PSC 12-10 - FSP
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dasalles denen,die Hilfefür psychischeProbleme<br />
brauchen?» und:<br />
«Wie können wirdas weiterverbessern?»<br />
sind ja nichtper se naturwissenschaftliche<br />
Fragen.<br />
Welche fachlichen Anliegen haben Sie<br />
als IFP-Präsident?<br />
Mein Anliegen ist, bestehendesWissenangemessen<br />
in derPraxiszunutzen,<br />
diesystematische Entstehung<br />
zusätzlichen Wissensaus derPraxis<br />
zu fördernund Forschende vermehrt<br />
zu motivieren,kultursensibelund<br />
praxisrelevant zu forschen. Dazu will<br />
ichv.a. dieEntstehungvon Netzwerkenfördern,<br />
dieIFP an gutenKongressenbeteiligen<br />
sowieden Austausch<br />
in denIFP-Newslettern und<br />
in unserem–für <strong>FSP</strong>-Mitglieder vergünstigten<br />
–Organ «Psychotherapy<br />
andPsychosomatics» fördern.<br />
Ende Juni 2011 organisiereich mit<br />
meinem Berner Team denJahreskongressder<br />
Societyfor Psychotherapy<br />
Research. Eine gute Gelegenheitfür<br />
SchweizerPraktiker,inden aktuellen<br />
Standder Psychotherapieforschung<br />
hineinzuschauen!<br />
Haben Sie spezifische Ideen bezüglich<br />
Weiterbildungen für Psychotherapeutinnen<br />
und -therapeuten?<br />
Vielesläuft ja schonrecht gut. Wir<br />
solltenweiterdazubeitragen,dass<br />
Psychotherapienachinternational<br />
vergleichbaren Standardsvermittelt<br />
wird undkonkret auchdortTraining<br />
unterstützen,wodas nötigund<br />
erwünschtist.Die Deutsch-chinesische<br />
Akademie fürPsychotherapie,<br />
einIFP-Mitgliedverband,ist mitihrer15-jährigen<br />
Erfolgsgeschichte ein<br />
exzellentesBeispiel dafür. DieIFP ist<br />
derzeitdirektengagiert im Aufbau einerPsychotherapieausbildung<br />
in Indonesien.<br />
Wie können sich Forschende am sinnvollsten<br />
durch die Praxis inspirieren lassen?<br />
DerPräsident derSektion Psychotherapie<br />
derAPA,meinKollege Prof.<br />
Marvin Goldfried, will Praktiker<br />
dazu bringen,von Forschernnoch<br />
mehrForschung zu fordern, dieihnen<br />
in derPraxisdirektnützt.Das<br />
setzterv.a. mitBefragungen und<br />
Diskussionen um.Somussman<br />
vielesinder IFPnicht neu erfinden.<br />
Kongresse wiejenerimvergangenen<br />
Juni in Luzern sind eine<br />
hervorragendePlattform.ImÜbrigen<br />
solltenForscher, wenigstensinbeschränktem<br />
Umfang,auchPsychotherapie-Praktiker<br />
sein undbleiben.<br />
Inwiefernwirkte und wirkt die IFP auf<br />
die Gesundheitspolitik der in ihr vertretenen<br />
Länder ein?<br />
DiedirektenEinwirkungsmöglichkeiten<br />
sollte mannicht überschätzen.<br />
Mitglieder können aber IFP-<br />
Kontakte nutzen,umInformationen<br />
zu beschaffen, diesie dann in nationalen<br />
Diskussionen verwenden<br />
können. Auch dieVermittlung von<br />
Experten istdenkbar.Ein Umweg,<br />
dessen Nutzen erst langfristig beurteiltwerdenkann,<br />
geht über internationaleOrganisationen.<br />
So binich als<br />
IFP-PräsidentMitgliedeiner Plattform<br />
fürdie Behandlung vonDepressionen.<br />
Prof.NormanSartorius,<br />
derüberJahrzehnte diePsychiatrie<br />
in derWHO vertreten hat, istaktives<br />
IFPCouncil Member.WHO-Vertreterhaben<br />
dieIFP aufgefordert, die<br />
Kontakte zu intensivieren.<br />
Wo sehenSie die Rolle der <strong>FSP</strong> in Beziehung<br />
zu einem internationalen Psychotherapieverband<br />
wie der IFP?<br />
Die<strong>FSP</strong> vertrittals Verbanddie<br />
grössteZahl SchweizerPsychotherapeutinnen<br />
und-therapeuten, gegen<br />
2500,und hatdabei ähnlich wiedie<br />
IFPrelativ hohe Standards. Die<strong>FSP</strong><br />
vereint wiedie IFPinder Mitgliedschaft<br />
sowohl Praktikerinnen und<br />
Praktiker wieauchForschende,derenDialogfür<br />
dieWeiterentwicklung<br />
desFeldes essenziellist.<br />
DieIFP vertrittv.a. international<br />
fachlicheAnliegen –die <strong>FSP</strong>vor<br />
allem national berufspolitische Anliegen,abernatürlich<br />
–und hoffentlich<br />
nach Regelung einiger Missstände<br />
noch vermehrt –auchinhaltliche.<br />
Wirhaben also mehrein Ergänzungsverhältnis,wobei<br />
v.a. auchWissen<br />
undKontaktetransportiertund genutztwerdenkönnen.<br />
Kongresse<br />
sind dazu eine gute Gelegenheit, aber<br />
auchdie Newsletter sowienatürlich<br />
dieAktivitäten desVorstandesund<br />
desCouncils.<br />
Wasmöchten Sie am Ende Ihrer IFP-<br />
Präsidentschaft als wichtigste Errungenschaft<br />
vorweisen können?<br />
Vieles, wasPastPresidentUeli<br />
Schnydermit seinen einmaligen<br />
kommunikativen Talentenerreicht<br />
hat, wieden Ausbau derMitgliedschaft,gilteszukonsolidieren.<br />
Die<br />
Stärkung derPsychotherapie insgesamt<br />
istebensoein Ziel wiedie weitere<br />
Sicherungder Qualität undwo<br />
nötigVerbesserung desAngebotes im<br />
Einzelfall.<br />
Wenn ichamEndemeiner Präsidentschaft<br />
sagen kann:IFP-MitgliedernutzenpraxisrelevanteForschung<br />
undauchneue Konzepte<br />
zugunstenihrer Patientensogut das<br />
realistischerweise geht;sie schauen<br />
selbstkritisch,wie gutihr Angebottatsächlich<br />
ist, undfordernForscher,<br />
noch mehr praxisrelevante<br />
Forschungzumachen,dannbin ich<br />
mehrals zufrieden.<br />
DieListe konkreterSchrittedahin<br />
istlang. DieSchaffung einesIFP-<br />
Forschungspreises istein Beispiel.<br />
Interview: Susanne Birrer<br />
Weitere Informationen:<br />
www.ifp.name<br />
www.psychotherapyresearch.org<br />
<strong>FSP</strong> AKTUELL<br />
PSYCHOSCOPE <strong>12</strong>/20<strong>10</strong>