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AUTO CLASSIC Spaߟzwerge der 50er (Vorschau)

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AutoClassic<br />

AutoClassic<br />

4,20<br />

JULI/AUG 4 / 2014 OLDTIMER & YOUNGTIMER – DAS SERVICEMAGAZIN<br />

Auto<br />

Spaßzwerge<br />

Seite 116<br />

Triumph<br />

TR 4<br />

Kaufberatung<br />

Spaßzwerge<br />

<strong>der</strong> er<br />

50<br />

4,20 €<br />

Deutschland<br />

Österreich 4,85 €<br />

Belgien 4,95 €<br />

Luxemburg 4,95 €<br />

Griechenland 6,25 €<br />

Spanien 5,60 €<br />

Finnland 6,50 €<br />

Italien 5,40 €<br />

Schweiz 8,20 SFr<br />

www.autoclassic.de<br />

+ Aktuelle<br />

Aktuelle<br />

Marktwerte<br />

& Trends S. 24<br />

• Wie sie sich fahren<br />

• Was sie kosten<br />

• Warum wir sie lieben<br />

Seite 14<br />

Seite 74<br />

Zündapp Janus<br />

BMW Isetta<br />

SERVICE &<br />

WERKSTATT<br />

Anbauteile und<br />

Motor strahlen<br />

Dachhimmel<br />

Seite 106<br />

So beziehen Sie<br />

verschlissene Himmel neu<br />

Bremsleitungen<br />

selbst herstellen<br />

Workshop<br />

Seite 102<br />

Audi-Ersatzteile<br />

Was es gibt und was nicht<br />

Seite<br />

96<br />

Seite<br />

100<br />

Geheimtipp!<br />

Seite 44<br />

Fiat 500<br />

Giardiniera<br />

Seite 36<br />

Monza/Senator<br />

Fuldamobil S7<br />

Die Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er<br />

Lada<br />

Russischer<br />

Gelände-Evergreen<br />

Das bieten die letzten<br />

OBERKLASSE-OPEL<br />

Niva<br />

DAF 44/55/66<br />

Vorkriegs-<br />

Rarität<br />

Problemlose<br />

Einstiegs-<br />

Klassiker<br />

Seite 112<br />

Peugeot 202<br />

Seite 32<br />

Mercedes-<br />

Benz<br />

600<br />

Traumklassiker<br />

Plus: Glas 1700 TS | MAC Museum | Ford Taunus 12 M (G 13) mit Patina | Pariser Autosalon 1928<br />

Seite 28<br />

Seite 59<br />

Seite 122


Editorial<br />

<br />

<br />

Nicht nur die Porsche <strong>der</strong> 60er- und 70er-Jahre sind im Aufwind. Generell zeigt die Statistik,<br />

dass die Zahl <strong>der</strong> richtig alten Fahrzeuge mit H-Zulassung schneller steigt als bei den<br />

Baujahren nach 1974. Egal, ob Opel, VW, Jaguar o<strong>der</strong> eben Porsche.<br />

Foto: Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

Es gibt keine Oldie-Schwemme<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

immer wie<strong>der</strong> ist in den Medien zu lesen, dass aufgrund <strong>der</strong> hohen Stückzahlen und <strong>der</strong> angenommenen<br />

Langlebigkeit von Fahrzeugen <strong>der</strong> 80er-Jahre eine „Oldtimer-Schwemme“ drohe, also immer<br />

mehr Fahrzeuge mit H-Kennzeichen als preiswerte Alltagsautos genutzt werden, mit angeblich<br />

gravierenden Auswirkungen auf das Steueraufkommen. Dass dem nicht so ist, zeigt eine aktuelle<br />

Studie des Verbandes <strong>der</strong> Automobilindustrie VDA.<br />

Demzufolge ist im vergangenen Jahr die Zahl <strong>der</strong> mindestens 40-jährigen Oldtimer im Verhältnis<br />

zu Fahrzeugen im Alter zwischen 30 und 39 weiter gestiegen. Am 1. Januar 2014 waren insgesamt<br />

313.815 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen zugelassen, davon sind 125.849 30 bis 39 Jahre alt – das ist<br />

eine Zunahme zum Vorjahr von 3,9 Prozent. Die Zahl <strong>der</strong> Klassiker im Alter zwischen 40 und 49<br />

Jahren stieg im selben Zeitraum um 14,5 Prozent auf 189.727 Exemplare. Im Fünfjahresvergleich<br />

wird dies noch deutlicher: Die Anzahl <strong>der</strong> zugelassenen Fahrzeuge im Alter bis zu 39 Jahren stieg<br />

um 12,8 Prozent, die Zahl <strong>der</strong> Oldtimer, die 40 Jahre und älter sind, wuchs um knackige 89 Prozent<br />

auf insgesamt 60 Prozent des gesamten Bestandes an!<br />

In <strong>der</strong> aktuellen Ausgabe von <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> hingegen setzen wir ganz bewusst auf eine Schwemme<br />

an Oldtimern und Youngtimern aller Epochen, vom Vorkriegs-Peugeot bis zum Oberklasse-<br />

Opel <strong>der</strong> 80er-Jahre. Und in unserer Titelgeschichte<br />

baten wir drei Kleinstwagen <strong>der</strong> Wirtschaftswun<strong>der</strong>zeit<br />

zum genussvollen Vergleich und fanden heraus, wie sie<br />

heute fahren und warum wir diese Straßenzwerge so<br />

lieben. Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei <strong>der</strong><br />

Lektüre <strong>der</strong> aktuellen Ausgabe von <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>!<br />

Ihr,<br />

Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

Foto: Alexandra Wurl<br />

GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

Das neue<br />

Heft ist da.<br />

Jetzt am<br />

Kiosk!<br />

Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

Verantwortlicher Redakteur


Inhalt<br />

14<br />

Titelstory<br />

Spaßzwerge <strong>der</strong> <strong>50er</strong>-Jahre<br />

Mitte <strong>der</strong> <strong>50er</strong>-Jahre ging es wirtschaftlich mit Deutschland steil bergauf und viele Menschen<br />

gönnten sich einen Kleinstwagen, <strong>der</strong> für kleines Geld ein Dach über dem Kopf und mehr Platz<br />

bot als ein Motorrad. <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> vergleicht drei skurrile <strong>50er</strong>-Jahre-Minis.<br />

+<br />

Aktuelle<br />

Marktwerte<br />

Kleinstwagen und<br />

Rollermobile <strong>der</strong><br />

<strong>50er</strong> bis 70er.<br />

Service & Werkstatt<br />

96 Damit <strong>der</strong> Motor<br />

wie<strong>der</strong> strahlt ...<br />

Wir zeigen, wie man Motorgehäuse<br />

und Anbauteile korrekt und<br />

schonend säubert und veredelt.<br />

100 Der Vorsprung<br />

hat Verspätung<br />

Ersatzteilversorgung für klassische<br />

Audi – was es gibt und was es nicht<br />

gibt.<br />

102 Bremsleitung herstellen<br />

Wie man Bördel an Bremsleitungen<br />

korrekt herstellt und Leitungen<br />

perfekt biegt.<br />

106 Neuer Himmel<br />

fürs alte Dach<br />

Unser Youngtimer-Experte zeigt,<br />

wie man vergilbte Dachhimmel neu<br />

bezieht.<br />

14 Spaßzwerge <strong>der</strong> <strong>50er</strong>-Jahre<br />

Klein, aber oho!<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> stellt drei Zwerge<br />

vor und klärt, warum wir sie lieben und<br />

wie sie fahren.<br />

24 Markttrends<br />

Kleinstwagen <strong>der</strong> <strong>50er</strong> bis 70er:<br />

Halwart Schra<strong>der</strong> präsentiert die<br />

kleinsten, schönsten und praktischsten<br />

Kleinstwagen und Rollermobile.<br />

28 Lada Niva<br />

Held <strong>der</strong> Arbeit: Der Niva ist <strong>der</strong><br />

einzige Oldtimer, <strong>der</strong> noch neu gebaut<br />

wird. Wir stellen den Kraxler vor.<br />

32 Peugeot 202 Berline<br />

Der Stromlinien-Löwe: Der kleine<br />

Vorkriegsfranzose war mit seiner<br />

Art-Déco-Karosserie ein Trendsetter.<br />

36 Opel Senator A/Monza<br />

Germany’s last Top Opel: Die letzten<br />

Oberklasse-Modelle von Opel sind<br />

heute begehrte Youngtimer.<br />

42 Ford Taunus 12 M (G 13)<br />

In Ruhe gereift: Dieser über 60 Jahre<br />

alte Ford ist bis heute unrestauriert und<br />

ungeschweißt.<br />

44 Glas 1700 TS<br />

Ein Bayer mit italienischen Genen:<br />

Fritz Klein hat den seltenen Viertürer<br />

aus Dingolfing liebevoll restauriert.<br />

48 MAC Museum Art und Cars<br />

Kunst & Karossen: Das Museum in<br />

Singen fasziniert mit seinem Konzept.<br />

50 Fiat Barchetta<br />

Radlauf-Sanierung, Teil 2: Wir formen<br />

neue Bleche für den Radkasten<br />

und schweißen sie ein.<br />

54 Fiat 500 Giardiniera<br />

Wendige Gärtnerin: Der Kombi auf<br />

Basis des Fiat 500 bietet auf drei Metern<br />

viel Platz fürs Gepäck.<br />

59 Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er<br />

Oldie-Spaß für<br />

kleines Geld:<br />

Unsere Super-<br />

Schnäppchen<br />

<strong>der</strong> 70er heißen<br />

Trabant 601,<br />

Citroën CX,<br />

Opel Ascona B,<br />

Lancia Beta,<br />

Mercedes 200<br />

(W 123), Ford<br />

Capri II und<br />

Peugeot 304<br />

Cabrio.<br />

94 Events 2014<br />

Rückblick und <strong>Vorschau</strong>: Nürburgring<br />

Classic Car Meeting, Oldtimer-<br />

Grand-Prix Nürburgring, Oldtimer-<br />

Reisen in <strong>der</strong> Schweiz, Zugspitzregion,<br />

Sound Of Speed Salzburgring.<br />

108 AH Kopitza, Rheinfelden<br />

Alles aus einer Hand: Der Fachbetrieb<br />

ist auf den Einbau von Servolenkungen<br />

in Oldtimer spezialisiert.<br />

4


Großes Porträt<br />

36<br />

Opel Senator A und Monza<br />

Die letzte Oberklasse aus Rüsselsheim<br />

Kaufberatung<br />

Kaufberatung<br />

Triumph TR4/TR4a<br />

Rarität<br />

Peugeot 202 Berline<br />

112 Daf 44, 55, 66 116<br />

54<br />

110 IG Renault 15/17 Deutschland<br />

Club <strong>der</strong> seltenen Gallier: Die IG<br />

kümmert sich seit 30 Jahren um die<br />

fast vergessenen Renault-Coupés.<br />

112 Daf 44, Daf 55, Daf 66<br />

Trio für Schaltfaule: Die Kleinwagen<br />

aus den Nie<strong>der</strong>landen sind bekannt<br />

für ihre stufenlose Automatik. <strong>AUTO</strong><br />

<strong>CLASSIC</strong> zeigt ihre Schwächen.<br />

116 Triumph TR4/TR4a<br />

Erfolgstyp aus Coventry: Der TR4<br />

ist einer <strong>der</strong> populärsten britischen<br />

Roadster. <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> deckt auf,<br />

welche Probleme <strong>der</strong> kernige Brite bereiten<br />

kann.<br />

122 Mercedes-Benz 600 (W 100)<br />

Nicht nur für gekrönte Häupter<br />

Der Mercedes 600 ist eine Sternstunde<br />

des Automobilbaus. <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong><br />

erweist dem „besten Auto <strong>der</strong> Welt“<br />

die Referenz.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

6 Einsteigen bitte<br />

8 Panorama<br />

9 Kolumne<br />

11 Oldtimerrecht<br />

75 Kleinanzeigen<br />

90 Termine<br />

111 Deuvet-Info<br />

120 Pinnwand<br />

126 Medien<br />

127 Leserbriefe<br />

127 Impressum<br />

128 Rückblick<br />

130 <strong>Vorschau</strong><br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.autoclassic.de<br />

Fiat 500<br />

Giardiniera<br />

Porträt<br />

28<br />

Porträt<br />

Lada Niva<br />

Mercedes-Benz 600 (W 100)<br />

Traumklassiker<br />

122<br />

FAHRZEUGE IN<br />

DIESER AUSGABE<br />

Alfa Romeo Spi<strong>der</strong>...................10<br />

BMW Isetta...............................14<br />

Citroën CX..........................59/IV<br />

Daf 44/55/66 ........................112<br />

Fiat Barchetta...........................50<br />

Fiat 500 Giardiniera.................54<br />

Ford Capri II .....................59/XII<br />

Ford Taunus 12M G13 ............42<br />

Fuldamobil S7 ..........................14<br />

Glas 1700 TS ............................44<br />

Glas Goggomobil .....................25<br />

Honda N360/N400/N600......25<br />

Lada Niva..................................28<br />

Lancia Beta Berlina........59/VIII<br />

Merc.-B. 200 (W 123) .....59/XIV<br />

Mercedes-B. 600 (W 100) .....122<br />

Messerschmitt KR 200............24<br />

Opel Ascona B...................59/VI<br />

Opel Monza ..............................36<br />

Opel Senator A.........................36<br />

Peel P50.....................................25<br />

Peugeot 202 Berline ................32<br />

Peugeot 205 GTI ........................9<br />

Peugeot 304 Cabrio............59/X<br />

Trabant 601 .........................59/II<br />

Triumph TR4/TR4a..............116<br />

VW Jetta II ...............................12<br />

Zündapp Janus.........................14<br />

32<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 5


Einsteigen bitte! | Jaguar E-Type<br />

Roaaarrrr!<br />

Foto: Jaguar<br />

Wenn diese schicken Rundungen den Betrachter heute nicht in Entzückung versetzen!<br />

Übrigens erging es den Besuchern des Genfer Autosalons im Jahre 1961,<br />

als Sir William Lyons den schnittigen Jaguar E-Type vorstellte, nicht an<strong>der</strong>s: Mit<br />

ihrer extrem langen Schnauze und dem dafür recht kurz geratenen Heck offenbarte die<br />

schicke Raubkatze eine Formgebung, wie es sie bis dato noch nicht gegeben hatte – und<br />

die den Automobildesignern sportlicher Flitzer in den nachfolgenden Jahrzehnten immer<br />

wie<strong>der</strong> als „Anregung“ dienen sollte. Enzo Ferrari selbst soll gesagt haben, <strong>der</strong> E-Type<br />

sei „das schönste Auto <strong>der</strong> Welt“. Doch nicht nur die stilvolle Hülle machte den außergewöhnlichen<br />

Briten berühmt, auch <strong>der</strong> spannende Inhalt ließ die Herzen höher schlagen:<br />

Der 265 SAE-PS leistende 3,8-Liter-Reihensechszylin<strong>der</strong> machte den Neuling seinerzeit<br />

zum schnellsten Serienauto <strong>der</strong> Welt. Und sein Brüllen schallt noch heute …<br />

6


<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 7


Panorama<br />

Panorama<br />

NACHRICHTEN AUS DER KLASSIKERSZENE<br />

Camping light<br />

> URLAUB MAL ANDERS<br />

Wildes Durcheinan<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Karibik-Abteilung: Gelbe Telefonhäuschen<br />

und Bundesbahnwaggons sind am Strand von Waikiki eher selten.<br />

Camping – dieses Relikt aus den frühen<br />

70er-Jahren erhält einen ganz neuen<br />

Reiz. Statt morgens in klammer Wäsche<br />

durch kniehohen Mod<strong>der</strong> zum Waschhaus zu<br />

tapern, bleibt im überdachten Campingplatz<br />

„Base Camp“ in Bonn alles trocken.<br />

Das Konzept ist ebenso originell wie einfach:<br />

Man nehme eine ausgediente Lagerhalle, eine<br />

Handvoll älterer Wohnwagen und Wohnmobile,<br />

mische das Ganze mit den verrückten Gestaltungsideen<br />

einer Bühnenplastikerin – und fertig<br />

ist das Campinghotel.<br />

Eine witzige Idee für ein o<strong>der</strong> zwei Übernachtungen<br />

in großer Runde! Entwe<strong>der</strong> schläft man<br />

kuschelig in einem <strong>der</strong> 16 Zweier-Wohnwagen<br />

o<strong>der</strong> meldet den Bedarf für das skurrile Trabant<br />

Dachzelt an. Wer gerne in großer Runde übernachtet,<br />

nutzt die beiden geräumigen Airstream<br />

Wohnwagen. Ab 22:00 Uhr herrscht Nachtruhe<br />

bis morgens um 7:30 Uhr. Dann geht es, wie im<br />

richtigen Campingplatzleben, zu den Waschräumen;<br />

allerdings in <strong>der</strong> Halle.<br />

Rostige Deko-Oldtimer, eine große Freifläche<br />

und ein niedriges Preisniveau sorgen dafür, dass<br />

das „Base Camp“ auch für Oldtimer-Clubausfahrten<br />

infrage kommt, zumal die reizvolle Eifel<br />

und die Rheinlandschaft als ideales Tourengebiet<br />

durchgehen. Lediglich auf das abendliche<br />

Erzählen am Lagerfeuer muss zumindest in <strong>der</strong><br />

Halle verzichtet werden. Doch das kann man ja<br />

gegebenenfalls auf dem realen Campingplatz<br />

nachholen, denn so mancher kommt bei „Camping<br />

light“ auf den Geschmack.<br />

Weitere Infos gibt es unter www.basecampbonn.de,<br />

die Preise bewegen sich zwischen 24<br />

und 74 Euro pro Nacht.<br />

Für das Beach-Boys-Feeling gibt<br />

es zwei VW Camper. Lei<strong>der</strong><br />

stecken die Schlüssel nicht.<br />

Fotos: Sven Jürisch<br />

„Klassisch“ surfen<br />

><br />

Witzige und nützliche<br />

Websites, für Sie entdeckt<br />

Wer die Fotos des Amerikaners Michael Paul<br />

Smith sieht, staunt über stimmungsvolle Motive,<br />

die Automobile im Amerika <strong>der</strong> 1920erbis<br />

1960er-Jahre zeigen. Aber: Smiths Werk<br />

hat einen unglaublichen Haken …<br />

> www.visitelginpark.com<br />

Günstiger als originale Chromstoßstangen:<br />

„Bumperworld“ bietet alternativ Edelstahlstoßstangen<br />

für 42 Automarken an und verspricht<br />

exakte Kopien vom Original mit perfekter<br />

Passform. Ohne Rosten und Abblättern.<br />

> www.bumperworld.de<br />

8


Foto: Peugeot<br />

205<br />

><br />

> DAS „H“ WINKT<br />

GTI<br />

Um dem Golf GTI Einhalt zu gebieten,<br />

jagte ab 1984 <strong>der</strong> Peugeot<br />

205 GTI über Deutschlands Straßen.<br />

Zu Beginn befeuerte den<br />

Kraftzwerg ein 1,6-Liter-Motor<br />

mit stattlichen 105 PS. Front- und<br />

Heckspoiler, Kunststoffverbreiterungen<br />

an den Radläufen, breite<br />

Rammschutzleisten mit roten<br />

Zierleisten, Colorverglasung,<br />

185er-Breitreifen und ein roter<br />

Schriftzug auf <strong>der</strong> Heckklappe unterstrichen<br />

das Sportler-Image.<br />

19.295 DM rief Peugeot für den<br />

kleinen Löwen auf. Vorwiegend<br />

Männer unter 40 verfielen seinem<br />

Brüllen. Ab 1986 leistete er<br />

128 PS aus 1,9 Liter Hubraum und<br />

kostete 24.400 DM.<br />

Paul Hensler<br />

> MOTORENKONSTRUKTEUR GESTORBEN<br />

Mit <strong>der</strong> Weiterentwicklung von Porsche-Diesel-Schleppern<br />

hatte die<br />

Porsche-Laufbahn des Maschinenbauers<br />

Paul Hensler 1958 begonnen, bis er<br />

fünf Jahre später zu den Personenwagen<br />

wechselte und an Motoren tüftelte. Er leistete<br />

Pionierarbeit bei <strong>der</strong> Turbo-Aufladung von<br />

Otto-Motoren und verantwortete lange Zeit<br />

die Weiterentwicklung des Sechszylin<strong>der</strong>-Boxermotors<br />

des 911. Hensler mauserte sich zu<br />

einem <strong>der</strong> bedeutendsten Motorkonstrukteure.<br />

Auch die neuen Motorenkonzepte von Porsche<br />

928 und 944 verantwortete er. 1994 ging<br />

<strong>der</strong> gebürtige Freiburger in Rente und blieb<br />

Porsche weiterhin verbunden. Am 17. März<br />

starb Hensler im Alter von 85 Jahren.<br />

Oldtimer-Studie<br />

FIVA BEFRAGT 15 EU-LÄNDER<br />

Was bedeuten historische Fahrzeuge<br />

für unsere Gesellschaft und<br />

Wirtschaft? Um dieser Frage auf<br />

den Grund zu gehen, hat <strong>der</strong> Oldtimer-Weltverband<br />

FIVA eine Oldtimer-Studie in 15<br />

EU-Län<strong>der</strong>n gestartet (durchgeführt von <strong>der</strong><br />

GfK). Mit den Daten, die durch diese repräsentative<br />

Umfrage gewonnen werden, wird<br />

<strong>der</strong> FIVA eine fundierte und nachhaltige Interessenvertretung<br />

für die Klassikerszene ermöglicht.<br />

Folgende drei Zielgruppen können<br />

unter den entsprechenden Links noch bis<br />

16. Juni abstimmen:<br />

– Besitzer von historischen Fahrzeugen:<br />

http://online.gfk.com/fiva-survey-de/<br />

– Unternehmen, die sich mit historischen<br />

Fahrzeugen befassen (Restaurierungs-<br />

betriebe, Händler, Versicherungen etc.):<br />

www.fiva.org/site/en/business-survey<br />

– Oldtimer-Clubs: http://survey.fiva.org/<br />

index.php/462688/lang-de<br />

Abstimmung<br />

bis 16. Juni!<br />

Welche Bedeutung haben Oldies? Die<br />

Umfrage soll helfen, die Interessen <strong>der</strong><br />

Fangemeinde noch gezielter zu vertreten.<br />

Erst Traktoren, dann Sportwagen: 36 Jahre<br />

arbeitete Paul Hensler bei Porsche.<br />

Foto: Porsche AG Foto: ADAC<br />

KOLUMNE<br />

Youngtimer-Outing<br />

In <strong>der</strong> alten Nationalgalerie in Berlin läuft<br />

bis Juli eine Ausstellung des Künstlers<br />

Rembrandt Bugatti. Der jüngere Bru<strong>der</strong><br />

des Autobauers Ettore Bugatti gilt als ganz<br />

Großer seiner Kunst. Für eine Reportage hatte<br />

ich mich einen Tag vor Ausstellungseröffnung<br />

mit den Kuratoren verabredet. Ich war<br />

zu früh und wartete vor dem ehrwürdigen<br />

Bau. Parken darf im Hof eigentlich niemand<br />

und so standen nur Transporter und Handwerkerautos<br />

herum. Mittendrin entdeckte ich<br />

aber ein rotes BMW-E30-Cabriolet. Ungewaschen,<br />

mit Gebrauchsspuren, ein „Daily<br />

Driver“ sozusagen. Ich wurde neugierig.<br />

Im Straßencafé bleibe<br />

ich schon mal etwas länger<br />

sitzen, um zu beobachten,<br />

wer in welches Auto<br />

steigt. Meine Erfahrung:<br />

Youngtimer-Besitzer sind von ihrem Äußeren<br />

her schwer auszumachen. Da findet man alles,<br />

vom Hipster bis zum Rentner. Die Gemeinsamkeiten<br />

sind eher mentaler Natur:<br />

Man will sich unterscheiden, ohne anzugeben,<br />

man hat etwas gegen das Wegwerfen,<br />

ohne eine Ideologie daraus zu machen, man<br />

erfreut sich an ästhetischen Gegenständen,<br />

die Moden überdauern. Mein Tipp für den Besitzer<br />

des BMW-Cabriolets war deshalb klar:<br />

Der gehört einem <strong>der</strong> Kuratoren. Bingo! Als<br />

wir das Interview später für eine Pause unterbrachen,<br />

entpuppte sich einer <strong>der</strong> Kunst-<br />

Sachverständigen als stolzer Eigner des<br />

Youngtimers. Da ich mich als Angehöriger des<br />

gleichen Stammes outete, wurde die Gesprächsatmosphäre<br />

viel entspannter.<br />

Mein Gegenüber hatte längst bemerkt,<br />

dass ich von Kunst<br />

nicht viel verstand.<br />

Das war plötzlich entschuldigt,<br />

dank meines<br />

Automobilgeschmacks.<br />

Für mich<br />

war es <strong>der</strong> Beweis, dass Youngtimer nun<br />

auch in gleichsam geweihten Kunstkreisen<br />

zum Kulturgut aufgestiegen sind. Ach ja: Die<br />

Rembrandt-Bugatti-Ausstellung ist für Freunde<br />

schöner Dinge absolut empfehlenswert.<br />

Und nehmen Sie für die Anfahrt<br />

Ihren Youngtimer.<br />

Dirk Maxeiner<br />

Dirk Maxeiner,<br />

bekennen<strong>der</strong><br />

Old- und Young -<br />

timer-Fan, ist<br />

freier Publizist<br />

und Buchautor. Er<br />

schreibt unter an<strong>der</strong>em<br />

für „Die Welt“.<br />

Besitzerraten ist<br />

ein kleiner Freizeitspaß<br />

für mich.<br />

Mein Automobilgeschmack<br />

machte den<br />

mangelnden Kunstverstand<br />

wie<strong>der</strong> wett.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 9


Panorama<br />

RÜCKSPIEGEL<br />

Investment-<br />

Tipp<br />

1889 – Vor 125 Jahren<br />

Vom Mädchen zur Marke<br />

Foto: Daimler AG<br />

Geplant war es nicht, dass sich <strong>der</strong> Name<br />

Mercedes als Markenname durchsetzen würde.<br />

Die Tochter des Geschäftsmannes Emil<br />

Jellinek, Mercédès (siehe Bild), wurde vor<br />

125 Jahren am 16. September geboren. Der<br />

Vater meldete unter ihrem Namen Wagen <strong>der</strong><br />

Daimler-Motoren-Gesellschaft zu Rennen an.<br />

Die Fahrzeuge waren erfolgreich, <strong>der</strong> Name<br />

Mercédès in aller Munde. Ab April 1900 hießen<br />

Daimler-Fahrzeuge offiziell Mercedes.<br />

1894 – Vor 120 Jahren<br />

Das erste Mal im Doppelpack<br />

Keiler Typ<br />

> ALFA ROMEO SPIDER<br />

Wer schon immer bedauert hat, „damals,<br />

als sie noch billig waren“, keinen<br />

Duetto gekauft zu haben, erhält<br />

nun eine zweite Chance, in das Leben <strong>der</strong> offenen<br />

Alfas einzutauchen. Der Alfa Romeo<br />

Spi<strong>der</strong> aus den 90er-Jahren macht den 2014<br />

offenbar vorgezogenen Sommeranfang erst<br />

so richtig lebenswert. Bügellos offen, kompromisslos<br />

zweisitzig und mit Motoren wie aus<br />

dem Lehrbuch für motorische Leidenschaft<br />

spielt sich <strong>der</strong> zwischen 1994 und 2005 gebaute<br />

Keil auch in die Herzen <strong>der</strong> Nicht-Alfisti.<br />

Dank optimaler Gewichtsbalance und fahrdynamischer<br />

Abstimmung macht bereits die<br />

Basisversion jede Menge Fahrspaß, wenngleich<br />

richtige Fans zum optisch und soundtechnisch<br />

ungemein attraktiven 3,0 Liter V6<br />

greifen dürften. 192 bis 240 PS leistet diese<br />

Topmotorisierung und gilt als prominentester<br />

Anwärter auf den Klassikerstatus.<br />

Die Vierzylin<strong>der</strong> sind allerdings ebenfalls<br />

nicht zu verachten, denn auch rund 150 PS<br />

reichen im Alltag für den Spi<strong>der</strong> aus. Für rund<br />

3.000 Euro beginnt das Frischluftvergnügen,<br />

die V6 kosten einen Aufschlag von rund 1.500<br />

Euro, haben aber vermutlich ein höheres<br />

Klassikerpotenzial – Geheimtipp ist <strong>der</strong> nur<br />

551 Mal gebaute 3,2 Liter. Doch ganz gleich,<br />

welcher Spi<strong>der</strong> es sein darf, in spätestens zehn<br />

Jahren werden wir uns nach den letzten seiner<br />

Gattung die Hälse verdrehen, wie einst<br />

beim Duetto.<br />

Foto: Daimler AG<br />

Foto: GM Company<br />

Die erste Automobilwettfahrt <strong>der</strong> Welt schrieb<br />

die französische Zeitung „Le Petit Journal“<br />

aus. Daraufhin starteten 21 Fahrzeuge am<br />

22. Juli 1894 von Paris aus ins 126 Kilometer<br />

entfernte Rouen. 17 Fahrzeuge erreichten<br />

das Ziel, darunter auch das Fahrzeug von Alfred<br />

Vacheron mit Daimler-Motor (siehe Bild).<br />

Mehrere Wagen starteten mit Daimler-Motor,<br />

was gleichzeitig den Beginn <strong>der</strong> Motorsportkarriere<br />

von Daimler markierte.<br />

1899 – Vor 115 Jahren<br />

Der erste Opel<br />

Adam Opels Söhne erwarben 1899 für ihre<br />

zukünftige Automobilproduktion die „Anhaltische<br />

Motorwagenfabrik“ Friedrich Lutzmanns.<br />

Der erste Wagen wurde nach dem „Direktor<br />

des Kraftwagenbaues“ benannt: „Opel Patent<br />

Motorwagen System Lutzmann“. Ein 3,5 PS<br />

starker 1,5-Liter-Einzylin<strong>der</strong>motor mit offenem<br />

Kurbelgehäuse beschleunigte das kutschenähnliche<br />

Gefährt auf 20 Kilometer pro Stunde.<br />

Das Waterloo von Douvrin<br />

> 40 JAHRE EUROPA-V6<br />

Teilten sich<br />

den Europa-V6:<br />

Citroën XM, Volvo 760<br />

und Peugeot 604.<br />

Modell: Alfa Romeo Spi<strong>der</strong><br />

Leistung: 144 PS (1,8) bis 240 PS (3,2 l V6)<br />

Bauzeit: 1994–2005<br />

Stückzahl: 39.088<br />

Empfehlung: 2,0 JTS für den Alltag; 3,2 l V6 für<br />

die Sammlung<br />

Bloß nicht: Autos ohne Wartungshistorie, dauerfeuchte<br />

Laternenparker-Exemplare, verheizte<br />

Fünfthand-Mobile<br />

Preis: ab 2.500 Euro für Vierzylin<strong>der</strong>; ab 3.500<br />

Euro für Sechszylin<strong>der</strong><br />

Reparaturrücklage: rund 2.000 Euro bei intaktem<br />

Verdeck (Erneuerung ca. 1.800 Euro)<br />

Wertprognose: Tendenz steigend<br />

Als sich Anfang <strong>der</strong> 70er-Jahre Volvo, Renault<br />

und Peugeot verabredeten, einen<br />

Motor für künftige Oberklassefahrzeuge<br />

zu entwickeln, schien die Welt noch in Ordnung.<br />

Doch die ehrgeizige Planung eines V8-Motors<br />

versank in den Fluten <strong>der</strong> Ölkrise. 1974 kam ein<br />

trauriger Kastrat in Form eines Sechszylin<strong>der</strong>s<br />

heraus. Der hatte von dem einstigen V8-Entwurf<br />

gerade noch den Winkel <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>bänke zueinan<strong>der</strong><br />

übernommen, auch wenn 90 Grad<br />

Spreizung nicht optimal für einen V6 waren.<br />

Dank unüblicher<br />

Zündreihenfolge<br />

(1–6–3–5–2–4) und <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

Hubzapfen <strong>der</strong> sich gegenüberliegenden Zylin<strong>der</strong><br />

rüttelte <strong>der</strong> Motor im Renault 30, Peugeot<br />

604 o<strong>der</strong> Volvo 760 munter vor sich hin. Gemessen<br />

am Hubraum war die Leistungsausbeute<br />

dürftig und <strong>der</strong> Verbrauch zu hoch. Trotzdem<br />

hielt sich das Aggregat eine gefühlte Ewigkeit<br />

in den Autos. Selbst Sportwagen wie Renault<br />

Alpine o<strong>der</strong> elegante Limousinen wie Citroën<br />

XM wurden bis weit in die 90er mit Weiterentwicklungen<br />

ausgerüstet. 1998 fand <strong>der</strong> wenig<br />

rühmliche Auftritt des „Europa-Motors“ nach<br />

970.315 Exemplaren ein jähes Ende.<br />

Fotos: Peugeot, Citroën/Georges Guyot, Volvo Car Corp. Foto: Alfa Romeo<br />

10


Schon gewusst?<br />

> FORD MUSTANG CABRIOLET<br />

ALLES, WAS RECHT IST<br />

Auktion als Alternative?<br />

Ein Pony Car in 320 Meter Höhe<br />

– nichts, was ein Besucher des<br />

Empire State Buildings 1965 unbedingt<br />

erwartet hätte.<br />

Auf <strong>der</strong> New Yorker Weltausstellung<br />

1964 wurde <strong>der</strong> Ford Mustang <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Stimmt, das ist<br />

nichts Neues. Aber: Wussten Sie schon, dass<br />

Ford 1965 einen Prototyp des aktuellen Mustang<br />

Cabriolets auf <strong>der</strong> 86. Etage des Empire<br />

State Buildings, des damals höchsten Gebäudes<br />

<strong>der</strong> Welt, ausstellte? Die Aussichtsplattform in<br />

Die Umfrage auf www.autoclassic.de – Sie haben abgestimmt:<br />

Wer sich keinen Porsche Speedster, AC Cobra o<strong>der</strong> gar Jaguar D-Type leisten kann, greift gerne<br />

zu einer Replika, also einem Fahrzeug, das optisch und oft auch technisch das Original kopiert.<br />

Was halten Sie von solchen Fahzeugen?<br />

14,2 %<br />

Für mich ist eine Replika, egal, wie gut sie gemacht ist, immer eine Fälschung.<br />

Sie hat meiner Ansicht nach in <strong>der</strong> Oldtimer-Szene nichts verloren.<br />

33,5 %<br />

Ich habe nichts gegen Repliken. Sie sollten allerdings auch technisch dem Original entsprechen,<br />

also vergleichbare Motoren und Fahrwerke besitzen. Voraussetzung ist, dass <strong>der</strong> Besitzer dazu<br />

steht, eine Replika zu besitzen, und kein Original vortäuscht.<br />

52,3 %<br />

Ich finde, je<strong>der</strong> sollte nach seiner Façon glücklich werden, und wenn das ein Bugatti-Nachbau<br />

mit Käfermotor ist, soll es mir auch recht sein!<br />

Besuchen Sie unsere Website und machen Sie bei <strong>der</strong> aktuellen Umfrage mit!<br />

Stoßdämpfer<br />

> JAGUAR E-TYPE 2+2<br />

Verstellbare Stoßdämpfer<br />

für den Jaguar E-<br />

Type (XKE) bietet die<br />

Firma GAZ schon länger an. Jetzt<br />

sind diese auch für die schwerere 2+2-<br />

Version erhältlich. Gemäß Fahrstrecken<br />

und Fahrstil kann <strong>der</strong> Fahrer individuell das<br />

Dämpfungsniveau an einem kleinen Regler an<br />

den Stoßdämpfern einstellen. Auf Wunsch erledigt<br />

dies GAZ – auch für Rennsporteinsätze.<br />

stattlichen 320 Meter Höhe erreichte das Pony<br />

Car natürlich nicht mithilfe eines mobilen<br />

Krans. Aber wie dann? Per Aufzug: Erst ein Jahr<br />

zuvor waren Aufzüge in dem Wolkenkratzer installiert<br />

worden, sodass das Cabriolet in zerlegtem<br />

Zustand in luftige Höhen transportiert und<br />

auf <strong>der</strong> 86. Etage wie<strong>der</strong> zusammengebaut werden<br />

konnte.<br />

Eine galvanische Verzinkung<br />

schützt die „Jaguar-Beine“.<br />

Mit zwei Jahren<br />

Garantie. Preis für<br />

vorne und hinten je<br />

65,06 Pfund zzgl.<br />

MwSt; mit einstellbarer<br />

Fe<strong>der</strong>plattform<br />

ab<br />

80,28 Pfund. Weitere<br />

Infos gibt es unter<br />

www.gazshocks.com.<br />

Foto: GAZ Fotos: Ford<br />

Worauf lässt man sich ein, wenn man<br />

ein Fahrzeug auf einer Versteigerung<br />

kaufen o<strong>der</strong> verkaufen möchte? Kein<br />

Auktionator handelt auf wirtschaftlich eigenes<br />

Risiko. Zumeist kommt mit dem Zuschlag ein<br />

Vertrag zwischen Bieter und Einlieferer zustande.<br />

Der Auktionator ist in <strong>der</strong> Regel außen vor.<br />

Er erhält zumeist vom Einlieferer des Wagens<br />

eine Zahlung für das Anbieten des Fahrzeugs –<br />

auch, wenn es nicht verkauft wird. Und wird es<br />

veräußert, erhält er eine zusätzliche Vergütung.<br />

Vom Einlieferer bekommt <strong>der</strong> Auktionator eine<br />

Provision, die aus dem erzielten Gebot/Verkaufspreis<br />

einbehalten wird. Vom Bieter erhält<br />

<strong>der</strong> Auktionator zusätzlich das „Aufgeld“.<br />

Das „Mindestgebot“ ist eine Weisung des<br />

Einlieferers an den Auktionator, unterhalb dieses<br />

Betrags keinen<br />

Zuschlag zu erteilen. Das Aufgeld fällt zusätzlich<br />

zum Gebot an,<br />

Was nicht heißt,<br />

dass <strong>der</strong> Auktionator ist also nicht im Gebot/<br />

mit den Geboten Kaufpreis enthalten!<br />

nicht unterhalb des<br />

Mindestgebotes anfangen könnte, um die Bieter<br />

in „Kaufrausch“ zu versetzen. Es bedeutet<br />

auch nicht, dass er bei Erreichen des Mindestgebotes<br />

einen Zuschlag erteilen muss. Das<br />

Mindestgebot wird in aller Regel nicht einmal<br />

„verraten“. Im Auktionskatalog steht zumeist<br />

nur die Preiserwartung des Auktionators.<br />

Es gibt das Gerücht, bei Auktionen kaufe<br />

man immer ohne Gewährleistung. Dies ist<br />

falsch, wie aus einem Urteil des Bundesgerichtshofs<br />

hervorgeht:<br />

Ein Auktionshaus<br />

hatte in schluss <strong>der</strong> Gewährleis-<br />

Der vollständige Aus-<br />

seinen Versteigerungsbedingungen<br />

„neuen Schuldrecht“<br />

tung ist in AGB nach dem<br />

die Gewährleistung nicht mehr möglich.<br />

vollständig ausgeschlossen<br />

– und war damit zu weit gegangen.<br />

Auch in Kaufverträgen, die durch Auktionen zustande<br />

kommen, darf die Gewährleistung nicht<br />

vollständig ausgeschlossen werden.<br />

Bei Versteigerungen in Deutschland muss<br />

es einen gedruckten Auktionskatalog geben.<br />

Darin sind die einzelnen Fahrzeuge dargestellt<br />

und beschrieben. Anhand dieser Beschreibung<br />

sollte das Fahrzeug auf<br />

Mängel hin untersucht<br />

werden.<br />

Dr. Götz Knoop<br />

Haben Sie Fragen<br />

aus dem Oldtimer -<br />

Bereich an unseren<br />

Rechtsexperten?<br />

Dann schicken<br />

Sie eine E-Mail an:<br />

redaktion@autoclassic.de<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 11


Panorama<br />

Ob Syncro o<strong>der</strong> Triumph: Jede „Anaconda“-Gürtelschnalle mit<br />

patentierter Schließe ist ein Unikat.<br />

Für Hosenträger<br />

> INDIVIDUELLE GÜRTELSCHNALLEN<br />

Damit die Hosen beim Schrauben o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> nächsten Ausfahrt nicht rutschen,<br />

gibt es jetzt passende Gürtel für den<br />

Old- und Youngtimer-Bereich. Unter dem Label<br />

„Anaconda“ fertigt Wilhelm Völp individuelle<br />

Gürtelschnallen: Wer sein Traumfahrzeug<br />

o<strong>der</strong> das zugehörige Markenlogo als Gürtelschnallenmotiv<br />

haben möchte, erhält seinen<br />

ganz persönlichen Wunschgürtel.<br />

Die Aluminiumschnallen fertigt Völp im<br />

Sandgussverfahren o<strong>der</strong> montiert alte Fahrzeug-Embleme<br />

auf stilvolle Trägermaterialien.<br />

Auch aus antiken Blechdosen, alten Telefonkarten,<br />

Edelhölzern, antikem Le<strong>der</strong> etc. entstehen<br />

die edlen Schnallen. Die Le<strong>der</strong>gürtel werden<br />

passend zur Schnalle geschnitten, die Endlänge<br />

wird nach Kundenmaß angepasst.<br />

Die Gürtelschnallen sind in zwei Onlineshops<br />

erhältlich: unter www.anaconda-guertel.de<br />

und unter www.dawanda.com (Shop<br />

„Wilhelm-96“).<br />

Fotos: Wilhelm Völp<br />

> 30 JAHRE VW JETTA II<br />

Golf<br />

Rucksack<br />

-<br />

HU-Frist<br />

> KEINE VERKÜRZUNGEN<br />

Müssen alle Fahrzeuge, die älter als sieben Jahre sind o<strong>der</strong><br />

eine Laufleistung von mehr als 160.000 Kilometern haben,<br />

jedes Jahr zur Hauptuntersuchung? Darüber debattierte<br />

das EU-Parlament. Da wären Young- und Oldtimer ganz vorne<br />

mit dabei gewesen. Ende März 2014 fiel die Entscheidung: Das<br />

„alte“ Prüfungsintervall von zwei Jahren bleibt doch bestehen. Da<br />

freut sich doch <strong>der</strong> Verbraucher.<br />

Foto: Volkswagen AG<br />

„Rentner-Gurke“ o<strong>der</strong> ähnlich Despektierliches<br />

musste sich <strong>der</strong> Jetta II anhören, <strong>der</strong> 1984 erschien.<br />

