Co-Vergärung - PTKA
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Abschnitt I 8<br />
Der Vollständigkeit halber sind die verschiedenen Varianten der Behandlung<br />
hier aufgelistet, intensiv behandelt wird aber nur das in den Versuchen verwendete<br />
und auf Kläranlagen gebräuchliche Verfahren der einstufigen Nassvergärung<br />
mit (quasi-) kontinuierlicher Beschickung und ständiger Durchmischung<br />
im mesophilen Bereich.<br />
Substratfeuchte<br />
Es wird zwischen Nass- und Trockenvergärung unterschieden. Bei der Trockenfermentation<br />
wird das Substrat bei einem Trockenrückstand (TR) von 20 - 40 %<br />
vergoren. Die Nassfermentation dagegen behandelt Substrate mit einem<br />
Trockensubstanzgehalt von bis zu 15 % [Schön, 1994]. Da der Rohschlamm auf<br />
Kläranlagen einen TR von etwa 5 % aufweist, werden die Versuche im Bereich<br />
der Nassfermentation gefahren.<br />
Fermentationstemperatur<br />
Es werden zwei Temperaturbereiche, mesophil bei ca. 35 - 40 °C sowie thermophil<br />
bei ca. 55 °C unterschieden. Im landwirtschaftlichen Bereich findet die<br />
anaerobe Behandlung von Gülle teilweise noch im psychrophilen Bereich<br />
statt, wo Temperaturen von ca. 15 - 20 °C vorherrschen. Faulbehälter auf<br />
Kläranlagen werden in der Regel bei etwa 37 °C mesophil gefahren.<br />
Im Temperaturbereich von 35 - 40 °C wird der den mesophilen Temperaturbereich<br />
liebenden Methanbakterienspezies die Dominanz eingeräumt. Die anderen<br />
Bakterienpopulationen (acetogene, hydrolysierende) können sich an alle<br />
Temperaturbereiche adaptieren. Die Vorteile des mesophilen Fermentationsprozesses<br />
liegen in der stabilen Prozessführung und dem geringen Prozessenergiebedarf.<br />
Als Nachteil ist die fehlende Hygienisierung des Substrates zu nennen.<br />
Kontinuität der Prozessführung<br />
Die Beschickung der Fermenter kann kontinuierlich, quasikontinuierlich oder<br />
diskontinuierlich (Batch-Betrieb) erfolgen.<br />
Bei der kontinuierlichen Beschickung stellt sich im Fermenter ein Fließgleichgewicht<br />
ein, so dass sich nur eine theoretische Aufenthaltszeit des Materials im<br />
Behälter bestimmen lässt. Ständig fließt Substrat in den Fermenter ein, während<br />
gleichzeitig über den Überlauf eine gleichgroße Menge verdrängt wird.<br />
Eine quasikontinuierliche Beschickung in kurzen Zeitabständen bietet sich bei<br />
geringen Faulbehältervolumina an, da sie verfahrenstechnisch besser zu