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PSC 5-12 - FSP

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«Wir benötigen einen guten Rücklauf»<br />

Ein Ziel der <strong>FSP</strong> ist die Aufnahme der psychologischen<br />

Psychotherapie in die Krankengrundversicherung. Damit<br />

das Argumentarium, das die <strong>FSP</strong> für die politische<br />

Debatte gebrauchen wird, auf verlässlichen Daten beruht,<br />

gab die <strong>FSP</strong> das Projekt «Erhebung psychologischpsychotherapeutischer<br />

Leistungen» in Auftrag – der Psychologin<br />

Sibylle Brunner.<br />

Frau Brunner, Sie übernehmen die<br />

Aufgabe der externen Leiterin des<br />

Projekts «Erhebung psycho logischpsychotherapeutischer<br />

Leistungen». Warum<br />

braucht es dieses Projekt?<br />

Auf der einen Seite wissen wir in der<br />

Schweiz bislang wenig über die effektiven<br />

Leistungen, die psychotherapeutisch<br />

tätige Psychologinnen und Psychologen<br />

erbringen. Auf der anderen<br />

Seite haben wir mit dem voraussichtlich<br />

2013 in Kraft tretenden Psychologieberufegesetz<br />

(PsyG) eine neue Ausgangssituation.<br />

Das Bundesamt für Gesundheit hat<br />

vom Bundesrat den Auftrag erhalten,<br />

die Aufnahme ins Leistungsangebot<br />

der obligatorischen Krankenpflegeversicherung<br />

zu prüfen. Um die Auswirkungen<br />

einer allfälligen Aufnahme in<br />

die Grundversicherung abschätzen<br />

zu können, sind verlässliche Daten<br />

notwendig. Deshalb gibt die <strong>FSP</strong> eine<br />

Studie in Auftrag und hat mich als<br />

Projektleiterin mandatiert.<br />

Weswegen sind Sie motiviert, sich für<br />

dieses Projekt zu engagieren?<br />

Mir ist es ein Anliegen, dass wir in<br />

der Schweiz eine Gesundheitsversorgung<br />

haben, die dem Bedarf der<br />

Bevölkerung entspricht. Ein positives<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis von Psychotherapie<br />

ist ausgewiesen. Doch<br />

eine gute Versorgung ist nicht für alle<br />

Bevölkerungsgruppen und in allen<br />

Regionen gewährleistet. Längst nicht<br />

alle Menschen erhalten bei psychischen<br />

Problemen in angemessener<br />

Frist die notwendige psychotherapeutische<br />

Behandlung.<br />

Ausserdem bin ich selbst Psychologin<br />

und unterstütze das berufspolitische<br />

Anliegen, dass psychotherapeutisch<br />

ausgebildete Psychologinnen<br />

und Psychologen zur Abrechnung<br />

über die Grundversicherung zugelassen<br />

werden.<br />

Was versprechen Sie sich von den Ergebnissen?<br />

Mit den Daten, die uns die Erhebung<br />

liefern wird, können wir künftig<br />

wichtige Fragen rund um die Psychotherapie<br />

beantworten. Wir wissen<br />

danach, in welchen Berufskontexten<br />

(delegiert, selbstständig etc.) und<br />

in welchen Regionen psychologische<br />

Psychotherapeutinnen und -therapeuten<br />

tätig sind. Wir erfahren, wie<br />

viele Konsultationen stattfinden und<br />

wie viele Personen gesamtschweizerisch<br />

und regional eine psychotherapeutische<br />

Behandlung bei Psychologinnen<br />

und Psychologen in Anspruch<br />

nehmen. Die Erhebung wird konkrete<br />

Hinweise liefern können, wie<br />

es um die Versorgung mit psychologischer<br />

Psychotherapie steht. Zudem<br />

werden wir feststellen können, welche<br />

Kosten durch die Leistungen der<br />

psychologischen Psychotherapeutinnen<br />

und Psychotherapeuten generiert<br />

und wie diese finanziert werden. Auf<br />

dieser Basis lässt sich auch beziffern,<br />

mit wie viel Mehrkosten die Aufnahme<br />

in die Grundversicherung verbunden<br />

sein wird, was für das Bundesamt<br />

für Gesundheit von Belang ist.<br />

Welche Faktoren beeinflussen das Gelingen<br />

der Erhebung?<br />

Damit wir zu verlässlichen Daten<br />

kommen, benötigen wir einen guten<br />

Rücklauf. Wir sind auf eine aktive<br />

Mitwirkung der <strong>FSP</strong>-Mitglieder<br />

angewiesen. Deshalb möchte ich<br />

alle Mitglieder aufrufen, sich an der<br />

Erhebung zu beteiligen. Die Beantwortung<br />

der Fragen wird etwas Zeit<br />

in Anspruch nehmen. Doch sie ist<br />

als berufspolitisches Engagement zu<br />

gewichten: als wichtiger Beitrag für<br />

eine eigene zukunftsträchtige Berufssituation<br />

und eine patienten- und<br />

chancengerechte Versorgung mit<br />

Psychotherapie.<br />

Interview:<br />

Simone Eberhart, Miriam Burkhalter<br />

Sibylle Brunner<br />

Sibylle Brunner absolvierte das<br />

Lizenziat in Psychologie, Soziologie<br />

und Geschichte an der Universität<br />

Zürich und den Master<br />

of Public Health an den Universitäten<br />

Basel, Bern und Zürich.<br />

Referenzprojekte<br />

• Leitung des Projekts «Eltern-<br />

Wissen – Schulerfolg», ein<br />

Projekt von Elternbildung CH,<br />

seit November 2010.<br />

• Mitarbeit beim Projekt «Qualitätsstrategie<br />

des Bundes im<br />

Schweizerischen Gesundheitswesen»,<br />

2010.<br />

• Projektmitarbeit bei der Spitalplanung<br />

des Kantons Solothurn.<br />

Bedarfsanalyse für die<br />

Jahre 2015 und 2020, 2009<br />

bis 2010.<br />

Aktuelle Tätigkeiten (Auswahl)<br />

• Partnerin bei TeamFocus AG<br />

(Management und Projekte),<br />

seit 20<strong>12</strong>.<br />

• Geschäftsführerin des Programms<br />

FemmesTISCHE<br />

(30%-Pensum), seit September<br />

2010.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.teamfocus.ch > Porträt<br />

27<br />

ACTU <strong>FSP</strong> AKTUELL <strong>FSP</strong> AKTUELL: ???<br />

PSYCHOSCOPE X-X/200X 5/20<strong>12</strong>

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