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Strömungs- und Transportmodell, Langzeitsicherheit ... - PTKA - KIT

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Unterstützung des BMU bei der Aufsicht<br />

über Betrieb <strong>und</strong> Stilllegung der Asse –<br />

AP A13<br />

Freiburg, Darmstadt, Berlin<br />

ses Kontinuum nicht entsprechend nachgebildet werden. Colenco hat daher in<br />

/COL 2006b/ zusätzlich zu einer äquivalent-porösen Näherung der hydraulischen<br />

Parameter für die Ausbreitungsrechnung das für diese spezielle Fragenstellung<br />

entwickelte Programm RANCHMD /NAGRA 1985/ eingesetzt.<br />

Eine vereinfachende Anwendung der gr<strong>und</strong>sätzlich für die Kluftströmung ungeeigneten<br />

Modellierungssoftware ASM führt stattdessen zu einer starken qualitativen<br />

Beeinträchtigung des numerischen Ergebnisses im Modell von Herrn Dr. Krupp.<br />

2.3 Störung als präferenzieller Fließweg<br />

Die Modellierung der an der Leckagestelle ansetzenden Störung in /Krupp 2009/<br />

entspricht einer etwa 500 m langen eindimensionalen Struktur erhöhter Durchlässigkeit<br />

(k f =1E-5 m/s) mit einer Querschnittsfläche von 100 m². Ihre Durchlässigkeit<br />

ist gegenüber dem von der Leckagestelle aus nächsten Gr<strong>und</strong>wasserleiter (mu) um<br />

zwei Größenordnungen erhöht modelliert. Gegenüber dem zweiten von der Störung<br />

geschnittenen Gr<strong>und</strong>wasserleiter (mo) ist die Störung um das 10-fache besser<br />

durchlässig dargestellt. Über diese Struktur wird das Auspressen der Grubenlösung<br />

als konstante Zugabe von 10.000 m³/a am Eintrittspunkt modelliert.<br />

Die in /COL 2006b/ vorgenommene Parametrisierung der Störungsdurchlässigkeit<br />

als eine durch Auflockerung bedingte Erhöhung der Durchlässigkeit der jeweils anstehenden<br />

Schicht führt gegenüber /Krupp 2009/ zu einer auch innerhalb der Störung<br />

differenzierten Verteilung der Durchlässigkeiten, die den realen Bedingungen<br />

einer geologischen Störung besser entsprechen dürfte als die Zuweisung eines<br />

Pauschalwertes. So ist es beispielsweise geologisch nicht plausibel, einem Störungsverlauf<br />

innerhalb einer an sich schlecht durchlässigen Schicht (in /Krupp 2009/<br />

beispielsweise der als Gr<strong>und</strong>wassernichtleiter dargestellte mittlere Muschelkalk<br />

(mm) mit k f =1E-12 m/s) eine um 7 Größenordnungen höhere Durchlässigkeit zuzuweisen,<br />

die allein durch störungsbedingte Auflockerung des Gesteins selbst nicht zu<br />

erklären ist. Auch unter dem Aspekt der gebotenen Konservativität, bei einem<br />

Kenntnisdefizit hinsichtlich der tatsächlichen Störungsdurchlässigkeit, ist eine solche<br />

Überschätzung (hier immerhin mit Faktor 10 7 ) nicht gerechtfertigt.<br />

Die Fokussierung der gesamten Auspressrate auf die als gut durchlässiges Linear<br />

dargestellte Störung führt unter dem sich im Modell aufbauenden Überdruck automatisch<br />

zu einem rechnerisch sehr schnellen <strong>und</strong> nahezu vollständigen Transport<br />

an die Oberfläche. Dies wird maßgeblich durch die modellspezifische Überschätzung<br />

des Drucks (s. a. Kap. 2.1), die Nichtberücksichtigung der dritten Dimension<br />

<strong>und</strong> die hohe Störungsdurchlässigkeit beeinflusst. Hier wirken drei maßgebliche,<br />

bereits deutlich überschätzte Konservativitäten kumulativ. Das numerische Ergebnis<br />

der Transportrechung ist daher gegenüber den wahren Verhältnissen eine sehr hohe<br />

Überschätzung.

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