Was Introvertierte erfolgreich macht (2) - PS:PR
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Agitano.com, 24. Januar 2013<br />
<strong>Was</strong> <strong>Introvertierte</strong> <strong>erfolgreich</strong> <strong>macht</strong> (2): Sind Sie ein leiser oder lauter Mensch?<br />
Sind Sie ein leiser oder lauter Mensch?<br />
…aus der Themenserie “Leises Potenzial nutzen – <strong>Was</strong> <strong>Introvertierte</strong> <strong>erfolgreich</strong> <strong>macht</strong>” von<br />
Dr. Sylvia C. Löhken. Nach dem 1. Teil “Extros und Intros: zwei Welten in einer” folgt nun Teil 2:<br />
“Sind Sie ein leiser oder lauter Mensch?”<br />
Im ersten Teil gab es den Link zum Onlinetest (http://www.leise-menschen.com/online-test/). Test<br />
ge<strong>macht</strong>? Vorab ist es wichtig zu wissen: Jeder Mensch verfügt sowohl über introvertierte als auch<br />
extrovertierte Eigenschaften. Allerdings werden wir mit einer Tendenz zu Intro- oder Extroversion<br />
geboren – und verfügen daher über bestimmte Merkmale und Bedürfnisse, die uns und unser<br />
Verhalten prägen. Jeder Mensch hat für sich eine Art Komfortzone auf dem Intro-Extro-Kontinuum, in<br />
deren Rahmen er sich wohl fühlt.<br />
Der typische extrovertierte Mensch …<br />
… regeneriert sich durch Kontakt mit anderen Menschen („Windrad“).<br />
… zieht Energie aus Unternehmungen und Austausch.<br />
… spricht und handelt oft spontan ohne nachzudenken – und klärt das eigene Denken beim Reden.<br />
… handelt lieber, anstatt lange zu beobachten.<br />
… kommt durch Zeitdruck und Deadlines in Schwung und mag „schnelle Schnitte“.<br />
… arbeitet am liebsten abwechselnd an verschiedenen Projekten.<br />
… braucht wenig persönlichen Raum.<br />
… hat aus seiner Sicht viele Freunde.<br />
… findet Small Talk anregend, unterhaltsam und initiiert neue Kontakte mit vielen Menschen.<br />
… ist schnell gelangweilt.<br />
… arbeitet gern gemeinsam mit anderen im Team.<br />
… braucht Stimulation durch Menschen, Orte, Aktivitäten.<br />
… schätzt Zustimmung und positives Feedback zu dem, was er tut und bewirkt.<br />
Der typische introvertierte Mensch …<br />
… regeneriert sich durch Ruhe und Alleinsein („Akku“).<br />
… braucht nach Unternehmungen und Austausch Zeit zum Ausruhen. Am besten allein.<br />
… denkt am liebsten nach, bevor er redet oder handelt – und redet erst, wenn der Inhalt durch<br />
Reflexion geprüft ist.<br />
… beobachtet viel, handelt entsprechend.<br />
… findet Zeitdruck anstrengend.<br />
… arbeitet am liebsten gründlich und an einem Stück an einer Sache.<br />
… schätzt persönlichen Raum.<br />
… hat aus seiner Sicht einige wenige Vertraute, die er Freunde nennt.<br />
… findet Small Talk mühsam und oberflächlich, bevorzugt Gespräche mit Tiefgang.<br />
… wartet gern darauf, dass andere die Initiative ergreifen und auf ihn zugehen.<br />
… braucht wenig äußere Anregungen.<br />
… arbeitet gern allein oder mit einer anderen Person.<br />
… beschäftigt sich gern mit eigenen Gedanken.<br />
… schätzt Akzeptanz der eigenen Person – das gibt ihm Sicherheit und mildert Selbstzweifel.
Introvertiert = schüchtern?<br />
Oft werden diese zwei Begriffe als Synonym füreinander verstanden. Völlig zu Unrecht.<br />
Introvertiertheit ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das darauf hinweist, dass ein Mensch „nach innen<br />
gewendet“ ist. Er verwendet also einen relativ hohen Anteil seiner Energie für Reflexion und<br />
Informationsverarbeitung. Schüchternheit dagegen hat etwas mit Angst zu tun: Angst vor negativer<br />
Bewertung durch andere. Interessanterweise gibt es eine ganze Anzahl extrovertierter Schüchterner –<br />
und für diese ist das ein besonders hartes Schicksal, denn sie sind „nach außen gewendet“ und damit<br />
mehr auf ein positives Feedback ihrer Umwelt angewiesen.<br />
Auch die Eigenschaft „hochsensibel“ ist etwas anderes als Introversion. Sie bezeichnet eine<br />
außerordentliche Empfindlichkeit des Nervensystems auf äußere Einflüsse, die besonders schnell zu<br />
Reizüberflutung führt, aber auch ein besonderes Einfühlungsvermögen mit sich bringen kann.<br />
Die Welt braucht beides<br />
Ob nun Intro oder Extro: Keiner dieser beiden Typen ist besser oder schlechter. Die Unterscheidung<br />
zeigt Ihnen einfach, wo die eigenen Neigungen und Bedürfnisse verortet sind. Je besser Sie wissen,<br />
was Sie brauchen, um so eher können Sie das tun, was Ihnen wichtig ist. Lernen Sie, systematisch<br />
die Frage zu stellen: <strong>Was</strong> brauche ich gerade? Sie werden merken: Sie kennen die Antwort fast<br />
immer.<br />
Über die Autorin:<br />
Dr. Sylvia C. Löhken ist Speaker, zertifizierter Coach– und ausgeprägte “Intro”. Nach über einem<br />
Jahrzehnt in „Intro-Biotopen“ (Forschung, Wissenschafts-administration, verantwortliche Position in<br />
Japan) hilft sie introvertierten Persönlichkeiten bei der Verwirklichung ihrer beruflichen und privaten<br />
Ziele. Ihr Buch Leise Menschen — starke Wirkung erschien in der Management-Reihe bei GABAL und<br />
traf in Medien und Öffentlichkeit auf eine starke Resonanz. Sylvia Löhken wurde von der Plattform<br />
www.vortragsredner.de als Vortragsrednerin des Jahres 2012 ausgezeichnet. Mehr zu ihr finden Sie<br />
unter www.leise-menschen.com.<br />
Das Buch zur Themenserie:<br />
Sylvia Löhken: Leise Menschen – starke Wirkung<br />
Ratgeberliteratur zum Thema Kommunikation und Umgang mit Menschen orientiert sich so gut wie<br />
immer an den “Extros”, also an Menschen, die sich in ihrem Verhalten dynamisch, spontan und gern<br />
nach außen öffnen. Extrovertierte Menschen sind mit Blick auf die Gesamtbevölkerung jedoch<br />
keinesfalls in der Mehrheit, werden wegen ihrer offensiveren Kommunikation aber in der Regel stärker<br />
wahrgenommen. Das vorliegende Buch ist anders: Es will leise Menschen auf positive Weise mit sich<br />
selbst bekannt machen. Im Mittelpunkt stehen die Vorteile, die sie mit ihren Eigenschaften im Umgang<br />
mit sich selbst und anderen haben. Denn introvertierte Persönlichkeiten sind nicht defizitär, sondern<br />
sie haben schlicht andere Stärken und andere Bedürfnisse als extrovertierte Menschen.