Psychologische Diagnostik - Universität Regensburg
Psychologische Diagnostik - Universität Regensburg
Psychologische Diagnostik - Universität Regensburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
von Null für freihändiges Vorgehen mittels<br />
objektiver Tests auf Werte um 0,55 (für<br />
einen zweijährigen Prognosezeitraum) erhöhen.<br />
Testverfahren<br />
Ein Quintupel < Ω, , , f, X > ist ein<br />
Testverfahren, wenn Ω die Ergebnismenge<br />
ist (in der Anwendung meist diejenige<br />
Menge von Aufgabenprotokollen, die die<br />
kleinste Auswertungseinheiten sind),<br />
eine σ-Algebra von Teilmengen aus Ω<br />
ist, ein Wahrscheinlichkeitsmaß auf ,f : Ω → Φ eine zufällige Abbildung<br />
in die Menge Φ der untersuchten Personen,<br />
mit der die Testprotokolle den untersuchten<br />
Personen zugeordnet werden, und X :<br />
Ω → , der Rohwert, eine Zufallsgröße<br />
ist. Die untersuchte Person wird als zufällig<br />
aus der Personenmenge Φ ausgewählt<br />
betrachtet.f : Ω → Φ , ω α Auch hier ist<br />
damit impliziert, daß die Umkehrabbildung<br />
f^(-1) existiert und ihre Bilder in einer σ-<br />
Algebra über Ω liegen. Mittels f^(-1)(α)<br />
= B ist die Teilmenge B aller von einer<br />
bestimmten Person α erzeugten Antwortmuster<br />
.Mittels f wird demnach die<br />
Menge aller Antwortprotokolle Ω in eine<br />
Menge von Äquivalenzklassen Ω/ f = <br />
zerlegt. Jede Äquivalenzklasse enthält alle<br />
Antwortprotokolle einer bestimmten Person<br />
f(ω) Wenn bei Zufallsgrößen, wie es<br />
Testergebnisse sind, Varianzen und Kovarianzen<br />
gegeben sind, so kann man deren<br />
Definition leicht in ein allgemeineres algebraisches<br />
Konzept einbringen, das interessante<br />
Möglichkeiten des Theoretisierens<br />
eröffnet.<br />
Die einfachste Zufallsgröße<br />
Besonders einfache Zufallgrößen kommen<br />
häufig in der Psychologie vor und besitzen<br />
die Ausprägungen Null und Eins. Beispiele<br />
von Ereignismengen, die zu derartigen<br />
Zufallsgrößen führen. {ja, nein}, {stimme<br />
zu, stimme nicht zu}, {männlich weiblich},<br />
{richtig, falsch}, {Kopf, Wappen},<br />
{sechs gewürfelt, andere Augenzahl gewürfelt}.<br />
Da nur zwei Zahlenwerte mit<br />
bestimmten Wahrscheinlichkeiten anfallen<br />
, spricht man von einer Zweipunktverteilung.<br />
Die elementare Beobachtung<br />
Zweipunktverteilungen beschreiben das<br />
Verhalten bei einer gegebenen Alternative.<br />
Man könnte u. a. an „Tests“ denken, die<br />
aus einer einzigen Aufgabe bestehen. Das<br />
wissenschaftliche Problem lautet: Besitzt<br />
die Beobachtung einer bestimmten Alternative<br />
irgendeine Bedeutung über sich<br />
selbst hinaus?<br />
Ergebnis und Bedeutung<br />
Untersucht wird, ob das Ergebnis mit irgend<br />
einer infragekommenden Bedeutung<br />
in Zusammenhang steht. Da von zufälligen<br />
Ereignissen die Rede ist, wird nach einem<br />
Zusammenhang in Wahrscheinlichkeit<br />
gesucht.<br />
Unabhängigkeit zweier Ereignisse A und B<br />
liegt vor, wenn gilt P(A | B) = P(A). Abhängigkeit<br />
ist gegeben, wenn statt dessen<br />
die Ungleichheit gilt.<br />
P(A | B) ≠ P(A).<br />
Empirische Überprüfung<br />
Zur Prüfung der Abhängigkeit eines Ergebnisses<br />
und dessen mutmaßlicher Bedeutung<br />
ist eine empirische Untersuchung<br />
erforderlich. Beispiel: Bedeutet die Verwicklung<br />
in einen Verkehrsunfall, daß die<br />
Person als „unvorsichtig“ zu charakterisieren<br />
ist? Wir beobachten 100 Versuchspersonen<br />
über ein Jahr:<br />
Zusammenhang von Beobachtung<br />
und Bedeutung<br />
Die Ereignisse A und B sind stochastisch<br />
unabhängig, wenn die bedingte Wahrscheinlichkeit<br />
von A gegeben B gleich der<br />
Unbedingten Wahrscheinlichkeit von A ist: