, die langfristigen strategischen Partnerschaften<br />
mit den wichtigsten Kunden weiter auszubauen und die Zahl der<br />
Kunden, insbesondere im Ausland, weiter zu erhöhen. Auf diese Weise<br />
wollen wir die Abhängigkeit von einzelnen Märkten und insbesondere vom<br />
deutschen Markt verringern.<br />
Photovoltaikanlagen werden in der Regel zu einem wesentlichen Teil<br />
durch Fremdkapital finanziert. Das im langfristigen Vergleich zurzeit niedrige<br />
Zinsniveau und die daraus resultierenden niedrigen Fremdkapitalkosten<br />
haben die Rentabilität von Photovoltaikanlagen positiv beeinflusst.<br />
Ein Anstieg des Zinsniveaus würde durch höhere Fremdkapitalkosten die<br />
Rentabilität von Photovoltaikanlagen reduzieren und könnte damit die<br />
Nachfrage nach Photovoltaikzellen beeinträchtigen. Kurz- und mittelfristig<br />
erwarten wir jedoch keinen signifikanten Zinsanstieg.<br />
Unser Absatzmarkt war auch im vergangenen Jahr weltweit ein Verkäufermarkt.<br />
Die Nachfrage überstieg die produzierte Menge deutlich. Dies wird<br />
voraussichtlich auch für die nächsten Jahre gelten.<br />
Geschäftsbeziehungen<br />
Die Q-Cells unterhält Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Perso -<br />
nen und Unternehmen. Dazu gehören einer der größten Lieferanten der<br />
Q-Cells, die zum REC-Konzern gehörende REC ScanWafer AS, sowie einer<br />
der größten Kunden der Q-Cells, die Solon AG. Aufgrund dieser Beziehungen<br />
können Interessenkonflikte mit und Abhängigkeiten der Gesellschaft<br />
von nahe stehenden Personen bestehen.<br />
Produkte / Produktion<br />
Die Q-Cells gibt als Hersteller und Verkäufer von Photovoltaikzellen<br />
Garantien auf ihre Produkte und ist Gewährleistungsrisiken ausgesetzt.<br />
Q-Cells gewährleistet, dass von ihr gelieferte Zellen für die Dauer von<br />
zehn Jahren mindestens 90 % der Nominalleistung erzielen. Weiterhin<br />
gewährleistet die Q-Cells für Solarmodule für die Dauer von zwanzig Jahren<br />
ab Versanddatum von der Fabrik mindestens 80 % und für die Dauer<br />
von zehn Jahren ab Versanddatum von der Fabrik mindestens 90 % der<br />
vertraglich festgelegten Mindestleistung. Nennenswerte Reklamationen<br />
gab es bisher nicht.<br />
Die Q-Cells produziert ausschließlich an einem Standort. Produktionsausfälle<br />
können sich negativ auf die Finanz- und Ertragslage des Konzerns<br />
auswirken.<br />
Da derzeit in Thalheim vier Fabriken vorhanden sind, führt der Ausfall<br />
einer Fabrik oder eines Teilbereichs nur zu einer teilweisen Einschränkung<br />
der Produktion. Mit der Fabrik V, die ab Mitte 2007 ca. einen Kilometer<br />
von den bisherigen Produktionslinien entfernt in der ersten Ausbaustufe<br />
zur Verfügung steht, können Ausfälle einer Linie oder von Teilbereichen<br />
noch besser aufgefangen werden.<br />
Das noch vorhandene Produktionsausfallrisiko verringern wir durch die<br />
laufende Weiterqualifikation unserer Mitarbeiter sowie die ständige Optimierung<br />
und systematisch überwachte Wartung unserer Anlagen.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
61
Technologie<br />
Die im Kerngeschäft der Q-Cells verwendete mono- und multikristalline<br />
Solarzellentechnologie hat sich in den letzten Jahren trotz einer Vielzahl<br />
verschiedener Dünnschichtkonzepte weiter als Industriestandard etabliert.<br />
Der Marktanteil ist in den letzten Jahren leicht angestiegen und<br />
liegt mittlerweile bei über 90 %. Innerhalb dieser Kategorie überwiegen<br />
die kostengünstigeren multikristallinen Zellen die leistungsstärkeren<br />
monokristallinen Zellen. Auch in den kommenden zehn Jahren wird diese<br />
Technologie aufgrund des weiteren Kostensenkungspotenzials ihre dominante<br />
Stellung behalten. Insgesamt wird jedoch eine zunehmende Bedeutung<br />
der Dünnschichttechnologien erwartet. Diese werden die kristalline<br />
Technologie aber nicht ersetzen, sondern ergänzen. Durch die Dünnschichttechnologien<br />
können neue Einsatzgebiete und Märkte erschlossen<br />
werden, beispielsweise im Freiflächenbereich.<br />
Die Forschung und Entwicklung der Q-Cells basiert auf vier Säulen: In<br />
den letzten Jahren haben wir eines der leistungsfähigsten Forschungsund<br />
Entwicklungsteams im Bereich der Solarzellentechnologie aufgebaut.<br />
Diese Technologiekompetenz im eigenen Hause sichert die Q-Cells durch<br />
gemeinsame Projekte und eine enge Zusammenarbeit mit führenden Universitäten<br />
und Instituten sowie mit strategischen Partnern auf der Lieferanten-<br />
und Abnehmerseite ab.<br />
In aussichtsreichen neuen Zukunftstechnologien engagiert sich die<br />
Q-Cells durch gezielte Investitionen sowie Beteiligungen. Eine eigenständige<br />
Abteilung Strategic Business Development, in der Ende letzten<br />
Jahres mehr als zehn Mitarbeiter tätig waren, beobachtet weltweit aktuelle<br />
Entwicklungen im Bereich der Photovoltaik und sucht nach Technologieplattformen,<br />
mit denen weitere Kostensenkungen realisiert werden<br />
können. In einem breit angelegten Selektionsprozess werden unabhängig<br />
von den verwendeten Materialien die viel versprechendsten Ansätze<br />
ausgewählt. Im Rahmen eines mehrstufigen Due-Diligence-Verfahrens<br />
überprüft die Abteilung die verschiedenen Technologien bezüglich<br />
ihres Potenzials und der Realisierbarkeit. Diese Prüfung bildet die Grundlage<br />
für eine Entscheidung über den Eintritt in die Pilot- bzw. Prototypenphase.<br />
Finanzielle Risiken<br />
Die starke Expansion der Q-Cells erfordert auch weiterhin einen hohen<br />
Kapitalbedarf. Dies gewährleisten wir sowohl durch eine starke Eigenkapitalbasis<br />
als auch durch die Sicherung entsprechender Fremdmittel.<br />
Unser Konzerneigenkapital betrug zum Jahresende <strong>2006</strong> € 440,0 Mio.<br />
(Eigenkapitalquote 69 %). Aufgrund der Kapitalerhöhung im Februar<br />
2007 hat sich unser Eigenkapital signifikant erhöht. Das Eigenkapital<br />
beträgt nunmehr ca. € 1,5 Mrd., so dass sich die Q-Cells in einer sehr<br />
guten Ausgangslage zur Finanzierung des weiteren Wachstums befindet.<br />
Zu Beginn des Jahres 2007 wurde weiterhin eine Wandelschuldverschreibung<br />
mit einem Gesamtvolumen von € 492,5 Mio. emittiert (siehe Nachtragsbericht).<br />
Diese Wandelanleihe hat neben dem niedrigen Kupon von<br />
1,375 % den Vorteil, dass diese Mittel innerhalb der nächsten fünf Jahre<br />
nicht rückforderbar sind und dass sie gegebenenfalls in Eigenkapital wandelbar<br />
sind.<br />
Währungsrisiken entstehen bei Q-Cells dadurch, dass wir zum Teil in<br />
US-Dollar einkaufen und nicht in gleichem Umfang in US-Dollar verkaufen.<br />
Diesem Risiko tragen wir dadurch Rechnung, dass wir die Währungsrelationen<br />
laufend beobachten und gegebenenfalls Kurssicherungsmaßnahmen<br />
durchführen werden. Grundsätzlich versuchen wir jedoch, die<br />
Beschaffung sowie den Verkauf so aufeinander abzustimmen, dass wir ein<br />
natürliches Hedging erreichen.<br />
Im Rahmen der Beschaffungs- und Absicherungsmaßnahmen hat das<br />
Unternehmen Vorauszahlungen an Lieferanten geleistet. Auch zukünftig<br />
kann es erforderlich sein, solche Anzahlungen zu leisten. Hieraus können<br />
sich Ausfallrisiken ergeben. Gegenläufig ist es gelungen, bei langfristigen<br />
Lieferverträgen Vorauszahlungen von Kunden zu erhalten.<br />
Unser Finanzcontrolling umfasst unter anderem die Liquiditäts-, Finanzund<br />
Bilanzplanung. Dieses in Verbindung mit einem Kundenbewertungssystem<br />
reduziert die Wahrscheinlichkeit von Forderungsausfällen.<br />
Die Gesellschaft erhält im Zusammenhang mit dem Kapazitätsauf bau<br />
und -ausbau öffentliche Investitionszuwendungen. Die erteilten Bescheide<br />
über die Bewilligung von Investitionszuschüssen belaufen sich insgesamt<br />
auf ca. € 51,9 Mio., von denen bis zum 31.12.<strong>2006</strong> € 22,2 Mio. ausge-<br />
62
KONZERNLAGEBERICHT<br />
zahlt waren. Die Auszahlung der Mittel steht jeweils unter dem Vorbehalt,<br />
dass die Institutionen, von denen diese Fördermittel zur Verfügung gestellt<br />
werden (EU, Bund, Land Sachsen-Anhalt), die Mittel verfügbar haben<br />
bzw. diese in den Haushalt (Bund, Land Sachsen-Anhalt), eingestellt<br />
wurden.<br />
Die Gewährung dieser Fördermittel ist darüber hinaus grundsätzlich an<br />
die Einhaltung bestimmter Auflagen und Bedingungen, zum Teil über<br />
einen mehrjährigen und in die Zukunft reichenden Zeitraum, gebunden.<br />
Im Falle einer Nichterfüllung könnte die Q-Cells zur vollständigen oder<br />
teilweisen Rückzahlung der erhaltenen Zuschüsse verpflichtet sein. Diese<br />
würde sich nachteilig auf die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft auswirken.<br />
Rechtliche Risiken<br />
Wesentliche rechtliche Risiken treten in erster Linie beim Abschluss von<br />
Verträgen auf. Daher werden diese durch interne Stellen und externe<br />
Berater unter juristischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
geprüft.<br />
Lizenzverträge sowie Verträge zu Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
werden laufend dem jeweiligen Stand der entsprechenden<br />
Projekte angepasst.<br />
Für forschungsbezogene Projekte erfolgt vor Beginn ein umfassendes<br />
Patentclearing, um zu gewährleisten, dass zukunftsweisende Investitionen<br />
in jedem Fall für die Q-Cells wirtschaftlich verwertbar sind. Eine<br />
Patentabteilung wird aufgebaut.<br />
Die Qualitätsmarke „Q-Cells“ und „Q.Cells“ – als Wort- bzw. Bildmarke<br />
– wird in wichtigen Verkaufsgebieten unter den Schutz der dortigen<br />
Rechtsordnungen gestellt.<br />
Wesentliche Risiken aus Rechtsstreitigkeiten, Patentverletzungen, den<br />
neuen Regelungen des zu erwartenden Umwelthaftungsgesetzes und<br />
weitere rechtliche Risiken sind nicht bekannt.<br />
GESAMTRISIKO / FORTBESTANDSRISIKO<br />
Das Gesamtrisiko bzw. Fortbestandsrisiko des Konzerns wird durch die<br />
folgenden wesentlichen Faktoren reduziert:<br />
Wir sind in einem attraktiven Markt mit langfristig hohem<br />
Wachstumspotenzial tätig.<br />
Im Photovoltaikmarkt besteht bis auf Weiteres ein erheblicher<br />
Nachfrageüberhang.<br />
Die Q-Cells ist Marktführer in Europa und zweitgrößter Hersteller<br />
von Solarzellen weltweit.<br />
Die Q-Cells arbeitet mit neuesten Produktionsanlagen und optimiert<br />
die Prozesse fortlaufend mit dem Ziel der Kostenreduzierung.<br />
Die Q-Cells verfügt über ein hoch qualifiziertes und leistungsfähiges<br />
Team im Bereich Forschung und Entwicklung.<br />
Unsere wesentliche Kostenposition ist der Materialaufwand.<br />
Somit kann das Unternehmen im Falle von Nachfrageänderungen<br />
flexibel reagieren.<br />
Das Unternehmen verfügt über eine sehr starke Eigenkapitalbasis.<br />
Die Q-Cells investiert gezielt in aussichtsreiche neue Technologien,<br />
um die Technologiebasis weiter zu diversifizieren.<br />
Die Q-Cells verfügt über gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
63
SONSTIGE ANGABEN<br />
GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS<br />
Vergütung der Vorstände<br />
Die Mitglieder des Vorstands erhalten Bezüge, die sich aus mehreren<br />
Bestandteilen zusammensetzen:<br />
eine feste jährliche Grundvergütung,<br />
eine variable Vergütung, deren Höhe sich danach bestimmt,<br />
inwieweit bestimmte Unternehmensziele erreicht wurden, sowie<br />
Aktienoptionen.<br />
Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder umfasst somit fixe und<br />
variable Bestandteile. Kriterien für die Höhe der Vergütung bilden insbesondere<br />
die Aufgaben des jeweiligen Mitglieds des Vorstands, seine persönliche<br />
Leistung, die Leistung des Vorstands insgesamt sowie die wirtschaftliche<br />
Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens<br />
unter Berücksichtigung seines Vergleichsumfelds. Die variable Vergütung<br />
sowie das Aktienoptionsprogramm sind mit Risiken behaftet,<br />
so dass es sich dabei nicht um gesicherte Vergütungen handelt.<br />
Die feste Grundvergütung wird monatlich ausbezahlt und in regelmäßigen<br />
Abständen auf Marktüblichkeit und Angemessenheit überprüft. Zusagen<br />
für den Fall der Beendigung der Tätigkeit wurden nicht gemacht.<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> haben die Vorstandsmitglieder Thomas Schmidt und<br />
Dr. Hartmut Schüning einen Teil der im Geschäftsjahr 2004 gewährten<br />
Aktienoptionen ausgeübt.<br />
Vergütung der Aufsichtsräte<br />
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat<br />
durch die Hauptversammlung festgelegt worden.<br />
BERICHTERSTATTUNG NACH § 315 ABS. 4 HGB<br />
Das gezeichnete Kapital beträgt zum Bilanzstichtag T€ 74.729,7<br />
(31.12.2005: T€ 36.913,6) und ist eingeteilt in 74.729.728 nennwertlose<br />
auf den Inhaber lautende Stückaktien (31.12.2005: 36.913.604<br />
Stück). Mit der Inhaberschaft an den Aktien verbunden ist das Stimmrecht<br />
in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei<br />
beschlossenen Ausschüttungen.<br />
Bezüglich der Höhe des gezeichneten Kapitals zum Tag der Aufstellung<br />
der Bilanz verweisen wir auf unsere Ausführungen im Nachtragsbericht.<br />
In der Hauptversammlung vom 29.06.<strong>2006</strong> wurde der Vorstand der<br />
Q-Cells AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital<br />
der Gesellschaft bis zum 31.05.2011 gegen Sach- und / oder Bareinlage<br />
einmalig oder mehrmals um bis zu T€ 36.913,6 durch Ausgabe<br />
von 36.913.604 neuen Aktien zu erhöhen. Dabei ist der Vorstand ermächtigt,<br />
mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts<br />
der Aktionäre zu entscheiden sowie den Beginn der Gewinnbeteiligung<br />
zu bestimmen und die weiteren Einzelheiten der jeweiligen Kapitalerhöhung<br />
sowie die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen.<br />
Auf der Hauptversammlung vom 16.08.2005 wurde beschlossen, maximal<br />
bis zu 434.948 Stück Aktienoptionen an gegenwärtige und zukünftige<br />
Mitglieder des Vorstands und gegenwärtige und zukünftige Mitglieder<br />
der zweiten Führungsebene und sonstige Mitarbeiter der Q-Cells AG auszugeben.<br />
Das Aktienoptionsprogramm 2005 erlaubt den berechtigten<br />
Mitarbeitern unter bestimmten Voraussetzungen, Aktien der Q-Cells AG<br />
zu einem festgelegten Ausübungspreis zu definierten Bedingungen zu<br />
erwerben. Alternativ kann den Bezugsberechtigten nach Wahl des Vorstands<br />
auch ein Barausgleich gewährt werden, wobei der Vorstand der<br />
Gesellschaft davon ausgeht, dass ein Barausgleich nicht erfolgen wird.<br />
Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen<br />
eine feste sowie eine erfolgsbezogene jährliche Vergütung. Für die Berechnung<br />
der erfolgsbezogenen Vergütung ist der im Konzernabschluss nach<br />
IFRS für das betreffende Geschäftsjahr ausgewiesene Konzernjahresüberschuss<br />
maßgebend. Mitglieder von Ausschüssen erhalten zudem einen<br />
prozentualen Zuschlag auf die feste und variable Vergütung. Die Höhe der<br />
Vergütung wird von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit festgesetzt.<br />
64
KONZERNLAGEBERICHT<br />
Zum Zwecke der Bedienung der Bezugsrechte hat die Hauptversammlung<br />
am 16.08.2005 eine bedingte Kapitalerhöhung des Grundkapitals der<br />
Gesellschaft beschlossen, welches sich aufgrund der Kapitalerhöhungen<br />
aus Gesellschaftsmitteln in den Geschäftsjahren 2005 und <strong>2006</strong> jeweils<br />
entsprechend gemäß § 218 AktG in demselben Verhältnis wie das Grundkapital<br />
erhöht hat. Zum Stichtag beträgt das Bedingte Kapital II nunmehr<br />
T€ 2.609,7.<br />
In der Hauptversammlung vom 29. Juni <strong>2006</strong> wurde der Vorstand<br />
ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31.05.2011<br />
Options- und / oder Wandelanleihen im Gesamtnennbetrag von bis zu €<br />
1,5 Mrd. auszugeben und den Inhabern von Optionsanleihen Optionsrechte<br />
bzw. den Inhabern von Wandelanleihen Wandlungsrechte auf<br />
Stückaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals<br />
von insgesamt bis zu T€ 14.765,4 zu gewähren. Zur Bedienung der<br />
Optionsrechte bzw. der Wandlungsrechte hat die Hauptversammlung ein<br />
neues Bedingtes Kapital III i. H. v. bis zu T€ 14.765,4 beschlossen.<br />
Infolge der auf derselben Hauptversammlung beschlossenen Kapitalerhöhung<br />
aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis eine alte Aktie zu einer<br />
neuen Aktie erhöhte sich der anteilige Betrag des Grundkapitals der<br />
Stückaktien, die den Inhabern von Optionsanleihen bzw. den Inhabern<br />
von Wandelanleihen bei Ausübung ihrer Optionsrechte bzw. Wandlungsrechte<br />
zu gewähren sind, in demselben Verhältnis wie das Grundkapital.<br />
In demselben Verhältnis erhöhte sich auch das Bedingte Kapital III, so<br />
dass es nunmehr T€ 29.530,9 beträgt.<br />
Anteilsbesitz an der Q-Cells AG<br />
An der Q-Cells AG sind bis zum Tag der Aufstellung der Bilanz<br />
(28.02.2007) folgende Anteilseigner der Gesellschaft nach den Vorschriften<br />
des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) direkt oder indirekt<br />
beteiligt, die 10 % der Stimmrechte überschreiten:<br />
ANTEILSEIGNER Mitteilung vom Stimmrechte<br />
§ 21 Abs. 1<br />
WpHG<br />
§ 22 Abs. 1<br />
S.1 Nr. 1<br />
WpHG<br />
§ 22 Abs. 1<br />
S.1 Nr. 5<br />
WpHG<br />
direkt indirekt<br />
FMR Corp., Boston,<br />
Massachusetts, USA 01.08.<strong>2006</strong> > 10 %<br />
Good Energies<br />
Investments B.V.,<br />
Amsterdam, Niederlande 01.09.<strong>2006</strong> 25,43 % 0,81 %<br />
COFRA HOLDING<br />
Aktiengesellschaft, Zug,<br />
Schweiz 01.09.<strong>2006</strong> 24,62 % 0,81 %<br />
Entrepreneurs Fund<br />
Holding AG, Zug, Schweiz 01.09.<strong>2006</strong> 24,62 % 0,81 %<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Durch Beschluss der Hauptversammlung am 29. Juni <strong>2006</strong> wurde der<br />
Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum 30. November<br />
2007 eigene Aktien der Gesellschaft bis zur Höhe von 10,0 % des<br />
jeweiligen Grundkapitals zu erwerben.<br />
Satzungsänderungen können entsprechend den Regelungen des § 133<br />
AktG beschlossen werden.<br />
Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands<br />
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands ist in den<br />
§§ 84, 85 AktG sowie in § 6 der Satzung in der Fassung vom 29. Juni<br />
<strong>2006</strong> geregelt. Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus einer<br />
oder mehreren Personen, im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat die<br />
Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder. Die Änderung der Satzung erfolgt<br />
nach den §§ 179, 133 AktG sowie § 11 der Satzung in der Fassung vom<br />
29. Juni <strong>2006</strong>, nach letzter Vorschrift ist der Aufsichtsrat ermächtigt,<br />
Änderungen und Ergänzungen zu beschließen, soweit diese nur die<br />
Fassung betreffen.<br />
65
PROGNOSEBERICHT: WACHSTUM IM IN- UND AUSLAND<br />
SOWIE DIVERSIFIZIERUNG DER TECHNOLOGIEBASIS<br />
Der weltweite Ausbau der erneuerbaren Energien und damit auch der<br />
Photovoltaik wird allen Erwartungen zufolge deutlich ansteigen. Die Gründe<br />
dafür sind vielfältig: Zum einen haben fast alle Regierungen der Welt<br />
mittlerweile erkannt, dass der Klimaschutz eine der zentralen Aufgaben<br />
der Gegenwart und Zukunft ist. Dementsprechend implementieren sie<br />
Programme zur Förderung einer CO 2<br />
-neutralen Energieerzeugung durch<br />
die Nutzung regenerativer Energieträger. Dazu kommt, dass die fossilen<br />
Energieträger, die den weit überwiegenden Teil der Weltenergieerzeugung<br />
abdecken, ebenso wie Uran als Ausgangsmaterial für die Nutzung der<br />
Kernenergie endlich sind und zukünftig nur noch unter erschwerten<br />
Bedingungen – und damit teurer – gefördert werden können.<br />
Schließlich steigen die Preise für fossile Energieträger wie Öl und Gas<br />
aufgrund der steigenden Nachfrage auf den Weltmärkten kontinuierlich<br />
an. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass sich der Weltenergiebedarf<br />
bis 2030 verdoppeln wird. Dieser Anstieg wird vor allem durch den<br />
stark wachsenden Bedarf in bevölkerungsstarken Schwellenländern wie<br />
China und Indien getrieben.<br />
Darüber hinaus beschäftigt Entscheider aus Politik und Wirtschaft in den<br />
westlichen Industrienationen zunehmend die Frage nach der Versorgungssicherheit.<br />
Im Mittelpunkt steht dabei die Erkenntnis, dass der weit überwiegende<br />
Teil der Reserven an fossilen Energieträgern in politisch instabilen<br />
Weltregionen liegt und die Energieversorgung durch terroristische<br />
Angriffe leicht verwundbar ist.<br />
Diese Faktoren stärken die Rolle der erneuerbaren Energien. Nach übereinstimmender<br />
Einschätzung verschiedener Analysten und auch nach<br />
unserer Einschätzung werden sich die hohen Wachstumsraten des Photovoltaikmarkts<br />
in den kommenden Jahren ungebrochen fortsetzen. Der<br />
Weltmarkt wird sich neuesten Schätzungen der europäischen Photovoltaikorganisation<br />
EPIA zufolge im Jahr 2010 voraussichtlich auf ca. 5,5 GWp<br />
belaufen. Die optimistischsten Schätzungen von Analysten gehen von<br />
einem weltweiten Markt von bis zu 14 GWp aus. Die Q-Cells rechnet mit<br />
einem Potenzial von bis zu 12 GWp zu diesem Zeitpunkt.<br />
Um auch zukünftig weiter stark zu wachsen, werden wir in unser Kerngeschäft,<br />
die Produktion von mono- und multikristallinen Solarzellen, in den<br />
kommenden Jahren weiter investieren. Neben diesen Investitionen in<br />
unser Kerngeschäft werden wir auch zukünftig den Kapazitätsausbau in<br />
aussichtsreichen neuen Technologien vorantreiben: Ziel der Entwicklung<br />
dieser Technologien sind weitere Kostensenkungen, eine verringerte<br />
Abhängigkeit vom Silizium-Markt und die Absicherung der Marktposition.<br />
Die neuen Technologien, insbesondere im Bereich der Dünnschichtverfahren,<br />
ergänzen die bewährte Siliziumtechnologie, indem sie die erhöhte<br />
Nachfrage befriedigen und neue Marktsegmente, unter anderem im Freiflächenbereich,<br />
abdecken. Wir erwarten trotz der steigenden Bedeutung<br />
der Dünnschichttechnologien auf absehbare Zeit eine beherrschende<br />
Stellung der waferbasierten Siliziumtechnologie.<br />
Mit dem schnellen Ausbau der Produktionskapazitäten, der forcierten<br />
Forschung und Entwicklung sowohl in unserem Kerngeschäft als auch im<br />
Bereich der neuen Technologien, der stetigen Verbesserung sowohl der<br />
Produkte als auch der Produktionsprozesse hat die Q-Cells auch im vergangenen<br />
Jahr erhebliche Kostensenkungen erreicht und ihre Basis für<br />
das zukünftige weitere Wachstum deutlich gestärkt.<br />
66
KONZERNLAGEBERICHT<br />
Erwartungen für 2007<br />
Zu Beginn des Jahres 2007 entwickeln sich die Verkäufe in den wichtigen<br />
Märkten Deutschland und Spanien weiterhin günstig. Die Q-Cells erwartet,<br />
dass dieser positive Trend sich im weiteren Verlauf des Jahres 2007<br />
fortsetzen wird. Bei einem erwarteten Produktionsvolumen von 340 MWp<br />
im Kerngeschäft prognostiziert die Q-Cells ein Wachstum des Umsatzes<br />
und des Jahresüberschusses von ca. 30 % für das Jahr 2007. Der Exportanteil<br />
soll im Zuge dessen auf ca. 60 % bis zum Ende des Jahres 2007<br />
erhöht werden. Weiterhin erwartet das Unternehmen einen außerordentlichen,<br />
einmaligen Ergebnisbeitrag aus dem Verkauf von Silizium an die<br />
EverQ GmbH. Wir rechnen damit, dass die Tochtergesellschaften, die die<br />
Produktion zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr 2007 aufnehmen<br />
werden, erste Umsätze aus der Testproduktion erwirtschaften. Die Anlaufaufwendungen<br />
für die neuen Fabriken der Tochter- und Beteiligungsgesellschaften<br />
sowie das einmalige Ergebnis aus Siliziumverkäufen werden<br />
voraussichtlich zu saldierten Aufwendungen von ca. € 10 Mio. führen.<br />
Im Jahr 2007 werden wir die Investitionen im Vergleich zum Vorjahr<br />
deutlich steigern. Insgesamt rechnen wir mit einem Volumen von ca.<br />