Schuld daran war das Stufenheck, das ihn in den<br />

Augen <strong>der</strong> jüngeren Leute recht bie<strong>der</strong> wirken ließ.<br />

Schade, gerade dieser „Rucksack“ machte ihn so<br />

praktisch, offenbarte <strong>der</strong> Kofferraummit 550 Litern<br />

schließlich unglaubliche Weiten. Doch die meisten<br />

entschieden sich für den kompakten Golf II. Eine<br />

reine Geschmacksfrage, denn die beiden VW waren<br />

technisch identisch. 2014 dürfen sich die ersten Jetta<br />

mit dem H-Kennzeichen schmücken.<br />

Weberknecht<br />

> ABGASKRÜMMER FÜR RENAULT<br />

Der neue Abgaskrümmer <strong>der</strong> britischen Firma Webcon ermöglicht<br />

es, einen einzelnen Weber 40DCOE in die Motoren <strong>der</strong> Renault-Modelle<br />

R8, R10, R12 und 1100 einzubauen. Das Teil (Artikelnummer<br />

MM4680A) kostet 151,84<br />

britische Pfund zuzüglich MwSt. und<br />

ist direkt bei Webcon und über offizielle<br />

Webcon-Händler weltweit erhältlich.<br />

Weitere Infos gibt es unter<br />

www.webcon.co.uk o<strong>der</strong> telefonisch<br />

bei <strong>der</strong> Firma Webcon unter Tel. +44/<br />

(0)1932/78 71 00.<br />

Foto: Webcon<br />

12


Son<strong>der</strong>ausstellung<br />

> LE MANS IN ZUFFENHAUSEN<br />

Bis 13. Juli 2014 bleibt das Porsche<br />

Museum noch als „Rennstrecke“ verwandelt:<br />

Le-Mans-Begeisterte haben<br />

bis dahin noch die Möglichkeit, die Son<strong>der</strong>ausstellung<br />

„24 Stunden für die Ewigkeit“<br />

zu besuchen. Mit nachgestellten Rennsituationen,<br />

über 20 Fahrzeugen ab 1969 und<br />

Kleinexponaten wie Helmen und dem Tagebuch<br />

von Ferry Porsche.<br />

Übrigens geht es nicht nur um Porsches<br />

bisherige Erfolge: Erstmals zeigt sich <strong>der</strong><br />

Porsche 919 Hybrid im Museum, <strong>der</strong> Anfang<br />

März 2014 in Genf seine Weltpremiere<br />

feierte. Am Le-Mans-Wochenende ist<br />

<strong>der</strong> Eintritt frei und das Rennen kann live<br />

beim Public Viewing verfolgt werden.<br />

Weitere Infos gibt es im Internet unter<br />

www.porsche.de/museum.<br />

Foto: Porsche<br />

Erstmals ausgestellt: Der Porsche 908/02<br />

Spy<strong>der</strong> LH, besser bekannt als „Haifischflosse“,<br />

holte 1969 den dritten Platz im<br />

Gesamtklassement.<br />

Foto: Archiv Alexandra Wurl<br />

Fundstück aus <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

> SEXAPPEAL IM ÜBERFLUSS<br />

Magnum-Gedächtnis-<br />

Schnurrbärte, weiße<br />

Tennissocken und<br />

(vermeintlich) vierfacher<br />

Sexappeal: Mit<br />

diesem Motiv bewarb<br />

Fiat seinen neuen<br />

Regata in <strong>der</strong> „auto<br />

motor und sport“<br />

3/1984. Die Botschaft<br />

des Ganzen?<br />

Die vier großen Runden<br />

passen in das<br />

kleine Eckige! Der<br />

hier vorenthaltene Text<br />

über dem Motiv weist<br />

darauf hin, dass die<br />

vier Schwergewichtler<br />

in dem „mo<strong>der</strong>nen<br />

Fünfkämpfer“ auf<br />

komfortable und<br />

schnelle Weise zur<br />

Europameisterschaft<br />

nach Spanien düsen<br />

können. Hoffentlich<br />

ohne Achsbruch …<br />

Gewonnen<br />

> DVD-VERLOSUNG<br />

In <strong>der</strong> letzten Ausgabe haben wir zum DVDund<br />

Blu-ray-Start <strong>der</strong> beiden Rennsportfilme<br />

„One – Leben am Limit“ und „Rush“ je zwei<br />

DVDs verlost.<br />

Je eine DVD von „One“ geht an: Horst B. aus<br />

Grünberg, Erich N. aus Steinfurt<br />

Je eine DVD von „Rush“ geht an: Andreas M.<br />

aus Varel, Franz B. aus Bad Heilbrunn<br />

Wir gratulieren den Gewinnern und wünschen<br />

einen spannenden Filmabend!<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 13


Titelstory | <strong>50er</strong>-Jahre-Kleinstwagen<br />

Rollermobile – Die Welt ist klein!<br />

Spaßzwerge<br />

BMW<br />

Isetta<br />

Fuldamobil S7<br />

Zündapp<br />

Janus<br />

Mitte <strong>der</strong> <strong>50er</strong>-Jahre geht es wirtschaftlich mit Deutschland steil bergauf<br />

und die Zukunft scheint rosig. Viele Menschen gönnen sich einen <strong>der</strong><br />

vielen Kleinstwagen, die zwar nicht an den Komfort eines „richtigen“<br />

Autos heranreichen, aber für kleines Geld ein Dach über dem Kopf und<br />

mehr Platz für Familie und Gepäck boten als ein Motorrad.<br />

14


<strong>der</strong><br />

50 er<br />

Mitte <strong>der</strong> 19<strong>50er</strong>-Jahre herrscht Vollbeschäftigung:<br />

Wer am Fließband steht<br />

o<strong>der</strong> im Büro sitzt, träumt vom eigenen<br />

Auto, egal wie klein: Hauptsache, man muss<br />

nicht mehr mit dem Motorrad durch Wind und<br />

Wetter! Doch das Dach überm Kopf soll sparsam<br />

und bezahlbar sein. Und das sind Mitte <strong>der</strong><br />

19<strong>50er</strong>-Jahre Kleinstwagen o<strong>der</strong> Rollermobile<br />

wie BMW Isetta, Fuldamobil, Zündapp Janus<br />

o<strong>der</strong> eines <strong>der</strong> vielen an<strong>der</strong>en Fahrzeuge pfiffiger<br />

Unternehmer und Erfin<strong>der</strong>. Sie sorgen für<br />

Mobilität und die erste große Reisewelle überhaupt<br />

– mit dem kleinen Wagen eroberte man<br />

die Alpen, fuhr nach Rimini o<strong>der</strong> an den Gardasee.<br />

Heute ist es kaum mehr vorstellbar, mit einem<br />

12 PS schwachen Minimobil samt Gepäck<br />

Alpenpässe zu erklimmen und mit maximal 85<br />

Sachen dem Ziel entgegenzuschleichen. Heute<br />

lieben wir die Zwerge wegen ihrer oft skurrilen<br />

Konstruktionen, <strong>der</strong> Aura von Pioniergeist und<br />

Abenteuer und natürlich all <strong>der</strong> Geschichten<br />

wegen, die unsere Großeltern und Eltern mit<br />

diesen Fahrzeugen erlebten und genossen.<br />

BMW Isetta – ein Bayer aus Italien<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg baut BMW erfolgreich<br />

Motorrä<strong>der</strong> und Automobile – allerdings<br />

nur für Besserverdiener. Die Modelle 501 und<br />

502 sind zu exklusiv für die Mehrheit. Eine bedrohliche<br />

Situation für den Münchner Hersteller.<br />

Das Problem: Für eine eigene Neuentwicklung<br />

fehlen Zeit und vor allem Geld. Etwas Luft<br />

zum Überleben gewinnen die Bayern, als sie auf<br />

dem Genfer Salon 1954 bei Iso <strong>der</strong>en Modell<br />

Isetta entdecken und augenblicklich eine Lizenzfertigung<br />

mit den Italienern vereinbaren.<br />

Schon ein Jahr später stellt BMW „seine“<br />

Isetta dem gespannten Publikum vor. Wichtigste<br />

Abweichung vom Original: Der Zweitakter-<br />

Twin wich dem bewährten Motorrad-Einzylin<strong>der</strong><br />

aus <strong>der</strong> BMW R25 mit nunmehr zwölf PS.<br />

Die kleine Knutschkugel kostet 2.580 DM, ein<br />

Standard-Käfer ist gut 1.200 DM teurer. Allein<br />

die Differenz entspricht in etwa dem durchschnittlichen<br />

Jahresnettoeinkommen <strong>der</strong> Deutschen<br />

zu dieser Zeit.<br />

Schlagloch-Suchgerät mit Klappdach<br />

Fast 22 Zentimeter kürzer als ein Smart <strong>der</strong> ersten<br />

Generation von Ende 1998, fährt die Isetta<br />

auf vier zierlichen Pneus im 10-Zoll-Format vor.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 15


Titelstory | <strong>50er</strong>-Jahre-Kleinstwagen<br />

Ein Rohrrahmen trägt das kugelige Blechkleid<br />

mit nur einem seitlich angeschlagenen Portal<br />

vorn. Damit die beiden Insassen sich nach einem<br />

Auffahrunfall aus dem beengten BMW retten<br />

können, ist ein Klappdach als Notausstieg<br />

serienmäßig. Das Instrumentarium ist mit drei<br />

Kontrolllampen und einem Mopedtacho karg<br />

bestückt und schwenkt mit <strong>der</strong> Tür nach außen.<br />

Hoch auf dem kleinen<br />

Wagen: Der Einstieg in die Isetta<br />

ist ungewohnt, aber einfach.<br />

So gelingt <strong>der</strong> Einstieg aufrecht stehend und die<br />

Luke schließt sich leicht, wenn <strong>der</strong> sitzende Fahrer<br />

am Dreispeichen-Lenkrad zieht. Parkt die<br />

Isetta gar quer zum stehenden Verkehr, können<br />

die Passagiere direkt den Bürgersteig betreten,<br />

wie ein damaliger Kinowerbespot blumig zeigt.<br />

1956 wächst <strong>der</strong> Hubraum auf 298 Kubikzentimeter,<br />

die Leistung steigt auf 13 PS. Höchstgeschwindigkeit<br />

und Verbrauch bleiben gleich.<br />

Das Drehzahlniveau sinkt und <strong>der</strong> Kaufpreis<br />

steigt um 306 auf 2.886 DM. Weil aber damals<br />

viele Deutsche nur den Führerschein Klasse IV<br />

besitzen, <strong>der</strong> auf 250 Kubikzentimeter Hubraum<br />

beschränkt ist, verkauft sich die kleine<br />

Isetta weiterhin bestens. Bis 1962 werden insgesamt<br />

mehr als 160.000 Exemplare gebaut.<br />

Unser Testwagen<br />

Die Isetta gehört Werner Honold aus dem<br />

mittelfränkischen Haundorf. Der 67-jährige<br />

Automechanikermeister hat im<br />

Laufe <strong>der</strong> Jahrzehnte eine beachtliche<br />

Kleinstwagen-Kollektion zusammengestellt.<br />

Kein Wun<strong>der</strong>:<br />

Schon Vater und Opa waren<br />

Sammler, Sohn Thomas und<br />

Enkel Kevin sind ebenfalls in -<br />

fiziert. Verständlich also, dass<br />

fast alle Rollermobile <strong>der</strong><br />

19<strong>50er</strong>, dazu zahllose Motorund<br />

Fahrrä<strong>der</strong> das kleine Museum<br />

schmücken, welches auch Besuchern<br />

offen steht. Diese Isetta<br />

fand schon vor fast 40 Jahren ihren<br />

Stellplatz auf dem Gelände <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Peugeot-Vertretung. 1987 restaurierte<br />

Honold den bayerischen Zweisitzer<br />

komplett. Heute stehen keine 47.000<br />

Kilometer auf dem Zählwerk des weißroten<br />

Eintürers. Der Rundtacho geht bis<br />

100 Kilometer pro Stunde, doch bei maximal<br />

85 ist ohnehin Schluss. Und weil Honold mindestens<br />

30 weitere Rollermobile besitzt, kommt<br />

er nur selten dazu, die 57er-Isetta zu bewegen.<br />

Als furchtlose Testfahrerin ist Kollegin Alexandra<br />

Wurl an Bord, die stilecht im Pettycoat-Kleid<br />

erscheint … mit dem sich schon beim Entern<br />

<strong>der</strong> Knutschkugel erste Herausfor<strong>der</strong>ungen ergeben:<br />

Die ausladenden Tülllagen sind nicht<br />

ganz einfach im kleinen Zweisitzer unterzubringen.<br />

Auch die gewöhnungsbedürftige Geräuschkulisse<br />

nach dem Motorstart lässt Alexandra<br />

schmunzeln: „Die klingt ja wie ein Rasenmäher.“<br />

Eng, aber gemütlich hoppeln wir über die gut<br />

asphaltierte Straße von Haundorf. Die Fe<strong>der</strong>ung<br />

ist … nun ja, es gibt sie. Der Radstand liegt halt<br />

gerade mal bei 1,5 Metern! Die Lenkung ist<br />

Gemütlich: In <strong>der</strong> Isetta geht es naturgemäß beengt zu. Auf die Sitzbank<br />

passen jedoch Vater, Mutter und sogar noch ein Kleinkind.<br />

Erhellend: Trotz einer 12-Volt-Lichtanlage bringen die Scheinwerfer<br />

nur mäßig Licht ins Dunkel.<br />

16


leichtgängig und direkt übersetzt. Der achtern<br />

montierte Einzylin<strong>der</strong> werkelt munter schnarrend<br />

vor sich hin und gibt sich recht elastisch:<br />

Ab 40 Kilometer pro Stunde taugt <strong>der</strong> vierte<br />

Gang. Vor Ampeln legt man am besten die erste<br />

Stufe schon beim Ausrollen vorsichtig ein. Ansonsten<br />

lassen sich die Gänge ohne Gruß vom<br />

Getriebe leicht und präzise einlegen Über das<br />

Platzangebot zeigt sich Kollegin Wurl weniger<br />

begeistert: „Man muss sich schon mögen, wenn<br />

man zu zweit auf <strong>der</strong> schmalen, aber bequemen<br />

Sitzbank hockt.“ Auch die knappe Kopffreiheit<br />

wird moniert. Dafür ist die Rundumsicht in <strong>der</strong><br />

fast vollständig verglasten Isetta-Kuppel bestens.<br />

Fuldamobil – Plaste und Elaste aus Hessen<br />

Karl Schmitt betrieb im osthessischen Fulda eine<br />

Bosch-Vertretung sowie eine Reparaturwerkstatt.<br />

Die Geschäfte gehen gut und doch<br />

Im Volksmund hieß die Isetta „Knutschkugel“,<br />

weil man sich in ihr so nahe kam.<br />

ist <strong>der</strong> clevere Ingenieur immer auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach profitablen Geschäftsideen. Da kam <strong>der</strong><br />

ehemalige Maschinenbaustudent und Journalist<br />

Norbert Stevenson 1949 mit Plänen zum Bau<br />

eines Kleinstwagens gerade recht. Keine zwei<br />

Jahre später beginnt die Serienfertigung des<br />

Fuldamobils, dessen Karosserie aus mit Kunstle<strong>der</strong><br />

bespanntem Sperrholz besteht. Als Antrieb<br />

dient ein Kettensägenmotor von Baker &<br />

Pölling mit acht PS und einem Dreiganggetriebe<br />

von Hurth aus München. Immerhin 63 Exemplare<br />

werden 1951 als türloser Roadster o<strong>der</strong> geschlossener<br />

Zweisitzer zum Preis von 2.250 DM<br />

verkauft. Es folgt <strong>der</strong> N2, dessen Aluminiumbeplankung<br />

im Volksmund schnell für den Kosenamen<br />

Silberfloh sorgt. Und weil die Motoren<br />

sich als wenig haltbar herausstellen, wechselt<br />

Schmitt den Zulieferer. Nun treibt ein 9,5-PS-<br />

Motor von Fichtel & Sachs aus Schweinfurth die<br />

Fuldamobile an.<br />

Der geschäftstüchtige Schmitt verkauft sogar<br />

internationale Lizenzen in die Nie<strong>der</strong>lande<br />

(Bambino), nach England (Nobel), Schweden<br />

(Fram-King), Argentinien, Chile (Bambi), Griechenland<br />

(Attica) und sogar nach Rhodesien<br />

Dank <strong>der</strong> üppigen Verglasung ist die Rundumsicht<br />

in <strong>der</strong> Isetta hervorragend.<br />

KAUFBERATUNG<br />

BMW Isetta<br />

Gute Isettas liegen preislich auf dem Niveau eines neuen 1er-BMW. Da lohnt<br />

die Restaurierung auch finanziell. Unbezahlbar dagegen ist <strong>der</strong> Sympathiewert<br />

des bayerischen Rundlings, <strong>der</strong> praktischer als ein Smart ist.<br />

Chromschmuck:<br />

Heute meist ein Fall<br />

für gute Galvaniker.<br />

Karosserie<br />

Es gibt keine Hohlräume und<br />

die Karosse kann problemlos<br />

vom Rahmen getrennt werden.<br />

Dennoch nagt <strong>der</strong> Zahn <strong>der</strong> Zeit<br />

meist heftig am bayerischen<br />

Blech. Gefährdet sind die Türkante,<br />

die vor<strong>der</strong>en und hinteren<br />

Radläufe sowie das Bodenblech.<br />

Der stabile Rohrrahmen<br />

hat allenfalls kosmetischen<br />

Rost. Schwachpunkt: Um den<br />

Motordeckel herum droht Rissbildung<br />

wegen <strong>der</strong> Vibrationen<br />

des munteren Singles. Und: Der<br />

Chromzierrat aus<br />

Zinkdruckguss<br />

bedarf<br />

heute meist einer<br />

teuren Galvanikbehandlung.<br />

Motor/Getriebe<br />

Der Motor stammt von <strong>der</strong> bewährten<br />

R 25, die BMW-Motorradtechnik<br />

gilt als langlebig und<br />

robust. Vorausgesetzt, das Ventilspiel<br />

des Viertakters wurde regelmäßig<br />

korrekt eingestellt.<br />

Und: Zu magere<br />

Vergasereinstellung<br />

kann zum Hitzetod<br />

führen. Auch die<br />

Bronzebuchsen <strong>der</strong><br />

Kipphebel „laufen“<br />

gelegentlich aus. Doch<br />

eine Reparatur <strong>der</strong> überschaubaren<br />

Technik kann fast<br />

je<strong>der</strong> Hinterhof-Mechaniker bewerkstelligen.<br />

Ölverlust ist ein<br />

chronisches Leiden des gebläsegekühlten<br />

Einzylin<strong>der</strong>s, das<br />

eigentlich nie ganz zu heilen ist.<br />

Ausgeschlagene Ventilführungen<br />

sorgen für blaue Abgase.<br />

Fahrwerk<br />

Viel ist nicht dran am kleinen<br />

Bayern. Ein guter Mechaniker<br />

kann die meisten Verschleißteile<br />

problemlos reparieren o<strong>der</strong><br />

wechseln. Lagerbuchsen sind<br />

verfügbar, Brems- und Fahr -<br />

werks teile auch. Mangelware:<br />

Die 10-Zoll-Stahlscheibenfelgen<br />

gibt es nur<br />

noch gebraucht.<br />

Innenraum<br />

Ein kleiner Innenraum<br />

bedeutet auch weniger<br />

Sanierungsbedarf. Das<br />

bescheidene Interieur <strong>der</strong><br />

Isetta lässt sich selbst in<br />

Heimarbeit in einen ordentlichen<br />

Zustand versetzen. Gut<br />

auch: Ersatz für beschädigte<br />

Scheiben ist noch erhältlich.<br />

Schwierig zu beschaffen sind<br />

Chromteile.<br />

Ersatzteilsituation<br />

Die Technik ist hun<strong>der</strong>ttausendfach<br />

im Zweiradbau<br />

verwendet worden. Zudem<br />

kümmert sich eine agile Clubszene<br />

um ordentlichen Teile -<br />

nachschub. Dazu kommt: BMW<br />

MARKTWERTE<br />

Antrieb: Ölverlust<br />

am Single-Viertakter<br />

ist normal.<br />

Rostherd: Die Karosse<br />

ist komplett<br />

Rostgefähr<strong>der</strong>t.<br />

hat vor wenigen Jahren Oldiebesitzer<br />

als weitere Einnahmequelle<br />

entdeckt. Daher gibt es<br />

unter www.bmw-classic.de beispielsweise<br />

neue Bremstrommeln<br />

(120 Euro)<br />

o<strong>der</strong> ein Emaille-Logo<br />

für die<br />

Fronttür (50 Euro).<br />

Marktwerte<br />

Zwar wurde kein Rollermobil<br />

öfter gebaut als die Isetta,<br />

dennoch werden gute Fahrzeuge<br />

mittlerweile bei 25.000<br />

Euro gehandelt; da lohnt die<br />

Komplettsanierung einer maroden<br />

Knutschkugel schon.<br />

Fazit<br />

Als einziger im Trio ist <strong>der</strong> Isetta-Hersteller<br />

BMW auch heute<br />

noch im Markt präsent. Das erleichtert<br />

die Teilesuche und die<br />

Restaurierung, denn die meisten<br />

Teile sind verfügbar, wenn<br />

auch oft zu hohen Preisen.<br />

Die Isetta gehört zu den populärsten Symbolen <strong>der</strong><br />

Wirtschaftswun<strong>der</strong>zeit. Das macht sie heute so teuer.<br />

Modelle: Isetta 250/300 Baujahr: 1955–62<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 25.000 2: 16.000 3: 10.500 4: 5.500 5: 2.000<br />

Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 17


Knapp geschnitten:<br />

Wer über 1,70 Meter groß ist, muss<br />

sich beim Einsteigen zusammenfalten.<br />

(Fuldamobil RSR) o<strong>der</strong> Indien (Vahaar). Auch<br />

inländische Lizenzen werden vergeben: an Zündapp,<br />

die jedoch die Lizenz zurückgeben. Und<br />

an „NWF – Nordwestdeutscher Fahrzeugbau“<br />

in Wilhelmshaven, die einen Ilo-Motor mit<br />

schlecht übersetztem Dreiganggetriebe in das<br />

S-Modell einbauen. Angeblich werden bei NWF<br />

rund 700 Fuldamobile gefertigt.<br />

Wahlweise Drei- o<strong>der</strong> Vierrad<br />

Das Fuldamobil S1 mit Alukarosse und praktischer<br />

Heckklappe erscheint im Frühjahr 1954.<br />

Und seit <strong>der</strong> S-4 auf <strong>der</strong> Frankfurter Automobilausstellung<br />

1955 vorgestellt wurde, gibt es das<br />

Fuldamobil als Drei- o<strong>der</strong> Vierrad: Die Dreirä<strong>der</strong><br />

laufen zulassungstechnisch als Motorrad mit Beiwagen,<br />

sind steuerlich begünstigt und <strong>der</strong> Fahrer<br />

braucht keinen Autoführerschein. Das letzte Fuldamobil,<br />

<strong>der</strong> S7, erscheint 1957 – als Roadster<br />

o<strong>der</strong> 2+2-Sitzer, immer mit Polyester-Karosserie<br />

auf einem Stahlrohrrahmen. Ein Fichtel & Sachs-<br />

Motor mit zehn PS beschleunigt den 3,15 Meter<br />

kurzen Plasteflitzer auf 85 Kilometer pro Stunde,<br />

dabei verbraucht das 320 Kilogramm leichte<br />

Windei durchschnittlich nur 4,7 Liter Gemisch<br />

pro 100 Kilometer. Der S7 wird bis 1969 rund<br />

Die Kunden hatten die Wahl: Ab 1955 gab<br />

es das Fuldamobil mit drei o<strong>der</strong> vier Rä<strong>der</strong>n.<br />

700 Mal gebaut, die letzten 260 Stück seit 1965<br />

mit 10-PS-Viertakter von Heinkel und hydraulischer<br />

Vor<strong>der</strong>radbremse.<br />

Unser Testwagen<br />

Das Dreirad <strong>der</strong> siebten und letzten Serie wurde<br />

1960 für Dänemark produziert, 54 Jahre später<br />

stehen nur knapp 15.000 Kilometer auf <strong>der</strong> Uhr.<br />

Sammler Honold ist Vorsitzen<strong>der</strong> des Marken-<br />

Clubs, da muss sein Exemplar natürlich beson<strong>der</strong>s<br />

gut dastehen. In tiefdunklem Racing-Green<br />

glänzt die kühn geschwungene Kunststoffkarosse,<br />

die einst den Spitznamen Cellokasten erhielt.<br />

Auch innen verrät <strong>der</strong> S7 viel Liebe zum Detail,<br />

wirkt besser als neu: beigefarbene Polster, passende<br />

Teppiche – verständlich, dass Eigner Honold<br />

vor dem Betreten stets die Straßenschuhe<br />

auszieht. Das Fuldamobil ist <strong>der</strong> einzige<br />

„klassische“ Zweitürer in diesem<br />

Test, mit hinten angeschlagenen<br />

Selbstmör<strong>der</strong>türen. Einen Nachteil<br />

bemerkt Testerin Wurl schon beim<br />

Einstieg in den hübschen Hessen. „Passagiere<br />

über 1,70 Meter Körpergröße müssen gelenkig<br />

wie ein Yogameister sein.“ Und: „Das Fuldamobil<br />

ist weniger bequem als Isetta o<strong>der</strong> Janus, Knie<br />

und Kopf stoßen eigentlich immer irgendwo an.“<br />

Dafür ist es hinten größer als vorn und damit ein<br />

echter 2+2-Sitzer, weil im Fond zur Not zwei Kin<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> Gepäck noch Platz finden.<br />

Mittelmotor und vier Rückwärtsgänge<br />

Wir starten: Die Drehrichtung des Schlüssels am<br />

mittig im Armaturenbrett platzierten Zündschloss<br />

entscheidet, ob die Fuhre vor- o<strong>der</strong> rück-<br />

Kleinkunst: Die schwungvolle Linienführung <strong>der</strong> Kunststoffkarosse<br />

erinnert von vorne entfernt an frühe Porsche.<br />

Wie ein „echtes Auto“: Das Armaturenbrett ist aus Stahlblech und<br />

schafft trotz spartanischer Ausstattung richtiges Pkw-Gefühl.<br />

18


wärts geht, weil <strong>der</strong> Starter so die Laufrichtung<br />

des Zweitakters vorgibt. Kupplung, erster Gang<br />

am Mittelschalthebel eingelegt, Druck auf die<br />

Gasrolle und Testerin Alexandra Wurl konstatiert<br />

kundig: „Der Hesse hat eine bessere Straßenlage<br />

als Bayerns Isetta.“ Das liegt auch am längsten<br />

Radstand (2.100 Millimeter) im Test und <strong>der</strong><br />

Grundkonstruktion: Der Zweitakter liegt kurz vor<br />

<strong>der</strong> Hinterachse, ist also ein Mittelmotor. Die<br />

Schaltbox ist die hakeligste im Vergleich: Aus<br />

dem Getriebe knurrt es beim Schalten wie Honolds<br />

Labradorhündin Milka, wenn man ihr den<br />

Knochen wegnehmen will. Zum Fahrverhalten<br />

nur so viel: In alten Prospekten wird hervorgehoben,<br />

dass wegen <strong>der</strong> unterschiedlichen Spurweiten<br />

<strong>der</strong> Achsen „Schlaglöcher entwe<strong>der</strong> nur<br />

mit den Vor<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> nur den Hinterrä<strong>der</strong>n<br />

durchfahren werden.“ Wegen des geringen Leergewichtes<br />

reichen die seilzugbetätigten Trommelbremsen<br />

an <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>achse, um das hessischen<br />

Windei noch ausreichend zu verzögern.<br />

Janus – <strong>der</strong> Zündapp, <strong>der</strong> ein Dornier war<br />

Mitte <strong>der</strong> 19<strong>50er</strong>-Jahre bricht <strong>der</strong> Motorrad-<br />

Markt ein und <strong>der</strong> Motorradhersteller Zündapp<br />

ist gezwungen, über ein „richtiges“ Fahrzeug<br />

nachzudenken. Die Überlegungen gehen in unterschiedliche<br />

Richtungen. Auch, weil man den<br />

populären Rollermobilen mit einer gewissen<br />

Skepsis gegenübersteht. Auf <strong>der</strong> Suche nach<br />

einem angemessenen Fahrzeug wird man<br />

schließlich in München bei Dornier fündig. Ihr<br />

ungewöhnlicher Delta mit oben angeschlagenen<br />

Türen ist nahezu symmetrisch aufgebaut,<br />

die vier Passagiere sitzen paarweise Rücken an<br />

Rücken. Weil Claudius Dornier sich jedoch die<br />

Serienfertigung nicht leisten kann, übernehmen<br />

die in <strong>der</strong> Fließbandfertigung erfahrenen Zünd -<br />

app-Werke im Januar 1956 den Dornier Delta.<br />

Die Trapezform mit je einer Klapptür vorn und<br />

hinten bleibt erhalten, doch das rundliche<br />

Blechkleid wird zuvor noch ordentlich gebügelt.<br />

Dazu kommen mo<strong>der</strong>nste Zutaten: 12-Volt-<br />

Elektrik, Einzelradaufhängung mit Fe<strong>der</strong>beinen<br />

ringsum, vier hydraulisch betätigte Trommelbremsen,<br />

die zudem belüftet sind – und eine gute<br />

Achslastverteilung dank Mittelmotor.<br />

Im März 1956 erscheint ein Prototyp vom<br />

Zündapp Janus, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Fachpresse fast<br />

Labradorhündin Milka bleibt ganz cool,<br />

wenn Herrchen dem Hessen die Sporen gibt.<br />

KAUFBERATUNG<br />

Fuldamobil S7<br />

Der rare Hessen-Flitzer aus Kunststoff ist <strong>der</strong> Exot in diesem Vergleich. Das<br />

erschwert die Ersatzteillage. Der Antrieb stammt aus dem Fichtel & Sachs-<br />

Baukasten. Alles an<strong>der</strong>e ist eine Sache für gute Allround-Handwerker.<br />

Karosserie<br />

Das strömungsgünstige und<br />

leichte Kunststoffkleid ist eher<br />

ein Fall für den Bootsbauer<br />

o<strong>der</strong> Schrauber, die mit Glasfasermatten,<br />

Härter, Ziehspachtel<br />

und Schwingschleifer<br />

umgehen können. Typisch für<br />

ältere Plastekarossen: Spannungsrisse.<br />

Auch schwierig:<br />

unsachgemäß reparierte Unfallschäden.<br />

Die Scharniere<br />

<strong>der</strong> hinten angeschlagenen<br />

kleinen Türen sind eine typische<br />

Schwachstelle. Rost findet<br />

sich dagegen<br />

allenfalls am<br />

Tacho und Wischermotor<br />

können leicht<br />

repariert werden.<br />

Stahlblechtank,<br />

dem Rohrrahmen<br />

und den filigranen<br />

Fahrwerksteilen.<br />

Motor/Getriebe<br />

Bei den Zweitaktversionen drohen<br />

Kolbenkipper, wenn die<br />

Schmierung wegen zu hoher<br />

Drehzahlen abreißt. Die Varianten<br />

mit Viertakter leiden<br />

unter Undichtigkeiten<br />

und verzeihen mangelnde<br />

Pflege und<br />

Ventilspielkontrolle<br />

selten. Die Schaltbox<br />

ist empfindlich,<br />

weil unkundige Piloten<br />

die Zahnradpaarungen<br />

mangels Synchronisation<br />

häufig beim Gangwechsel regelrecht<br />

hinrichten.<br />

Fahrwerk<br />

Vorn hängen die Rä<strong>der</strong> direkt<br />

an einer quer liegenden Blattfe<strong>der</strong>.<br />

Der Übergang zum Radträger<br />

ist unterdimensioniert<br />

und daher kritisch. Die beiden<br />

Trommelbremsen vorn sind<br />

ebenfalls leicht überfor<strong>der</strong>t mit<br />

dem Kunststoff-Flitzer und unterliegen<br />

erhöhtem Verschleiß.<br />

Ansonsten gibt es nur altersbedingte<br />

Mängel.<br />

Innenraum<br />

Kleinstserien-Fahrzeuge<br />

wie das Fuldamobil unterscheiden<br />

sich häufig<br />

von Fahrzeug zu Fahrzeug,<br />

das macht die<br />

Instandsetzung bisweilen<br />

schwierig. Zeitgenössische<br />

Materialien fürs Interieur<br />

halten auf historische<br />

Fahrzeuge spezialisierte<br />

Sattler bereit. Und<br />

die Elektrik beherrscht je<strong>der</strong><br />

gute Kfz-Mechaniker.<br />

Ersatzteilsituation<br />

Außer <strong>der</strong> engagierten<br />

Fan- und Clubszene<br />

kümmert sich niemand<br />

um die Ersatzteilversorgung<br />

des hessischen<br />

Flohs. Manche Teile werden<br />

nachgefertigt, wie die Markenlogos<br />

an <strong>der</strong> rundlichen Frontpartie<br />

des raren Fuldamobils.<br />

MARKTWERTE<br />

Robust: Die Zweitakter<br />

überstehen locker<br />

30. 000 Kilometer.<br />

Doch an<strong>der</strong>e spezifische Teile<br />

sind echte Mangelware.<br />

Marktwerte<br />

Obwohl das Fuldamobil das<br />

seltenste Fahrzeug in diesem<br />

Vergleich ist, ist es auch das<br />

preisgünstigste: Gute Exemp -<br />

lare kosten nur<br />

selten mehr als<br />

Auf <strong>der</strong> Motorab -<br />

deckung ist Platz für<br />

den Wackeldackel.<br />

11.000 bis<br />

12.000 Euro, wobei<br />

aufgrund <strong>der</strong> geringen Stückzahl<br />

die tatsächlichen Preise<br />

stark streuen können.<br />

Fazit<br />

Das Fuldamobil ist ein sehr<br />

seltener Vertreter <strong>der</strong> Gattung<br />

Rollermobile. Mit seiner empfindlichen<br />

Kunststoffkarosserie<br />

und <strong>der</strong> geringen Verbreitung<br />

ist er heute fast ausgestorben.<br />

Und: Ersatzteilspen<strong>der</strong> sind<br />

nicht mehr vorhanden. Aber:<br />

Der einfache Aufbau macht<br />

Sanierungen auch in Eigenregie<br />

vergleichsweise einfach.<br />

Es wurden nur wenige Fuldamobile gebaut, noch weniger<br />

haben überlebt. Dennoch sind die Preise günstig.<br />

Modelle: Fuldamobil S7 Baujahr: 1957–69<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 14.000 2: 10.000 3: 6.500 4: 3.500 5: 1.500<br />

Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 19


Titelstory | <strong>50er</strong>-Jahre-Kleinstwagen<br />

Raumschiff: Der Janus ist <strong>der</strong><br />

Kürzeste im Vergleich, bietet<br />

aber den meisten Platz.<br />

durchweg gelobt wird: sehr gutes Fahrwerk, sichere<br />

Bremsen, viel Platz. Nur <strong>der</strong> laute Einzylin<strong>der</strong><br />

mit asthmatischen 14 PS erntet viel Kritik.<br />

Immerhin: 85 Kilometer pro Stunde Spitze sind<br />

drin. Die Kraftübertragung besorgt ein Viergang-Ziehkeilgetriebe<br />

mit Rückwärtsgang.<br />

Komfortabel wie ein Straßenkreuzer<br />

Auf knapp 2,9 Meter Länge offeriert <strong>der</strong> Janus<br />

ein üppiges Raumangebot für vier Erwachsene.<br />

Der Clou: Die Sitzbänke lassen sich zum Doppelbett<br />

umklappen, darunter bleibt Raum fürs<br />

Gepäck. Zündapp plant optimistische 15.000<br />

Stück pro Jahr ein. Zum stattlichen Preis von<br />

3.290 DM. Wobei eine Heizung, wie damals<br />

durchaus üblich, mit 42 DM extra berechnet<br />

wird. Ein Standard-Käfer kostet rund 3.800 DM.<br />

Und so wun<strong>der</strong>t es nicht, dass Zündapp im ersten<br />

Produktionsjahr lediglich 1.731 Exemplare<br />

absetzen kann. Zwar werden es im Folgejahr<br />

immerhin fast 5.200 Janus, doch Direktor Neumeyer<br />

muss im Sommer 1958 das Nürnberger<br />

Werk schließen und konzentriert sich auf den<br />

Zweiradbau im neuen Münchner Werk. Und so<br />

endet Janus, <strong>der</strong> doppelköpfige Gott des Anfangs<br />

und des Endes, im Oktober 1958 nach insgesamt<br />

nur 6.902 produzierten Exemplaren und<br />

schließt das kurze Nachkriegskapitel des Automobilbaus<br />

bei Zündapp.<br />

Unser Testwagen<br />

In <strong>der</strong> zeittypischen Farbkombi Weiß mit roten<br />

Seitenstreifen wirkt auch dieses 1958 gebaute<br />

Exemplar <strong>der</strong> Honold’schen Sammlung so, als<br />

die Fe<strong>der</strong>n. Nach vorn gebeugt, erreicht man<br />

mühsam die links angeschlagene Fronttür und<br />

zieht sie zu. Ein dürrer Stift mit beigem Plastikgriff<br />

dient als Schlüssel, <strong>der</strong> links <strong>der</strong> Lenksäule<br />

Licht und Zündung schaltet. Das Klang-Inferno<br />

des Motors erinnert an Kompositionen von<br />

Karlheinz Stockhausen. Zeitgenössische Berichte<br />

prangerten schon damals das Motorgeräusch<br />

zu Recht an. Der von <strong>der</strong> Bella 201 abgeleitete<br />

Zweitakter mit 250 Kubikzentimetern röhrt lautstark<br />

und das angeflanschte Kühlgebläse jault<br />

mit steigen<strong>der</strong> Drehzahl den<br />

Takt dazu. Alexandra Wurl erhebt<br />

denn auch die Stimme<br />

Doppeltes Flottchen: Für die Kin<strong>der</strong> im Heck gab<br />

es im Janus sogar eine Lenkradattrappe.<br />

zum ultimativen Testurteil:<br />

„Toll, mit Rückenmassage.“<br />

wäre es gerade vom Laufkran im Nürnberger Dies trifft das Fahrgefühl ziemlich gut: weil alle<br />

Werk abgehängt worden. Das rote Interieur mit Passagiere die Vibrationen des mittig angeordneten<br />

Zweitakters deutlich im Kreuz spüren.<br />

blaugrauen Karos ist makellos. Der Einstieg gelingt,<br />

obwohl das Lenkrad samt Tortenstück-Tacho<br />

beim Janus nicht mitschwenkt, fast so leicht gen <strong>der</strong> Fahrtrichtung zu sitzen, brauchen die<br />

Und weil es nicht je<strong>der</strong>manns Sache ist, entge-<br />

wie bei <strong>der</strong> Isetta. Die Karosse taucht unter <strong>der</strong> Fondpassagiere einen stabilen Magen. Gewöhnungsbedürftig<br />

ist auch die sequenzielle Last <strong>der</strong> einsteigenden Fahrgäste merklich in<br />

Schal-<br />

Fast wie in <strong>der</strong> Formel 1: Der Janus hat links vom Fahrer eine sequentielle<br />

Schaltung, die vom Motorroller abgeleitet ist.<br />

Luftig: Die Prototypen hatten seitliche Schiebefenster, in <strong>der</strong> Serie gab<br />

es ausstellbare Dreiecksfenster, die „Klimanlage des kleinen Mannes“.<br />

20


tung mit dem skurrilen Schaltschema R-0-1-0-<br />

2-3-4. Zur besseren Orientierung gibt es immerhin<br />

eine schwach beleuchtete Ganganzeige<br />

nördlich <strong>der</strong> drei Kontrolllampen oberhalb des<br />

Tachos.<br />

Genial – ein echter Viersitzer auf 2,9 Metern<br />

Mit vier schlanken Passagieren wiegt ein Janus<br />

über 700 Kilogramm – <strong>der</strong> 14-PS-Rollermotor<br />

hat viel Mühe, für angemessenen Vortrieb zu<br />

sorgen. Aus heutiger Sicht hoppelt <strong>der</strong> Janus<br />

zwar regelrecht über die Straßen, aber in diesem<br />

Vergleich wirkt er am komfortabelsten. Auch<br />

dank <strong>der</strong> einzeln aufgehängten Rä<strong>der</strong>, langer<br />

