Strömungs- und Transportmodell, Langzeitsicherheit ... - PTKA - KIT
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COLENCO-MEMO 1764/04 GRS-NOTIZ 550800-02 4 (8)<br />
18.02.2010<br />
[COL&GRS&IfG 2009], Kapitel 6.1.6, diskutiert. Die Autoren kamen zum Schluss, dass die<br />
Auspressrate je nach Zusammensetzung der zuvor aus dem Deckgebirge zugetretenen Lösung<br />
sowohl etwas kleiner als auch etwas größer sein kann. Der von Dr. Krupp angesetzte Wert von<br />
10 000 m 3 /a erscheint den Autoren dieser Stellungnahme als unrealistisch groß 2 .<br />
2.2 Konzept Deckgebirgsmodell<br />
Dr. Krupp begründet seinen Modellansatz mit der Abbildung einer Störung, die<br />
streichend verläuft <strong>und</strong> bis an die Flanke der Salzstruktur reicht. Diese Störung bildet<br />
er dann in einem vertikalen 2D-Modell ab. Die für die Grube abgeschätzte Lösungsauspressrate<br />
von 10 000 m 3 /a lässt er dann in dieses 2D-Modell einpressen, indem<br />
er dem Modell eine Mächtigkeit von 10 m zuweist. Erst in der abschließenden<br />
Diskussion der Ergebnisse wird die abgebildete Wegsamkeit nicht mehr als Störung<br />
sondern als Schnittlinie zweier Störungen neu interpretiert.<br />
Die Diskussion in der vorliegenden Stellungnahme geht nur von der letzten Interpretation von<br />
Dr. Krupp aus 3 : Modelliert wird der Einfluss einer hochdurchlässigen eindimensionalen Wegsamkeit,<br />
die durch die Schnittlinie von zwei Störungen gebildet wird <strong>und</strong> vom Ort des Lösungsübertritts<br />
aus der Grube schräg nach oben in die Biosphäre reicht. Durch die Beschränkung auf<br />
eine 2D-Modellierung dieser angenommenen hydrogeologischen Situation werden Abflüsse aus<br />
der Wegsamkeit im Streichen vernachlässigt. Wenn jedoch die Schnittlinie der beiden Störungen<br />
die von Dr. Krupp angesetzte hohe hydraulische Durchlässigkeit aufweist, dann stellt sich die<br />
Frage, weshalb nicht wenigstens eine der beiden Störungen ebenfalls deutlich erhöhte k f -Werte<br />
aufweist <strong>und</strong> Abflüsse aus der eindimensionalen Wegsamkeit erlaubt. Die Annahme von Dr.<br />
Krupp, dass eine hochdurchlässige 1D-Wegsamkeit existiert, welche das Deckgebirge der Salzstruktur<br />
Asse durchschlägt <strong>und</strong> aus der ein merklicher seitlicher Abfluss von Lösung durch geringe<br />
hydraulische Leitfähigkeiten behindert ist, wird durch die Autoren dieser Stellungnahme<br />
als nicht plausibel eingestuft.<br />
Die in Abbildung 2 der Modellierungsstudie dargestellte Modellgeometrie zeigt auffallend<br />
geringmächtige Gr<strong>und</strong>wasserleiter des Oberen <strong>und</strong> Unteren Muschelkalk<br />
(mu <strong>und</strong> mo) <strong>und</strong> einen relativ mächtigen geringleitenden Mittleren Muschelkalk<br />
(mm).<br />
Die unrealistischen Mächtigkeitsverhältnisse im Rechenmodell von Dr. Krupp zeigen sich direkt<br />
im Vergleich zwischen den beiden Abbildungen 1 <strong>und</strong> 2 auf der gleichen Seite in der Modellie-<br />
2<br />
3<br />
Der Ansatz für die Lösungsauspressrate nach einer Stilllegung gemäß dem Konzept Vollverfüllung darf nicht<br />
mit Annahmen vermischt werden, die für die Abschätzung von potenziellen Auswirkungen bei einem unkontrollierten<br />
Absaufen der Schachtanlage getroffen werden.<br />
Die Auswirkungen einer Störung mit beschränkter Ausdehnung im Streichen könnte höchstens beschränkt<br />
durch ein vertikales 2D-Modell ermittelt werden. Voraussetzung wäre jedoch eine Skalierung der Lösungsauspressrate<br />
im Modell entsprechend dem Verhältnis von Modelldicke (hier 10 m) <strong>und</strong> Ausdehnung der Störung<br />
im Streichen.<br />
P:\1764_ge\Technische Unterlagen\ME1764_04_Stell_Modell_Krupp_R1a.doc