€ 400 Mio., wobei rund € 200 Mio. für das Kerngeschäft (inkl. einer<br />
F&E-Linie) vorgesehen sind und die weiteren Mittel für den Ausbau der<br />
Kapazitäten in den neuen Technologien. Aufgrund dieser hohen Investitionen,<br />
die mehr als das Vierfache des Jahresüberschusses <strong>2006</strong> betragen,<br />
ist geplant, für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende auszuschütten.<br />
Ziele für 2008 und später<br />
Für das Jahr 2008 setzt sich die Q-Cells zum Ziel, einen Umsatz von ca.<br />
€ 1 Mrd. und eine Umsatzrendite von 13 % zu erreichen. Aufgrund des<br />
neuen Vertrags über die Lieferung von metallurgischem Silizium erwarten<br />
wir ein zusätzliches starkes Wachstum des Produktionsvolumens ab dem<br />
Jahr 2009. Beim Umsatz streben wir im Jahr 2009 ein Wachstum von<br />
ca. 40 % an. Im Jahr 2010 wollen wir erstmals ein Produktionsvolumen<br />
von 1 Gigawattpeak (GWp) erreichen.<br />
Thalheim, den 28.02.2007<br />
Der Vorstand der Q-Cells AG<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Anton Milner<br />
CEO<br />
Thomas Schmidt<br />
COO<br />
Dr. rer. pol. Hartmut Schüning<br />
CFO<br />
Dr. Florian Holzapfel<br />
CTO<br />
67
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
SEITE 70 KONZERN-BILANZ<br />
SEITE 72 KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />
SEITE 73 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />
SEITE 74 ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS<br />
SEITE 76 KONZERN-ANHANG<br />
SEITE 118 BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
69
KONZERN-BILANZ NACH IFRS ZUM 31. DEZEMBER <strong>2006</strong><br />
AKTIVA<br />
ANHANG<br />
NR.<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
31.12.2005<br />
T €<br />
A. LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE<br />
I. Geschäfts- oder Firmenwert 3.2, 4.1 446,8 0,0<br />
II. Immaterielle Vermögenswerte 3.3, 4.2 27.381,8 3.712,4<br />
III. Sachanlagen 3.4, 4.3 144.146,9 99.641,8<br />
IV. Finanzanlagen 3.5, 4.4 3,1 3,1<br />
V. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 3.5, 4.5 38.176,7 12.480,7<br />
VI. Sonstige langfristige Vermögenswerte 3.6, 4.6 66.516,9 10.666,9<br />
276.672,2 126.504,9<br />
B. KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE<br />
I. Vorräte 3.7, 4.7 78.728,2 49.888,9<br />
II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.8, 4.8 83.538,8 33.802,5<br />
III. Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 3.9 22.182,7 0,0<br />
IV. Termingeldanlagen 3.10, 4.9 10.060,0 32.500,0<br />
V. Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 3.8, 4.10 15.936,7 12.719,7<br />
VI. Liquide Mittel 3.11, 4.11 147.349,6 200.647,9<br />
357.796,0 329.559,0<br />
BILANZSUMME 634.468,2 456.063,9<br />
70
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
PASSIVA<br />
ANHANG<br />
NR.<br />
A. EIGENKAPITAL 3.12, 4.12<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
31.12.2005<br />
T €<br />
I. Gezeichnetes Kapital 74.729,7 36.913,6<br />
II. Kapitalrücklage 247.690,6 240.686,9<br />
III. Gewinnrücklagen 104.032,2 44.109,1<br />
IV. Andere Rücklagen – 147,0 – 447,7<br />
Anteilseigner der Q-Cells AG 426.305,5 321.261,9<br />
V. Minderheitenanteile 13.665,4 0,0<br />
439.970,9 321.261,9<br />
B. LANGFRISTIGE SCHULDEN<br />
I. Genussrechtskapital 3.13, 4.13 14.578,6 14.492,9<br />
II. Langfristige Finanzverbindlichkeiten 3.17, 4.14 6.149,2 12.833,8<br />
III. Abgegrenzte Investitionszuwendungen 3.14, 4.15 32.614,4 23.096,3<br />
IV. Sonstige Rückstellungen 3.16, 4.16 4.661,4 0,0<br />
V. Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 3.17, 4.17 13.668,7 4.505,9<br />
VI. Latente Steuern 3.15, 4.18 5.255,4 647,1<br />
76.927,7 55.576,0<br />
C. KURZFRISTIGE SCHULDEN<br />
I. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 3.17, 4.19 6.731,1 11.658,8<br />
II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.17, 4.20 44.346,0 25.557,4<br />
III. Steuerschulden 3.17, 4.21 16.353,4 14.488,9<br />
IV. Abgegrenzte Investitionszuwendungen 3.14, 4.22 6.350,1 6.731,0<br />
V. Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 3.9 22.565,3 0,0<br />
VI. Sonstige Rückstellungen 3.16, 4.16 917,0 3.236,6<br />
VII. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 3.17, 4.23 20.306,7 17.553,3<br />
117.569,6 79.226,0<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
BILANZSUMME 634.468,2 456.063,9<br />
71
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG NACH IFRS<br />
FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER <strong>2006</strong><br />
Anhang<br />
Nr.<br />
<strong>2006</strong><br />
T €<br />
2005<br />
T €<br />
1. Umsatzerlöse 5.1 539.497,2 299.369,2<br />
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 18.717,7 11.932,2<br />
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 5.2 1.696,6 793,5<br />
4. Sonstige betriebliche Erträge 5.3 10.948,2 6.806,6<br />
5. Materialaufwand 5.4<br />
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
und für bezogene Waren 328.637,7 187.724,5<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 19.577,9 10.169,4<br />
6. Personalaufwand 5.5<br />
a) Löhne und Gehälter 31.754,3 21.771,2<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
für Altersversorgung 5.462,2 3.866,6<br />
c) Aufwand aus Aktienoptionen 6.245,7 2.478,0<br />
7. Abschreibungen 5.6 17.821,1 11.302,3<br />
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.7 31.966,3 18.428,6<br />
9. Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 129.394,5 63.160,9<br />
10. Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 5.8 6.972,2 – 1.696,0<br />
11. Zinsen und ähnliche Erträge 5.9 5.305,2 1.749,5<br />
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5.9 3.276,9 3.273,0<br />
13. Ergebnis aus Finanzinstrumenten 5.9 – 382,7 0,0<br />
14. Ergebnis vor Steuern 138.012,3 59.941,4<br />
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5.10 42.165,8 20.009,4<br />
16. Jahresüberschuss 95.846,5 39.932,0<br />
Ergebnisanteile Minderheitsgesellschafter – 1.299,9 0,0<br />
Auf Anteilseigner der Q-Cells AG entfallender Jahresüberschuss 97.146,4 39.932,0<br />
Ergebnis je Aktie <strong>2006</strong> 2005<br />
Ergebnis je Aktie (unverwässert) in € je Aktie 5.11 1,29 0,63<br />
Ergebnis je Aktie (verwässert) in € je Aktie 5.11 1,22 0,59<br />
72
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG NACH IFRS<br />
FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER <strong>2006</strong><br />
Jahresüberschuss 95.846,5 39.932,0<br />
Ertragsteueraufwendungen 42.165,8 20.009,4<br />
Abschreibungen 17.821,1 11.302,3<br />
Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen – 6.972,2 1.696,0<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 7.125,5 1.857,3<br />
Auflösung Investitionszuwendungen – 6.731,2 – 4.169,7<br />
Veränderung der Rückstellungen 2.341,8 5.057,3<br />
Verluste aus dem Abgang von<br />
immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 81,0 816,9<br />
Veränderung der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerte – 116.369,2 – 63.566,5<br />
Veränderung der sonstigen Schulden 27.580,0 16.431,3<br />
Zinsen und ähnliche Erträge – 5.305,2 – 1.749,5<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3.250,9 3.100,9<br />
Aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Zahlungsmittel 60.834,8 30.717,7<br />
Gezahlte Zinsen – 3.064,5 – 2.549,5<br />
Erhaltene Zinsen 5.332,8 1.498,8<br />
Gezahlte Ertragsteuer – 39.483,8 – 7.103,2<br />
Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit 23.619,3 22.563,8<br />
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte – 6.297,3 – 2.431,4<br />
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen – 61.001,6 – 44.171,7<br />
Auszahlungen für Erwerb von Beteiligungen – 8.725,3 – 14.748,8<br />
Auszahlungen für ausgereichte Darlehen – 22.575,0 0,0<br />
Veränderungen von Termingeldanlagen 22.440,0 – 32.500,0<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 349,6 379,0<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Beteiligungen 0,0 1.170,0<br />
Einzahlungen aus der Tilgung von ausgereichten Darlehen 4.113,5 0,0<br />
Einzahlungen aus Investitionszuwendungen 14.617,6 15.586,8<br />
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit – 57.078,5 – 76.716,1<br />
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 1.233,4 255.558,2<br />
Kosten der Kapitalbeschaffung – 161,9 – 12.506,0<br />
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 0,0 25.375,0<br />
Auszahlungen aus der Rückführung von stillen Beteiligungen – 4.092,0 0,0<br />
Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten – 15.654,7 – 14.826,8<br />
Auszahlungen aus Finance Lease – 1.090,7 – 1.327,4<br />
Mittelabfluss (Vorjahr Mittelzufluss) aus Finanzierungstätigkeit – 19.765,9 252.273,0<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds – 53.225,1 198.120,7<br />
Währungsverluste des Finanzmittelfonds – 73,2 0,0<br />
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 200.647,9 2.527,2<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 147.349,6 200.647,9<br />
<strong>2006</strong><br />
T €<br />
2005<br />
T €<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
73
ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS NACH IFRS<br />
FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER <strong>2006</strong><br />
Gezeichnetes<br />
Kapital<br />
T €<br />
Kapitalrücklage<br />
T €<br />
Gewinnrücklagen<br />
T €<br />
01.01.2005 10.085,7 12.405,4 12.240,6<br />
Bewertung Finanzinstrumente<br />
Eigenkapitalveränderungen der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen – 10,7<br />
Unmittelbar im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 0,0 – 10,7 0,0<br />
Aktienoptionsprogramm 2.478,0<br />
Jahresüberschuss 39.932,0<br />
Insgesamt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 0,0 2.467,3 39.932,0<br />
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln 20.171,4 – 12.107,9 – 8.063,5<br />
Kapitalerhöhung 6.656,5 246.292,4<br />
Aufwendungen der Eigenkapitalbeschaffung (nach Steuern) – 8.370,3<br />
31.12.2005 36.913,6 240.686,9 44.109,1<br />
Bewertung Finanzinstrumente 36.913,6<br />
Fremdwährungsumrechnung<br />
Eigenkapitalveränderungen der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 117,4<br />
Unmittelbar im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 0,0 117,4 0,0<br />
Aktienoptionsprogramm 6.245,7<br />
Jahresüberschuss 97.146,4<br />
Insgesamt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 0,0 6.363,1 97.146,4<br />
Ausgabe neuer Bezugsaktien 592,8 640,6<br />
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln 37.223,3 – 37.223,3<br />
Änderung des Konsolidierungskreises<br />
31.12.<strong>2006</strong> 74.729,7 247.690,6 104.032,2<br />
Die Veränderung des Eigenkapitals ist in Abschnitt 4.11 erläutert.<br />
74
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Marktbewertung<br />
Andere Rücklagen<br />
T €<br />
Währungsdifferenzen<br />
T €<br />
Anteilseigner<br />
der Q-Cells AG<br />
T €<br />
Minderheitenanteile<br />
T €<br />
Gesamteigenkapital<br />
T €<br />
0,0 – 2,9 34.728,8 0,0 34.728,8<br />
– 432,6 – 432,6 – 432,6<br />
– 12,2 – 22,9 – 22,9<br />
– 432,6 – 12,2 – 455,5 – 455,5<br />
2.478,0 2.478,0<br />
39.932,0 39.932,0<br />
– 432,6 – 12,2 41.954,5 41.954,5<br />
0,0 0,0<br />
252.948,9 252.948,9<br />
– 8.370,3 – 8.370,3<br />
– 432,6 – 15,1 321.261,9 0,0 321.261,9<br />
432,6 432,6 432,6<br />
– 98,4 – 98,4 – 391,3 – 486,4<br />
– 33,5 83,9 83,9<br />
432,6 – 131,9 418,1 – 391,3 30,1<br />
6.245,7 6.245,7<br />
97.146,4 – 1.299,9 95.846,5<br />
432,6 – 131,9 103.810,2 – 1.691,2 102.122,3<br />
1.233,4 1.233,4<br />
0,0 0,0<br />
0,0 15.356,6 15.353,3<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
0,0 – 147,0 426.305,5 13.665,4 439.970,9<br />
75
KONZERN-ANHANG<br />
FÜR DEN ZEITRAUM VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER <strong>2006</strong> DER Q-<strong>CELLS</strong> AG, THALHEIM<br />
1. ALLGEMEINE ANGABEN<br />
1.1. GRUNDLAGEN<br />
Die Q-Cells AG und ihre Tochterunternehmen sowie die wesentlichen Beteiligungen<br />
sind im Zukunftsmarkt der Photovoltaik tätig. Während sich die<br />
Q-Cells AG auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von qualitativ<br />
hochwertigen Solarzellen spezialisiert hat, konzentrieren sich die Beteiligungen<br />
jeweils auf die neuen Technologien der Photovoltaik, wie Dünnschicht-<br />
und Konzentratortechnologien. Die Q-Cells AG wurde 1999 gegründet<br />
und gehört heute zu den weltweit größten und wachstumsstärksten<br />
Unternehmen in der Branche.<br />
Der Konzern beschäftigt zum Abschlussstichtag 31.12.<strong>2006</strong> 921 Mitarbeiter.<br />
Die Zahl der Auszubildenden lag Ende <strong>2006</strong> bei 39. Der Vorstand der<br />
Q-Cells AG setzt sich aus vier Mitgliedern zusammen.<br />
Die Q-Cells AG ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter der<br />
Nummer HR B 16621 eingetragen.<br />
Der Sitz der Gesellschaft ist in 06766 Thalheim, Deutschland, Guardianstraße<br />
16. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft erhältlich bzw.<br />
wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />
Der Konzernabschluss ist in Euro (€) aufgestellt, da der Hauptteil der Konzerntransaktionen<br />
in dieser Währung realisiert wird. Alle Beträge werden<br />
in Tausend Euro (T €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Es<br />
wird kaufmännisch gerundet. Hierdurch kann es zu Rundungsdifferenzen<br />
kommen.<br />
1.2. WESENTLICHE EREIGNISSE IM GESCHÄFTSJAHR<br />
Die Q-Cells AG hat die Brilliant 234. GmbH, Thalheim, im Februar <strong>2006</strong><br />
als 100%ige Tochtergesellschaft unmittelbar nach der Gründung erworben.<br />
Gegenstand der Gesellschaft ist die Entwicklung, Produktion und<br />
Vermarktung von Solarmodulen, die auf Dünnschichttechnologie basieren.<br />
Die Q-Cells AG hat im Mai <strong>2006</strong> 15,52 % der Anteile an der VHF-Technologies<br />
SA, Yverdon-les-Bains / Schweiz (VHF), sowie eine Option<br />
auf den Erwerb weiterer Anteile erworben. Die Q-Cells AG hat ihren Anteil<br />
an der VHF im Dezember <strong>2006</strong> auf 23,44 % erhöht. Gegenstand der<br />
Gesellschaft ist die Entwicklung, Produktion und Vermarktung flexibler<br />
Dünnschicht-Solarmodule unter dem Markennamen „Flexcell“.<br />
Im September <strong>2006</strong> hat die Q-Cells AG 12,39 % der Anteile an der<br />
The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien / USA (Solaria), erworben.<br />
Die Gesellschaft hat eine neue, niederkonzentrierende Photovoltaik-<br />
Technologie auf der Basis von Standard-Silizium-Solarzellen entwickelt,<br />
die aufgrund der Konzentration des Sonnenlichts ein erhebliches Potenzial<br />
zur Kostensenkung in der Modulfertigung aufweist, da die Zahl der<br />
Module erhöht wird, die mit einer bestimmten Menge Silizium produziert<br />
werden.<br />
Im Dezember <strong>2006</strong> hat die Q-Cells AG ihren Anteil an der EverQ GmbH,<br />
Thalheim, um 12,33 % auf 33,33 % erhöht.<br />
Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> die Umsatzerlöse um<br />
80,2 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert.<br />
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit hat sich im Vergleich zum<br />
Vorjahr von € 63,2 Mio. auf € 129,4 Mio. (+104,9 %) verbessert, der<br />
Jahresüberschuss, der auf die Anteilseigner der Q-Cells AG entfällt, von<br />
€ 39,9 Mio. auf € 97,1 Mio. (+143,3 %), ohne einmaligen Ergebnisbeitrag<br />
auf € 87,7 Mio. (+120 %).<br />
Mit dem Bau einer neuen Fabrik (Linie V) wurde im Geschäftsjahr planmäßig<br />
begonnen. Die Linie V wird in drei Bauabschnitten errichtet und<br />
insgesamt nach ihrer Fertigstellung über eine Nominalkapazität von<br />
240 MWp verfügen. Die ersten beiden Bauabschnitte werden voraussichtlich<br />
im dritten bzw. vierten Quartal 2007 in Betrieb gehen.<br />
2. KONSOLIDIERTER JAHRESABSCHLUSS<br />
2.1. KONSOLIDIERUNGSKREIS<br />
In den Konzernabschluss werden sämtliche Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen<br />
und assoziierten Unternehmen einbezogen. Tochterunternehmen<br />
sind Gesellschaften, die direkt von uns beherrscht und voll<br />
konsolidiert werden. Gemeinschaftsunternehmen sind Gesellschaften, über<br />
die mit anderen Unternehmen die gemeinsame Führung ausgeübt wird.<br />
Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, auf die wir maßgeblichen<br />
Einfluss ausüben und die weder Tochterunternehmen noch Gemeinschaftsunternehmen<br />
sind. Assoziierte Unternehmen werden ebenso wie die<br />
Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss<br />
einbezogen.<br />
76
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
TOCHTERUNTERNEHMEN Sitz Beteiligungshöhe<br />
Calyxo GmbH Thalheim / Deutschland 100,00 %<br />
Brilliant 234. GmbH Thalheim / Deutschland 100,00 %<br />
Q-Cells Asia Ltd. Hong Kong / China 100,00 %<br />
VHF-Technologies SA Yverdon-les-Bains / Schweiz 23,44 %<br />
Erstmalige Bilanzierung des Erwerbs der VHF<br />
Der Anteil an der VHF Technologies SA, Yverdon-les-Bains / Schweiz (VHF),<br />
beträgt zum 31.12.<strong>2006</strong> 23,44 %, wobei die Q-Cells AG jederzeit die<br />
Option hat, ihre Beteiligung auf 51 % zu erhöhen. Daher wurde die VHF<br />
gemäß IAS 27.14 mit Wirkung zum 24.05.<strong>2006</strong> (Erwerbszeitpunkt) im<br />
Konzernabschluss vollkonsolidiert. Der Anteilserwerb erfolgte in zwei Tranchen<br />
zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Q-Cells AG hat am<br />
24.05.<strong>2006</strong> 15,52 % sowie am 15.12.<strong>2006</strong> weitere 7,92 % der Anteile an<br />
der VHF erworben.<br />
Die Transaktion wurde nach der Erwerbsmethode in Übereinstimmung mit<br />
IFRS 3.16 ff. bilanziert.<br />
Die erstmalige Einbeziehung der VHF in den Konzernabschluss der Q-Cells<br />
AG stellte sich zum 24.05.<strong>2006</strong> wie folgt dar:<br />
Die vereinbarte Gesamtgegenleistung in Höhe von T € 2.998,9 wurde im<br />
Rahmen einer Kapitalerhöhung an die VHF in bar erbracht. Aufgrund der<br />
Einbeziehung der VHF in den Konzernabschluss der Q-Cells AG haben diese<br />
Zahlungsmittel den Konsolidierungskreis nicht verlassen. Zahlungsmitteläquivalente<br />
wurden in Höhe von T € – 85,4 erworben.<br />
Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurde die erworbene Technologie als<br />
immaterieller Vermögenswert identifiziert und mit dem beizulegenden Zeitwert<br />
bewertet.<br />
Der Kaufpreis von T € 1.956,4 für die Erhöhung auf 23,44 % wurde im Rahmen<br />
einer Kapitalerhöhung an die VHF in bar erbracht. Im Rahmen dieses<br />
Anteilserwerbs erhöhte sich der Geschäfts- oder Firmenwert um T € 227,3<br />
auf T € 446,8.<br />
Der in den Konzernabschluss einbezogene Verlust der VHF betrug seit<br />
dem Erwerbszeitpunkt T € 1.538,7 (davon T € 1.299,9 auf Minderheiten<br />
entfallend). Wenn der Erwerb der VHF bereits am ersten Tag des<br />
Ge schäftsjahres <strong>2006</strong> stattgefunden hätte, hätten sich die Konzernumsätze<br />
von T € 539.497,2 auf T € 539.605,8 erhöht bzw. der Konzernjahresüberschuss<br />
von T € 95.846,5 auf T € 95.434,8 verringert.<br />
NACH DER EQUITY-METHODE<br />
BILANZIERTE UNTERNEHMEN Sitz Beteiligungshöhe<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
ERWORBENES NETTOVERMÖGEN<br />
ZUM 24.05.<strong>2006</strong><br />
Erworbene Vermögenswerte<br />
Buchwert<br />
T €<br />
Anpassung<br />
T €<br />
Beizulegender<br />
Zeitwert<br />
T €<br />
Geschäfts- oder Firmenwert 0,0 219,5 219,5<br />
Immaterielle Vermögenswerte 0,0 18.128,9 18.128,9<br />
Sachanlagen 811,0 0,0 811,0<br />
Kurzfristige Forderungen<br />
und sonstige Vermögenswerte<br />
und flüssige Mittel 158,4 2.998,9 3.157,3<br />
969,4 21.347,3 22.316,7<br />
Erworbene Schulden<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
und Rückstellungen 327,0 0,0 327,0<br />
Latente Steuern 0,0 3.861,5 3.861,5<br />
327,0 3.861,5 4.188,4<br />
Nettovermögen 642,4 17.485,8 18.128,2<br />
Minderheitenanteile 542,7 14.586,6 15.129,3<br />
Erworbenes Nettovermögen 99,7 2.899,2 2.998,9<br />
Assoziierte Unternehmen<br />
CSG Solar AG Thalheim / Deutschland 21,71 %<br />
The Solaria Corporation Fremont, Kalifornien / USA 12,39 %<br />
Gemeinschaftsunternehmen<br />
EverQ GmbH Thalheim / Deutschland 33,33 %<br />
Erläuterungen zu den nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen<br />
siehe Abschnitt 4.5.<br />
Die CPI ChemiePark-Institut GmbH, Bitterfeld, an der die Q-Cells AG mit<br />
6,1 % beteiligt ist, wird nicht konsolidiert und als Finanzanlage im Konzernabschluss<br />
der Q-Cells AG ausgewiesen.<br />
77
2.2. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE<br />
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen<br />
Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
aufgestellt.<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode, bei der zum<br />
Zeitpunkt des Erwerbs die Anschaffungskosten der Anteile dem beizulegenden<br />
Nettozeitwert der anteilig übernommenen Vermögenswerte, Schulden<br />
und Eventualschulden gegenübergestellt werden.<br />
Maßgeblich sind dabei die Wertverhältnisse zu dem Zeitpunkt, an dem die<br />
Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt wurde. Die ansatzfähigen<br />
Vermögenswerte und die übernommenen Schulden und Eventualschulden<br />
werden in voller Höhe mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet.<br />
Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Goodwill angesetzt.<br />
Ein verbleibender passivischer Unterschiedsbetrag wird unmittelbar<br />
erfolgswirksam erfasst. In den auf den Unternehmenszusammenschluss<br />
folgenden Perioden werden die aufgedeckten stillen Reserven und stillen<br />
Lasten entsprechend der Behandlung der korrespondierenden Vermögenswerte<br />
und Schulden fortgeführt, abgeschrieben oder aufgelöst.<br />
Beim Erwerb von zusätzlichen Anteilen an Unternehmen, die bereits als<br />
Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden, wird der<br />
Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen erworbenen<br />
Eigenkapital als Goodwill angesetzt. Der Geschäfts- oder Firmenwert<br />
wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich auf eine Wertminderung<br />
geprüft.<br />
Alle konzerninternen Gewinne und Verluste, Umsatzerlöse, Aufwendungen<br />
und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen<br />
werden eliminiert. Diese Konsolidierungsgrundsätze gelten auch für die<br />
nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen. Die Abschlüsse<br />
der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen werden nach einheitlichen<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt, bei wesentlichen<br />
Abweichungen werden entsprechende Anpassungen vorgenommen.<br />
Sofern ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge bestehen, werden latente<br />
Steuern gemäß IAS 12 abgegrenzt.<br />
2.3. WÄHRUNGSUMRECHNUNG<br />
In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten<br />
Gesellschaften werden die Vermögenswerte und Schulden der Konzernunternehmen<br />
von der jeweiligen Landeswährung in Euro mit den Mittelkursen<br />
am Bilanzstichtag umgerechnet. Die Gewinn- und Verlustrechnungen der<br />
ausländischen Konzernunternehmen, deren funktionale Währung nicht der<br />
Euro ist, werden wie die entsprechenden Jahresergebnisse zu Durchschnittskursen<br />
des Berichtszeitraums umgerechnet. Differenzen gegenüber der Vorjahresumrechnung<br />
werden als erfolgsneutrale Veränderungen ausgewiesen.<br />
Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung ausländischer Unternehmen,<br />
die nach der Equity-Methode bilanziert werden, wird entsprechend<br />
vorgegangen.<br />
Die nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten Unternehmen und<br />
Gemeinschaftsunternehmen werden mit ihren Anschaffungskosten und der<br />
anteiligen jährlichen Eigenkapitalveränderung angesetzt. Die erworbenen<br />
stillen Reserven sind im Bilanzausweis enthalten. Stille Reserven werden<br />
entsprechend den zugrunde liegenden Vermögenswerten fortgeführt. Das<br />
anteilige Ergebnis dieser Gesellschaften nach Steuern wird in der Gewinnund<br />
Verlustrechnung im Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten<br />
Finanzanlagen ausgewiesen.<br />
78
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
3. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN<br />
3.1. GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG<br />
Auf den vorliegenden Konzernabschluss nach IFRS und die darin enthaltenen<br />
Vergleichsinformationen wurden uneingeschränkt alle International<br />
Financial Reporting Standards (IFRS / IAS) des International Accounting<br />
Standards Board (IASB) und die Interpretationen des International Financial<br />
Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der EU zum<br />
Abschlussstichtag verpflichtend anzuwenden sind, angewandt.<br />
Vom IASB wurden neue Standards, Interpretationen und Änderungen zu<br />
bestehenden Standards herausgegeben, die seit dem 01.01.<strong>2006</strong><br />
verpflichtend anzuwenden sind.<br />
Die geänderten Standards und Interpretationen:<br />
IAS 32 „Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung“,<br />
verschiedene Änderungen zu IAS 39 „Finanzinstrumente:<br />
Ansatz und Bewertung“,<br />
Änderungen zu IAS 21 „Nettoinvestitionen in einen ausländischen<br />
Geschäftsbetrieb“ sowie<br />
IFRIC 4 „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis<br />
enthält“,<br />
die erstmalig in <strong>2006</strong> anzuwenden waren, führten zu keinen wesentlichen<br />
Auswirkungen im Konzernabschluss.<br />
Die geänderten Standards und Interpretationen:<br />
IFRS 6 „Exploration und Evaluierung von mineralischen Ressourcen“,<br />
IAS 19 Änderung (2004) „Versicherungsmathematische Gewinne<br />
und Verluste, Gruppenpläne und Angaben“,<br />
IFRIC 5 „Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung, Wiederherstellung<br />
und Umweltsanierung“,<br />
IFRIC 6 „Verbindlichkeiten, die sich aus Teilnahme an einem<br />
spezifischen Markt ergeben – Elektro- und Elektronik-Altgeräte“,<br />
In IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ werden die für Finanzinstrumente<br />
zu beachtenden Anhangsangaben, die bisher in IAS 32 geregelt sind, sowie<br />
die bislang nur von Banken und ähnlichen Finanzinstitutionen zu beachtenden<br />
Angabepflichten von IAS 30 zusammengeführt und erweitert; sie sind<br />
zukünftig branchenunabhängig anzuwenden. Mit der Veröffentlichung<br />
von IFRS 7 ist IAS 1 um Angabepflichten zum Kapitalmanagement erweitert<br />
worden – erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am<br />
oder nach dem 01.01.2007 beginnen.<br />
IFRS 8 „Operating Segments“ enthält neue Vorschriften für die Darstellung<br />
der Segmentberichterstattung. Nach IFRS 8 ist die Segmentberichterstattung<br />
nach dem so genannten „Management Approach“ aufzustellen. Danach<br />
liegen der Abgrenzung der Segmente und den Angaben für die Segmente<br />
die Informationen zugrunde, die vom Management für Zwecke der Ressourcenallokation<br />
und Leistungsbeurteilung der Unternehmensbestandteile<br />
intern verwendet werden – erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre,<br />
die am oder nach dem 01.01.2009 beginnen.<br />
IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“ befasst sich mit der Frage,<br />
ob ein Vertrag lediglich zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses oder während<br />
seiner gesamten Laufzeit daraufhin überprüft werden muss, ob ein<br />
eingebettetes Derivat nach IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“<br />
vorliegt – erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach<br />
dem 01.06.<strong>2006</strong> beginnen.<br />
IFRIC 10 „Interim Financial Reporting and Impairment“ befasst sich mit dem<br />
Verhältnis der Vorschriften von IAS 34 zur Zwischenberichterstattung und<br />
den Regelungen von IAS 36 und IAS 39 zur Wertaufholung bei bestimmten<br />
Vermögenswerten – erstmals anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder<br />
nach dem 01.11.<strong>2006</strong> beginnen.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
sind für den Q-Cells Konzern nicht relevant.<br />
Der International Accounting Standards Board (IASB) und das International<br />
Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) haben weitere Standards<br />
und Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />
noch nicht verpflichtend anzuwenden sind.<br />
79
IFRIC 11 „IFRS 2 Group and Treasury Share Transactions“ beantwortet die<br />
Frage, wie IFRS 2 auf aktienbasierte Zahlungsvereinbarungen anzuwenden<br />
ist, die unternehmenseigene Eigenkapitalinstrumente oder Eigenkapitalinstrumente<br />
eines anderen Unternehmens desselben Konzerns beinhalten<br />
– erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach<br />
dem 01.03.2007 beginnen.<br />
Die erstmalige Anwendung dieser Standards in den Geschäftsjahren, in<br />
denen sie verpflichtend anzuwenden sind, wird im Zusammenhang mit IFRS<br />
7 voraussichtlich zu erweiterten Angaben zu Finanzinstrumenten führen und<br />
hinsichtlich IFRS 8 eine Änderung in der Darstellung der Segmentinformationen<br />
zur Folge haben. Von den anderen neu anzuwendenden Standards<br />
und Interpretationen erwarten wir keine wesentlichen Auswirkungen auf den<br />
Konzernabschluss.<br />
Die folgenden Standards / Interpretationen werden keine Auswirkungen auf<br />
die Bilanzierung und Bewertung des Q-Cells Konzerns haben:<br />
IFRIC 7 „Anwendung des Anpassungsansatzes unter IAS 29 Rechnungslegung<br />
in Hochinflationsländern“ klärt Fragen im Zusammenhang mit der<br />
Anwendung von IAS 29 für den Fall, dass das Land, dessen Währung die<br />
funktionale Währung des bilanzierenden Unternehmens ist, zu einem Hochinflationsland<br />
wird – erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre,<br />
die am oder nach dem 01.03.<strong>2006</strong> beginnen.<br />
IFRIC 8 „Anwendungsbereich von IFRS 2“ klärt die Anwendbarkeit von IFRS<br />
2 „Anteilsbasierte Vergütung“ auf Vereinbarungen, bei denen das bilanzierende<br />
Unternehmen anteilsbasierte Vergütungen gegen keine oder gegen<br />
eine nicht adäquate Gegenleistung gewährt – erstmals verpflichtend<br />
an zuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01.03.<strong>2006</strong><br />
beginnen.<br />
IFRIC 12 „Service Concession Arrangements“ regelt die Bilanzierung von<br />
Vereinbarungen, bei denen die öffentliche Hand mit privaten Unternehmen<br />
Verträge abschließt, die auf die Erfüllung öffentlicher Aufgaben gerichtet<br />
sind.<br />
Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Gliederung der Konzernbilanz<br />
nach IFRS ist nach der Fristigkeit der einzelnen Bilanzpositionen<br />
aufgestellt. Die Konzern-Gewinn- und -verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren<br />
aufgestellt.<br />
Der Konzernabschluss ist auf der Grundlage fortgeführter historischer<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten aufgestellt, mit Ausnahme der derivativen<br />
Finanzinstrumente, die mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet<br />
sind.<br />
Die Aufstellung eines Abschlusses erfordert regelmäßig die Ausübung von<br />
Ermessen und die Vornahme von Schätzungen und Beurteilungen durch<br />
das Management. Die Schätzungen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit<br />
und anderen Kenntnissen der zu bilanzierenden Geschäftsvorfälle.<br />
Einzelne Sachverhalte, denen bei der bilanziellen Beurteilung Schätzungen<br />
und Annahmen zu Grunde liegen, können in der Zukunft abweichend davon<br />
eintreten. Schätzungen und diesen zu Grunde liegende Annahmen werden<br />
daher regelmäßig überprüft und auf mögliche Auswirkungen für die Bilanzierung<br />
beurteilt.<br />
Diese Ermessensentscheidungen und Schätzungen beziehen sich u. a. auf<br />
die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen für Gewährleistungen<br />
sowie die Bestimmung von Nutzungsdauern der immateriellen Vermögenswerte.<br />
Weiterhin basiert der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
auf zukunftsbezogenen Annahmen.<br />
Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und<br />
Beurteilungen am Bilanzstichtag. Durch nicht in den Schätzungen enthaltene<br />
spätere tatsächliche Entwicklungen, die von den Annahmen abweichen,<br />
können sich die tatsächlichen Beträge von den Schätzwerten unterscheiden.<br />
In solchen Fällen werden die Annahmen und, falls erforderlich,<br />
die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden entsprechend<br />
angepasst.<br />
80
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist nicht von einer<br />
wesentlichen Änderung der zu Grunde gelegten Annahmen und Schätzungen<br />
auszugehen, so dass aus gegenwärtiger Sicht keine wesentliche<br />
Anpassung der Buchwerte der angesetzten Vermögenswerte und Schulden<br />
im Geschäftsjahr 2007 zu erwarten ist.<br />
Zum 31.12.<strong>2006</strong> wurde der Ausweis der Investitionszuwendungen geändert.<br />
Die bisher in einem gesonderten Posten zwischen dem Eigen kapital und<br />
den Schulden dargestellten abgegrenzten Investitionszuwendungen werden<br />
nunmehr entsprechend der Fristigkeit im Hinblick auf die Erfassung in<br />
der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter den lang- und kurzfristigen<br />
Schulden ausgewiesen. Diese Darstellung liefert nach unserer Auffassung<br />
einheitliche und damit relevantere Informationen über die Fristigkeitsstruktur<br />
des Fremdkapitals im Q-Cells Konzern.<br />
3.2. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT<br />
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben,<br />
sondern auf der Basis des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit, der der Goodwill zugeordnet ist, auf eine Wertminderung<br />
untersucht. Wesentliches Kriterium für die Abgrenzung der zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheiten ist die unabhängige Erzielung von<br />
Zahlungsströmen.<br />
Im Rahmen der Überprüfung auf Wertminderung wird der bei einem Unternehmenszusammenschluss<br />
erworbene Goodwill den einzelnen zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheiten so zugeordnet, wie diese Nutzen aus den Synergien<br />
des Unternehmenszusammenschlusses ziehen sollen.<br />
Der Werthaltigkeitstest ist jährlich durchzuführen und zusätzlich immer<br />
dann, wenn Anzeichen dafür vorliegen, dass die zahlungsmittelgenerierende<br />
Einheit in ihrem Wert gemindert ist. Übersteigt der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit deren erzielbaren Betrag, ist der dieser zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit zugeordnete Goodwill in Höhe des Differenzbetrags<br />
abzuschreiben.<br />
Übersteigt die Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den<br />
Buchwert des ihr zugeordneten Goodwills, ist die darüber hinausgehende<br />
Wertminderung durch anteilige Minderung von Buchwerten der der zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit zugeordneten Vermögenswerte zu erfassen.<br />
Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird anhand<br />
ihres beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten ermittelt. Der<br />
beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wurde unter Anwendung<br />
des Discounted-Cash-Flow-(DCF)-Verfahrens ermittelt. Diesen DCF-<br />
Berechnungen liegen Prognosen des Managements zu Grunde, die auch für<br />
interne Zwecke verwendet werden. Der Prognosezeitraum beträgt zwei bis<br />
fünf Jahre. Die darüber hinausgehenden Cash Flows werden anhand von<br />
konstanten Wachstumsraten berechnet.<br />
Zu den wesentlichen Annahmen, auf denen die Ermittlung des beizulegenden<br />
Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten beruht, gehören<br />
An nahmen bezüglich Wirkungsgraden, Preisentwicklungen sowie des<br />
Diskontierungszinssatzes.<br />
3.3. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE<br />
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten<br />
zuzüglich Anschaffungsnebenkosten angesetzt.<br />
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Herstellungskosten<br />
aktiviert, wenn der Gesellschaft aus diesen erwartungsgemäß ein<br />
künftiger Nutzen zufließt, die technologische Realisierbarkeit nachgewiesen<br />
werden kann und diese verlässlich bewertet werden können. Sie werden<br />
jeweils planmäßig linear über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Im Rahmen laufender Projekt- bzw. Meilensteinanalysen werden die<br />
laufenden Entwicklungsprojekte bezüglich der Aktivierbarkeit von Entwicklungskosten<br />
überprüft. Falls die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht<br />
gegeben sind, werden die Aufwendungen im Jahr der Entstehung erfolgswirksam<br />
erfasst.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
81
Entsprechend der geschätzten Nutzungsdauer werden erworbene oder<br />
selbst erstellte Technologien derzeit linear über fünf Jahre abgeschrieben.<br />
Die planmäßige Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten in Form<br />
von erworbenen oder selbst hergestellten Technologien beginnt, sobald<br />
diese in der Produktion angewendet werden, für deren Zweck sie erworben<br />
oder hergestellt wurden. Die Nutzungsdauern werden auf der Grundlage des<br />
geschätzten Verbrauchs der Technologien aufgrund des weiteren technischen<br />
Fortschritts festgelegt.<br />
Software wird über einen Zeitraum von drei Jahren linear abgeschrieben.<br />
Die immateriellen Vermögenswerte werden auf eine Wertminderung hin<br />
überprüft, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten,<br />
dass der Buchwert eines Vermögenswertes nicht erzielbar sein<br />
könnte. Bei immateriellen Vermögenswerten, die eine unbestimmte<br />
Nutzungsdauer haben oder die noch nicht nutzungsbereit sind, ist jährlich<br />
ein Wertminderungstest vorzunehmen. Sobald der Buchwert eines Vermögenswertes<br />
seinen erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine Wertminderung<br />
ergebniswirksam erfasst.<br />
3.4. SACHANLAGEN<br />
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert<br />
um planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Fremdkapitalzinsen werden<br />
nicht aktiviert.<br />
Die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden entsprechend der<br />
wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben.<br />
Der Abschreibungszeitraum beträgt für die nachfolgenden Vermögenswerte:<br />
ABSCHREIBUNGSDAUER DER SACHANLAGEN<br />
Bauten<br />
Technische Anlagen und Maschinen<br />
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
19 bis 33 Jahre<br />
5 bis 6,67 Jahre<br />
3 bis 14 Jahre<br />
Die Sachanlagen werden auf eine Wertminderung hin überprüft, wenn Sachverhalte<br />
oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert<br />
eines Vermögenswertes nicht erzielbar sein könnte. Sobald der Buchwert<br />
eines Vermögenswertes seinen erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine<br />
Wertminderung ergebniswirksam erfasst.<br />
Geleaste Sachanlagen (Finance Lease)<br />
Die Q-Cells AG hat 2004 einen Leasingvertrag über eine Fertigungslinie<br />
abgeschlossen. Der Leasingvertrag hat eine Grundmietzeit von 60 Monaten<br />
ohne Verlängerungs- oder Kaufoption.<br />
Der Leasinggegenstand wurde zu Beginn der Laufzeit mit dem Barwert der<br />
Mindestleasingzahlungen aktiviert. In gleicher Höhe wurde eine Verbindlichkeit<br />
passiviert. Die geleasten Vermögenswerte werden über die Grundmietzeit<br />
planmäßig linear abgeschrieben. Die Leasingraten werden in Zinsund<br />
Tilgungsanteil aufgeteilt. Zur Ermittlung des Zinsanteils wird ein konstanter<br />
Zinssatz auf die jeweilige Restschuld in Ansatz gebracht.<br />
3.5. FINANZANLAGEN UND NACH DER EQUITY-METHODE<br />
BILANZIERTE FINANZANLAGEN<br />
Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten. Der beizulegende<br />
Zeitwert zum Stichtag führte zu keiner abweichenden Bewertung.<br />
Die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen<br />
werden nach der Equity-Methode bilanziert.<br />
82
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
3.6. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE<br />
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte des Unternehmens werden<br />
mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Marktüblich verzinsliche<br />
Forderungen sind zum Nominalwert bilanziert. Unter den sonstigen<br />
langfristigen Vermögenswerten wird neben langfristigen Forderungen aus<br />
Darlehen der langfristige Teil geleisteter Anzahlungen auf Gegenstände des<br />
Vorratsvermögens ausgewiesen.<br />
3.7. VORRÄTE<br />
Unter den Vorräten sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, fertige und<br />
unfertige Erzeugnisse sowie geleistete Anzahlungen ausgewiesen.<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten<br />
bewertet.<br />
Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten, die<br />
geleisteten Anzahlungen mit ihrem Nominalwert angesetzt.<br />
Die Herstellungskosten beinhalten Material- und Fertigungseinzelkosten<br />
sowie Material- und Fertigungsgemeinkosten und den fertigungsbedingten<br />
Werteverzehr des Anlagevermögens. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt,<br />
soweit sie der Produktion zuzurechnen sind.<br />
Im Falle von Wertminderungen der Bestände wird eine Abschreibung auf<br />
den Nettoveräußerungswert vorgenommen und der niedrigere Nettoveräußerungswert<br />
angesetzt.<br />
3.8. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN<br />
SOWIE SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE<br />
Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte sind zum Nennwert bewertet.<br />
3.9. MARKTWERTE AUS DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTEN<br />
Die Q-Cells AG hat im Rahmen ihrer langfristigen Verkaufs- und Einkaufskontrakte<br />
in USD eingebettete Derivate identifiziert. Die derivativen Bestandteile,<br />
die in einen nicht derivativen Basisvertrag eingebettet sind, werden<br />
einzeln angesetzt und gemäß IAS 39 mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet,<br />
sofern sie die Voraussetzungen für ein Derivat erfüllen und ihre wirtschaftlichen<br />
Merkmale und Risiken nicht klar und eng mit denen des Basisvertrags<br />
verbunden sind.<br />
Derivate mit einem positiven beizulegenden Zeitwert werden auf der Aktivseite<br />
der Bilanz als langfristig unter Marktwerten aus derivativen Finanzinstrumenten<br />
und Derivate mit negativem beizulegenden Zeitwert auf der Passivseite<br />
der Bilanz unter Marktwerten aus derivativen Finanzinstrumenten<br />
ausgewiesen.<br />
Veränderungen im beizulegenden Zeitwert dieser Sicherungsinstrumente,<br />
die zwar unter Risikogesichtspunkten eine Absicherung darstellen, aber<br />
nach den Kriterien von IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“<br />
nicht zum Hedge-Accounting berechtigen, werden erfolgswirksam gesondert<br />
im Finanzergebnis erfasst.<br />
3.10. TERMINGELDANLAGEN<br />
Die Termingeldanlagen sind nicht täglich verfügbar und werden bis zu ihrer<br />
jeweiligen Endfälligkeit gehalten. Es handelt sich dabei um Anlagen mit einer<br />
ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten. Die Termingeldanlagen<br />
werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Aufgrund der Fristigkeit<br />
entsprechen die Buchwerte den Zeitwerten.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Ein zeitnahes und leistungsfähiges Finanzcontrolling in Verbindung mit<br />
einem Kundenbewertungssystem reduziert die Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
von Forderungen.<br />
83
3.11. LIQUIDE MITTEL<br />
Unter den liquiden Mitteln werden Bargeld und Guthaben bei Kreditin stituten<br />
mit einer ursprünglichen Laufzeit von unter drei Monaten zusammengefasst.<br />
Bargeld und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert des<br />
Abschlussstichtags bewertet.<br />
3.12. AKTIENOPTIONSPROGRAMME<br />
Das Aktienoptionsprogramm 2003 (ESOP I) erlaubt den berechtigten Mitarbeitern,<br />
unter bestimmten Voraussetzungen Aktien des Unternehmens zu<br />
erwerben. Die Möglichkeit, Bezugsrechte im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms<br />
zu erwerben, wurde von der Hauptversammlung am<br />
29.12.2003 beschlossen (Beschlussfassung über die Ausgabe von bis zu<br />
8.900 Bezugsrechten). Zum Stichtag waren 4.600 Mitarbeiteroptionen ausstehend,<br />
die zum Bezug von insgesamt 2.539.200 Aktien berechtigen.<br />
Das Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP II, IIa, IIb) erlaubt den berechtigten<br />
Mitarbeitern, unter bestimmten Voraussetzungen Aktien des Unternehmens<br />
zu erwerben. Das Aktienprogramm 2005 wurde von der ordentlichen<br />
Hauptversammlung der Q-Cells AG vom 16.08.2005 beschlossen.<br />
Unter dem Aktienoptionsprogramm 2005 wurden bis zum Bilanzstichtag<br />
Optionen in drei Tranchen ausgegeben (ESOP II, ESOP IIa und ESOP IIb).<br />
Zum Stichtag waren folgende Optionen unter Berücksichtigung von Änderungen<br />
des Optionsregisters sowie nach erfolgten Aktiensplits ausgegeben:<br />
Anzahl<br />
bezugsberechtigter<br />
Aktien<br />
Anzahl<br />
bezugsberechtigter<br />
Optionen<br />
ESOP II 2.322.276 2.322.276<br />
ESOP IIa 81.240 81.240<br />
ESOP IIb 42.622 42.622<br />
Die Bilanzierung erfolgte gemäß dem IFRS 2 mit dem beizulegenden Zeitwert<br />
(Fair Value) der ausgegebenen Optionen zum Zeitpunkt der Gewährung<br />
und wird im Personalaufwand sowie einer korrespondierenden Erhöhung<br />
des Eigenkapitals (Kapitalrücklage) erfasst. Die Verteilung des Personalaufwands<br />
erfolgt über den Zeitraum der Haltefrist. Änderungen von Schätzungen<br />
hinsichtlich der Erreichung der Ausübungsbedingungen werden in<br />
der Periode erfasst, in der die Schätzungsänderungen eintreten. Das gilt<br />
nicht für Marktbedingungen, die nur einmalig bei der Bewertung zum<br />
Gewährungszeitpunkt eingeschätzt werden.<br />
Zu weiteren Erläuterungen siehe Abschnitt 4.12.<br />
3.13. GENUSSRECHTSKAPITAL<br />
Das Genussrechtskapital wurde mit den Anschaffungskosten angesetzt, die<br />
dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung entsprechen.<br />
Hierbei werden auch die Transaktionskosten berücksichtigt. In der Folge<br />
wird das Genussrechtskapital unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit<br />
den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />
3.14. INVESTITIONSZUWENDUNGEN<br />
Die Investitionszuwendungen werden passivisch abgegrenzt und über die<br />
Nutzungsdauer der betreffenden Anlagewerte ertragswirksam aufgelöst. Die<br />
Investitionszuwendungen werden erfasst, wenn der Gesellschaft die Mittel<br />
zufließen oder wenn mit hinreichender Sicherheit ein Zufluss der Mittel<br />
wahrscheinlich ist.<br />
3.15. LATENTE STEUERN<br />
Latente Steuern werden nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode<br />
(Liability-Methode) berechnet. Aktive und passive latente Steuern werden<br />
saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Forderungen<br />
und Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern besteht und die latenten<br />
Steueransprüche und latenten Steuerverbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern<br />
beziehen, die von denselben Steuerbehörden erhoben und von den<br />
selben Konzerngesellschaften geschuldet werden. Die Höhe der latenten<br />
Steuern wird auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen<br />
Ländern zum Realisationszeitpunkt erwartet werden. Dabei werden die am<br />
Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten steuerlichen Vorschriften<br />
berücksichtigt. Die Berechnung der inländischen latenten Steuern erfolgt<br />
mit einem Steuersatz von 33,07 %, da ausschließlich inländische Gesellschaften<br />
mit Sitz in der Gemeinde Thalheim mit dem Gewerbesteuerhebesatz<br />
von 200 % einbezogen sind.<br />
84
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
3.16. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN<br />
Die Rückstellungen sind so bemessen, dass sie den erkennbaren Verpflichtungen<br />
und Risiken ausreichend Rechnung tragen.<br />
Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag<br />
abgezinsten voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bilanziert.<br />
Bei den Gewährleistungsrückstellungen wurden geänderte Schätzungen<br />
bezüglich des möglichen Anfalls während des Gewährleistungszeitraums<br />
aufgrund von erwarteten Risiken berücksichtigt.<br />
Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt auf Basis der bestmöglichen<br />
Schätzung zur Ermittlung des Umfangs sämtlicher Verpflichtungen, die auf<br />
vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen und<br />
deren Höhe oder Fälligkeit unsicher ist.<br />
3.17. ÜBRIGE SCHULDEN<br />
Die übrigen langfristigen Schulden umfassen die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten<br />
sowie langfristige Finanzverbindlichkeiten und werden zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bzw. zum Barwert (Verbindlichkeiten aus<br />
Finanzierungsleasing) bilanziert.<br />
Die kurzfristigen Schulden umfassen kurzfristige Finanzverbindlichkeiten,<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Steuerschulden sowie<br />
sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und werden zum Nennwert bilanziert.<br />
3.18. ERTRAGS- UND AUFWANDSREALISIERUNG<br />
Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge werden mit der Lieferung<br />
oder Erbringung der Leistung, das heißt mit Gefahrenübergang auf den Kunden,<br />
realisiert.<br />
Betriebliche Aufwendungen werden mit der Inanspruchnahme der Lieferung<br />
oder Leistung oder zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam<br />
erfasst.<br />
Zinserträge werden zeitproportional, anfallende Zinsaufwendungen werden<br />
in Abhängigkeit von der vertraglichen Verpflichtung teils unter Anwendung<br />
der Effektivzinsmethode und teils zeitproportional erfasst.<br />
Rückstellungen für Gewährleistung werden zum Zeitpunkt der Realisierung<br />
der entsprechenden Umsatzerlöse gebildet.<br />
3.19. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE<br />
Innerhalb des Konzerns werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich<br />
als Sicherungsgeschäfte zur Steuerung von Risiken aus Währungsschwankungen<br />
eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente werden nicht zu<br />
Spekulationszwecken eingesetzt. Hedge-Accounting wird derzeit nicht angewendet.<br />
Im Übrigen wird auf Abschnitt 7.2. verwiesen.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden, aufgeteilt nach Fristigkeit,<br />
unter den sonstigen kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten<br />
ausgewiesen.<br />
85
86<br />
4. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN EINZELNEN<br />
POSTEN DER BILANZ<br />
Langfristige Vermögenswerte<br />
4.1. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT<br />
Im Geschäftsjahr erfolgte ein Zugang an Geschäfts- oder Firmenwert aus<br />
dem Erwerb der VHF in zwei Teilschritten in Höhe von insgesamt<br />
T € 446,8 (s. Abschnitt 2.1.). Weitere Veränderungen im Geschäftsjahr<br />
erfolgten nicht.<br />
4.2. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE<br />
Zum 31.12.<strong>2006</strong> werden immaterielle Vermögenswerte von insgesamt<br />
T € 27.381,8 (31.12.2005: T € 3.712,4) ausgewiesen. Die immateriellen<br />
Vermögenswerte haben sich insbesondere durch die erworbene Technologie<br />
im Rahmen des Anteilserwerbs an der VHF (T € 18.128,9) sowie durch den<br />
entgeltlichen Erwerb und die Implementierung der Software mySAP ERP<br />
und CRM erhöht (T € 2.239,9).<br />
Eine Abschreibung der Technologie der VHF erfolgt mit Inbetriebnahme der<br />
Fabrik.<br />
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte wird in nebenstehender<br />
Tabelle dargestellt.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> sind Entwicklungskosten für selbst erstellte immaterielle<br />
Vermögenswerte in Höhe von T € 2.733,0 (31.12.2005: T € 1.390,8)<br />
aktiviert worden. Nicht aktivierungsfähige Forschungs- und Entwicklungskosten<br />
wurden in Höhe von T € 4.875,5 (Vorjahr: T € 2.141,7) in den Aufwand<br />
gebucht.<br />
4.3. SACHANLAGEN<br />
Die Entwicklung der Sachanlagen wird in nebenstehender Tabelle dargestellt.<br />
Wesentliche Zugänge im Bereich der technischen Anlagen und Maschinen<br />
betreffen die weitere Ausstattung für Fertigungslinie IV.<br />
Im Zuge des technologiebedingten Umbaus der Fertigungslinie I erfolgte<br />
eine Schätzungsänderung der Nutzungsdauern von technischen Anlagen<br />
und Maschinen. Aus der Verkürzung der Nutzungsdauer resultiert eine<br />
Erhöhung der Abschreibungen um T € 1.129,1 im ersten Halbjahr <strong>2006</strong><br />
(davon entfallen T € 787,6 auf das zweite Quartal <strong>2006</strong>). Die betreffenden<br />
technischen Anlagen und Maschinen wurden bis zum Ende des zweiten<br />
Quartals <strong>2006</strong> vollständig abgeschrieben. Die entsprechend passivierten<br />
Investitionszuwendungen wurden mit T € 505,0 ertragswirksam aufgelöst.<br />
Die Sachanlagen dienen teilweise der Besicherung von Bankkrediten.<br />
Wir verweisen hierzu auf Abschnitt 4.14.<br />
ENTWICKLUNG IMMATERIELLER<br />
VERMÖGENSWERTE<br />
DES KONZERNS<br />
2005<br />
ENTWICKLUNG DES<br />
KONZERNSACHANLAGE VERMÖGENS<br />
2005<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Stand<br />
01.01.<br />
T €<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Stand<br />
01.01.<br />
T €<br />
Zugänge durch<br />
Änderung des<br />
Konsolidierungskreises<br />
T €<br />
Zugänge durch<br />
Änderung des<br />
Konsolidierungskreises<br />
T €<br />
Währungsanpassung<br />
T €<br />
Gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und Werte 875,1 00,0, 0,0 0,0<br />
Entwicklungskosten 366,2 0,0 0,0<br />
1.241,3 0,0 0,0<br />
<strong>2006</strong><br />
Gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und Werte 3.046,4 18.128,9 – 531,4<br />
Entwicklungskosten 1.480,7 0,0 0,0<br />
4.527,1 18.128,9 – 531,4<br />
Währungsanpassung<br />
T €<br />
Grundstücke und Bauten 8.273,7 0,0 0,0<br />
Technische Anlagen und Maschinen 46.240,3 0,0 0,0<br />
Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung 2.297,1 0,0 0,0<br />
Geleistete Anzahlungen<br />
und Anlagen im Bau 19.298,5 0,0 0,0<br />
76.109,6 0,0 0,0<br />
<strong>2006</strong><br />
Grundstücke und Bauten 17.944,4 105,0 – 3,1<br />
Technische Anlagen und Maschinen 82.661,9 565,5 – 16,6<br />
Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung 7.177,9 38,5 – 1,1<br />
Geleistete Anzahlungen<br />
und Anlagen im Bau 12.222,1 0,0 0,0<br />
120.006,3 709,0 – 20,8
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Zugänge<br />
T €<br />
Abgänge<br />
T €<br />
Zugänge<br />
T €<br />
Umbuchungen<br />
T €<br />
Abgänge<br />
T €<br />
Stand 31.12.<br />
T €<br />
Umbuchungen<br />
T €<br />
Stand 01.01.<br />
T €<br />
Stand 31.12.<br />
T €<br />
Zugänge<br />
T €<br />
Stand 01.01.<br />
T €<br />
Abschreibungen<br />
Abgänge<br />
T €<br />
Abschreibungen<br />
Zugänge<br />
T €<br />
Währungsanpassung<br />
T €<br />
Stand 31.12.<br />
T €<br />
Stand 31.12.<br />
T €<br />
Stand 01.01.<br />
T €<br />
Stand 01.01.<br />
T €<br />
Buchwerte<br />
Buchwerte<br />
Stand 31.12.<br />
T €<br />
2.170,9 0,0 0,4 3.046,4 628,1 142,2 770,3 247,0 2.276,1<br />
1.390,8 276,2 0,0 1.480,7 4,5 39,9 44,4 361,7 1.436,3<br />
3.561,7 276,2 0,4 4.527,1 632,6 182,1 814,7 608,7 3.712,4<br />
3.633,7 0,0 30,6 24.308,2 770,3 265,2 1.035,5 2.276,1 23.272,7<br />
2.733,0 5,4 0,0 4.208,3 44,4 54,8 99,2 1.436,3 4.109,1<br />
6.366,7 5,4 30,6 28.516,5 814,7 320,0 1.134,7 3.712,4 27.381,8<br />
Stand 31.12.<br />
T €<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
1.544,0 2,4 8.129,1 17.944,4 438,3 406,2 0,3 0,0 844,2 7.835,4 17.100,2<br />
1.925,4 965,2 35.461,4 82.661,9 8.577,9 9.930,5 438,2 0,0 18.070,2 37.662,4 64.591,7<br />
1.582,1 13,6 3.312,3 7.177,9 668,6 783,5 2,0 0,0 1.450,1 1.628,5 5.727,8<br />
39.826,8 0,0 – 46.903,2 12.222,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 19.298,5 12.222,1<br />
44.878,3 981,2 – 0,4 120.006,3 9.684,8 11.120,2 440,5 0,0 20.364,5 66.424,8 99.641,8<br />
5.236,6 29,9 2.359,0 25.612,0 844,2 658,0 6,6 – 0,6 1.495,0 17.100,2 24.117,0<br />
3.164,7 3.603,3 22.948,7 105.720,9 18.070,2 15.475,1 3.585,1 – 2,5 29.957,7 64.591,7 75.763,2<br />
2.488,4 38,4 25,0 9.690,3 1.450,1 1.368,0 4,1 – 0,7 2.813,3 5.727,8 6.877,0<br />
50.884,1 353,2 – 25.363,3 37.389,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 12.222,1 37.389,7<br />
61.773,8 4.024,8 – 30,6 178.412,9 20.364,5 17.501,1 3.595,8 – 3,8 34.266,0 99.641,8 144.146,9<br />
87
Geleaste Sachanlagen (Finance Lease)<br />
Die Q-Cells AG hat im Geschäftsjahr 2004 einen Leasingvertrag über das<br />
Leasing einer Solarzellenfertigungslinie abgeschlossen. Vertragsbeginn des<br />
Leasingvertrags war Dezember 2004, die Vertragslaufzeit beträgt 60 Monate.<br />
Vereinbart wurden 60 Leasingraten. Die Leasingraten betragen unter Berücksichtigung<br />
einer Sonderzahlung von 20 % (T € 1.487,5) sowie vom Leasinggeber<br />
erhaltener Investitionszulagen T € 106,8 monatlich.<br />
Die Anschaffungskosten der Vermögenswerte, die im Wege des Finance<br />
Lease seit Dezember 2004 genutzt werden, haben T € 7.250,3 betra -<br />
gen, der Buchwert zum 31.12.<strong>2006</strong> beträgt T € 4.192,7 (31.12.2005:<br />
T € 5.642,8).<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> wurden Leasingraten in Höhe von T € 1.281,5 (Vorjahr:<br />
T € 1.327,4) gezahlt, hierin enthalten war ein Zinsanteil in Höhe von<br />
T € 190,8 (Vorjahr: T € 244,7).<br />
Nachfolgende Darstellung gibt einen Überblick über die Entwicklung der<br />
zum 31.12.<strong>2006</strong> bestehenden Verbindlichkeiten aus Finance Lease auf<br />
kurz- und langfristige Sicht:<br />
VERBINDLICHKEITEN AUS<br />
FINANCE LEASE<br />
Summe<br />
der Mindestleasingzahlungen<br />
T €<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
Zinsanteil<br />
T €<br />
Barwert<br />
der Mindestleasingzahlungen<br />
T €<br />
4.4. FINANZANLAGEN<br />
Die ChemiePark-Institut GmbH (CPI), Bitterfeld, an der die Q-Cells AG 6,1 %<br />
der Anteile hält, ist eine Gesellschaft, die zum Zwecke der industriellen Vorlaufforschung<br />
und zur Vermarktung der gewonnenen Ergebnisse gegründet<br />
wurde. Q-Cells hat die Möglichkeit, an diese Gesellschaft Forschungs- und<br />
Entwicklungsaufträge zu vergeben. Der Buchwert der Beteiligung beträgt<br />
zum 31.12.<strong>2006</strong> T € 3,1 (31.12.2005: T € 3,1).<br />
4.5. NACH DER EQUITY-METHODE BILANZIERTE FINANZANLAGEN<br />
Es bestehen folgende Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten<br />
Unternehmen:<br />
Assoziierte Unternehmen<br />
31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />
Anteil am<br />
Gesellschaftskapital<br />
Anteil am<br />
Gesellschaftskapital<br />
T € % T € %<br />
CSG Solar AG, Thalheim 6.235,7 21,71 6.993,8 23,03<br />
The Solaria Corporation,<br />
Fremont / Kalifornien / USA 2.950,8 12,39 – –<br />
EverQ GmbH, Thalheim 0,0 33,33* 5.486,9* 21,00*<br />
9.186,5 12.480,7<br />
Gemeinschaftsunternehmen<br />
EverQ GmbH, Thalheim 28.990,2 33,33* 0,0* 21,00*<br />
38.176,7 12.480,7<br />
weniger als ein Jahr 1.142,6 138,9 1.003,7<br />
zwischen einem und fünf Jahren 2.359,3 112,1 2.247,2<br />
Gesamt 3.501,9 251,0 3.250,9<br />
* Nach Abschluss der im Master Joint Venture Agreement vom 29.09.<strong>2006</strong> getroffenen<br />
Vereinbarungen sowie der Erhöhung des Anteils der Q-Cells AG an der EverQ GmbH um<br />
12,33 % auf 33,33 % wird die EverQ GmbH zum 31.12.<strong>2006</strong> als Gemeinschaftsunternehmen<br />
ausgewiesen.<br />
Die Q-Cells AG als Leasingnehmer ist vertraglich verpflichtet, den Leasinggegenstand<br />
gegen Gefahren zu versichern und die daraus entstehenden<br />
Versicherungsansprüche an den Leasinggeber abzutreten. Weiterhin trägt<br />
die Q-Cells AG die Gefahr des Abhandenkommens und der totalen oder teilweisen<br />
Beschädigung des Gegenstands und ist somit verpflichtet, den<br />
Gegenstand vor Zugriffen Dritter zu schützen.<br />
88
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Assoziierte Unternehmen<br />
Die CSG Solar AG, Thalheim, wurde im Mai 2004 gegründet. Die Gesellschaft<br />
produziert Photovoltaik-Module auf Basis einer Dünnschichttechnologie<br />
in einer neu erstellten Fabrik in Thalheim. Diese Technologie verbindet<br />
die Vorteile der bewährten Silizium-Technologie mit den Vorteilen der Dünnschicht.<br />
Die Technologie verbraucht weniger als 1 % des Siliziums herkömmlicher<br />
Module pro Wp.<br />
Das Grundkapital der CSG Solar AG, Thalheim, wurde aufgrund des<br />
Beschlusses der Hauptversammlung der CSG Solar AG vom 10.10.2005,<br />
eingetragen in das Handelsregister des Amtsgerichts Stendal am 31.01.<strong>2006</strong>,<br />
in 2005 durch die Ausgabe von bis zu 77.359 neuen vinkulierten, auf den<br />
Namen lautenden Stückaktien zum Ausgabepreis von T € 1,00 je Stück in<br />
<strong>2006</strong> erhöht. Die neuen Aktien sind ab dem 01.01.<strong>2006</strong> gewinnberechtigt.<br />
Die CSG Solar AG, Thalheim, hat im September <strong>2006</strong> von ihrer Option<br />
Gebrauch gemacht und von einem Investor gegen Ausgabe von 20.755<br />
Aktien im Nominalwert von T € 20,8 die Zahlung von T € 2.200,0 in das<br />
Eigenkapital der Gesellschaft verlangt.<br />
Vor diesem Hintergrund übernahm die Q-Cells AG mit Datum vom 01.11.<strong>2006</strong><br />
13.470 Aktien der CSG Solar AG zum Gesamtausgabepreis von T € 13,5.<br />
Die Q-Cells AG zahlte darüber hinaus einen Betrag von T € 1.414,3 in die<br />
Kapitalrücklage der CSG Solar AG. Grundlage dieser Kapitalerhöhung ist<br />
eine Vereinbarung zwischen den Anteilseignern der CSG Solar AG (Subscription<br />
Agreement), die im Oktober / November <strong>2006</strong> unterzeichnet wurde.<br />
Der Anteil an der The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien / USA<br />
(Solaria), beträgt zum 31.12.<strong>2006</strong> 12,39 %. Die Solaria wurde gemäß IAS 28<br />
mit Wirkung vom 01.09.<strong>2006</strong> (Erwerbszeitpunkt) im Konzernabschluss<br />
nach der Equity-Methode als assoziiertes Unternehmen bilanziert, da aufgrund<br />
der Anteilseignerstruktur sowie der Aufsichtsratsvertretung maßgeblicher<br />
Einfluss ausgeübt werden kann.<br />
Die vereinbarte Gesamtgegenleistung in Höhe von T € 3.118,4 wurde im<br />
Rahmen einer Kapitalerhöhung an die Solaria in bar erbracht.<br />
Zusammenfassend stellen sich die anteiligen Beträge der Vermögenswerte,<br />
Schulden, Erlöse und Periodenverluste der assoziierten Unternehmen wie<br />
folgt dar:<br />
<strong>2006</strong><br />
T €<br />
2005<br />
T €<br />
Langfristige Vermögenswerte 12.140,9 9.606,3<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 3.248,4 3.119,3<br />
Eigenkapital 7.601,6 6.367,0<br />
Fremdkapital 7.787,7 6.358,6<br />
Umsatzerlöse 28,2 25,7<br />
Jahresfehlbetrag 2.461,1 880,7<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Im Dezember <strong>2006</strong> wurde eine stille Beteiligung eines Investors an der CSG<br />
Solar AG in 9.434 Aktien gewandelt.<br />
Der Anteil der Q-Cells AG am Gesellschaftskapital der CSG Solar AG hat sich<br />
im Berichtsjahr von 23,03 % auf 21,71 % verringert.<br />
Im September <strong>2006</strong> hat die Q-Cells AG 12,39 % der Anteile an der<br />
The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien / USA (Solaria), erworben. Die<br />
Gesellschaft hat eine neue, niederkonzentrierende Photovoltaik-Technologie<br />
auf der Basis von Standard-Silizium-Solarzellen entwickelt, die aufgrund<br />
der Konzentration des Sonnenlichts ein erhebliches Potenzial zur Kostensenkung<br />
in der Modulfertigung aufweist, da die Zahl der Module erhöht wird,<br />
die mit einer bestimmten Menge Silizium produziert werden.<br />
Gemeinschaftsunternehmen<br />
Anfang 2005 hat die Q-Cells AG gemeinsam mit dem US-amerikanischen<br />
Unternehmen Evergreen Solar, Inc., Marlboro / USA (Evergreen), die EverQ<br />
GmbH, Thalheim, gegründet. Ziel des Gemeinschaftsunternehmens ist die<br />
Herstellung und Vermarktung von Wafern, Zellen und Modulen, die auf der<br />
String-Ribbon-Technologie basieren.<br />
89
Die Gesellschafter der EverQ GmbH, die Evergreen Solar Inc., Marlboro /<br />
USA, die Renewable Energy Corporation ASA, Høvik / Norwegen, und die<br />
Q-Cells AG haben am 29.09.<strong>2006</strong> ein Master Joint Venture Agreement<br />
unterzeichnet, wonach die EverQ GmbH eine Kapitalerhöhung durchführt,<br />
nach der sich der Geschäftsanteil der Q-Cells AG an der EverQ GmbH im<br />
Nennwert von T € 52,5 um T € 107,5 auf T € 160,0 bzw. auf 33,33 %<br />
erhöht. Die Anschaffungskosten der Q-Cells AG betragen T € 14.070,0,<br />
wovon T € 4.070,0 in <strong>2006</strong> in bar erbracht wurden. Es ergibt sich ein passiver<br />
Unterschiedsbetrag in Höhe von T € 9.378,7, der gemäß IFRS erfolgswirksam<br />
zu vereinnahmen ist und einen einmaligen Ergebnisbeitrag darstellt.<br />
Die Eintragung der Kapitalerhöhung in das Handelsregister ist am 19.12.<strong>2006</strong><br />
erfolgt.<br />
Zum Bilanzstichtag hat die Q-Cells AG Gesellschafterdarlehen von insgesamt<br />
€ 22,6 Mio. an die EverQ GmbH ausgereicht. Darlehen in Höhe von<br />
€ 13,8 Mio. werden mit 3-Monats-EURIBOR + 2,75 % und Darlehen in<br />
Höhe von € 8,8 Mio. wurden mit bis zu 5,75 % p. a. verzinst. Mit Gesellschafterdarlehensvertrag<br />
vom 30.01.2007 wurden die Darlehensbedingungen<br />
geändert. Der Darlehensvertrag hat nun eine Laufzeit bis zum<br />
31.12.2009 mit insgesamt einem Umfang von € 30,0 Mio. Zum 31.01.2007<br />
hat die Q-Cells AG der EverQ GmbH den zusätzlich gewährten Betrag von<br />
€ 7,4 Mio. ausgereicht. Das Darlehen wird ab 01.02.2007 mit 5,43 % p. a.<br />
verzinst.<br />
Im Zusammenhang mit der Kreditgewährung an die EverQ GmbH wurde<br />
zwischen der Q-Cells AG, der EverQ GmbH und der Kredit gebenden Bank<br />
ein Andienungsrechtsvertrag geschlossen, wonach die Q-Cells AG der EverQ<br />
GmbH ein unwiderrufliches Andienungsrecht für deren gesamtes bewegliches<br />
Anlagevermögen und sämtliche Rechte aus allen geleisteten Anzahlungen<br />
für das bewegliche Anlagevermögen einräumt. EverQ kann das Angebot<br />
jederzeit ohne Vorankündigung durch eine schriftlich abzugebende<br />
Erklärung annehmen. Der Kaufpreis für den Kaufgegenstand ist gleich seinem<br />
Buchwert im Zeitpunkt der Annahmeerklärung.<br />
Im Zusammenhang mit der Kreditgewährung an die EverQ GmbH besteht<br />
weiterhin die Verpflichtung der Q-Cells AG und der Evergreen, zusätzliches<br />
Eigenkapital oder zusätzliche, zinslose Nachrangdarlehen bereitzustellen,<br />
wenn und soweit die Investitionskosten die im Kreditvertrag angegebene<br />
Höhe überschreiten oder öffentliche Finanzierungshilfen nicht in der im<br />
Kreditvertrag genannten Höhe gewährt oder von Bund, Land oder EU<br />
zurückgefordert werden.<br />
Zusammenfassend stellen sich die anteiligen Beträge der Vermögenswerte,<br />
Schulden, Erlöse und Periodenverluste des Gemeinschaftsunternehmens<br />
wie folgt dar:<br />
<strong>2006</strong><br />
T €<br />
2005<br />
T €<br />
Langfristige Vermögenswerte 35.034,3 8.889,2<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 31.604,6 3.647,0<br />
Eigenkapital 22.473,8 5.480,7<br />
Langfristiges Fremdkapital 4.851,9 1.260,0<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 39.313,2 5.795,6<br />
Erträge 11.696,5 89,5<br />
Aufwendungen 11.641,9 904,8<br />
Jahresüberschuss (i. Vj. Jahresfehlbetrag) 54,6 815,3<br />
4.6. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE<br />
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich im Wesentlichen wie<br />
folgt zusammen:<br />
Unabhängig davon besteht der Buchwert des Kaufgegenstands mindestens<br />
in der Höhe der im Andienungsrecht bestehenden Gesamtverbindlichkeit<br />
der EverQ GmbH aus dem geschlossenen Bankdarlehensvertrag<br />
(€ 5,0 Mio.).<br />
90
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
31.12.2005<br />
T €<br />
Langfristiger Anteil geleisteter Anzahlungen<br />
auf künftige Rohstofflieferungen 43.922,3 9.662,9<br />
An die EverQ GmbH ausgereichte Darlehen 22.575,0 0,0<br />
Darlehen Solarsquare AG, Luzern / Schweiz 0,0 1.004,0<br />
Übrige sonstige langfristige Vermögenswerte 19,6 0,0<br />
66.516,9 10.666,9<br />
Zu näheren Angaben zu den an die EverQ GmbH ausgereichten Darlehen<br />
siehe Abschnitt 4.5.<br />
Kurzfristige Vermögenswerte<br />
4.7. VORRÄTE<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
31.12.2005<br />
T €<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 36.560,7 27.673,9<br />
Fertige und unfertige Erzeugnisse 36.635,2 17.917,6<br />
Geleistete Anzahlungen 5.532,3 4.297,4<br />
78.728,2 49.888,9<br />
4.8. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit von<br />
weniger als einem Jahr.<br />
Zum Abschlussstichtag sind im Wesentlichen aufgrund des erhöhten<br />
Umsatzvolumens die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf<br />
T € 83.538,8 (31.12.2005: T € 33.802,5) deutlich gestiegen.<br />
Forderungen in fremder Währung werden zum Stichtagskurs der Transaktion<br />
umgerechnet, später zum Stichtagskurs bewertet. Zum Abschlussstichtag<br />
bestanden Fremdwährungsforderungen in Höhe von T € 8.889,7<br />
(31.12.2005: T € 1.045,4).<br />
4.9. TERMINGELDANLAGEN<br />
Die Termingeldanlagen in Höhe von T € 10.060,0 (31.12.2005:<br />
T € 32.500,0) mit Fälligkeit am 19.01.2007 und einer Festverzinsung von<br />
3,32 % p. a. haben eine ursprüngliche Laufzeit von mehr als drei Monaten.<br />
4.10. SONSTIGE FORDERUNGEN UND VERMÖGENSWERTE<br />
Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte haben insgesamt eine<br />
Laufzeit von weniger als einem Jahr.<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
31.12.2005<br />
T €<br />
Forderungen gegen das Finanzamt aus<br />
Investitionszulage 6.770,2 5.336,9<br />
Forderungen gegen das Finanzamt aus<br />
der Erstattung von Umsatzsteuer 2.552,2 0,0<br />
Forderungen gegen Unternehmen, mit<br />
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.252,9 442,3<br />
Darlehensforderungen 1.383,4 3.922,6<br />
Forderungen aus Reklamationen 725,4 424,9<br />
Vergütung von Mineralölsteuern 373,9 0,0<br />
Zinsansprüche 269,2 311,1<br />
Forderungen gegen Aktionäre aus einmaligen<br />
Weiterberechnungen von Kosten 0,0 784,7<br />
Übrige Vermögenswerte 1.609,5 1.497,2<br />
15.936,7 12.719,7<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
91
4.11. LIQUIDE MITTEL<br />
Unter den liquiden Mitteln werden Bargeld und Guthaben bei Kreditinstituten<br />
in Höhe von T € 147.349,6 (31.12.2005: Bargeld und Guthaben bei<br />
Kreditinstituten T € 65.630,7 sowie Wertpapiere mit T € 135.017,2) zusammengefasst,<br />
die eine ursprüngliche Laufzeit von weniger als drei Monaten<br />
haben.<br />
4.12. EIGENKAPITAL<br />
Für nähere Informationen zur Veränderung des Eigenkapitals der Q-Cells AG<br />
im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> wird auf die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />
verwiesen.<br />
Die Eigenkapitalquote beträgt bei einem bilanziellen Eigenkapital von<br />
T € 439.970,9 zum Abschlussstichtag 69,3 % (31.12.2005: T € 321.261,9<br />
bzw. 70,4 %).<br />
Kapitalverhältnisse<br />
Das gezeichnete Kapital beträgt zum Bilanzstichtag T € 74.729,7<br />
(31.12.2005: T € 36.913,6) und ist eingeteilt in 74.729.728 nennwertlose<br />
auf den Inhaber lautende Stückaktien (31.12.2005: 36.913.604 Stück).<br />
Mit der Inhaberschaft an den Aktien verbunden ist das Stimmrecht in der<br />
Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen.<br />
Am 03.07.<strong>2006</strong> sind insgesamt Stück 309.672 Bezugsaktien unter dem<br />
Aktienoptionsprogramm 2003 aus dem Bedingten Kapital I ausgegeben<br />
worden. Das Grundkapital der Gesellschaft betrug durch die Ausgabe der<br />
neuen Bezugsaktien T € 37.223,3.<br />
Die Hauptversammlung vom 29.06.<strong>2006</strong> hat des Weiteren eine Erhöhung<br />
des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln beschlossen. Das Grundkapital<br />
der Gesellschaft wurde demnach von T € 37.223,3 um T € 37.223,3 auf<br />
T € 74.446,6 durch die Umwandlung der anderen Gewinnrücklagen erhöht.<br />
Die Kapitalerhöhung wurde durchgeführt durch die Ausgabe von Stück<br />
37.223.276 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien ohne Nennbetrag,<br />
die an Aktionäre der Gesellschaft im Verhältnis eine alte Aktie zu einer<br />
neuen Aktie ausgegeben wurden. Die Kapitalerhöhung wurde am 25.07.<strong>2006</strong><br />
in das Handelsregister eingetragen.<br />
Im Zeitraum August <strong>2006</strong> bis Dezember <strong>2006</strong> sind weitere 283.176 Bezugsaktien<br />
unter dem Aktienoptionsprogramm 2003 aus dem Bedingten Kapital I<br />
zu zwei Ausgabezeitpunkten ausgegeben worden. Das Bedingte Kapital I<br />
beträgt nach Ausgabe der Bezugsaktien noch T € 2.539,2. Die Eintragung<br />
in das Handelsregister erfolgte am 02.02.2007.<br />
Die im Umlauf befindlichen auf den Inhaber lautenden Stückaktien haben<br />
sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:<br />
Anzahl<br />
Stückaktien<br />
01.01.<strong>2006</strong> 36.913.604<br />
Kapitalerhöhung aus Bedingtem Kapital I 309.672<br />
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln 37.223.276<br />
Kapitalerhöhung aus Bedingtem Kapital I 283.176<br />
31.12.<strong>2006</strong> 74.729.728<br />
Genehmigtes Kapital<br />
In der Hauptversammlung vom 29.06.<strong>2006</strong> wurde das bestehende Genehmigte<br />
Kapital auf Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom<br />
16.08.2005 aufgehoben und neues Genehmigtes Kapital wie folgt beschlossen:<br />
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das<br />
Grundkapital der Gesellschaft bis zum 31.05.2011 gegen Sach- und / oder<br />
Bareinlage einmalig oder mehrmals um bis zu T € 36.913,6 durch Ausgabe<br />
von 36.913.604 neuen Aktien zu erhöhen. Dabei ist der Vorstand ermächtigt,<br />
mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts<br />
der Aktionäre zu entscheiden, einen vom Gesetz abweichenden Beginn der<br />
Gewinnbeteiligung zu bestimmen und die weiteren Einzelheiten der jeweiligen<br />
Kapitalerhöhung sowie die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen<br />
(Genehmigtes Kapital <strong>2006</strong> / 1). Die Eintragung in das Handelsregister<br />
erfolgte am 25.07.<strong>2006</strong>.<br />
Bedingtes Kapital I / Aktienoptionsprogramm 2003<br />
Am 29.12.2003 hat die Hauptversammlung beschlossen, an gegenwärtige<br />
und künftige Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter des Unternehmens<br />
bis zu 8.900 Aktienoptionen (ESOP I) auszugeben, die diesen ermöglichen,<br />
unter bestimmten Bedingungen Aktien des Unternehmens zu einem vorher<br />
festgelegten Basispreis zu erwerben. Alternativ kann den Bezugsberechtigten<br />
auch ein Barausgleich gewährt werden, wobei der Vorstand der Gesellschaft<br />
davon ausgeht, dass ein Barausgleich nicht erfolgen wird. Von den<br />
ausgegebenen Aktienoptionen werden 25,0 % zwei Jahre, weitere 25,0 %<br />
92
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
drei Jahre und die restlichen 50,0 % vier Jahre nach der Ausgabe unverfallbar.<br />
Innerhalb der beschriebenen Fristen ist die Gesellschaft berechtigt, die<br />
Aktienoptionen mit sofortiger Wirkung zu kündigen, wenn ein Bezugsberechtigter<br />
aus seinem Dienstverhältnis mit der Gesellschaft ausscheidet oder<br />
dieses durch die Gesellschaft gekündigt wird.<br />
Zum Zwecke der Bedienung der Bezugsrechte hat die Hauptversammlung<br />
am 23.08.2004 eine bedingte Kapitalerhöhung des Grundkapitals der<br />
Gesellschaft beschlossen, welches sich aufgrund der Kapitalerhöhungen<br />
aus Gesellschaftsmitteln in 2004, 2005 und <strong>2006</strong> jeweils entsprechend<br />
gemäß § 218 AktG in demselben Verhältnis wie das Grundkapital erhöht<br />
hat.<br />
Im Geschäftsjahr 2004 wurden insgesamt 6.424 Aktienoptionen ausgegeben,<br />
von denen der Vorstand 1.336 Aktienoptionen erhielt. Die Hauptversammlung<br />
vom 16.08.2005 hat beschlossen, dass aus dem Aktienoptionsprogramm<br />
2003 keine weiteren Bezugsrechte ausgegeben werden. Der<br />
Umfang des Bedingten Kapitals I wurde auf den Umfang der Aktien, die<br />
aufgrund der bisher ausgegebenen Optionen erworben werden können,<br />
beschränkt.<br />
Nach Ausgabe von Bezugsaktien in <strong>2006</strong> beträgt das Bedingte Kapital I<br />
zum Stichtag nunmehr T € 2.539,2.<br />
Die Bezugsberechtigten können die Bezugsrechte ausüben, sobald<br />
1. mindestens zwei Jahre nach ihrer Ausgabe vergangen sind,<br />
2. die Aktien der Q-Cells an einer Börse gehandelt werden,<br />
3. die bei einem Börsengang der Q-Cells vereinbarte Lock up Period<br />
abgelaufen ist,<br />
4. der Börsenkurs innerhalb der letzten fünf aufeinander folgenden<br />
Börsentage vor Ausübung des Bezugsrechts jeweils mindestens 33 %<br />
über dem Basispreis im Zeitpunkt der Ausgabe gelegen hat,<br />
5. die Vesting Period abgelaufen ist.<br />
Aufgrund von Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln im Geschäftsjahr<br />
2004 (im Verhältnis von 91 neuen Aktien je eine alte Aktie), im Geschäftsjahr<br />
2005 (im Verhältnis von 2 neuen Aktien je eine alte Aktie) sowie im<br />
Geschäftsjahr <strong>2006</strong> (im Verhältnis von einer neuen Aktien je eine alte Aktie)<br />
hat sich die Anzahl der Aktien, die aufgrund einer Aktienoption erworben<br />
werden kann, jeweils in dem gleichen Verhältnis erhöht, während sich der<br />
Basispreis entsprechend vermindert hat.<br />
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen<br />
und die Ausgabepreise:<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
AKTIENOPTIONSPROGRAMM 2003 (ESOP I) 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />
Gewichteter<br />
durchschnittlicher<br />
Ausübungspreis<br />
je Aktie<br />
€<br />
Anzahl<br />
der Optionen<br />
Stück<br />
Anzahl der<br />
zum Bezug<br />
berechtigten<br />
Aktien<br />
Stück<br />
Gewichteter<br />
durchschnitt<br />
licher<br />
Ausübungspreis<br />
je Aktie<br />
€<br />
Anzahl<br />
der Optionen<br />
Stück<br />
Anzahl der<br />
zum Bezug<br />
berechtigten<br />
Aktien<br />
Stück<br />
Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen 1,37 6.235* 3.441.720 1,37 6.335* 3.496.920<br />
In der Berichtsperiode gewährte Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />
In der Berichtsperiode verwirkte Optionen 0,00 0 0 1,36 100 55.200<br />
In der Berichtsperiode ausgeübte Optionen 1,37 1.635* 902.520 0,00 0 0<br />
Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen 1,37 4.600* 2.539.200 1,37 6.235* 3.441.720<br />
Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />
* Aufgrund der Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln hat sich die Anzahl der<br />
Aktien, die aufgrund einer Aktienoption erworben werden kann, auf 552 erhöht,<br />
während sich der Basispreis entsprechend vermindert hat.<br />
Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm<br />
2003 beträgt T € 298,8 (31.12.2005: T € 405,3).<br />
93
Bedingtes Kapital II / Aktienoptionsprogramm 2005<br />
(ESOP II, IIa, IIb)<br />
Auf der Hauptversammlung vom 16.08.2005 wurde beschlossen, maximal<br />
bis zu 434.948 Stück Optionen an gegenwärtige und zukünftige Mitglieder<br />
des Vorstands und gegenwärtige und zukünftige Mitglieder der zweiten Führungsebene<br />
und sonstige Mitarbeiter der Q-Cells AG auszugeben. Das Aktienoptionsprogramm<br />
2005 erlaubt den berechtigten Mitarbeitern unter<br />
bestimmten Voraussetzungen, Aktien der Q-Cells AG zu einem festgelegten<br />
Ausübungspreis zu definierten Bedingungen zu erwerben. Alternativ kann<br />
den Bezugsberechtigten nach Wahl des Vorstands auch ein Barausgleich<br />
gewährt werden, wobei der Vorstand der Gesellschaft davon ausgeht, dass<br />
ein Barausgleich nicht erfolgen wird.<br />
Zum Zwecke der Bedienung der Bezugsrechte hat die Hauptversammlung<br />
am 16.08.2005 eine bedingte Kapitalerhöhung des Grundkapitals der<br />
Gesellschaft beschlossen, welches sich aufgrund der Kapitalerhöhungen<br />
aus Gesellschaftsmitteln in den Geschäftsjahren 2005 und <strong>2006</strong> jeweils<br />
entsprechend gemäß § 218 AktG in demselben Verhältnis wie das Grundkapital<br />
erhöht hat. Zum Stichtag beträgt das Bedingte Kapital II nunmehr<br />
T € 2.609,7.<br />
Infolge der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln in dem Geschäftsjahr<br />
2005 hat sich die Anzahl der zu beziehenden Aktien in dem gleichen Verhältnis<br />
erhöht. Die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln hatte keine<br />
Auswirkung auf den Basispreis, da die Ausgabe der Optionen erst nach<br />
Wirksamwerden der Kapitalerhöhung erfolgt ist. Infolge der Kapitalerhöhung<br />
aus Gesellschaftsmitteln in dem Geschäftsjahr <strong>2006</strong> hat sich die Anzahl der<br />
zu beziehenden Aktien wiederum in dem gleichen Verhältnis erhöht, darüber<br />
hinaus hat sich der Basispreis entsprechend vermindert. Infolge der Kapitalerhöhungen<br />
aus Gesellschaftsmitteln in den Geschäftsjahren 2005 und<br />
<strong>2006</strong> konnten daher insgesamt 2.609.688 Aktien bezogen werden. Aus<br />
Gründen der Vereinfachung wurde das Optionsregister dahingehend umgestellt,<br />
dass das Recht, eine Aktie zu beziehen, als Option bezeichnet wird<br />
(1 Option = 1 Aktie).<br />
Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP II)<br />
Die erste Tranche des Aktienoptionsprogramms 2005 (ESOP II) (Ausgabe<br />
am 25.08.2005) erlaubt den berechtigten Mitarbeitern unter bestimmten<br />
Voraussetzungen, Stückaktien der Gesellschaft mit Verfügungsbeschränkungen<br />
zu einem festgelegten Ausübungspreis zu definierten Bedingungen<br />
zu erwerben.<br />
Von den ausgegebenen Aktienoptionen werden 33,33 % ein Jahr, weitere<br />
33,33 % zwei Jahre und die restlichen 33,33 % drei Jahre nach der Ausgabe<br />
unverfallbar. Innerhalb der beschriebenen Fristen verfallen die Aktienoptionen,<br />
wenn ein Bezugsberechtigter aus seinem Dienstverhältnis ausscheidet<br />
oder dieses durch die Gesellschaft gekündigt wird.<br />
Die Bezugsberechtigten können die Bezugsrechte ausüben, sobald<br />
1. mindestens zwei Jahre nach ihrer Ausgabe vergangen sind,<br />
2. die Aktien der Q-Cells an einer Börse gehandelt werden,<br />
3. die bei einem Börsengang der Q-Cells vereinbarte Lock up Period<br />
abgelaufen ist,<br />
4. der Börsenkurs innerhalb der letzten fünf aufeinander folgenden<br />
Börsentage vor Ausübung der Option jeweils über dem Basispreis im<br />
Zeitpunkt der Ausgabe gelegen hat,<br />
5. die Entwicklung des Börsenkurses der Aktie der Q-Cells AG<br />
(gemessen an dem Durchschnittskurs der Aktie der Q-Cells AG<br />
der letzten fünf aufeinander folgenden Börsentage vor Ausübung der<br />
Option) die Entwicklung des Index, in dem die Aktie der Q-Cells AG<br />
einbezogen ist, kumuliert seit Ausgabe um mindestens 10 % pro<br />
Jahr übertrifft. Ist die Q-Cells AG in keinen Index einbezogen, ist<br />
der TecDax oder ein vergleichbarer Nachfolgeindex relevant, der<br />
gegebenenfalls vom Aufsichtsrat festgelegt wird,<br />
6. die Vesting Period abgelaufen ist.<br />
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen<br />
und die Ausgabepreise der ersten Tranche (ESOP II):<br />
94
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
AKTIENOPTIONSPROGRAMM 2005 (ESOP II) 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />
Gewichteter<br />
durchschnittlicher<br />
Ausübungspreis<br />
je Aktie<br />
€<br />
Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm<br />
2005 (ESOP II) beträgt T € 5.088,2 (Vorjahr: T € 2.072,7).<br />
Aktienoptionsprogramm 2005 (ESOP IIa)<br />
Die zweite Tranche des Aktienoptionsprogramms 2005 (ESOP IIa) erlaubt<br />
den berechtigten Mitarbeitern unter bestimmten Voraussetzungen, Stückaktien<br />
der Gesellschaft mit Verfügungsbeschränkungen zu einem festgelegten<br />
Ausübungspreis zu definierten Bedingungen zu erwerben. Die Ausgabe<br />
von Aktienoptionen im Rahmen der zweiten Tranche des Aktienoptionsprogramms<br />
2005 unterliegt grundsätzlich denselben Optionsbedingungen<br />
wie die Optionsausgabe im Rahmen der ersten Tranche im Sommer 2005.<br />
Unterschiede ergeben sich jedoch bezüglich Erdienungszeitraum und Laufzeit<br />
der Optionen.<br />
Gemäß Vorstands- und Aufsichtsratsbeschluss vom 19.01.<strong>2006</strong> wurden<br />
unter Berücksichtigung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im<br />
Geschäftsjahr <strong>2006</strong> im Verhältnis von einer neuen Aktie je eine alte Aktie<br />
insgesamt 86.440 Optionen an gegenwärtige Mitglieder des Vorstands und<br />
gegenwärtige Mitglieder der zweiten Führungsebene und sonstige Mitarbeiter<br />
der Q-Cells AG ausgegeben.<br />
Anzahl<br />
der Optionen<br />
Stück<br />
Anzahl der<br />
zum Bezug<br />
berechtigten<br />
Aktien<br />
Stück<br />
Gewichteter<br />
durchschnitt<br />
licher<br />
Ausübungspreis<br />
je Aktie<br />
€<br />
Anzahl<br />
der Optionen<br />
Stück<br />
Anzahl der<br />
zum Bezug<br />
berechtigten<br />
Aktien<br />
Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen 2,63 2.387.028 2.387.028 0,00 0 0<br />
In der Berichtsperiode gewährte Optionen 0,00 0 0 2,63 801.224 2.403.672<br />
In der Berichtsperiode verwirkte Optionen 2,63 64.752 64.752 2,63 5.548 16.644<br />
In der Berichtsperiode ausgeübte Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />
Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen 2,63 2.322.276 2.322.276 2,63 795.676 2.387.028<br />
Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />
Stück<br />
Der Ausübungspreis der Optionen ist gleich dem Aktienkurs zum Zeitpunkt<br />
der Ausgabe und liegt bei € 34,11. Die Ausübung der Option ist an bestimmte<br />
Bedingungen geknüpft. Der Erdienungszeitraum, innerhalb dessen alle<br />
festgelegten Ausübungsbedingungen der Optionsbedingungen erfüllt werden<br />
müssen, ist gestaffelt und beträgt insgesamt zwei Jahre.<br />
Die Ermittlung des Fair Values erfolgte auf Grundlage der Monte-Carlo-Simulation.<br />
Es wurden folgende Modellparameter und Prämissen für die Optionspreisermittlung<br />
herangezogen:<br />
1. Der Ausübungspreis pro Aktie beträgt € 34,11.<br />
2. Die erwartete durchschnittliche Laufzeit der Option beträgt drei Jahre.<br />
3. Der Marktpreis der zu Grunde liegenden Aktie zum Ausgabezeitpunkt<br />
beträgt € 34,11.<br />
4. Die erwartete Volatilität des Aktienkurses liegt bei 0,6. Die Volatilität<br />
wurde auf Grundlage der historischen Volatilität basierend auf der Peer<br />
Group aus den vergangenen zwei Jahren ermittelt.<br />
5. Für das Optionspreismodell wird ab dem Jahr <strong>2006</strong> eine Dividendenrendite<br />
von 1,0 % erwartet.<br />
6. Der risikolose Zins für die Laufzeit der Option beträgt 2,42 %.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
95
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen<br />
und die Ausgabepreise der zweiten Tranche (ESOP IIa):<br />
AKTIENOPTIONSPROGRAMM 2005 (ESOP IIa) 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />
Gewichteter<br />
durchschnittlicher<br />
Ausübungspreis<br />
je Aktie<br />
€<br />
Anzahl<br />
der Optionen<br />
Stück<br />
Anzahl der<br />
zum Bezug<br />
berechtigten<br />
Aktien<br />
Stück<br />
Gewichteter<br />
durchschnitt<br />
licher<br />
Ausübungspreis<br />
je Aktie<br />
€<br />
Anzahl<br />
der Optionen<br />
Stück<br />
Anzahl der<br />
zum Bezug<br />
berechtigten<br />
Aktien<br />
Stück<br />
Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />
In der Berichtsperiode gewährte Optionen 34,11 86.440 86.440 0,00 0 0<br />
In der Berichtsperiode verwirkte Optionen 34,11 5.200 5.200 0,00 0 0<br />
Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen 34,11 81.240 81.240 0,00 0 0<br />
Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />
Auf der Basis der dargestellten Annahmen wurde ein beizulegender Zeitwert<br />
(Fair Value) einer Option von € 13,25 ermittelt.<br />
Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm<br />
2005 (ESOP IIa) beträgt T € 673,7.<br />
AKTIENOPTIONSPROGRAMM 2005 (ESOP IIb)<br />
Die dritte Tranche des Aktienoptionsprogramms 2005 (ESOP IIb) erlaubt<br />
den berechtigten Mitarbeitern unter bestimmten Voraussetzungen, Stückaktien<br />
der Gesellschaft mit Verfügungsbeschränkungen zu einem festgelegten<br />
Ausübungspreis zu definierten Bedingungen zu erwerben. Die Ausgabe<br />
von Aktienoptionen im Rahmen der dritten Tranche des Aktienoptionsprogramms<br />
2005 unterliegt grundsätzlich denselben Optionsbedingungen<br />
wie die Optionsausgabe im Rahmen der ersten Tranche im August 2005 und<br />
der zweiten Tranche im Januar <strong>2006</strong>. Unterschiede ergeben sich jedoch<br />
bezüglich Erdienungszeitraum und Laufzeit der Optionen.<br />
Gemäß Vorstands- und Aufsichtsratsbeschluss vom 01.07.<strong>2006</strong> wurden<br />
unter Berücksichtigung der Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im<br />
Geschäftsjahr <strong>2006</strong> insgesamt 44.650 Optionen an gegenwärtige Mitglieder<br />
des Vorstands und gegenwärtige Mitglieder der zweiten Führungsebene und<br />
sonstige Mitarbeiter der Q-Cells AG ausgegeben.<br />
Der Ausübungspreis der Optionen ist gleich dem Aktienkurs zum Zeitpunkt<br />
der Ausgabe und liegt unter Berücksichtigung der Kapitalerhöhung aus<br />
Gesellschaftsmitteln bei € 32,88. Die Ausübung der Option ist an bestimmte<br />
Bedingungen geknüpft. Der Erdienungszeitraum, innerhalb dessen alle<br />
festgelegten Ausübungsbedingungen der Optionsbedingungen erfüllt werden<br />
müssen, ist gestaffelt und beträgt insgesamt zwei Jahre.<br />
Die Ermittlung des Fair Values erfolgte auf Grundlage der Monte-Carlo-Simulation.<br />
Es wurden folgende Modellparameter und Prämissen für die Optionspreisermittlung<br />
herangezogen:<br />
1. Der Ausübungspreis pro Aktie beträgt € 32,88.<br />
2. Die erwartete durchschnittliche Laufzeit der Option beträgt 2,5 Jahre.<br />
3. Der Marktpreis der zu Grunde liegenden Aktie zum Ausgabezeitpunkt<br />
beträgt € 32,88.<br />
4. Die erwartete Volatilität des Aktienkurses liegt bei 0,6. Die Volatilität<br />
wurde auf Grundlage der historischen Volatilität basierend auf der Peer<br />
Group aus den vergangenen drei Jahren ermittelt.<br />
5. Für das Optionspreismodell wird ab dem Jahr 2007 eine Dividendenrendite<br />
von 1,0 % erwartet.<br />
6. Der risikolose Zins für die Laufzeit der Option beträgt 3,55 %.<br />
96
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Bestandsentwicklung der Aktienoptionen<br />
und die Ausgabepreise der dritten Tranche (ESOP IIb):<br />
AKTIENOPTIONSPROGRAMM 2005 (ESOP IIb) 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />
Gewichteter<br />
durchschnittlicher<br />
Ausübungspreis<br />
je Aktie<br />
€<br />
Auf der Basis der dargestellten Annahmen wurde ein beizulegender Zeitwert<br />
(Fair Value) einer Option von € 12,93 ermittelt.<br />
Der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand für das Aktienoptionsprogramm<br />
2005 (ESOP IIb) beträgt T € 185,0.<br />
Bedingtes Kapital III<br />
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 29.06.<strong>2006</strong> wurde das bestehende<br />
Bedingte Kapital III sowie die bestehende Ermächtigung des Vorstands<br />
der Q-Cells AG, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Options- und / oder<br />
Wandelanleihen auszugeben, aufgehoben und dem Vorstand eine neue<br />
Ermächtigung erteilt. Nach dieser ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustim-<br />
Anzahl<br />
der Optionen<br />
Stück<br />
Anzahl der<br />
zum Bezug<br />
berechtigten<br />
Aktien<br />
Stück<br />
Gewichteter<br />
durchschnitt<br />
licher<br />
Ausübungspreis<br />
je Aktie<br />
€<br />
Anzahl<br />
der Optionen<br />
Stück<br />
Anzahl der<br />
zum Bezug<br />
berechtigten<br />
Aktien<br />
Zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />
In der Berichtsperiode gewährte Optionen 32,88 44.650 44.650 0,00 0 0<br />
In der Berichtsperiode verwirkte Optionen 32,88 2.028 2.028 0,00 0 0<br />
Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen 32,88 42.622 42.622 0,00 0 0<br />
Am Ende der Berichtsperiode ausübbare Optionen 0,00 0 0 0,00 0 0<br />
Stück<br />
mung des Aufsichtsrats bis zum 31.05.2011 Options- und / oder Wandelanleihen<br />
im Gesamtnennbetrag von bis zu € 1,5 Mrd. auszugeben und den<br />
Inhabern von Optionsanleihen Optionsrechte bzw. den Inhabern von Wandelanleihen<br />
Wandlungsrechte auf Stückaktien der Gesellschaft mit einem<br />
anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu T € 14.765,4 zu<br />
gewähren. Zur Bedienung der Optionsrechte bzw. der Wandlungsrechte hat<br />
die Hauptversammlung ein neues Bedingtes Kapital III i. H. v. bis zu<br />
T € 14.765,4 beschlossen. Infolge der auf derselben Hauptversammlung<br />
beschlossenen Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis eine<br />
alte Aktie zu einer neuen Aktie erhöhte sich der anteilige Betrag des Grundkapitals<br />
der Stückaktien, die den Inhabern von Optionsanleihen bzw. den<br />
Inhabern von Wandelanleihen bei Ausübung ihrer Optionsrechte bzw. Wandlungsrechte<br />
zu gewähren sind, in demselben Verhältnis wie das Grundkapital.<br />
In demselben Verhältnis erhöhte sich auch das Bedingte Kapital III, so<br />
dass es nunmehr T € 29.530,9 beträgt. Die Eintragung in das Handelsregister<br />
erfolgte am 25.06.<strong>2006</strong>.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
97
KAPITALRÜCKLAGE<br />
Im vorliegenden IFRS-Konzernabschluss zum 31.12.<strong>2006</strong> ist die aktienrechtliche<br />
Kapitalrücklage im Wesentlichen um die beizulegenden Zeitwerte<br />
aus den Aktienoptionsprogrammen sowie durch das Agio der ausgeübten<br />
Aktienoptionen erhöht worden.<br />
Die Entwicklung der Kapitalrücklage im Berichtszeitraum ist in der Konzern-<br />
Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.<br />
GEWINNRÜCKLAGEN UND ANDERE RÜCKLAGEN<br />
Die Entwicklung der Gewinnrücklagen und anderen Rücklagen ist in der<br />
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.<br />
VORSCHLAG ÜBER VERWENDUNG DES BILANZGEWINNS<br />
Ausschüttungen an die Anteilseigner der Q-Cells AG werden auf der Grundlage<br />
des nach deutschen handelsrechtlichen Grundsätzen erstellten Jahresabschlusses<br />
der Q-Cells AG beschlossen. Gemäß Gewinnverwendungsvorschlag<br />
von Vorstand und Aufsichtsrat soll der handelsrechtliche Jahresüberschuss<br />
des Jahres <strong>2006</strong> vollständig thesauriert werden.<br />
MINDERHEITENANTEILE<br />
Unter dieser Position sowie unter dem Ergebnisanteil Minderheitsgesellschafter<br />
sind der Anteilsbesitz Dritter bzw. die Anteile am Ergebnis Dritter an<br />
der VHF erfasst.<br />
LANGFRISTIGE SCHULDEN<br />
4.13. GENUSSRECHTSKAPITAL<br />
Die Hauptversammlung beschloss am 24.11.2004 die Ausgabe eines<br />
Genussrechts. Dieses wurde am 10.12.2004 in Höhe von T € 15.000,0<br />
abzüglich der Transaktionskosten in Höhe von T € 600,0 von der PREPS<br />
2004-2 Ltd. an die Q-Cells AG geleistet. Das Kapital hat eine Laufzeit bis<br />
November 2011.<br />
Das Genussrecht hat eine feste bzw. eine ertragsabhängige Vergütungskomponente.<br />
Die feste Zinskomponente (Garantiegewinn) beträgt 7,5 % p. a., die<br />
ertragsabhängige Vergütungskomponente (Gewinnbeteiligung) ist wie folgt<br />
vereinbart:<br />
a) bis zu einem modifizierten Jahresüberschuss von T € 45.000,0<br />
ins gesamt 7,5 % p. a.<br />