Fe<strong>der</strong>wege und einer guten Fahrwerksab -<br />

stimmung. Dazu hat <strong>der</strong> Doppelkopf noch das<br />

beste Raumangebot. Keiner offeriert mehr<br />

Platz auf so wenig Grundfläche. Testerin Wurl<br />

fasst ihr Urteil dazu süffisant zusammen: „Am<br />

besten knutscht man wohl im Janus – auch,<br />

weil die Hochfrisur <strong>der</strong> Damen dabei immer<br />

perfekt sitzt.“<br />

Vergleich: Wie sie sich fahren<br />

Eigentlich unglaublich, wie kreativ die Autoingenieure<br />

nach dem Krieg waren. Vermutlich<br />

konnten sie später nie wie<strong>der</strong> so unbefangen<br />

mit einem weißen Blatt Papier ihre Arbeit beginnen<br />

wie zu dieser Zeit. Entscheidend auch<br />

die Beschränkung von Rohstoffen und Ressourcen.<br />

Doch Knappheit wird halt mit Kreativität<br />

kompensiert. Und so entstanden Fahrzeuge wie<br />

Isetta, Fuldamobil o<strong>der</strong> Janus: echte Charakterdarsteller<br />

im damaligen Kleinstwagenmarkt.<br />

Der kleine Bayer mit seiner einsamen Fronttür<br />

ist ein gutes Beispiel dafür: Das Querparken haben<br />

eben nicht die Smart-Entwickler in den<br />

90ern, son<strong>der</strong>n die Männer um Signore Rivolta<br />

herum bereits in den 19<strong>50er</strong>n erfunden. Mit<br />

Elektrostarter, richtiger H-Schaltung, einem ordentlichen<br />

Lenkrad und <strong>der</strong> stehenden Pedalerie<br />

ist die Isetta ein richtiges Auto. Nur eben<br />

viel kleiner als beispielsweise die amerikanischen<br />

Straßenkreuzer jenseits des großen<br />

Teichs. Doch davon können die Deutschen wenige<br />

Jahre nach Ende des Kriegs nicht mal träumen.<br />

Aber so eine Isetta ist erreichbar, und<br />

reicht für Vater, Mutter plus Kleinkind dazwischen.<br />

Der Verbrauch liegt bei rund sechs Liter<br />

An<strong>der</strong>s als das Vorbild Dornier Delta hatte<br />

<strong>der</strong> Janus unterschiedliche Radausschnitte.<br />

KAUFBERATUNG<br />

Zündapp Janus<br />

Der symmetrische Aufbau macht Restaurierungen etwas einfacher. Und die<br />

braucht ein Janus auch. Denn fast 60 Jahre hat kein Zündapp unbeschadet<br />

überstanden. Auch die Technik ist weitgehend simpel.<br />

Karosserie<br />

Die größte Schwachstelle zuerst:<br />

Das dünne Blech gibt<br />

sich gern genüsslich dem Rost<br />

hin. Der gesamte Unterboden<br />

ist meist perforiert. Auch die<br />

Türen leiden unter dem Gilb –<br />

beson<strong>der</strong>s die Kanten. Radläufe<br />

und Dämpferaufnahmen<br />

sind ebenfalls meist mindestens<br />

einmal erneuert worden.<br />

Die planen Seitenscheiben<br />

können nachgefertigt werden.<br />

Motor/Getriebe<br />

Der Viertelliter-Antrieb ist genügsam<br />

und Zündapp-typisch<br />

zuverlässig. Zumeist<br />

können<br />

Radaubru<strong>der</strong>: Der<br />

Zweitakter entwickelt<br />

enorme Geräusche.<br />

die Einzelteile<br />

überarbeitet werden.<br />

Gut so, denn eine neue<br />

Kurbelwelle gibt’s beispielsweise<br />

nicht mehr. Das Ziehkeilgetriebe<br />

hakt traditionell,<br />

die zugehörige Welle verschleißt<br />

naturbedingt. Wer<br />

vor dem Schalten immer das<br />

Kupplungspedal ganz durchtritt,<br />

verlängert die Lebensdauer<br />

<strong>der</strong> filigranen<br />

Viergangbox.<br />

Fahrwerk<br />

Für die Gummilager<br />

<strong>der</strong> Achsen gibt<br />

es Reparatursätze,<br />

auch das Lenkritzel wird<br />

nachgefertigt. Und selbst<br />

manche Verbesserung ist erhältlich.<br />

Schwachstelle sind<br />

die Aufnahmen <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>achse.<br />

Abhilfe verschaffen neue<br />

Verstärkungsbleche. Dämpfer<br />

und Fe<strong>der</strong>n unterliegen normalem<br />

Verschleiß. Rostige<br />

Bremsleitungen können durch<br />

Meterware ersetzt, die Bremszylin<strong>der</strong><br />

aufgearbeitet werden.<br />

Innenraum<br />

Genial einfach und einfach genial<br />

– deshalb auch recht leicht<br />

in Eigenregie zu restaurieren.<br />

Der Tortenstück-Tacho mit seinen<br />

Kontrolllämpchen ist kein<br />

Hexenwerk. Auch die<br />

Elektrik ist schlicht gestrickt.<br />

Stilechte Sitzbankbezüge<br />

gibt es beim<br />

Sattler als Meterware.<br />

Ersatzteilsituation<br />

Die Technik des Doppelkopf-Mobils<br />

ist recht<br />

problemlos beschaffbar.<br />

Doch Blechteile und die<br />

Verglasung gibt es kaum.<br />

Abschlussbleche und Radläufe<br />

sind als Reparaturbleche verfügbar.<br />

Das Verstärkungsblech<br />

für den Lenkpunkt wurde<br />

neu aufgelegt. Alles<br />

an<strong>der</strong>e ist simpel<br />

aufgebaut und lässt sich<br />

überarbeiten o<strong>der</strong> ersetzen,<br />

wenn auch teilweise zu heftigen<br />

Preisen. Beispiel Dämpfer:<br />

MARKTWERTE<br />

Verschleißfreudig:<br />

die Aufnahme <strong>der</strong><br />

Vor<strong>der</strong>achse.<br />

Die Überholung kostet etwa<br />

750 Euro, die Rücklichtgläser<br />

werden nachgefertigt – für etwa<br />

120 Euro pro Stück.<br />

Gleichteile: Die Türen<br />

vorn und hinten<br />

sind identisch.<br />

Marktwerte<br />

Eigentlich ist <strong>der</strong> Janus die<br />

bessere Isetta mit mehr Platz<br />

und mehr Komfort. Trotzdem<br />

sind die wenigen erhaltenen<br />

Exemplare günstiger.<br />

Vorausgesetzt,<br />

man findet<br />

eines …<br />

Fazit<br />

Vermutlich haben nur wenige<br />

Hun<strong>der</strong>t Janus die Neuzeit<br />

erlebt. Mancher Teileträger<br />

schlummert vielleicht noch<br />

in einer abgelegenen Scheune.<br />

Eine Komplettrestaurierung<br />

lohnt nur für notorische Selbermacher.<br />

Aber <strong>der</strong> fränkische<br />

Doppelkopf ist von <strong>der</strong> Idee<br />

her absolut einzigartig. Und<br />

deshalb in jedem Fall erhaltenswert.<br />

Der Janus ist noch skurriler als Isetta o<strong>der</strong> Fuldamobil,<br />

hat den meisten Platz und das beste Fahrwerk.<br />

Modelle: Zündapp Janus Baujahr: 1957–58<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 18.000 2: 12.000 3: 8.000 4: 4.000 5: 1.500<br />

Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 21


Titelstory | <strong>50er</strong>-Jahre-Kleinstwagen<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller BMW AG,<br />

München<br />

Elektromaschinenbau<br />

Fulda GmbH<br />

Zündapp Werke<br />

GmbH, Nürnberg<br />

Modell Isetta 250/300 Fuldamobil S7 Janus<br />

Karosserie Motocoupé mit Fronttür und Kunststoffcoupé auf Rohr- Stahlblech mit Bodengruppe<br />

Faltdach, Stahlblech auf rahmen, 2 Türen verschweißt, je eine Front-<br />

Stahlrohrrahmen<br />

und Hecktür<br />

Motor 1-Zyl.-Viertakt, Gebläse- 1-Zyl.-Zweitakt, 1-Zyl.-Zweitakt, gebläsegekühlt,<br />

ohv im Heck Fichtel & Sachs, luftgekühlt gekühlt, Mittelmotor<br />

im Heck *<br />

Hubraum (ccm) 245–298 191 248<br />

Leistung (PS) 12–13 10 14<br />

Getriebe 4-Gang, Schaltung 4-Gang, Mittelschaltung 4-Gang, sequentielle<br />

links vom Fahrer<br />

Schaltung<br />

Antrieb Heck Heck Heck<br />

Fahrwerk vorne Schwingarme, Schrauben- senkrechte Führungsrohre, Kurbellenker, Fe<strong>der</strong>beine,<br />

fe<strong>der</strong>n, Teleskopstoßdämpfer Schraubenfe<strong>der</strong>n, hydr. Schraubenfe<strong>der</strong>n, Stabilisator<br />

Stoßdämpfer<br />

Fahrwerk hinten Starrachse, Viertelelliptikfe<strong>der</strong>, Schwingarm, 3 o<strong>der</strong> 4 Pendelachse, Fe<strong>der</strong>beine,<br />

Teleskopstoßdämpfer Rä<strong>der</strong>, Schraubenfe<strong>der</strong>n, Schraubenfe<strong>der</strong>n, Stabilisator<br />

hydr. Stoßdämpfer<br />

Radstand (mm) 1.500 2.100 1.825<br />

Spurweite v/h (mm) 1.200/520 1.250/400 (Vierrad) 1.115/1.118<br />

L x B x H (mm) 2.355 x 1.380 x 1.340 3.150 x 1.400 x 1.300 2.860 x 1.400 x 1.380<br />

Reifen/Felgen 4.80 x 10 4.40 x 8 4.40 x 12<br />

Bremsen v/h Trommeln, hydraulisch mech. Fußbremse auf Trommeln/Trommeln,<br />

Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong><br />

hydraulisch<br />

Vmax (km/h) 80–85 80–85 80–85<br />

Gewicht leer (kg) 360 300 378<br />

Verbrauch (l/100 km) 4–5 4–5 4–5<br />

Bauzeit 1955–62 1957–69 1958–59<br />

Stückzahl ca. 160.000 ca. 700 plus 701 von NWF 6.902<br />

Neupreis (DM) 2.470–2.750 3.100 (1958) 3.290 (1958)<br />

Club/Weblink Isetta Club e. V., Tel. (02992) Fuldamobil Freundeskreis, Zündapp Janus IG,<br />

15 14, www.isetta-club.de www.fuldamobil.de Tel. (08241) 72 12,<br />

www.zuendapp-janus-ig.de<br />

*<br />

) ab 1965 mit Heinkel-Viertakter, 198 ccm, 10 PS<br />

auf 100 Kilometer – ein aktueller Smart schluckt<br />

deutlich mehr im Stadtverkehr. Wo ist da eigentlich<br />

<strong>der</strong> Fortschritt?<br />

Ganz mo<strong>der</strong>n ist eigentlich das Fuldamobil<br />

konzipiert. Um die mageren zehn PS des Sachs-<br />

Motors auszugleichen, verbessert konsequenter<br />

Leichtbau das Leistungsgewicht: filigraner<br />

Stahlrohrrahmen, dünne Bodenplatten aus<br />

Sperrholz, schnittige Karosserie aus fe<strong>der</strong>leichtem<br />

Kunststoff, dazu ein Mittelmotor – das<br />

klingt wie aus einer Bauanleitung für den Motorsport.<br />

Mit drei o<strong>der</strong> vier Rä<strong>der</strong>n, zwei Türen<br />

und vier zur Schlafstätte umklappbaren Sitzen<br />

wirkt das Fuldamobil mit Armaturenbrett,<br />

Knüppelschaltung und zuletzt sogar einem<br />

200er-Viertaktmotor von Heinkel fast wie ein<br />

ausgewachsenes Auto. Der Fahrkomfort ist<br />

besser als bei <strong>der</strong> Isetta und fast so gut wie<br />

beim Janus. Ausgesprochen schade, dass die<br />

Viergang-Schaltbox sich nur hakelnd betätigen<br />

lässt und <strong>der</strong> Einstieg allenfalls unter etwas artistischen<br />

Verrenkungen gelingt.<br />

Rücken an Rücken über die Straßen<br />

Völlig entspannt entern die Passagiere des Janus<br />

bequem die Sitzbänke vorn wie hinten. Der mittig<br />

angeordnete Antrieb mit daneben liegendem<br />

Kraftstofftank (22 Liter Öl-Benzin-Gemisch im<br />

Verhältnis 1:25) sorgt für eine ideale Gewichtsverteilung.<br />

Dazu kommt ein „richtiges“ Fahrwerk<br />

mit Fe<strong>der</strong>n, Stoßdämpfern und Trommelbremsen<br />

an allen vier Rä<strong>der</strong>n, die sich im beachtlichen<br />

12-Zoll-Format um Fahrbahnkontakt bemühen.<br />

Dank schmaler Dachpfosten ist die Rundumsicht<br />

viel besser als bei Konstruktionen <strong>der</strong> Neuzeit.<br />

Der Sitzkomfort auf den gemütlichen Bänken ist<br />

bestens. Beson<strong>der</strong>s, weil das aufwendige Fahrwerk<br />

die schlechten Straßen von einst regelrecht<br />

glatt bügelt. Lei<strong>der</strong> schafft <strong>der</strong> gebläsegekühlte<br />

Einzylin<strong>der</strong> es nur unter Mühen, die voll beladene<br />

Fuhre halbwegs angemessen zu beschleunigen.<br />

Dazu kommt die mäßige Geräuschdäm-<br />

Fotos: Christian Wimmer<br />

22


Volle Fahrt voraus:<br />

Gute 80 Kilometer pro Stunde mussten<br />

in den <strong>50er</strong>n für die große Fahrt genügen.<br />

mung zwischen den Sitzbänken, die enorme<br />

Lärmbelästigung wird von damaligen Testfahrern<br />

denn auch immer wie<strong>der</strong> bemängelt.<br />

Warum wir die Spaßzwerge lieben<br />

Isetta, Fuldamobil, Janus, alle haben eine bewegte<br />

Vergangenheit als Gebrauchsgegenstand<br />

erlebt und die meisten waren nach wenigen<br />

Jahren schon so verrostet, dass sie bei Sonnenschein<br />

nicht mal mehr einen Schatten warfen.<br />

Ein Fall für Heimwerker: Die simple Technik <strong>der</strong><br />

Zwerge kann problemlos restauriert werden.<br />

Doch die Restauration gelingt auch weniger<br />

geübten Schraubern. Wo nicht viel dran ist, ist<br />

halt auch nicht viel zu basteln. Dazu kommen<br />

das sympathische Kindchenschema, die niedrigen<br />

Betriebskosten und ihre Seltenheit. All das<br />

sorgt bei Liebhabern für Entzücken. Allerdings<br />

wissen die auch, dass die Fahrleistungen <strong>der</strong><br />

Zwerge heute nicht mal mehr reichen, um im<br />

Lkw-Windschatten hinterherzufahren. Rollermobile<br />

machen am meisten Spaß auf kurzen<br />

Ausflügen über einsame Landstraßen.<br />

Die wohl ausgereifteste Konstruktion ist die<br />

in großen Stückzahlen gefertigte Isetta: Die<br />

Knutschkugel wirkt stabil und durchdacht. Auch<br />

<strong>der</strong> Fahrkomfort kann gerade noch überzeugen.<br />

Die Technik ist simpel, aber solide. Das Raumangebot<br />

ist knapp ausreichend, größeres Gepäck<br />

wan<strong>der</strong>t auf einen Gepäckträger am kleinen<br />

Kurzheck. Die Straßenlage ist hoppelig,<br />

doch ausreichend. Der kleine BMW ist ein harmonischer<br />

Mini, <strong>der</strong> Freude bereitet. Weiteres<br />

Plus: Das Faltdach lässt Luft und Sonne in den<br />

kleinen Bayern – da macht die Clubausfahrt im<br />

Sommer gleich noch mal so viel Spaß.<br />

Von einer richtigen Serienfertigung kann man<br />

beim Fuldamobil eigentlich nicht sprechen. Das<br />

erschwert Restaurationen, weil kaum ein Wagen<br />

dem an<strong>der</strong>en gleicht. Es gibt zwar eine rührige<br />

Fanszene, doch ein Werksarchiv mit Produktionsdetails<br />

sucht man vergebens. Bei <strong>der</strong> Sanierung<br />

muss eben improvisiert werden. Aber so haben<br />

es die hessischen Mechaniker ja damals<br />

auch gemacht. Am Fuldamobil gefällt uns die<br />

clevere Grundkonzeption mit innovativen Ideen,<br />

Leichtbau und sportlichen Zutaten. Der S7 wirkt<br />

wie ein geschrumpftes Mittelklasse-Sportcoupé.<br />

Dennoch finden vier Passagiere Platz in <strong>der</strong> kleinen<br />

Hütte. Der Motor schiebt von<br />

hinten. Schade, dass die Gangwechsel<br />

so wi<strong>der</strong>spenstig sind.<br />

Der Zündapp Janus hatte alles,<br />

was ein Rollermobil <strong>der</strong> Zeit<br />

brauchte – und etwas mehr. Die pfiffige Lösung<br />

mit den beiden Türen macht ihn einzigartig in<br />

<strong>der</strong> Autohistorie. Dazu kommt das komfortabelste<br />

Fahrwerk im Vergleich. So weich fe<strong>der</strong>t<br />

keiner über Schlaglöcher. Und mehr Platz bietet<br />

Kleine Autos, große Preise?<br />

Ein Wort übrigens noch zu den genannten Marktpreisen:<br />

Spätestens seit <strong>der</strong> Versteigerung <strong>der</strong> Sammlung<br />

des US-Sammlers Bruce Weimer vor einigen<br />

Monaten herrscht bei vielen Kleinstwagenfreunden<br />

Goldgräberstimmung. Dort wurden beispielsweise<br />

92.000 Dollar für eine Isetta und 51.000 Dollar für<br />

einen Janus erzielt. Diese Preise sind jedoch wohl<br />

auch keiner. Allerdings wirkt auch keiner so müde.<br />

Viel Lärm um nichts – so könnte man die zähen<br />

Fahrleistungen treffend zusammenfassen.<br />

Das – und <strong>der</strong> vergleichsweise hohe Preis – waren<br />

wohl auch die Gründe dafür, dass <strong>der</strong> griechische<br />

Gott Janus nach gerade zwei Jahren<br />

Bauzeit für das schnelle Ende aller automobilen<br />

Pläne <strong>der</strong> Nürnberger Zweiradschmiede steht.<br />

Die Qual <strong>der</strong> Wahl<br />

Welchen nehmen? Wir würden den Janus wählen,<br />

wegen seiner skurrilen Form. Die Isetta lieben<br />

wir wegen des Cabrio-Feelings und das bildhübsche<br />

Fuldamobil überzeugt mit dem Gesamtpaket.<br />

Stefan Viktor<br />

Wir danken <strong>der</strong> Familie Honold, aus <strong>der</strong>en Oldtimersammlung<br />

alle drei Rollermobile stammen. Ihre<br />

Ausstellung kann besichtigt werden in 91729 Haundorf,<br />

Brand 27.<br />

eher dem Verkaufsgeschick des Auktionshauses und<br />

<strong>der</strong> Bekanntheit des Besitzers zuzuschreiben als einem<br />

tatsächlichen Marktwert. Im Grunde genommen<br />

ist es ja ohnehin so, dass jedes Liebhaberfahrzeug<br />

das kostet, was es dem potenziellen Käufer wert ist.<br />

Das kann <strong>der</strong> durchschnittliche Marktwert sein –<br />

o<strong>der</strong> eben deutlich mehr o<strong>der</strong> weniger.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 23


Titelstory | Trends & Marktwerte<br />

Spaßzwerge <strong>der</strong> <strong>50er</strong>– bis 70er-Jahre<br />

Aktuelle Markttrends, präsentiert von<br />

Halwart Schra<strong>der</strong> und <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong><br />

Kleinst, aber feinst<br />

Besitzer von Kleinstmobilen sind es gewohnt, dass man über ihre Vehikel Witze reißt. Aber keine hämischen<br />

o<strong>der</strong> verletzenden. Denn kleinen Wesen – egal ob Kin<strong>der</strong>n, Hunden, Katzen o<strong>der</strong> Rollermobilen –<br />

begegnet <strong>der</strong> erwachsene Mensch allgemein mit Wohlwollen. Alltagstauglich sind die Zwerge mittlerweile<br />

nicht mehr, dafür aber meist richtig gute Wertanlagen. Und Spaß bereiten sie auch noch.<br />

Im Sommer 1976 genoss ich zum ersten Mal<br />

das Vergnügen, von einem Isetta-Fahrer mitgenommen<br />

zu werden. Zwei Überraschungen<br />

blieben in meiner Erinnerung: einmal, dass<br />

beim Schließen <strong>der</strong> Tür diese nicht, wie ich befürchtet<br />

hatte, meine Kniescheiben zertrümmerte,<br />

und zum Zweiten, dass alle Verkehrsteilnehmer<br />

uns durchaus respektvoll wahrnahmen<br />

und sich so verhielten, wie es Paragraf 1 <strong>der</strong><br />

Straßenverkehrsordnung gebot. Ich war darauf<br />

gefasst gewesen, dass man uns wie ein lästiges<br />

Insekt irgendwo zerquetschen würde. Eine Befürchtung,<br />

die ich Jahrzehnte später dann aber<br />

doch einmal hatte. Und zwar am Lenkrad eines<br />

Smart bei Sauwetter auf <strong>der</strong> Autobahn. Da gehört<br />

ein Auto von zwergenhaften Ausmaßen<br />

auch nicht hin, wie ich inzwischen weiß.<br />

An Beliebtheit hat es den lieben Kleinen nie<br />

gefehlt, und die PS- und Hubraumzwerge <strong>der</strong><br />

Nachkriegsjahre bilden längst eine Elite im zunehmenden<br />

Kreis <strong>der</strong> spezialisierten Sammler<br />

Anlage-<br />

Zwerg<br />

Marktwert<br />

(Zustand 3–2):<br />

12.700–<br />

19.000 €<br />

Messerschmitt/FMR KR 200<br />

URIGER MOTORRADERSATZ MIT DACH<br />

Der „Karo“ ist wohl <strong>der</strong> Stereotyp des <strong>50er</strong>-Jahre-Rollermobils und eines<br />

<strong>der</strong> begehrtesten Kultmobile <strong>der</strong> Wirtschaftswun<strong>der</strong>zeit. Fritz Fend tat sich<br />

Anfang <strong>der</strong> <strong>50er</strong>-Jahre mit dem ehemaligen Flugzeugbauer Messerschmitt<br />

zusammen, <strong>der</strong> nach dem Krieg keine Flugzeuge mehr bauen durfte. Der<br />

Karo sah ein wenig aus wie eine Flugzeugkanzel auf Rä<strong>der</strong>n, die beiden<br />

Passagiere saßen hintereinan<strong>der</strong>, gelenkt wurde über eine Lenkstange<br />

wie beim Motorrad. Als Antrieb diente zunächst ein 175 Kubikzentimeter<br />

kleiner Zweizylin<strong>der</strong> mit neun PS, während <strong>der</strong> KR 200 aus 191 Kubik -<br />

zentimetern immerhin 10,2 PS mobilisierte, was für etwa 90 Kilometer<br />

pro Stunde Spitze sorgte. Mit einem Preis von nur 2.550 DM war <strong>der</strong><br />

Karo ein großer Erfolg, insgesamt entstanden in neun Produk tions jahren<br />

etwa 60.000 Exemplare des skurrilen Flitzers.<br />

Modell: Messerschmitt/FMR KR 200, Motor/Getriebe: 1-Zyl.-Zweitakt, 191 ccm Hubraum, 4-Gang, Leistung: 10,2 PS, Fahrleistungen: 90 km/h, Bauzeit: 1953–64,<br />

Neupreis: 2.100–2.600 DM, Club: Messerschmitt Club Deutschland e. V., Tel. 0170 874 89 01, www.messerschmitt-club-deutschland.de<br />

Foto: Jörn-M. Müller-Neuhaus, Dacheket, AlfvanBeem/CommonsMedia<br />

24


Alltags-<br />

Zwerg<br />

Marktwert<br />

(Zustand 3–2):<br />

6.600–<br />

9.900 €<br />

Halwart<br />

Schra<strong>der</strong><br />

DER OLDTIMER-<br />

EXPERTE<br />

Halwart Schra<strong>der</strong>, einer <strong>der</strong><br />

profiliertesten deutschen<br />

Motorjournalisten, leitete<br />

seit 1974 die erste deutsche<br />

Old timerzeitschrift überhaupt, die „Automobil Chronik“.<br />

Heute arbeitet er für den Marktwertespezialist Schwacke.<br />

und Jäger. Für top gepflegte o<strong>der</strong> spitzenmäßig<br />

restaurierte Exemplare werden hohe Preise verlangt<br />

und gezahlt, denn bei Liebhaber-Fahrzeugen<br />

geht es nicht nach Kilogramm o<strong>der</strong> Höchstgeschwindigkeit.<br />

Dennoch sind auch für schmale<br />

Budgets heute nach wie vor interessante<br />

Wirtschaftswun<strong>der</strong>-Kleinstmobile zu bekommen,<br />

vor allem im benachbarten Ausland. Zwar<br />

haben sechsstellige Dollarbeträge für einen Messerschmitt-Kabinenroller<br />

und ähnliche Fahrzeuge<br />

zuweilen für schockierende Schlagzeilen gesorgt,<br />

doch dabei handelte es sich meist um<br />

Transaktionen in <strong>der</strong> US-Auktionsszene, wo sich<br />

unendlich viele närrische Spekulanten tummeln<br />

... die überbieten sich schon einmal aus Gründen<br />

des Prestiges bis in die Unendlichkeit des texanisch-kalifornischen<br />

Universums, ohne dass <strong>der</strong><br />

Markt dadurch wirklich in Unordnung gerät.<br />

Ein Treffen <strong>der</strong> Kleinsten zu besuchen, verheißt<br />

gute Laune pur. Erlebnisreich ist eine Exkursion<br />

durch die Vielfalt <strong>der</strong> technischen Beson<strong>der</strong>heiten,<br />

<strong>der</strong> oft frappierenden Antworten<br />

auf antriebsmechanische Fragen und <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Konzepte optimaler Raumnutzung.<br />

Jedes Fabrikat, jedes Modell offenbart ein<br />

Stück individueller Genialität. Man erkennt,<br />

dass die meisten dieser Autos in einer Zeit entstanden<br />

sind, die durch Genügsamkeit und Entbehrung<br />

gekennzeichnet war und in <strong>der</strong> pfiffige<br />

Patentlösungen ebenso wichtig waren wie<br />

chromreiche „Power and Glory“ in <strong>der</strong> oberen<br />

Etage <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>erblühenden Autowun<strong>der</strong>welt.<br />

Halwart Schra<strong>der</strong><br />

Honda N360/N400/N600, 1966–73<br />

MODERNER WINZLING MIT ALLTAGSQUALITÄTEN<br />

Die ersten Pkw, die Honda in Deutschland zum<br />

Verkauf anbot, waren <strong>der</strong> Sportwagen S800 sowie<br />

die Kleinstwagen N360 und N600. Während <strong>der</strong><br />

Sportwagen weltweit Furore machte, waren die<br />

„Kei-Cars“ <strong>der</strong> N-Baureihe weniger spektakulär,<br />

aber erfolgreicher: Zwischen 1966 und 1973<br />

entstanden über eine Million Exemplare<br />

dieser Winzlinge. Die Motoren basierten<br />

auf dem bewährten Zweizylin<strong>der</strong>-Twin <strong>der</strong><br />

CB-Motorrad-Baureihe und beeindruckten<br />

mit hoher Leistungsausbeute und Dreh -<br />

freude. Mit Frontantrieb, variablem Kof ferraum<br />

dank umklappbarer Rücksitze und vor<strong>der</strong>en<br />

Scheibenbremsen war <strong>der</strong> N600 mehr als „up to<br />

date“. Er wurde seinerzeit gerne<br />

für Besitzer des alten Führerscheins Klasse<br />

IV auf 250 Kubikzentimeter gedrosselt,<br />

an <strong>der</strong>erseits aber auch für Bergrennen eingesetzt,<br />

weil er so leicht und leistungs fähig war.<br />

Modell: Honda N360/400/600, Motor/Getriebe: 2-Zyl.-Reihe, Hubraum: 354–599 ccm, 4-Gang o<strong>der</strong> Automatik, Leistung:<br />

27–42 PS, Fahrleistungen: 110–130 km/h, Bauzeit: 1966–73, Stückzahl: ca. 1 Mio., Neupreis: 4.894 DM (N 600),<br />

Club: kein deutscher Club bekannt, Info unter www.hondan600.net<br />

Peel P 50<br />

URIGER MOTORRADERSATZ MIT DACH<br />

Was den Deutschen die Brütsch Mopetta ist, war<br />

den Briten <strong>der</strong> Peel P 50: ein einsitziges Mobil mit<br />

einem Mopedmotor, das aussieht wie aus dem<br />

Kin<strong>der</strong>karussell entlaufen. Mit einer Länge von 1,34<br />

Metern und 62 Kilogramm Leergewicht gilt er als<br />

kleinstes Automobil <strong>der</strong> Welt. Der Mopedmotor<br />

quetscht etwa vier PS aus 50 Kubikzentimeter Hub -<br />

raum und bringt den Winzling auf etwa 70 Kilometer<br />

pro Stunde Topspeed. Vermutlich fühlt man sich aber<br />

schon bei 50 Sachen wie Michael Schuhmacher bei<br />

Vollgas! Zwischen 1961 und 1963 sind etwa 120<br />

Exemplare für je 199 britische Pfund Verkaufspreis<br />

entstanden, von denen etwa 40 heute noch<br />

existieren sollen. Doch <strong>der</strong> größte Witz: Seit 2011<br />

Spar-<br />

Zwerg<br />

Marktwert<br />

(Zustand 3–2):<br />

3.900–<br />

6.000 €<br />

Exoten-<br />

Zwerg<br />

Marktwert<br />

(Zustand 3–2):<br />

6.600–<br />

10.000 €<br />

wird <strong>der</strong> Peel P50 als Leichtkraftfahrzeug mit EUweiter<br />

Zulassung wie<strong>der</strong> gebaut … und zwar mit<br />

einem Elektromotor o<strong>der</strong> einem 50-ccm-Viertakter!<br />

Modell: Peel P 50, Motor/Getriebe: 1-Zyl.-Zweitakt, 50 ccm Hubraum, 3-Gang, Leistung: 4 PS, Fahrleistungen: 70 km/h,<br />

Gewicht: 62 kg, Bauzeit: 1961–63, Neupreis: 199 britische Pfund, Hersteller: Peel Engineering, ww.peelengineering.co.uk,<br />

Club: Peel P 50 Enthusiasts Club, www.rigsofrods.com/threads/52479-Peel-P50-Enthusiasts-Club<br />

Glas Goggomobil<br />

GERNEGROSS MIT KULTCHARAKTER<br />

Im Gegensatz zu den ähnlich teuren Klassenkollegen wie Janus o<strong>der</strong><br />

Fuldamobil wirkt das Goggomobil wie ein richtiges Auto. Und genau das<br />

machte den Zwerg so erfolgreich: mit 250 bis 400 Kubikzentimeter<br />

Hubraum und 13 bis 20 PS war er zwar nicht schneller als die Kon -<br />

kurrenz, bot aber mehr Platz und wirkte einfach „erwachsener“ als ein<br />

Rollermobil. Neben <strong>der</strong> etwas knubbeligen und vor allem innen etwas<br />

spartanisch wirkenden Limousine gab es ein bildhübsches kleines<br />

Coupé mit einem komfortablen elektromagnetischen Viergang-Vorwähl -<br />

getriebe (optional für die Limousine), mit dem man den kleinen Luxus<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftswun<strong>der</strong>zeit genoss. Lange war das Goggo für viele Besitzer<br />

des alten Führerscheins <strong>der</strong> Klasse IV das Fahrzeug <strong>der</strong> Wahl, heute<br />

genießen Liebhaber aller Altersklassen den symphatischen Zwerg.<br />

Modell: Glas Goggomobil, Motor/Getriebe: 2-Zyl.-Zweitakt, 247–395 ccm Hubraum, 4-Gang, Leistung: 13,2–20 PS, Fahrleistungen: 785–100 km/h, Bauzeit: 1955–69,<br />

Neupreis: 3.097 DM (1958), Club: Glas Automobilclub Int., Tel. (089) 129 26 49, www.glasclub.org<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 25


Titelstory | Trends & Marktwerte<br />

MARKTPREISE UND –TRENDS Rollermobile und Kleinstwagen <strong>der</strong> <strong>50er</strong>– bis 70er-Jahre<br />

Marke Modell Motor ccm Bj. von bis Euro, Zust. 3–2 Trend<br />

Abarth (I) 500 Elaborazione GT R-2 479 57 63 13.500–20.000 <br />

595 R-2 594 63 71 13.500–20.000 <br />

595 S R-2 594 63 71 15.000–22.800 <br />

695 R-2 690 64 66 15.000–22.800 <br />

695 SS R-2 690 64 71 16.800–25.000 <br />

695 Assetto Corsa R-2 690 64 71 20.000–30.000 <br />

Aero (CS) 500 (10 HP) M-1 499 29 33 10.500–16.200 <br />

662 (18 HP) R-2 662 31 34 13.000–19.800 <br />

Minor R-2 615 45 50 5.800–9.900 <br />

Austin (GB) Seven Saloon R-4 747 22 34 7.200–11.000 <br />

Seven Chummy R-4 747 22 29 9.800–14.900 <br />

Seven Swallow R-4 747 29 32 12.000–18.000 <br />

Seven Ulster R-4 747 29 32 17.000–25.000 <br />

Seven Opal Cabrio R-4 747 33 39 8.500–13.000 <br />

Seven Nippy Roadster R-4 747 34 37 11.600–17.700 <br />

Seven Ruby R-4 747 34 39 7.800–12.000 <br />

Autobianchi (I)Bianchina 500 Trasformabile R-2 479 57 59 9.000–13.500 <br />

Bianchina 110 DB R-2 499 60 69 7.900–12.000 <br />

Bianchina 110 DB Convertible R-2 499 60 69 9.200–14.000 <br />

Bianchina 110 DB Panorama R-2 499 60 70 7.900–12.000 <br />

Bianchina 110 DB 4-posti R-2 499 62 69 6.100–9.400 <br />

Bianchina 110 DB Giardiniera R-2 499 70 77 7.100–10.900 <br />

AWS (D) Shopper R-2 248 53 54 4.900–7.500 <br />

Berkeley (GB) 322/328 Sports R-2 322/328 56 58 7.200–11.000 <br />

492 Sports R-2 492 57 59 8.300–12.500 <br />

B95/B105 Sports R-2 692 59 61 9.300–13.700 <br />

BMW (D) 3/15 PS/Dixi Cabrio R-4 748 27 32 15.000–22.500 <br />

3/15 PS/Dixi Roadster (Ihle) R-4 748 27 32 22.000–35.000 <br />

3/15 PS/Dixi Limousine R-4 748 27 32 12.800–18.900 <br />

3/15 PS/Dixi Tourer R-4 748 27 32 16.000–23.000 <br />

Isetta 250 M-1 245 55 62 10.000–15.000 <br />

Isetta 350 M-1 298 55 62 10.000–15.000 <br />

600 B-2 582 57 59 11.500–17.600 <br />

Bond (GB) Minicar M-1 122/248 49 66 5.900–8.900 <br />

Minicar B Twin V-2 246 62 66 5.300–8.600 <br />

Brütsch (D) 200 M-1 191 54 56 11.000–15.800 <br />

Champion (D) 250 M-1 248 48 51 10.000–15.000 <br />

400 R-2 398 51 56 9.000–13.500 <br />

Fiat (I) 500 A Topolino R-4 569 36 48 11.000–16.500 <br />

500 A Furgonico R-4 569 37 48 9.400–14.000 <br />

500 B Topolino R-4 569 48 49 9.900–15.000 <br />

500 B Giardiniera R-4 569 48 49 12.000–18.000 <br />

500 C Topolino R-4 569 49 55 9.900–15.000 <br />

500 C Giardiniera R-4 569 49 52 12.000–18.000 <br />

500 C Belve<strong>der</strong>e R-4 569 51 55 12.600–18.900 <br />

600 R-4 633 55 60 5.200–8.000 <br />

600 Jolly R-4 633 59 60 16.500–24.700 <br />

600 Multipla R-4 633 56 60 11.600–17.000 <br />

600 D R-4 767 60 69 5.200–8.000 <br />

600 D Multipla R-4 767 60 69 11.600–17.000 <br />

Nuova 500 R-2 479 57 60 8.200–12.400 <br />

Nouva 500 Sport R-2 479 58 60 8.500–12.800 <br />

500 D R-2 499 60 65 7.300–11.000 <br />

500 F R-2 499 65 75 7.300–11.000 <br />

500 L(usso) R-2 499 68 75 7.300–11.000 <br />

500 R R-2 594 72 75 7.100–10.700 <br />

500 Giardiniera R-2 499 60 75 7.800–11.900 <br />

500 Jolly R-2 499 65 72 16.800–25.000 <br />

126 B-2 643 72 83 2.500–4.000 <br />

Fuldamobil (F) Kabine M-1 200 54 60 8.000–12.000 <br />

Giannini (I) 500 TV/500 TVS R-2 498 60 72 8.700–13.000 <br />

590 GT/GTS R-2 586 63 72 10.000–15.000 <br />

Glas (D) Goggomobil T 250 R-2 247 55 69 6.400–9.700 <br />

Goggomobil T 300 R-2 296 55 65 6.600–9.900 <br />

Goggomobil T 400 R-2 395 57 67 6.600–10.000 <br />

Goggomobil TS 250 Coupé R-2 247 57 69 8.200–12.500 <br />

Goggomobil TS 300 Coupé R-2 296 57 65 8.200–12.500 <br />

Goggomobil TS 400 Coupé R-2 395 57 67 9.200–13.800 <br />

Goliath (D) Pionier Dreirad M-1 198 31 34 6.600–10.000 <br />

GP 700 R-2 688 50 57 5.000–7.700 <br />

Marke Modell Motor ccm Bj. von bis Euro, Zust. 3–2 Trend<br />

Gutbrod (D) Superior R-2 593 50 52 5.500–8.200 <br />

Hanomag (D) 2/10 PS Kommissbrot CabrioM-1 502 25 28 15.800–23.500 <br />

2/10 PS Kommissbrot CoupéM-1 502 25 28 14.700–22.000 <br />

Hansa (D) 400/500 R-2 396/494 33 34 11.300–17.000 <br />

Heinkel (D) Kabine 175/200 M-1 174/198/204 56 58 10.200–15.500 <br />

Honda (J) N 360/N 400/N 600 R-2 354/402/599 68 73 3.900–6.000 <br />

Inter (F) auto scooter M-1 174 53 56 10.200–15.500 <br />

Iso (I) Isetta M-1 198 53 57 10.000–15.000 <br />

Julien (F) MM5, MM7 M-1 325/368 47 49 9.000–14.000 <br />

Kleinschnittger (D) F 125 M-1 125 50 54 8.000–13.000 <br />

Kroboth (D) Dreirad M-1 196 54 56 8.000–13.000 <br />

Lloyd (D) LP 300 R-2 293 50 53 5.200–8.000 <br />

LC 300 Coupé R-2 293 51 53 6.600–9.800 <br />

LS 300 Kombi R-2 293 51 53 6.500–9.700 <br />

LT 500 Bus R-2 386 52 55 8.000–13.000 <br />

LP 400 R-2 386 53 57 5.100–7.900 <br />

LS 400 Kombi R-2 386 53 57 5.900–8.900 <br />

LC 400 Cabriolimousine R-2 386 55 57 6.600–10.000 <br />

LP 250 R-2 248 56 57 4.500–7.000 <br />

Maico (D) 500 R-2 452 56 58 8.400–12.500 <br />

Messerschmitt/FMR (D) KR 175 M-1 174 53 55 12.700–19.000 <br />

KR 200 M-1 198 55 56 12.700–19.000 <br />

FMR KR 200 M-1 198 57 64 12.700–19.000 <br />

FMR KR 201 Roadster M-1 198 57 64 15.000–22.500 <br />

FMR 500 Tiger Roadster R-2 498 58 61 27.000–40.000 <br />

Mochet (F) Velocar M-1 123/174/348 51 58 9.900–14.700 <br />

Nobel (IR/GB) 200 (Fuldamobil S7 Lizenz) M-1 198 59 62 6.500–9.700 <br />

NSU (D) Prinz I bis III R-2 583 58 62 6.000–9.000 <br />

Peel (GB) P 50 M-1 49 62 64 6.600–10.000 <br />

Trident M-1 49 65 66 7.300–11.000 <br />

Reliant (GB) Regent Threewheeler M-1 249 47 52 8.300–12500 <br />

Regal Threewheeler R-2 598/701 53 61 8.500–13.000 <br />

Rosengart (F) LR2/LR4 Coupé R-4 747 28 34 7.300–11.000 <br />

LR2/LR4 Roadster R-4 747 28 34 8.500–13.000 <br />

LR44/LR47 R-4 747 33 35 6.000–9.600 <br />

LR49 R-4 747 33 35 8.100–12.200 <br />

Rovin (F) D1/D2 M-1 258 51 58 7.100–10.800 <br />

Scootacar (GB)200 M-1 197 57 65 6.400–9.600 <br />

Siata (I) Amica 400 R-2 398 53 55 7.300–11.000 <br />

Amica 600 R-4 633 56 59 8.500–13.000 <br />

Simca (F) 5 Cabriolimousine R-4 569 36 48 9.500–14.500 <br />

5 Limousine R-4 569 36 48 8.500–13.000 <br />

5 Kombi R-4 569 36 48 10.000–15.000 <br />

6 Cabriolimousine R-4 569 48 51 9.200–13.900 <br />

6 Limousine R-4 569 48 51 9.000–13.600 <br />

Spatz (D) Victoria M-1 198 56 58 9.700–14.800 <br />

Steyr (A) 500 Cabriolimousine B-2 493 57 59 7.300–11.000 <br />

500 D B-2 493 59 69 7.000–10.500 <br />

500 DL/D1 B-2 493 59 62 7.300–11.000 <br />

700 C/E Kombi B-2 643 60 69 7.000–10.200 <br />

650 T B-2 643 62 69 10.000–15.000 <br />

650 TR B-2 660 62 65 12.400–18.800 <br />

650 TR II B-2 660 65 69 15.400–20.000 <br />

500 B-2 493 69 74 6.600–10.000 <br />

500 S B-2 493 68 62 6.900–10.500 <br />

126 B-2 643 74 75 2.500–3.900 <br />

Trabant (DDR) P 50 Limousine R-2 498 58 62 3.300–5.000 <br />

P 50 Universal Kombi R-2 498 58 62 3.400–5.200 <br />

P 60 Limousine R-2 594 62 64 3.100–4.900 <br />

P 60 Universal Kombi R-2 594 63 65 3.300–5.000 <br />

601 Limousine R-2 594 64 90 3.000–4.700 <br />

601 Universal Kombi R-2 594 65 90 3.000–4.700 <br />

601 NVA Kübelwagen R-2 594 70 89 3.600–5.600 <br />

601 Tramp R-2 594 70 90 3.600–5.600 <br />

Trojan (GB) 200 (Lizenz Heinkel) M-1 198 62 66 5.900–9.000 <br />

Vespa (F) 400 R-2 394 56 61 6.600–10.000 <br />

Velorex (CS) Oskar R-2 248 48 58 6.100–9.300 <br />

Oskar R-2 248 58 73 5.600–8.500 <br />

Voisin (F) Biscooter M-1 125 50 54 6.600–10.000 <br />

Zündapp (D) Janus 250 M-1 248 57 58 9.700–14.700 <br />

26


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Porträt | Lada Niva<br />

Lada<br />

Niva<br />

Der letzte bis<br />

heute gebaute<br />

Oldtimer?<br />

Seit 40 Jahren über Stock und Stein<br />

Manche Geländewagen werden seit Jahrzehnten ohne große Än<strong>der</strong>ungen gebaut.<br />

