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Das Magazin für unsere Kunden und Freunde 63<br />
PM 3675
Inhalt<br />
Aktuelles<br />
3<br />
4<br />
6<br />
9<br />
Aktuelles<br />
EU-Norm fordert saubere<br />
Dieselmotoren<br />
Hochdruck-Betonpumpe<br />
am Trump Tower<br />
Titelstory<br />
Technik<br />
8<br />
11<br />
Praxis-Tipp<br />
10<br />
14<br />
15<br />
16<br />
Wie kann man mit langem Endschlauch<br />
sicher arbeiten?<br />
Kraftwerksbau<br />
12<br />
Hintergrund<br />
18<br />
19<br />
M 6X-6 im Ferienparadies<br />
Spitze: 63-Meter-Mast kombiniert mit<br />
besonders laufruhigem Pumpaggregat<br />
PUMI ® dem britischen Markt angepasst<br />
M 42<br />
auch als „Fünfling“<br />
Anwendung<br />
Automatisierter Betoneinbau<br />
im Fertigteilwerk<br />
Starkes Pumpaggregat für steife Betone<br />
„Hallenmeister“<br />
zeigt seine Stärken unterm Dach<br />
Massives Zwischenlager<br />
für das AKW Biblis<br />
Brückenbau<br />
Zahlreiche Unterwasser-Bohrpfähle<br />
für 2. Strelasundquerung<br />
Pionier in der Wüste<br />
Hochbau<br />
Zur Info<br />
20<br />
Burj Dubai: Wände der unteren<br />
Geschosse fertig gestellt<br />
Leserumfrage mit erfreulichem Ergebnis<br />
3 5<br />
18 10<br />
6<br />
12<br />
4 7<br />
16 19<br />
2<br />
6<br />
EU-Norm<br />
fordert saubere<br />
Dieselmotoren<br />
Während die Euro-3 Grenzwerte noch<br />
durch innermotorische Maßnahmen eingehalten<br />
werden konnten, lassen sich bei<br />
modernen LKW die Anforderungen nach<br />
Euro-4 und Euro-5 durch eine weitere<br />
Optimierung der Verbrennung allein nicht<br />
mehr erreichen. Um die Emissionen unter<br />
die zukünftig geltenden Grenzwerte zu senken,<br />
ist stattdessen eine Nachbehandlung<br />
der Abgase zusätzlich erforderlich.<br />
Vier Jahre vor Inkrafttreten der gesetzlichen<br />
Norm bringt nach MERCEDES-<br />
BENZ auch IVECO ab September 2005<br />
Dieselmotoren auf den Markt, die die<br />
strengen Abgasvorschriften nach Euro-5<br />
erfüllen. Angeboten werden die sauberen<br />
Selbstzünder zunächst in Österreich, der<br />
Schweiz und in Deutschland für mehrere<br />
Modelle der MB-Actros Baureihe bzw. der<br />
schweren Stralis-Baureihe von IVECO.<br />
Wie andere LKW-Hersteller auch, setzen<br />
beide Firmen auf eine neue Generation von<br />
Motorsteuergeräten sowie auf die sogenannte<br />
SCR-Technologie (Selective<br />
Catalytic Reduction). Darunter versteht<br />
man die Abgasnachbehandlung mit<br />
Katalysator unter Beimischung eines ungiftigen<br />
Zusatzmittels, dem sogenannten<br />
AdBlue (wassergelöster Harnstoff). AdBlue<br />
wird von den LKW in einem separaten<br />
Tank mitgeführt und vor dem Katalysator<br />
in das Abgasrohr dosiert eingespritzt.<br />
Bei der SCR-Technik handelt es sich um<br />
einen optimierten Verbrennungsablauf im<br />
Motor selbst sowie um eine gezielte<br />
Nachbehandlung des Abgases. Damit lassen<br />
sich die gemäß EU-Abgasnorm Euro-4<br />
und Euro-5 erlaubten NOx-Werte<br />
(Stickoxide) deutlich verringern und die<br />
Partikelwerte des Abgases drastisch senken.<br />
Aufgrund des höheren Wirkungsgrads der<br />
Motoren ergibt sich ein geringerer Kraftstoffverbrauch<br />
der Fahrzeuge. Bei den V8-<br />
Motoren der Actros-Baureihe rechnet man<br />
mit einem Einsparpotential von ca. 5 %.<br />
Dem gegenüber stehen die zusätzlichen<br />
Kosten für das AdBlue-Zusatzmittel, die<br />
von MERCEDES-BENZ mit 4 bis 6 % des<br />
Dieselverbrauchs angegeben werden.<br />
Hochdruck-<br />
Betonpumpe<br />
am Trump<br />
Tower<br />
(Fotomontage: SKIDMORE, OWINGS & MERILL)<br />
Mit dem 415 m hohen „Trump<br />
International Hotel & Tower“ verfügt<br />
Chicago bald über ein weiteres Hochhaus,<br />
dessen obere Stockwerke – je nach Wetterlage<br />
– die Wolkendecke durchstoßen. Wie<br />
der Burj Dubai, das bald höchste Gebäude<br />
der Welt, wurde auch der Trump Tower von<br />
den Hochbauspezialisten SKIDMORE,<br />
OWINGS & MERILL geplant. Die<br />
Fertigstellung des 92 Stockwerke zählenden<br />
Gebäudeturms ist für 2008 vorgesehen.<br />
Den Auftrag für das komplette „Betonpaket“<br />
(Herstellung, Lieferung, Pumpen und<br />
Verteilen) hat das in Chicago ansässige<br />
Bauunternehmen McHUGH CONSTRUCT-<br />
ION erhalten. Die Betonförderung erfolgt<br />
mit einer <strong>Putzmeister</strong> BSA 14.000 in der<br />
zurzeit stärksten verfügbaren Ausführung.<br />
Die stationäre Betonpumpe wird von einem<br />
6-Zylinder CATERPILLAR-Diesel mit<br />
470 kW (639 PS) angetrieben und erreicht<br />
im bodenseitigen Betrieb 250 bar Betondruck.<br />
Dabei ist gleichzeitig eine Fördermenge<br />
von 36 m 3 /h möglich (alle Werte<br />
max. theor.).<br />
8<br />
2<br />
PM 3675<br />
3<br />
PM 3675
Titelstory<br />
M 6X-6 im Ferienparadies<br />
11<br />
Wer meint, an der spanischen Mittelmeerküste<br />
stünden Hotels und Appartements<br />
bereits in ausreichender Zahl zur<br />
Verfügung, der täuscht sich. <strong>Putzmeister</strong><br />
Autobetonpumpen mit Mastreichhöhen<br />
von über 60 m und flexibler 6-Arm-Technik<br />
sind für den Bau weiterer Ferienanlagen<br />
verstärkt im Einsatz.<br />
Denn die Nachfrage der Urlauber nach<br />
strandnahen Unterkünften hält unvermindert<br />
an. Deshalb wird an der Fertigstellung<br />
neuer, weitläufiger Feriendomizile in ganz<br />
unterschiedlichen Preiskategorien mit<br />
Hochdruck gearbeitet. Ein ideales Terrain<br />
für die <strong>Putzmeister</strong> Großmast-Betonpumpe<br />
M 6X-6. Sie ist das Flaggschiff der<br />
BEDMAR-Betonpumpenflotte, die mit<br />
ihrem äußerst flexiblen Betonverteilermast<br />
von einem Standort aus einen riesigen<br />
Arbeitsbereich erfasst.<br />
Unsere Aufnahme zeigt eine der großflächigen<br />
Areale von Marina d’Or in der<br />
Region Castellón kurz nach Beginn der<br />
Rohbauarbeiten. Seit Monaten wird in ganz<br />
Spanien über TV, Radio, Zeitungsanzeigen<br />
und großformatige Plakate massiv für den<br />
Kauf dieser strandnahen Urlaubsdomizile<br />
geworben. Der unmittelbar an der Mittelmeerküste<br />
gelegene Ferienkomplex besteht<br />
aus Dutzenden von Appartement-Hochhäusern,<br />
die parallel zum Sandstrand schachbrettartig<br />
angelegt sind. Gearbeitet wird<br />
zurzeit an einer der Bodenplatten, die ebenso<br />
wie die Decken aus Betonfertigteilen in<br />
Rasterstruktur bestehen. Nur die Hohlräume<br />
zwischen den einzelnen Elementen<br />
sowie die Wandschalungen werden deshalb<br />
ausbetoniert. Wegen der schmalen Baustraßen<br />
ist die Großmastpumpe im OSS-<br />
Modus einseitig schmal – jedoch sicher! –<br />
abgestützt.<br />
Überzeugender Arbeitsbereich<br />
Beachtlich ist der Radius von über 57 m,<br />
den der M 6X-6 von einem Standort aus<br />
erreicht. Aber nicht nur dieser Bruttowert,<br />
auch die tatsächlich zur Verfügung stehende<br />
seitliche Reichweite ist nach Abzug der<br />
Stützweite und des Sicherheitsabstands zur<br />
Baugrube (in diesem Fall zusammen rund<br />
