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Stellungnahme zu den Berichten „Beurteilung der ... - PTKA

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Das Systemverhalten ist in geomechanischer Hinsicht nicht prognostizierbar. Das Pfeilertragsystem<br />

erfährt am Fußbereich durch die stattgefun<strong>den</strong>e großräumige Durchfeuchtung<br />

eine beträchtliche Beschleunigung des Kriechprozesses des Salzgesteins. Wie das System<br />

mit dem Kontrast an <strong>der</strong> Fluidgrenze umgeht, ist nicht abschätzbar.<br />

Die Studie enthält keine systematischen Betrachtungen möglicher Ursachen für eine Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Strahlenexposition von Personal und Bevölkerung.<br />

Fehlende Merkmale einer Machbarkeitsstudie<br />

Auch in <strong>der</strong> vorgelegten Studie <strong>zu</strong>r Vollverfüllung fehlen um <strong>den</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an eine<br />

Machbarkeitsstudie gerecht <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>, wesentliche, nachfolgend aufgelistete Punkte:<br />

- Beschreibung <strong>der</strong> ein<strong>zu</strong>setzen<strong>den</strong> Maschinentechnik <strong>zu</strong>r Realisierung <strong>der</strong> vorgesehenen<br />

Aktivitäten im erfor<strong>der</strong>lichen Umfang. Der Hinweis dass lediglich etablierte und <strong>zu</strong>m Teil<br />

verfügbare Maschinentechnik eingesetzt werde, ist <strong>zu</strong> kurz gegriffen.<br />

- Detaillierte Beschreibungen von Prozessabläufen wie z. B. das Errichten von Strömungsbarrieren,<br />

von schottergefüllten Strecken o<strong>der</strong> seigeren Hohlräumen <strong>zu</strong>r Schaffung hoher<br />

Dichtigkeitskontraste und damit <strong>der</strong> Ansatz einer „gelenkten“ Fluidbewegung im konvergieren<strong>den</strong><br />

und lösungsgefüllten Hohlraumsystem o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Füllung <strong>der</strong> Restporenräume<br />

bis auf das Niveau über die 700-m-Sohle. Die Argumentation <strong>den</strong> darüber<br />

liegen<strong>den</strong> Restporenraum lufterfüllt stehen und im Laufe einiger Jahrzehnte durch <strong>den</strong><br />

Lösungs<strong>zu</strong>tritt aus dem Deckgebirge „absaufen“ <strong>zu</strong> lassen, wird anhand von Vor- und<br />

Nachteilserwägungen unterlegt. Eine belastbare Analyse ist da<strong>zu</strong> nicht realisierbar - infolgedessen<br />

kommt hier <strong>den</strong> Experteneinschät<strong>zu</strong>ngen ein überaus hoher Stellenwert <strong>zu</strong>. Ob<br />

<strong>der</strong> Vorteil eines weitergehen<strong>den</strong> Hohlraumverlustes durch Konvergenz während <strong>der</strong> Zulaufphase<br />

wirklich entschei<strong>den</strong>d ist und dafür auch die Ungewissheit des Ablaufs dieser<br />

Phase in Kauf genommen wer<strong>den</strong> sollte, wird in <strong>der</strong> AGO bezweifelt.<br />

- Eine Beurteilung möglicher Ereignisabläufe und <strong>der</strong> Risiken, die mit <strong>der</strong> vorgeschlagenen<br />

Vorgehensweise verbun<strong>den</strong> sind, ist praktisch nicht möglich. Ein Eingreifen bei nicht bestimmungsgemäß<br />

erfolgendem Ablauf ist, nachdem die Anlage gewisse System<strong>zu</strong>stände<br />

erreicht hat, praktisch nicht mehr realisierbar.<br />

- Überlegungen <strong>zu</strong> Interventionsmaßnahmen im Fall von Havarien wur<strong>den</strong> nicht angestellt.<br />

- Es findet praktisch keine Diskussion <strong>der</strong> erwarteten chemischen Reaktionen zwischen<br />

<strong>den</strong> Abfällen und <strong>den</strong> diversen Salzlösungen, Baustoffen und Mineralen des Wirtsgesteins<br />

statt. Die sehr pauschalen Aussagen treffen in dieser Allgemeinheit nicht <strong>zu</strong> und bedürften<br />

einer detaillierten Betrachtung. Insbeson<strong>der</strong>e wird <strong>der</strong> in vielen Fällen entschei<strong>den</strong>de Einfluss<br />

des Redox-Potentials und <strong>der</strong> verfügbaren Ligan<strong>den</strong> (Komplexbildner) auf <strong>den</strong> Stofftransport<br />

in Lösungen ignoriert.<br />

5.3 Nachvollziehbarkeit<br />

Die vorliegende Unterlage GRS(2009) ist in <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> angestellten Überlegungen<br />

und <strong>der</strong> Argumentation für o<strong>der</strong> gegen bestimmte Maßnahmen nur mit Einschränkungen<br />

nachvollziehbar. Dies bezieht sich in beson<strong>der</strong>em Maße auf die nachfolgend aufgeführten<br />

Punkte:<br />

- Be<strong>zu</strong>gnahme auf das HMGU-Schließungskonzept ohne Diskussion und Erläuterung des<br />

da<strong>zu</strong> von <strong>der</strong> AGO gefor<strong>der</strong>ten Klärungsbedarfs.<br />

- Aussagen <strong>zu</strong> Eigenschaften und <strong>zu</strong>m erwarteten Verhalten bestimmter Systemkomponenten<br />

stellen Vermutungen o<strong>der</strong> Interpretationen dar, die einer belastbaren Informations-<br />

o<strong>der</strong> Datenbasis weitgehend entbehren. Beispielhaft sollen Angaben <strong>zu</strong> <strong>den</strong> vermuteten<br />

Fließwegen und Ausbreitungspfa<strong>den</strong> angeführt wer<strong>den</strong>, Störung im Deckgebirge,<br />

Fließpfade im Bereich des Hohlraumsystems, etc.<br />

- Der Be<strong>zu</strong>g auf <strong>den</strong> erfolgten Langzeitsicherheitsnachweis <strong>zu</strong>m HMGU-<br />

Schließungskonzept (Unterschreitung des Limits von 0,3 mSv/a für die errechnete künftige<br />

Strahlenexposition) basiert auf dem nicht veröffentlichten und <strong>der</strong> AGO nicht als Beratungsunterlage<br />

verfügbar gemachten Sicherheitsbericht aus 2006. Abgesehen davon<br />

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