b) bei einem modifizierten Jahresüberschuss von T € 45.000,0<br />
bis T € 55.000,0 insgesamt 8,5 % p. a.<br />
c) ab einem modifizierten Jahresüberschuss von T € 55.000,0<br />
insgesamt 9,5 % p. a.<br />
Die Gewinnbeteiligung wird dabei um den Garantiegewinn gekürzt. Das<br />
Genussrecht tritt im Rang hinter allen anderen gegenwärtigen und zukünftigen<br />
Forderungen anderer Gläubiger zurück.<br />
4.14. LANGFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN<br />
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten haben sich im Vergleich zum<br />
31.12.2005 (T € 12.833,8) auf T € 6.149,2 vor allem aufgrund planmäßiger<br />
Tilgungen verringert.<br />
Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten setzen sich<br />
wie folgt zusammen:<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
31.12.2005<br />
T €<br />
Tilgung<br />
Fälligkeit<br />
Investitionsdarlehen<br />
Deutsche Kreditbank AG 0,0 208,2 monatlich 30.06.2011<br />
Investitionsdarlehen<br />
Deutsche Kreditbank AG 0,0 181,1 monatlich 30.03.2011<br />
Investitionsdarlehen<br />
Norddeutsche Landesbank 0,0 912,1<br />
vierteljährlich<br />
30.09.2007<br />
Investitionsdarlehen<br />
Deutsche Kreditbank AG 612,2 1.530,6 monatlich 30.08.2008<br />
Investitionsdarlehen<br />
IKB Deutsche<br />
Industriebank AG 5.537,0 10.001,8<br />
Gesamt 6.149,2 12.833,8<br />
vierteljährlich<br />
15.03.2009<br />
Bei den langfristig eingegangenen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich<br />
um ein variabel verzinstes Investitionsdarlehen (EURIBOR+Marge) und ein<br />
fest verzinstes Darlehen mit einem Zinssatz von 4,95 % p. a. Die Darlehen<br />
bei der Deutsche Kreditbank AG mit einer ursprünglichen Fälligkeit im Jahr<br />
2011 werden aufgrund der vereinbarungsgemäßen Anpassung der monatlichen<br />
Tilgungsleistungen im Jahr 2007 vollständig getilgt.<br />
98
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Zwischen den Kredit gebenden Banken und der Q-Cells AG wurden im<br />
August 2005 und im Oktober 2005 Sicherheiten-Poolverträge geschlossen.<br />
Besichert werden die Kredite demnach durch folgende Sicherheiten:<br />
Grundschulden auf die Betriebsobjekte in Höhe von € 31,9 Mio.<br />
(Buchwert 31.12.<strong>2006</strong>: € 24,1 Mio.; 31.12.2005: € 17,0 Mio.)<br />
Sicherungsübereignung der Maschinen und Anlagen Linie I, II, III und IV<br />
(Buchwert 31.12.<strong>2006</strong>: € 73,2 Mio.; 31.12.2005: € 68,9 Mio.)<br />
Abtretung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
Sicherungsübereignung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der<br />
fertigen Erzeugnisse<br />
Abtretung der zukünftigen Investitionszuschüsse und -zulagen für die<br />
einzelnen Investitionen (siehe Abschnitt 4.15. und 4.22.).<br />
4.15. LANGFRISTIG ABGEGRENZTE INVESTITIONSZUWENDUNGEN<br />
In diesem Posten sind langfristige Beträge aus „Investitionszuwendungen“<br />
abgegrenzt, die zum einen aus Investitionszuschüssen im Rahmen der<br />
Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />
und Zuwendungen zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
bestehen sowie zum anderen aus Investitionszulagen. Im Vorjahr erfolgte<br />
der Ausweis in einem separaten Bilanzposten „Investitionszuwendungen“.<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
31.12.2005<br />
T €<br />
4.16. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN<br />
Die unter diesem Posten erfassten produkt- bzw. produktionsbezogenen<br />
Rückstellungen resultieren im Wesentlichen aus Gewährleistungsrückstellungen,<br />
deren Bildung in <strong>2006</strong> geänderte Annahmen bei den Schätzungen<br />
zu Grunde gelegen haben. Die Gewährleistungsrückstellungen für den Produktionsbereich<br />
decken langfristige gegebene, branchenübliche Gewährleistungen<br />
(10 Jahre) ab. Weiterhin wurden ausgewählte Einzelrisiken, welche<br />
ebenfalls in einem Zeitraum von 10 Jahren auftreten können, erfasst.<br />
Die Abzinsung des langfristigen Teils der Rückstellung (T € 4.661,4) erfolgte<br />
mit einem Zinssatz von 3,5 %, der kurzfristige Teil beträgt T € 917,0.<br />
4.17. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN<br />
Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten betreffen zum 31.12.<strong>2006</strong>:<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
31.12.2005<br />
T €<br />
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 11.292,0 0,0<br />
Langfristige Verbindlichkeiten aus<br />
Finance Lease (siehe Abschnitt 4.3.) 2.359,3 3.501,9<br />
Verbindlichkeiten aus Darlehen 0,0 1.004,0<br />
Übrige sonstige langfristige Verbindlichkeiten 17,4 0,0<br />
13.668,7 4.505,9<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Investitionszulagen 18.914,9 12.339,3<br />
Investitionszuschüsse 13.699,5 10.757,0<br />
Gesamt 32.614,4 23.096,3<br />
4.18. LATENTE STEUERN<br />
Die Entwicklung des Postens ist bei der Erläuterung des Steueraufwands in<br />
Abschnitt 5.10. dargestellt.<br />
Die Investitionszuschüsse, bis auf das Investitionsvorhaben in die Fertigungslinien<br />
I, II, III und die Investitionszulagen stehen unter dem Vorbehalt<br />
der Nachprüfung, wobei die Gesellschaft keine Risiken für Rückzahlungen<br />
identifiziert hat.<br />
99
KURZFRISTIGE SCHULDEN<br />
4.19. KURZFRISTIGE FINANZVERBINDLICHKEITEN<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen<br />
zum Abschlussstichtag in Höhe von T € 6.731,1 (31.12.2005: T € 11.658,8).<br />
Sie haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und betreffen die innerhalb<br />
eines Jahres fällig werdenden Tilgungsanteile der langfristigen Kredite.<br />
Sie haben sich vor allem aufgrund der vorzeitigen Rückzahlung von Zwischenfinanzierungen<br />
in Höhe von T € 4.441,0 vermindert.<br />
4.20. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen zum Abschlussstichtag<br />
in Höhe von T € 44.346,0 (31.12.2005: T € 25.557,4). Sie haben<br />
eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Der Vorjahressaldo wurde um einen<br />
Betrag von T € 925,9 erhöht, der abgegrenzte Schulden für zum Vorjahresstichtag<br />
ausstehende Rechnungen enthält, die im Vorjahr unter den sonstigen<br />
Rückstellungen ausgewiesen waren.<br />
Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Stichtagskurs der Transaktion<br />
umgerechnet, später zum Stichtagskurs bewertet. Zum Abschlussstichtag<br />
bestanden Fremdwährungsverbindlichkeiten in Höhe von<br />
T € 2.126,9 (31.12.2005: T € 1.645,4).<br />
4.21. STEUERSCHULDEN<br />
Die Steuerschulden umfassen im Wesentlichen Verpflichtungen für die<br />
Körperschaftsteuer und die Gewerbesteuer.<br />
4.22. ABGEGRENZTE INVESTITIONSZUWENDUNGEN<br />
In diesem Posten sind kurzfristige Beträge aus „Investitionszuwendungen“<br />
abgegrenzt, die zum einen aus Investitionszuschüssen im Rahmen der<br />
Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />
und Zuwendungen zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
bestehen sowie zum anderen aus Investitionszulagen. Im Vorjahr erfolgte<br />
der Ausweis in einem separaten Bilanzposten „Investitionszuwendungen“.<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
31.12.2005<br />
T €<br />
Investitionszulagen 3.660,0 3.928,9<br />
Investitionszuschüsse 2.690,1 2.802,1<br />
Gesamt 6.350,1 6.731,0<br />
Die Investitionszuschüsse, bis auf das Investitionsvorhaben Fertigungslinie I,<br />
II, III und die Investitionszulagen stehen unter dem Vorbehalt der Nachprüfung,<br />
wobei die Gesellschaft keine Risiken für Rückzahlungen identifiziert<br />
hat.<br />
4.23. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN<br />
Die zum Abschlussstichtag bestehenden sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />
setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
31.12.2005<br />
T €<br />
Kaufpreisverpflichtung 10.000,0 0,0<br />
Innerhalb eines Jahres fällige<br />
Tilgungsanteile eines von der Solon AG, Berlin,<br />
gewährten Darlehens 1.004,0 3.996,0<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Finance Lease 1.142,6 1.090,7<br />
Verbindlichkeiten aus Steuern 0,0 1.972,5<br />
Stille Beteiligungen 0,0 4.092,0<br />
Abgegrenzte Schulden<br />
Tantieme und Bonus 3.979,2 2.281,5<br />
Urlaub und Mehrarbeit 1.363,9 1.483,6<br />
Aufsichtsratsvergütung 566,7 277,9<br />
Sonstige personalbezogene Schulden 512,2 179,2<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
sowie sonstige abgegrenzte Schulden<br />
für das laufende Jahr 1.738,1 2.179,9<br />
20.306,7 17.553,3<br />
100
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Der Ausweis der abgegrenzten Schulden erfolgte im Vorjahr unter der Bilanzposition<br />
sonstige Rückstellungen, der Vorjahresausweis (T € 4.685,7) wurde<br />
angepasst.<br />
Im Vorjahr wurden nachfolgende stille Beteiligungen mit T € 4.092,0 ausgewiesen:<br />
Die IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Magdeburg (IBG),<br />
hat mit Vertrag vom 09.08.2000 einen Teilgewinnabführungsvertrag (Vertrag<br />
über die Errichtung einer stillen Gesellschaft) abgeschlossen. Die stille<br />
Beteiligung endete nach Kündigung des Vertrags am 31.01.<strong>2006</strong>.<br />
Der Beteiligungsgeber erhielt auf seine Einlage eine vom Jahresergebnis<br />
unabhängige Vergütung von 8,0 % p. a. Darüber hinaus war der Beteiligungsgeber<br />
mit 50,0 % am Jahresüberschuss beteiligt, wobei diese Gewinnvergütung<br />
auf maximal 5,0 % der geleisteten Einlage begrenzt war.<br />
Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH,<br />
Magdeburg (MBG), hat mit Vertrag vom 17.06.2002 einen Teilgewinnabführungsvertrag<br />
(Vertrag über die Errichtung einer stillen Gesellschaft) abgeschlossen.<br />
Die stille Beteiligung endete nach Kündigung des Vertrags am<br />
30.09.<strong>2006</strong>.<br />
Der Beteiligungsgeber erhielt ein jährliches Festentgelt von 7,5 % p. a. der<br />
geleisteten Einlage. Neben dem Festentgelt war eine Garantieprovision direkt<br />
an die Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt GmbH in Höhe von 1,0 % des<br />
jeweils garantierten Betrags (mind. 0,8 % des Beteiligungsbetrags) zu entrichten.<br />
Der Beteiligungsgeber erhielt ferner eine Gewinnbeteiligung von<br />
50,0 % p. a. des Jahresüberschusses, höchstens jedoch 1,75 % p. a. der<br />
geleisteten Einlage.<br />
5. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN EINZELNEN POSTEN<br />
DER GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />
5.1. UMSATZERLÖSE<br />
Die Umsatzerlöse haben sich gegenüber 2005 um 80,2 % erhöht.<br />
Über die Aufteilung nach Segmenten und Regionen gibt Abschnitt 7.1.<br />
in diesem Anhang Auskunft.<br />
PRODUKT ZELLEN-TYP Umsatz <strong>2006</strong><br />
T €<br />
Multikristallin<br />
Monokristallin<br />
Umsatz 2005<br />
T €<br />
Veränderung<br />
T €<br />
Q5 (125x125 mm) 6.546,3 2.061,5 4.484,8<br />
Q6 (150x150 mm) 5.182,7 6.366,9 – 1.184,2<br />
Q6LTT (156x156 mm) 462.480,2 256.706,6 205.773,6<br />
Q8 (210x210 mm) 1.385,5 2.696,2 – 1.310,7<br />
Q5M (125x125 mm) 13.015,7 2.164,1 10.851,6<br />
Q6M (150x150 mm) 4,0 136,3 – 132,3<br />
Q6LM (156x156 mm) 50.707,1 29.237,6 21.469,5<br />
Sonstige 175,7 0,0 175,7<br />
Gesamt 539.497,2 299.369,2 240.128,0<br />
In den sonstigen Umsatzerlösen werden die Umsätze, die auf Dünnschichttechnologie<br />
basieren, ausgewiesen.<br />
Brucherlöse, sonstige Umsatzerlöse und Erlösschmälerungen (T € 1.929,7;<br />
Geschäftsjahr 2005: T € 1.473,6) wurden den entsprechenden Produkten<br />
und Zellen-Typen zugeordnet.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Aufgrund einer Vereinbarung mit einem Silizium-Lieferanten ist die Gesellschaft<br />
verpflichtet, aus Zellen, die die Q-Cells AG aus dem vom Lieferanten<br />
gelieferten Silizium hergestellt hat, Module fertigen zu lassen. Die von den<br />
Modulherstellern an die Q-Cells AG weiterberechnete Umarbeitung zu<br />
Modulen (Laminierung) ist in Höhe von T € 15.828,6 in den Umsatzerlösen<br />
der laminierten Solarzellen (Q6LTT) enthalten sowie in gleicher Höhe im<br />
Materialaufwand (siehe Abschnitt 5.4.).<br />
101
5.2. ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN<br />
Die anderen aktivierten Eigenleistungen betreffen vor allem selbst entwickelte<br />
Technologien sowie Anschaffungsnebenkosten im Rahmen der<br />
Erstellung von neuen Produktionslinien.<br />
5.3. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt:<br />
SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE <strong>2006</strong><br />
T €<br />
2005<br />
T €<br />
Auflösung Investitionszulagen 3.955,4 2.343,7<br />
Auflösung Investitionszuschüsse 2.775,6 1.826,0<br />
Erträge aus Kursdifferenzen 1.677,9 701,2<br />
Periodenfremde Erträge 893,4 44,5<br />
Auflösung Rückstellungen 638,3 86,0<br />
Personalkostenzuschüsse 41,8 504,3<br />
Erträge aus Weiterberechnungen an Aktionäre 0,0 705,8<br />
Sonstige Erträge 965,8 595,1<br />
Gesamt 10.948,2 6.806,6<br />
5.4. MATERIALAUFWAND<br />
Der Materialaufwand entfällt überwiegend auf die Beschaffung von Wafern.<br />
Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand bezogen auf Umsatz und<br />
Bestandsveränderung) beträgt 62,4 % im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> (Geschäftsjahr<br />
2005: 63,6 %).<br />
Die Materialeinsatzquote stellt sich vor und nach Bereinigung um die Laminierungskosten<br />
wie folgt dar:<br />
Kerngeschäft<br />
vor Eliminierung<br />
Laminierungskosten<br />
T €<br />
Modulgeschäft<br />
T €<br />
Kerngeschäft<br />
nach Eliminierung<br />
Modulgeschäft<br />
T €<br />
Umsatzerlöse 539.497,2 – 15.828,6 523.668,6<br />
Bestandsveränderung 18.717,7 18.717,7<br />
Materialaufwand 348.215,6 – 15.828,6 332.387,0<br />
209.999,3 209.999,3<br />
62,4 % 61,3 %<br />
Die periodenfremden Erträge resultieren vor allem aus Erstattungen von<br />
Mineralölsteuern.<br />
5.5. PERSONALAUFWAND<br />
Mit dem anhaltend hohen Wachstum unserer Produktion haben wir auch<br />
zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Zahl der Beschäftigten ist<br />
auch weiterhin sehr stark gewachsen. Der Q-Cells AG Konzern beschäftigt<br />
zum 31.12.<strong>2006</strong> insgesamt 921 (31.12.2005: 738) Mitarbeiter. Die Zahl der<br />
Auszubildenden lag Ende <strong>2006</strong> bei 39 (Ende 2005: 25). Der Vorstand des<br />
Q-Cells AG Konzerns setzt sich wie im Vorjahr aus vier Mitgliedern zusammen.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> beträgt die Personalaufwandsquote (Personalaufwand<br />
bezogen auf Umsatz und Bestandsveränderung) 7,8 % (Geschäftsjahr<br />
2005: 9,0 %).<br />
5.6. ABSCHREIBUNGEN<br />
Eine Zusammensetzung der Abschreibungen ist in den Abschnitten 4.2. und<br />
4.3. dargestellt.<br />
102
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
5.7. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich aus folgenden<br />
Posten zusammen:<br />
SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN <strong>2006</strong><br />
T €<br />
2005<br />
T €<br />
Rechts- und Beratungsaufwendungen 3.991,0 3.322,6<br />
Verwaltungsaufwendungen 3.812,6 2.639,3<br />
Wartungs- und Instandhaltungsaufwendungen 3.788,0 1.942,4<br />
Vertriebsaufwendungen 3.589,5 2.057,1<br />
Kursdifferenzen 3.120,6 754,6<br />
Gewährleistungsaufwendungen 2.383,2 1.624,4<br />
Fracht- und Lagerkosten 1.116,8 942,6<br />
Beiträge und Gebühren 1.570,7 640,3<br />
Reisekosten 1.516,0 860,1<br />
Entsorgungskosten 1.325,6 805,5<br />
Weiterbildung 912,2 468,1<br />
Übrige betriebliche Aufwendungen 4.840,1 2.371,6<br />
Gesamt 31.966,3 18.428,6<br />
5.8. ERGEBNIS AUS NACH DER EQUITY-METHODE<br />
BILANZIERTEN FINANZANLAGEN<br />
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen<br />
<strong>2006</strong><br />
T €<br />
2005<br />
T €<br />
CSG Solar AG – 2.313,4 – 880,7<br />
Solaria Corp. – 147,7 0,0<br />
5.9. FINANZERGEBNIS<br />
Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:<br />
FINANZERGEBNIS <strong>2006</strong><br />
T €<br />
2005<br />
T €<br />
Zinsen und ähnliche Erträge (kurzfristig) 5.305,2 1.749,5<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 1.016,6 1.067,2<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 151,7 401,6<br />
Zinsähnliche Aufwendungen 2.082,6 1.632,1<br />
Aufgrund eines Teilgewinnabführungsvertrags<br />
abgeführte Gewinne 26,0 172,1<br />
Ergebnis aus Finanzinstrumenten – 382,7 0,0<br />
Gesamt 1.645,6 – 1.523,5<br />
Die zinsähnlichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen die Vergütungen<br />
für das Genussrechtskapital und die ergebnisunabhängigen Vergütungen<br />
der stillen Beteiligungen. Aufgrund der ergebnisabhängigen Vergütung<br />
für das Genussrechtskapital erhöhte sich der Betrag in <strong>2006</strong>.<br />
Die Q-Cells AG hat im Rahmen ihrer Verkaufs- und Einkaufskontrakte in<br />
USD eingebettete Derivate identifiziert. Bei den abgeschlossenen Verträgen<br />
handelt es sich sowohl einkaufs- als auch verkaufsseitig um langfristige Lieferverträge<br />
in USD. Um das aus den Einkaufsverträgen resultierende Währungsrisiko<br />
in USD abzusichern, wurden Verkaufserlöse im gleichen Volumen<br />
in USD abgeschlossen (Absicherung zur Reduzierung des Währungsrisikos).<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen<br />
EverQ GmbH<br />
– anteiliges Ergebnis <strong>2006</strong> 54,6 – 815,3<br />
– passiver Unterschiedsbetrag 9.378,7 0,0<br />
6.972,2 – 1.696,0<br />
103
Die Auswirkung der Marktbewertung der eingebetteten Derivate betragen<br />
stichtagsbedingt € – 0,4 Mio. Die Erträge und Aufwendungen aus den<br />
wirtschaftlich ähnlichen Geschäftsvorfällen betragen € 22,1 Mio bzw.<br />
€ 22,5 Mio. Für Bilanzierungszwecke werden solche Finanzinstrumente als<br />
eingebettete Derivate erachtet, die in auf USD lautenden Ein- bzw. Verkaufsverträgen<br />
enthalten sind, für die USD in der internationalen Geschäftspraxis<br />
nicht die übliche Währung für die Abwicklung solcher Bestellungen sind und<br />
auch nicht die funktionale Währung der Transaktionspartner darstellen.<br />
Die Aufwendungen aus den Teilgewinnabführungen betreffen die variablen<br />
Gewinnanteile der stillen Gesellschafter für die Berichtsperiode (siehe<br />
Abschnitt 4.23.).<br />
5.10. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG<br />
Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:<br />
STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG <strong>2006</strong><br />
T €<br />
2005<br />
T €<br />
Körperschaftsteueraufwand 29.273,1 15.548,9<br />
Gewerbesteueraufwand 12.428,8 4.616,7<br />
Ertrag aus der Auflösung Steuerschulden 0,0 – 22,4<br />
Latente Steuern 463,9 – 133,8<br />
Gesamt 42.165,8 20.009,4<br />
Die Berechnung des Ertragsteueraufwands der Q-Cells AG erfolgt unter<br />
Anwendung der zum Abschlussstichtag geltenden Steuersätze. Für die<br />
Berechnung der latenten Steuern wurde ein Körperschaftsteuersatz von<br />
25,0 % (31.12.2005: 25,0 %) zuzüglich des Solidaritätszuschlags von 5,5 %<br />
auf die abgeführte Körperschaftsteuerschuld sowie eines effektiven Gewerbesteuersatzes<br />
von 6,7 % (31.12.2005: 6,7 %) berücksichtigt. Unter Berücksichtigung<br />
des Solidaritätszuschlags und der Gewerbeertragsteuer ergibt<br />
sich für die Berechnung der latenten Steuern wie im Vorjahr ein Steuersatz<br />
von 33,07 %.<br />
Der ausgewiesene Ertrag aus latenten Steuern betrifft ausschließlich die<br />
Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen.<br />
Auf temporäre Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen<br />
Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge entfallen unsaldiert und<br />
saldiert die folgenden bilanzierten passiven latenten Steuern:<br />
LATENTE STEUERN 31.12.<strong>2006</strong> 31.12.2005<br />
T € aktiv passiv aktiv passiv<br />
Langfristige<br />
Vermögenswerte 33,6 14.125,7 27,7 2.689,5<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 596,7 23,7 686,1 40,6<br />
Genussrechtskapital 139,4 167,7<br />
Kurzfristige Schulden 153,4 337,7 288,1 49,1<br />
Langfristige Schulden 8.587,4 1.297,8<br />
Passive / aktive<br />
latente Steuern 9.371,1 14.626,5 2.299,8 2.946,9<br />
Saldo latenter Steuern 5.255,4 647,1<br />
Die Veränderung der in der Konzernbilanz ausgewiesenen passiven latenten<br />
Steuern stellt sich wie folgt dar:<br />
01.01.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
Erfolgswirksame<br />
Veränderung<br />
T €<br />
Effekte<br />
aus Erstkon -<br />
so li dierung<br />
T €<br />
Erfolgsneutrale<br />
Veränderung<br />
T €<br />
31.12.<strong>2006</strong><br />
T €<br />
Passive latente Steuern auf temporäre Unterschiede 647,1 463,9 3.861,5 282,9 5.255,4<br />
104
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Die Effekte aus Erstkonsolidierung betreffen die erstmalige Einbeziehung<br />
der VHF.<br />
Nachfolgend werden die wesentlichen Unterschiede zwischen dem erwarteten<br />
und dem tatsächlichen Steueraufwand im Berichtsjahr und im Vorjahr<br />
erläutert:<br />
ÜBERLEITUNG DES STEUERAUFWANDS <strong>2006</strong><br />
T €<br />
2005<br />
T €<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern 138.012,3 59.941,4<br />
Erwarteter Steueraufwand mit 33,07 % 45.638,2 19.822,6<br />
Veränderungen des erwarteten Steueraufwands<br />
Steuereffekte auf steuerfreie Erträge – 3.851,1 – 528,3<br />
Nicht steuerwirksames Ergebnis nach der<br />
Equity-Methode bilanzierter Unternehmen – 2.305,7 560,9<br />
Steuereffekte auf nicht<br />
abzugsfähige Betriebsausgaben 2.147,4 150,0<br />
Steuersatzeffekte Ausland 181,0 0,0<br />
Nichtansatz aktive latente Steuern<br />
auf Verlustvorträge 774,1 29,2<br />
Steuerfreie Konsolidierungseffekte 20,9 0,0<br />
Sonstige Steuereffekte – 439,3 – 25,0<br />
Tatsächlicher Steueraufwand 42.165,5 20.009,4<br />
Der Betrag der in- und ausländischen steuerlichen Verlustvorträge, für die<br />
keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden, beläuft sich zum Ende<br />
des Berichtsjahres auf T € 2.324,9 (Vorjahr: T € 86,6).<br />
5.11. ERGEBNIS JE AKTIE<br />
Ergebnis je Aktie (unverwässert)<br />
Das Ergebnis je Aktie wurde gemäß IAS 33 ermittelt. Die im Juli <strong>2006</strong> stattgefundene<br />
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (siehe Abschnitt 4.12.)<br />
ist gemäß IAS 33.64 bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie für das<br />
Geschäftsjahr <strong>2006</strong> sowie für das Vorjahr zur besseren Vergleichbarkeit<br />
berücksichtigt worden.<br />
ERGEBNIS JE AKTIE <strong>2006</strong> 2005<br />
nach<br />
Kapitalerhöhung<br />
Jahresüberschuss (T €) 95.846,5 39.932,0<br />
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Aktien 74.172.486 63.760.312<br />
Ergebnis je Aktie (unverwässert) in € 1,29 0,63<br />
Die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien ermittelt sich wie folgt:<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
<strong>2006</strong> 2005<br />
Die nicht angesetzten aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge betreffen<br />
das Ergebnis der Calyxo GmbH, der Brilliant 234. GmbH und der VHF. Da<br />
es sich bei diesen Gesellschaften um Unternehmen in der Gründungsphase<br />
handelt, werden im Hinblick auf daraus noch resultierende Unsicherheiten<br />
keine latenten Steuern auf den Verlustvortrag aktiviert.<br />
Ausgegebene Aktien am 1. Januar 36.913.604 30.257.052<br />
Effekt aus Kapitalerhöhung<br />
aus Gesellschaftsmitteln 36.913.604 30.257.052<br />
Effekt aus Kapitalerhöhung im Oktober 2005 0 3.246.208<br />
Effekte aus ausgeübten Aktienoptionen 345.278 0<br />
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Aktien 74.172.486 63.760.312<br />
105
Ergebnis je Aktie (verwässert)<br />
Verwässerungseffekte waren im Zusammenhang mit den Mitarbeiteraktienoptionen<br />
zu berücksichtigen, da die Erfüllung bestimmter Bedingungen eingetreten<br />
ist (siehe Abschnitt 4.12.).<br />
ERGEBNIS JE AKTIE <strong>2006</strong> 2005<br />
nach<br />
Kapitalerhöhung<br />
Jahresüberschuss (T €) 95.846,5 39.932,0<br />
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Aktien 78.597.700 67.650.344<br />