12 m) eine Klasse für sich. Bei der typischen<br />
Gebäudehöhe in Marina d’Or von<br />
etwa 33 m (10 Stockwerke) wird der<br />
M 6X-Großmast mit zunehmendem Baufortschritt<br />
seinen beeindruckenden Arbeitsbereich<br />
auch in der Höhe voll nutzen.<br />
Stationiert ist die Großmastpumpe im<br />
BEDMAR-Depot Castellón, gearbeitet<br />
wird im Umkreis von etwa 400 km. Nach<br />
Einschätzung des Maschinisten Rubens<br />
Sanz Bachero fährt sich der M 6X-6 auf<br />
der Straße wie ein M 52, lediglich beim<br />
Rangieren und Aufstellen auf der Baustelle<br />
ist etwas mehr Umsicht erforderlich. Auch<br />
die Umstellung vom „Fünfling“ auf<br />
„Sechsling“ bei der Funkfernsteuerung sei<br />
problemlos, so Pumpenfahrer Rubens.<br />
Kein gutes Haar lässt er an langarmigen<br />
„Vierlingen“ in der Großmast-Klasse:<br />
„Autobetonpumpen mit Verteilermast-<br />
Längen von über 50 m und nur vier Armsegmenten<br />
sind auf spanischen Baustellen<br />
absoluter Blödsinn. Wer diese Technik<br />
entwickelt, ist Theoretiker und hat keine<br />
Ahnung von der Praxis. Ich fände es sogar<br />
gut, wenn <strong>Putzmeister</strong> den M 6X mit sieben<br />
Mastarmen anbieten würde!“ Einen<br />
richtigen Namen sucht Maschinist Rubens<br />
übrigens immer noch für seinen „Sechsling“.<br />
Bis jetzt behilft er sich noch mit provisorischen<br />
Spitznamen wie la mole („der<br />
Massige“) oder la peregrina („der Wanderer“).<br />
Und die Bauwut an der spanischen Mittelmeerküste<br />
hält an. So wird in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft von Marina d’Or der 1,2<br />
Mio. m 3 große Abschnitt Torre la Sal aus<br />
dem Boden gestampft. Hier sollen zahlreiche<br />
Einfamilien- und Reihenhäuser sowie<br />
weitere 6.600 Appartementwohnungen<br />
errichtet werden. Die Bauweise ist vergleichbar<br />
mit der in Marina d’Or , und<br />
leistungsfähige Autobetonpumpen mit<br />
flexibler Masttechnik und großer Reichweite<br />
werden auch dort benötigt.<br />
Wie sich die 5-Arm-Version der M 6X-<br />
Großmastpumpe zum Betonieren großer<br />
Decken einsetzen lässt, zeigen Ihnen die<br />
Fotos und der kurze Bericht auf der folgenden<br />
Doppelseite.<br />
Das „Ideal“: Flexibler Mast und variable Abstützung<br />
Bereits im März 2003 hatte Eusebio<br />
Martinez, Gründer des BEDMAR Betonpumpendienstes,<br />
in einem Gespräch mit<br />
der PM-Post-Redaktion seine Vorstellungen<br />
von der „optimalen“ Großmastpumpe<br />
einmal skizziert: „Für mich sind vielseitig<br />
einsetzbare Verteilermaste bei großen<br />
Autobetonpumpen einfach ein Muss.<br />
Dazu noch ein variables Abstützsystem,<br />
das … sich den Platzverhältnissen auf den<br />
Baustellen anpasst – das ist für uns die<br />
Großmastpumpe!“ (Vergleiche PM-Post<br />
Ausgabe 53, S.8).<br />
10 9<br />
Fährt das BEDMAR-Flaggschiff:<br />
Rubens Sanz Bachero<br />
4<br />
PM 3675<br />
5<br />
PM 3675
Titelstory<br />
Spitze: 63-Meter-Mast kombiniert mit besonders<br />
laufruhigem Pumpaggregat<br />
Um zwei neue Gebäude und ein Parkhaus<br />
erweitert die IFEMA Feria de Madrid<br />
(Messe Madrid) ihr bestehendes Ausstellungsareal.<br />
Betoniert werden zurzeit<br />
die großen Deckenabschnitte mit der<br />
neuen 63-Meter-Großmastpumpe von<br />
TECHNICAS BOMBEO Y GRUAS.<br />
Das Messegelände liegt äußerst verkehrsgünstig<br />
im Nordosten der spanischen<br />
Hauptstadt in unmittelbarer Nähe des<br />
Flughafens und ist auch mit der U-Bahn<br />
bequem zu erreichen. Im Zuge der Messeerweiterung<br />
befindet sich momentan ein<br />
großes Parkhaus im Bau, das später auf<br />
zwei Ebenen Parkplätze für fast 2.500<br />
PKW bereithält. Die Gesamtkosten der<br />
Erweiterungsmaßnahmen werden auf ca.<br />
115 Mio. 1 veranschlagt.<br />
Zunächst übernahmen die M 52- und M 58-<br />
Autobetonpumpen von TECHNICAS<br />
BOMBEO Y GRUAS, S.L (TBG) den<br />
Betoneinbau. Seit Juli 2005 setzt der<br />
Madrider Pumpendienst ausschließlich<br />
seine neue <strong>Putzmeister</strong> BSF 63-5.16 H LS<br />
hier ein. Die Maschine pumpt und verteilt<br />
täglich ca. 600 m 3 Beton (C30/35). Bei<br />
Schalungsabschnitten von 60 m x 55 m<br />
arbeitet der als „Fünfling“ konzipierte<br />
Großmast M 63 von lediglich einem<br />
Standort aus. Ein Umsetzen der Autobetonpumpe<br />
oder das Anschließen eines von<br />
Hand geschwenkten Deckenverteilers ist<br />
nicht mehr nötig. Insgesamt werden für das<br />
Parkhaus rund 25.000 m 3 Beton gepumpt.<br />
Ingo Melzer, Gesellschafter von<br />
TECHNICAS BOMBEO Y GRUAS<br />
kommt auf die typischen Baustellen seines<br />
M 63-5 zu sprechen: „Hier in Spanien<br />
werden viele Gebäude mit acht bis zehn<br />
Etagen errichtet. Bisher haben wir auf diesen<br />
Baustellen unseren M 52 zusammen<br />
mit einem Betonrundverteiler eingesetzt.<br />
Seit wir den M 63 in der Flotte haben, ist<br />
diese Gerätekombination überflüssig.“ Und<br />
er erwähnt ein „Bonbon“, das sein Flaggschiff<br />
auszeichnet: „Mein M 63 ist mit dem<br />
Pumpaggregat „16 H LS“ ausgestattet, d.h.<br />
mit 250 mm Förderzylinder-Durchmesser<br />
und 2.100 mm Hub. Dies halte ich für<br />
einen gelungenen Kompromiss zwischen<br />
der „16 H“-Ausführung und der „20 H“-<br />
Pumpe. Denn bei einer Förderleistung von<br />
immerhin 100 m 3 /h habe ich pro Minute<br />
nur 16 Umschaltvorgänge an der Rohrweiche.<br />
Und selbst bei einer Pumpleistung<br />
von 160 m 3 /h – also unter Volllast – ist<br />
die Maschine mit 26 Umschaltungen pro<br />
Minute noch erstaunlich ruhig!“<br />
T.B.G.-Pumpenfahrer Norbert Weyh wollte eigentlich<br />
nur für drei Monate seine spanischen Kollegen unterstützen.<br />
Inzwischen ist er fast fünf Jahre hier, so gut<br />
gefallen ihm Land und Leute sowie seine Großmastpumpe.<br />
14 15<br />
Ruhige Betonförderung bei vollem Strahl:<br />
Nur 26 Umschaltungen pro Minute benötigt das<br />
„16 H LS“- Aggregat bei 160 m 3 /h Pumpleistung.<br />
12<br />
13<br />
6<br />
PM 3675<br />
7<br />
PM 3675
Technik<br />
PUMI ® dem britischen<br />
Markt angepasst<br />
Praxis-Tipp<br />
Wie kann man mit langem<br />
Endschlauch sicher arbeiten?<br />
Viele Jahre intensiver Arbeit waren nötig<br />
bis es gelang, auch auf dem englischen<br />
Markt die Fahrmischer-Betonpumpen einzuführen.<br />
2003 wurden dann die ersten<br />
PUMI ® verkauft. Bis Mitte 2005 waren in<br />
Großbritannien dann schon 18 dieser<br />
Maschinen zugelassen, die letzten drei mit<br />
Rotor-Pumpsystem. Vorausgegangen<br />
waren Marktanalysen und die konstruktive<br />
Anpassung der PUMI ® an spezielle<br />
Kundenspezifikationen sowie an einige<br />
besondere Zulassungsvorschriften in<br />
Großbritannien.<br />
Die inzwischen eingesetzte Trendwende ist<br />
das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit<br />
zwischen der englischen <strong>Putzmeister</strong>-Tochtergesellschaft<br />
(PMUK) und der POCHIN-<br />
Gruppe, dem größten Betonpumpendienst<br />
