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PSC 4-11 - FSP

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38<br />

Panorama<br />

psychoscope 4/20<strong>11</strong><br />

PANORAMA<br />

PSYCHOSCOPE 4/20<strong>11</strong><br />

Aus der Forschung<br />

Psychologe bei<br />

ICD-Revision<br />

Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker,<br />

Fachpsychologe für Psychotherapie<br />

<strong>FSP</strong>, wird ab diesem Sommer am<br />

aktuellen Revisionsprozess der Internationalen<br />

Klassifikation von<br />

Krankheiten (ICD) mitwirken.<br />

Das Department of Mental Health<br />

and Substance Abuse der Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO in<br />

Genf hat den Zürcher Professor für<br />

Psychopathologie und Klinische<br />

Intervention zum Leiter der «Arbeitsgruppe<br />

Stress- and Traumarelated<br />

disorders» ernannt.<br />

Es handelt sich um die einzige von<br />

neun Arbeitsgruppen im Bereich<br />

psychischer Störungen, die durch<br />

einen Psychologen geleitet wird.<br />

Schlafmangel<br />

und Übermut<br />

Wer unausgeschlafen ist, neigt zu<br />

Optimismus − und damit auch zu<br />

Leichtsinn. Dies schlossen US-Forscher<br />

um Scott Huettel aus den<br />

Ergebnissen von Verhaltenstests<br />

und Hirnscans. Gemäss der im<br />

«Journal of Neuroscience» publizierten<br />

Studie zeigten die übermüdeten<br />

Probanden bei Glücksspielen ein<br />

höheres Mass an Risikofreude<br />

Informationen:<br />

www.spiegel.de>Wissenschaft><br />

Mensch>9.3.20<strong>11</strong><br />

Drei Fragen an …<br />

Leander Burgener * , Fachpsychologe für Psychotherapie <strong>FSP</strong><br />

Leander Burgener, Sie leiten im<br />

Mai eine «Fach- und Erlebnistagung»<br />

** zum Thema Alter. Gab es<br />

Begegnungen mit älteren Menschen,<br />

die Sie dazu inspirierten?<br />

Begegnungen mit älteren Menschen<br />

haben mich immer wieder berührt<br />

und bereichert. Viele alte Menschen,<br />

denen eine gute Gesundheit vergönnt<br />

ist und die in unserer Gesellschaft gut<br />

integriert sind, strahlen ein psychisches<br />

Wohlbefinden aus – und ich erlebe<br />

sie auch so.<br />

Ich denke an die Offenheit, Herzlichkeit<br />

und Lebendigkeit der 87-jährigen<br />

ältesten Marktfahrerin der Region<br />

Thun, die die Tagung mit ihrer Präsenz<br />

bereichern wird. Oder ich denke<br />

an die Erlebnisse mit meiner Mutter<br />

und Schwiegermutter, die mich<br />

in ihrem hohen Alter Würde, Demut,<br />

Achtsamkeit und Dankbarkeit gelehrt<br />

haben.<br />

Was motivierte Sie zur Themenwahl<br />

Ihrer Veranstaltung?<br />

Ohne Vergangenheit keine Gegenwart!<br />

Das Werk unserer Ahninnen<br />

und Ahnen ist der Boden unserer<br />

florierenden Gesellschaft. Nur<br />

wenn wir diese Personen und ihr<br />

Lebenswerk würdigen und achten,<br />

kann auch unser heutiges Werk<br />

wieder Boden für die nächste<br />

Generation sein. Unsere Wurzeln<br />

geben uns Sicherheit und Halt, sie<br />

sind ein wichtiger Faktor unserer<br />

Identität.<br />

In meiner Arbeit als Psychotherapeut<br />

erlebe ich täglich, wie Menschen<br />

den Zugang zu ihren Wurzeln<br />

verloren haben. Mit unserer Tagung,<br />

welche ältere Menschen mitgestalten,<br />

wollen wir uns auf den Reichtum<br />

an Lebenserfahrung und<br />

Weisheit älterer Menschen konzentrieren.<br />

Dieser Reichtum ist eine<br />

grosse Ressource unserer zivilisierten<br />

Gesellschaft. Alte Menschen<br />

als Gegenpol zu unserer Schnelllebigkeit<br />

halten uns an, zu verweilen,<br />

Ruhe und Stille zu erleben. Die<br />

Falten in ihren Gesichtern geben<br />

uns Einblick in ihre reiche Seelenlandschaft.<br />

Häufig hat man den Eindruck, älter<br />

werden sei etwas, wofür man<br />

sich schämen muss ...<br />

Ja, in unserer Anti-Aging-Gesellschaft<br />

wird das Älterwerden leider immer<br />

wieder verdrängt, stigmatisiert und tabuisiert.<br />

Ich bin der Überzeugung,<br />

dass die Scham nicht den alten Menschen<br />

selber gilt, sondern uns Jüngeren.<br />

– Es ist Aufgabe der PsychologInnen,<br />

die Gesellschaft für Würde und<br />

Reichtum der alten Menschen zu sensibilisieren.<br />

Durch unsere Haltung<br />

und Generationen-Solidarität, die wir<br />

auch an unserer Tagung leben, lenken<br />

wir den Fokus auf vermehrtes Miteinander<br />

und leisten dadurch einen Beitrag<br />

zur Well-Aging-Gesellschaft.<br />

*<br />

Leander Burgener ist Bereichsleiter am<br />

Creonda Fachzentrum sowie Dozent am<br />

Creonda Ausbildungsinstitut.<br />

**<br />

«Würde & Reichtum des Alters − Chance,<br />

Bereicherung und Herausforderung<br />

für unsere heutige Gesellschaft», Fachund<br />

Erlebnistagung vom 18.−20. Mai<br />

20<strong>11</strong>, Thun.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.creonda.ch

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