Strömungs- und Transportmodell, Langzeitsicherheit ... - PTKA - KIT
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über Betrieb <strong>und</strong> Stilllegung der Asse –<br />
AP A13<br />
Freiburg, Darmstadt, Berlin<br />
idealen Tracers (hier allerdings als „Schadstoffkonzentration“ bezeichnet) im Gegensatz<br />
zur anders lautenden Feststellung im Fazit <strong>und</strong> den öffentlich hierzu kommunizierten<br />
Inhalten, eben NICHT ableiten lässt, dass aus der Asse ausgepresste<br />
Radinuklide in kurzer Zeit <strong>und</strong> in hoher Konzentration die Oberfläche erreichen. Für<br />
eine solche Schlussfolgerung sind schon die Modellannahmen mit ihren unbegründeten<br />
Überschätzungen der wesentlicher Parameter (Auspressrate, Druck <strong>und</strong> Störungsdurchlässigkeit)<br />
<strong>und</strong> der Nichtberücksichtigung der Fließgeometrie senkrecht<br />
zur dargestellten Profilebene ungeeignet. Auch die zeitliche Verzögerung bis zur<br />
tatsächlichen Freisetzung von Radionukliden aus den Abfällen, bis zu ihrer Migration<br />
im Grubengebäude, sowie bis zu ihrer tatsächlichen Auspressung in das Deckgebirge<br />
wird in der Ausarbeitung nicht erwähnt.<br />
2.6 Fazit:<br />
Im Hinblick auf die Veröffentlichung der Ausarbeitung von Herrn Dr. Krupp als „Expertengutachten“<br />
ist darauf hinzuweisen, dass ihr Stellenwert ausschließlich in der<br />
vereinfachten Veranschaulichung einiger ausgewählter Prozesse liegt. Quantitative<br />
Aussagen jeglicher Art sind daraus nicht ableitbar. Die in der Ausarbeitung dennoch<br />
getroffenen Quantifizierungen, die auch zentraler Gegenstand der öffentlichen Zitierung<br />
der Ausarbeitung sind, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch.<br />
Die von Herrn Dr. Krupp skizzierten Prozesse selbst sind andererseits seit längerem<br />
bekannt <strong>und</strong> z.B. in /COL 2006a/ <strong>und</strong> /COL 2006b/ deutlich umfassender <strong>und</strong> mit<br />
einer realitätsnäheren Parametrisierung beschrieben als es die Ausarbeitung von<br />
Herrn Krupp leisten kann. Zwar weisen auch die Studien von Colenco Defizite auf,<br />
die, neben den immer für ein Modell zu konstatierenden Unterschieden zwischen<br />
Realität <strong>und</strong> modellrechnerischer Umsetzung, im Wesentlichen in einer eingeschränkten<br />
Datengr<strong>und</strong>lage zu suchen sind (s. a. /BfS 2007/). Dennoch stellen sie<br />
den derzeitigen Stand des Wissens <strong>und</strong> das daraus ableitbare Verständnis der<br />
Deckgebirgshydrogeologie dar, hinter den bei der Interpretation der Deckgebirgshydrogeologie<br />
der Asse nicht zurückgegangen werden sollte.<br />
Es sei darauf hingewiesen, dass auch ein Gr<strong>und</strong>wassermodell immer eine vereinfachende,<br />
sich bereichsweise auf Analogien stützende Darstellung der tatsächlichen<br />
Verhältnisse ist, die regelmäßig an den fortschreitenden Erkenntnisgewinn anzupassen<br />
ist. Mit dem Gewinn zusätzlicher Informationen über das Deckgebirge kann<br />
daher auch die Deckgebirgsmodellierung von Colenco sicher noch deutlich verbessert<br />
oder belastbarer werden. Die Ausarbeitung von Herrn Dr. Krupp kann allerdings<br />
zur Erweiterung des bisherigen Kenntnisstands hier nichts beitragen. Eine „Rückvereinfachung“<br />
wie im Modell von Herrn Krupp kann lediglich zu Veranschaulichung<br />
von Einzeleffekten dienen, werden hieraus quantitative Behauptungen abgeleitet,<br />
stellen sie einen unzulässigen Rückschritt gegenüber einem fortgeschrittenen Stand