des Landes. POCHIN erkannte sehr schnell<br />
das Wachstumspotential, das die PUMI ®<br />
bot. Um diese Chancen zu nutzen, entwickelte<br />
POCHIN eine besondere Paketlösung<br />
für Frischbeton-Hersteller. Das<br />
Angebot umfasste das Bereitstellen eines<br />
geschulten Maschinisten sowie die Übernahme<br />
sämtlicher Unterhaltskosten für<br />
Wartung, Kraftstoff, Versicherung etc.<br />
PUMI ® mit 21-Meter-Mast und 6 m 3<br />
Betonzuladung<br />
Die größte Herausforderung für <strong>Putzmeister</strong><br />
waren die Wünsche der Transportbeton-<br />
Hersteller nach möglichst großer Nutzlast.<br />
Gleichzeitig mussten die Maschinen natürlich<br />
auch den britischen Zulassungsvorschriften<br />
entsprechen In enger Zusammenarbeit<br />
mit POCHIN und den <strong>Putzmeister</strong>-<br />
Technikern in Aichtal wurde deshalb von<br />
PMUK jedes Detail der PUMI ® hinterfragt,<br />
um eine optimale Anpassung zu erreichen.<br />
Das Ergebnis ist eine PUMI ® 21.67 Q mit<br />
Rotor-Pumpe mit quer zur Fahrtrichtung<br />
angebautem Trichter. Dabei sind Pumpensystem<br />
und Trichter als einzelne Baugruppen<br />
nebeneinander angeordnet, so dass der<br />
hintere Überhang deutlich verringert wurde.<br />
Als Trägerfahrzeug dient ein relativ leichtes<br />
VOLVO FM 9 8x4 Chassis, auf dem<br />
eine gewichtsoptimierte LIEBHERR<br />
Fahrmischer-Trommel aufgebaut ist. Da<br />
zum Reinigen des Rotor-Pumpensystems<br />
nur vergleichsweise wenig Wasser benötigt<br />
wird, konnte auch das Volumen des Wassertanks<br />
reduziert werden. Bei der Förderleitung<br />
musste ein vernünftiger Kompromiss<br />
zwischen möglichst langer Lebens-<br />
8<br />
PM 3675<br />
dauer und günstigem Gewicht gefunden<br />
werden. In der Summe ergaben diese Einzelmaßnahmen<br />
eine spürbare Gewichtseinsparung.<br />
Gleichzeitig erhöhte sich die<br />
maximale Betonzuladung auf 6 m 3 bei<br />
einem spezifischem Betongewicht von<br />
2,3 t/m 3 (einschließlich Fahrer, 300 l Wasser<br />
und 170 l Kraftstoff).<br />
Rücksicht auf ältere Mischanlagen<br />
Vor allem in den älteren Beton-Mischwerken<br />
Großbritanniens ist eine mehr nach hinten<br />
versetzte Mischertrommel von Vorteil.<br />
Denn PUMI ® in herkömmlicher Bauweise<br />
könnten aufgrund des geringen Abstands<br />
zwischen Mischerauslass und Mischanlagen-Rückwand<br />
nur unter Schwierigkeiten<br />
beladen werden, bei einigen älteren Werken<br />
wäre ein Befüllen sogar ganz unmöglich.<br />
Im Baustelleneinsatz kommt die Rotor-<br />
PUMI ® übrigens auch gut mit gebrochenen<br />
Zuschlägen zurecht, die in vielen Gegenden<br />
Großbritanniens anzutreffen sind.<br />
Immer wieder ist man auf den Baustellen<br />
angenehm überrascht, dass die Maschine –<br />
bedingt durch das Rotorsystem – die komplett<br />
bestellte Betonmenge fördert und bei<br />
der Reinigung praktisch keine Betonreste<br />
zurücklässt.<br />
Austin Quier, Geschäftsführer der englischen<br />
PM-Tochtergesellschaft, sieht die<br />
Chancen realistisch: „Wenn man den Blick<br />
in die Zukunft richtet, so hat die PUMI ® in<br />
Großbritannien – im Vergleich zu anderen<br />
europäischen Märkten – noch ein gehöriges<br />
Stück Weg vor sich. Das betrifft vor allem<br />
das zu transportierende und zu pumpende<br />
Betonvolumen. Es besteht jedoch ein<br />
erhebliches Potential für die typischen<br />
PUMI ® -Anwendungen.“<br />
Gemeinsame Anstrengungen werden<br />
anerkannt<br />
Während die PUMI ® -Fahrmischerpumpen<br />
in Großbritannien noch relativ neu sind,<br />
ernten POCHIN’s Anstrengungen zur Entwicklung<br />
des Marktes große Anerkennung.<br />
Beispielsweise verlieh 2004 die Baufachzeitschrift<br />
CONTRACT JOURNAL an<br />
POCHIN den Preis „Plant Hirer of the<br />
Year“. Austin Quier: „Dies ist ein guter<br />
Start und eine Bestätigung dafür, dass wir<br />
die Interessen unserer Kunden und die<br />
konstruktive Zusammenarbeit mit ihnen<br />
bei der Suche nach Lösungen in den<br />
Vordergrund stellen.“<br />
Die Rotor-PUMI ® kommt auch mit gebrochenen<br />
Zuschlägen gut zurecht<br />
In diesem Zusammenhang machte David<br />
Pochin, Direktor des gleichnamigen<br />
Pumpendienstes, eine interessante<br />
Bemerkung: „Die Partnerschaft zwischen<br />
POCHIN und <strong>Putzmeister</strong> hat die<br />
Entwicklung des PUMI ® -Projekts in<br />
Großbritannien ermöglicht. Und es gelang<br />
mit Erfolg genau die Anforderungen zu<br />
erfüllen, die der Markt gestellt hat. Die<br />
PUMI ® war nicht nur erfolgreich im jetzigen<br />
Betonpumpen-Markt, sondern sie zeigt<br />
auch neue Wege auf, wo der Betoneinbau<br />
mit Pumpe bisher nie in Betracht gezogen<br />
wurde. Die PUMI ® hat eine glänzende<br />
Zukunft.“<br />
16<br />
17<br />
Sinnvoll kann ein längerer als der serienmäßig<br />
mitgelieferte Endschlauch z.B.<br />
beim Betonieren einer tiefen Schalung<br />
oder beim Betoneinbau unter Wasser sein.<br />
In beiden Fällen darf der Beton nicht<br />
nach unten „fallen“, sondern das<br />
Betonniveau muss – mit eingetauchtem<br />
Endschlauch – von unten nach oben aufgebaut<br />
werden.<br />
Bei bestimmten PM-Verteilermasten kann<br />
deshalb auch mit längeren Endschläuchen<br />
gearbeitet werden – allerdings nur, wenn<br />
der letzte Mastarm außer Funktion gesetzt<br />
wird. Beim M 42-4 „Rollfalter“ sind z.B.<br />
bis zu 12 m lange Endschläuche bei Beachtung<br />
dieser Einschränkung erlaubt. Dazu<br />
wird der Endschlauch am Rohrbogen des<br />
„D“-Gelenks – also zwischen Arm 3 und<br />
Arm 4 – angeschlossen. In diesem<br />
Zusammenhang sind jedoch noch weitere<br />
Sicherheitsvorschriften unbedingt zu<br />
beachten:<br />
■ Der nicht benutzte Arm 4 muss „stillgelegt“<br />
sein und am vorletzten Mastarm<br />
anliegen. Er darf nicht bewegt werden.<br />
■ Die Förderleitung von Arm 4 muss leer<br />
sein.<br />
■ Während der Endschlauch oben an der<br />
Mastspitze mit einem Fangseil gegen<br />
Herabfallen gesichert sein muss, dürfen<br />
an seinem unteren Ende weder Kupplung<br />
noch Tülle oder ähnliches befestigt<br />
sein.<br />
■ Der überlange Endschlauch darf nicht<br />
von Hand geführt werden. Er sollte aus<br />
einem Stück bestehen und nicht aus<br />
mehreren Schläuchen zusammengesetzt<br />
sein. Andernfalls können sich die Kupplungen<br />
in der Armierung verhaken.<br />
Bei Einhaltung der oben genannten<br />
Sicherheitsvorschriften steht weiterhin<br />
noch eine beachtliche horizontale Reichweite<br />
zur Verfügung. Beim Beispiel des<br />
M 42-4 „Rollfalter“ sind es immerhin<br />
28,8 m. Pumpenfahrer, die dies nicht<br />
beachten – sei es nach Aufforderung durch<br />
die Bauleitung oder auf Anweisung des<br />
eigenen Chefs – handeln grob fahrlässig<br />
und riskieren das Leben anderer. In Zweifelsfällen<br />
sprechen Sie uns bitte an.<br />
Übrigens: Im Bereich rund um den Betonverteilerschlauch<br />
besteht akute Verletzungsgefahr,<br />
wenn der Schlauch – unabhängig<br />