Ergebnis je Aktie (verwässert) in € 1,22 0,59<br />
Die gewichtete durchschnittliche Anzahl ermittelt sich wie folgt:<br />
<strong>2006</strong> 2005<br />
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Aktien<br />
(unverwässert) 74.172.486 63.760.312<br />
Effekt aus ausgegebenen Aktienoptionen 4.425.214 3.890.032<br />
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Aktien<br />
(verwässert) 78.597.700 67.650.344<br />
Geschäftsvorfälle mit Stammaktien oder potenziellen Stammaktien, die nach<br />
dem Bilanzstichtag zustande gekommen sind:<br />
Im Zusammenhang mit dem Erwerb von 17,9 % der Anteile (88.456.767<br />
Aktien) an der REC Renewable Energy Corporation ASA, Høvik / Norwegen<br />
(siehe Abschnitt 7.11.), begab die Q-Cells AG am 05.02.2007 im Rahmen<br />
einer Sachkapitalerhöhung 34.323.579 neue Aktien an Good Energies. Von<br />
diesen Aktien werden 3.753.595 als Stammaktien herausgegeben. Die weiteren<br />
30.569.984 Aktien sind Vorzugsaktien. Die Anzahl der Aktien der<br />
Q-Cells AG zum 05.02.2007 beträgt demnach 109.053.307, eingeteilt in<br />
78.483.323 Stammaktien und 30.569.984 Vorzugsaktien.<br />
Der Vorstand der Q-Cells AG hat am 07.02.2007 mit Zustimmung des<br />
Aufsichtsrats die Emission einer nicht nachrangigen und (vorbehaltlich der<br />
Garantie) nicht besicherten Wandelschuldverschreibung („Wandelanleihe“)<br />
beschlossen. Die Wandelanleihe wurde von der Q-Cells International Finance<br />
B.V., einer 100%igen Tochtergesellschaft der Q-Cells, die am 06.02.2007<br />
gegründet wurde, begeben und durch die Q-Cells garantiert. Das Emissionsvolumen<br />
der Wandelanleihe betrug € 492,5 Mio. zum Valutatag am<br />
28.02.2007. Auf Basis des auf € 66,79 festgesetzten Wandlungspreises ist<br />
die Wandelanleihe insgesamt in bis zu 7.373.858 Stammaktien der<br />
Q-Cells wandelbar.<br />
6. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG<br />
Der Finanzmittelfonds umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen liquiden<br />
Mittel.<br />
Der operative Cash Flow betrug im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> T € 23.619,3 (2005:<br />
T € 22.563,8). Trotz des gestiegenen Jahresüberschusses verblieb der operative<br />
Cash Flow durch hohe Mittelbindung für Vorratsvermögen (insbesondere<br />
aufgrund von geleisteten Anzahlungen für Siliziumlieferungen), Anpassung<br />
der Vorauszahlungen für Ertragsteuern sowie durch einen Anstieg bei<br />
den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nahezu auf dem Vorjahresniveau.<br />
Die für den weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten getätigten Investitionen<br />
in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögenswerte<br />
in Höhe von T € 67.298,9 (2005: T € 46.603,1) und die Gewährung von<br />
Darlehen an die EverQ GmbH einerseits sowie die gegenläufige Veränderung<br />
von Termingeldanlagen andererseits führten zu Mittelabflüssen aus der<br />
Investitionstätigkeit von T € 57.078,5 (2005: T € 76.716,1).<br />
Die Mittelabflüsse aus der Finanzierungstätigkeit resultieren vor allem aus<br />
der planmäßigen sowie vorzeitigen Tilgung von Krediten sowie der Rückführung<br />
stiller Beteiligungen.<br />
Die Veränderungen der Bilanzpositionen, die für die Entwicklung der Kapitalflussrechnung<br />
herangezogen werden, sind nicht unmittelbar aus der<br />
Bilanz ableitbar, da Effekte aus nicht zahlungswirksamen Geschäftsvorfällen<br />
eliminiert worden sind.<br />
106
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
7. SONSTIGE ANGABEN<br />
7.1. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG<br />
Mit Ausweitung der neuen Technologien ist das Berichterstattungsformat für<br />
die Segmentberichterstattung im Berichtsjahr neu dargestellt worden.<br />
Das primäre Berichterstattungsformat der Q-Cells AG gliedert sich in den<br />
Kernbereich der herkömmlichen Zelltechnologie sowie in den Bereich der<br />
neuen Technologien.<br />
Das sekundäre Berichterstattungsformat der Q-Cells AG ist nach geographischen<br />
Kategorien segmentiert. Dabei sind die Erträge, Aufwendungen<br />
und anderen Angaben nach dem Prinzip des Standorts der Vermögenswerte<br />
zugeordnet. Da sich die Vermögenswerte nahezu ausschließlich in Deutschland<br />
befinden, sind auch alle übrigen Angaben dem Segment Deutschland<br />
zuzuordnen. Eine weitere Segmentierung entfällt damit.<br />
ÜBERSICHT GESCHÄFTSFELDER<br />
01.01. – 31.12. IN T€<br />
(primäres Berichterstattungsformat)<br />
Nachfolgende Tabelle zeigt die Segmentierung der Umsatzerlöse nach dem<br />
Kundenstandort:<br />
<strong>2006</strong> 2005<br />
T € Anteil in % T € Anteil in %<br />
Deutschland 251.775,9 46,7 189.319,8 63,2<br />
Übrige EU-Länder 73.252,0 13,6 32.927,8 11,0<br />
Südafrika 50.286,4 9,3 37.732,1 12,6<br />
Übrige Welt 164.182,9 30,4 39.389,5 13,2<br />
Gesamt 539.497,2 100,0 299.369,2 100,0<br />
Exportquote 53,3 36,8<br />
Kerngeschäft Neue Technologien Konzern<br />
<strong>2006</strong> 2005 <strong>2006</strong> 2005 <strong>2006</strong> 2005<br />
Segmentumsatzerlöse 539.321,5 299.369,2 175,7 0,0 539.497,2 299.369,2<br />
Segmentergebnis 131.549,9 63.160,9 – 2.155,4 0,0 129.394,5 63.160,9<br />
Ergebnis der nach der Equity-Methode<br />
bilanzierten Finanzanlagen<br />
anteiliges Ergebnis 0,0 0,0 – 2.406,5 – 1.696,0 – 2.406,5 – 1.696,0<br />
passiver Unterschiedsbetrag 0,0 0,0 9.378,7 0,0 9.378,7 0,0<br />
Jahresüberschuss 97.146,4 39.932,0<br />
Segmentvermögenswerte<br />
Anteile an den nach der Equity-Methode<br />
bilanzierten Finanzanlagen<br />
490.803,7 403.670,2 48.717,8<br />
38.176,7<br />
2.486,4<br />
12.480,7<br />
539.521,5<br />
38.176,7<br />
406.156,6<br />
12.480,7<br />
Gesamtvermögen 577.698,2 418.637,3<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Segmentschulden 112.872,3 66.467,8 5.486,0 526,8 118.358,3 66.994,6<br />
Anschaffungskosten für den Erwerb von<br />
Segmentvermögenswerten (Sachanlagen<br />
und immaterielle Vermögenswerte) 45.399,7 46.443,7 22.740,7 1.996,3 68.140,4 48.440,0<br />
Abschreibungen auf Segmentvermögenswerte 17.519,6 11.302,2 301,5 0,1 17.821,1 11.302,3<br />
Gesamtbetrag der wesentlichen nicht<br />
zahlungswirksamen Aufwendungen 6.245,7 2.478,0 0,0 0,0 6.245,7 2.478,0<br />
107
7.2. FINANZINSTRUMENTE<br />
Die Ziele der Steuerung finanzwirtschaftlicher Risiken sind die Minimierung<br />
von Ausfallrisiken bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die<br />
Sicherung einer fristenkongruenten Finanzierung des weiteren Ausbaus der<br />
Unternehmenstätigkeit und der Liquidität im Rahmen der operativen<br />
Geschäftstätigkeit sowie die Minimierung von Fremdwährungsrisiken. Die<br />
Verfolgung dieser Ziele wird durch den Einsatz entsprechender Steuerungssysteme<br />
unterstützt.<br />
Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und derivative Finanzinstrumente.<br />
Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen<br />
die Finanzanlagen, die Forderungen, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte<br />
und die liquiden Mittel. Auf der Passivseite enthalten die<br />
originären Finanzinstrumente im Wesentlichen die zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bewerteten Verbindlichkeiten. Der Bestand an originären Finanzinstrumenten<br />
wird in der Bilanz ausgewiesen. Soweit bei den finanziellen<br />
Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch<br />
Wertberichtigungen erfasst.<br />
Die nicht zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente umfassen in erster<br />
Linie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige<br />
Vermögenswerte, sonstige langfristige Vermögenswerte, Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten und Darlehen.<br />
Bei Forderungen und Schulden, denen normale Handelskreditbedingungen<br />
zu Grunde liegen, entspricht der auf historischen Anschaffungskosten beruhende<br />
Buchwert dem Zeitwert weitgehend.<br />
Folgende derivative Finanzinstrumente bestanden zum Abschlussstichtag:<br />
Zur Absicherung des Währungsrisikos wurden Optionen auf Devisengeschäfte<br />
eingesetzt. Diese Geschäfte beziehen sich auf die Kurssicherung<br />
wesentlicher Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen<br />
Geschäft.<br />
Am Bilanzstichtag bestanden kurzfristige Optionen auf Devisengeschäfte in<br />
Form von Verkaufsoptionen von USD, in denen sich die Q-Cells AG verpflichtet,<br />
zu bestimmten Stichtagen USD 10,0 Mio. gegen den Erwerb von EUR zu<br />
einem festgelegten Wechselkurs zu veräußern.<br />
Die Prämien für diese Optionen werden zu Anschaffungskosten oder dem<br />
niedrigeren Börsenpreis bzw. niedrigeren inneren Wert angesetzt. Die Marktbewertung<br />
dieser Optionen auf Devisengeschäfte führt zum Bilanzstichtag<br />
zu einem Buchwert von T € 55,0, der unter den sonstigen Vermögenswerten<br />
ausgewiesen wird.<br />
Bezüglich der eingebetteten derivativen Finanzinstrumente verweisen wir auf<br />
Abschnitt 3.9.<br />
7.3. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND SONSTIGE<br />
FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN<br />
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen<br />
Zu Eventualverbindlichkeiten und sonstigen finanziellen Verpflichtungen im<br />
Zusammenhang mit Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen<br />
wird auf Abschnitt 4.5. verwiesen.<br />
Abnahmeverpflichtungen<br />
Um die Beschaffungsseite abzusichern, hat die Q-Cells AG ihren Bereich<br />
Wafer-Einkauf verstärkt und bearbeitet auch intensiv die vorgelagerten Wertschöpfungsstufen.<br />
Es bestehen Abnahmeverpflichtungen gegenüber Lieferanten bezüglich<br />
Wafern und Silizium für die Jahre 2007 bis 2018 in Höhe von insgesamt<br />
€ 2.194,5 Mio. (31.12.2005: € 1.870,9 Mio.), davon für das Jahr 2007 in<br />
Höhe von € 332,2 Mio.<br />
Die sich aus diesen Absicherungsmaßnahmen gegenüber Lieferanten ergebenden<br />
Abnahmeverpflichtungen führen zu Preis- und Absatzrisiken. Wir<br />
verringern diese Risiken dadurch, indem wir Verpflichtungen aus Einkaufsverträgen<br />
mit Ansprüchen aus Verkaufsverträgen in hohem Umfang ausgleichen<br />
können.<br />
Bestellobligo<br />
Das Bestellobligo für Sachanlagen per 31.12.<strong>2006</strong> betrug € 140,6 Mio.<br />
(31.12.2005: € 7,9 Mio.).<br />
108
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Lizenzvereinbarung<br />
Eine Tochtergesellschaft hat eine Technologielizenz für einen Zeitraum von<br />
15 Jahren mit einem Exklusivnutzungsrecht von zwei Jahren erworben. Die<br />
Zahlung der noch offenen Lizenzgebühren in Höhe von € 1,3 Mio. erfolgt in<br />
Abhängigkeit der Erreichung von technischen Meilensteinen voraussichtlich<br />
innerhalb des nächsten Jahres.<br />
Die Tochtergesellschaft hat die Option, die Exklusivität der Lizenzierung<br />
nach Ablauf des vereinbarten Zweijahreszeitraums jährlich bis zu einem<br />
Zeitraum von insgesamt sieben Jahren zu verlängern.<br />
Weiterhin besteht eine Verpflichtung, eine Lizenzzahlung in Höhe von<br />
T € 600 zu leisten, sofern eine bestimmte Produktionskapazität überschritten<br />
wird.<br />
Für Lizenzvereinbarungen einer weiteren Tochtergesellschaft sind bis zum<br />
Jahr 2009 Lizenzentgelte von T € 186,7 zu entrichten, davon im Geschäftsjahr<br />
2007 T € 93,3.<br />
Operating Leases<br />
Zum Abschlussstichtag bestehen mehrere Leasingverträge für Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung; bei diesen Leasingverhältnissen handelt es sich um<br />
die Form des Operating Leases. Die Leasingverträge sind über eine Laufzeit<br />
von 36 bis 60 Monaten abgeschlossen worden und enthalten keine konkrete<br />
Verlängerungs- oder Kaufoption. Die monatlichen Leasingraten werden linear<br />
als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zum 31.12.<strong>2006</strong><br />
bestehen ausstehende Leasingzahlungen von insgesamt T € 190,7, davon<br />
fällig bis zu einem Jahr T € 104,8 und von länger als einem Jahr bis zu fünf<br />
Jahren T € 85,9.<br />
7.4. FINANZIELLE RISIKEN<br />
Sicherungspolitik<br />
Die Kapitalanlagen erfolgen nur bei Finanzinstituten mit hoher Bonität. Die<br />
Anlage erfolgt in finanzielle Vermögenswerte, die keinen oder geringen Wertschwankungen<br />
unterliegen können. Die Anlage erfolgt in kurzfristig verfügbare<br />
finanzielle Vermögenswerte, um den Finanzierungs- und Liquiditätsbedarf<br />
geplanter Investitionen decken zu können.<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Zur Steuerung der zukünftigen Liquiditätssituation setzen wir entsprechende<br />
Finanzplanungsinstrumente ein. Nach unserer derzeitigen Planung sind keine<br />
Liquiditätsengpässe erkennbar.<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden Rahmenkreditlinien in Höhe von € 156,0 Mio.<br />
wahlweise ausnutzbar als Kontokorrentkredit, Avalkredit / Akkreditivlinie<br />
(Inanspruchnahme zum 31.12.<strong>2006</strong>: € 40,7 Mio. als Avale / Akkreditive).<br />
Währungsrisiko<br />
Die Währungsrisiken entstehen bei Q-Cells im Wesentlichen dadurch, dass<br />
zum Teil in US-Dollar eingekauft und nicht in gleichem Umfang in US-Dollar<br />
verkauft wird. Diesem Risiko tragen wir dadurch Rechnung, dass wir die<br />
Währungsrelationen laufend beobachten und gegebenenfalls Kurssicherungsmaßnahmen<br />
durchführen.<br />
Zinsänderungsrisiko<br />
Aufgrund der Kurzfristigkeit der Anlagen sowie der kurzen Restlaufzeiten der<br />
aufgenommenen Darlehen bestehen keine wesentlichen Zinsänderungsrisiken.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Daneben bestehen zum 31.12.<strong>2006</strong> längerfristige Mietverträge für Büroräume<br />
im Umfang von T € 571,9; davon fällig bis zu einem Jahr T € 119,7 und<br />
von länger als einem Jahr bis zu fünf Jahren T € 452,2.<br />
Gewährleistungen<br />
Die Q-Cells AG gibt als Hersteller und Verkäufer von Photovoltaikzellen<br />
Garantien auf ihre Produkte und ist Gewährleistungsrisiken ausgesetzt.<br />
Q-Cells gewährleistet, dass von ihr gelieferte Zellen für die Dauer von zehn<br />
Jahren mindestens 90 % der Nominalleistung erzielen. Weiterhin gewährleistet<br />
Q-Cells für Solarmodule für die Dauer von zwanzig Jahren ab Versanddatum<br />
von der Fabrik mindestens 80 % und für die Dauer von zehn Jahren ab<br />
Versanddatum von der Fabrik mindestens 90 % der vertraglich festgelegten<br />
Mindestleistung. Nennenswerte Reklamationen gab es bisher nicht.<br />
Aufgrund der erfolgreichen Kapitalerhöhung im Zuge der Börsennotierung<br />
im vergangenen Jahr, der Schaffung von ausreichendem Kapital durch Ausgabe<br />
einer Wandelschuldverschreibung nach dem Bilanzstichtag mit sehr<br />
niedrigem Kupon sowie der Eigenkapitalerhöhung durch die Ausgabe neuer<br />
Aktien gegen Sacheinlagen hat sich die Abhängigkeit von Zinsentwicklungen<br />
aufgrund der verbesserten Finanzierungsmöglichkeit aus Eigenkapital weiter<br />
verringert.<br />
Zu den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verweisen wir auf<br />
Abschnitt 4.14. (langfristige Finanzverbindlichkeiten) und Abschnitt 4.19.<br />
(kurzfristige Finanzverbindlichkeiten).<br />
109
Ausfallrisiken<br />
Für den Konzern bestehen keine wesentlichen Konzentrationen von Ausfallrisiken.<br />
Im Rahmen von Beschaffungs- und Absicherungsmaßnahmen ist es auch<br />
notwendig, Vorauszahlungen an Lieferanten zu leisten. Hieraus können sich<br />
Kreditausfallrisiken ergeben. Im Rahmen von Kundenbeziehungen werden<br />
darüber hinaus Anzahlungen angefordert, die diesem Risiko entgegenwirken.<br />
Das maximale Ausfallrisiko besteht in Höhe der angesetzten Bilanzwerte.<br />
Ein zeitnahes und leistungsfähiges Finanzcontrolling in Verbindung mit<br />
einem Kundenbewertungssystem reduziert die Wahrscheinlichkeit von<br />
Forderungsausfällen.<br />
Risiken im Zusammenhang mit der Gewährung öffentlicher<br />
Fördermittel<br />
Die Gesellschaften erhalten im Zusammenhang mit dem Kapazitätsaufbau<br />
und -ausbau öffentliche Investitionszuwendungen. Die erteilten Bescheide<br />
über die Bewilligung von Investitionszuschüssen haben eine Gesamthöhe<br />
von rd. € 51,9 Mio., von denen bis zum 31.12.<strong>2006</strong> € 22,2 Mio. ausgezahlt<br />
wurden. Die Auszahlung der Mittel steht jeweils unter dem Vorbehalt, dass<br />
die Institutionen, von denen diese Fördermittel zur Verfügung gestellt werden<br />
(EU, Bund, Land Sachsen-Anhalt), diese Mittel verfügbar haben bzw.<br />
diese in den Haushalt (Bund, Land Sachsen-Anhalt) eingestellt wurden. Aus<br />
diesem Vorbehalt besteht bezüglich des noch ausstehenden Restbetrags<br />
das Risiko der verspäteten oder nicht erfolgenden Auszahlung.<br />
Die Gewährung dieser Fördermittel ist zum Teil noch von der Zustimmung<br />
der Kommission der Europäischen Union abhängig sowie darüber hinaus<br />
grundsätzlich an die Einhaltung bestimmter Auflagen und Bedingungen,<br />
zum Teil über einen mehrjährigen und in die Zukunft reichenden Zeitraum,<br />
gebunden. Bei einer etwaigen Nichterfüllung könnte der Q-Cells AG eine<br />
Verpflichtung zur vollständigen oder teilweisen Rückzahlung der erhaltenen<br />
Zuschüsse drohen, die sich nachteilig auf die wirtschaftliche Lage der<br />
Gesellschaft auswirken würde.<br />
7.5. ANGABEN ZU NAHE STEHENDEN PERSONEN<br />
UND UNTERNEHMEN<br />
7.5.1. GESCHÄFTE MIT NAHE STEHENDEN PERSONEN<br />
Der Q-Cells AG nahe stehende Personen sind: Die Mitglieder des Vorstands<br />
und des Aufsichtsrats einschließlich deren Familienangehörige sowie Unternehmen,<br />
auf die die Q-Cells AG, die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder<br />
und deren nahe Familienangehörige einen maßgeblichen Einfluss ausüben<br />
können.<br />
Im Folgenden werden die Geschäftsbeziehungen mit nahe stehenden<br />
Personen für das Geschäftsjahr <strong>2006</strong> dargestellt.<br />
7.5.2. VERGÜTUNGEN FÜR MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS<br />
UND DES VORSTANDS<br />
Wir verweisen diesbezüglich auf Abschnitt 7.8.<br />
7.5.3. GESCHÄFTE MIT BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN<br />
Bezüglich der Angaben zu den Beteiligungsunternehmen verweisen wir auf<br />
Abschnitt 4.5.<br />
EverQ GmbH<br />
An der EverQ GmbH, Thalheim („EverQ“), hält die Q-Cells AG zum<br />
31.12.<strong>2006</strong> einen Anteil von 33,33 %.<br />
Weitere Beteiligungen an der EverQ GmbH halten die Renewable Energy<br />
Corporation ASA, Høvik / Norwegen („REC“) (33,33 %) und die Evergreen<br />
Solar Inc., Marlboro / USA (33,33 %).<br />
Herr C. Anton Milner, Vorstandsvorsitzender der Q-Cells AG ist im Aufsichtsrat<br />
der Gesellschaft. Bezüge wurden nicht gewährt.<br />
Zwischen der Q-Cells AG und der EverQ GmbH ist im Januar 2005 ein<br />
Lizenzvertrag und Technologie-Transferabkommen abgeschlossen worden.<br />
Forderungen gegen die EverQ GmbH bestanden zum 31.12.<strong>2006</strong> in Höhe<br />
von T € 23.039,2 aus Darlehen nebst Zinsen und T € 1.788,5 aus Weiterberechnungen<br />
(31.12.2005 aus Weiterberechnungen: T € 435,9). Verbindlichkeiten<br />
bestanden nicht. Die Zinserträge betrugen im Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />
T € 546,3 und die Erträge aus Dienstleistungen T € 578,7.<br />
110
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
CSG Solar AG<br />
An der CSG Solar AG, Thalheim („CSG Solar AG“), hält die Q-Cells AG zum<br />
31.12.<strong>2006</strong> einen Anteil von 21,71 % (31.12.2005: 23,03 %). Drei Vorstände<br />
der Q-Cells AG waren bzw. sind ebenfalls an der Gesellschaft beteiligt:<br />
Herr C. Anton Milner, CEO, über die Milner Vermögensverwaltung 0,95 %<br />
(31.12.2005: 1,01 %), Familie Reiner Lemoine, ehemaliger CTO 0,36 %<br />
(31.12.2005: 0,39 %), und Herr Thomas Schmidt, COO 0,06 % (31.12.2005:<br />
0,06 %).<br />
Herr Dr. Thomas van Aubel (Aufsichtsratsvorsitzender der Q-Cells AG) ist<br />
auch Aufsichtsratsvorsitzender der CSG Solar AG. Weitere Mitglieder des<br />
Aufsichtsrats der CSG Solar AG sind Herr C. Anton Milner (CEO der Q-Cells<br />
AG) und Herr Dr. Dinnies Johannes von der Osten, Herr Marcel Brenninkmeijer<br />
sowie Herr Dr. Christian Reitberger (Mitglieder des Aufsichtsrats der<br />
Q-Cells AG).<br />
Weitere Beteiligungen an der CSG Solar AG halten: Renewable Energy Corporation<br />
ASA, Høvik / Norwegen („REC“) (21,71 %), APAX Europe V-A L.P.<br />
(21,71 %), Good Energies Investments B.V., Amsterdam / Niederlande (GEI)<br />
(15,60 %), IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Magdeburg<br />
(„IBG“) (5,07 %), und Herr Dr. van Aubel über die TVVG Solarbeteiligungen<br />
GmbH (1,03 %).<br />
Forderungen gegen die CSG Solar AG bestanden zum 31.12.<strong>2006</strong> in Höhe<br />
von T € 0,1 (31.12.2005: T € 6,4). Verbindlichkeiten bestanden nicht. Die<br />
Erträge aus Weiterberechnungen betrugen im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> T € 1,0<br />
(Geschäftsjahr 2005: T € 8,8). Die CSG Solar AG hat den Unternehmen des<br />
Q-Cells Konzerns am Standort Thalheim Weiterberechnungen und sonstige<br />
Leistungen von T € 24,4 in Rechnung gestellt (Geschäftsjahr 2005:<br />
T € 0,0). Die Q-Cells AG hat der CSG Solar AG im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> ein<br />
zinsfreies Darlehen von T € 28,5 gewährt, das im Dezember <strong>2006</strong> zurückgezahlt<br />
wurde.<br />
7.5.4. GESCHÄFTE MIT LIEFERANTEN, ABNEHMERN UND BERATERN<br />
Marcel Brenninkmeijer, Aufsichtsratsmitglied der Q-Cells AG, ist Verwaltungsratspräsident<br />
und Delegierter des Verwaltungsrats der Good Energies<br />
AG, Basel / Schweiz, und war bis September <strong>2006</strong> Mitglied der Geschäftsführung<br />
der Good Energies Investments B.V., Amsterdam, Niederlande<br />
(„GEI“). Bei der Good Energies AG handelt es sich um den Investment-<br />
Berater von GEI. Herr Brenninkmeijer hält indirekt eine Minderheitsbeteiligung<br />
an GEI.<br />
GEI hält wiederum eine Beteiligung an der Q-Cells AG. Gleichzeitig hält GEI<br />
eine wesentliche Beteiligung an der Renewable Energy Corporation ASA,<br />
Høvik / Norwegen („REC“). Herr Brenninkmeijer ist Mitglied des Verwaltungsrats<br />
der REC.<br />
Mit Datum vom 25.11.2005 hat sich die REC als dritter Partner an der EverQ<br />
GmbH beteiligt. Der Anteil der REC an der EverQ GmbH beträgt zum<br />
31.12.<strong>2006</strong> 33,33 %.<br />
Mit REC und den Tochtergesellschaften REC ScanModule AB, Glava / Schweden<br />
(„ScanModule“), REC ScanCell AS, Narvik / Norwegen („ScanCell“),<br />
und REC ScanWafer ASA, Høvik, Glomfjord, Porsgrunn / Norwegen („Scan-<br />
Wafer“), steht die Q-Cells AG in Kunden- und Lieferantenbeziehungen.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> erfolgten Lieferungen von Solarzellen an ScanModule<br />
in Höhe von € 5,9 Mio. (Geschäftsjahr 2005: € 13,8 Mio.). Zum<br />
31.12.<strong>2006</strong> bestanden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von<br />
T € 1.049,5 (31.12.2005: Verbindlichkeiten aus Überzahlungen von<br />
T € 106,1).<br />
ScanWafer ist ein wichtiger Lieferant der Q-Cells AG. Es bestehen langfris tige<br />
Wafer-Lieferverträge, die im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> einen Umfang von<br />
€ 91,7 Mio. (Geschäftsjahr 2005: € 56,7 Mio.) hatten.<br />
Zum 31.12.<strong>2006</strong> bestanden Verbindlichkeiten gegenüber ScanWafer in<br />
Höhe von € 12,3 Mio. (31.12.2005: € 4,9 Mio.).<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
REC-Konzern<br />
Die Q-Cells AG hat im Geschäftsjahr 2007 17,9 % der Anteile (88.456.767<br />
Aktien) an der REC Renewable Energy Corporation ASA, Høvik / Norwegen,<br />
von GEI übernommen. Die Q-Cells AG beteiligt sich damit am weltweit größten<br />
Hersteller von multikristallinem Silizium sowie von Siliziumwafern für die<br />
Solarzellenproduktion und einem der führenden Photovoltaikunternehmen<br />
der Welt. REC ist ein langfristiger und strategisch wichtiger Partner seit Produktionsbeginn<br />
von Q-Cells und einer der bedeutendsten Lieferanten des<br />
Unternehmens.<br />
111
Gegenüber der ScanCell bestanden zum 31.12.<strong>2006</strong> Verbindlichkeiten von<br />
T € 28,7, die im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> einen Umfang von T € 5.186,8 hatten.<br />
Im Geschäftsjahr 2005 nahm die Q-Cells AG die Vermarktung von Zellen als<br />
Kommissionär für die ScanCell wahr. Das vermarktete Volumen für die Scan-<br />
Cell betrug im Geschäftsjahr 2005 € 22,1 Mio. Die vereinnahmten Umsatzerlöse<br />
entsprachen aufgrund des wirtschaftlichen Charakters des<br />
Kommissions geschäfts der von ScanCell geleisteten Vergütung in Höhe<br />
von T € 266,0. Verbindlichkeiten aus diesem Geschäft bestanden zum<br />
31.12.2005 in Höhe von T € 177,9. Das Kommissionsgeschäft wurde Anfang<br />
<strong>2006</strong> beendet.<br />
Beraterleistungen<br />
Beratungsleistungen der REC für die Vertriebs- und Marketingunterstützungsleistungen<br />
der Q-Cells AG in Norwegen wurden im Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />
nicht in Anspruch genommen (Geschäftsjahr 2005: T € 8,8).<br />
Immo Ströher<br />
Immo Ströher, Aufsichtsratsmitglied der Q-Cells AG, hält eine Beteiligung an<br />
der Solon AG für Solartechnik, Berlin („Solon AG“), und war bis August<br />
<strong>2006</strong> dort Aufsichtsratsvorsitzender. Herr Ströher hält wesentliche Anteile<br />
an der Mithril GmbH, Darmstadt („Mithril“). Die Mithril hält eine wesentliche<br />
Beteiligung an der Solon AG mit ihren Tochtergesellschaften Solon Nord<br />
GmbH, Greifswald („Solon Nord“), und Solon Photovoltaik GmbH, Berlin<br />
(„Solon PV“).<br />
Immo Ströher ist darüber hinaus über die Ströher Finanzholding AG, Zug /<br />
Schweiz, an der Q-Cells AG beteiligt. Weiterhin ist Herr Ströher Minderheitsaktionär<br />
der Energy Valley AG, Meggen / Schweiz („Energy Valley“), die ihrerseits<br />
Aktionär der Q-Cells AG ist.<br />
Die Q-Cells AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit der Solon Nord und<br />
der Solon PV insgesamt Umsatzerlöse von € 68,2 Mio. (Geschäftsjahr<br />
2005: € 55,3 Mio.) erzielt. Das Einkaufsvolumen bei den Gesellschaften<br />
betrug € 4,7 Mio. (Geschäftsjahr 2005: € 2,7 Mio.). Zum 31.12.<strong>2006</strong><br />
bestanden Forderungen gegen die Gesellschaften in Höhe von € 11,9 Mio.<br />
(31.12.2005: € 5,3 Mio.) sowie Verbindlichkeiten von € 0,07 Mio.<br />
(31.12.2005: € 0,0 Mio.).<br />
Die Solon AG hat der Q-Cells AG im Geschäftsjahr 2005 ein Darlehen von<br />
€ 5,0 Mio. gewährt. Das Darlehen wird zu EURIBOR plus 1,5 % p. a. verzinst<br />
und ab dem 01.01.<strong>2006</strong> in 15 monatlichen Raten zurückgewährt. Das Darlehen<br />
valutiert zum 31.12.<strong>2006</strong> mit € 1,0 Mio. Der Zinsaufwand für dieses<br />
Darlehen betrug im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> T € 122,3 (Geschäftsjahr 2005:<br />
T € 51,0).<br />
Rechtsberatung Kanzlei VAN AUBEL<br />
Dr. Thomas van Aubel ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der Q-Cells AG.<br />
Dr. Thomas van Aubel und ihm nahe stehende Personen sind über die TVVG<br />
Solarbeteiligungen GmbH, Berlin, die capitalnetworks.de GmbH, Berlin, und<br />
die Pluto 2001 GmbH, Berlin, Aktionäre der Q-Cells AG. Er berät die<br />
Q-Cells AG in rechtlichen Angelegenheiten als Partner der Rechtsanwaltskanzlei<br />
VAN AUBEL Rechtsanwälte, Berlin.<br />
Zum 31.12.<strong>2006</strong> bestehen Verbindlichkeiten gegenüber der Anwaltskanzlei<br />
in Höhe von T € 186,3 (31.12.2005: T € 117,7). Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />
sind Rechtsberatungskosten gegenüber der Kanzlei van Aubel Rechtsanwälte<br />
in Höhe von T € 609,9 (Geschäftsjahr 2005: T € 601,8) angefallen.<br />
7.5.5. DIENSTLEISTUNGEN EINES UNTERNEHMENS EINER<br />
EINEM VORSTANDSMITGLIED NAHE STEHENDEN PERSON<br />
Es bestehen Geschäftsbeziehungen über Dienstleistungen mit einem Unternehmen,<br />
das einer einem Vorstandsmitglied der Gesellschaft nahe stehenden<br />
natürlichen Person gehört. Dieses Unternehmen erbrachte im Geschäftsjahr<br />
<strong>2006</strong> für den Q-Cells Konzern Leistungen von T € 3.230,3 (Geschäftsjahr<br />
2005: T € 652,7). Zum 31.12.<strong>2006</strong> bestanden Verbindlichkeiten aus<br />
diesem Geschäftsverhältnis in Höhe von T € 352,4 (31.12.2005: T € 52,3).<br />
Das betroffene Vorstandsmitglied nahm an den Vertragsverhandlungen nicht<br />
teil und die vertraglichen Bedingungen entsprechen denjenigen mit unabhängigen<br />
Dritten.<br />
7.5.6. SONSTIGES<br />
Ein ehemaliger Vorstand der Q-Cells AG, Herr Reiner Lemoine, war Aktionär<br />
und Mitglied des Aufsichtsrats der Solon AG.<br />
Die IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Magdeburg („IBG“),<br />
ist Aktionärin der Q-Cells AG. Der Geschäftsführer der IBG ist Dr. Dinnies<br />
Johannes von der Osten, der gleichzeitig Aufsichtsratsmitglied der Q-Cells<br />
AG ist.<br />
112
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Die IBG hatte mit der Q-Cells AG einen Teilgewinnabführungsvertrag (Vertrag<br />
über die Errichtung einer stillen Gesellschaft) abgeschlossen. Zu weiteren<br />
Erläuterungen siehe Abschnitt 4.23. des Anhangs.<br />
Die Gesamtvergütung aus dem Teilgewinnabführungsvertrag betrug T € 26<br />
(Geschäftsjahr 2005: T € 402).<br />
7.6. ABSCHLUSSPRÜFERHONORAR<br />
Das für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses, KPMG Deutsche<br />
Treuhand-Gesellschaft, als Aufwand erfasste Honorar im Geschäftsjahr<br />
<strong>2006</strong> beträgt für Prüfungsleistungen T € 226,3 (Geschäftsjahr 2005:<br />
T € 272,0), für sonstige Bestätigungsleistungen T € 147,9 (Geschäftsjahr<br />
2005: insbesondere im Rahmen des Börsenganges T € 1.176,7) sowie für<br />
sonstige Leistungen T € 7,2 (Geschäftsjahr 2005: T € 40,6).<br />
7.7. PERSONAL<br />
Im Jahresdurchschnitt waren ohne den Vorstand 841 (Vorjahr: 670) Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter beschäftigt, davon 538 (Vorjahr: 489) in der<br />
Produktion und 303 (Vorjahr: 181) im kaufmännischen / technologischen<br />
Bereich. Der Vorstand der Q-Cells AG setzt sich wie im Vorjahr aus vier<br />
Mitgliedern zusammen. Bei der Q-Cells AG waren im Jahresdurchschnitt<br />
weiterhin 31 (Vorjahr: 22) Auszubildende sowie 15 Praktikanten und Werkstudenten<br />
beschäftigt.<br />
AUFSICHTSRAT<br />
7.8. ORGANBEZÜGE<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2006</strong> betragen die Bezüge des Vorstands:<br />
VORSTAND<br />
Feste Vergütung<br />
T €<br />
Variable<br />
Vergütung<br />
T €<br />
Feste<br />
Vergütung<br />
T €<br />
Feste und<br />
variable<br />
Vergütung<br />
Committee<br />
T €<br />
Variable<br />
Vergütung<br />
T €<br />
Gewährte<br />
Aktienoptionen<br />
zum<br />
Fair Value<br />
T €<br />
Verzicht<br />
Vorjahre<br />
T €<br />
Insgesamt<br />
T €<br />
C. Anton Milner 155,5 146,3 0,0 301,8<br />
Reiner Lemoine 180,0 101,0 0,0 281,0<br />
Thomas Schmidt 162,5 134,6 177,7 474,8<br />
Dr. Hartmut Schüning 161,1 131,6 178,7 471,4<br />
Dr. Florian Holzapfel 8,3 9,0 4,2 21,5<br />
Summe <strong>2006</strong> 667,4 522,5 360,6 1.550,5<br />
Summe 2005 596,9 786,6 659,6 2.043,1<br />
Die Bezüge des Aufsichtsrats betragen für das Geschäftsjahr <strong>2006</strong>:<br />
Insgesamt<br />
T €<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Dr. Thomas van Aubel 30,0 34,8 24,3 0,0 89,1<br />
Dr. Dinnies Johannes von der Osten 22,5 26,1 16,2 – 3,0 61,8<br />
Marcel Brenninkmeijer 15,0 17,4 16,2 0,0 48,6<br />
Dr. Christian Reitberger 15,0 17,4 16,2 – 40,7 7,9<br />
Immo Ströher 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />
Frauke Vogler 15,0 17,4 16,2 0,0 48,6<br />
Uwe Schmorl 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />
Constanze Schmidt 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />
Hartmut Karcher 15,0 17,4 0,0 0,0 32,4<br />
Summe <strong>2006</strong> 157,5 182,7 89,1 – 43,7 385,6<br />
Summe 2005 123,6 65,9 38,7 0,0 228,2<br />
113
7.9. MITGLIEDER DER GESCHÄFTSORGANE<br />
Zu Vorständen waren in <strong>2006</strong> bestellt:<br />
C. Anton Milner<br />
(Vorstandssprecher, CEO),<br />
Dipl.-Ingenieur (Chemie) / MBA, Berlin<br />
Weitere Mandate:<br />
Mitglied im Aufsichtsrat bzw. Beirat bei:<br />
CSG Solar AG, Thalheim<br />
EverQ GmbH, Thalheim<br />
The Solaria Corporation, Fremont, Kalifornien / USA<br />
Calyxo GmbH, Thalheim<br />
Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />
Reiner Lemoine<br />
(CTO, bis 27.10.<strong>2006</strong>), Dipl.-Ingenieur (Luftfahrt), Berlin<br />
Weitere Mandate:<br />
Mitglied im Aufsichtsrat bzw. Beirat bei:<br />
Solon AG für Solartechnik, Berlin<br />
Calyxo GmbH, Thalheim<br />
Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />
Thomas Schmidt<br />
(COO), Nachrichtentechniker, Potsdam<br />
Weitere Mandate:<br />
Mitglied im Beirat bei:<br />
Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />
Dr. Hartmut Schüning<br />
(CFO), Dipl.-Kaufmann, Dr. rer. pol., Hamburg<br />
Weitere Mandate:<br />
Mitglied im Beirat bei:<br />
Calyxo GmbH, Thalheim<br />
Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />
Dr. Florian Holzapfel<br />
(CTO, ab 07.12.<strong>2006</strong>), Dipl.-Wirtschaftsingenieur, Dr. rer. pol., Leipzig<br />
Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> bestellt:<br />
Dr. Thomas van Aubel (Aufsichtsratsvorsitzender), Rechtsanwalt<br />
(VAN AUBEL Rechtsanwälte), Berlin<br />
Weitere Mandate:<br />
CSG Solar AG, Thalheim<br />
Griffinwood Silicon AG, Berlin<br />
Dr. Dinnies Johannes von der Osten (Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender),<br />
Geschäftsführer IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt<br />
mbH, Berlin<br />
Weitere Mandate:<br />
CSG Solar AG, Thalheim<br />
Scienion AG, Berlin<br />
Codixx AG, Magdeburg<br />
ProBioGen AG, Berlin<br />
Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH & Co. KG, Leißling<br />
IFF Fraunhofer Institut für Fabrikplanung und Automatisierung,<br />
Magdeburg<br />
Marcel Brenninkmeijer, Verwaltungspräsident und Delegierter<br />
des Verwaltungsrats der GoodEnergies AG, Basel / Schweiz,<br />
bis 09 / <strong>2006</strong> Mitglied der Geschäftsführung der Good Energies<br />
Investments B.V., Amsterdam / Niederlande<br />
Weitere Mandate:<br />
CSG Solar AG, Thalheim<br />
Renewable Energy Corporation ASA, Høvik / Norwegen<br />
Dr. Christian Reitberger, Physiker, Partner APAX Partners Beteiligungsberatung<br />
GmbH, Berg<br />
Weitere Mandate:<br />
CSG Solar AG, Thalheim<br />
Elliptec Resonant Actuator AG, Dortmund<br />
Webraska Mobile Technologies S.A., Maisons-Laffitte / Frankreich<br />
NXP Semiconductors B.V., Eindhoven / Niederlande (seit Oktober <strong>2006</strong>)<br />
12snap AG, München<br />
Weitere Mandate:<br />
Mitglied im Beirat bei:<br />
Calyxo GmbH, Thalheim<br />
Brilliant 234. GmbH, Thalheim<br />
114
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Immo Ströher, Unternehmer und Investor im Bereich<br />
Erneuerbare Energien, Darmstadt<br />
Weitere Mandate:<br />
Solon AG, Berlin (bis August <strong>2006</strong>)<br />
Autania AG, Kelkheim im Taunus (bis September <strong>2006</strong>)<br />
Frauke Vogler, Rechtsanwältin, Steuerberaterin, Berlin<br />
Uwe Schmorl (Arbeitnehmervertreter), Produktionsleiter, Wolfen<br />
Constanze Schmidt (Arbeitnehmervertreter), Dipl.-Betriebswirtin, Wolfen<br />
Hartmut Karcher (Arbeitnehmervertreter), Operator, Sandersdorf<br />
7.10. ERKLÄRUNG ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX<br />
Die gemäß § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate<br />
Governance Kodex wurde abgegeben und ist den Aktionären zugänglich<br />
gemacht worden (www.q-cells.de).<br />
7.11. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG<br />
Vertragliche Verpflichtung zur Lieferung von insgesamt bis zu 66.800<br />
Tonnen Silizium an Q-Cells bis in das Jahr 2018<br />
Die Q-Cells AG hat sich durch einen langfristigen Liefervertrag mit dem zur<br />
norwegischen Orkla-Gruppe gehörenden Unternehmen Elkem Solar AS,<br />
Oslo / Norwegen, die Versorgung mit erheblichen Mengen an metallurgischem<br />
Silizium für die Zeit bis 2018 gesichert, um ihr weiteres Wachstum<br />
im Kerngeschäft zu sichern.<br />
Der Vertrag sieht vor, dass Elkem Solar die Q-Cells AG ab dem Jahr 2008 mit<br />
vertraglich festgelegten Mengen an metallurgischem Silizium beliefert.<br />
Neben einer Grundmenge – 800 Tonnen im Jahr 2008, 2.800 Tonnen 2009<br />
und jeweils 2.400 Tonnen in den Jahren 2010 bis 2018 – besteht für die<br />
Q-Cells AG die Option, eine zusätzliche Menge von bis zu 1.600 Tonnen im<br />
Jahr 2010 und zwischen 2.500 und 5.000 Tonnen in den folgenden Jahren<br />
der Vertragslaufzeit zu beziehen, sofern Elkem Solar die Produktionskapazitäten<br />
weiter ausbaut. Die Grundmenge entspricht ca. 50 % der von Elkem<br />
Solar gegenwärtig geplanten Produktion (in der ersten Fabrik). Zusätzlich hat<br />
Q-Cells die Option auf bis zu 30 % des Produktionsvolumens jeder neuen<br />
Produktionsstätte, die Elkem Solar während der Vertragslaufzeit errichtet.<br />
Die Preise für das Silizium basieren auf Marktpreisen. Die Preise für 2008<br />
und 2009 sind festgelegt, und für die Jahre 2010 und 2011 ist der Preis zu<br />
50 % festgelegt und zu 50 % variabel, abhängig vom jeweiligen Marktpreis.<br />
Ab 2012 bezahlt Q-Cells einen variablen Marktpreis, der jährlich ausgehandelt<br />
wird.<br />
Beteiligung an langfristigem strategischen Partner und weltweit größtem<br />
Hersteller von Solarsilizium REC in Höhe von 17,9 %<br />
Im Zusammenhang mit dem Siliziumvertrag hat die Q-Cells AG 17,9 % der<br />
Anteile (88.456.767 Aktien) an der REC Renewable Energy Corporation<br />
ASA, Høvik / Norwegen, von GEI übernommen.<br />
Hauptaktionär GEI erhöht Beteiligung an Q-Cells deutlich<br />
Im Zusammenhang mit diesem Anteilserwerb hat die GEI ihre Beteiligung an<br />
der Q-Cells AG erhöht. Im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung hat die<br />
Q-Cells AG 34.323.579 neue Aktien an GEI begeben. Von diesen Aktien<br />
wurden 3.753.595 als Stammaktien herausgegeben. Damit erreicht GEI<br />
einen Stimmrechtsanteil von 29,9 %. Die weiteren 30.569.984 Aktien sind<br />
Vorzugsaktien. Die Vorzugsaktien werden nicht an der Börse notiert, können<br />
anfänglich nicht an der Börse gehandelt werden und gewähren keine Stimmrechte.<br />
Die Eigner der Vorzugsaktien haben das Recht, diese im Rahmen<br />
eines relativ aufwändigen Börsenzulassungsverfahrens zu einem Verhältnis<br />
von 1:1 in Stammaktien umzuwandeln und sie für den Börsenhandel<br />
registrieren zu lassen. Die Vorzugsaktien sind mit einem geringen Dividendenvorzug<br />
von 3 €-Cent je Aktie ausgestattet. Durch die Ausgabe der neuen<br />
Aktien erhöht sich das Grundkapital der Q-Cells AG auf € 109,1 Mio. GEI<br />
hält nach Abschluss des Geschäfts 29,9 % des stimmberechtigten Kapitals<br />
sowie 49,55 % der Gesamtanteile.<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
115
Wandelanleihe an institutionelle Investoren<br />
Der Vorstand der Q-Cells AG hat am 07.02.2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />
die Emission einer nicht nachrangigen und (vorbehaltlich der<br />
Garantie) nicht besicherten Wandelschuldverschreibung („Wandelanleihe“)<br />
beschlossen. Die Wandelanleihe wurde von der Q-Cells International Finance<br />
B.V., einer 100 %igen Tochtergesellschaft der Q-Cells, die am 06.02.2007<br />
gegründet wurde, begeben und durch die Q-Cells garantiert. Die Wandelanleihe<br />
wurde nur institutionellen Investoren außerhalb der USA im Rahmen<br />
eines beschleunigten Bookbuildingverfahrens zum Kauf angeboten. Das<br />
Bezugsrecht der Altaktionäre der Q-Cells, die Wandelanleihe zu zeichnen,<br />
wurde ausgeschlossen.<br />
Das Emissionsvolumen der Wandelanleihe betrug € 492,5 Mio. zum<br />
Valutatag am 28.02.2007. Auf Basis des unten angegebenen Wandlungspreises<br />
ist die Wandelanleihe insgesamt in bis zu rund 7,37 Mio. auf den<br />
Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) der Q-Cells<br />
wandelbar. Der Wandlungspreis wurde auf € 66,79 festgesetzt. Dies entspricht<br />
einer Prämie von 40 % über dem Referenzpreis der Stammaktien der<br />
Q-Cells in Höhe von € 47,7061 je Aktie. Der Kupon der Wandelanleihe wurde<br />
mit 1,375 % festgesetzt.<br />
Die Zulassung der Wandelanleihe zum Handel am Euro MTF Segment der<br />
Börse Luxemburg wird beantragt, die Notierung wird spätestens bis zum<br />
30.04.2007 erwartet.<br />
erwartet erweitern. Einen Teil des Emissionserlöses wird Q-Cells zudem in<br />
die Errichtung und das Ramp Up ihrer Forschungs- und Entwicklungs-Test-<br />
Produktionslinie und in die Errichtung und das Ramp Up von Produktionslinien<br />
von Tochtergesellschaften oder verbundenen Unternehmen, die in der<br />
Entwicklung und der Kommerzialisierung von PV-Technologien tätig sind,<br />
investieren.<br />
Investitionen in CIGS-Dünnschichttechnologie<br />
Die Q-Cells AG investiert in eine neue Photovoltaik-Technologie als Ergänzung<br />
zu ihrem bestehenden Technologie-Portfolio. Die Solibro AB, Uppsala /<br />
Schweden, hat mit Gesellschaftsvertrag vom 04.12.<strong>2006</strong> die Solibro GmbH,<br />
Thalheim, gegründet, an der sich die Q-Cells AG mit einem Anteil von 67,5 %<br />
im Januar 2007 beteiligt hat. Die Solibro GmbH wird die in Schweden von<br />
Solibro AB entwickelte Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid-(CIGS)-Dünnschichttechnologie<br />
kommerzialisieren. Die Q-Cells AG bezahlt der Solibro AB<br />
für den 67,5 %igen Anteil € 4 Mio. sowie weitere € 20 Mio. abhängig von<br />
der Erreichung technologischer Meilensteine. Die Entscheidung der beteiligten<br />
Parteien über den Bau der ersten Produktionslinie in Thalheim wird bis<br />
Mitte 2007 erwartet. Für diese erste Ausbaustufe plant die Q-Cells AG<br />
In vestitionen in Höhe von € 60 Mio. Solibro AB ist eine Ausgründung der<br />
CIGS-Forschungsgruppe des renommierten Ångström Solar Centers an der<br />
Universität Uppsala / Schweden. Hauptanteilseigner an der Solibro AB sind<br />
der schwedische Rentenfonds Sjätte AP-Fonden und die norwegische<br />
Investmentfirma Energy Future Invest.<br />
Q-Cells will den Emissionserlös aus der Begebung der Wandelanleihe hauptsächlich<br />
zur Expansion der Produktionskapazitäten in ihren Hauptgeschäftszweigen<br />
nutzen. Die Q-Cells hat eine Vereinbarung mit dem norwegischen<br />
Unternehmen Elkem Solar getroffen, die Q-Cells für den Zeitraum von 2008<br />
bis 2018 den Zugang zu erheblichen Mengen von metallurgischem Silizium<br />
sicherstellt. Die Q-Cells AG wird daher zum Zwecke der Verarbeitung dieser<br />
vertraglich gesicherten Siliziummengen die Produktionskapazität stärker als<br />
116
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS<br />
Die von Solibro AB entwickelte Technologie, für die drei Patente angemeldet<br />
wurden, sowie alle damit verbundenen Vermögenswerte gehen in das Eigentum<br />
der Solibro GmbH über. Die bisherige Pilotlinie in Uppsala wird in ein<br />
Entwicklungszentrum als 100 %iges Tochterunternehmen der Solibro GmbH<br />
überführt. Dieses Zentrum wird die Produktion technologisch unterstützen<br />
und strategisch bedeutende Weiterentwicklungen der CIGS-Technologie vorantreiben.<br />
Die Solibro GmbH wird im Geschäftsjahr 2007 nach der Equity-Methode in<br />
den Konzernabschluss der Q-Cells AG einbezogen werden, da gemeinschaftliche<br />
Führung vereinbart wurde. Die Q-Cells AG verfügt nicht über<br />
Beherrschung im Sinne von IFRS 3.19 bzw. IAS 27.4, da sie nicht uneingeschränkt<br />
in der Lage ist, die Geschäfts- und Finanzpolitik der Solibro GmbH<br />
zu bestimmen.<br />
7.12. FREIGABE ZUR VERÖFFENTLICHUNG<br />
Der Vorstand der Q-Cells AG hat den vorliegenden IFRS-Konzernabschluss<br />
am 28.02.2007 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat<br />
hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären,<br />
ob er den Konzernabschluss billigt.<br />
Thalheim, den 28.02.2007<br />
Der Vorstand der Q-Cells AG<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
Anton Milner<br />
CEO<br />
Thomas Schmidt<br />
COO<br />
Dr. rer. pol. Hartmut Schüning<br />
CFO<br />
Dr. Florian Holzapfel<br />
CTO<br />
117
BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />
Wir haben den von der Q-Cells AG, Thalheim, aufgestellten Konzernabschluss<br />
– bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Entwicklung<br />
des Konzerneigenkapitals, Konzernkapitalflussrechnung und Konzernanhang<br />
– sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />
bis 31. Dezember <strong>2006</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und<br />
Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und<br />
den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der<br />
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />
Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den<br />
Konzernlagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung<br />
der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist<br />
die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />
die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter<br />
Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch<br />
den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche<br />
Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />
Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben<br />
im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der<br />
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der<br />
Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,<br />
der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs-<br />
und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />
der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes. Wir sind<br />
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />
für unsere Beurteilung bildet.<br />
118
BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU<br />
anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />
dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein<br />
zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und<br />
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Leipzig, den 9. März 2007<br />
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Liebers<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Nötzel<br />
Wirtschaftsprüferin<br />
WEITERE INFOS FINANZBERICHT AKTIE MAGAZIN MANAGEMENT ÜBERBLICK<br />
119
FINANZKALENDER 2007<br />
Veröffentlichung Geschäftsbericht <strong>2006</strong> sowie<br />
27. März<br />
Bilanzpresse- und Analystenkonferenz in Frankfurt<br />
15. Mai Veröffentlichung Bericht 1. Quartal 2007<br />
14. Juni Ordentliche Hauptversammlung in Berlin<br />
14. August Veröffentlichung Bericht 2. Quartal 2007<br />
14. November Veröffentlichung Bericht 3. Quartal 2007<br />
KONTAKTINFORMATIONEN, IMPRESSUM<br />
Q-Cells AG<br />
Guardianstraße 16<br />
D-06766 Thalheim<br />
www.q-cells.com<br />
Investor Relations<br />
Stefan Lissner<br />
TEL + 49 (0)3494 66 8 - 887<br />
FAX + 49 (0)3494 66 8 - 777<br />
MAIL investor@q-cells.com<br />
Public Relations<br />
Stefan Dietrich<br />
TEL + 49 (0)3494 66 8 - 8081<br />
FAX + 49 (0)3494 66 8 - 777<br />
MAIL s.dietrich@q-cells.com<br />
Konzept und Gestaltung<br />
HGB Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG, Hamburg<br />
Veröffentlichungszeitpunkt<br />
27. März 2007<br />
Produktion<br />
Dieser Geschäftsbericht wurde klimaneutral hergestellt und auf<br />
PEFC-zertifiziertem Papier gedruckt. Die durch Herstellung und<br />
Verteilung dieser Publikation verursachten Treibhausgasemis sionen<br />
wurden kompensiert durch Investitionen in ein zusätzliches<br />
Klimaschutzprojekt.<br />
120
KONTAKT<br />
Q-<strong>CELLS</strong> AG<br />
Guardianstraße 16<br />
06766 Thalheim<br />
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TEL + 49 (0)3494 66 8-60<br />
FAX + 49 (0)3494 66 8-610<br />
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