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Co-Vergärung - PTKA

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Abschnitt I 14<br />

Die Feststoffgehalte der Klärschlämme bzw. Substrate werden als Trockenrückstand<br />

oder Trockensubstanzgehalt bezeichnet. SCHMELZ [2000] beschreibt,<br />

dass der Feststoffgehalt verschiedene Einflüsse auf den Abbau in einem Anaerobreaktor<br />

hat. Mit steigenden Feststoffgehalten des Substrates wird die<br />

Konsistenz zunehmend dickflüssiger, das Fließverhalten schlechter und die<br />

Raumbelastung des Reaktors steigt. Erreicht das Substrat eine derart hohe<br />

Viskosität, dass keine ausreichende Durchmischung des Reaktorinhalts mehr<br />

gewährleistet ist, muss von einer Unterversorgung der Bakterien mit Substrat<br />

ausgegangen werden. In der Folge vermindern sich Feststoffabbau und spezifische<br />

Gasproduktion. Auch wenn die Raumbelastung einen bestimmten<br />

Wert übersteigt, sind die gleichen Auswirkungen zu verzeichnen. Das Substratangebot<br />

ist zu hoch, um von den vorhandenen Bakterien vollständig<br />

verwertet zu werden. Untersuchungen von KAPP [1984] zeigen hierzu, dass<br />

Feststoffgehalte von bis zu 10 % in üblichen Faulbehältern keinen signifikanten<br />

Einfluss auf die spezifische Gasproduktion haben.<br />

Der Glühverlust quantifiziert die organischen Bestandteile des Materials. Daraus<br />

kann der organische Trockenrückstand errechnet werden, der gleichzeitig<br />

den abbaubaren Feststoffanteil des Materials darstellt.<br />

Die Aufenthaltszeit und die organische Raumbelastung dienen bei der<br />

Schlammbehandlung häufig als Bemessungsgröße für das Volumen eines<br />

Faulbehälters. Die konventionelle Aufenthaltszeit liegt bei anaeroben Stabilisierungsanlagen<br />

abhängig von der Kläranlagengröße zwischen 15 und 20 Tagen.<br />

Kürzere Verweilzeiten führen zu einer Abnahme der acetat- und methanbildenden<br />

Population durch Austrag, da diese Bakterien einem langsamen<br />

Wachstum unterliegen. Die organische Raumbelastung setzt die Zulauffracht<br />

der organischen Substanz in den Faulraum mit dessen Volumen in Beziehung.<br />

In der Literatur [BÖHNKE ET AL., 1993] werden verschiedene Richtwerte<br />

für die Faulraumbemessung (abhängig von Kläranlagengröße und Aufenthaltszeit)<br />

angegeben. Je nach Trockenrückstand des Rohschlammes und Gehalt<br />

an organischen Substanzen ergeben sich für übliche Schlammfaulungsanlagen<br />

organische Raumbelastungen zwischen 1 und 2 kg oTR/(m³·d). Als<br />

sicher gilt, dass die maximale Raumbelastung eines Faulbehälters nicht über<br />

5 kg oTR/(m³·d) liegen sollte.

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