von seiner Länge – beim Anpumpen<br />
oder infolge eines Stopfers ausschlägt. Das<br />
betrifft sowohl den Endschlauch von Autobetonpumpen<br />
und stationären Betonverteilermasten<br />
als auch Förderschläuche, die<br />
von einem Kran gehalten werden, und<br />
„normal“ horizontal verlegte Betonschläuche.<br />
Unter dem eigentlichen Gefahrenbereich<br />
versteht man die 2-fache Endschlauchlänge<br />
(doppelter Radius), d.h. in der Regel<br />
einen Kreis von 8 m Durchmesser (bei 4 m)<br />
bzw. von 6 m (bei der 3-Meter-Version).<br />
<strong>Putzmeister</strong> weist ausdrücklich darauf hin,<br />
dass sich während des Anpumpens und<br />
beim Versuch, einen Stopfer zu lösen,<br />
keine Personen innerhalb dieses Gefahrenbereichs<br />
aufhalten dürfen.<br />
Ein verlängerter Endschlauch am letzten, nicht stillgelegten<br />
Mastarm überlastet die Statik des Verteilermastes.<br />
Es gefährdet das Baustellenpersonal und ist deshalb<br />
ausdrücklich verboten.<br />
18<br />
9<br />
PM 3675
10<br />
PM 3675<br />
Anwendung<br />
Automatisierter Betoneinbau im Fertigteilwerk<br />
Mit der AUTOCOR („Automatic Concrete<br />
Placing On Rail“) hat die <strong>Putzmeister</strong> AG<br />
ein zukunftsweisendes System zum automatisierten<br />
Fördern und Verteilen von<br />
Beton in Fertigteilwerken entwickelt.<br />
Besonders sinnvoll ist die AUTOCOR-<br />
Installation in Werken, die pumpfähigen<br />
und vorzugsweise selbstverdichtenden<br />
Beton für mittlere und größere Fertigteil-<br />
Elemente verarbeiten. Ist bei älteren Werken<br />
eine Erweiterung geplant, lässt sich<br />
das AUTOCOR-System leicht nachrüsten.<br />
Eine bedarfsgerechte Planung vorausgesetzt,<br />
bietet die AUTOCOR dem Fertigteilwerk-<br />
Betreiber handfeste Vorteile gegenüber dem<br />
traditionellen Betonieren mit Deckenfertigern,<br />
Halbportalverteilern oder Bodenentleerkübeln:<br />
■ konstante Betonqualität<br />
■ deutlich höhere Einbauleistung<br />
■ geringerer Personalbedarf<br />
■ konstante Produktion selbst bei unterschiedlich<br />
dimensionierten und unterschiedlich<br />
hohen Schalungselementen<br />
■ Sauberkeit im gesamten<br />
Fertigungsprozess<br />
19<br />
Schematische Darstellung der AUTOCOR in einem Fertigteilwerk.<br />
Der flexible Verteilermast ermöglicht das Befüllen unterschiedlicher Schalungen.<br />
Beim AUTOCOR-System verwendet<br />
<strong>Putzmeister</strong> bewährte Komponenten und<br />
Steuerungen: beispielsweise das von der<br />
PUMI ® her bekannte Rotor-Pumpsystem,<br />
flexible Verteilermaste mit 16 m bis 28 m<br />
horizontaler Reichweite sowie eine 7 m 3<br />
fassende Mischertrommel als Zwischenspeicher.<br />
Die komplette Einheit ist auf einer schienengeführten<br />
Arbeitsplattform montiert und<br />
benötigt keinerlei Abstützvorrichtungen.<br />
Hinzu kommt eine in den Produktionsprozess<br />
integrierte Steuerung sowie das seit<br />
Jahren bei PM-Autobetonpumpen bewährte<br />
EBC-System. Es übernimmt u.a. die<br />
Dämpfung von unerwünschten Mastschwingungen,<br />
die z.B. durch das Verfahren<br />
und Drehen des Mastes entstehen<br />
können und begrenzt – falls erwünscht –<br />
den Arbeitsbereich des Verteilermastes, beispielsweise<br />
um nicht mit Deckenträgern<br />
oder anderen Hindernissen im Raum zu<br />
kollidieren.<br />
Das Quetschventil am Endschlauch verhindert das<br />
Nachkleckern von Beton beim Schwenken des Mastes.<br />
Die EBC-Steuerung dämpft auch bei der AUTOCOR<br />
unerwünschte Mastschwingungen und verhindert in der<br />
Produktionshalle ein ungewolltes Berühren der<br />
Deckenträger und Stützen.<br />
Arbeiten mit AUTOCOR<br />
Ein typisches Beispiel für den sinnvollen,<br />
automatisierten Betoneinbau in Fertigteilwerken<br />
ist die Herstellung von Turmsegmenten<br />
für Windkraftanlagen. Die Turmsegmente<br />
bestehen aufgrund des variierenden<br />
Durchmessers entweder aus Halbschalen<br />
oder aus unterschiedlich dimensionierten<br />
einteiligen Ringelementen. Hergestellt werden<br />
diese Teile sowohl aus pumpfähigem<br />
Normbeton als auch aus selbstverdichtendem<br />
Beton (SCC). Um beim Verarbeiten<br />
des SCC-Materials das Eindringen von<br />
Luft zu vermeiden, muss beim Befüllen der<br />
unterschiedlich großen Schalungen darauf<br />
geachtet werden, dass das Betonniveau von<br />
unten her aufgebaut wird, d.h. dass der<br />
Endschlauch tief in den frisch eingefüllten<br />
Beton eintaucht. Durch den automatisierten<br />
Betoneinbau mit dem AUTOCOR-System<br />
ist dies jederzeit gewährleistet. Denn in<br />
Verbindung mit der EBC-Steuerung und<br />
zusätzlichen Sensoren wird der Verteilermast<br />
automatisch angehoben.<br />
Aus dem Mischwerk versorgt eine Kübelbahn<br />
die AUTOCOR mit Beton. In der<br />
AUTOCOR-Mischertrommel wird das<br />
Material noch einmal aufbereitet und mit<br />
der vorherigen Charge homogenisiert.<br />
Zusätzlich dient die Trommel als Zwischen-<br />
speicher und sorgt dafür, dass die AUTO-<br />
COR kontinuierlich arbeiten kann. Die<br />
Betonförderung übernimmt eine Rotorpumpe,<br />
die <strong>Putzmeister</strong> für den Einsatz in<br />
Fertigteilwerken in zwei Versionen anbietet.<br />
Wahlweise stehen 60 oder 80 m 3 /h<br />
Förderleistung (max. theor.) zur Verfügung.<br />
Konstruktionsbedingt fällt bei diesem<br />
Pumpensystem kaum Restbeton an. Durch<br />
den Transport des Betons im geschlossenen<br />
System (Kübelbahn – Mischertrommel –<br />
Pumpe – Mastleitung – Schalung) bleibt<br />
die Werkshalle sauber. Beim Verfahren der<br />
Maschine stellt ein am Endschlauch angebrachtes<br />
und pneumatisch betätigtes<br />
Quetschventil sicher, dass während des<br />
Umsetzens kein Beton nachtropfen kann.<br />
Die Betriebserfahrungen mit AUTOCOR<br />
sind durchweg positiv. Nach Kundenangaben<br />
lässt sich durch den automatisierten<br />
Betoneinbau bei Fertigteilen die Produktion<br />
um bis zu 60 % gegenüber dem bisherigen<br />
Verfahren erhöhen. Aufgrund der<br />
intensiven Aufbereitung in der AUTOCOR<br />
Mischertrommel erhält man darüber hinaus<br />
eine gleichbleibend hohe Frischbetonqualität.<br />
Das spätere, personalintensive Nachbearbeiten<br />
der Fertigteile wie Spachteln<br />
und Schleifen wird so auf ein Minimum<br />
reduziert. Auch ein Wechseln der Betonsorte<br />
ist problemlos möglich.<br />
20<br />
M 42 auch<br />
als „Fünfling“<br />
Noch im September 2005 wird<br />
<strong>Putzmeister</strong> den ersten M 42 mit 5-fach<br />
gefaltetem Verteilermast vorstellen und<br />
ausliefern. Der „Kleine“ in der 40-Meter-<br />
Kompaktklasse zeigt Größe und ein<br />
Höchstmaß an Flexibilität dort, wo es<br />
bei Autobetonpumpen darauf ankommt –<br />
auf Baustellen. Und zwar vor allem dann,<br />
wenn nur wenig Platz zur Verfügung<br />
steht.<br />
Mit dem M 42-5 ergänzt <strong>Putzmeister</strong> das<br />
bisher in diesem Marktsegment äußerst<br />
erfolgreiche Modell M 42-4, das seit 1997<br />
angeboten wird und weiterhin im Programm<br />
