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PSC 12-10 - FSP

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einmal «Feuergefangen»und fürihreArbeit«gebrannt»<br />

hatten,die mitviel Engagementund Motivation bisan<br />

dieBelastungsgrenzegegangen sind (Berndt,20<strong>10</strong>).So<br />

veröffentlichte dieSankt-Galler Professorinfür Unternehmenskommunikation<br />

Miriam Meckel,die mit32<br />

Jahren diejüngste ProfessorinDeutschlandswurde,ein<br />

mutigesBuchüberihr Burn-out (Meckel, 20<strong>10</strong>).<br />

DieRolle vonZeitund Schlaf<br />

DerFrage,obwir im Einklang mitunserem Lebenstempoleben,ist<br />

Robert Levine nachgegangen (Levine,<br />

20<strong>10</strong>). Deramerikanische Psychologehat miteinfachen<br />

Experimentenin31Länderndas Lebenstempo<br />

berechnet unddarauseine«Landkarteder Zeit»erstellt.Erkonntezeigen,dassfür<br />

einflexibles undausgeglichenes<br />

Lebennur in bestimmtenSituationen «Uhr-<br />

Zeit»andie Stelle von«Natur-Zeit»(Rhythmus von<br />

Sonneund Jahreszeiten)oder «Ereignis-Zeit»(Strukturierungder<br />

Zeit nach Ereignissen)tretenmüsste. Insbesondereinder<br />

Schweiztickendie Uhrenindes«sehr<br />

schnell»:«Gehgeschwindigkeit», «Bediendauer in Postämtern»und<br />

«Genauigkeit öffentlicher Uhren» sind<br />

hier im internationalen Vergleichamhöchsten.<br />

DasZeitgefühlunseres Kulturkreiseshat tiefeKonsequenzenfür<br />

unserWohlbefinden, wennesnicht dem<br />

eigenen Lebensrhythmus entspricht.WährendMenschen<br />

in einer Umgebungmit hohem «kulturellem<br />

Tempo» zwar mithöherer Wahrscheinlichkeit einen<br />

komfortablen Lebensstandard undentsprechende Zufriedenheiterreichen,sindsie<br />

gleichzeitigdochauch<br />

stärkergesundheitsschädlichem Stressausgesetzt, wie<br />

diehöhereAnzahl koronarerHerzerkrankungen zeigt.<br />

EinAusgleichwäremöglicherweise, «... in einBewusstsein<br />

einzutauchen, in dempersönlicheBeziehungen<br />

Vorrangvor Leistung haben, in demEreignisseihren<br />

natürlichen,spontanen Lauf nehmen dürfen».<br />

Fürein kontinuierliches Wiederaufladen der Batterien<br />

istzudem bekanntlichguter Nachtschlafunabdingbar.Wer<br />

dieProbleme desTages mitindie Nacht<br />

nimmt, wachtjeden Morgen etwasgeschwächterauf.<br />

Werdas über Wochen oder Monate tut, wird sich daran<br />

gewöhnen,nicht richtigschlafenzukönnen,und<br />

schliesslichzuSchlafmitteln greifen. Jeder Mensch<br />

wachtindesinder Nachtmehrmalsauf (Zuley,20<strong>10</strong>),<br />

wasgemässneuenErkenntnissen dann nichtschadet,<br />

wenn dasGehirnkeine Zeit hat, dieWachperiode abzuspeichern.Der<br />

Ratdes Spezialisten lautet deshalb:<br />

«Drehen Siesichauf dieandereSeite undschlafen<br />

Sieweiter.»<br />

Hans Menning<br />

Bibliografie<br />

Berndt, F.H.(5. Aufl. 20<strong>10</strong>). 30 Minuten gegen Burnout.<br />

Offenbach: Gabal.<br />

Kraemer, H. (20<strong>10</strong>). Soforthilfe bei Stress und Burn-out.<br />

München: Kösel.<br />

Levine, R.(15. Aufl. 2009). Eine Landkarte der Zeit: Wie<br />

Kulturen mit Zeit umgehen. (Übers: Ch. Broermann und<br />

K. Schuler) München: Piper.<br />

Meckel, M.(20<strong>10</strong>). Brief anmein Leben –Erfahrungen mit<br />

einem Burnout. Berlin: Rowohlt.<br />

Zuley, J. (20<strong>10</strong>). Mein Buch vom guten Schlaf. München:<br />

Goldmann.<br />

Der Autor<br />

Dr. Hans Menning, Psychologe <strong>FSP</strong>, arbeitet als Psychotherapeut<br />

in der Klinik «im Hasel». Während seiner Lehrund<br />

Forschungstätigkeit anden Universitäten Tübingen,<br />

Trier und Zürich untersuchte er traumatischen Stress und<br />

Resilienz, Emotionsverarbeitung und die Genese positiver<br />

affektiver Zustände. Seit 2008 bietet er mit einem Team<br />

von Experten Stressmanagement-Workshops an.<br />

Anschrift<br />

Dr. Hans Menning, Klinik imHasel, 5728 Gontenschwil.<br />

hans.menning@psychologie.ch<br />

www.fzkwp.uzh.ch>Dienstleistungen>Stressmanagement<br />

Résumé<br />

Le Dr Hans Menning, psychologue <strong>FSP</strong>, est spécialisé<br />

dans la recherche sur le stress (traumatique) etsagestion.<br />

Ilrésume ici l’état actuel des connaissances sur<br />

le traitement des formes destress les plus courantes à<br />

notre époque.<br />

En plus du sens des limites etdel’autoréflexion, ilsouligne<br />

aussi lerôle important que jouent les relations<br />

avec d’autres personnes, ou le rapport autemps et au<br />

sommeil.<br />

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