Deskriptive Statistik - Psychologie-studium.info
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<strong>Deskriptive</strong> <strong>Statistik</strong><br />
1.2.3 Die Intervallskala<br />
Die Intervallskala ist die wichtigste und am häufigsten verwendete<br />
Skala in den empirischen Sozialwissenschaften, da meistens davon<br />
ausgegangen wird, dass sehr viele der gemessenen Variablen die<br />
Anforderungen dieses Skalentyps erfüllen, also „Intervallskalenqualität“<br />
haben. Zusätzlich zu den drei bisher getroffenen Annahmen<br />
macht die Intervallskala eine vierte:<br />
4. Gleich große Abstände zwischen zugeordneten Zahlen<br />
repräsentieren gleich große Einheiten des Konstrukts.<br />
Während die Ordinalskala nur Aussagen über die Größer-Kleiner-<br />
Relation von Merkmalsausprägungen macht, spezifiziert die Intervallskala<br />
die Abstände zwischen den Ausprägungen. Die entscheidende<br />
Folge von Annahme 4 ist das Vorhandensein von Äquidistanz. Sie<br />
besagt, dass ein bestimmter Zahlenabstand (ein Intervall) immer den<br />
gleichen Qualitätsunterschied in der Merkmalsausprägung abbildet.<br />
Als Anfangspunkt kann jede Zahl dienen und auch die mathematische<br />
Größe einer Einheit ist variabel. Die Intervallskala ermöglicht<br />
Aussagen wie „das Merkmal A ist bei Versuchsperson 1 um drei<br />
Einheiten größer als bei Person 2.“<br />
Die Intervallskala lässt nur Transformationen zu, bei denen die<br />
Äquidistanz gewahrt bleibt. Dies sind alle linearen Transformationen<br />
der Form y = a ⋅ x + b. Mathematisch ist jedoch die Wahrung der<br />
Äquidistanz ein großer Vorteil, denn dies macht viele mathematische<br />
Operationen wie z.B. die Berechnung des Mittelwerts erst möglich<br />
(siehe Abschnitt 1.3.1).<br />
Die Messung der Temperatur in Grad Celsius oder Fahrenheit stellt<br />
ein Beispiel einer Intervallskala dar. Der Abstand zwischen 10°C und<br />
20°C ist genauso groß wie zwischen 30°C und 40°C. Transformiert<br />
nach der Formel y = 1,8 ⋅ x + 32 zur Umrechnung dieser Temperaturen<br />
in die Einheit °F, ergibt das erste Paar Werte von 50°F und<br />
68°F, das zweite Paar von 86°F und 104°F. Hierbei handelt es sich<br />
zwar nun nicht mehr um Werte der Temperaturskala nach Celsius<br />
(sondern nach Fahrenheit), die Transformation ist aber im Sinne der<br />
Intervallskala erlaubt, denn die Äquidistanz bleibt erhalten. Die<br />
Aussage, 20°C sei doppelt so warm wie 10°C ist allerdings nicht<br />
zulässig, wie bereits aus den entsprechenden Angaben in Fahrenheit<br />
Die Intervallskala ist die wichtigste Skala<br />
in den Sozialwissenschaften.<br />
Sie macht Aussagen über die Größe der<br />
Unterschiede zwischen den<br />
Merkmalsausprägungen.<br />
Die Intervallskala erlaubt nur lineare<br />
Transformationen.<br />
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