bleibt. Mit dem neuen „Fünfling“<br />
wird nun die Baureihe des M 46 / M 47-5<br />
nach unten abgerundet.<br />
Der 5-armige Verteilermast ist als flexibler<br />
Roll-Z-Falter konzipiert, so dass beim<br />
Betonieren im Hochbau unabhängig vom<br />
Stockwerk immer ein Optimum an Reichhöhe<br />
u n d Reichweite zur Verfügung steht.<br />
Ausgesprochen baustellengerecht ist auch<br />
die geringe Abstützbreite mit nur 7,9 m<br />
(vorn und hinten), die sich im OSS-Betrieb<br />
noch weiter reduzieren lässt (5,1 m bzw.<br />
5,8 m hinten).<br />
Die vergleichsweise kurze Gesamtlänge<br />
von unter 11,6 m und der geringe Abstützbedarf<br />
bringen besonders beim Arbeiten<br />
auf engen Baustellen (z.B. in Innenstädten)<br />
entscheidende Vorteile mit sich. Beim Rangieren<br />
und bei Fahrten durch enge Serpentinen<br />
macht sich der kurze Radstand von<br />
nur 5,5 m äußerst positiv bemerkbar. Vor<br />
allem Betonpumpendienste, zu deren<br />
Einzugsgebiet die Mittelgebirge und der<br />
Alpenraum gehört, finden in diesem Fünfling<br />
eine interessante Alternative.<br />
Reichweiten-Diagramm des neuen M 42-5<br />
Kompakte Bauweise und kurze Mastsegmente zeichnen den neuen „Roll-Z“-Falter aus<br />
Technik<br />
21<br />
22<br />
11<br />
PM 3675
Kraftwerksbau<br />
Kraftwerksbau<br />
Massives Zwischenlager<br />
für das AKW Biblis<br />
Betonagen in einem Atomkraftwerk sind<br />
immer etwas besonderes: Von den<br />
Maschinen und Maschinisten wird ein<br />
Höchstmaß an Zuverlässigkeit erwartet,<br />
das Einhalten der Sicherheitsvorschriften<br />
wird ständig überwacht und Kameras<br />
müssen in aller Regel draußen bleiben.<br />
Das konnten wir auch bei den Arbeiten<br />
im AKW Biblis beobachten.<br />
Im Auftrag des Kraftwerksbetreiber RWE<br />
errichtet hier die HOCHTIEF AG ein neues<br />
Standort-Zwischenlager für ausgediente<br />
Brennelemente. Dazu wird auf dem Kraftwerksgelände<br />
neben dem eigentlichen<br />
Reaktorkomplex ein großes Lagergebäude<br />
(92 m x 38 m x 18 m) erstellt. Das Gebäude<br />
gliedert sich in einen Verladebereich<br />
und in zwei Hallen zur Aufnahme der<br />
Castorbehälter. Nach Fertigstellung wird<br />
der Bau äußerlich einer gewöhnlichen<br />
Industriehalle gleichen. Allerdings handelt<br />
es sich bei dem Zwischenlager mit 55 cm<br />
starkem Betondach und 85 cm mächtigen<br />
Außenwänden um eine äußerst massive<br />
Konstruktion.<br />
24<br />
1.400 m 3 Beton „am Stück“<br />
Bei unserem Besuch wurde der letzte von<br />
insgesamt vier Abschnitten der 1,5 m<br />
mächtigen Bodenplatte betoniert.<br />
Durchgeführt wurden die Betonagen vom<br />
BRM Betonpumpendienst Rhein-Main<br />
(Lorsch), der zwei seiner Autobetonpumpen<br />
dafür bereitstellte. Während die 52-Meter-<br />
Großmastpumpe innerhalb des Kraftwerksgeländes<br />
aufgestellt war und nur zum<br />
Betonverteilen in die Bodenschalung eingesetzt<br />
wurde, übernahm außerhalb des<br />
AKW-Bereichs eine <strong>Putzmeister</strong><br />
BSF 36.16 HLS die eigentliche Betonförderung.<br />
Dazu hatten die BRM-Mitarbeiter<br />
eine 140 m lange Förderleitung (DN 125)<br />
vom Trichter des M 36 zur Mastleitung der<br />
Großmastpumpe verlegt. Um das Sicherheitssystem<br />
des AKW nicht zu aktivieren,<br />
verlief die Rohrleitung mehrere Meter<br />
unter der Erdoberfläche. Beim Beton handelte<br />
es sich um einen C30/37 mit Fließmittel<br />
und 0/16er Körnung. Insgesamt wurden<br />
in diesem Abschnitt der Bodenplatte<br />
innerhalb von 22 Stunden 1.400 m 3 Beton<br />
„nass in nass“ gefördert.<br />
Nach Fertigstellung des Bauwerks finden<br />
in dem Zwischenlager bis zu 152 Castorbehälter<br />
Platz. Da im Jahresdurchschnitt im<br />
Kraftwerk Biblis etwa sechs Castorbehälter<br />
gefüllt werden, ist sichergestellt, dass alle<br />
Brennelemente des AKW Biblis während<br />
der verbleibenden technischen und wirtschaftlichen<br />
Betriebsdauer aufgenommen<br />
werden können.<br />
25<br />
Mächtige Außenwände umgeben das zukünftige Zwischenlager des Atomkraftwerks Biblis.<br />
Die Betonförderung ins Kraftwerksgelände erfolgt durch eine unterirdisch verlegte Rohrleitung.<br />
23<br />
Die Betonförderung erfolgte durch eine 140 m lange<br />
Förderleitung (DN 125) bei angehobenem Mast<br />
Bei Atomkraftwerken entsteht Wärme<br />
durch Kernspaltung in einem Reaktor,<br />
der Brennstäbe enthält. In Biblis beinhaltet<br />
jeder Block 193 Brennelemente<br />
mit insgesamt etwa 45.000 Brennstäben<br />
und rund 100 t Urandioxid. Das<br />
Kernkraftwerk Biblis umfasst zwei<br />
Druckwasser-Reaktoren (Blöcke), die<br />
seit rund 30 Jahren in Betrieb sind und<br />
zusammen eine elektrische Leistung<br />
von 2.500 MW pro Jahr erzeugen. Dies<br />
entspricht dem jährlichen Stromverbrauch<br />
von fünf Millionen Haushalten<br />
in Deutschland.<br />
Das Entsorgungskonzept für die deutschen<br />
Kernkraftwerke sieht vor, dass<br />
Abfälle aus atomtechnischen Anlagen<br />
unbefristet und sicher in Endlagern<br />
eingeschlossen werden müssen. Die<br />
rechtzeitige Bereitstellung der Endlager<br />
wurde von der Bundesregierung<br />
zugesagt. Bis dahin werden die abgebrannten<br />
Brennelemente entweder in<br />
die Zwischenlager Ahaus und Gorleben<br />
oder in Wiederaufbereitungsanlagen im<br />
Ausland gebracht. Um die Zahl der<br />
Transporte zu verringern, wird auf<br />
Wunsch der Bundesregierung zusätzlich<br />
die Möglichkeit geschaffen, die<br />
abgebrannten Brennelemente auf dem<br />
Gelände der Kernkraftwerke zeitlich<br />
befristet zu deponieren. Dazu werden<br />
an den AKW-Standorten Zwischenlager<br />
errichtet, die die Brennelemente<br />
bis zu ihrer Einlagerung in Endlagern<br />
in spätestens 30 Jahren aufnehmen<br />
können.<br />
Standort Biblis:<br />
Ansicht des neuen Zwischenlagers<br />
(Alle Abb. RWE)<br />
26<br />
12<br />
PM 3675<br />
Ohne Unterbrechung wurde mit der BSF 36.16 HLS auch in den Nachtstunden gepumpt<br />
13<br />
PM 3675
Anwendung<br />
Starkes Pumpaggregat für steife Betone<br />
Mit Investitionen von drei Milliarden g<br />
lässt zurzeit die südkoreanische Projektgesellschaft<br />
IREX zwischen dem neuen<br />
Incheon International Airport und der<br />
Hauptstadt Seoul eine Trasse für Hochgeschwindigkeitszüge<br />
errichten. Beim<br />
Einbau der meist sehr steifen Betone vertraut<br />
man auf eine Autobetonpumpe aus<br />
südkoreanischer <strong>Putzmeister</strong>-Fertigung.<br />
Der Grund: Die Maschine mit „16 H“-<br />
Aggregat ist in der Lage, selbst bei 85 bar<br />
Betondruck noch 50 m 3 /h zu fördern.<br />
27<br />
„Frei von der Leber“ geschrieben erreichte<br />
die PM-Post-Redaktion der nachstehende<br />
Beitrag. Verfasser ist Robert Heider,<br />
der zusammen mit seinem Vater und<br />
Ehefrau Manuela den Betonpumpendienst<br />
Heider (Rossberg) führt. Er hat<br />
sich einfach richtig gefreut zu sehen,<br />
unter welch extremen Platzverhältnissen<br />
