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Strömungs- und Transportmodell, Langzeitsicherheit ... - PTKA - KIT

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Unterstützung des BMU bei der Aufsicht<br />

über Betrieb <strong>und</strong> Stilllegung der Asse –<br />

AP A11<br />

7<br />

Freiburg, Darmstadt, Berlin<br />

2.5 Druckaufbau <strong>und</strong> kontaminierte Salzwasseraustritte<br />

In der Ausarbeitung von Herrn Dr. Krupp führt die konstante Auspressung von<br />

10.000 m³ Lösung pro Jahr unter den Modellbedingungen zum Aufbau eines sehr<br />

hohen hydraulischen Drucks im Untergr<strong>und</strong>, der an der Leckagestelle mit etwa<br />

500 m Wassersäule auf mehr als das zehnfache des Ausgangswerts ansteigt <strong>und</strong><br />

(entsprechend der Abb. 4 der Ausarbeitung) oberflächennah Werte annimmt, die<br />

über der Geländehöhe liegen. Dies wird auch von Herrn Dr. Krupp so beschrieben.<br />

Die Druckverteilung wird in der Ausarbeitung dann wie folgt interpretiert:<br />

• „Aufgr<strong>und</strong> der generell niedrigen Gebirgsdurchlässigkeiten baut sich von der<br />

Leckstelle aus ein hoher hydrostatischer Überdruck auf.“<br />

• „Die hohen Überdrücke würden in der Natur durch hydraulische Rissbildung dazu<br />

führen, dass ggf. neue Wegsamkeiten aufreißen oder bestehende aufgeweitet<br />

werden.“<br />

• „Im Gegensatz zum Modell würden in der Natur die hohen, weit über den Ortshöhen<br />

liegenden Piezometerhöhen abgebaut, indem es an der Oberfläche zu<br />

kontaminierten Salzwasser-Austritten kommt.“<br />

Eine Plausibilitätsbetrachtung der im Modell errechneten Drücke wird hingegen<br />

nicht vorgenommen, dabei ist es nahezu ausgeschlossen, dass sich in der Realität<br />

solche Drücke im Untergr<strong>und</strong> aufbauen können. Allein die Vernachlässigung der<br />

dritten Dimension (senkrecht zum dargestellten Profil) führt modellrechnerisch bereits<br />

zu einer deutlichen Überschätzung des Druckaufbaus. Ein Druckaufbau selbst<br />

würde außerdem als Stützdruck die Konvergenz des Grubengebäudes verlangsamen<br />

<strong>und</strong> damit die Auspressrate reduzieren, so dass sich hier ein Gleichgewicht<br />

einstellen muss, dass nicht dem von Herrn Krupp angesetzten Extremwert der Auspressung<br />

entsprechen kann.<br />

Die Auspressrate selbst ist mit 10.000 m³/a (das entspricht einer virtuellen Schüttung<br />

von etwa 1,1 m³/h oder 0,3 l/s) für das tatsächlich hiervon beeinflusste Gebiet<br />

nicht einmal besonders hoch. Bereits die für die Südwestflanke der Asse in<br />

/COL 2006a/ recherchierten Quellaustritte weisen im Mittel ähnliche bis mehrfache<br />

Schüttungen aus den betroffenen Gr<strong>und</strong>wasserleitern auf, die im Übrigen im Modell<br />

ebenfalls nicht berücksichtig sind. Es ist daher - unabhängig von den ansonsten<br />

dem Modell innewohnenden Ungenauigkeiten - nicht zu erwarten, dass eine zusätzliche<br />

Auspressung in dem von Herrn Krupp betrachteten Zeitraum (200 Tage bis<br />

zum Erreichen der Oberfläche, wenige Jahre bis zur Kontamination des oberflächennahen<br />

Gr<strong>und</strong>wassers) <strong>und</strong> in der von ihm geschilderten Weise zum Aufreißen<br />

zusätzlicher Wegsamkeiten oder zur Bildung neuer Quellaustritte führen wird, zumal<br />

die Auspressrate selbst offenbar deutlich überschätzt <strong>und</strong> in ihrer zeitlichen Variabilität<br />

nicht plausibel dargestellt wird.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch darauf hinzuweisen, dass sich aus der Ausarbeitung<br />

von Herrn Dr. Krupp, insbesondere auch aus der Transportrechnung eines

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