Stellungnahme zu den Berichten âBeurteilung der ... - PTKA
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Vollverfüllung<br />
5 Vollverfüllung<br />
5.1 Reduzierung <strong>der</strong> langfristigen Gefährdung<br />
Die Stilllegungsoption Vollverfüllung ist ursächlich darauf gerichtet, mittels in möglichst kurzer<br />
Zeit durch<strong>zu</strong>führen<strong>der</strong> und aufeinan<strong>der</strong> abgestimmter Maßnahmen die Freiset<strong>zu</strong>ng von<br />
Radionukli<strong>den</strong> und an<strong>der</strong>en Schadstoffen langfristig soweit wie möglich <strong>zu</strong> begrenzen, ohne<br />
dabei die eingelagerten Abfälle aus ihren jetzigen Einlagerungskammern <strong>zu</strong> bergen. Aufgrund<br />
<strong>der</strong> tatsächlichen Gegebenheiten auf <strong>der</strong> Schachtanlage Asse wird hier<strong>zu</strong> <strong>zu</strong>treffend<br />
festgestellt, dass ein dem Stand von Wissenschaft und Technik für die Endlagerung radioaktiver<br />
Abfälle entsprechen<strong>der</strong> vollständiger trockener Einschluss nicht mehr realisierbar ist.<br />
Ungeachtet dessen, können die vorgeschlagenen Stilllegungsmaßnahmen<br />
• Errichtung von Sorelbetonbarrieren (um die Einlagerungskammern, vor dem oberhalb<br />
700m Teufe aufgeschlossenen Kalilagern sowie im Bereich potenzieller vertikaler Wegsamkeiten),<br />
• Einbringen von Brucitmörtel in die LAW-Kammern,<br />
• Verfüllen <strong>der</strong> MAW-Kammer und offener Grubenbaue mit Sorelbeton und einiger ausgewählter<br />
Grubenbaue mit Schotter,<br />
• Einbringen technischer MgCl 2 -Lösung bis in das Firstniveau <strong>der</strong> 700m-Sohle,<br />
• Verschluss <strong>der</strong> Tagesschächte und<br />
• Überwachung nach Verschluss<br />
grundsätzlich als plausibel und im Sinne des verfolgten Sicherheitskonzeptes als zielführend<br />
bewertet wer<strong>den</strong>.<br />
Inwieweit die vorgesehenen Maßnahmen und ihre technische Umset<strong>zu</strong>ng im Einzelnen die<br />
Erreichung des gesetzten Zieles gewährleisten, kann anhand <strong>der</strong> vorliegen<strong>den</strong> Studie nicht<br />
beurteilt wer<strong>den</strong>.<br />
Einerseits liegen hierfür keine ausreichen<strong>den</strong> Planungen, z.B. <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Einbauorten <strong>der</strong> Sorelbetonbarrieren,<br />
<strong>zu</strong> <strong>den</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an ihren hydraulischen Wi<strong>der</strong>stand und ihre<br />
Dauerhaftigkeit, <strong>zu</strong>r Menge des einbringbaren Brucitmörtels etc. vor, die letztlich aber entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Einfluss auf die Wirksamkeit <strong>der</strong> vorgeschlagenen Maßnahmen haben. Der<br />
bloße Verweis auf bzw. <strong>der</strong> Vergleich mit dem ursprünglichen HGMU-Stilllegungskonzept /9/,<br />
das nicht Gegenstand dieser <strong>Stellungnahme</strong> ist, reichen dafür wegen <strong>der</strong> vorgesehenen tiefgreifen<strong>den</strong><br />
Modifikationen nicht aus.<br />
Es bleibt u.a. offen, inwieweit die verän<strong>der</strong>ten hydraulischen Verhältnisse <strong>zu</strong> an<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Sorelbetonbarrieren führen und ob diese technisch realisierbar sind. Für die<br />
vertikalen Sorelbetonbarrieren oberhalb 700m Teufe herrschen, z.B. infolge des Angriffs von<br />
NaCl-Lauge statt Schutzfluid, weit ungünstigere Korrosionsbedingungen, die hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Langzeitstabilität <strong>zu</strong> bewerten sind. Offen ist auch, ob <strong>der</strong> Wegfall <strong>der</strong> Brucitsplitt-Depots in<br />
<strong>den</strong> Zugängen <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Einlagerungskammern nachteilig für die Schadstoffmobilität ist.<br />
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