sein neuer Hallenmeister, ein „Fünfling“<br />
des Typs BSF 31.16 HLS mit EBC-<br />
Steuerung, arbeiten kann. Hier sein<br />
Bericht:<br />
30<br />
Anwendung<br />
„Hallenmeister“ zeigt seine Stärken unterm Dach<br />
31<br />
14<br />
PM 3675<br />
Nach der großen Wirtschaftskrise in Asien<br />
Mitte der 90er Jahre beschloss die koreanische<br />
Regierung in enger Abstimmung mit<br />
der westlich von Seoul gelegenen Stadt<br />
Incheon, einen langfristigen Entwicklungsplan<br />
auszuarbeiten. Denn um ein nachhaltiges<br />
Wirtschaftswachstum für die Region zu<br />
erreichen, musste ein attraktives Zentrum<br />
für Service- und Dienstleistungen sowie für<br />
Forschung und technische Entwicklung<br />
entstehen. Vorausetzung dafür war der Bau<br />
eines neuen internationalen Flughafens, ein<br />
verkehrstechnisch günstig gelegenes Gelände<br />
sowie grundlegende wirtschaftliche Anreize.<br />
Damit sollten die Voraussetzungen<br />
für dauerhafte Investitionen in Korea geschaffen<br />
werden. Zu den Maßnahmen<br />
gehört u.a. der Bau einer Trasse für Hochgeschwindigkeitszüge.<br />
Bei 85 bar Betondruck<br />
noch über 50 m 3 /h Pumpleistung<br />
Im Zusammenhang mit dem ersten Bauabschnitt<br />
zwischen Incheon Airport und<br />
Gimpo Airport befindet sich ein großes<br />
Güterterminal im Bau. Es wird nach Fertigstellung<br />
von einheimischen und ausländischen<br />
Investoren als internationale Drehscheibe<br />
für den Warenumschlag genutzt.<br />
Für den Rohbau erhielt der lokale Pumpendienst<br />
YOUNG JONG vom General-Bauunternehmen<br />
DAELIM INDUSTRIAL<br />
COMPANY den Auftrag zur Förderung<br />
von rund 70.000 m 3 Beton. Das steif-plastische<br />
Material hat in der Regel ein Slumpmaß<br />
von lediglich 12 cm. Beim Flaggschiff<br />
des Pumpendienstes handelt es sich um<br />
eine BSF 36.16 H, die von der koreanischen<br />
<strong>Putzmeister</strong>-Tochtergesellschaft im<br />
Februar 2005 ausgeliefert wurde. Seitdem<br />
ist die Maschine auf dieser Großbaustelle<br />
im Einsatz und fördert täglich zwischen<br />
300 und 1.000 m 3 Beton. Die Kaufentscheidung<br />
zu Gunsten der <strong>Putzmeister</strong><br />
BSF 36.16 H traf Hyeon So Chang,<br />
Hat am Güterterminal des Flughafens Gimpo viel zu tun: Die <strong>Putzmeister</strong> BSF 36.16H aus koreanischer Fertigung<br />
Eigentümer von YOUNG JONG, vor allem<br />
aufgrund der enormen Kraftreserven, über<br />
die das Pumpaggegat „16 H“ verfügt. Denn<br />
mit 180 kW Motor-Antriebsleistung erreicht<br />
die Maschine bei 85 bar Betondruck immer<br />
noch eine Pump-Fördermenge von mehr als<br />
50 m 3 /h. Mit diesen Leistungsdaten unterscheidet<br />
sich das „16 H“-Aggregat deutlich<br />
von Betonpumpen anderer – nicht nur<br />
koreanischer – Hersteller.<br />
Seit der Inbetriebnahme des Incheon<br />
International Airports im März 2001 wird<br />
mit Hochdruck an einer besseren Anbindung<br />
des Flughafens an die Hauptstadt<br />
Seoul gearbeitet. Der neue Flughafen mit<br />
einem Investitionsvolumen von ca. 2,5<br />
Milliarden 1, ist für die Abfertigung von<br />
50 Millionen Passagieren pro Jahr ausgelegt.<br />
Das entspricht in etwa dem Aufkommen<br />
des Flughafens Frankfurt/Main.<br />
Errichtet wurde Koreas neues Luftkreuz<br />
auf einer aus Schwemmland künstlich<br />
gewonnenen Insel vor der koreanischen<br />
Westküste. War der Incheon Airport bisher<br />
nur über eine 6- bis 8-spurige Autobahn<br />
erreichbar, so wird die neue Trasse für<br />
Hochgeschwindigkeitszüge den öffentlichen<br />
Nahverkehr entlasten. Die Neubaustrecke<br />
verbindet den neuen Airport in<br />
einer ersten Ausbaustufe mit dem bisherigen<br />
Internationalen Flughafen Gimpo und<br />
wird später bis zum Hauptbahnhof von<br />
Seoul verlängert. Die Fertigstellung der<br />
insgesamt 61 km langen Strecke ist für<br />
Ende 2009 geplant, die Kosten belaufen<br />
sich auf über drei Milliarden 1.<br />
Der Mischerfahrer muss den Rest des relativ steifen<br />
Betons regelrecht von der Schurre kratzen<br />
28<br />
29<br />
Robert Heider<br />
„Da fragt das Bauunternehmen Krattenmacher<br />
an, ob wir nicht mal ihre Baustelle<br />
besichtigen wollten. Sie bräuchten eine<br />
Autobetonpumpe, aber ob man so eine<br />
Maschine hier wohl einsetzen könne? Also<br />
traf ich mich mit dem Bauleiter vor Ort.<br />
Die Baustelle befand sich auf dem Gelände<br />
des Sägewerks von Fa. Schneider (Eberhardzell).<br />
Betoniert werden sollte in mehreren<br />
Abschnitten die Bodenplatte einer<br />
neuen Betriebshalle. Das Problem war<br />
jedoch, dass bereits 4 m hohe Wände und<br />
Stützen, Querträger und teilweise sogar<br />
schon die Zwischendecken eingebaut und<br />
das Dach aufgesetzt waren. Der Bauleiter<br />
machte gleich klar, dass bei der Betonmenge<br />
– gerechnet wurde mit so<br />
120 m 3 – der Beton nicht mit der Schlauchleitung<br />
verteilt werden sollte, es müsse<br />
irgendwie anders gehen. Und wann? Das<br />
könne nur am kommenden Samstag gemacht<br />
werden, denn die Produktion im<br />
Sägewerk müsse unter der Woche weitergehen.<br />
Na, dachte ich mir, Samstag-Einsätze<br />
sind nicht das Problem, nur geht es hier<br />
verdammt eng zu. Aber wir haben ja eine<br />
Spezial-Betonpumpe, mit der schaffen wir<br />
das.<br />
Akrobatik zwischen Stützen und unter Trägern<br />
Bedenken konnte ich ausräumen. Denn<br />
wenn der Mast unseres M 31-5 über Stützen<br />
und Innenwände geschwenkt wird, gibt<br />
es kein Kleckern oder Tropfen. Unser<br />
„Hallenmeister“ hat nämlich am Endschlauch<br />
ein Quetschventil, das macht bei<br />
jeder Pump-Unterbrechung automatisch zu,<br />
funktioniert pneumatisch – einwandfrei.<br />
‘Diese Antwort wollte ich hören!’, so der<br />
Bauleiter.<br />
Ja, dann haben wir es am Samstag dann<br />
angepackt. Pumpbeginn war 7.30 Uhr,<br />
Pumpende 11.40 Uhr. Danach waren<br />
118 m 3 Beton in die Bodenplatte eingebaut.<br />
Bauherr, Bauleiter und Capo waren ganz<br />
begeistert. Sie wunderten sich, wie man<br />
trotz aller Behinderungen mit dieser Pumpe<br />
auf engstem Raum betonieren kann und<br />
über welche Hindernisse hinweg der „Fünflings“-Mast<br />
überall hinreicht.<br />
Nach dem Einsatz hat uns die Baustelle<br />
dann noch vier Mal bestellt, 350 m 3 haben<br />
wir dort noch gepumpt. Und das, obwohl<br />
die restlichen Abschnitte auch von Fahrmischern<br />
aus hätten betoniert werden<br />
können!“<br />
(Alle Abb. Fa.Heider)<br />
Da sei jedoch noch etwas zu beachten, so<br />
der Bauleiter: ‘Die Stützen aus Fertigteil-<br />
Elementen dürften nicht verdrecken, vor<br />
allem nicht mit Betonspritzern.’ Auch diese<br />
Ein satter Betonstrahl bei 12 cm Slumpmaß Betonverteilen auf engstem Raum mit dem M 31-5<br />
32<br />
15<br />
PM 3675
Brückenbau<br />
Zahlreiche Unterwasser-Bohrpfähle<br />
für 2. Strelasundquerung<br />
Mit PM-Autobetonpumpen an Land und<br />
auf dem Wasser wird zurzeit die 2. Strelasundquerung<br />
im Zuge des Zubringers<br />
Stralsund / Rügen der Bundesstraße<br />
B 96 n gebaut. Nach Fertigstellung ist die<br />
beliebte Urlaubsinsel über eine zweite<br />
Brücke mit dem Bundes-Fernstraßennetz<br />
auf dem Festland verbunden. Profitieren<br />
wird davon nicht nur der Reiseverkehr,<br />
sondern auch der Ostsee-Fährhafen<br />
Saßnitz/Mukran.<br />
Schwimmdeck (Bohrkatamaran) aus die<br />
Bohrrohre in mehreren Schüssen (Rohrlängen)<br />
in den Meeresboden. Das dabei<br />
heraus geförderte Material wird in Schuten<br />
gesammelt und abtransportiert.<br />
Zum Betonieren der Pfähle setzen die<br />
Tiefbauspezialisten der ARGE in die Bohrlöcher<br />
jeweils ein Hüllrohr mit Bewehrungskorb<br />
ein. Im so genannten Kontraktorverfahren<br />
wird der Beton über ein<br />
Schüttrohr eingebracht. Das untere Ende<br />
des Schüttrohrs wird dabei konstant unter<br />
der Frischbeton-Oberfäche gehalten.<br />
34<br />
Brückenbau<br />
36<br />
Der neue Rügenanschluss, die so genannte<br />
2. Strelasundquerung, ist in mehrere Abschnitte<br />
gegliedert. Dazu zählen u.a. die<br />
beiden Strelasund-Vorlandbrücken, die<br />
Ziegelgrabenbrücke mit 126 m hohem<br />
Pylon, zwei Bauwerke über die Insel<br />
Dänholm und den Strelasund sowie die<br />
Strelasundbrücke mit anschließendem<br />
Rügendamm-Bauwerk. Mit einer Baulänge<br />
von 2.831 m gilt die Strelasundquerung als<br />
derzeit größtes Straßenbrücken-Bauvorhaben<br />
Deutschlands. Insgesamt misst die<br />
neue Straßenverbindung zwischen Bahnhof<br />
Rügendamm und Anschlussstelle Altefähr<br />
Über den Endschlauch seiner Autobetonpumpe<br />
fördert der Maschinist den Unterwasserbeton<br />
in das Schüttrohr, das am<br />
Bohrgerät befestigt ist. Bei der Betonpumpe<br />
handelt es sich entweder um einen<br />
M 32-4 oder M 31-5, gelegentlich auch<br />
einmal um einen M 36-4 aus <strong>Putzmeister</strong>-<br />
Fertigung, die von der Beton-Liefergemeinschaft<br />
CEMEX / HOLCIM für die<br />
Betonagen auf dem Wasser, aber auch auf<br />
dem Festland eingesetzt werden. An Land –<br />
z.B. in Stralsund bei den Brückenabschnitten<br />
und Auffahrten zur B 96 n – wird<br />
zusätzlich mit Autobetonpumpen der<br />
40- und 50-Meter-Klasse gearbeitet.<br />
Betonage eines Pfeilers für die Auffahrt zur 2. Strelasundquerung in Stralsund<br />
33<br />
16<br />
PM 3675<br />
4.100 m. Den Auftrag für das<br />
Projekt in Höhe von 85 Mio. 1<br />
erhielt eine ARGE unter Federführung<br />
der Firmengruppe MAX BÖGL. Geplant<br />
wurde die 2. Strelasundquerung von der<br />
„Deutschen Einheit Fernstraßenplanungsund<br />
-bau <strong>GmbH</strong>“ (DEGES), die die Arbeiten<br />
auch während der Bauphase betreut.<br />
Die insgesamt 18 Pfeiler im Strelasund<br />
werden auf Bohrpfählen gegründet. Pro<br />
Brückenpfeiler ist die Herstellung von<br />
sechs bis zwölf Bohrpfählen (Durchmesser<br />
1,5 m) erforderlich, die innerhalb von<br />
Spundwandkästen abgeteuft werden. Für<br />
den Pylon benötigt man sogar 40 dieser<br />
Bohrpfähle. Insgesamt sind 200 Wasserpfähle<br />
zu betonieren, die abhängig von den<br />
Bodenverhältnissen bis zu 40 m unter dem<br />
Meeresboden gründen. Hinzu kommen<br />
noch 250 Pfähle an Land.<br />
Bei der Bohrpfahlgründung unter Wasser<br />
dreht ein Großbohrgerät von einem<br />
Bei der Herstellung der Bohrpfähle besteht<br />
das eigentliche Betonierteam aus einer PM-<br />
Autobetonpumpe und drei Fahrmischern,<br />
die gemeinsam auf dem Ponton aufgestellt<br />
sind. Nach dem Einbau der 24 m 3 Beton<br />
(drei Fahrmischer à 8 m 3 ), faltet der Pumpenfahrer<br />
den Mast seiner Maschine ein,<br />
und der Ponton legt ab, um die leeren<br />
Mischfahrzeuge an Land zu bringen. Im<br />
Gegenzug werden beladene Fahrmischer<br />
wieder an Bord genommen. Nach kurzer<br />
Seereise macht der Ponton erneut am<br />
Schwimmdeck des Bohrgeräts fest, und das<br />
Betonieren wird fortgesetzt. Pro Meter<br />
Pfahllänge werden ca. 2 m 3 Beton benötigt.<br />
Dabei handelt es sich um einen C35/45<br />
(WU), der zusätzlich gegen Salzwasserangriff<br />
geschützt ist.<br />
Altefähr<br />
Dammabschnitt<br />
Neue Strelasundbrücke<br />
Hochbrücke<br />
Zielgraben<br />
Dänholm<br />
Stralsund<br />
Rügen<br />
Strelasund<br />
35<br />
17<br />
PM 3675
Hintergrund<br />
Hochbau<br />
Pionier<br />
in der<br />
Wüste<br />
Vor 30 Jahren war die CONMIX Ltd. der<br />
erste Hersteller von Beton und Mörtel und<br />
gleichzeitig der erste Anbieter eines<br />
Pumpservices in VAE. „Damals war hier<br />
Wüste, es gab kaum ein mehrgeschossiges<br />
Gebäude,“ sagt Chris Lobel, Geschäftsführer<br />
für den Bereich Frischbeton bei<br />
CONMIX.<br />
Das hat sich inzwischen völlig geändert,<br />
denn nicht nur im benachbarten Dubai,<br />
sondern auch im früher eher beschaulichen<br />
Sharjah wachsen die 40-geschossigen<br />
Wohn- und Bürogebäude nur so aus dem<br />
Boden. Einen entscheidenden Anteil an<br />
ihrer zügigen Fertigstellung hat auch<br />
CONMIX mit seinem breit gefächerten<br />
Produktangebot: Zement- und Gipsputze,<br />
Edelputze, Fliesenkleber, Akustik- und<br />
Isoliersysteme, Beton-Zusatzmittel und<br />
spezielle Bauchemikalien gehören dazu.<br />
Der wichtigste Umsatzträger ist jedoch<br />
Frischbeton, den CONMIX mit über 120<br />
Fahrmischern zu den Kunden transportiert.<br />
An die insgesamt sieben Betonmischanlagen<br />
angegliedert ist die Flotte von<br />
19 <strong>Putzmeister</strong> Autobetonpumpen mit<br />
Mastreichhöhen zwischen 28 und 42 m.<br />
Für Hochbau-Projekte stehen zusätzlich<br />
zwei BSA 14000 HP-D und zwei stationäre<br />
Betonverteilermaste MX 32-T zur Verfügung.<br />
Die üblichen Wartungsarbeiten an den<br />
Maschinen führt CONMIX regelmäßig in<br />
der eigenen Werkstatt durch. Da die Betonpumpen<br />
an den sechs Werktagen in aller<br />
Regel bis spät in die Nacht auf den Baustellen<br />
im Einsatz sind, bleibt für Inspektionsarbeiten<br />
mit Öl- und Filterwechsel nur<br />
der – eigentlich arbeitsfreie – Freitag übrig.<br />
Geschäftsführer Lobel: “Aufgrund der allgemein<br />
hohen Beanspruchung der Maschinen<br />
und wegen Hitze, Sand und Staub<br />
kann nachlässige Maschinenpflege sonst<br />
schnell schlimme Folgen haben!“<br />
Größere Servicearbeiten – z.B. die Mastinspektionen<br />
– lässt CONMIX vom Kundendienst<br />
der PM-Vertretung GERMAN<br />
GULF durchführen, die sich in unmittelbarerer<br />
Nachbarschaft befindet.<br />
Gegründet wurde CONMIX 1975 als Gemeinschaftsunternehmen<br />
der arabischen<br />
BUKHATIR-Gruppe mit GERMAN GULF<br />
ENTERPRISES Ltd. und der KARL<br />
EPPLE <strong>GmbH</strong> (Stuttgart). Inzwischen zählt<br />
die Firma mit ca. 400 Mitarbeitern und<br />
Hauptsitz im Emirat Sharja zu den größten<br />
Herstellern von Trockenmörtel und Transportbeton<br />
im Mittleren Osten. Allein im<br />
Stammwerk übersteigt die Betonproduktion<br />
täglich die Marke von 4.000 m 3 . Seit 1999<br />
hat CONMIX drei neue Transportbeton-<br />
Werke in VAE in Betrieb genommen und<br />
in Indien eine Tochtergesellschaft zur<br />
Herstellung von Trockenmörtel gegründet.<br />
39<br />
Burj Dubai:<br />
Wände der unteren Geschosse<br />
40<br />
fertig gestellt<br />
Bei Temperaturen von fast 50 °C im<br />
Schatten kommen am Burj Dubai die<br />
Arbeiten in den unteren Geschossen gut<br />
voran. In dieser Phase übernehmen noch<br />
UNIMIX-Autobetonpumpen mit unterschiedlicher<br />
Mastgröße den Betoneinbau.<br />
Die erste PM-Hochdruckpumpe und der<br />
erste MX-Stationärmast befinden sich für<br />
die eigentliche Hochförderung jedoch<br />
schon auf der Baustelle.<br />
EMAAR PROPERTIES, Bauherr des nach<br />
Fertigstellung im Jahr 2008 höchsten Gebäudes<br />
des Welt, gab unterdessen einige<br />
interessante Zahlen über die Fundamentarbeiten<br />
bekannt. Demzufolge stützt sich die<br />
3,7 m mächtige und 8.000 m 2 große Bodenplatte<br />
auf 192 m Bohrpfählen ab, die in<br />
über 50 m Tiefe gegründet wurden. Allein<br />
für die Pfähle des späteren Gebäudeturms<br />
wurden fast 18.000 m 3 und für die Stützpfeiler<br />
des so genannten Podiums etwa<br />
15.000 m 3 Beton verbaut.<br />
Blick auf den dreiflügeligen Grundriss der Bodenplatte<br />
des Burj Dubai<br />
(Abb. DOKA)<br />
Inzwischen sind die Arbeiten weiter fortgeschritten.<br />
Nach Fertigstellung der Wände in<br />
den Untergeschossen waren Ende Juni auch<br />
schon die Wandschalungen für das erste OG<br />
betoniert. Gefördert wurden die Hochleistungsbetone<br />
der Festigkeitsklasse C80 – ein<br />
äußerst zähfließendes, klebriges Material –<br />
u.a. von <strong>Putzmeister</strong> Autobetonpumpen des<br />
Typs BSF 36.16 H und 42.16 H. Das Einziehen<br />
der Decken erfolgt später.<br />
41<br />
38<br />
18<br />
PM 3675<br />
Das Flaggschiff der<br />
CONMIX-Betonpumpenflotte<br />
ist zurzeit diese <strong>Putzmeister</strong> BSF 42.16 H<br />
CONMIX-Verkaufsleiter Chris Lobel vor einer<br />
Hochhaus-Baustelle im Emirat Sharja. Hier übernimmt<br />
eine BSA 14.000 HP-D das Pumpen und zwei<br />
MX-Maste das Verteilen des Betons.<br />
Nach der Betonage reinigt der UNIMIX-Maschinist sorgfältig seine <strong>Putzmeister</strong> M 36.<br />
Im Hintergrund die ersten mit DOKA-Schalungen erstellten Wände des Burj Dubai, dahinter die Skyline der VAE-Metropole.<br />
19<br />
PM 3675
Zur Info<br />
Leserumfrage<br />
mit erfreulichem<br />
Ergebnis<br />
Über die zahlreichen Antworten auf unsere<br />
Leserumfrage in der <strong>Putzmeister</strong> Post Ausgabe<br />
61 haben wir uns sehr gefreut. Die<br />
Auswertung ergab, dass Layout und Konzeption<br />
des Magazins bei den Lesern<br />
durchweg hoch geschätzt werden. Großes<br />
Interesse besteht z.B. an Maschineneinsätzen,<br />
Baustellenberichten und Praxis-Tipps<br />
– Themen also, die immer schon Schwerpunkte<br />
in unserer Kundenzeitschrift waren<br />
und die wir in Zukunft noch stärker berücksichtigen<br />
wollen. Vielfach gewünscht<br />
werden auch Detail-Informationen über<br />
Technik und Zubehör der PM-Produkte.<br />
Zusätzlich zu den Berichten über spektakuläre<br />
Großprojekte wünschen sich viele<br />
Leser auch Beiträge über Betonpumpeneinsätze<br />
auf kleineren, weniger spektakulären<br />
Baustellen. Gern greifen wir diese<br />
Anregungen auf.<br />
Impressum:<br />
Herausgeber<br />
<strong>Putzmeister</strong> AG<br />
Max-Eyth-Str. 10<br />
D-72631 Aichtal<br />
Tel. (0 71 27) 599-0<br />
Fax 599-520<br />
■ Redaktion:<br />
Jürgen Kronenberg<br />
■ Grafik:<br />
Friedrich Pippich<br />
<strong>Putzmeister</strong> AG, Max-Eyth-Str. 10, D-72631 Aichtal<br />
PSdg, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, E 60458<br />
42<br />
Wie versprochen wurden unter den Einsendern<br />
drei hochwertige Modelle der PM-<br />
Autobetonpumpe M 52 verlost.<br />
Gewonnen haben<br />
■ Reiner Herlt, CEMEX (Berlin)<br />
■ Eckhard Lackner, FRISCHBETON<br />
SCHUH (Bad Fallingbostel)<br />
■ Alex Thomsen, UNICON A/S<br />
(Norresundby, Dänemark)<br />
Die <strong>Putzmeister</strong> AG bedankt sich bei den<br />
Teilnehmern der Leserumfrage. Mit ihnen<br />
gemeinsam freuen wir uns auf die kommenden<br />
Ausgaben der PM-Post.<br />
Anja Steimle, Assistentin der PM-Marketingleitung, mit den ausgelosten Antwortschreiben zur Leserumfrage<br />
Ihr Fax für mehr Informationen<br />
■ Sie möchten zu bestimmten Themen dieser <strong>Putzmeister</strong>-Post mehr Informationen?<br />
Dann kopieren Sie bitte diese Seite. Kreuzen Sie die Themen an, die Sie interessieren<br />
und faxen Sie uns Ihre Nachricht zu. Sie erhalten sofort detaillierte Unterlagen.<br />
❏ Autobetonpumpe M 6X........................................................................BP 3621<br />
❏ Stationäre Betonpumpen......................................................................BP 2632<br />
❏ PUMI ® Fahrmischer-Betonpumpe........................................................BP 2047<br />
❏ Autobetonpumpe M 16-3 Z..................................................................BP 3247<br />
❏ Autobetonpumpe M 42-5 RZ ..............................................................BP 3623<br />
❏ AUTOCOR............................................................................................BP 3557<br />
❏ Autobetonpumpe M 36-4 Z..................................................................BP 3180<br />
❏ Autobetonpumpe M 31-5 Multi-Z............................................ ..........MT 2128<br />
❏ Autobetonpumpe M 32-4 Z..................................................................BP 3390<br />
❏ Autobetonpumpe M 42-4 R.................................................................MT 2391<br />
Name .........................................................................................................<br />
Firma .........................................................................................................<br />
Position .....................................................................................................<br />
Straße ........................................................................................................<br />
PLZ/Ort .....................................................................................................<br />
Telefon .......................................................................................................<br />
E-Mail .......................................................................................................<br />
<strong>Putzmeister</strong> AG<br />
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Postfach 21 52 · D-72629 Aichtal<br />
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PM 3675<br />
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der Baustellenpraxis, die nicht immer den Vorschriften der Berufsgenossenschaft entsprechen · © 2005 by <strong>Putzmeister</strong> · Printed in Germany (3.30509 RR)