Linienbus reißt sich den Tank auf - Personenverkehrsgesellschaft ...

Regenrinne des Tanndorfer Bahnübergangs weist Unregelmäßigkeiten auf / Feuerwehr
muss Rekordwerte an Diesel binden
Linienbus reißt sich den Tank auf
Colditz/Tanndorf. Großeinsatz der Feuerwehr am Mittwochabend: Ein Linienbus
der Personenverkehrsgesellschaft Muldental (PVM) hatte sich kurz nach 16 Uhr an der
Entwässerungsrinne des Tanndorfer Bahnüberganges den Dieseltank aufgerissen.
Über vier Stunden waren die nacheinander alarmierten 25 Kameraden aus Tanndorf,
Colditz und Zschadraß damit beschäftigt, den ausgelaufenen Kraftstoff zu binden. Die
Straße musste gesperrt werden, der Zugverkehr lief jedoch weiter. Noch am Abend
beseitigte die Deutsche Bahn die für den Vorfall ursächlichen Unregelmäßigkeiten an
der Regenrinne. Eine Spezialfirma übernahm die Feinreinigung der Fahrbahn.
So viel Diesel musste die Wehr um Einsatzleiter Mathias Kirchhof überhaupt noch nie
neutralisieren. 600 Kilo Ölbinder seien nötig gewesen, um dies zu bewerkstelligen.
"Wenn man bedenkt, dass sich in einem Sack etwa 20 Kilo Granulat befinden, kann
man sich ja vorstellen, dass wir in den Gerätehäusern in Tanndorf, Colditz und
Zschadraß an unsere Reserven gehen mussten", sagte der Colditzer Wehrleiter Steffen
Schmidt. Noch vor Eintreffen der Feuerwehr war es der beherzten Busfahrerin gelungen,
gemeinsam mit Anwohnern zumindest um die 80 Liter über Eimer und Zinkwannen
aufzufangen.
Die Feuerwehrleute gehen davon aus, rund 300 Liter Diesel neutralisiert zu haben.
Sylvia Mundry von PVM dankte den Kameraden, schätzte die Menge des ausgelaufenen
Kraftstoffs jedoch auf 150 Liter: "Der Tank ist zweigeteilt. Der Diesel in der linken
Hälfte war komplett ausgetreten, die rechte Hälfte blieb dagegen heil. Auf der rechten
Seite befindet sich die Saugvorrichtung. Das ist auch die Erklärung dafür, dass das
noch recht neue Fahrzeug bereits wieder auf den Straßen unterwegs ist."
Entweder sei die Abdeckung der Entwässerungsrinne nicht richtig verschraubt oder
sie sei defekt gewesen, mutmaßte Sylvia Mundry. Laut Polizei entstand ein Schaden in
Höhe von 2000 Euro. Der Linienbus, in dem nur die Fahrerin saß, kam aus Richtung
Seidewitz und wollte über Tanndorf weiter nach Colditz fahren.
Die Tanndorfer Feuerwehr hat bewegte Tage und Wochen hinter sich. Erst der Hochwassereinsatz,
dann am vergangenen Wochenende die Jubiläumsfeier "75 Jahre Freiwillige
Feuerwehr Tanndorf" im Schlosspark Podelwitz. Nur Tage zuvor wurden die
Tanndorfer Kameraden in den Thümmlitzwald gerufen, wo ein Baum am hellichten
Tag auf die Straße stürzte. Zum Glück kam niemand zu Schaden. Der Stamm wurde
zersägt, die Einzelteile legte man am Straßenrand ab.
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Nach Auskunft von Ordnungsamtsleiter Silvio Gleffe sind die Reserven an Ölbindemitteln
bis auf ein paar wenige Restsäcke aufgebraucht. "Wir mussten bereits Säcke nachordern
und hoffen, dass sie spätestens am Montag eintreffen." Damit die beteiligten
Wehren zumindest ihre Autos aufrüsten konnten, half die Feuerwehr Hausdorf schon
mal mit einigen Säcken aus. Haig Latchinian
Über vier Stunden im Einsatz: Feuerwehrleute neutralisieren am Tanndorfer Bahnhof die Ölspur.
Aus der Leipziger Volkszeitung/MTK vom 05.07.2013 | www.lvz-online.de | LVZ-Aboservice: 0800 2181-020
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