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Geowissenschaftliche Langzeitprognose - Bericht ... - Gorleben Dialog

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Zukünftige Entwicklung<br />

Die zukünftige Entwicklung der hydrochemischen Verhältnisse am Standort <strong>Gorleben</strong><br />

hängt von mehreren Faktoren ab. So verändern sich im Lauf der Zeit die hydrochemischen<br />

Prozesse z. B. durch Erosion (Kapitel 4.3.3), Sedimentation (Kapitel 4.3.5) oder<br />

im Zuge einer Meeresüberflutung (Kapitel 4.3.1), wenn dadurch andere Gebirgsbereiche<br />

durchströmt werden, die aufgrund eines veränderten Stoffeintrags zur Einstellung<br />

eines anderen chemischen Gleichgewichts führen. Außerdem ist eine Kopplung an die<br />

Strömungsverhältnisse gegeben. Geänderte Grundwasserströmungen können andere<br />

Wassertypen in das Gebiet einbringen und so die Austauschvorgänge beeinflussen.<br />

Umgekehrt kann die hydrochemische Zusammensetzung auch auf die Geschwindigkeit<br />

der Grundwasserströmung einwirken, z. B. fließen hochversalzene Wässer im Vergleich<br />

zu Süßwässern langsamer. In Zukunft kann auch weiterhin davon ausgegangen<br />

werden, dass der im gesamten norddeutschen Raum verbreitete Anstieg der TDS-<br />

Werte mit zunehmender Tiefe bestehen bleibt. Auch nach tiefgreifenden Änderungen<br />

mit erhöhten Süßwassereinträgen, z. B. durch große Schmelzwassermengen am Ende<br />

einer Kaltzeit, wird sich dieser u. a. dichtebedingte Gleichgewichtszustand wieder einstellen.<br />

Insbesondere im Bereich des Hutgesteins oder bei einem auch in Zukunft vorhandenen<br />

Kontakt des Grundwassers zum Salzspiegel wird es zu einer Aufsalzung<br />

dieser Wässer kommen, in deren Folge gesättigte Lösungen entstehen deren Fließgeschwindigkeit<br />

aufgrund der höheren Viskosität herabgesetzt ist.<br />

3.4.3 Ungewissheiten bei der Prognose der Entwicklung des hydrogeologischen<br />

Systems<br />

Grundwasserströmung<br />

Die Vielzahl der Einflussfaktoren, deren Eintreten zeitlich nicht genau prognostizierbar<br />

ist, bedingt, auch dass die räumliche und zeitliche Änderung der Grundwasserströmung<br />

nicht exakt vorhersagbar ist. Lediglich für Permafrostbedingungen kann das<br />

weitgehende Erliegen der Strömung angenommen werden. Wann Permafrost innerhalb<br />

der nächsten eine Million Jahre am Standort vorliegen wird und wie lange er jeweils<br />

andauert, ist bedingt durch die Ungewissheiten bei der Klimaprognose<br />

(s. Kapitel 3.1.10) jedoch nicht bestimmbar.<br />

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