So durfte neben Landrover und dem Mercedes G-Modell auch <strong>der</strong> Niva über Jahrzehnte<br />

optisch nahezu unverän<strong>der</strong>t abseits <strong>der</strong> Straßen seinen Weg suchen. Zudem ist <strong>der</strong> Lada im<br />

Vergleich ein echtes Schnäppchen. Doch die Qualität ist lei<strong>der</strong> allzu oft recht lie<strong>der</strong>lich.<br />

28


Autos sind auch nur Menschen. Stimmt<br />

die These, ist <strong>der</strong> Lada Niva mit heute<br />

41 Jahren Bauzeit gerade im besten<br />

Mannesalter. Die ersten Prototypen liefen nämlich<br />

bereits 1973. Und doch erleidet <strong>der</strong> schwermütige<br />

Russe meist schon nach wenigen Lebensjahren<br />

eine heftige Midlife-Crisis. Väterchen<br />

Rost schlägt oft erbarmungslos zu. Und auch die<br />

sonstigen Qualitäten sind eher durchwachsen.<br />

Seine Karriere beginnt eigentlich Ende <strong>der</strong><br />

1960er-Jahre im neuen Autowerk VAZ in Stawropol.<br />

Die Kooperation mit Fiat startet mit einem<br />

Lizenzbau des Modells 124. Der italienische<br />

Kommunistenführer Palmiro Togliatti wird<br />

Namenspatron und von nun an heißt die Stadt<br />

mit <strong>der</strong> größten Automobilfabrik <strong>der</strong> Welt Togliatti<br />

(später Togliattigrad). Das Riesenwerk<br />

funktioniert etwa so: Auf <strong>der</strong> einen Seite kommt<br />

Eisenerz auf Schienen hinein und am an<strong>der</strong>en<br />

Ende rollen fertige Fahrzeuge vom Band. In mäßiger<br />

Qualität. Dazwischen wird von <strong>der</strong> Normschraube<br />

über Sitzbezüge bis zur Verglasung<br />

fast alles selbst gemacht.<br />

Niva – ein Auto für ganze Kerle<br />

Ende 1975 werden die ersten Serienexemplare<br />

des geländegängigen Niva in Togliatti gebaut.<br />

Im kubischen Design, als Dreitürer mit selbsttragen<strong>der</strong><br />

Karosserie, wirkt die Liebste (Lada)<br />

fürs Feld (Niva) wie ein aufgebockter Kompakt-<br />

Personenkraftwagen. Gut 3,7 Meter lang, vier<br />

Sitzplätze und ein Kofferraum, dessen Heckklappe<br />

nur von innen per Zuggriff links im Fond entriegelt<br />

werden kann. 982 Liter Stauvolumen bietet<br />

das etwas zerklüftete Gepäckabteil – wenn<br />

die Rückbank umgelegt ist. An den Enden schützen<br />

zwei grobe Aluprofile das Blech. Unter <strong>der</strong><br />

nach vorn klappenden Motorhaube werkelt ein<br />

1,6-Liter-Vierzylin<strong>der</strong>, <strong>der</strong> nominell 76 PS Leistung<br />

entwickeln soll. Doch die gebotenen Fahrleistungen<br />

sind eher bescheiden. Auch <strong>der</strong> Rest<br />

<strong>der</strong> Technik ist von simpler Natur: Vorn einzeln<br />

aufgehängte Rä<strong>der</strong> mit langen Fe<strong>der</strong>wegen, hinten<br />

Starrachse, permanenter Allradantrieb mit<br />

zweistufigem Verteilergetriebe und zuschaltba-<br />

Bitte nur mit<br />

Wun<strong>der</strong>baum: Das<br />

robuste Plastik-Interieur<br />

riecht arg nach billigen<br />

Kunststoffen.<br />

Frischer Aufschnitt: Bei uns heißt <strong>der</strong> offene<br />

Sonnenanbeter Lada Niva California.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 29


Porträt | Lada Niva<br />

KAUFBERATUNG<br />

Lada Niva<br />

Rai<strong>der</strong> heißt jetzt Twix – sonst än<strong>der</strong>t sich nix. Das gilt auch für den Niva, <strong>der</strong><br />

auch 4x4 und Taiga heißt. Sonst hat sich wenig geän<strong>der</strong>t. Das erleichtert die<br />

Ersatzteileversorgung. Und die braucht <strong>der</strong> Lada nach wenigen Jahren.<br />

Karosserie<br />

Russen-Roster – so könnte man<br />

etwas spöttisch schreiben. Der<br />

Niva gammelt eigentlich schon<br />

auf dem langen Transport von<br />

Togliatti nach Deutschland. Die<br />

Händler spendieren ihm seit<br />

ein paar Jahren vor Auslieferung<br />

eine Hohlraumversiegelung<br />

und Innenkotflügel. Das<br />

hilft etwas, <strong>der</strong> Gilb nagt dennoch.<br />

Betroffen:<br />

Frontblech,<br />

Fahrwerk: Die Gelenke<br />

leiden Offroad<br />

im Zeitraffer.<br />

Scheinwerfertöpfe,<br />

Motorhaube<br />

und -träger, Radläufe, Unterboden,<br />

Schweller, Achsaufnahmen,<br />

Tür kanten. Auch die<br />

Stahlqualität unterlag heftigen<br />

Schwankungen.<br />

Motor/Getriebe<br />

Beides prinzipiell unkaputtbar.<br />

Regelmäßige Ölwechsel allerspätestens<br />

nach 10.000 Kilometern<br />

vorausgesetzt. Achtung:<br />

Die Steuerkette sollte alle<br />

100.000 Kilometer erneuert<br />

werden. Der<br />

Antrieb verliert<br />

chronisch Schmierstoff.<br />

Und die Zahnrä<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Getriebe<br />

verzeihen harten Geländeeinsatz<br />

nicht. Weiterer<br />

Schwachpunkt: Die Elektrik.<br />

Es ist zwar nicht viel drin<br />

im Niva – doch korrodierte<br />

Steckverbindungen gehören<br />

zum Alltag.<br />

Fahrwerk<br />

Wie alle Geländegänger leidet<br />

auch <strong>der</strong> Niva abseits befestigter<br />

Straßen im Zeitraffer. Betroffen<br />

sind die Kugelbolzen an<br />

<strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>achse, Radlager und<br />

sämtliche Gelenke (beson<strong>der</strong>s<br />

Kreuzgelenke <strong>der</strong> Kardanwelle).<br />

Die Lenkung hat von Haus<br />

aus schon Spiel, das im Alter<br />

naturgemäß größer wird. Die<br />

Bremsen erfüllen die<br />

gesetzlichen Vorgaben<br />

– mehr auch nicht.<br />

Innenraum<br />

Wer sich an die ersten koreanischen<br />

Autos und ihren Geruch<br />

erinnert, <strong>der</strong> weiß, wie Ladas<br />

noch heute riechen.<br />

Die billigen Kunststoffe<br />

verströmen eine Duftmischung<br />

aus Kläranlage<br />

und einem Wäschekorb<br />

voll schmutziger Sportsocken.<br />

Die Materialien sind billigst,<br />

das Plastik knackt im<br />

Fahrbetrieb und reißt oft ein.<br />

Die Sitze sind eher atmungspassiv,<br />

bis die Bezüge<br />

durchgescheuert<br />

sind und <strong>der</strong><br />

Schaum stoff etwas Luftaustausch<br />

bietet.<br />

Ersatzteilsituation<br />

Der langen Bauzeit sei dank:<br />

Es gibt nichts, was es nicht<br />

MARKTWERTE<br />

Rost: Die Nahtstellen<br />

<strong>der</strong> Karosse neigen<br />

zum Gilb.<br />

gibt. Und dazu auch noch zu<br />

erstaunlich günstigen Preisen,<br />

Das spiegelt lei<strong>der</strong> oft auch die<br />

mangelnde Qualität <strong>der</strong> Teile<br />

wi<strong>der</strong>. Weiterer Vorteil: Der Gebraucht-<br />

und Zubehörmarkt ist<br />

ebenfalls gut. Lada-Manko:<br />

Das Händlernetz ist im Westen<br />

arg ausgedünnt.<br />

Meist kann <strong>der</strong><br />

Cockpit: Billige Materialien,<br />

dafür nahezu<br />

unverwüstlich.<br />

Importeur in<br />

Buxtehude bei<br />

Hamburg weiterhelfen.<br />

Fazit<br />

Es gibt ihn noch als Neuwagen<br />

für gut 10.000 Euro, Grauimporte<br />

sind noch rund zwei Riesen<br />

billiger. Nach fünf Jahren<br />

ist meist eine Sanierung fällig,<br />

die lohnt sich deshalb nur für<br />

Überzeugungstäter. Dennoch:<br />

Die „Liebste“ wird von den<br />

Fans geliebt, weil sie so einfach<br />

ist. Die Technik ist antiquiert<br />

– doch ein Niva kommt<br />

immer noch durch, wenn mo<strong>der</strong>ne<br />

SUV schon längst die<br />

Rä<strong>der</strong> gestreckt haben.<br />

Lada Niva<br />

Frühe Lada Niva sind fast nicht mehr existent, und die<br />

wenigen Überlebenden sind preiswert.<br />

Modelle: Lada Niva (2121) Baujahr: seit 1976<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: keine Nennung 2: 3.000–4.000 3: 1.200–2.500<br />

4: 400–600 5: ein Kasten Bier Quelle: EurotaxSchwacke/IC<br />

rer Differenzialsperre in <strong>der</strong> Mitte. Der Niva hat<br />

keinen klassischen Leiterrahmen – dennoch<br />

taugt er ganz ausgezeichnet fürs Gelände. Seine<br />

beachtliche Steigfähigkeit liegt bei 58 Prozent.<br />

Auch 65 Zentimeter tiefe Gewässer durchfährt<br />

er problemlos. Und die meisten Russen kippen<br />

schneller ein Glas Wodka, als ein Niva am Hang<br />

umfällt – erst ab 48 Grad Seitenneigung wird es<br />

gefährlich. Ganz klischeehafter Russe, ist <strong>der</strong> Lada<br />

trinkfest wie ein Schnapsbrenner: In <strong>der</strong> Stadt<br />

und auf dem Feld konsumiert er locker 16 Liter<br />

Kraftstoff, die seit dem Facelift 1995 durch einen<br />

Solex-Vergaser zu einem zündfähigen Gemisch<br />

aufbereitet werden. Da ist ein 42-Liter-Tank<br />

schnell zu klein. Etwas genügsamer im Energieverbrauch<br />

sind die Peugeot-Diesel mit 69 PS, die<br />

von 1999 bis 2007 angeboten werden. Wer im<br />

wahrsten Sinne Gas geben will im Niva, wählt<br />

eine <strong>der</strong> beim Importeur umgerüsteten Autogas-<br />

Versionen und tankt für die Hälfte. Seit Baujahr<br />

2008 erfüllt <strong>der</strong> angebotene Benziner immerhin<br />

die Schadstoffnorm Euro 3 und Hydrostößel ersparen<br />

die Ventilspiel-Einstellung.<br />

Vor vier Jahren brachte eine sehr kleine Modellpflege<br />

Detailverbesserungen wie größere<br />

Blinker. 2011 dann eine kleine Revolution: Seitdem<br />

übernimmt eine Bosch-Multipoint-Einspritzanlage<br />

die Gemischaufbereitung (Euro 5).<br />

Dennoch wird <strong>der</strong> Niva dadurch nicht zum<br />

Spritknauser. Rund 13 Liter sind es im Kurzstreckenbetrieb<br />

immer noch, die alle 100 Kilometer<br />

fällig sind. Der überarbeitete Vierzylin<strong>der</strong>motor<br />

schöpft nun aus 1,7 Liter Hubraum 83 PS. Im<br />

selben Jahr zieht auch eine mo<strong>der</strong>ne Antiblockierbremse<br />

(ABS) neben das Reserverad unter<br />

<strong>der</strong> Motorhaube ein. Neben dem klassischen<br />

Niva mit drei Türen gibt es seit 1985 auch ein<br />

Cabriolet, bei uns California genannt, und eine<br />

verlängerte Version mit wahlweise zwei o<strong>der</strong><br />

vier Türen plus Heckklappe seit dem Jahr 1993.<br />

Offroad fast unschlagbar<br />

Mit drei Schlüsseln und einem Transpon<strong>der</strong> für<br />

die nachgerüstete Wegfahrsperre in <strong>der</strong> Hand<br />

gehen wir zu unserem Testwagen, einen Niva<br />

4x4, wie <strong>der</strong> heutige Taiga noch 2008 bei uns<br />

heißt. Zum Öffnen reicht ein simpler Einbartschlüssel,<br />

auch fürs links <strong>der</strong> Lenksäule angeordnete<br />

Zündschloss kann ein weiteres einseitig<br />

gezacktes Stück Blech nur in eine Richtung eingesteckt<br />

werden. Nach dem Motorstart poltert<br />

es aus dem Maschinenabteil. Erster Gang, und<br />

<strong>der</strong> Niva setzt sich unter Getöse in Bewegung.<br />

Der Antrieb schüttelt sich lärmend, die mechanischen<br />

Geräusche <strong>der</strong> im Untergrund grummelnden<br />

Zahnrä<strong>der</strong> sind enorm, klappernde<br />

Klappen und knarzende Kunststoffe im Interieur,<br />

dazu die grobstolligen Allterrain-Reifen auf hartem<br />

Asphalt – ginge es nach <strong>der</strong> deutschen Arbeitsplatz-Schutzverordnung,<br />

Niva-Insassen<br />

müssten ab einem Tempo von 30 Kilometern<br />

pro Stunde Gehörschutz tragen.<br />

Die Lenkung des kargen Kraxlers ist sehr indirekt<br />

und gefühllos abgestimmt. Erschwerend<br />

für den Lada-Lenker kommt hinzu, dass ein zu<br />

großes Lenkungsspiel schon ab Werk serienmä-<br />

Fotos: Stefan Viktor, first_generation/CommonsMedia<br />

30


Dafür wurde er gebaut: Die Domäne des<br />

Russen ist abseits <strong>der</strong> Wege. Hier bewährt<br />

sich die simple Technik bestens.<br />

ßig ist. Der Sitzkomfort reicht für Fahrer bis gut<br />

1,80 Meter. Das weiche Gestühl bietet jedoch<br />

kaum Seitenhalt und wirkt auch neu irgendwie<br />

schon durchgesessen. Auf die Fondplätze passen<br />

durchschnittlich gewachsene Mitteleuropäer<br />

gerade noch so. Allerdings gibt es hinten nicht<br />

mal Kopfstützen. Auf <strong>der</strong> Straße wippt <strong>der</strong> Russe<br />

nach Bodenwellen heftig nach. In schnellen Kurven<br />

ist die Seitenneigung fast schon bedenklich.<br />

Das liegt an <strong>der</strong> weichen Fahrwerksabstimmung,<br />

die allerdings<br />

in schwerem Gelände<br />

durchaus so etwas wie Restkomfort<br />

bietet.<br />

Glasklar: Nivas Bestimmung liegt jenseits fester<br />

Straßen. Neben dem dürren Schalthebel<br />

liegt noch ein kürzerer für die Untersetzung und<br />

einer für die Differenzialsperre. Sind alle Hebel<br />

aktiviert, wühlt sich <strong>der</strong> Kantling offroad auch<br />

durch dicksten Morast und Schlamm. Zwar jault<br />

dann <strong>der</strong> schwache Vierzylin<strong>der</strong> noch erbärmlicher,<br />

doch am Ende erklimmt Lada auch die<br />

höchsten Höhen mit Gebrüll.<br />

Fazit<br />

Der Niva ist ein automobiler Anachronismus,<br />

<strong>der</strong> robust und unbeirrt auch im schwierigsten<br />

Gelände seine Bahnen zieht. Bis heute kommt<br />

Elektronik? Nein, danke: Sie findet sich lediglich<br />

bei dem neueren Modell mit Bosch-Einspritzung.<br />

er ohne Schnickschnack aus: ESP o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

elektronische Helferlein wie Spurhalteassistent<br />

o<strong>der</strong> Kollisionswarner gibt es nicht. Und genau<br />

das macht wohl den Charme eines Lada Niva<br />

aus. Und sollte er wirklich mal stehen bleiben,<br />

kann je<strong>der</strong> Dorfschmied ihn mit Hammer, Zange,<br />

Englän<strong>der</strong>, einer Rolle Blumendraht und<br />

Kontaktspray wie<strong>der</strong> zum Laufen bringen. Frühe<br />

Exemplare hätten längst ein H-Kennzeichen<br />

– wenn es noch welche gäbe. Väterchen Rost<br />

hat die kargen Kraxler von <strong>der</strong> Wolga längst<br />

gnadenlos dahingerafft. Aber: Es gibt ihn heute<br />

noch mit null Kilometern auf <strong>der</strong> Uhr – beim<br />

Lada-Händler. Doch wer jetzt einen neuen Oldtimer<br />

kaufen will, muss sich beeilen. Denn: Die<br />

Tage des Taiga sind gezählt: Im kommenden<br />

Jahr wollen die Eurokraten in Brüssel kein Auge<br />

mehr zudrücken. Und das bedeutet das jähe Ende<br />

für den ruppigen Russen, <strong>der</strong> sich den Segnungen<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Autoentwicklung so lange<br />

erfolgreich entziehen konnte. Stefan Viktor<br />

Wir danken dem Autohaus Spies in Heilbronn, von<br />

dem unser Test-Lada Niva 4x4 stammt.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

AwtoWAS, Togliatti, Russland<br />

Modell Lada Niva (auch Taiga, 4x4, Modell 2121)<br />

Karosserie selbsttragend, 3 Türen<br />

Motor<br />

4-Zyl.-Reihe, ohv, wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 1.568–1.690/Diesel: 1.905<br />

Leistung (PS) 76–83, Diesel: 69 PS<br />

Getriebe<br />

4-Gang mit Zwischengetriebe<br />

Antrieb<br />

permanenter Allradantrieb<br />

Fahrwerk vorne Querlenker, Teleskopdämpfer, Schraubenfe<strong>der</strong>n<br />

Fahrwerk hinten Blattfe<strong>der</strong>, Teleskopdämpfer, Schraubenfe<strong>der</strong>n<br />

Bremsen v/h Scheiben/Trommeln<br />

Radstand (mm) 2.200–2.700<br />

Spurweite (mm) 1.440/1.420<br />

Maße L x B x H (mm) 3.720–4.240 x 1.680 x 1.640<br />

Leergewicht (kg) 1.150–1.390<br />

Vmax (km/h) 130–140<br />

Verbrauch (l/100 km) 10–15<br />

Bauzeit seit 1976<br />

Neupreis (DM/Euro) 15.600 (DM, 1979)/11.250 (Euro, 2014)<br />

Club<br />

lada-niva.ig.de<br />

Trinkt wie ein Kosake: Die Vierzylin<strong>der</strong> sind nicht<br />

beson<strong>der</strong>s kräftig, dafür aber trinkfest und haltbar.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 31


Rarität | Peugeot 202 Berline<br />

Art-déco-Schönheit aus Frankreich<br />

Der Stromlinien-Löwe<br />

Scheinwerfer unter <strong>der</strong> Motorhaube? Und sie zeigen sich trotzdem – durch den Kühlergrill.<br />

Nicht nur dieser optische Clou ist charakteristisch für den Peugeot 202. Der kleine Löwe<br />

zeugt auch vom Mut und <strong>der</strong> Kreativität, sich komplett dem Zeitgeist zu unterwerfen.<br />

Peugeot<br />

202<br />

Wenn Friedhelm Bei <strong>der</strong> Kellen mal wie<strong>der</strong><br />

in seinen schwarzen Peugeot 202<br />

steigt und durch das Osnabrücker<br />

Land fährt, ist ihm die Aufmerksamkeit am Straßenrand<br />

gewiss. Kaum einer <strong>der</strong> staunenden Beobachter<br />

hat je auch nur ein vergleichbares Auto<br />

gesehen. Und keiner würde glauben, dass Konstruktion<br />

und Design schon fast 80 Jahre alt sind.<br />

1938 folgte <strong>der</strong> 202 als dritter und kleinster Vertreter<br />

einer Fahrzeugreihe, die schon 1935 mit<br />

den größeren Modellen 402 und 302 ihren Anfang<br />

genommen hatte. Ganzstahlkarosserie war<br />

das neue Zauberwort, denn die Ära <strong>der</strong> Coach-<br />

Bauweise – ein Holzunterbau mit angesetzten<br />

Kotflügeln und Trittbrettern auf einem Rahmen<br />

– näherte sich in Europa ihrem Ende. Doch damit<br />

nicht genug: Die Ingenieure entdeckten zudem<br />

die Stromlinienform für ihre Zwecke.<br />

Diese kombinierten die Designer vor allem in<br />

Frankreich und Italien mit kunstvollen Applikationen<br />

und Accessoires – ganz im Stil des Art déco<br />

<strong>der</strong> 1930er-Jahre. Kaum eine Marke ging dabei<br />

so weit wie Peugeot, die ihre gesamte Modellpalette<br />

stromlinienförmig verpackte. So linste<br />

<strong>der</strong> Peugeot 202 mit seinen Hauptscheinwerfern<br />

durch den Kühlergrill wie durch eine Jalousie.<br />

Von <strong>der</strong> rund anlaufenden Schnauze schwang<br />

sich das trittbrettlose Blechkleid aus einem Guss,<br />

bis es am Heck in einem leichten Bogen, <strong>der</strong> von<br />

den vollständig verkleideten Kotflügeln aufgenommen<br />

wurde, auslief. Waren die größeren Modelle<br />

<strong>der</strong> Gallier noch eher Luxusfahrzeuge für<br />

eine betuchtere Klientel, so sollte Peugeots ein-<br />

Avantgardistischer<br />

Franzose<br />

Eigentümer<br />

Friedhelm Bei <strong>der</strong> Kellen<br />

Meyerhofweg 17<br />

49086 Osnabrück<br />

32


Raffiniert: Der Tankstutzen<br />

versteckt sich hinter <strong>der</strong><br />

Chromblende am Reserverad.<br />

Wie<strong>der</strong> heil: Nach einem leichten Auffahrunfall waren die Reserveradauf -<br />

nahme eingedellt und <strong>der</strong> linke Kotflügel verbogen. Kostenpunkt: 20.000 Euro.<br />

Mo<strong>der</strong>n: Der Peugeot 202<br />

verfügt über eine Ganzstahlkarosserie,<br />

die ein<br />

stromlinienförmiges<br />

Blechkleid ziert.<br />

zige eigenständige Entwicklung in <strong>der</strong> unteren<br />

Mittelklasse Fuß fassen. Größentechnisch reihte<br />

sich <strong>der</strong> 202 zwischen Opel Kadett und Olympia<br />

ein. Da es in Frankreich bis dato nichts Vergleichbares<br />

gab, sollte er in etwa in die Rolle des „französischen<br />

Käfers“ schlüpfen.<br />

Nur eine futuristische Verpackung? Keineswegs,<br />

auch technisch war <strong>der</strong> 202 ein hochmo<strong>der</strong>nes<br />

Automobil: Eine Zwölf-Volt-Anlage versorgte<br />

ihn mit Strom und <strong>der</strong> wassergekühlte Reihenvierzylin<strong>der</strong><br />

war nicht mehr nach dem bisher<br />

üblichen Thermosyphonprinzip konstruiert, bei<br />

dem das Kühlwasser einzig über den Temperaturunterschied<br />

und den Dichtegradienten in Bewegung<br />

gehalten wurde,<br />

son<strong>der</strong>n verfügte bereits<br />

über eine Wasserpumpe. An<br />

an<strong>der</strong>er Stelle zeigte sich allerdings<br />

noch traditioneller<br />

Motorenbau, <strong>der</strong> heute Instandsetzungen aufwendig<br />

werden lässt. Die hohlen Pleuellager waren<br />

mit Weichmetall ausgegossen. Der Elektroingenieur<br />

Friedhelm Bei <strong>der</strong> Kellen kennt sich damit<br />

inzwischen aus, da er den Motor komplett<br />

überholen musste – und auf Kurioses stieß: Die<br />

Kolben, die sich heute in seinem 202 bewegen,<br />

stammen aus einem 1982er-VW Polo 1,2 Liter.<br />

„Die teuer gekauften Nachbauten <strong>der</strong> Originalkolben<br />

aus Frankreich musste ich auf Anweisung<br />

meines Instandsetzers zurückschicken, weil die<br />

nichts taugten“, erzählt er. Die Buchsen mussten<br />

Die teuren Kolbennachbauten taugten nichts, <strong>der</strong><br />

Instandsetzer bediente sich bei einem VW Polo.<br />

zwar ausgeschliffen werden, passten aber bis auf<br />

einen hun<strong>der</strong>tstel Millimeter.<br />

Auch das Fahrwerk war auf <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Zeit<br />

und stützte einen Tiefbettrahmen über Blattfe<strong>der</strong>n<br />

ab. Vorne lag eine Querblattfe<strong>der</strong>, während<br />

an <strong>der</strong> starren Hinterachse zwei Viertelelliptik-<br />

Pfiffig: Drückt man auf<br />

die Hupe, gibt sie einen<br />

Laut – dreht man sie,<br />

schalten sich die Scheinwerfer<br />

ein.<br />

Fotos: Bodo Wistinghausen<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 33


Rarität | Peugeot 202 Berline<br />

Kunstvoll: Auf den Hinterradver -<br />

kleidungen zeigt sich <strong>der</strong> stilisierte<br />

Löwenkopf mit wallen<strong>der</strong> Mähne.<br />

fe<strong>der</strong>n verbaut waren. Die Konstruktion auf<br />

dem eigens entwickelten Stahlblechprofil erlaubte<br />

es in Verbindung mit <strong>der</strong> Einzelrad -<br />

aufhängung, Motor und Kühler sehr tief in den<br />

Rahmen einzulassen. Mit <strong>der</strong> vorne unter <strong>der</strong><br />

Haube angebrachten Batterie sowie den<br />

Scheinwerfern wurde so die starke Neigung des<br />

Frontgrills erst möglich. Mit einem Leergewicht<br />

von rund 835 Kilogramm schaffte es <strong>der</strong> 30 PS<br />

starke Motor tatsächlich, den Löwen bis auf<br />

Tempo 100 zu beschleunigen. Dafür musste ein<br />

recht simples Dreiganggetriebe reichen, das nur<br />

in den oberen beiden Stufen synchronisiert war.<br />

Dass Getriebe und Differenzial noch gut in<br />

Schuss waren, freute den Peugeot-Freund sehr.<br />

Die beweglichen Rä<strong>der</strong> dieser Getriebe bestanden<br />

aus einer speziellen Bronzelegierung und<br />

benötigten beson<strong>der</strong>e Pflege. Für die Schmierung<br />

waren spezielle Pflanzenöle erfor<strong>der</strong>lich,<br />

die keinesfalls mit herkömmlichen Mineralölen<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

gemischt werden durften – was bei Peugeot<br />

noch bis in die 70er-Jahre Usus war. Einzig bei<br />

<strong>der</strong> Verzögerung setzten die Franzosen völlig<br />

auf Althergebrachtes: Die Seilzugbremsen waren<br />

nicht nur recht überschaubar in <strong>der</strong> Wirkung,<br />

sie sind heute kaum so einzustellen, dass<br />

sie dauerhaft gleichmäßig ansprechen – was<br />

Unpraktisch: Um an den Kofferraum zu gelangen,<br />

muss die Rücksitzlehne ausgebaut werden.<br />

Hersteller<br />

Peugeot, Sochaux, Frankreich<br />

Modell<br />

202 Berline<br />

Karosserie Ganzstahl auf Tiefbettrahmen<br />

Motor<br />

4-Zyl.-Reihe, 4-Takt, wassergekühlt, vorne längs eingebaut, einfacher Solex-Vergaser, hängende<br />

Ventile über Stoßstangen/Kipphebel, seitliche Nockenwelle über Kette angetrieben (OHV)<br />

Hubraum (ccm) 1.133<br />

Leistung (PS) 30 bei 4.000 U/min<br />

Getriebe<br />

3-Gang, 1. Gang unsynchronisiert<br />

Fahrwerk vorne Einzelradaufhängung mit unten liegen<strong>der</strong> Querblattfe<strong>der</strong>, obere Dreieckslenker<br />

Fahrwerk hinten starre Hinterachse mit Viertelelliptikfe<strong>der</strong>n, Schubstreben<br />

Bremsen v/h Trommeln/Trommeln über Seilzug<br />

Reifen 155 x 400<br />

Tief hinter dem Kühler:<br />

Radstand (mm) 2.450<br />

Dem Reihenvierer<br />

Spurweite v/h (mm) 1.150/1.180<br />

sieht man den<br />

Maße L x B x H (mm) 4.110 x 1.500 x 1.500<br />

Leergewicht (kg) 835<br />

Ursprung<br />

Vmax (km/h) 100<br />

in den 30er-<br />

Verbrauch (l/100 km) 7–8,5<br />

Jahren<br />

Bauzeit 1938–49*<br />

nicht an.<br />

Neupreis (F) k. A.<br />

Stückzahl 104.126<br />

Link<br />

www.vorkriegs-peugeot.de<br />

* 1942–46: kriegsbedingte Unterbrechung<br />

beim TÜV für Diskussionsstoff sorgt. Erst kurz<br />

vor Produktionsende erhielt <strong>der</strong> 202 ein hydraulisches<br />

System.<br />

Auch <strong>der</strong> Innenraum des Löwen bot diverse<br />

Beson<strong>der</strong>heiten: Die bequemen Sitze versprühten<br />

Wohnzimmer-Flair und das Cockpit gefiel<br />

mit Kunstfertigkeit und Raffinesse. Der in den<br />

<strong>50er</strong>-Jahren nachträglich installierte Blinker verfügte<br />

über eine Abstellfunktion: Eine spieluhrartige<br />

Mechanik am Hebel schaltete den Blinker<br />

aus, wenn die Zeit abgelaufen war. Serienmäßige<br />

Winker waren erst in den späteren Baureihen zu<br />

haben. Die Hupe an <strong>der</strong> Lenkradnabe diente<br />

durch Drehen statt Drücken gleichzeitig als<br />

Lichtschalter, und für den Scheibenwischer gab<br />

es einen separaten Hebel,<br />

falls <strong>der</strong> Motor einmal ausfiel.<br />

Das zentrale Multifunktionsinstrument<br />

hatte neben<br />

Tankanzeige und Spannungsmesser<br />

auch eine kleine Uhr. Ebenfalls<br />

luxuriös war das große Stahlschiebedach, unpraktisch<br />

hingegen, dass <strong>der</strong> kleine Kofferraum<br />

nur von innen erreichbar war, wofür die Passagiere<br />

die Rücksitzlehne entfernen mussten. Nur<br />

eine Sache ärgert Friedhelm Bei <strong>der</strong> Kellen<br />

heute: Das hintere Kennzeichen malten die<br />

Franzosen auf eine von innen beleuchtete<br />

Glasplatte – hier blieb <strong>der</strong> TÜV unerbittlich, sodass<br />

<strong>der</strong> Osnabrücker einen Einsatz fertigen<br />

lassen musste, <strong>der</strong> den Vorschriften entsprach.<br />

Applaus für den kleinen Löwen<br />

Ob Limousine, Cabrio o<strong>der</strong> Lieferwagen: Bei<br />

<strong>der</strong> Kundschaft kam <strong>der</strong> avantgardistische kleine<br />

Peugeot seinerzeit so gut an, dass er – mit<br />

einer kriegsbedingten Produktionsunterbrechung<br />

zwischen 1942 und 1946 – den Zweiten<br />

Weltkrieg überdauerte. Bis zu seiner Einstellung<br />

drei Jahre später rühmte er sich sogar als das<br />

einzige Modell <strong>der</strong> Gallier. Obwohl die Nachkriegsfertigung<br />

von außen unverän<strong>der</strong>t daherkam,<br />

sorgten kleine Abweichungen in den Blechen<br />

dafür, dass späte Modelle nicht als Teil -<br />

träger für die Vorkriegsexemplare herhalten<br />

konnten – wie <strong>der</strong> Osnabrücker bereits selbst<br />

feststellen musste, als er sich ein Schlachtfahrzeug<br />

von 1948 besorgt hatte.<br />

Fast 140.000 Exemplare des kleinen Erfolgs-<br />

Löwen verließen das Werk in Sochaux, von denen<br />

bis heute nur ein Bruchteil überlebt hat.<br />

Und in Deutschland, wo <strong>der</strong> Peugeot 202 nie<br />

offiziell verkauft wurde, gilt er umso mehr als<br />

Rarität.<br />

Bodo Wistinghausen<br />

34


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80797 München<br />

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Porträt | Opel Senator A, Opel Monza A<br />

Oberklasse-Trumpf aus Rüsselsheim<br />

Germany’ s last<br />

Der seriöse Senator und <strong>der</strong><br />

sportive Monza waren die bis<br />

heute letzten Versuche <strong>der</strong><br />

Rüsselsheimer, in <strong>der</strong> Ober -<br />

klasse Fuß zu fassen. Das gelang<br />

nicht wirklich, aber heute<br />

sind die 1978 präsentierten<br />

Oberklasse-Opel begehrte und<br />

unkomplizierte Youngtimer.<br />

Opel und die Oberklasse, das war seit<br />

den 70er-Jahren ein schwieriges Kapitel.<br />

Während die Rüsselsheimer bis zur<br />

gehobenen Mittelklasse immer erfolgreich waren,<br />

wurden we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Commodore noch die<br />

zweite KAD-Baureihe so richtig geliebt. Die<br />

großen Limousinen von Opel – das Triumvirat<br />

Kapitän, Admiral und Diplomat – fristeten da<br />

schon ein eher belächeltes Nischendasein, wie<br />

Relikte aus längst vergangenen Zeiten. Ende<br />

<strong>der</strong> 1970er-Jahre deutete eigentlich nichts darauf<br />

hin, dass sich das än<strong>der</strong>n könnte. Die Zeit<br />

war eher vertrackt für die Autokonzerne, die<br />

erste Ölkrise noch frisch im Gedächtnis. Die<br />

Aufbruchsstimmung in Richtung schneller<br />

und stärker hatte einen Dämpfer bekommen.<br />

Das Gespenst <strong>der</strong> Vernunft ging um, obwohl<br />

die Kunden durchaus nach mehr Leistung<br />

und mehr Komfort bei neuen Automobilen<br />

verlangten.<br />

Als Opel die Nachfolger <strong>der</strong> behäbigen Großdampfer<br />

aus <strong>der</strong> KAD-Reihe vorstellte, war das<br />

auf den ersten Blick für die Autowelt keine große<br />

Sache: Dem heute als Corporate Design bekannten<br />

und bei Opel schon seit Jahren gepflegten<br />

Vorgehen folgend, war <strong>der</strong> viertürige Sena-<br />

36


Top Opel<br />

Opel<br />

Senator &<br />

Monza<br />

Günstige<br />

Oberklasse-<br />

Youngtimer<br />

tor optisch eine vergrößerte Variante des ein<br />

Jahr zuvor eingeführten Rekord E.<br />

Nichts Beson<strong>der</strong>es also aus Rüsselsheim, wäre<br />

da nicht <strong>der</strong> zweite Neuzugang in <strong>der</strong> Rüsselsheimer<br />

Oberklasse gewesen: Opel stellte<br />

dem Senator mit dem Monza-Coupé einen echten<br />

Hingucker zur Seite. Die niedrige Gürtellinie<br />

und das schnittige Fastback versprachen Dynamik<br />

und die große Heckklappe mit dem darunter<br />

liegenden üppigen Stauraum und den umklappbaren<br />

Rücksitzlehnen machte den Flitzer<br />

dann auch noch familien- und urlaubstauglich:<br />

Der Monza war 1978 tatsächlich ein Auto, wie<br />

Opels Anspruch: Beim Fahrkomfort<br />

etwas besser zu sein als die Konkurrenz.<br />

es hierzulande kein zweites gab. Zum ersten<br />

Mal paarten sich die von Opel erwarteten Tugenden<br />

wie Vernunft, Zuverlässigkeit und vergleichsweise<br />

niedrige Anschaffungspreise mit<br />

einer auffälligen und fast extravaganten Linienführung.<br />

In diesem Glanz durfte sich auch <strong>der</strong><br />

optisch weniger glamouröse Senator sonnen,<br />

<strong>der</strong> mit dem markant kurzen Heck und <strong>der</strong> abfallenden<br />

Kofferraumlinie immerhin ein wenig<br />

von <strong>der</strong> Dynamik des Coupés profitieren sollte.<br />

Das gelang auch, zumindest bei den durchaus<br />

überzeugenden Fahrleistungen. Zwar war <strong>der</strong><br />

Motor ein alter Grauguss-Bekannter aus dem<br />

Admiral, aber <strong>der</strong> Drei-Liter-Einspritzer<br />

mit 180 PS machte die großen Opel zu<br />

den schnellen Vertretern im damaligen<br />

Verkehr. Neben dem guten cW-Wert lag<br />

das auch an einem vergleichsweise niedrigen<br />

Gewicht. Natürlich hatte die Fachpresse<br />

wie immer etwas zu nörgeln an einem Auto, das<br />

schon in <strong>der</strong> Überschrift eines zeitgenössischen<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 37


Porträt | Opel Senator A, Opel Monza A<br />

KAUFBERATUNG<br />

Opel Senator A, Monza A<br />

Die zeitgenössische Fachpresse warf den seinerzeit größten<br />

Opel-Modellen eine schlechte Verarbeitung im Vergleich zur<br />

Premiumkonkurrenz vor. Heute darf das getrost ein wenig relativiert<br />

werden, auch wenn es durchaus Prekäres über Monza<br />

und Senator zu berichten gibt.<br />

Karosserie<br />

Wer hätte das gedacht: Rost ist ein<br />

gravierendes Problem <strong>der</strong> Oberklasse-<br />

Opel. Das beginnt mit den vor<strong>der</strong>en<br />

Fe<strong>der</strong>domen, von denen dann in aller<br />

Regel auch die Innenkotflügel angesteckt<br />

sind. Am Übergang in den Wasserkasten<br />

geht es nach<br />

hinten weiter mit den<br />

Schwachstellen: die<br />

Schloßträger zu den<br />

Scheinwerfern hin.<br />

neuralgischen Stellen.<br />

Im Motorraum vermittelt<br />

<strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Schlossträger<br />

am Übergang zu den Scheinwerfern<br />

einen ersten Eindruck, <strong>der</strong> hinter den<br />

Lampentöpfen verifiziert werden sollte.<br />

Dazu sind die Scheinwerfer zu entfernen.<br />

Idealerweise werden gleich die –<br />

verschraubten – Kotflügel abgebaut,<br />

um den Bereich von Lampentopf bis<br />

zur A-Säule zu überprüfen. Beson<strong>der</strong>e<br />

Beachtung verlangen die Schiebedächer.<br />

Bei <strong>der</strong> A1-Serie kommt es mitunter<br />

sogar zu Glattflächenkaries neben<br />

<strong>der</strong> Öffnung im Dach selbst. Beson<strong>der</strong>s<br />

beim Monza sind die Abläufe<br />

zu kontrollieren. Über Schläuche laufen<br />

sie durch die Hohlräume <strong>der</strong> hinteren<br />

Kotflügel. Löst sich eine Durchführung,<br />

bleibt das Wasser in den Endspitzen.<br />

Die schwere Heckklappe arbeitet in<br />

den Aufhängungen und rutscht über<br />

die Jahre nach unten. Erkennbar ist die<br />

Folge <strong>der</strong> Schwerkraft daran, dass sich<br />

ein Daumen zwischen Karosserie<br />

und Klappe schieben lässt. Sieht<br />

nicht schön aus, ist aber in <strong>der</strong><br />

Regel völlig folgenlos und dazu<br />

unabdingbar. Lästiger ist da die<br />

Alterung <strong>der</strong> Teleskopdämpfer.<br />

Häufiges Utensil von Monza-Fahrern<br />

ist ein Besenstiel im Kofferraum,<br />

um die Klappe oben zu halten.<br />

Motor und Getriebe<br />

Opel-Motoren galten immer als vorbildlich<br />

langlebig und unkompliziert<br />

– da gibt es hier keine Ausnahme.<br />

Die frühen Modelle, beson<strong>der</strong>s beim<br />

3,0 E, sollen auf drastische Vollgasfahrten<br />

mit thermischen Problemen<br />

wegen unterdimensionierter Wasserpumpen<br />

reagiert haben. Außerdem<br />

sollen hier gebrochene Kurbelwellen<br />

aufgetreten sein. Dem Vortrieb zu<br />

schaffen machten aber eher so<br />

unerfreuliche Probleme wie<br />

durchgerostete Tanks. Die letzten<br />

Modelle sind mit geregeltem Kat<br />

sogar umweltzonentauglich.<br />

Fahrwerk und Bremsen<br />

Die Bremsscheiben sind unterdimensioniert,<br />

entsprechend wird die Bremskraft<br />

als etwas schwach eingestuft.<br />

Ansonsten sind die Bremsen unkompliziert.<br />

In den letzten Modellen gab es<br />

ABS, das macht die Technik natürlich<br />

für Bastler komplizierter. Das hintere<br />

Fahrwerk war das Aushängeschild und<br />

ist heute eine Problemstelle: Die un -<br />

teren Fe<strong>der</strong>teller an den Dreiecksschwingen<br />

gammeln gerne von unten<br />

durch. Die Leitungen <strong>der</strong> Servolenkung<br />

liegen auf dem Träger im Motorraum<br />

und damit oft in <strong>der</strong> Feuchtigkeit.<br />

Sie rosten beson<strong>der</strong>s gerne im<br />

Bereich unter <strong>der</strong> Batterie durch.<br />

Innenraum und Elektrik<br />

Beson<strong>der</strong>s bei den A2-Modellen sorgt<br />

UV-Licht im Normalfall für gerissene<br />

Armaturenbretter. Dafür weisen die<br />

Polster nur selten gravierende Schäden<br />

auf, einzig bei den Recarositzen<br />

kommen durchgescheuerte Kanten<br />

schon mal vor. Die Kabel<br />

für Zentralverriegelung<br />

Totalschaden: Die<br />

Fe<strong>der</strong>beindome<br />

sind rostanfällig.<br />

und Fensterheber gehen<br />

ziemlich ungeschützt<br />

durch die Türscharniere und sind<br />

durch die Bewegung oft abgescheuert<br />

o<strong>der</strong> geknickt. Mit einem quietschenden<br />

Heizungslüfter deutet sich zumeist<br />

ein beginnen<strong>der</strong> Schaden an, <strong>der</strong><br />

nicht durch Nachschmieren behoben<br />

werden kann. Wird <strong>der</strong> Wärmetauscher<br />

nicht warm, genügt es oft, den Teil<br />

durchzuspülen, weil nur die Poren verstopft<br />

sind. Dazu müssen die Schläuche<br />

an <strong>der</strong> Durchführung<br />

vom Motorraum<br />

gelöst und dann mit<br />

einem Gartenschlauch<br />

mit Wasser durchgepustet werden.<br />

Hilft das nicht, ist <strong>der</strong> Wärmetauscher<br />

kaputt. Zur Reparatur muss das komplette<br />

Armaturenbrett ausgebaut werden.<br />

Etwas an<strong>der</strong>s sieht es bei Klimaanlagen<br />

aus, hier ist <strong>der</strong> Wärmetauscher<br />

im Motorraum verbaut. Die<br />

Schweinwerfer-Reinigungsanlagen<br />

sind häufig in <strong>der</strong> Mechanik verharzt –<br />

eine Fummelei, aber harmlos.<br />

MARKTWERTE<br />

Verrostete Endspitzen<br />

verbergen sich<br />

oft unter Blenden.<br />

Die hinteren Dreieckslenker<br />

rosten<br />

von innen durch.<br />

Fazit und Ersatzteile<br />

Die Alltagseigenschaften <strong>der</strong><br />

großen Opel sind exzellent. Je<br />

höher die Motorisierung, desto<br />

beliebter sind die Modelle. Die<br />

Vierzylin<strong>der</strong> waren schon früher selten<br />

und sind heute rar, weil die Motoren<br />

oft für Kadett-C-Umbauten verwendet<br />

wurden. Die Teilelage ist wegen <strong>der</strong> geringen<br />

Stückzahlen eher schlecht. Das<br />

betrifft neben den Karosserieblechen<br />

teilweise auch die Technik. Es gab, mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> Motoren, nur sehr begrenzt<br />

Gleichteile zu an<strong>der</strong>en Modellen.<br />

Rar sind etwa hintere Bremsscheiben<br />

und für den Monza sogar Auspuffanlagen,<br />

die beim Übergang in den<br />

Endtopf rosten. Ersatz gibt es von Spezialunternehmen,<br />

die aus Edelstahl<br />

Nachfertigungen anbieten. Auch getönte<br />

Windschutzscheiben mit Antenne<br />

sind schlecht zu bekommen. Es gibt<br />

auch keine Dichtungsgummis mehr<br />

dafür. Durchgerostete Tanks können<br />

beim Senator durch die kleineren<br />

Tanks vom Rekord E ersetzt werden,<br />

beim Monza passt <strong>der</strong> Tank vom Omega<br />

Caravan. Auch zwischen den Modellreihen<br />

A1 und A2 sind nicht alle<br />

Teile kompatibel, zudem gab es noch<br />

eine Zwitterserie mit A2-Motoren im<br />

alten Kleid (A1-Karosserie und Interieur).<br />

Außer Technik gibt es bei Opel<br />

so gut wie gar keine Neuteile mehr.<br />

Daher ist <strong>der</strong> Kontakt zu einem Club<br />

fast unerlässlich, da hier regelmäßig<br />

Gebrauchtteile angeboten werden.<br />

Außerdem gibt es zumindest vereinzelt<br />

Nachfertigungen, etwa von<br />

Bremsscheiben. „Monza-Guru“<br />

Dirk Lating hat<br />

einen abschließenden Tipp:<br />

„Bei <strong>der</strong> Suche nach einem guten<br />

Fahrzeug sollten die einfachen Ausstattungen<br />

im Fokus stehen. Erfahrungsgemäß<br />

haben die Käufer, die sich etwa<br />

den Senator CD leisten konnten, ihre<br />

Autos weniger liebevoll gepflegt als <strong>der</strong><br />

„Emporkömmling“, <strong>der</strong> sich seinen<br />

Traum vom großen Opel zusammensparen<br />

musste. Außerdem blieben diese<br />

Fahrzeuge länger im Erstbesitz und<br />

entgingen häufiger dem Verheizen jugendlicher<br />

Gebrauchtwagenkäufer.“<br />

Opel Senator A, Monza A<br />

Gute Senator und Monza sind mittlerweile keine Superschnäppchen<br />

mehr. Größere Reparaturen o<strong>der</strong> gar eine Restaurierung<br />

lohnen wirtschaftlich nicht, deshalb gilt: Das bessere Auto ist das<br />

billigere Auto.<br />

Modelle: Senator A/Monza A Baujahr: 1978–86<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 8.000/10.000 2: 5.100/6.400 3: 3.400/4.200<br />

4: 1.400/1.800 5: 500/600 Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

Fotos: Christian Wimmer, Bodo Wistinghausen<br />

38


Clubs, Ersatzteile<br />

Club:<br />

Interessengemeinschaft zur Erhaltung älterer<br />

Opelmodelle, Dirk Lating, Wettringener Straße 24,<br />

48629 Metelen, www.monzaguhru.de<br />

Weitere Adressen<br />

www.senator-monza.de, www.senatorman.de<br />

Ersatzteile<br />

O.T.R. Opel-Ersatzteile, 34454 Bad Arolsen<br />

Tel. (05691) 62 85 03, www.o-t-r.de<br />

Tests als „Emporkömmling“ abqualifiziert wurde:<br />

So klagten sie neben mäßiger Verarbeitung<br />

auch über die unkultivierte Maschine.<br />

Doch was die Experten anprangerten, war<br />

den leistungshungrigen Fahrern durchaus recht.<br />

Immerhin liefen die großen Opel über 200 Sachen<br />

und lagen auch bei Topspeed noch wie ein<br />

Brett auf <strong>der</strong> Straße. Dank <strong>der</strong> spurtstarken Maschine<br />

erlaubte beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Monza sportlich<br />

ambitionierten Fahrern<br />

auch schon mal einen<br />

spektakulären Drift bei<br />

<strong>der</strong> Kurvenhatz. Dazu<br />

kam: Beson<strong>der</strong>s die Einspritzer<br />

galten mit einem Verbrauch von etwa<br />

11 Litern pro 100 Kilometer als vorbildlich sparsam.<br />

Mitverantwortlich dafür war natürlich auch<br />

die fünfte, lang übersetzte Gangstufe, die 1979<br />

Zusatzausstattungen wie<br />

die Scheinwerfer-Waschanlage<br />

unterstrichen den<br />

Oberklasse-Anspruch des<br />

Senator A.<br />

Opel selbst hielt die Sitze für die<br />

besten, die es seinerzeit gab.<br />

Eingang in die Produktion fand. Das Aushängeschild<br />

<strong>der</strong> großen Opel im klasseninternen Vergleich<br />

war die hervorragende Straßenlage. Noch<br />

bei Tests gegen Ende <strong>der</strong><br />

Bauzeit setzte sich <strong>der</strong><br />

Opel in diesem Punkt<br />

gegen seine Konkurrenz<br />

durch, die immer bei<br />

Mercedes und BMW angesiedelt wurde. Dafür<br />

hatten die Konstrukteure auch einiges getan. Die<br />

Baureihe war die erste bei Opel mit hinterer Einzelrad-Aufhängung:<br />

Eine mo<strong>der</strong>ne Schräglenker-Hinterachse<br />

stützte sich über sogenannte<br />

Miniblockfe<strong>der</strong>n gegen die Karosserie ab.<br />

Das Image blieb bie<strong>der</strong><br />

Auch wenn die Ähnlichkeit im Innenraum zu<br />

den kleineren Modellen auf den ersten Blick etwas<br />

zu eindeutig ausfiel, konnte Opel die Distanz<br />

doch wahren. Das Armaturenbrett war üppig<br />

bestückt und beim Senator mit dem klassen -<br />

üblichen Holz(imitat) an den Türen und dem Armaturenbrett<br />

äußerst wohnlich eingerichtet,<br />

während beim Monza sportlicher schwarzer<br />

Plüschig: Das Ausstattungs-Nonplusultra waren die bequemen Sitze<br />

mit Velour-Bezügen in typischen 70er-Jahre-Farben.<br />

Kommandozentrale: Senator und Monza teilten sich dasselbe Armaturenbrett,<br />

beim Monza wurde auf die Holzapplikationen verzichtet.<br />

Audiophil: Das Blaupunkt-Cassettenradio mit Equalizer am<br />

Schwanenhals war damals ein absolutes High-End-Gerät.<br />

Saft und Kraft: Vor allem die Dreiliter-Einspritz-Motoren überzeugten<br />

mit hoher Leistung bei niedrigem Verbrauch.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 39


Porträt | Opel Senator A, Opel Monza A<br />

Praktisch: Die große<br />

Heckklappe machte den<br />

Monza zum Reisecoupé.<br />

Klassisch: Das konventionelle<br />

Dreibox-Design erinnerte<br />

stark an den Rekord.<br />

„Ich fahre Monza, weil <strong>der</strong><br />

Anspruch an das fahrerische<br />

Können mit diesem 31 Jahre<br />

alten Oberklasse-Coupé als<br />

Ganzjahresfahrzeug für mich<br />

die tägliche Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

ist.“<br />

KLAUS HADELER<br />

Kunststoff dominierte. Beiden gemein war die<br />

opulente Oberklasse-Ausstattung mit bequemen<br />

Sitzen, die in den gehobenen Ausstattungsvarianten<br />

mit plüschigem Velours bezogen waren.<br />

Elektrische Fensterheber waren gegen Aufpreis<br />

ebenso verfügbar wie Klimaanlagen, Zentralverriegelung<br />

o<strong>der</strong> Metalliclack. Im Senator<br />

wurde für das luxuriöse Gesamtpaket die CD-<br />

Ausführung geschaffen. Der Monza war in <strong>der</strong><br />

S-Variante vom Fahrwerk noch mal sportlicher<br />

abgestimmt, die im Übrigen auch für den Senator<br />

erhältlich war. So gingen vier Jahre ins Land,<br />

aber aus Gründen, die rational kaum erklärbar<br />

sind, wurden we<strong>der</strong> Monza noch Senator überwältigende<br />

Verkaufserfolge. Die Verkaufszahlen<br />

blieben hinter den Erwartungen zurück, obwohl<br />

die großen Opel ein bestechendes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

boten. Von <strong>der</strong> heute als A1 bezeichneten<br />

ersten Modellreihe konnten nur<br />

27.218 Monza und 69.321 Senator verkauft werden<br />

(in Großbritannien gab es vergleichbare<br />

Vauxhall und in Australien Holden). Im Bemühen,<br />

die Absätze zu steigern, verfiel Rüsselsheim<br />

dann jedoch auf eine Taktik, die für viele – beson<strong>der</strong>s<br />

rückblickend – ein Fiasko darstellte und<br />

Senator sowie noch mehr dem Monza schlicht<br />

ihren ursprünglichen Charakter nahmen.<br />

Modellpflegen ohne Fortune<br />

Bei <strong>der</strong> Modellpflege gab es eine Reiher optischer<br />

Verän<strong>der</strong>ungen, wichtiger aber war, dass<br />

Opel für die A2-Baureihe die Motorenpalette<br />

nach unten ergänzte. Es mag noch nachvollziehbar<br />

erscheinen, den durstigen 2,8-Liter-Vergasermotor<br />

durch einen mo<strong>der</strong>neren 2,5-Liter-<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Adam Opel AG, Rüsselsheim<br />

Modell Monza/Senator A Senator A<br />

2,0 E 2,2 i 2,5 E/2,5 i 2,8 S 3,0 S/3,0 E, 3,0 i 2,3 TD/2,3 D Comprex<br />

Karosserie selbsttragend, Coupé 2-türig, Limousine 4-türig selbsttragend, Coupé 2-türig, Limousine 4-türig selbsttragend, Limousine 4-türig<br />

Motor 4-Zyl.-Reihe, obenliegende 6-Zyl.-Reihe, obenliegende Nockenwelle (CiH), Reihen-4-Zylin<strong>der</strong>,<br />

Nockenwelle (CiH), wassergekühlt Bosch L-/LE o<strong>der</strong> Solex-4A1-Fallstrom-Registervergaser) Turbodiesel/Comprex<br />

Bosch-L/LE-Jetronic)<br />

Hubraum (ccm) 1.979 2.197 2.490 2.784 2.968 2.260<br />

Leistung (PS) 115 115 136/140 140 150/180 86/95<br />

Getriebe<br />

4-Gang-Schaltgetriebe, ab 1979 5-Gang, optional Dreigangautomatik, ab 1985 4-Gang (CD serienmäßig)<br />

Antrieb Heck Heck Heck Heck Heck Heck<br />

Fahrwerk vorn Einzelradaufhängung, McPherson-Fe<strong>der</strong>beine, Drehstabilisator<br />

Fahrwerk hinten Einzelradaufhängung, Dreieckschräglenker, Schraubenfe<strong>der</strong>n (Miniblock), Drehstabilisator<br />

Radstand (mm) 2.668 (Monza)/2.683 (Senator) 2.683<br />

Spurweite v/h (mm) 1.443/1.472 1.443/1.472 1.443/1.472 1.443/1.472 1.443/1.472 1.443/1.472<br />

Reifen<br />

175/70VR 15, 195/70VR 15, 205/60 VR15<br />

Bremsen v/h Scheibenbremsen Scheibenbremsen Scheibenbremsen Scheibenbremsen Scheibenbremsen Scheibenbremsen<br />

0–100 km/h (s) 13,5 13,5 11 10 9 (3,0E) k. A.<br />

Vmax (km/h) 180 180 190 190 193/215 (E-Modelle) 160<br />

L x B x H (mm) 4.692 x 1.734 x 1.380 mm (Monza)/4.811 x 1.728 x 1.415 mm (Senator A)<br />

Gewicht leer (kg) Senator: 1.335–1.375/Monza: 1.375<br />

Verbrauch (l/100 km) 13 13 12 14 14 / 11 (E-Modelle) 8<br />

Bauzeit 1983/84 1984–86 1981–86 1978–81 1978–86 1983–86<br />

Stückzahl<br />

43.812 (alle Monza), 129.644 (alle Senator)<br />

Neupreis Senator (DM)28.250 (1984) 29.000 (1985) 31.000 (2,5E, 1984) 25.610 (1981) 26.468–35.679 37.300<br />

Neupreis Monza (DM) 29.770 (1984) 30.500 (1985) 32.520 (1984) 27.725 (1981) 31.866 (3,0 E, 1981) 37.300 (Senator 3,0E CD, 1978)<br />

40


„Ich fahre Senator, weil mich seit<br />

Kin<strong>der</strong>tagen das edle Interieur<br />

<strong>der</strong> luxuriösen CD-Ausstattung<br />

so geprägt hat, dass ich mich<br />

auch mehr als 30 Jahre später<br />

noch gerne in die ,Senator-<br />

Lounge‘ begebe.“ HOLGER PAULUS<br />

Der Spoiler mit integrierten<br />

Nebelscheinwerfern sorgte<br />

fürs Überhol-Prestige.<br />

Sechszylin<strong>der</strong> mit Einspritzung zu ersetzen.<br />

Aber die Einführung <strong>der</strong> Vierzylin<strong>der</strong> aus dem<br />

Rekord war eine echte Abwertung. Aus <strong>der</strong><br />

Oberklasse wurde so Mittelmaß, wobei <strong>der</strong><br />

schwerere Senator – außer dem brillanten Fahrwerk<br />

– nur noch wenige Vorteile gegenüber<br />

dem Rekord bot, für den zudem mittlerweile<br />

ebenfalls gut ausgestattete CD-Ausführungen<br />

angeboten wurden. Das Premiumsegment bei<br />

Opel wurde damit aufgegeben.<br />

Und <strong>der</strong> Oberklasse-Bonus wurde vollends<br />

vernichtet, als für den Senator sogar Dieselmotoren<br />

zu haben waren, die selbst mit Turboaufladung<br />

gerade mal 95 PS auf die Straße brachten.<br />

Für ein Spitzenmodell war das ein bisschen<br />

zu viel Vernunft. Bei den Ausstattungen hin -<br />

gegen blieben Monza und Senator<br />

Oberklasse. Bis zum<br />

Schluss wuchsen die Möglichkeiten<br />

bis hin zu Bordcomputer,<br />

ABS, Scheinwerfer-Wasch -<br />

anlage o<strong>der</strong> Sitzheizung. Die Zen-tralverrieglung<br />

erhielt einen Crash-Sensor, <strong>der</strong> im Falle<br />

eines Unfalls alle Türen entsperrte, und es gab<br />

sowohl elektrisch verstellbare, beheizbare Außenspiegel<br />

wie eine Fahrer-Sitzhöhenverstellung.<br />

1982 lösten Kunststoffstoßfänger in Wagenfarbe<br />

die Chromstangen ab, das Armaturenbrett<br />

wurde etwas weniger eckig gestaltet. Ein<br />

Grund für den geringen Aufwand, den Opel bei<br />

<strong>der</strong> Überarbeitung <strong>der</strong> Optik machte, lag wohl<br />

in den mäßigen Stückzahlen, die an den Mann<br />

gebracht werden konnten. Immerhin feierte<br />

beim Monza die GSE-Version eine Wie<strong>der</strong>auferstehung.<br />

Verbunden mit <strong>der</strong> Spitzenmotorisierung<br />

gab es viel Plastik an den Flanken und<br />

Falsche Bescheidenheit: Die Vierzylin<strong>der</strong>-Benziner<br />

und <strong>der</strong> Diesel konnten nicht überzeugen.<br />

Spoiler an <strong>der</strong> Klappe. Der Chromzierat wich<br />

dynamischen schwarzen Applikationen. Im Innenraum<br />

reüssierten Recaro-Sitze, aber die digitalen<br />

Instrumente waren etwas überkandidelt<br />

für ein Fahrzeug, was trotz des sportlichen<br />

Anspruchs vor allem eine seriöse und konservative<br />

Klientel ansprechen sollte. Nur auf ausdrücklichen<br />

Wunsch konnte das hypermo<strong>der</strong>ne<br />

„Mäusekino“ abbestellt werden. Eine Option,<br />

von <strong>der</strong> reichhaltig Gebrauch gemacht worden<br />

sein soll.<br />

Vom Monza <strong>der</strong> A2-Serie konnten bis 1986<br />

denn auch nur noch schlappe 16.594 Einheiten<br />

abgesetzt werden. Dem Senator mit immerhin<br />

60.323 Exemplaren wurde vor seinem endgültigen<br />

Nie<strong>der</strong>gang noch ein letztes Update zugestanden.<br />

Das Siechtum währte bis 1993. Noch<br />

mehr als die Klassenkonkurrenten fielen die –<br />

preislich günstigeren – Opel danach in großer<br />

Zahl dem Verheizen durch oft weniger seriöse<br />

und finanzschwächere Folgebesitzer anheim.<br />

Mittlerweile sind die wenigen gut erhaltenen<br />

o<strong>der</strong> fachgerecht restaurierten Senator und<br />

Monza meist im Besitz von Liebhabern, die das<br />

klare Design lieben sowie das gute Fahrwerk<br />

und die überzeugenden Fahrleistungen. Und<br />

dabei das plüschige Wohnzimmerambiente als<br />

Symbol einer vergangenen Epoche in Kauf nehmen!<br />

Bodo Wistinghausen<br />

Seriös o<strong>der</strong> sportiv: Mit Senator und Monza wollte Opel vor allem<br />

die Kunden von Mercedes vom Umstieg überzeugen.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 41


Leserauto | Ford 12 M<br />

Seine 61 Jahre sieht man Manfred Palms<br />

„Weltkugel-Taunus“ wahrlich nicht an.<br />

Seit 1974 sind die beiden unzertrennlich.<br />

Vom Hühnerstall in die Garage<br />

In Ruhe gereift<br />

Ford<br />

12 M<br />

Originaler<br />

geht nicht<br />

Ein über 60 Jahre alter Ford – und bis heute nicht nur unrestauriert, son<strong>der</strong>n auch nie geschweißt. So<br />

etwas gibt es nicht? In <strong>der</strong> Garage von Manfred Palm im westfälischen Hagen parkt <strong>der</strong> Gegenbeweis.<br />

Gevelsberg im Bergischen Land, Sommer<br />

1953: Der Besitzer eines Zeitschriftenhandels<br />

leistete sich den Luxus eines<br />

Neuwagens. Seine Wahl fiel auf einen Ford 12 M,<br />

wegen seines Frontemblems als „Weltkugel-<br />

Taunus“ bekannt. Ein Golde Stoffschiebedach<br />

gehörte ebenso zur bestellten Son<strong>der</strong>ausstattung<br />

wie ein Blaupunkt Radio und die Lackierung<br />

mit Metalleffekt. Letztere war bereits drei<br />

Jahre später Geschichte: Ein unliebsamer Kontakt<br />

mit einem an<strong>der</strong>en Fahrzeug führte zu einer<br />

größeren Ausbeul-Aktion und zu einer Neulackierung<br />

des kompletten Wagens. „Die Lackiererei<br />

war offenbar nicht in <strong>der</strong> Lage, den Einschicht-Metallic-Lack<br />

zu bearbeiten. Also bekam<br />

<strong>der</strong> Taunus eine Zweifarb-Lackierung in<br />

Uni-Farben“, berichtet Manfred Palm. In Hellgrün<br />

und Elfenbein versah <strong>der</strong> Wagen weiterhin<br />

zuverlässig seinen Dienst, bis er im Herbst 1968<br />

Bereits als Manfred Palm den Taunus fand, wusste<br />

er, dass er auf etwas Beson<strong>der</strong>es gestoßen war.<br />

bei einem Tachostand von lediglich 77.000 Kilometern<br />

ausgemustert wurde.<br />

Langzeitquartier Hühnerstall<br />

Manfred Palm hörte 1974 von diesem inzwischen<br />

recht raren Zweitürer. Der ausgebildete<br />

Industriekaufmann war durch seinen Bru<strong>der</strong><br />

und einen Freund zum Fan <strong>der</strong> Kölner Autoschmiede<br />

geworden, denn beide hatten bei örtlichen<br />

Ford-Händlern ihre Lehre zum Autoschlosser<br />

gemacht. Zu dritt schraubten sie nun<br />

in einer Hobby-Werkstatt<br />

an ihren Vehikeln. Jener<br />

Schrauberfreund war es<br />

auch, <strong>der</strong> Palm erzählte,<br />

dass auf einem Bauernhof<br />

im Westen von Hagen noch ein alter Ford herumstand.<br />

Das ließ den Mann, <strong>der</strong> seine Autofahrer-Karriere<br />

mit einem Buckel-Taunus begonnen<br />

hatte, hellhörig werden. Die beiden<br />

machten sich auf die Suche und wurden fündig<br />

– in einem Hühnerstall! Dort stand <strong>der</strong> mehr als<br />

20 Jahre alte 12 M. Total verdreckt, aber augenscheinlich<br />

unverbastelt. Das orginale Inspekti-<br />

Fotos: Michael Grote<br />

42


Formschön: Die selbsttragende<br />

Ponton-Karosserie des G 13<br />

war eine völlig neue Kons -<br />

truktion <strong>der</strong> Kölner.<br />

Überblick:<br />

Der Tacho zeigt zwar 140 Sachen an, doch<br />

bei 112 Kilometer pro Stunde ist Schluss.<br />

Der 2,5 Liter fassende Öltank macht regelmäßige<br />

Kontrollen des Ölstandes nötig.<br />

Links im Motorraum die 6-Volt-Batterie.<br />

onsheft war noch vorhanden, <strong>der</strong> Fahrzeugbrief<br />

lei<strong>der</strong> nicht mehr.<br />

Bei einer ersten gründlichen Durchsicht erwies<br />

sich <strong>der</strong> Ford als erstaunlich stabil in <strong>der</strong><br />

Substanz. Der Motor sprang nach wenigen<br />

Startversuchen an, das Dreiganggetriebe ließ<br />

sich schalten und die Ponton-Karosserie zeigte<br />

sich verblüffend rostarm. „An dem Wagen ist<br />

bis heute nichts geschweißt worden“, betont <strong>der</strong><br />

Ford-Fan. Mit <strong>der</strong> Instandsetzung, die in erster<br />

Linie eine Überholung <strong>der</strong> Einkreis-Bremsanlage<br />

umfasste, ließ er sich Zeit. Zweieinhalb Jahre<br />

nach dem Fund bestand <strong>der</strong> grüne Zweitürer<br />

Anfang 1977 auf Anhieb die Vollabnahme.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Ford Werke AG,<br />

Köln<br />

Modell<br />

Ford Taunus 12 M<br />

Motor<br />

4-Zyl.-Reihe,<br />

wassergekühlt,<br />

seitengesteuert,<br />

Solex Fallstrom -<br />

vergaser<br />

Hubraum (ccm) 1.173<br />

Leistung (PS) 38 bei 4.250 U/min<br />

Getriebe 3-Gang, Lenkrad -<br />

schaltung<br />

Fahrwerk v/h Doppelquerlenker,<br />

Schraubenfe<strong>der</strong>n/<br />

Starrachse, Halb -<br />

fe<strong>der</strong>n<br />

Bremsen v/h Trommeln/Trommeln<br />

Reifen 5,60/5,90–13<br />

Radstand (mm) 2.489<br />

Spur v/h (mm) 1.220/1.220<br />

Maße L x B x H (mm) 4.060 x 1.580 x<br />

1.560<br />

Leergewicht (kg) 850<br />

Vmax (km/h) 112<br />

Bauzeit 1952–59<br />

Neupreis (DM) 6.760 (1953)<br />

Stückzahl 215.265<br />

Marktwert (€)* 7.000<br />

*Zustand 2, Quelle: EurotaxSchwacke/InterClassic<br />

Son<strong>der</strong>ausstattung: Durch das geöffnete Golde<br />

Stoffschiebedach wird <strong>der</strong> Blick auf das Armaturenbrett<br />

mit dem Blaupunkt Radio frei.<br />

Ungeschweißt bis heute<br />

Dass er da etwas sehr Seltenes hatte, war Palm<br />

schon damals klar. „Deshalb habe ich den Taunus<br />

auch nie im Alltag eingesetzt. Dafür hatte<br />

ich größere Ford vom P5 bis zum Granada. Die<br />

habe ich als Unfallwagen gekauft, hergerichtet<br />

und sie eine Weile gefahren. Dann kam <strong>der</strong><br />

nächste. Aber <strong>der</strong> 12 M blieb. Er hat bei mir selten<br />

Regen und we<strong>der</strong> Eis noch Salz gesehen.“<br />

Die weiteste Tour seiner Laufbahn hat <strong>der</strong> Zweitürer<br />

im Jahr 2000, zum Treffen <strong>der</strong> Alt Ford<br />

Freunde im sauerländischen Bad Berleburg, absolviert.<br />

Das waren rund 140 Kilometer. Die<br />

fuhr Palm, seit Jahren aktives Mitglied des Vereins,<br />

über Land, denn auf <strong>der</strong> Autobahn fühlen<br />

sich <strong>der</strong> Taunus mit seinen 38 PS aus 1,2 Liter<br />

Hubraum und sein Fahrer nicht wohl.<br />

Der wohl am originalsten erhaltene 12 M<br />

Das Ergebnis <strong>der</strong> schonenden Behandlung<br />

spricht für sich: Der „Weltkugel-Taunus“ dürfte<br />

nach mehr als sechs Jahrzehnten und etwas<br />

mehr als 120.000 Kilometer Gesamtlaufleistung<br />

<strong>der</strong> wohl am originalsten erhaltene seiner Art<br />

sein. Die meisten <strong>der</strong> über 215.000 Exemplare<br />

des intern G13 genannten Modells, die zwischen<br />

1952 und <strong>der</strong> Ablösung durch eine modifizierte<br />

Version ohne Weltkugel im Sommer 1959 die<br />

Werkshallen in Köln verließen, sind längst verschollen<br />

o<strong>der</strong> wurden inzwischen mindestens<br />

einmal restauriert. Nicht so bei dem Auto von<br />

Manfred Palm: Lack und Chrom tragen ihre Patina<br />

in Würde, aber es sieht nichts auch nur entfernt<br />

gammelig aus. Lediglich die Außenhaut des<br />

Stofffaltdachs hat Palm vor einigen Jahren erneuert.<br />

„Aber eben nur außen“, wie er betont,<br />

„<strong>der</strong> Innenhimmel ist immer noch original.“<br />

So wird er auch weiterhin in <strong>der</strong> Saison unterwegs<br />

sein, meistens zu Oldtimer-Veranstaltungen<br />

in <strong>der</strong> Umgebung und oftmals begleitet von<br />

seinem Sohn Markus. Der ist nämlich längst angesteckt<br />

von <strong>der</strong> Begeisterung für den alten Ford,<br />

den er liebevoll „Oma“ nennt. Michael Grote<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 43


Leserauto | Glas 1700 TS<br />

Einmal Glas, immer Glas<br />

Ein Bayer mit<br />

Glas<br />

1700 TS<br />

Technisch anspruchsvoller<br />

Exot<br />

italienischen Genen<br />

Den meisten wird Glas nur als Hersteller des Goggomobil ein Begriff sein. Dabei hatten die Dingol -<br />

finger eine Modellpalette von Klein- und Mittelklassewagen bis zum Oberklasse-V8 im Programm.<br />

Fritz Klein ist von Jugend auf Glas-Fan und hat einen <strong>der</strong> seltenen 1700-TS-Viertürer restauriert.<br />

Viele erinnern sich nicht mehr an die Mittelklasse-Limousine<br />

aus Dingolfing.<br />

Manche kennen noch die sportlichen<br />

04er-Typen o<strong>der</strong> den seltenen V8, <strong>der</strong> „Glaserati“<br />

genannt wurde, weil er dem Maserati<br />

Quattroporte so ähnlich sah. Aber <strong>der</strong> 1700?<br />

Die Legende sagt, dass die Karosserie ursprünglich<br />

für den Nachfolger <strong>der</strong> Borgward Isabella<br />

vorgesehen war und Glas sie nach dem Borgward-Konkurs<br />

günstig übernommen hatte. „Tatsächlich<br />

ist es die unverkennbare Handschrift<br />

des italienischen Designers Pietro Frua, <strong>der</strong> beide<br />

Karosserien zeichnete und so für eine gewisse<br />

Ähnlichkeit sorgte“, stellt Fritz Klein klar. Der<br />

pensionierte Maschinenbaumeister aus Höhr-<br />

Grenzhausen muss es wissen: Er ist seit <strong>der</strong> offiziellen<br />

Gründung des Glas Automobilclubs International<br />

am Nürburgring dabei und hatte<br />

schon alles aus <strong>der</strong> Glas-Palette außer einem<br />

Goggo. Die kleinen Zweitakter sind nicht sein<br />

Ding. Mittlerweile besitzt Klein wie<strong>der</strong> einen<br />

1700 TS, seinen vierten o<strong>der</strong> fünften – so genau<br />

Der Glas 1700 war geräumig wie ein großer Ford<br />

Taunus o<strong>der</strong> Opel Rekord, aber deutlich teurer.<br />

weiß er das nicht mehr: „Die Glas galten als<br />

technisch anspruchsvoll, aber empfindlich. Nockenwellen<br />

mit Zahnriemenantrieb waren damals<br />

Neuland. Nachdem BMW die Firma übernommen<br />

und kurz darauf die Produktion eingestellt<br />

hatte, wurden die Autos regelrecht verramscht.<br />

Die standen mit saurem Motor rum<br />

und man hat sie für 100 bis 150 Mark mitgenommen.“<br />

Verbrauchen und wegwerfen war die<br />

Devise, „was schade war und unverdient“.<br />

Bei seinem ersten, einem blau-weißen Glas<br />

Isar, war das noch nicht so und<br />

<strong>der</strong> Grund für den Kauf ein<br />

profaner: „Ich hatte einen Käfer,<br />

bei dem die Heizung nie<br />

richtig arbeitete. Die des Isar<br />

roch zwar etwas, aber sie funktionierte.“ Es folgte<br />

ein 85 PS starker 1304 TS mit Fünfganggetriebe<br />

und Sperre, „damals ein schnelles Auto,<br />

mit dem man schon die Straßen beherrscht hat“.<br />

Und 1700er-Limousinen, weil darin auch eine<br />

Fotos: Harald Hartmann<br />

44


Vorsorge: In Kleins Lager stehen Teile wie diese<br />

überholte Achse für schnellen Austausch bereit.<br />

Großer Fundus: Das Ersatzteillager mit Motoren,<br />

Getrieben, Kleinteilen und vielem mehr.<br />

Noch ein Blick in das reich sortierte Teileparadies:<br />

Angst vor Pannen kennt Fritz Klein nicht.<br />

Familie mit vier Kin<strong>der</strong>n gut Platz hatte. Selbst<br />

einen V8 gab es mal im Hause Klein. Sein Vater<br />

fuhr den von Sohn Fritz restaurierten großen<br />

Dingolfinger, hatte aber mit Kfz-Technik wenig<br />

am Hut. Klein senior baute Autobahnen für die<br />

junge Bundesrepublik, weshalb man 1957 aus<br />

dem hessischen Taunus in den rheinland-pfälzischen<br />

Westerwald zog. Übernehmen mochte<br />

Fritz Klein den Achtzylin<strong>der</strong> jedoch nicht. Er war<br />

noch jung und <strong>der</strong> nur in homöopathischen Dosen<br />

vom Band getröpfelte Oberklasse-Glas zu<br />

kapriziös: „Ich sage nur: Zündkerzenwechsel!“<br />

Problemlose Sanierung dank Teilelager<br />

Seinen aktuellen 1967er-1700 TS, noch von <strong>der</strong><br />

„Hans Glas Maschinenbaufabrik“ und nicht von<br />

BMW gebaut, kaufte er 2004 von einem Clubmitglied<br />

bei Bad Windsheim. 3.200 Euro kostete<br />

<strong>der</strong> verbeulte, aber substanziell solide Nie<strong>der</strong>bayer<br />

– nicht billig, aber durch wenig Rost und<br />

nur rund 60.000 Kilometer Laufleistung gerechtfertigt.<br />

Der leichte Pleuellagerschaden an einem<br />

Zylin<strong>der</strong> ließ Klein kalt. Schließlich ist sein Ersatzteillager<br />

sehr gut bestückt und den Motor<br />

wollte er ohnehin komplett zerlegen. Es sollte<br />

außer den Lagerschalen nichts dazukommen.<br />

Die Schweißarbeiten erledigte Klein selbst.<br />

Schweller, Endspitzen, Radläufe – das Übliche.<br />

Neue Kotflügel hatte er noch im Bestand, aus<br />

den noch brauchbaren alten schnitt er die Radläufe<br />

aus, um sie nach dem Sandstrahlen hinten<br />

einzupassen. Was diverse VW- und Opel-Youngtimerpiloten<br />

als „optisches Tuning“ an ihren<br />

Golfs und Astras praktizieren, ist hier völlig korrekt.<br />

Der gleiche Radius macht’s möglich. Hilfe<br />

holte er sich nur bei <strong>der</strong> Frontmaske und <strong>der</strong><br />

HANS GLAS MASCHINENBAU GMBH – VOM GOGGO BIS ZUM V8-COUPÉ<br />

Die 1883 gegründete Hans Glas Maschinenbau<br />

GmbH im nie<strong>der</strong>bayerischen Dingolfing stellte zunächst<br />

Landmaschinen und ab 1951 den Goggo-<br />

Roller her. Der Name war eine Abwandlung des<br />

Kosenamens „Goggi“, den ein Kin<strong>der</strong>mädchen aus<br />

dem Rheinland Glas-Sohn Andreas gegeben hatte.<br />

Bekannt wurde Glas mit dem ab 1952 entwickelten<br />

und 1955 auf den Markt gebrachten Goggomobil,<br />

<strong>der</strong> gern von Inhabern des alten Führerscheins<br />

<strong>der</strong> Klasse 4 gekauft wurde. Es folgten <strong>der</strong><br />

kleine Viertakter Isar, die auch im Rennsport erfolgreiche<br />

Baureihe 1004, 1204, 1304 und die<br />

vom italienischen Designer Pietro Frua gestalteten<br />

Modelle 1700, 1300, <strong>der</strong> 1300/1700 GT und <strong>der</strong><br />

2600 V8. Die Fabrik geriet, auch wegen <strong>der</strong> großen<br />

Modellpalette, in wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />

und wurde im November 1966 von BMW übernommen.<br />

BMW baute den 1700 und die 04er bis<br />

1967, den auf drei Liter vergrößerten V8 und den<br />

GT mit eigenem 1,6-Liter-Motor noch bis 1968<br />

weiter, das Goggomobil bis 1969. Die Karosserie<br />

des 1700 lebte in den in Südafrika hergestellten<br />

Neue-Klasse-Derivaten BMW 1800/2000 SA und<br />

1804/2004 noch bis 1973 weiter.<br />

Dachhaut zwischen Schiebedach und Windschutzscheibe,<br />

wo sich durch fehlende Konservierung<br />

feinster, nadelstichartiger Rost zeigte.<br />

Meister Hoffmann vom BMW-Spezialist Ickenroth<br />

im nahen Ransbach-Baumbach – Motorsportfreunde<br />

kennen Ottmar Ickenroth und seinen<br />

02er von Tourenwagenrennen – kannte Glas<br />

noch als Neuwagen und auch das Korrosionsproblem<br />

am Dach war ihm nicht fremd. Der Karosserieprofi<br />

schweißte die Maske passgenau ein<br />

und kurierte das Dach mit einem selbst gedengelten<br />

Blech und perfektem Ergebnis. Der Rest<br />

<strong>der</strong> Restaurierung, sonst bei nicht mehr existierenden<br />

Herstellern eine echte Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

lief dank des schier unerschöpflichen Fundus im<br />

Klein’schen Keller problemlos und planmäßig.<br />

Zuverlässig dank kleiner Optimierungen<br />

Und weil Fritz Klein nicht nur vom Fach, son<strong>der</strong>n<br />

auch Praktiker ist, trieb er so ganz nebenbei<br />

seinem Glas auch diverse Kin<strong>der</strong>krankheiten<br />

aus. Die Sechs-Volt-Elektrik etwa, die er auf<br />

zeitgemäße zwölf Volt umbaute, die heikle Benzinpumpe,<br />

die er durch eine elektrische von<br />

Bosch ersetzte, und die eigentlich für einen Mercedes<br />

vorgesehene Nachrüst-Transistorzündung.<br />

Nicht zu vergessen das H4-Licht, weshalb<br />

zum Fototermin auch die Scheinwerfer-Zierringe<br />

noch fehlten. Keine Probleme gibt es dagegen<br />

heute mit dem seinerzeit exotischen Zahnriemen:<br />

Der ist inzwischen als Industrie-Normteil<br />

zu haben. In einem Qualitätsstandard, von<br />

dem man damals nur träumen konnte.<br />

Der eigentliche Leckerbissen des Klein-Glas<br />

sind aber die mechanischen Optimierungen wie<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 45


Leserauto | Glas 1700 TS<br />

Elegant: Die Handschrift<br />

Pietro Fruas ist<br />

unverkennbar, Ähnlichkeiten<br />

mit dem<br />

Glas V8 gewollt.<br />

Leckerbissen: oben liegende Nockenwelle mit verbesserter Kipphebelführung aus Messing.<br />

ein selbst konstruierter Zahnriemenspanner<br />

und die Messingführungen für die empfindlichen<br />

Kipphebel: „Original sind die nur mit einer<br />

kleinen Schraube gesichert und wirklich nicht<br />

ordentlich geführt. Hat man den Motor dann<br />

einmal überdreht, gab es einen kapitalen Motorschaden.<br />

Bei meinen Motoren ist noch nie<br />

ein Kipphebel abgeflogen.“ Die Verbesserungen<br />

sprachen sich natürlich schnell herum und so<br />

sind die Klein-Zahnriemenspanner und -kipphebelführungen<br />

in Glas-Kreisen begehrt. Auch<br />

für den V8 hat er diese Spezialteile schon auf<br />

Nachfrage hin konstruiert. Den dafür nötigen<br />

Referenzmotor bekam Fritz Klein innerhalb weniger<br />

Tage aus <strong>der</strong> Nachbarschaft angeliefert …<br />

Das Resultat spricht für sich und die Urteile <strong>der</strong><br />

Glas-Liebhaber sind einhellig: „Etwas Besseres<br />

gibt es nicht. Jetzt fahre ich meinen Glas mit ruhigem<br />

Gewissen.“<br />

Überhaupt hat Fritz Klein schon so einiges<br />

mit seinen Glas angestellt, von Fünfganggetrieben<br />

über Vergasertuning bis hin zu scharfen Nockenwellen<br />

– die Motorsportaktivitäten des Dingolfinger<br />

Werks sorgten für reichhaltige Auswahl.<br />

Seinen 1700 TS aber rüstete er ab: „Die<br />

gesperrte Hinterachse hat er noch, aber die<br />

Schleicher-Nockenwelle, die originalen Doppelvergaser<br />

und das Fünfganggetriebe habe ich<br />

durch Serienwelle, Vierganggetriebe und Einfachvergaser<br />

ersetzt. Fünf Gänge braucht man<br />

bei dem langhubigen Motor nicht, darüber freut<br />

sich jetzt ein Clubkamerad. Und mit den Doppelvergasern<br />

und <strong>der</strong> scharfen Nockenwelle<br />

war er mir einfach zu giftig. Ich nutze gern sein<br />

Drehmoment, man wird ja älter.“<br />

Abrüstung: Die originale Vergaserbatterie<br />

wich dem sanfteren Einfachvergaser.<br />

Sixties pur: Bandtacho, Holzimitat und <strong>der</strong><br />

verchromte Hupenring galten als chic.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Hans Glas Maschinenbau<br />

GmbH, Dingolfing<br />

Modell<br />

1700 TS<br />

Karosserie Limousine, 4-türig, Design<br />

Pietro Frua<br />

Motor<br />

4-Zyl.-Reihe, ohc<br />

(Zahnriemen), zwei Solex<br />

Vergaser 40 RH<br />

Hubraum (ccm) 1.670<br />

Leistung (PS) 100<br />

Getriebe 4-Gang Mittelschaltung,<br />

Heckantrieb<br />

Fahrwerk vorne Querlenker, Schraubenfe<strong>der</strong>n,<br />

Teleskopdämpfer, Stabilisator<br />

Fahrwerk hinten Starrachse, Blattfe<strong>der</strong>n, Teleskopdämpfer,<br />

Stabilisator<br />

Radstand (mm) 2.500<br />

Spurweite v/h (mm) 1.320/1.320<br />

Bremsen v/h Scheiben/Trommeln, hydraulisch,<br />

Bremskraftverstärker<br />

Rä<strong>der</strong>/Reifen 4 1/2 J x 14, 6.00 S 14<br />

Maße L x B x H (mm)4.415 x 1.610 x 1.390<br />

Leergewicht (kg) 1.054<br />

0–100 km/h (s) 13,6<br />

Vmax (km/h) 163<br />

Verbrauch (l/100 km)10,4<br />

Bauzeit 9/1964–12/1967<br />

Stückzahl 12.863/928<br />

(1770/1700 TS)<br />

Neupreis (DM) 9.750 (1966)<br />

Lackiert in seltener Originalfarbe<br />

Auch die anthrazitgraue Lackierung wollte<br />

Klein ursprünglich zugunsten einer freundlicheren,<br />

helleren Farbe än<strong>der</strong>n. Der Hinweis eines<br />

Glas-Club-Freundes, dass nur dieses eine Auto<br />

in ebendiesem Farbton bekannt sei, ließ ihn umdenken.<br />

Zumal <strong>der</strong> Originallack nahezu identisch<br />

RAL-Farbe 7016 ist – was sich angenehm<br />

bei den Kosten <strong>der</strong> Neulackierung bemerkbar<br />

machte. Das dunkle Grau steht dem 1700 ausgezeichnet<br />

und auch Fritz Klein gefällt die Farbe<br />

inzwischen. Nur das original cognacfarbene Gestühl<br />

wollte nicht so recht dazu passen. Abhilfe<br />

fand sich in Nie<strong>der</strong>zier bei Düren, wo er aus einem<br />

ganz späten 1700 aus BMW-Produktion eine<br />

recht ordentliche blaue Innenausstattung<br />

ausbaute. Ein pensionierter Sattlermeister sorgte<br />

dann mit neuen Stoffmittelteilen zum Sozialtarif<br />

für das i-Tüpfelchen. Inzwischen stehen<br />

die Differenziallager zum Tausch an und die eine<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e kleine Roststelle muss instand<br />

gesetzt werden. Fritz Klein arbeitet auf Vorrat:<br />

Eine überholte Vor<strong>der</strong>achse steht ebenso einbaubereit<br />

im Keller wie Hinterachsteile mit verbesserter<br />

Radbefestigung und Achswellenabdichtung:<br />

„Dann geht <strong>der</strong> Tausch ruckzuck!“<br />

Der Goggo-Roller, <strong>der</strong> zurzeit gerade mit originalem<br />

alten Steib-Boot auf Seitenwagenbetrieb<br />

umgebaut wird, ist da nur eine Fingerübung.<br />

Harald Hartmann<br />

46


GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

Entwicklung und Design.<br />

NEU!<br />

Die Heckflosse war das Markenzeichen<br />

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mit H-Kennzeichen sind noch auf unseren Straßen unterwegs. Bei<br />

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Museum | MAC – Museum Art & Cars, Singen<br />

Außergewöhnliche Oldtimer-Ausstellung<br />

Raritäten aus <strong>der</strong> berühmten Sammlung Schlumpf<br />

zeigt die Eröffnungsausstellung des MAC.<br />

Kunst und<br />

Karossen<br />

Die Stadt Singen liegt einen Katzensprung vom Bodensee<br />

entfernt und ist um eine Attraktion reicher geworden.<br />

Zu Füßen <strong>der</strong> markanten Hegauberge öffnete kürzlich ein<br />

Museum seine Pforten, das aus dem Rahmen fällt.<br />

Bereits von außen wirkt <strong>der</strong> Museumsbau<br />

spektakulär mit seiner Architektur, die<br />

weit entfernt ist von Gewöhnlichem: In<br />

Form und Farbe nimmt die gekrümmte Fassade<br />

den Charakter <strong>der</strong> oberhalb auf dem Hohentwiel<br />

thronenden Burgruine auf. Mit <strong>der</strong> Er -<br />

öffnungsausstellung „Wachgeküsst“ werden<br />

Oldtimer und Bil<strong>der</strong> präsentiert, die bislang im<br />

Verborgenen geschlummert haben. Das Französische<br />

Nationalmuseum für Automobile mit<br />

<strong>der</strong> weltberühmten Sammlung <strong>der</strong> Gebrü<strong>der</strong><br />

Schlumpf holte dafür eine Reihe hochkarätiger<br />

Fahrzeuge aus seinem Fundus.<br />

Das Beson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Automobile liegt darin,<br />

dass sie sich in einem völlig unberührten Originalzustand<br />

befinden. Die Fahrzeuge wie <strong>der</strong><br />

Bugatti Typ 251 o<strong>der</strong> Mercedes-Benz Silberpfeil<br />

W 154 werden so gezeigt, wie sie einst die<br />

Straße verließen. Damit sind sie unmittelbare<br />

Zeitzeugen einer viele Jahrzehnte zurücklie-<br />

DIE FAKTEN<br />

MAC – Museum<br />

Art & Cars<br />

Die Ausstellung präsentiert acht ausgewählte Oldtimer<br />

gemeinsam mit Gemälden <strong>der</strong> klassischen<br />

Mo<strong>der</strong>ne aus <strong>der</strong> Sammlung <strong>der</strong> Südwestdeutschen<br />

Kunststiftung. Die Eröffnungsausstellung<br />

„Wachgeküsst“ mit Raritäten<br />

aus <strong>der</strong> Sammlung Schlumpf<br />

ist bis September 2014 zu sehen.<br />

Anschrift<br />

Parkstraße 1<br />

78224 Singen<br />

Tel. (07731) 926 53 74<br />

www.museum-art-cars.com<br />

Öffnungszeiten<br />

Mi–Fr 15:00–18:00 Uhr<br />

Sa 13:00–18:00 Uhr<br />

Sonn- und Feiertage 11:00–17:00 Uhr<br />

Eintrittspreise<br />

Erwachsene 6 €, ermäßigt 4 €, Familienticket<br />

16 €, Kin<strong>der</strong> bis 6 Jahre frei<br />

Führungen<br />

Mi–So ohne Anmeldung 15:00 Uhr<br />

(ca. 1 Std.),<br />

Aufpreis zum Eintritt 3 € p. P. (Kin<strong>der</strong> gratis)<br />

Gruppenführungen (bis 30 Pers.) 50 €<br />

Fotos: Frank Wündsch<br />

48


Zeitzeugen: Die Automobile<br />

werden so gezeigt,<br />

wie sie vor Jahrzehnten<br />

die Straßen verließen.<br />

Im Foyer empfängt die Besucher eine<br />

stark patinierte Peugeot Bébé-Karosserie.<br />

Reizvoller Kontrast:<br />

erstarrte<br />

Automobile und<br />

Bil<strong>der</strong> voller<br />

Dynamik.<br />

Das Interieur des<br />

Isotta Fraschini<br />

8A wirkt noch<br />

immer elegant.<br />

genden Epoche. Im Museum erfahren wir, dass<br />

die Fahrzeuge nach Ende <strong>der</strong> Singener Ausstellung<br />

wie<strong>der</strong> zurückkehren in den <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

nicht zugänglichen Teil <strong>der</strong> Cité de l’Automobile.<br />

Zum Einstieg geleitet uns die Museumsführerin<br />

in einen Raum mit abstrakter Malerei aus<br />

dem 20. Jahrhun<strong>der</strong>t. Die Kunstwerke <strong>der</strong> klassischen<br />

Mo<strong>der</strong>ne stammen aus <strong>der</strong> 3.000 Exponate<br />

umfassenden Sammlung <strong>der</strong> Südwestdeutschen<br />

Kunststiftung.<br />

Zu den Werken regionaler<br />

Künstler gesellt sich<br />

ein Lorraine Dietrich<br />

von 1910. Leise Musik<br />

trägt dazu bei, den Museumsbesuch zu einem<br />

ganzheitlichen Erlebnis zu machen. Dann betreten<br />

wir den „Schwarzraum“. Thema ist hier<br />

die Vergänglichkeit, illustriert durch Werke von<br />

Rainer Schoch. Auch den Automobilen sieht<br />

man ihr Alter an: Da ist zunächst die völlig eingestaubte,<br />

ganz offensichtlich nicht mehr fahrbereite<br />

Karosse des Th. Schnei<strong>der</strong> Typ 11700<br />

aus dem Jahr 1911. Ohne Motorhaube leuchtet<br />

gegenüber <strong>der</strong> blaue, einsitzige Bugatti 251 aus<br />

<strong>der</strong> Ära Roland Bugatti, eines von zwei 1955<br />

zum Versuch eines Neuanfangs in <strong>der</strong> Formel 1<br />

hergestellten Exemplaren. Ein beson<strong>der</strong>es<br />

Highlight ist sicherlich <strong>der</strong> von seiner Fronthaube<br />

befreite Mercedes-Benz Silberpfeil W 154.<br />

Es handelt sich um das Fahrzeug, mit dem Fahrer<br />

wie Rudolf Caracciola, Hermann Lang und<br />

Manfred von Brauchitsch Ende <strong>der</strong> 1930er-Jahre<br />

große Erfolge feierten. Die Faszination <strong>der</strong><br />

Das Spannende und Beson<strong>der</strong>e an den Automobilen<br />

ist ihr völlig unberührter Originalzustand.<br />

Szenerie wird verstärkt durch den praktisch völlig<br />

dunklen Raum. Eine aufwendige Lichttechnik<br />

lässt die Oldtimer und Bil<strong>der</strong> erstrahlen.<br />

Musik erklingt auch im nächsten Raum. Kontraste<br />

stehen im Mittelpunkt. Die nicht fahrbereiten,<br />

statisch wirkenden Fahrzeuge bilden einen<br />

Gegenpol zu den expressiv und explosiv<br />

wirkenden Werken von Günter Scholz. Gezeigt<br />

werden <strong>der</strong> seltene Charron X 12 sowie <strong>der</strong> extravagante<br />

Voisin VC7. Ein weiterer Star <strong>der</strong><br />

Ausstellung ist <strong>der</strong> an Eleganz schwer zu übertreffende<br />

Isotta Fraschini 8A. Die geöffneten<br />

Türen geben Blicke aufs hochwertige Interieur<br />

frei. Das Gemälde „Schrökken <strong>der</strong> Höllen“ erzeugt<br />

eine intensive Spannung dazu.<br />

Das Obergeschoss ist weiteren Gemälden<br />

und Plastiken gewidmet. Das MAC-Museum<br />

präsentiert Autos und gemalte Kunstwerke auf<br />

Augenhöhe. Gepaart mit dem einzigartigen architektonischen<br />

Ambiente wird <strong>der</strong> Museumsbau<br />

selbst zur Kunst.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Erlebnis verspricht die MAC-<br />

Museumsnacht: Zu speziellen Abendterminen<br />

werden diese nächtlichen Führungen mit Begrüßungscocktail<br />

und Diashow, mitunter sogar<br />

inklusive eines Drei-Gänge-Menüs angeboten.<br />

Nach dem Rundgang lässt es sich bei Kaffee<br />

und einem Stück Hohentwieltorte im Bistro<br />

o<strong>der</strong> Museumsgarten mit Blick auf die Burgruine<br />

prächtig über das Gesehene diskutieren. Das<br />

MAC-Museum könnte sich nicht nur formal zu<br />

einem Wahrzeichen <strong>der</strong> Region entwickeln.<br />

Frank Wündsch<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 49


Restaurierung | Fiat Barchetta, Teil 5<br />

Neuaufbau Radkasten hinten rechts<br />

Radlauf-Sanierung<br />

Serie Teil 5<br />

Restaurierung<br />

Fiat<br />

Barchetta<br />

Fast <strong>der</strong> gesamte hintere rechte Radlauf war morsch – das Blech unter dem auf den ersten Blick gut<br />

aussehenden Unterbodenschutz fiel bereits beim Drücken mit <strong>der</strong> Hand wie Blätterteig in sich zusammen.<br />

Ersatzbleche für die Barchetta waren nicht zu finden, also mussten wir sie selber herstellen.<br />

In <strong>der</strong> letzten Ausgabe von <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong><br />

zeigten wir die Vorbereitung <strong>der</strong> Ersatzblechteile.<br />

An einem Stahlrohr wird ein Teil<br />

des Blechs umgebogen. Als Vorlage dient das<br />

aus dem Radlauf herausgetrennte, verrostete<br />

alte Blech. Die abgewinkelte Flanke ist nun geformt.<br />

Wie man aber an dem herausgetrennten<br />

Ersatzblech erkennen kann, hat das Ersatzblech<br />

eine leichte Wölbung in <strong>der</strong> Längsrichtung. Es<br />

gibt verschiedene Methoden, diese Wölbung in<br />

die Ersatzbleche zu formen. Drei Möglichkeiten<br />

zeigen wir Ihnen in dieser Folge.<br />

So arbeitet <strong>der</strong> Profi<br />

Die einfachste Methode ist das Umformen mit<br />

einem professionellen Stauchgerät. Dieses<br />

Werkzeug funktioniert über zwei Backenpaare,<br />

die mit Druck das Blech greifen und es zusammenziehen.<br />

Das Stauchen erfolgt in mehreren<br />

WAS BISHER GESCHAH<br />

• Im ersten Schritt wurden die Durchrostungen an<br />

den vor<strong>der</strong>en Kotflügeln entfernt, rechts musste<br />

ein kleines Blech eingeschweißt werden, links<br />

war lediglich Abschleifen und Entrosten nötig.<br />

Dann wurden die reparierten Bereiche rostgeschützt<br />

und provisorisch lackiert und die vor<strong>der</strong>en<br />

Bremsscheiben und Bremsklötze getauscht.<br />

• In <strong>der</strong> letzten Ausgabe von <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> haben<br />

wir damit begonnen, den fast vollständig weggerosteten<br />

hinteren rechten Radkasten zu erneuern.<br />

• In dieser Ausgabe formen wir die nötigen Reparaturbleche<br />

und beginnen damit, sie einzuschweißen.<br />

Durchgängen, um das Blech nicht zu sehr zu<br />

strapazieren. Je sanfter man das Blech umformt,<br />

desto leichter und präziser entsteht die<br />

Wölbung. Begonnen wird am äußeren Rand, indem<br />

das Blech nur die halbe Backentiefe in die<br />

Backen geführt wird. In weiteren Durchgängen<br />

wird das Blech immer tiefer in die Backen geführt.<br />

Deutlich erkennt man die feinen Falten,<br />

die durch das Zusammenstauchen <strong>der</strong> Backen<br />

im Blech entstehen.<br />

Faltenziehen leicht gemacht<br />

Damit sind wir schon bei <strong>der</strong> zweiten Methode,<br />

mit <strong>der</strong> wir gearbeitet haben. Hierbei wird das<br />

Blech mit einer Faltengabel o<strong>der</strong> Zange stückweise<br />

gefaltet. Dabei dreht man die Gabel etwa<br />

um 90 Grad in eine Richtung, setzt ab und setzt<br />

die nächste Falte in die an<strong>der</strong>e Richtung. Durch<br />

die wechselnde Faltensetzung wird das Blech<br />

Fotos: Kay MacKenneth, Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

50


gewölbt. Die Falten werden jeweils an <strong>der</strong> Spitze<br />

mit einem Hammer leicht angeflacht. Danach<br />

können die Falten mit einem Glätte- o<strong>der</strong><br />

Schlichthammer geglättet werden.<br />

Wir zeigen das Prinzip an einer einzelnen Falte.<br />

Das Blech wird in <strong>der</strong> Hälfte geknickt, bis eine<br />

weiche Biegung entsteht. An <strong>der</strong> äußeren Spitze<br />

<strong>der</strong> Biegung wird mit einem Hammer die Kante<br />

leicht angeklopft und damit etwas angekantet.<br />

Achten Sie darauf, dass kein scharfer Knick entsteht.<br />

Die Kante sollte nur weich abgerundet<br />

sein. Dann wird das Blech wie<strong>der</strong> flach gedrückt.<br />

Es bleibt eine runde Wölbung. Diese wird nun<br />

flach getrieben. Man treibt das Blech dabei von<br />

innen nach außen in Richtung <strong>der</strong> äußeren Kante.<br />

Das Blech entwickelt an dieser Stelle eine<br />

leichte Wölbung. Nun erzeugt man an <strong>der</strong> Kante<br />

mehrere solcher Falten mit einem Faltenzieher.<br />

Wir verwenden hierfür eine Spitzzange. Werden<br />

diese nun von innen nach außen flach getrieben,<br />

erkennt man bereits eine deutliche Wölbung. Die<br />

Falten dürfen nicht zu schnell flach getrieben<br />

werden, da ansonsten leicht scharfe Knicke entstehen,<br />

die später zu Rissen führen können. Diese<br />

Technik des Stauchens machen wir uns auch bei<br />

<strong>der</strong> Anfertigung unseres Ersatzblechs zunutze.<br />

Um die gewünschte Wölbung zu erreichen,<br />

muss dieser Vorgang meist mehrfach wie<strong>der</strong>holt<br />

werden. Es gibt jedoch ein Hilfsmittel, um<br />

das Stauchen etwas zu beschleunigen: Das<br />

Blechteil wird mit einer Faltengabel o<strong>der</strong> einer<br />

Zange erst einmal auf die notwendige Form gebracht.<br />

Ist die Wölbung komplett, wird mit zwei<br />

Gripzangen eine flache Stahlstange jeweils an<br />

beiden Enden <strong>der</strong> Rundung verspannt. Dies<br />

verhin<strong>der</strong>t, dass das Blech seine Form verliert,<br />

während mit dem Treibhammer das Blech<br />

flach getrieben wird. Die Falten werden während<br />

des Treibens an <strong>der</strong> Spitze angeschlagen.<br />

Dies verhin<strong>der</strong>t das Einknicken <strong>der</strong> Falten. Die<br />

Technik, das Blech während des Treibens<br />

durch eine Querstrebe zu fixieren, ist vielseitig<br />

anwendbar und erleichtert beson<strong>der</strong>s bei Rundungen<br />

die passgenaue Arbeit beim Stauchen<br />

von Blechteilen.<br />

Falten lassen sich aber auch durch gezieltes<br />

Erhitzen mit einer Autogenflamme mit dem<br />

Hammer glätten. Die Falten werden dabei zum<br />

Glühen gebracht, und auf einem Amboss wird<br />

die Falte entsprechend mit einem Hammer<br />

geglättet. Dabei härtet das Blech aber außer -<br />

ordentlich stark aus und lässt sich nur noch<br />

sehr schlecht umformen.<br />

Blechpuzzle als einfache Lösung<br />

Auch wer we<strong>der</strong> die Hilfsmittel o<strong>der</strong> Erfahrung<br />

in <strong>der</strong> Blechbearbeitung besitzt, kann komplexere<br />

Formen bauen und verschweißen. Die<br />

Wölbung für das Ersatzblech wird durch kleinere<br />

Blechsegmente geformt. Dabei wird das zuvor<br />

abgekantete Blech an mehreren Stellen eingeschnitten<br />

und die Wölbung entsprechend gebogen.<br />

Die Blechsegmente überschneiden sich<br />

nun. Die Überlappungen werden mit einem Stift<br />

markiert und das überstehende Blech mit <strong>der</strong><br />

Blechschere entfernt. Nun werden die einzelnen<br />

So arbeitet <strong>der</strong> Profi: Mit Stauchgerät ist das Blechformen beson<strong>der</strong>s einfach.<br />

1 2<br />

Beim Stauchgerät wird das zu Blech ein -<br />

gelegt und von zwei Backen fixiert.<br />

Faltenziehen leicht gemacht: Mit <strong>der</strong> Faltengabel kommt Wölbung ins Blech.<br />

1<br />

Mit <strong>der</strong> Faltengabel dreht man das Blech etwa um 90 Grad in eine Richtung, setzt ab und<br />

setzt die nächste Falte in die an<strong>der</strong>e Richtung, um das Blech zu wölben.<br />

2 3<br />

Eine verspannte Stahlstange verhin<strong>der</strong>t, dass<br />

das Blech seine Form verliert, während es<br />

mit dem Treibhammer flach getrieben wird.<br />

4 5<br />

Gleichmäßige Wölbungen können auch mithilfe<br />

eines Stahlrohrs erzeugt werden.<br />

Blechelemente Stoß auf Stoß gesetzt und mit<br />

mehreren Schweißpunkten fixiert. Um das<br />

Durchbrennen <strong>der</strong> Stoßnaht zu verhin<strong>der</strong>n, wird<br />

auf <strong>der</strong> Gegenseite ein Stück Kupfer gegengehalten.<br />

Nun wird Punkt für Punkt die Naht verschlossen.<br />

Setzen Sie immer etwa sechs Punk -<br />

te hintereinan<strong>der</strong> und setzen Sie ab, um die<br />

Das Stauchzen erfolgt in mehreren Durchgängen,<br />

um das Blech nicht zu strapazieren.<br />

Die beim Stauchen entstandenen Falten<br />

werden mit einem Glätte- o<strong>der</strong> Schlichthammer<br />

vorsichtig geglättet.<br />

Die fertiggestellte Wölbung wird zum Abschluss<br />

mit <strong>der</strong> Flex geglättet.<br />

Schweißnaht auskühlen zu lassen. Die Nähte<br />

können anschließend mit einem Winkelschleifer<br />

geglättet werden.<br />

Die Quersicke am Radlauf<br />

Das Ersatzblech hat in <strong>der</strong> Wölbung noch eine<br />

Quersicke. Diese wird am Schraubstock mit ei-<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 51


Restaurierung | Fiat Barchetta, Teil 5<br />

Vom Puzzle zur Wölbung: Kanten und Wölbungen können mit Blechschere und Schweißgerät hergestellt werden.<br />

1 2<br />

Für die Wölbung wird das zuvor abgekantete<br />

Blech an mehreren Stellen eingeschnitten<br />

und die Wölbung entsprechend gebogen.<br />

Nun werden die einzelnen Blechelemente<br />

Stoß auf Stoß gesetzt und mit mehreren<br />

Schweißpunkten fixiert.<br />

3<br />

Nachdem alle Schweißpunkte gesetzt sind,<br />

können die Nähte anschließend mit einem<br />

Winkelschleifer geglättet werden.<br />

Herstellen einer Quersicke: Mit Blechhammer, Schraubstock und Gefühl entstehen auch komplexe Blechformen.<br />

1 2<br />

Das neue Blech benötigt noch eine Quersicke,<br />

die mit einem Finnen- o<strong>der</strong> Stauchhammer<br />

in das Blech getrieben wird.<br />

Der Schraubstock wird so weit geöffnet, wie<br />

die Sicke breit ist, dann wird die Sicke entlang<br />

<strong>der</strong> Backenkanten herausgearbeitet.<br />

3<br />

Um das Blech einschweißen zu können,<br />

wird mit einer Gripzange noch eine etwa<br />

ein Zentimeter hohe Kante umgelegt.<br />

Die Anprobe: Vor dem Schweißen wird das angefertigte Blech bestmöglich in den Radkasten eingepasst.<br />

1 2<br />

Bevor das Schweißgerät in Aktion tritt, wird<br />

das neue Blech eingepasst und fixiert.<br />

Machen Sie alle paar Schweißpunkte eine<br />

Pause, um Hitzeverzug zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

3<br />

Das fertig eingeschweißte Blech wird mit<br />

Dichtmasse und Rostschutz versiegelt.<br />

nem Finnen- o<strong>der</strong> Stauchhammer in das Blech<br />

geformt. Die Backen des Schraubstocks werden<br />

auf die Breite <strong>der</strong> Sicke geöffnet und das Blech<br />

aufgelegt. Nun wird entlang <strong>der</strong> Backenkanten<br />

das Blech mit <strong>der</strong> Finne des Hammers getrieben.<br />

Stückweise entsteht so die Sicke. Das Blech<br />

kann nun erstmals an den Radlauf angepasst<br />

werden. Um das Blech einschweißen zu können,<br />

benötigt es noch eine abgekantete Sicke<br />

entlang <strong>der</strong> inneren Kante. Mit einer Faltgabel<br />

wird die Kante etwa einen Zentimeter tief umgelegt.<br />

Wahlweise geht dies auch mit einer Gripzange,<br />

in die eine Mutter für die Tiefenjustierung<br />

eingeklemmt ist. An einem Amboss wird<br />

mit einem Glättehammer die umgelegte Kante<br />

geglättet. In <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> gewölbten Form bildet<br />

sich auch hier eine Falte. Diese lässt sich einfach<br />

durch das Erhitzen mit <strong>der</strong> Autogenflamme<br />

flach treiben.<br />

Anprobieren, schweißen, fertig!<br />

Nun ist das erste Blech fertig für die Montage<br />

in den offen liegenden Radlauf. Das Blech wird<br />

eingesetzt und mit einer Gripzange fixiert.<br />

Wenn das Blech passt, werden entlang <strong>der</strong> Stoßkanten<br />

einige Fixierpunkte geschweißt. So wird<br />

nun Blech für Blech nacheinan<strong>der</strong> angefertigt,<br />

eingesetzt und fixiert. Wenn alle Bleche an Ort<br />

und Stelle sitzen, kann jedes Teil ordentlich verschweißt<br />

werden. Auch hier empfiehlt es sich,<br />

die Nähte durch aneinan<strong>der</strong> gesetzte Punkte zu<br />

schließen. Dies verhin<strong>der</strong>t eventuelles Durchbrennen<br />

<strong>der</strong> Bleche.<br />

Der Radlauf ist nun repariert und eine Versiegelung<br />

<strong>der</strong> Nähte mit Karosseriedichtmasse<br />

und das anschließende Aussprühen des Rad -<br />

laufes mit Steinschlagschutz garantieren noch<br />

viele weitere Jahre Fahrspaß.<br />

Kay MacKenneth<br />

52


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Datum Unterschrift<br />

Hausnummer<br />

AutoCl414


Porträt | Fiat 500 Giardiniera<br />

Fiat 500<br />

Giardiniera<br />

Kleines<br />

Ladewun<strong>der</strong><br />

Italienischer Drei-Meter-Kombi<br />

Wendige Gärtnerin<br />

Wer kennt sie nicht, die verwinkelten und schmalen Gassen in Italiens Altstädten? Um den dortigen<br />

Ladenbesitzern und Händlern den Transport ihrer Waren zu vereinfachen, zauberte Dante Giacosa<br />

aus dem Fiat 500 einen wendigen Mini-Kombi, die „Giardiniera“.<br />

Wer einmal Italiens Altstädte besucht<br />

hat, den wun<strong>der</strong>t es nicht, dass die<br />

dreirädrige Piaggio Ape dort bis heute<br />

verbreitet ist: enge Gassen, verwinkelte Plätze,<br />

schmale Hofdurchfahrten … Um Ladenbesitzern,<br />

Metzgereien und Gemüsehändlern in<br />

diesem eingeschränkten Umfeld das Leben zu<br />

erleichtern, plante Fiat einen Kombi auf Basis<br />

des neuen 500, <strong>der</strong> ab 1957 den populären Topolino<br />

ersetzte. Konstrukteur des „Nuova 500“<br />

war <strong>der</strong> des alten 500: Dante Giacosa. Ihm fiel<br />

die Aufgabe zu, aus dem 500 ein viersitziges<br />

Ladewun<strong>der</strong> zu schaffen. Sein Name: Giardi -<br />

niera – wie bereits beim Topolino Kombi –, zu<br />

Deutsch: Gärtnerin.<br />

Schon zu Beginn gab es ein massives Problem:<br />

Der Zweizylin<strong>der</strong>motor im „Gesäß“ des 500 war<br />

<strong>der</strong> Heckklappe im Weg. Die Lösung: ein „Unterflurmotor“,<br />

ein Aggregat, das seitlich um 90<br />

Grad gekippt unter dem Ladeboden verschwand.<br />

Klang einfach, doch dafür musste <strong>der</strong> Motor fast<br />

völlig neu konstruiert werden. Nur so konnte er<br />

Die Giardiniera kostete in Deutschland<br />

fast so viel wie <strong>der</strong> VW Käfer.<br />

in liegen<strong>der</strong> Position das Getriebe samt Differenzial<br />

aufnehmen. Da Luft das Kühlmittel bleiben<br />

sollte, legte Giacosa Kanäle an, die hoch in die<br />

C-Säulen führten. Ein Gebläse auf <strong>der</strong> Kurbelwelle<br />

saugte Luft in ein den Motorblock und die<br />

Zylin<strong>der</strong> umgebendes Gehäuse, von dem aus<br />

durch Öffnen einer Klappe auch <strong>der</strong> Innenraum<br />

beheizt werden konnte. So bekam Giacosa das<br />

Aggregat gekühlt, den Ladeboden flach und eine<br />

weit öffnende Hecktür, <strong>der</strong>en Bedienung ein wenig<br />

an das Öffnen eines Kühlschranks erinnert.<br />

Um einem möglichen Überladen <strong>der</strong> Giardiniera<br />

entgegenzuwirken, verstärkte Giacosa<br />

die Bodengruppe und die Achsen – immerhin<br />

konnte <strong>der</strong> Kombi fast zwei Drittel<br />

seines Leergewichts zuladen. Doch nicht<br />

alle <strong>der</strong> rund 170.000 Abnehmer hielten<br />

sich daran, son<strong>der</strong>n packten ein, was hineinpasste.<br />

Fraglich blieb, warum Fiat eine Limousine<br />

zu einem Nutzfahrzeug umwidmete, ohne<br />

diesem für die erhöhte Nutzlast mehr Pfeffer in<br />

den „se<strong>der</strong>e“ zu blasen. Steigungen waren nur<br />

in den unteren Gängen zu bewältigen, während<br />

Geschwindigkeit und Motorgeräusch in ein<br />

Fotos: Michael Schäfer, Fiat<br />

54


Der Rucksack macht den Unterschied: Nur flüchtig hingesehen könnte dieser 500er-Kombi<br />

auch eine Limousine sein, denn von vorne betrachtet sind die beiden Modelle identisch.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Fiat, Turin, Italien<br />

Modell<br />

Fiat 500 Giardiniera<br />

Karosserie Kombi, Ganzstahl,<br />

selbsttragend<br />

Motor<br />

2-Zyl.-Reihe, 4-Takt,<br />

luftgekühlt, unten lie -<br />

gende Nockenwelle<br />

über Kette angetrieben,<br />

hängende Ventile,<br />

Leichtmetall<br />

Hubraum (ccm) 499,5<br />

Leistung (PS) 17,5 bei 4.400 U/min<br />

Getriebe<br />

4-Gang, unsynchronisiert<br />

Antrieb<br />

Heck<br />

Fahrwerk vorne Einzelradaufhängung<br />

an Dreieckslenkern,<br />

Teleskopstoßdämpfer,<br />

Querblattfe<strong>der</strong><br />

Fahrwerk hinten Einzelradaufhängung<br />

an Schräglenkern mit<br />

Schraubenfe<strong>der</strong>n,<br />

Teleskopstoßdämpfer<br />

Bremsen v/h Trommeln/Trommeln<br />

Reifen 125 R 12 auf Stahl -<br />

felgen 3,5 x 12<br />

Radstand (mm) 1.940<br />

Spurweite v/h (mm) 1.120/1.130<br />

Maße L x B x H (mm) 3.180 x 1.590 x<br />

1.350<br />

Leergewicht (kg) 555<br />

Vmax (km/h) 95<br />

Verbrauch (l/100 km) 5,5<br />

Bauzeit 1960–75<br />

Stückzahl ca. 170.000<br />

Neupreis (DM) 3.990 (1960)<br />

Der Innenraum kann mit dem Wort „filigran“ recht zutreffend bezeichnet werden.<br />

Um eine glatte Ladefläche zu schaffen, wurde <strong>der</strong> Motor um 90 Grad gedreht.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 55


Porträt | Fiat 500 Giardiniera<br />

KAUFBERATUNG<br />

Fiat 500 Giardiniera<br />

In Sachen Karosserie und Technik ist die sympathische Signorina eine kleine Diva. Interessenten müssen sich auch darüber<br />

im Klaren sein, dass es kaum noch Ersatzteile gibt. Je besser <strong>der</strong> Zustand, desto weniger Ärger.<br />

Karosserie<br />

Das gesamte Blechkeid <strong>der</strong> Giardiniera<br />

ist rostanfällig. Das Problem: Im<br />

Gegensatz zu den Limousinen sind<br />

viele Blechteile für den Kombi (zu<br />

knackigen Preisen) kaum bis gar nicht<br />

mehr zu bekommen. Daher ist es<br />

wichtig, speziell die Karosserie äußerst<br />

kritisch unter die Lupe zu nehmen.<br />

Sämtliche Kanten und Falze können<br />

befallen sein. Achten Sie im vor<strong>der</strong>en<br />

Bereich auf Unfallschäden und Auflösungserscheinungen<br />

durch auslaufende<br />

Batteriesäure. Auch den Bereich<br />

um die Scheinwerfer und die Frontscheibe<br />

sowie den Kofferraumboden<br />

(eingedrungenes Regenwasser) untersuchen.<br />

Um Korrosion zu vertuschen,<br />

wird gerne großzügig Unterbodenschutz<br />

aufgetragen.<br />

Neben den<br />

Bodenblechen (Teppich<br />

anheben!)<br />

sollten auch die<br />

Schweller und die<br />

Türen gecheckt werden.<br />

Letztere rosten leicht<br />

von innen nach außen. Das Gleiche<br />

betrifft die Heckklappe. Da sich im<br />

Heck die Luftkanäle für die Motorkühlung<br />

befinden, bilden diese Hohlräume,<br />

die gerne übersehen werden.<br />

Motor und Getriebe<br />

Der Antriebsstrang ist simpel, aber<br />

nicht problemlos. Kondensator, ausgeschlagene<br />

Drosselklappenwelle, Zylin<strong>der</strong>kopfdichtung,<br />

Benzinpumpe: Ist<br />

<strong>der</strong>en Membran gerissen, kann Benzin<br />

aus dem höher liegenden Tank ins<br />

Kurbelgehäuse laufen und sich von<br />

dort mit dem Motoröl unter dem Wagen<br />

ausbreiten. Dichtigkeit ist überhaupt<br />

so ein Thema: Ein Tropfen Öl<br />

zur Markierung des Reviers ist<br />

normal. Pfützen entstehen<br />

durch undichte Achsmanschetten,<br />

Öleinfülldeckel,<br />

Schaltgestänge, Stößelrohre,<br />

Ventildeckel o<strong>der</strong> durch die Öffnung<br />

des Ölmessstabs. Wenn <strong>der</strong><br />

Motor gar nicht o<strong>der</strong> nur unwillig anspringt,<br />

kann dies am Zündverteiler<br />

o<strong>der</strong> Vergaser liegen, an mangeln<strong>der</strong><br />

Kompression (mindestens sieben<br />

Regenwasser<br />

lässt die Türkanten<br />

rosten.<br />

Bar) durch verschlissene Kolbenringe<br />

o<strong>der</strong> falsch eingestellten Ventilen. Die<br />

Kerzengewinde sind sehr empfindlich<br />

und nicht selten endet <strong>der</strong> Versuch<br />

des Kerzentauschs beim Motorinstandsetzer.<br />

Bei einer Testfahrt<br />

muss sich<br />

die Klappe des<br />

Thermostatgehäuses<br />

bei warmem Motor öffnen,<br />

sonst droht Überhitzung.<br />

Das unsynchronisierte Getriebe ist<br />

robust, aber nicht unkaputtbar, und<br />

es ist viel Gefühl beim Gangwechsel<br />

gefragt. Oft wurde deswegen das vollsynchronisierte<br />

Getriebe des Fiat 126<br />

verbaut. Die Antriebswellen <strong>der</strong> Giardiniera<br />

verschleißen am Ruckdämpfer<br />

<strong>der</strong> Schiebestücke und <strong>der</strong> Verzahnungen.<br />

Was sich meist erst zeigt, wenn<br />

man den Pannendienst rufen muss.<br />

Fahrwerk<br />

Alles, was aus Gummi besteht, altert<br />

und sollte auf Verschleiß überprüft<br />

werden. Hinzu kommen ausgeschlagene<br />

vor<strong>der</strong>e Achsschenkel und/o<strong>der</strong><br />

Querlenker, spürbar durch<br />

eine schwergängige<br />

Zwischen Motor und<br />

Getriebe ist Ölverlust<br />

nicht selten.<br />

Lenkung, mangelhaften<br />

Geradeauslauf und unregelmäßige<br />

Abnutzung <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>reifen.<br />

Ist die Querblattfe<strong>der</strong> vorne weich<br />

o<strong>der</strong> gebrochen, haut die Aufhängung<br />

direkt auf<br />

die Anschlaggummis.<br />

Defekte<br />

Stoßdämpfer<br />

sind schon bei <strong>der</strong><br />

Sichtprüfung durch Verölung zu erkennen.<br />

An <strong>der</strong> Hinterachse können die<br />

Schraubenfe<strong>der</strong>n und die Schwingen<br />

<strong>der</strong> Aufhängung brechen und/o<strong>der</strong><br />

stark angerostet sein. Ziehen die<br />

Bremsen nur einseitig, ist ein defekter<br />

Radbremszylin<strong>der</strong> die häufigste Ursache.<br />

Muss das Pedal tief versenkt<br />

werden, bis eine Verzögerung erfolgt,<br />

sind vermutlich die Bremsbacken runter.<br />

Diesen Verdacht unterstützt auch<br />

ein langer Hebelweg <strong>der</strong> Handbremse,<br />

die auf die Hinterrä<strong>der</strong> wirkt.<br />

Innenraum<br />

UV-Strahlung bleicht die<br />

Sitzbezüge aus, das<br />

Gestühl kann durchgesessen<br />

sein. Die<br />

Rücksitzbank sollte<br />

problemlos zu klappen<br />

und das Verdeck zu<br />

öffnen sein. Die Elektrik ist<br />

sehr überschaubar und simpel aufgebaut,<br />

kann aber vom Kupferwurm befallen<br />

sein, was dank schlechter Kontakte<br />

MARKTWERTE<br />

Hupt's? Elektrik im<br />

Spritzwasserbereich<br />

neigt zur Korrosion.<br />

und Masseverbindungen<br />

zu Problemen<br />

führen kann.<br />

Ersatzteilsituation<br />

Von allen Fiat 500 hat die Giardiniera<br />

die größten Probleme: In Sachen Motortechnik<br />

hilft schon mal Material<br />

des Fiat 126 aus, aber passgenaue<br />

Blechteile sind rar und entsprechend<br />

kostspielig.<br />

Fazit<br />

Wenn überhaupt, kommen noch<br />

überlebende Gärtnerinnen aus dem<br />

streusalzarmen Süditalien. Da die<br />

geschäftstüchtigen Signori dort inzwischen<br />

festgestellt haben, welche Rarität<br />

sie da besitzen, wird schnell auf<br />

„schön“ restauriert, hübsch lackiert<br />

und anschließend ein Mondpreis<br />

aufgerufen. Unbedingt einen<br />

Rost nistet auch<br />

rund um die<br />

Scheinwerfer.<br />

Fachmann<br />

mit zur Besichtigung<br />

nehmen!<br />

Die Markenclubs<br />

helfen hier gegen einen<br />

kleinen Obolus gerne aus, <strong>der</strong> gut<br />

eingesetzt ist, bevor man eine völlig<br />

überteuerte Dauerbaustelle in Glitzerpapier<br />

erwirbt.<br />

Fiat 500 Giardiniera<br />

Modelle: Fiat 500 D/F Giardiniera Baujahr: 1960–65/1965–75<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 18.000/16.000 2: 11.200/10.200 3: 7.200/6.700<br />

4: 3.600/3.200 5: 1.100/1.000 Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

56


Wussten Sie eigentlich, ...<br />

... dass Fiat den 500 mit dem<br />

Inkrafttreten des Selbstmör<strong>der</strong>türen-Verbots<br />

1961 in<br />

Deutschland nur mit einer behördlichen<br />

Ausnahmegenehmigung<br />

vertreiben durfte?<br />

Angler-Idylle anno 1960: Fiat bewarb<br />

die Gärtnerin auch als praktische Freizeit-Kumpeline.<br />

wechselseitiges Verhältnis zueinan<strong>der</strong> verfielen:<br />

Das eine sank, das an<strong>der</strong>e stieg – frei nach<br />

dem Motto: Eile mit Weile. 17,5 PS bekam die<br />

Gärtnerin zugestanden – mehr sollten es nie<br />

werden, während <strong>der</strong> Limousine im Zuge von<br />

Modellpflegemaßnahmen die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

zusätzliche Pferdestärke gegönnt wurde. Nein,<br />

die Giardiniera musste sich mit dem begnügen,<br />

was <strong>der</strong> umgekippte Zweizylin<strong>der</strong> mit dem<br />

Klang eines getunten Rasenmähers zu leisten<br />

vermochte. Obwohl die Kolben parallel liefen,<br />

schüttelte sich <strong>der</strong> Wagen kein bisschen, so<br />

weich und flexibel wurde die Lagerung des<br />

Triebwerkes gewählt.<br />

Fahren will geübt sein<br />

Noch heute ist Anpassungsfähigkeit beim Fahrer<br />

nicht nur in Sachen Motorleistung gefor<strong>der</strong>t,<br />

son<strong>der</strong>n auch im ergonomischen Bereich. Eine<br />

bequeme Sitzposition ist für langbeinige Menschen<br />

kaum erreichbar, zumal das Gaspedal<br />

deutlich weiter vorne sitzt als Kupplung und<br />

Bremse. Auch <strong>der</strong> Wechsel <strong>der</strong> unsynchronisierten<br />

Gänge erfor<strong>der</strong>t Fuß- und Fingerspitzengefühl<br />

sowie Ruhe beim Durchziehen des Schalthebels.<br />

Er gibt dabei nur wenig Rückmeldung,<br />

welche und ob überhaupt eine Übersetzung erfolgreich<br />

eingelegt wurde.<br />

Sehr fein ist das große Faltdach, das die Sonne<br />

hereinlässt und die Mitnahme von Transportgut,<br />

das nicht einmal in heutige Kombis<br />

passen würde, erlaubt. Zwar schränkt <strong>der</strong><br />

schwachbrüstige Motor das Transportvolumen<br />

ein, dafür verzögern die Bremsen so, wie <strong>der</strong><br />

Wagen nicht beschleunigt – nämlich schnell.<br />

Doch diese Nachteile werden von einem gewaltigen<br />

Sympathiebonus wie<strong>der</strong> aufgehoben.<br />

Wem <strong>der</strong> Anblick dieses rollenden Blechbrotkastens<br />

heute kein Lächeln aufs Gesicht zaubert,<br />

dem ist wohl kaum noch zu helfen.<br />

Kleiner Wagen, großer Stauraum<br />

In Innenstädten ist <strong>der</strong> kleine Kombi unschlagbar<br />

– o<strong>der</strong> kennen Sie ein Nutzfahrzeug vergleichbarer<br />

Größe, das noch eine Waschmaschine<br />

aufnehmen kann? So anspruchsvoll die kleine<br />

Signoria in ihrer Bedienung ist, so erstaunlich<br />

gut fe<strong>der</strong>t sie. Verglichen mit dem angelsächsischen<br />

Konkurrenten Mini Van erfreut sie auch<br />

voll beladen durch einen fast sänftenartigen<br />

Charakter. Unterstützt wird dies noch durch das<br />

überraschend bequeme Gestühl, wobei die<br />

Rückbank für eine Verlängerung <strong>der</strong> Ladefläche<br />

Nicht nur Waschmaschinen, auch Haustiere finden ausreichend Platz im La<strong>der</strong>aum <strong>der</strong><br />

Gärtnerin. Langes und sperriges Gut kann durch das geöffnete Dach geführt werden.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 57


Porträt | Fiat 500 Giardiniera<br />

Ein sympathisches Duo: Besitzerin<br />

Bianca Obermaier<br />

aus dem badischen Laudenbach<br />

ist größenmäßig perfekt<br />

an ihre heiß geliebte Giardiniera<br />

angepasst.<br />

mit einem Handgriff umgelegt werden kann.<br />

Und dann diese Wendigkeit – wo an<strong>der</strong>e erst<br />

das Lenkrad einschlagen, ist <strong>der</strong> Fiat schon um<br />

die Kurve geflitzt. Da kein Motorgewicht auf<br />

den Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong>n liegt, bleibt die Lenkung angenehm<br />

leichtgängig.<br />

Die Mo<strong>der</strong>ne zieht ungeachtet vorbei<br />

So wuselte sich die Gärtnerin durch ihr natürliches<br />

Habitat <strong>der</strong> pittoresken Altstädte – jedoch<br />

in einer Art Zeitblase, da an ihr sämtliche<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungen vorbeigingen, welche Fiat<br />

<strong>der</strong> Limousine angedeihen ließ. Die Selbstmör<strong>der</strong>türen<br />

blieben ihr bis zum Produktionsende<br />

1976 erhalten. Bei <strong>der</strong> Limousine hingegen<br />

ein geän<strong>der</strong>tes Markenzeichen trugen. Letzten<br />

Endes wurde die Giardiniera jedoch von <strong>der</strong><br />

Zeit überholt. Mitte <strong>der</strong> 70er-Jahre noch die<br />

Motorleistung, Getriebetechnik und Ausstattung<br />

aus den <strong>50er</strong>n anzubieten, war auch dem<br />

hingebungsvollsten Gärtnerinnen-Liebhaber<br />

nicht mehr zu vermitteln. Denn es ging um Geld<br />

und an <strong>der</strong>e Mütter hatten auch hübsche Töchter<br />

– mit mehr PS und mo<strong>der</strong>nerer Ausstattung.<br />

Ob allerdings mit mehr Charakter wie die Giardiniera,<br />

bleibt jedem selbst überlassen …<br />

Michael Schäfer<br />

Ein Kombi muss nicht automatisch<br />

groß sein – 3,18 Meter Länge<br />

reichen <strong>der</strong> Giardiniera völlig aus.<br />

wurden sie 1965 auf hinteren Anschlag umkonstruiert<br />

– mit Einführung <strong>der</strong> F-Serie des 500.<br />

Seit dem Inkrafttreten des Selbstmör<strong>der</strong>türen-<br />

Verbots 1961 durfte Fiat den 500 in Deutschland<br />

nur mit einer behördlichen Ausnahmegenehmigung<br />

vertreiben. Später war <strong>der</strong> deutsche<br />

Markt für den „Familiare“, wie die Giardiniera<br />

hierzulande hieß, verschlossen. Ersetzt wurde<br />

sie durch den Autobianchi Panoramio – die<br />

Edelvariante des 500 Kombi.<br />

Ab März 1968 übergab Fiat aus Kapazitätsgründen<br />

die Giadiniera-Produktion an Autobianchi,<br />

weshalb diese Exemplare an <strong>der</strong> Front<br />

Ein schöner Vorher-Nacher-Vergleich: Die Verwandtschaft <strong>der</strong> beiden 500er ist eindeutig.<br />

58


Die Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er<br />

Mercedes-Benz W 123 • Trabant 601 • Citroën CX • Opel Ascona B • Lancia Beta • Peugeot 304 Cabrio • Ford Capri Mk. II<br />

Die Super-Schnäppchen<br />

70<br />

<strong>der</strong><br />

Sportsfreund<br />

Seite XII<br />

Alltags-<br />

Schnäppchen<br />

6.400 €<br />

Coupé-<br />

Schnäppchen<br />

7.400 €<br />

Komfort-<br />

Schnäppchen<br />

4.700 €<br />

Cabrio-<br />

Schnäppchen<br />

9.000 €<br />

er<br />

Klein-<br />

wagen-<br />

Schnäppchen<br />

2.800 €<br />

Treuer<br />

Freund<br />

Seite II<br />

Dauerläufer Seite XIV<br />

Captain Future<br />

Seite IV<br />

Design-<br />

Schnäppchen<br />

Frischluft-Löwe<br />

Seite X<br />

Familien-<br />

Schnäppchen<br />

4.700 €<br />

4.000 €<br />

Alltags-Kumpel Seite VI Bella Figura Seite VIII<br />

Lust auf ein schickes 70er-Jahre-Automobil, aber keine Lust, zu viel<br />

Geld dafür auszugeben? Zudem sind Sie noch unsicher, was Sie<br />

eigentlich suchen – zum Beispiel etwas Sportliches, Familientaug -<br />

liches o<strong>der</strong> Exotisches? <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> hat für Sie die Super-Schnäppchen<br />

<strong>der</strong> 70er (Zustand 2) zusammengestellt und nach Alltagstauglichkeit,<br />

Sportlichkeit, Komfort, Reparaturfreundlichkeit, Ersatzteilversorgung<br />

und Spaßfaktor bewertet – übersichtlich dargestellt mit<br />

0 (schlecht) bis 5 (sehr gut) Schraubenschlüssel-Symbolen.


Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er | Kleinwagen-Schnäppchen<br />

Trabant 601<br />

Treuer<br />

Freund<br />

Klein-<br />

wagen-<br />

Schnäppchen<br />

2.800 €<br />

Für die meisten DDR-Bürger<br />

war ein Trabi ein begehrtes und<br />

geliebtes Familienmitglied.<br />

Nach <strong>der</strong> Wende wurden Trabis<br />

für einen Kasten Bier verhökert,<br />

verheizt, verhunzt und ihre<br />

Besitzer mitleidig belächelt.<br />

Heute gelten originale<br />

Trabanten als charmante<br />

und günstige Spaß-Klassiker.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

VEB Sachsenring,<br />

Zwickau<br />

Modell Trabant 601<br />

Motor<br />

2-Zyl.-Zweitakt, luftgekühlt,<br />

vorne quer eingebaut<br />

Hubraum (ccm) 595<br />

Leistung (PS) 23–26<br />

Getriebe<br />

4-Gang, synchr., Freilauf im<br />

vierten Gang<br />

Antrieb<br />

Frontantrieb<br />

Fahrwerk vorne Querblattfe<strong>der</strong>, Querlenker<br />

Fahrwerk hinten Querblattfe<strong>der</strong>, Dreieckslenker,<br />

Teleskopdämpfer<br />

Reifen<br />

145SR13<br />

Bremsen v/h Trommeln/Trommeln<br />

Maße L x B x H (mm) 3.555 (Universal: 3.560) x<br />

1.510 x 1.437<br />

Vmax (km/h) 100<br />

0–100 km/h (s) k. A.<br />

Leergewicht (kg) 615–650<br />

Verbrauch (l/100 km) 6–9<br />

Bauzeit 1964–90<br />

Stückzahl 2.818.547<br />

Neupreis (Ostmark) 10.887 (1990)<br />

Clubliste<br />

http://trabiigunterfr.bplaced.<br />

net/clubliste/index.htm<br />

Das Flossenheck war in den 60ern topaktuell.<br />

Ausstellfenster hinten sorgen für Frischluft.<br />

Das Interieur<br />

ist schmucklos,<br />

eine<br />

Tankuhr gab<br />

es erst in den<br />

letzten<br />

Baujahren.<br />

Der Zweitakter<br />

verbirgt<br />

sich unter<br />

dem Kühl -<br />

gebläse und<br />

dem Luft -<br />

filtergehäuse.<br />

II<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> EXTRA


<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Unbedingt<br />

checken<br />

· Ist das Blech unter <strong>der</strong><br />

Duroplast-Außenhülle in gutem, rostfreiem<br />

Zustand?<br />

• Sind die Fahrwerksbuchsen und das<br />

Lenkgetriebe in gutem, spielfreiem Zustand?<br />

• Radbremszylin<strong>der</strong> können schon nach<br />

kurzer Standzeit festrosten. Prüfen, dass<br />

<strong>der</strong> Wagen beim Bremsen gleichmäßig<br />

zieht.<br />

Der Trabant 601 erblickte 1964 das Licht<br />

<strong>der</strong> Welt und war seinerzeit selbst aus<br />

westlicher Sicht noch nicht wirklich veraltet.<br />

Auch DKW und Saab hatten noch bis Mitte<br />

<strong>der</strong> 60er-Jahre Modelle mit Zweitaktmotoren<br />

im Programm. In <strong>der</strong> DDR war <strong>der</strong> „Trabi“ das<br />

wohl populärste Auto, für das man allerdings<br />

DDR-typisch lange Wartezeiten in Kauf nehmen<br />

musste. Vor allem in <strong>der</strong> geräumigeren<br />

Kombivariante „Universal“ war <strong>der</strong> Trabant<br />

durchaus familien- und kurzreisetauglich.<br />

Die Außenhaut des DDR-Volkswagens besteht<br />

aus Duroplast, einem robusten Kunststoff,<br />

<strong>der</strong> mit dem Stahlblechaufbau des Fahrzeugs<br />

verklebt, verschraubt und vernietet wurde. Rost<br />

ist dennoch das größte Problem des Kleinen,<br />

denn unter dem Duroplast blüht <strong>der</strong> Gilb meist<br />

in gefährlichem Maße. Dies kann auch bei „restaurierten“<br />

Exemplaren <strong>der</strong> Fall sein, weil viele<br />

den hohen Aufwand scheuen, die Karosse von<br />

<strong>der</strong> Struktur zu trennen und dem versteckten<br />

Rost den Garaus zu machen. Außer den Radkästen<br />

sind auch Schweller, Stoßdämpferaufnahmen<br />

in den Radkästen, Bodenbleche und<br />

<strong>der</strong> vor<strong>der</strong>e Querträger stark rostgefährdet. Die<br />

an sich sehr simple Technik verlangt nach intensiver<br />

Pflege.<br />

Im Heck war nur Platz für kleinere Lasten.<br />

MARKTWERTE<br />

Modell: Trabant 601 Limousine/Universal<br />

Baujahr: 1964–90<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 4.500/4.800 2: 2.800/3.000<br />

3: 1.800/1.900 4: 800/900<br />

5: 200/200<br />

Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

BEWERTUNG<br />

Alltagstauglichkeit<br />

Sportlichkeit<br />

Komfort<br />

Reparaturfreundlichkeit<br />

Ersatzteilversorgung<br />

Spaßfaktor<br />

Wertprognose<br />

FAZIT<br />

stabil<br />

Wer sich mental auf den kleinen Racker<br />

einlässt, hat viel Spaß mit einem ganz speziellen<br />

Fahrgefühl.<br />

Fotos: Fre<strong>der</strong>ik E. Scherer<br />

Simple Technik, hoher Wartungsbedarf<br />

Da <strong>der</strong> Zweitakter oft noch befriedigend läuft,<br />

wenn er schon längst neue Haupt- o<strong>der</strong> Pleuellager<br />

bräuchte, sind größere Schäden nicht selten.<br />

Der 600 Kubikzentimeter große Zweizylin<strong>der</strong>-Zweitakter<br />

liefert 23 bis 26 PS über ein synchronisiertes<br />

Vierganggetriebe an die schmalen<br />

Vor<strong>der</strong> rä<strong>der</strong>, was für etwa 100 Kilometer pro<br />

Stunde in <strong>der</strong> Spitze ausreicht. Bei guter Pflege<br />

hat <strong>der</strong> Motor in <strong>der</strong> Regel eine Lebensdauer<br />

von etwa 80.000 Kilometern, bevor größere Reparaturen<br />

o<strong>der</strong> ein Austauschmotor (650 Euro<br />

beim Fachmann) fällig werden.<br />

Das Fahrwerk benötigt regelmäßige Schmierdienste,<br />

um den Verschleiß an Buchsen und Lagern<br />

im Zaum zu halten, und die Bremsen mögen<br />

keine monatelangen Standzeiten – die Radbremszylin<strong>der</strong><br />

gehen schnell fest und dann zieht<br />

die Fuhre beim Bremsen unkontrolliert nach<br />

links o<strong>der</strong> rechts.<br />

Nicht perfekt ohne Mängel<br />

Aber all die kleinen Mängel machen den Trabi<br />

ja erst so charmant. Er verlangt eben viel Liebe<br />

und Verständnis von seinem Besitzer, dankt es<br />

ihm aber dann mit einem urtümlichen Fahrgenuss,<br />

<strong>der</strong> nichts mit dem eines mo<strong>der</strong>nen Automobils<br />

zu tun hat.<br />

Man sitzt vor einem kargen Armaturenbrett,<br />

das Zweispeichenlenkrad (ein umschäumtes Sicherheitslenkrad<br />

gab es erst ab 1988) vor <strong>der</strong><br />

Brust. Das wichtigste Instrument ist <strong>der</strong> Tacho,<br />

eine Tankanzeige gibt es nicht – <strong>der</strong> Kraftstoffvorrat<br />

wird mit einer Holzleiste durch den Einfüllstutzen<br />

kontrolliert. Der Motor meldet sich<br />

mit typischem Zweitaktton und einem blauen<br />

Wölkchen am Heck arbeitsbereit und man muss<br />

fleißig schalten, um den Lärm in spürbare Vorwärtsbewegung<br />

umzusetzen. Ein Radio ist dabei<br />

überflüssig, auch Unterhaltungen sind ab<br />

Tempo 80 nicht mehr wirklich unterhaltsam.<br />

Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er<br />

III


Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er | Komfort-Schnäppchen<br />

Citroën CX 2000/2200 Pallas<br />

Captain Future<br />

Reisen wie Gott in Frankreich: Geschwindigkeitsrekorde<br />

stellt man in <strong>der</strong> Kommandozentrale des<br />

futuristischen CX 2000 o<strong>der</strong> 2200 Pallas<br />

zwar nicht auf, doch Citroëns<br />

Raumschiff ist günstig, plüschig,<br />

sparsam und komfortabel –<br />

das perfekte Reisemobil.<br />

Komfort-<br />

Schnäppchen<br />

4.700 €<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Citroën, Aulnay-sous-<br />

Bois, Frankreich<br />

Modell Citroën CX 2000/<br />

2200 Pallas<br />

Motor<br />

4-Zyl.-Reihe, ohc,<br />

wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 1.985/2.175<br />

Leistung (PS) 102/112 bei 5.500 U/min<br />

Getriebe<br />

4-Gang<br />

Antrieb<br />

Frontantrieb<br />

Fahrwerk vorne Einzelradaufhängung,<br />

Doppelquerlenker, Querstabi<br />

Fahrwerk hinten Einzelradaufhängung,<br />

Längsschwingen, Querstabi<br />

Reifen 185 R 14<br />

Bremsen v/h Scheiben/Scheiben<br />

Vmax (km/h) 178/182<br />

0–90 km/h (s) 8,4/7,8<br />

Leergewicht (kg) 1.265/1.285<br />

Verbrauch (l/100 km) 9<br />

Bauzeit 1974–79<br />

Stückzahl 1.170.645 (alle Modelle)<br />

Neupreis (DM) 19.950 (2200, 1976)<br />

Club/Weblink www.citroencx.de,<br />

www.cx-basis.de<br />

Hebelfrei: Blinker und Scheibenwischer werden<br />

an dem linken Bediensatelliten betätigt.<br />

Windschnittig: Die konvexe Heckscheibe<br />

verbessert den Cw-Wert.<br />

Futuristisch: Dieses<br />

Armaturenbrett<br />

gehört zum<br />

Prestige, doch<br />

<strong>der</strong> Blick auf<br />

Walzentacho und<br />

Bediensatelliten<br />

bleibt beim 2000/<br />

2200 gleich.<br />

Vererbt:<br />

Der Vierzylin<strong>der</strong><br />

stammt<br />

aus <strong>der</strong> DS.<br />

IV<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> EXTRA


<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Unbedingt<br />

checken<br />

· Durchrostungen an den<br />

unteren Enden <strong>der</strong> B-Säule: nicht kaufen!<br />

· Rost am hinteren Fahrschemel: Schweißen<br />

ist offiziell nicht erlaubt.<br />

· Manschetten und Lager an <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>achse<br />

prüfen.<br />

· Die Elektrik sollte funktionieren.<br />

· Eine harte Fe<strong>der</strong>ung weist auf verschlissene<br />

Fe<strong>der</strong>kugeln hin.<br />

· Rostige Druckleitungen <strong>der</strong> Hydropneumatik<br />

checken.<br />

· Richtig teuer: verrostete Rahmenaufnahmen<br />

an den vor<strong>der</strong>en Radkästen und kaputte<br />

Schwingarmlager <strong>der</strong> Hinterachse.<br />

Extravagant ist wohl das erste Wort, das<br />

dem Betrachter des Citroën CX 2000/<br />

2200 Pallas in den Sinn kommt. Der Nachfolger<br />

<strong>der</strong> DS, <strong>der</strong> optisch an den GS angelehnt<br />

ist, tritt auch ganz an<strong>der</strong>s in Erscheinung als seine<br />

Zeitgenossen: Der Windkanal formte ihn wie<br />

ein Ufo, dessen Bodenblech auf <strong>der</strong> Straße klebt,<br />

was elegantes Einsteigen fast unmöglich macht.<br />

Doch wer sich in das von Robert Opron designte<br />

Gefährt traut, wird mit plüschigen Sitzen und,<br />

dank quer eingebauten Motors, mit viel Platz in<br />

<strong>der</strong> ersten Reihe belohnt. Unweigerlich folgt<br />

meist ein großes Fragezeichen, nämlich wenn<br />

<strong>der</strong> Blick auf das Armaturenbrett fällt: Den Walzentacho<br />

und die Bediensatelliten verdankt <strong>der</strong><br />

CX Michel Hermand – wenn da mal kein Enterprise-Feeling<br />

aufkommt. Einspeichen-Lenkrad,<br />

we<strong>der</strong> Blinker- noch Scheibenwischerhebel, dafür<br />

jede Menge bunte Kontrollleuchten.<br />

Plüschig: Auf den Rück- wie auf den Vor<strong>der</strong>sitzen<br />

genießt man echtes Fernsehsessel-Feeling.<br />

MARKTWERTE<br />

Modell: Citroën CX 2000/2200 Pallas<br />

Baujahr: 1976–79<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 7.500 2: 4.700<br />

3: 3.000 4: 1.400<br />

5: 300 Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

BEWERTUNG<br />

Alltagstauglichkeit<br />

Sportlichkeit<br />

Komfort<br />

Reparaturfreundlichkeit<br />

Ersatzteilversorgung<br />

Spaßfaktor<br />

Wertprognose<br />

FAZIT<br />

stabil<br />

So viel Komfort für so wenig Geld. Der CX<br />

punktet auch mit spannen<strong>der</strong> Technik und<br />

aufregendem Design. Wer ihn beherrscht,<br />

wird ihn lieben.<br />

Fotos: Fre<strong>der</strong>ik Scherer<br />

Technische Beson<strong>der</strong>heit à la Citroën<br />

Nach dem Starten baut die Hydropneumatik so<br />

lange Druck zum Heben des Wagenhecks auf,<br />

bis <strong>der</strong> Druckregler klackt, erst dann darf <strong>der</strong><br />

Vierzylin<strong>der</strong> mit 102 PS (CX 2000) bzw. 112 PS<br />

(2200 Pallas) gefüttert werden. Das von <strong>der</strong> DS<br />

vererbte Aggregat gilt als äußerst robust, Laufleistungen<br />

von über 300.000 Kilometern sind keine<br />

Seltenheit. CX-Fans schwärmen vom bequemen<br />

Dahingleiten. In Sachen Ausstattung ist <strong>der</strong><br />

Pallas die bessere Wahl, <strong>der</strong> Name steht für Komfort<br />

schlechthin. So verfügt <strong>der</strong> 2200 Pallas beispielsweise<br />

über Servolenkung, <strong>der</strong> 2000 ist die<br />

„spartanische“ Basisvariante – richtigen Luxus<br />

bot seinerzeit nur die DS. Kaum hatte sie abgedankt,<br />

begann die „Ausstattungsmanie“ im CX.<br />

Der Franzose soll das Reisefahrzeug par excellence<br />

sein – doch bis dahin erfor<strong>der</strong>t es ein<br />

wenig Fahrpraxis. Auf hektisches Kurbeln in Kurven<br />

dank mangeln<strong>der</strong> Servo sollte man sich beim<br />

CX 2000 zu Beginn einstellen und bei beiden Modellen<br />

auf plötzliches Nachvorneschnellen <strong>der</strong><br />

Insassen dank brachial wirken<strong>der</strong> Bremskräfte.<br />

Auch gewöhnungsbedürftig: die Diravi-Lenkung<br />

aus dem SM in den Modellen ab 1976. Alle Lenkbefehle<br />

werden hydraulisch ausgeführt. Je höher<br />

das Fahrtempo, desto mehr Kraftaufwand ist<br />

nötig; und wenn <strong>der</strong> Wagen hält, dreht sich das<br />

Lenkrad, sobald es losgelassen wird, selbstständig<br />

in seine Ausgangsposition zurück.<br />

Auf und nie<strong>der</strong>, immer wie<strong>der</strong><br />

Für den absoluten Komfortkick sorgt die Hydropneumatik:<br />

Sie lässt nahezu keine Unebenheiten<br />

zu den Insassen vordringen, André Barthélémy<br />

machte das Fahrwerk noch stabiler, indem er<br />

Motor, Getriebe, Vor<strong>der</strong>- und Hinterachse in verschraubten<br />

Fahrschemeln fixierte und diese mit<br />

flachen Längsträgern verband. Das Ganze wurde<br />

über Gummipuffer mit <strong>der</strong> Karosserie verschraubt,<br />

was die Fe<strong>der</strong>ung weiter verbessert.<br />

Und das Vorurteil, die Hydropneumatik sei sehr<br />

anfällig? Stimmt nicht, sie ist äußerst zuverlässig,<br />

sagen die CX-Fans. Fe<strong>der</strong>kugeln und Druckspeicher<br />

sind die Hauptverschleißteile: Fe<strong>der</strong>t das<br />

Auto hart, müssen die Kugeln ausgetauscht werden.<br />

Alle 30.000 bis 40.000 Kilometer steht ein<br />

Ölwechsel an – wer sich daran hält und seinen<br />

CX brav wartet, darf fahren wie Gott in Frankreich.<br />

Alexandra Wurl<br />

Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er<br />

V


Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er | Familien-Schnäppchen<br />

Opel Ascona B<br />

Alltags-<br />

Kumpel<br />

Fahrschulen und Familienväter<br />

griffen eifrig zu, als Opel mit dem<br />

Ascona B die Lücke zwischen<br />

Kadett und Rekord schloss.<br />

Solide, zuverlässig und<br />

wirtschaftlich sind bis<br />

heute seine Prädikate.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Opel, Rüsselsheim<br />

Modell<br />

Opel Ascona B 1,2 N–2,0 E<br />

Motor<br />

4-Zyl.-Reihe, wassergekühlt,<br />

ohv; Dieselmotor (2,0 D)<br />

Hubraum (ccm) 1.196–1.988<br />

Leistung (PS) 55–110<br />

Getriebe<br />

4-Gang, 3-Gang-Automatik<br />

(außer 1,2 N/S und 1,3 N/S)<br />

Antrieb<br />

Heck<br />

Fahrwerk vorne Doppelquerlenker, Schraubenfe<strong>der</strong>n,<br />

Drehstab-Stabi<br />

Fahrwerk hinten Deichsel-Starrachse, Längslenker,<br />

Panhardstab, Schraubenfe<strong>der</strong>n,<br />

Drehstab-Stabi<br />

Reifen/Felgen 165 SR 13, 185/70 SR 13,<br />

185/70 HR 13<br />

Bremsen v/h Scheiben/Trommeln<br />

Vmax (km/h) 138–187<br />

0–100 km/h (s) 11–24,5<br />

Leergewicht (kg) 900–1.080<br />

Verbrauch (l/100 km) 9–13 (Benzin), 9–10 (Diesel)<br />

Bauzeit 1975–81<br />

Stückzahl 1,3 Mio. (+216.000 als<br />

Vauxhall Cavalier in England)<br />

Neupreis (DM) ab 10.400<br />

Club/Weblink www.ascona-a-b-ig.de<br />

Zierde: Chromteile sind rar bis nicht mehr<br />

vorhanden und entsprechend teuer.<br />

Gesucht: Zweitürer sind in <strong>der</strong> Fan-Gemeinde<br />

beliebter als die viertürige Variante.<br />

Plastik über alles:<br />

Das Armaturenbrett<br />

(hier des 2,0<br />

D, 1978) zeigt sich<br />

übersichtlich und<br />

schnörkellos.<br />

Nicht ungewöhnlich:<br />

Über<br />

200.000 Kilometer<br />

können die<br />

Motoren bereits<br />

geleistet haben.<br />

VI<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> EXTRA


<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Unbedingt<br />

checken<br />

· Rostvorsorge gab es<br />

nicht; untersuchen Sie die Karosserie<br />

gründlich!<br />

· Restaurierten Exemplaren sofort eine<br />

Hohlraumversiegelung spendieren.<br />

· Lange Probe fahren, denn dickes Motor -<br />

öl kann Klappergeräusche kurzfristig<br />

verbergen.<br />

· Motorraum auf Dichtigkeit prüfen, Ölwanne,<br />

Ölpumpe und Kurbelwellenabdichtring<br />

können auffällig sein.<br />

· Prüfen Sie, ob alle Teile vorhanden sind:<br />

Intakte Türverkleidungen, Sitze und <strong>der</strong>en<br />

Bezüge sind rar.<br />

Der Ascona B – ein typischer Mittelklasse-Opel?<br />

Stimmt. Und <strong>der</strong> bekannte<br />

Werbespruch „Opel, <strong>der</strong> Zuverlässige“<br />

passt wie die Faust aufs Auge. Klingt ein wenig<br />

langweilig? Für einige mag das Design <strong>der</strong> zweiten<br />

Ascona-Generation bie<strong>der</strong> wirken, doch Kritiker<br />

sollten bedenken, dass <strong>der</strong> B noch heute<br />

bei korrekter, nicht aufwendiger Pflege ein langlebiger<br />

und alltagstauglicher Begleiter ist. Mit<br />

Platz für Familie und Gepäck. Im Vergleich zu<br />

seinem Vorgänger hat <strong>der</strong> Ascona B in einigen<br />

Punkten positiv zugelegt: Das Fahrwerk wartete<br />

mit verbesserter Radaufhängung vorne auf, die<br />

Karosserie wuchs um 20 Zentimeter und bot<br />

den Insassen dadurch mehr Beinfreiheit. Größere<br />

Fensterscheiben sorgten für eine bessere<br />

Rundumsicht. Bequeme Vollschaumsitze machten<br />

längere Fahrten erträglicher. Als Caravan<br />

hat es ihn nie gegeben, nur als zwei- und viertürige<br />

Limousine. Neben <strong>der</strong> Grundausstattung<br />

bot Opel noch den eleganteren L, den plüschigen<br />

Berlina und den sportlichen SR an.<br />

Sportlicher SR: schwarzer Lack auf den Seitenstreifen<br />

und zwischen den Rücklichtern.<br />

MARKTWERTE<br />

Modell: Opel Ascona B<br />

Baujahr: 1975–81<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 7.500 2: 4.700<br />

3: 3.000 4: 1.200<br />

5: 300<br />

Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

BEWERTUNG<br />

Alltagstauglichkeit<br />

Sportlichkeit<br />

Komfort<br />

Reparaturfreundlichkeit<br />

Ersatzteilversorgung<br />

Spaßfaktor<br />

Wertprognose<br />

FAZIT<br />

Familien-<br />

Schnäppchen<br />

4.700 €<br />

stabil<br />

Solide, verlässlich und einfach zu handhaben<br />

– wer das sucht und Platz für die Familie<br />

braucht, liegt mit dem Ascona B genau<br />

richtig.<br />

Fotos: Peter Böhlke, Opel Classic Archiv <strong>der</strong> Adam Opel AG, Weickinger/Commonsmedia<br />

Verlässlich statt aufregend<br />

Solide und simpel ist die Technik, einfach und<br />

übersichtlich die Bedienung. Nicht umsonst versahen<br />

viele Ascona B als Fahrschulauto ihren<br />

Dienst. Bis heute kommen auch weniger versierte<br />

Schrauber mit dem Rüsselsheimer zurecht.<br />

Richtige Problemzonen suche man übrigens<br />

vergebens, so die Fan-Gemeinde. Auch<br />

wenn die kurzhubigen Frontmotoren als zuverlässig<br />

und langlebig gelten, sollte <strong>der</strong> Besitzer<br />

keinen Wartungsstau heraufbeschwören. Nicht<br />

wun<strong>der</strong>n beim Kauf: Laufleistungen von über<br />

200.000 Kilometern sind nicht ungewöhnlich –<br />

<strong>der</strong> Ascona galt als typisches Gebrauchsauto.<br />

Doch Vorsicht: Scheppernde Motorgeräusche<br />

und kleine Lecks „kurieren“ reparaturfaule Ascona-Verkäufer<br />

gern mit dickerem Motoröl. Nur<br />

wer den entsprechenden Wagen lange Probe<br />

fährt und auf Temperatur bringt, kann die verräterischen<br />

Geräusche ausmachen.<br />

Was <strong>der</strong> Familienkutsche am meisten zu<br />

schaffen macht? Rost. Daher sollte beim Kauf<br />

beson<strong>der</strong>s gründlich untersucht werden, an welchen<br />

Stellen Reparaturbleche zum Tragen kommen,<br />

wie zum Beispiel an den Übergängen vom<br />

Schweller zum Seitenblech. Fehlt dort die senkrechte<br />

Sicke, handelt es sich um ein Ersatzblech.<br />

Vollständig statt puzzelig<br />

Die Ersatzteillage hat sich in den letzten Jahren<br />

verschlechtert, vieles ist nicht mehr lieferbar.<br />

Das A und O ist daher ein vollständiger Wagen.<br />

Chromteile gibt es kaum noch, Türverkleidungen,<br />

Sitze und Bezüge zu finden gestaltet sich<br />

schwer. Und Bleche? Bevor qualitativ oft min<strong>der</strong>wertigere<br />

Neuteile verwendet werden, lieber<br />

gebrauchte Originalteile aufarbeiten! In Sachen<br />

Technik hilft das Baukastensystem weiter, denn<br />

Ascona B und Manta B sind technisch baugleich.<br />

Wer Glück hat, findet einen Ascona aus Rentnerhand<br />

– die sind meist gut gepflegt o<strong>der</strong> standen<br />

länger still. Und dann darf er sich über einen<br />

treuen und vor allem sparsamen Gesellen<br />

freuen, sodass bei dem einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Tankstopp noch etwas Geld für ein Eis übrig<br />

bleibt, um die Jugend auf dem Rücksitz ruhig<br />

zu stellen.<br />

Alexandra Wurl<br />

Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er<br />

VII


Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er | Design-Schnäppchen<br />

Lancia Beta Berlina<br />

Bella figura<br />

Der Lancia Beta Berlina war bei seiner<br />

Präsentation 1972 seiner Zeit voraus,<br />

kam aber in Deutschland nie über<br />

einen Achtungserfolg hinaus.<br />

Noch heute ist er praktisch,<br />

stilvoll und zudem<br />

preiswert. Ein echter<br />

Fall für Kenner!<br />

Design-<br />

Schnäppchen<br />

4.000 €<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Lancia, Turin, Italien<br />

Modell<br />

Beta Berlina<br />

Motor<br />

4-Zyl.-Reihe, wassergekühlt,<br />

dohc<br />

Hubraum (ccm) 1.297–1.995<br />

Leistung (PS) 82–119<br />

Getriebe<br />

5-Gang<br />

Antrieb<br />

Frontantrieb<br />

Fahrwerk vorne McPherson-Fe<strong>der</strong>beine,<br />

Querstabilisator<br />

Fahrwerk hinten Querlenker, Fe<strong>der</strong>nbeine,<br />

Schraubenfe<strong>der</strong>, Stabilisator<br />

Reifen<br />

155SR14–175/70HR14<br />

Bremsen v/h Scheiben/Scheiben<br />

Maße L x B x H (mm) 3.975 x 1.555 x 1.320<br />

Vmax (km/h) 160–180<br />

0–100 km/h (s) 10–15<br />

Leergewicht (kg) 1.120<br />

Verbrauch (l/100 km) 9–12<br />

Bauzeit 1972–82<br />

Stückzahl 194.916<br />

Neupreis (DM) 14.490 (Beta 1600, 1976)<br />

Club<br />

Lancia IG e. V.,<br />

Tel. (06131) 622 32 56,<br />

www.lancia-ig.de<br />

Markant: Ab 1976 stecken die Doppelscheinwerfer<br />

hinter rechteckigem Glas.<br />

Unpraktisch: Die kleine Kofferklappe blieb<br />

während <strong>der</strong> ganzen Bauzeit unverän<strong>der</strong>t.<br />

Typisch 70er: das Armaturenbrett<br />

mit dem<br />

Mischmasch aus runden<br />

und eckigen Instrumenten.<br />

Es ist<br />

komplett bestückt.<br />

Trendsetter: Mit<br />

zwei oben liegenden<br />

Nockenwellen, Fünfganggetriebe<br />

und<br />

Frontantrieb war dieser<br />

Fiat-Motor <strong>der</strong><br />

Konkurrenz voraus.<br />

VIII<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> EXTRA


<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Unbedingt<br />

checken<br />

• Ist die Innenausstattung<br />

komplett und in gutem Zustand? Ersatzteile<br />

sind schwer zu bekommen.<br />

• Wenn größere Durchrostungen an tragenden<br />

Teilen o<strong>der</strong> Anbauteilen wie Türen<br />

o<strong>der</strong> Hauben auffallen, ist eine Instandsetzung<br />

meist nicht wirtschaftlich.<br />

• Generell ist die Teileversorgung bei<br />

Technikteilen akzeptabel, bei Blech und<br />

Innenausstattung schlecht bis sehr<br />

schlecht.<br />

Lancia stand seit Gründung <strong>der</strong> Marke für<br />

technisch eigenwillige und optisch markante<br />

Fahrzeuge mit hohem Qualitätsanspruch.<br />

Als Beispiel seien nur die Appia-, Fulvia-<br />

und Flavia-Baureihen <strong>der</strong> <strong>50er</strong>- und 60er-<br />

Jahre mit dem kompakten V4-Zylin<strong>der</strong> mit<br />

extrem kleinem Zylin<strong>der</strong>winkel genannt.<br />

Auch <strong>der</strong> 1972 vorgestellte Lancia Beta war<br />

seiner Zeit voraus. Die Schräghecklimousine war<br />

zwar optisch kein Hingucker, dafür aber mo<strong>der</strong>n,<br />

praktisch, geräumig und sehr familientauglich.<br />

Das Konzept einer Schräghecklimousine war damals<br />

noch neu und nicht nur die Fachpresse war<br />

begeistert. Einziger Kritikpunkt über die ganze<br />

Bauzeit blieb die kleine Kofferraumklappe, die<br />

das Beladen unnötig erschwerte.<br />

Die vorne quer eingebauten Doppelnockenwellen-Motoren<br />

mit 1,3 bis zwei Liter Hubraum<br />

und 82 bis 119 PS waren überarbeitete Fiat-Aggregate<br />

und trieben die Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong> über ein<br />

Fünfganggetriebe an. Presse und Besitzer waren<br />

voll des Lobes über die Motoren, die rundum<br />

überzeugende Straßenlage, die guten Bremsen<br />

mit Scheiben an allen vier Rä<strong>der</strong>n und den<br />

hohen Komfort, was den Beta für die sportlich<br />

angehauchte Familie attraktiv machte.<br />

Sachlich: Versenkte Türgriffe sorgen für<br />

glatte Linien und leichte Handhabung.<br />

MARKTWERTE<br />

Modell: Lancia Beta Berlina (Limousine)<br />

Baujahr: 1972–82<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 6.500 2: 4.000<br />

3: 2.600 4: 1.300<br />

5: 400 Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

BEWERTUNG<br />

Alltagstauglichkeit<br />

Sportlichkeit<br />

Komfort<br />

Reparaturfreundlichkeit<br />

Ersatzteilversorgung<br />

Spaßfaktor<br />

Wertprognose<br />

FAZIT<br />

stabil<br />

Der Lancia Beta ist in gutem Zustand ein<br />

problemloser, praktischer und günstiger Oldie<br />

mit guten Fahrleistungen. Den Exotenbonus<br />

gibt es sozusagen kostenlos dazu!<br />

Fotos: Magiccarpics<br />

Schwerer Stand für den Exot<br />

Theoeretisch hätte <strong>der</strong> Beta also ein Bombenerfolg<br />

werden sollen, doch zumindest in<br />

Deutschland blieb ihm dieses Glück verwehrt.<br />

Das lag wohl auch daran, dass <strong>der</strong> Lancia Beta<br />

hierzulande deutlich teurer war als die Klassenkollegen<br />

von Fiat, Opel, Ford und an<strong>der</strong>en. 1976<br />

kostete <strong>der</strong> Beta mit 1,6-Liter-Motor 14.500 DM,<br />

während ein vergleichbarer Fiat 131 und sogar<br />

ein deutlich größerer Ford Granada 1.7 nur etwa<br />

11.000 bis 12.000 DM kosteten. Dazu kamen<br />

ein dünnes Händler- und Werkstättennetz und<br />

die geringe Bekanntheit <strong>der</strong> Marke. Wenn überhaupt,<br />

kannte und kaufte man die Sportwagen<br />

aus dem Hause Lancia. Gut für die Italiener,<br />

dass sie neben <strong>der</strong> Limousine eine verwirrende<br />

Vielzahl von sportlichen Coupés mit dem Namen<br />

Beta auf den Markt brachten: das Beta<br />

Coupé und den bis auf das herausnehmbare<br />

Targadach identischen Beta Spi<strong>der</strong>, das für vier<br />

Personen ausgelegte Kombicoupé Beta HPE sowie<br />

den Mittelmotorflitzer Beta Monte Carlo.<br />

Rost ist <strong>der</strong> größte Feind<br />

Die Verarbeitungsqualität und vor allem die fehlende<br />

Rostvorsorge sorgten für Zurückhaltung<br />

bei deutschen Familienoberhäuptern, die auf<br />

<strong>der</strong> Suche nach einem neuen Automobil waren.<br />

Der Zustand <strong>der</strong> Karosserie ist auch heute das<br />

entscheidende Kaufkriterium: Der Beta kann an<br />

allen klassischen Punkten, von den Schwellern<br />

über die Türen und Hauben bis hin zu Radläufen<br />

und Kotflügeln, gerne und kräftig rosten.<br />

Größere Reparaturen sind bei den relativ niedrigen<br />

Marktwerten <strong>der</strong> Limousine wirtschaftlich<br />

nicht sinnvoll. All das hat den ohnehin niedrigen<br />

Bestand an Beta-Limousinen in Deutschland<br />

stark dezimiert: Wäre <strong>der</strong> Beta ein Tier, stünde<br />

er auf <strong>der</strong> roten Liste. Umso reizvoller ist ein<br />

gut erhaltener Beta daher für italienisch angehauchte<br />

Oldtimer-Liebhaber: Er ist selten, praktisch<br />

und fährt sich doch fast wie ein Sportwagen.<br />

Allora!!! Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er<br />

IX


Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er | Cabrio-Schnäppchen<br />

Peugeot 304 Cabrio<br />

Frischluft-<br />

Löwe<br />

Cabrio-<br />

Schnäppchen<br />

9.000 €<br />

Cabrios galten in den<br />

70er-Jahren als aussterbende<br />

Gattung. Neben Rolls-Royce,<br />

VW, Alfa und einigen Briten bot<br />

nur noch Peugeot Oben-ohne-Modelle an.<br />

Hübsch, komfortabel, zuverlässig und bezahlbar:<br />

Diese Eigenschaften machten das 304-Cabrio damals so<br />

erfolgreich und bieten bis heute günstigen Frischluftspaß.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

S. A. des Automobiles<br />

Peugeot, Frankreich<br />

Modell<br />

304/304S Cabrio<br />

Motor<br />

4-Zyl. ohv, wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 1.288<br />

Leistung (PS) 65–75<br />

Getriebe<br />

4-Gang, synchronisiert,<br />

Mittelschaltung<br />

Antrieb<br />

Frontantrieb<br />

Fahrwerk vorne McPherson-Fe<strong>der</strong>beine,<br />

Stabi<br />

Fahrwerk hinten Längslenker, Fe<strong>der</strong>beine<br />

Reifen<br />

145SR14<br />

Bremsen v/h Scheiben/Trommeln<br />

Maße L x B x H (mm) 3.760 x 1.560 x 1.320<br />

Vmax (km/h) 155–165<br />

0–100 km/h (s) 14–16<br />

Leergewicht (kg) 895<br />

Verbrauch (l/100 km) 8–9,5<br />

Bauzeit 1969–80<br />

Stückzahl 18.647<br />

Neupreis (DM) 12.195 (1976)<br />

Club IG Peugeot 204/<br />

304 Cabrio & Coupé,<br />

Tel. (06034) 920 44<br />

Das klar gezeichnete Heck ist zeitlos hübsch.<br />

Erst 1973 wich<br />

<strong>der</strong> Bandtacho<br />

den schöneren<br />

Rund -<br />

instrumenten.<br />

Typisch für die 70er-Jahre: das Markenlogo.<br />

Der Vierzylin<strong>der</strong><br />

gilt als<br />

robust und<br />

langlebig.<br />

X<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> EXTRA


<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Unbedingt<br />

checken<br />

Achten Sie darauf, dass<br />

<strong>der</strong> Wagen komplett ist und keine Durchrostungen<br />

zeigt, die Blechersatz benötigen<br />

– den gibt es praktisch nicht.<br />

Der Himmel ist das schönste Dach, wenn<br />

das Wetter mitspielt. Und das Peugeot<br />

304 Cabrio eine <strong>der</strong> preiswerteren Möglichkeiten,<br />

70er-Jahre-Klassiker ohne Dach zu<br />

genießen. Die zeitlos schicke Karosse stammt<br />

von Pininfarina, die Technik von <strong>der</strong> 304-Limousine.<br />

Und an<strong>der</strong>s als seine britischen Gefährten<br />

ist <strong>der</strong> 304 ein kultivierter Tourer und<br />

kein knochenharter Sportler. Das macht den beson<strong>der</strong>en<br />

Reiz des kleinen Franzosen aus.<br />

Aus 1,3 Liter Hubraum erzeugt <strong>der</strong> robuste<br />

ohv-Vierzylin<strong>der</strong> zwischen 65 und 75 PS, die<br />

über ein Vierganggetriebe die Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong> antreiben.<br />

Das langt allemal für flottes Vorwärtskommen.<br />

Die Knüppelschaltung des Getriebes<br />

ist etwas hakelig und unexakt, aber bis auf gelegentliche<br />

Schwächen <strong>der</strong> Synchronisation<br />

problemlos. Sollte wirklich ein größerer Getriebedefekt<br />

anfallen, wird es jedoch schwierig, weil<br />

viele Teile nicht mehr lieferbar sind.<br />

Der 304 ist ein übler Roster<br />

Beson<strong>der</strong>es Augenmerk sollte <strong>der</strong> Karosse gelten,<br />

die wie die meisten Fahrzeuge <strong>der</strong> 70er-<br />

Jahre ohne jeglichen Rostschutz das Werk verließ.<br />

Rost ist demnach an praktisch jedem Blech<br />

möglich, angefangen bei den Radläufen sowie<br />

den A- und B-Säulen, dem Unterboden, den unter<br />

dem Innenraumteppich verborgenen Innenschwellern<br />

<strong>der</strong> Frontmaske und den Stehblechen<br />

unter den geschraubten Kotflügeln. Ist <strong>der</strong><br />

Innenschweller am Übergang zum Bodenblech<br />

verfault, ist vermutlich auch <strong>der</strong> restliche Bereich<br />

nach außen hin angegriffen. Beson<strong>der</strong>es<br />

Augenmerk verdient das Blech im Fußraum<br />

hinter den Pedalen sowie sein Pendant auf <strong>der</strong><br />

Beifahrerseite. Wenigstens die vor<strong>der</strong>en Kotflügel<br />

und die vor<strong>der</strong>en Fe<strong>der</strong>beinaufnahmen sind<br />

etwas rostresistenter.<br />

Schnörkellose Front mit zierlicher Scheibe.<br />

MARKTWERTE<br />

Modell: Peugeot 304 Cabrio<br />

Baujahr: 1970–75<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 14.000 2: 9.000<br />

3: 5.900 4: 2.800<br />

5: 800 Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

BEWERTUNG<br />

Alltagstauglichkeit<br />

Sportlichkeit<br />

Komfort<br />

Reparaturfreundlichkeit<br />

Ersatzteilversorgung<br />

Spaßfaktor<br />

Wertprognose<br />

FAZIT<br />

stabil<br />

Der 304 ist ein herrliches Schönwetter-<br />

Auto für Frischluftfreunde, die mehr Wert<br />

auf Komfort als auf Sportlichkeit legen. Im<br />

304 rast man nicht, man reist entspannt.<br />

Fotos: Peugeot<br />

Hauptproblem Teileversorgung<br />

Das größte Hin<strong>der</strong>nis für ein sorgenfreies Klassikerleben<br />

ist jedoch die schlechte Versorgung<br />

mit Ersatzteilen. Bleche gibt es fast gar nicht<br />

mehr, und auch Technikersatz ist nicht mehr so<br />

leicht zu finden, Verschleißteile wie Bremsbeläge<br />

einmal ausgenommen. Hier hilft die Mitgliedschaft<br />

in einem Peugeot-Club ungemein,<br />

weil man unter Markenkollegen eher Tipps und<br />

auch Ersatzteile findet als auf dem freien Markt.<br />

Komfortable Sonnenbank<br />

An<strong>der</strong>s als seine meist knochenharten britischen<br />

Kollegen bietet die hübsche Französin ihren<br />

beiden Insassen ein kultiviertes Fahrerlebnis:<br />

Der kleine Vierzylin<strong>der</strong> ist zwar leistungsstark,<br />

da bei aber erstaunlich leise und laufruhig.<br />

Die Sitze sind komfortabel, <strong>der</strong> Innenraum geräumig<br />

und das Fahrwerk zeigt sich ebenfalls<br />

von <strong>der</strong> sanften Seite. Die Geschwindigkeit zeigte<br />

ein Bandtacho an, auf einen Drehzahlmesser<br />

musste <strong>der</strong> Pilot verzichten. Erst 1973, im auf<br />

75 PS erstarkten 304S, wich <strong>der</strong> Bandtacho drei<br />

sportlicheren Rundinstrumenten, darunter auch<br />

einem Drehzahlmesser. Mit <strong>der</strong> starken Maschine<br />

lief das kleine Cabrio dann flotte 160 Kilometer<br />

pro Stunde und muss sich damit auch<br />

heute nicht vor vielen vermeintlich sportlicheren<br />

Klassenkollegen verstecken.<br />

Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er<br />

XI


Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er | Coupé-Schnäppchen<br />

Ford Capri Mk. II<br />

Sportsfreund<br />

Coupé-Spaß geht nur ohne Familie? Nein!<br />

Für hippe Väter gab es ab 1969 den Ford<br />

Capri. Der Nachfolger Mk. II ist heute<br />

günstig, bietet mehr Komfort und<br />

macht genauso viel Spaß<br />

wie <strong>der</strong> erste Capri.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Ford, Köln und<br />

Dagenham, England<br />

Modell Ford Capri Mk. II 1300,<br />

1600, 1,6<br />

Motor<br />

4-Zyl.-Reihe, hängende<br />

Ventile, wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 1.297–1.593<br />

Leistung (PS) 54–88<br />

Getriebe<br />

4-Gang<br />

Antrieb<br />

Fahrwerk vorne<br />

Heck<br />

McPherson-Fe<strong>der</strong>beine,<br />

Querlenker, Schrauben -<br />

fe<strong>der</strong>n, Querstabi<br />

Fahrwerk hinten Starrachse, Halbfe<strong>der</strong>n,<br />

Querstabi<br />

Reifen/Felgen 165 SR 13/5 J x 13<br />

Bremsen v/h Scheiben/Trommeln<br />

Vmax (km/h) 140–170<br />

0–100 km/h (s) 14–22,5<br />

Leergewicht (kg) 1.010–1.070<br />

Verbrauch (l/100 km) 11–13,5 (Super)<br />

Bauzeit 1974–79 (1,6 bis 1976)<br />

Stückzahl ca. 86.000<br />

Neupreis (DM) ab 9.855 (1300 L, 03/1974)<br />

Club/Weblink<br />

www.capri-clubdeutschland.de<br />

Praktisch: Die große Heckklappe war neu.<br />

232 Liter schluckt <strong>der</strong> Kofferraum.<br />

Typisch: das Stummelheck. Die großen<br />

Fenster machen den Capri übersichtlich.<br />

Genügsam:<br />

Instrumentenvielfalt<br />

gab es erst<br />

ab dem GT.<br />

Reihen-Vierer:<br />

Auch <strong>der</strong> 1,6-Liter<br />

stammt aus<br />

dem Taunusund<br />

Cortina-<br />

Programm.<br />

XII<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> EXTRA


Unser ganz beson<strong>der</strong>es Fotomodell<br />

steht übrigens zum Verkauf,<br />

siehe Kleinanzeigen S. 80.<br />

Aufwertung: Ab Mai 1976 erhielt <strong>der</strong> L unter<br />

an<strong>der</strong>em serienmäßige Sportfelgen.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Unbedingt<br />

checken<br />

· Fast alle Capri II sind geschweißt,<br />

viele auch gespachtelt: Magneten<br />

einsetzen.<br />

· Innenausstattung und Zierleisten sind<br />

schwer zu bekommen.<br />

· Komplett verbastelt? Lieber weitersuchen!<br />

· Keine Ersatzteile mehr in Deutschland?<br />

In England gab es auch Ersatzteillager.<br />

Coupé-<br />

Schnäppchen<br />

7.400 €<br />

MARKTWERTE<br />

Modell: Ford Capri Mk. II Reihen-Vierzylin<strong>der</strong><br />

Baujahr: 1974–78<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 12.000 2: 7.400<br />

3: 4.800 4: 2.400<br />

5: 700<br />

Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

BEWERTUNG<br />

Alltagstauglichkeit<br />

Sportlichkeit<br />

Komfort<br />

Reparaturfreundlichkeit<br />

Ersatzteilversorgung<br />

Spaßfaktor<br />

Wertprognose<br />

FAZIT<br />

stabil<br />

Die Vierzylin<strong>der</strong> sind zwar günstig, werden<br />

aber <strong>der</strong> sportlichen Form des Capri nicht<br />

gerecht. Dennoch: Der Mk. II ist schick,<br />

praktisch und gemütlich!<br />

Fotos: Marco Russ<br />

Sicher, <strong>der</strong> Ur-Capri mag das beliebtere<br />

und erfolgreichere Coupé sein. Doch <strong>der</strong><br />

Mk. II ist günstiger und praktischer, ein<br />

formschöner Hingucker und kann genauso viel<br />

Freude bereiten. Wer beson<strong>der</strong>s sparen möchte,<br />

wählt eines <strong>der</strong> Vierzylin<strong>der</strong>-Modelle mit 54, 72<br />

o<strong>der</strong> 88 PS – er spart damit allerdings auch an<br />

Sportlichkeit und Spritzigkeit, denn den richtigen<br />

Biss, <strong>der</strong> auch zur Form des Wagens passt,<br />

beschert dem Coupé nur einer <strong>der</strong> V6-Motoren<br />

– die jedoch teurer sind. Wer auf Rennerfolge<br />

auf <strong>der</strong> linken Spur verzichten kann, aber ein<br />

schickes und günstiges Coupé sucht, ist mit<br />

dem Mk. II gut beraten.<br />

„Diana“ – gemäß <strong>der</strong> griechischen Göttin <strong>der</strong><br />

Jagd – lautete die werksinterne Bezeichnung<br />

für die zweite Capri-Generation. Wer gejagt<br />

werden sollte? Der Opel Manta, was sich jedoch<br />

als fast chancenloser Konkurrenzkampf für den<br />

Kölner herausstellte. Und dabei hat das dreitürige<br />

Coupé viel zu bieten. Die Ausstattungen L<br />

und XL waren nur mit Vierzylin<strong>der</strong>n, GT, Ghia<br />

und S nur mit Sechszylin<strong>der</strong>n erhältlich. Womit<br />

unser Coupé-Schnäppchen lockt? Die Variante<br />

L bietet unter an<strong>der</strong>em Mittelschaltung,<br />

eine Ablage unter dem Armaturenbrett, Zigarettenanzün<strong>der</strong><br />

und Armlehnen. Der XL wartet<br />

mit beheizbarer Heckscheibe, Teppichboden,<br />

Handbremskontrollleuchte und abblendbarem<br />

Innenspiegel auf. Dies ist <strong>der</strong> Stand von 1974.<br />

Jährlich kamen neue Aufwertungen hinzu: Ab<br />

1975 gab es serienmäßig Scheibenbremsen vorne,<br />

einen Bremskraftverstärker und eine elekt -<br />

rische Frontscheiben-Waschanlage.<br />

Übersichtlich, praktisch, reisetauglich<br />

Ford verpasste auch dem Mk. II die lange<br />

Schnauze und das Capri-typische Stummelheck,<br />

begradigte aber die Karosserie und schuf<br />

mehr Platz für die Fensterflächen, die Frontscheibe<br />

blieb dabei gleich. Die neue große<br />

Heckklappe schluckte 232 Liter Stauraum, <strong>der</strong><br />

dank serienmäßig umklappbarer Rücksitze auf<br />

530 Liter wuchs – ein dickes Plus in Sachen Reisetauglichkeit.<br />

Auch heute nehmen die Insassen tief Platz,<br />

die Sitze sind breit, bequem und bieten Seitenhalt,<br />

das Raumgefühl ist unglaublich. Das Armaturenbrett<br />

zeigt sich karg, erst im GT gibt es<br />

jede Menge Bordhelferlein wie Drehzahlmesser<br />

und Tageskilometerzähler. Das Fahrwerk des<br />

Mk. II wurde nur mäßig überarbeitet, die hintere<br />

Starrachse mit Blattfe<strong>der</strong>n blieb erhalten. Auf<br />

<strong>der</strong> Geraden wie in <strong>der</strong> Kurve hält das Coupé<br />

sauber die Spur, doch an seine Grenzen getrieben<br />

setzt es seinen eigenen Kopf durch – das<br />

Fahrwerk hätte feiner abgestimmt werden müssen.<br />

Wird es uneben, „rumpelt“ die Hinterachse<br />

ein wenig. Den echten Capri-Fan stört das nicht.<br />

Ungeschweißte Mk. II gibt es praktisch nicht<br />

mehr, viele wurden auch komplett verbastelt.<br />

Rost war und bleibt ein Problem, und dass 1977<br />

das Kölner Teilelager abgebrannt ist, macht die<br />

Suche nach Ersatzteilen nicht leichter. Doch die<br />

Produktion lief bis 1978, zudem wurden auch<br />

in England Teile gehortet, wo man noch fündig<br />

werden kann. Technik wie Motor, Getriebe und<br />

Achsen aufzutreiben, ist kein Problem, Teile für<br />

die Innenausstattung zu kriegen, ist pfiffig.<br />

Alexandra Wurl<br />

Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er<br />

XIII


Super-Schnäppchen <strong>der</strong> 70er | Alltags-Schnäppchen<br />

Mercedes-Benz 200 (W 123)<br />

Dauerläufer<br />

1976 ist das schwäbische Auto-Universum<br />

festgefügt. Die Markenwelt beginnt<br />

mit einem Viertürer <strong>der</strong> gehobenen<br />

Mittelklasse: dem Bestseller <strong>der</strong><br />

Baureihe W 123, dem 200er.<br />

Sein Motto: Sicherheit<br />

über alles.<br />

Alltags-<br />

Schnäppchen<br />

6.400 €<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Mercedes-Benz,<br />

Untertürkheim<br />

Modell 200 (Baureihe W 123)<br />

Motor<br />

4-Zyl.-Reihe, wassergekühlt,<br />

ohc<br />

Hubraum (ccm) 1.998<br />

Leistung (PS) 94–109<br />

Getriebe<br />

4-Gang, 5-Gang, Automatik<br />

Antrieb<br />

Heckantrieb<br />

Fahrwerk vorne Doppelquerlenker, Schraubenfe<strong>der</strong>n,<br />

Teleskopdämpfer<br />

Fahrwerk hinten Pendelachse, Schraubenfe<strong>der</strong>n,<br />

Teleskopdämpfer<br />

Reifen 175 SR 14<br />

Bremsen v/h Scheiben/Scheiben<br />

Maße L x B x H (mm) 4.725 x 1.786 x 1.438<br />

Vmax (km/h) 160–168<br />

0–100 km/h (s) 10,2–12,3<br />

Leergewicht (kg) 1.340<br />

Verbrauch (l/100 km) 10<br />

Bauzeit 1976–85<br />

Stückzahl 376.087 (nur 200er-Benziner)<br />

Neupreis (DM) 19.857 (1979)<br />

Club<br />

W123 Club e. V., www.123-<br />

club.de; Verein f. Freunde des<br />

W123, vfw.jk-works.de<br />

Sehhilfe: Breitbandschweinwerfer sorgen für<br />

gutes Licht in allen Lebenslagen.<br />

In flotten Kehren schiebt <strong>der</strong> W123 über die<br />

Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong> – er untersteuert.<br />

Innere Werte: Hier absolviert<br />

man auch lange Reisen<br />

entspannt und mit viel Platz.<br />

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Vierzylin<strong>der</strong><br />

gilt als solide<br />

und genügsam.<br />

XIV<br />

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<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Unbedingt<br />

checken<br />

• Durchrostungen an<br />

Schwellern, Türen, Radläufen, A-Säulen<br />

und um die Motorhaubenscharniere sind<br />

tödlich: Die Sanierungskosten sind beim<br />

aktuellen Marktwert zu hoch.<br />

• Verschleiß an Lenkung und Servohilfe.<br />

• Verwohnte Innenausstattung o<strong>der</strong> eingerissene<br />

Sitze zeugen von schlechter Behandlung<br />

durch Vorbesitzer.<br />

Der Strich-Acht-Nachfolger ist schon<br />

im Frühjahr 1974 fertig. Aber <strong>der</strong> Ahne<br />

verkauft sich zu gut. Daher gelangt <strong>der</strong><br />

W 123 erst zwei Jahre später zu den Händlern.<br />

Die optisch wenig revolutionäre Limousine mit<br />

einem Platzangebot auf Heckflossenniveau ist<br />

auf Anhieb ein Erfolg – mit langen Lieferfristen.<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Entwicklung war eine weiter<br />

erhöhte passive Sicherheit: Beispiel Keilzapfentürschlösser:<br />

Sie verhin<strong>der</strong>n im Überschlag das<br />

Aufspringen <strong>der</strong> Türen. Innen dominieren softe<br />

Materialien – die weiche Polyurethan-Landschaft<br />

verhin<strong>der</strong>t Verletzungen.<br />

Technisch überrascht <strong>der</strong> Neue weniger. Bis<br />

auf den 2<strong>50er</strong>-Sechszylin<strong>der</strong> werden alle Antriebe<br />

vom Strich-Acht übernommen. Eleganz<br />

mit zwei Türen weniger verspricht ab März<br />

1977 das Coupé (C 123) mit Breitband-Scheinwerfern.<br />

Zur IAA 1977 erscheint das T-Modell<br />

(S 123), <strong>der</strong> erste serienmäßige Mercedes-Kombi.<br />

In jedem Fall sind 123er gediegene Reiselimousinen:<br />

heckgetrieben, komfortabel, mit indirekter<br />

Lenkung. Auf <strong>der</strong> Autobahn können<br />

selbst 200er mit ihren bis zu 109 PS auch heute<br />

noch im Verkehr mitschwimmen. Aber: In<br />

schnellen Kurven untersteuert die Karosse<br />

spürbar. Der Fahrer muss sich dann am Lenkrad<br />

festhalten, denn die weichen Polster bieten keinen<br />

Seitenhalt. Doch für die Kurvenhatz waren<br />

sie nie gebaut: Ihre Bestimmung ist entspanntes<br />

Gleiten bei Richtgeschwindigkeit.<br />

Saubermänner: Die geriffelten Rückleuchten<br />

bleiben auch bei Dreckswetter sichtbar.<br />

MARKTWERTE<br />

Modell: Mercedes-Benz 200<br />

Baujahr: 1976–85<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 10.000 2: 6.400<br />

3: 4.200 4: 2.000<br />

5: 600<br />

Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

BEWERTUNG<br />

Alltagstauglichkeit<br />

Sportlichkeit<br />

Komfort<br />

Reparaturfreundlichkeit<br />

Ersatzteilversorgung<br />

Spaßfaktor<br />

Wertprognose<br />

FAZIT<br />

stabil<br />

Komfort und viel Sicherheit machen den<br />

Reiz des W 123 aus. Und: Man macht immer<br />

eine gute Figur, egal, ob vor <strong>der</strong> Oper,<br />

auf Reisen o<strong>der</strong> vor dem Kin<strong>der</strong>garten.<br />

Fotos: Stefan Viktor<br />

Auch Benze haben Problemzonen<br />

Ab 1982 hat die dritte Serie <strong>der</strong> Baureihe vorn<br />

Plastik-Innenkotflügel, die Rostnester verhin<strong>der</strong>n<br />

sollen. Dennoch: Alle 123er kämpfen mit<br />

dem Gilb. Betroffen: Kotflügel vorne und <strong>der</strong>en<br />

Verschraubung an den Stehblechen. Auch Batteriekasten,<br />

A-Säulen, Türen, Wagenheberaufnahmen,<br />

Radläufe hinten, Schweller samt Endspitzen,<br />

Heckblech und die Kofferraumecken<br />

gehören zu den weiteren Schwachstellen. Beim<br />

Fahrwerk stört Lenkungsspiel und die Servounterstützung<br />

kann lecken. Die Hardyscheibe versprödet,<br />

das Differenzial schwitzt, die mechanischen<br />

Getriebe haken. Begehrt: Die drehzahlschonenden<br />

Fünfgangvarianten (Option ab<br />

1982). Die Antriebe sind haltbar wie Schiffsmotoren<br />

– Ölwechsel vorausgesetzt. Im Innenraum<br />

ist die äußere Wange des Fahrersitzes oft durchgescheuert.<br />

Die umschäumte Kunststofflandschaft<br />

des Interieurs leidet bei Sonnenschein,<br />

die Hutablage wird unter UV-Strahlung nicht<br />

braun – son<strong>der</strong>n erbleicht. Insgesamt werden<br />

bis Ende 1985 fast 2,7 Millionen 123er, davon<br />

über 370.000 Basismodelle, mit dem zwei Liter<br />

großen Vierzylin<strong>der</strong>-Benziner gefertigt.<br />

Fazit<br />

Raumangebot, Fahrkomfort und die problemlose<br />

Teileversorgung machen den W 123 zum<br />

Klassiker für jeden Tag. Fahrbare Autos gibt’s<br />

um 2.500 Euro. In einer an<strong>der</strong>en Preisklasse bewegen<br />

sich gute T-Modelle, (ultrarar). Insgesamt<br />

gilt: Wirklich rostfreie 123er finden sich<br />

selten. Eine Restauration lohnt nicht. Bester<br />

Kauf ist ein W 123 <strong>der</strong> dritten Serie mit wenig<br />

Vorbesitzern und geringer Laufleistung – auch,<br />

weil <strong>der</strong>en Rostvorsorge deutlich besser ist.<br />

Stefan Viktor<br />

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220km verlief perfekt. Ausstattung: Original<br />

Speichenradnaben, keine Bold on<br />

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mit neuer 155 / 70 Bereifung,<br />

Ribcase Getriebe, Scheibenbremsen<br />

vorne, BELL Edelstahl - Sportauspuffanlage<br />

mit Fächerkrümmer. Moto Lita<br />

Holzlenkrad 355mm, Zusatzlüfter. Der Unterboden<br />

sieht wie geleckt aus. Verdeck,<br />

Spritzdecke, Seitenscheibe befinden sich<br />

in neuwertigem Zustand. Ein BMIHT Zertifikat<br />

liegt vor. info@veteranenladen.de,<br />

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Weißwandreifen. Das Fahrzeug hat eine<br />

nachvollziehbare Historie incl. Original V5<br />

GB Fahrzeugpapiere. Matching numbers.<br />

Ein BMIHT Zertifikat liegt vor. Ein dicker<br />

Ordner ist mit Fahrzeugpapieren und<br />

Rechnungen gefüllt. 2011 ist <strong>der</strong> Frosch<br />

auf Kundenwunsch von rechts auf Linkslenkung<br />

umgebaut worden. Die RHD Teile<br />

stehen noch zu Verfügung. Der Sprite<br />

wird im Kundenauftrag verkauft.<br />

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TÜV/H-Kennzeichen, 59.000 Euro.<br />

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Tel. 06341/959433, www.gs-roadster.de<br />

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155 / 80 X 13" neu, Zusatzlüfter,<br />

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Der Unterboden sieht wie geleckt aus.<br />

Verdeck, Spritzdecke, Seitenscheiben<br />

dabei. Ein BMIHT-Zertifikat liegt vor. TÜV-<br />

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Kleinanzeigen | Markt<br />

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Rennkarosserie wie von Violette Cor<strong>der</strong>y<br />

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Monza verwendet, matching numbers,<br />

sehr bekanntes Rallyefahrzeug, beste<br />

Fahreigenschaften, TÜV/H-Kennzeichen,<br />

FIVA-Papiere, 165.000 Euro. Tel.: 0160/<br />

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❑ interessante Neuigkeiten und Angebote (bitte ankreuzen).<br />

Vorname/Nachname<br />

Straße/Hausnummer<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

E-Mail (für Rückfragen und weitere Infos)<br />

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Bankname<br />

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Bankleitzahl<br />

Kontonummer<br />

Ich ermächtige die GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH, wie<strong>der</strong>kehrende Zahlungen von meinem Konto<br />

mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von GeraNova Bruckmann<br />

Verlagshaus GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir separat<br />

mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung<br />

des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Bitte ausfüllen, ausschneiden o<strong>der</strong> kopieren und gleich senden an:<br />

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204.500 km, 230 PS, Allrad, TÜV 4/16,<br />

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bernd-banger@t-online.de<br />

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Nr., 2-3 türig, kaum Rost. Wolfsburg-<br />

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VW-Käfer, Bj. 1982, 1,6 L, ca. 70PS, neuwertig,<br />

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Kontakt: (0175) 7021939,<br />

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VW Passat, 400 EUR VB, 1989, 1. Hand,<br />

Nichtraucher, TÜV/AU bis 04/2014, Farbe<br />

Sitze: grau, Zentralverriegelung, 4-Türer,<br />

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Kontakt: (05734) 7564 (auch Fax)<br />

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Renault Estafette, Bj 72, 8-Sitzer,<br />

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Originalzustand, Alltagstauglich;<br />

wird aber nur bei Trockenheit<br />

gefahren, drei Gurte TÜV 8/15. PLZ 4.<br />

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Elektrik<br />

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6.900 EUR VB, 1969, 192000 km, runs<br />

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like glass. The black interior with wood<br />

accents denote the stylishness of that<br />

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Lincoln, Town car limited, 3.980 EUR VB,<br />

1993, Wenig gefahren Garagen Gepflegt.<br />

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Zubehör<br />

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Opel Kadett, 2.199 EUR VB, 1939, Zum<br />

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komplett und fast demontiert. Jemand vor<br />

mir hat die Renovierung begonnen. Zum<br />

Auto gibt es für frei Ersatzteilbuch in pdf.<br />

Format. Gibt s auch ein paar Ersatzteilen.<br />

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Österreich usw. bringen.+420775666902<br />

Lancia Augusta MilleMiglia, Preis VB,<br />

1933, first series, all documents available.<br />

The car is in the MilleMiglia Museum. Was<br />

owned by a Giro D Italia winner who died<br />

last year with 91 years.<br />

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Riley RB3814 MilleMiglia, EUR VB, 1940,<br />

A documented long career in the Vintage<br />

Sports Car Club races in England, till<br />

1994. In 1995 the Riley is bought by Mr.<br />

Gabriele Fabbri and since it completed 2<br />

„Mille Miglia“ and many other Italian<br />

meeting. 00491752467405<br />

Talbot DS, 25.000 EUR VB, 1922,<br />

Darracq DS 1922/3 chassis and radiator,<br />

Sunbeam 1929 front axle with modified<br />

brakes Ford A rear axle very modified with<br />

big brakes and wire wheel hubs. I bought<br />

a Delage 18 inch wheel that fits the hub.<br />

The original engine was an Alvis Silver<br />

Eagle 1929 narrow block 3 litre, this<br />

was damaged and not replaced (it has<br />

a 1959 2.4 Jaguar engine at the moment)<br />

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Bentley Continental S1 DHC,<br />

259.000 EUR VB, 1956, „frame-off“-Rest.,<br />

verzinkt, lackiert. Antriebsstrang überholt,<br />

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wird neu gemacht. Besichtigung/<br />

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1968, H-Kennzeichen, in einem guten<br />

Zustand (TÜV-Gutachten liegt vor). Verdeck<br />

+ Innenaustattung fachmännisch erneuert.<br />

Kühler, Aufhängung, Auspuffanlage +<br />

diverse Verschleißteile erneuert.<br />

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Buick Electra 225, 21.000 EUR VB,<br />

1969, einwandfreier fahrbereiter Zustand,<br />

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Motorklassik 2004–12, Markt 2003–12 je<br />

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Oldtimer Markt, 1989-2009, 85,- Euro,<br />

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Markt | Termine<br />

Old- und Youngtimer-Treffen,<br />

Teilemärkte, Rallyes und mehr<br />

Für die Terminankündigungen sind ausschließlich die Veranstalter verantwortlich. Verlag und<br />

Redaktion übernehmen keine Haftung. Bitte tragen Sie ihre Termine und Veranstaltungen<br />

kostenlos ein auf <strong>der</strong> Web-Seite www.autoclassic.de<br />

PLZ 0<br />

28.06.14<br />

02739 Kottmar, OT Eibau Oberlausitzer<br />

Oldtimerwan<strong>der</strong>n, Tel. (03586) 30 20 10,<br />

oberlausitzer-oldtimerwan<strong>der</strong>n@web.de,<br />

www.oberlausitzer-oldtimerwan<strong>der</strong>n.de<br />

19.07.–20.07.14<br />

02979 Bluno, Old- und Youngtimertreffen,<br />

Gasthof „Zur Einkehr“, Dorfaue 12,<br />

Reto Hesse, Tel. 0175 841 6528<br />

13.09.14<br />

04107 Leipzig, 114. Leipziger Automodellbörse<br />

Universitätsstr. 5 Matthias<br />

Günsel, Tel. (0341) 301 60 34, Fax (0341)<br />

301 60 36, m_guensel@t-online.de,<br />

www.modellautoboerse-leipzig.de<br />

PLZ 1<br />

07.06.–09.06.14<br />

14621 Schönwalde-Glien, Die Oldtimer<br />

Show MAFZ Erlebnispark, Simone Peppel,<br />

Tel. (030) 832 17 92 22,<br />

info@agentur-peppel.de,<br />

www.dieoldtimershow.de<br />

30.08.–31.08.14<br />

15831 Die<strong>der</strong>sdorf, US Car Classics,<br />

Schloss Die<strong>der</strong>sdorf, Simone Peppel,<br />

Tel. (030) 832 17 92 22,<br />

info@agentur-peppel.de,<br />

www.uscarclassics.de<br />

PLZ 2<br />

13.06.–15.06.14<br />

26345 Bockhorn, 33. Oldtimertreffen für<br />

A + M + T bis Bj. 1980, mit Teilemarkt,<br />

Herbert Ahlers, Tel. (04453) 73 33,<br />

Fax (04453) 728 88,<br />

www.bockhorner-oldtimermarkt.de<br />

13.06.–15.06.14<br />

26345 Bockhorn, „American way of<br />

drive“ bis Bj. 1980, Herbert Ahlers,<br />

Tel. (04453) 73 33, Fax (04453) 728 88,<br />

www.bockhorner-oldtimermarkt.de<br />

15.06.14<br />

26345 Bockhorn, 32. Freisland-Rallye für<br />

A + M bis Bj. 1967, Herbert Ahlers,<br />

Tel. (04453) 73 33, Fax (04453) 728 88,<br />

www.bockhorner-oldtimermarkt.de<br />

15.06.14<br />

26345 Bockhorn, 6. Youngtimertreffen<br />

bis Bj. 1989, Herbert Ahlers, Tel. (04453)<br />

73 33, Fax (04453) 728 88,<br />

www.bockhorner-oldtimermarkt.de<br />

24.06.14<br />

22761 Hamburg, VW Bus & lt Stammtisch,<br />

Shovel Road, Gasstr. 2,<br />

info@vw-bus-stammtisch-hamburg.de,<br />

www.vw-bus-stammtisch-hamburg.de<br />

28.06.14<br />

20539 Hamburg, 1. Norddeutsches Langroof-<br />

und Kombi-Meeting bis Bj. 1984, Bilhorner<br />

Röhrendamm 4, Tel. (040) 78 25 64<br />

05.07.14<br />

20539 Hamburg, Alt-Opel-Treffen Bilhorner<br />

Röhrendamm 4, Tel. (040) 78 25 64<br />

11.07.–13.07.14<br />

29614 Soltau, 3. Bullis-verbinden-<br />

Treffen, Campingplatz Imbrock, Imbrock 4,<br />

info@bullis-verbinden.de,<br />

www.bullis-verbinden.de<br />

29.07.14<br />

22761 Hamburg, VW Bus & lt Stammtisch<br />

Shovel Road, Gasstr. 2,<br />

info@vw-bus-stammtisch-hamburg.de,<br />

www.vw-bus-stammtisch-hamburg.de<br />

02.08.14<br />

20457 Hamburg, 8. Tagestreffen,<br />

am Hafen, hinter Schuppen 50 u. 51,<br />

Australiastr.,<br />

info@vw-bus-stammtisch-hamburg.de,<br />

www.vw-bus-stammtisch-hamburg.de<br />

03.08.14<br />

29223 Celle, 23. Käfer-Treffen,<br />

Schützenplatz, 1. Käfer-Club Celle e.V.,<br />

pressewart@kaeferclub-celle.de,<br />

www.kaefertreffen-celle.de<br />

08.08.–10.08.14<br />

26871 Papenburg, Drachenfahrt,<br />

peter@toyota-heaven.de,<br />

www.drachenfahrt.de<br />

23.08.–24.08.14<br />

24537 Neumünster, Klassiker-Tage<br />

Schleswig-Holstein Holstenhallen,<br />

mb@klassiker-tage-sh.de,<br />

www.klassiker-tage-sh.de<br />

Hamburgs Oldtimer Grand Prix<br />

13. Hamburger Stadtpark-Revival<br />

26.08.14<br />

22761 Hamburg, VW Bus & lt Stammtisc,h<br />

Shovel Road, Gasstr. 2,<br />

info@vw-bus-stammtisch-hamburg.de,<br />

www.vw-bus-stammtisch-hamburg.de<br />

PLZ 3<br />

13.06.–15.06.14<br />

31737 Rinteln, Int. VW Corrado-Jahrestreffen<br />

am Doktorsee, www.corradoclub.de<br />

15.06.14<br />

33397 Rietberg, Käfer & Co.-Treffen,<br />

Gartenschaupark, Tel. 0171 314 20 20,<br />

www.mobile-klassiker.de<br />

22.06.14<br />

32108 Bad Salzuflen-Schötmar,<br />

2. Großes Jahrestreffen <strong>der</strong> Alt-Opel-Freunde<br />

e.V., Eduard Wolff, Str. 12, Schützenplatz<br />

und Schützenhaus G. Frewert, Tel.<br />

0176 32 13 96 56 und 0176 47 02 52 70,<br />

info@altopelfreunde.de,<br />

www.altopelfreunde.de<br />

28.06.–29.06.14<br />

39365 Marienborn, 25 Jahre<br />

Grenzöffnung für zivile Fzg. bis Bj. 1989,<br />

Gedenkstätte an <strong>der</strong> BAB 2,<br />

S. Maier, Tel. 0160 345 57 95<br />

Anmeldung: E. Bartels,<br />

bartels-redaktion@web.de, www.deuvet.de<br />

29.06.14<br />

32825 Blomberg, Old- und Youngtimertreffen,<br />

Ostring 35, Parkfläche hinter <strong>der</strong><br />

Schießhalle, Tel. (052359) 99 26 90,<br />

diestelbach@aol.com, www.facebook.com/<br />

OldtimerfreundeBlomberg<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

13.07.14<br />

31319 Sehnde, OT Wehmingen, Treffen<br />

hist. Traktoren, Lkw, Busse, Hannoversches<br />

Straßenbahn-Museum, besucher@trammuseum.de,<br />

www.tram-museum.de<br />

25.07.–27.07.14<br />

35435 Wettenberg, 25. Festival Golden<br />

Oldies, Corinna Bonnekamp<br />

info@golden-oldies.de, www.golden-oldies.de<br />

08.08.–10.08.14<br />

37627 Stadtoldendorf, 16. Int. Lada<br />

Niva-Treffen, Freizeitpark Mammut, Ron<br />

Vollrath, info@lada-niva-treffen.de,<br />

www.lada-niva-treffen.de<br />

30.08.–31.08.14<br />

31606 Warmsen, 7. Old- und Youngtimertreffen<br />

A + M + T, OT Bohnhorst, Wilfried<br />

San<strong>der</strong>, oldtimerfreunde@rgbohnhorst.de,<br />

www.rgbohnhorst.de<br />

PLZ 4<br />

07.06.14<br />

45966 Gladbeck, Rumblers Ruhrpott BBQ,<br />

Maschienenhalle, www.rumblersruhrpott.de<br />

15.06.14<br />

49808 Lingen, Große Bernd Rosemeyer-<br />

Classic-Städte-Tour, Golfclub Emstal e.V.,<br />

Beversun<strong>der</strong>n, Barbara Nußbaum,<br />

barbara.nussbaum@liesen.de,<br />

www.Bernd-Rosemeyer-Lingen.de<br />

20.06.14<br />

49090 Osnabrück, Historisches Treffen<br />

„Rund um Osnabrück“, Museum Industriekultur,<br />

Süberweg, schulz.wolfgang@allianz.de,<br />

www.oldtimer-ig-osnabrueck.de<br />

90


Anzeigenschluss Kleinanzeigen<br />

für die Ausgabe 5/2014 ist <strong>der</strong><br />

27.06.2014<br />

Termine | Markt<br />

21.06.14–22.06.14<br />

49356 Aschen/Diepholz, 18. Oldtimertreffen<br />

A + M + T mit Ausfahrt und<br />

Teilemarkt Museumsdorf, H. Hüntemann,<br />

Tel. 0151 17 14 46 91,<br />

hhuentemann@t-online.de,<br />

www.dieoldieschrauber.de<br />

06.07.14<br />

49090 Osnabrück, Old- und Youngtimer-Frühschoppen<br />

Museum<br />

Industriekultur, Fürstenauer Weg 171,<br />

schulz.wolfgang@allianz.de,<br />

www.oldtimer-ig-osnabrueck.de<br />

02.08.–03.08.14<br />

49176 Hilter/Borgloh, 47. Int.<br />

Osnabrücker ADAC Bergrennen<br />

Uphöfener Berg, Bernd Stegmann,<br />

bernd.stegmann@gmx.de,<br />

www.msc-osnabrueck.com<br />

03.08.14<br />

49090 Osnabrück, Old- und Youngtimer-Frühschoppen,<br />

Museum Industriekultur,<br />

Fürstenauer Weg 171,<br />

schulz.wolfgang@allianz.de,<br />

www.oldtimer-ig-osnabrueck.de<br />

09.08.–10.08.14<br />

44357 Dortmund, Dortmund Classic<br />

Days Schloss Westhusen,<br />

Tel. (0231) 83 84 83,<br />

info@dortmund-classic-days.de,<br />

www.dortmund-classic-days.de<br />

16.08.–17.08.14<br />

47929 Grefrath, 9. US Car & Bike Show<br />

mit Airbrush-Festival EisSport & EventPark<br />

Motor Events + Media,<br />

info@us-car-show.de, www.us-car-show.de<br />

30.08.–31.08.14<br />

49393 Lohne, Oldtimertreffen mit<br />

Teilemarkt, Parkplatz Raststätte Jägerheim,<br />

Dinklager Str. 93, Klaus W. D. Landau,<br />

Tel. 0163 616 49 90 yago1305@gmx.de<br />

PLZ 5<br />

13.06.–15.06.14<br />

53520 Nürburg, BMW 02 Tour 2014,<br />

Region Eifel/Mosel/Saar, Tel. (02191)<br />

464 82 50, office@bmw-02-club.de,<br />

www.bmw-02-club.de<br />

13.06.–15.06.14<br />

59889 Cobbenrode, 1.000 Berge<br />

Classic, Manfred Habbel,<br />

Tel. 0171 832 28 28<br />

info@car-tour-event-habbel.de,<br />

www.car-tour-event-habbel.de<br />

14.06.14<br />

55469 Simmern, 4. Schin<strong>der</strong>hannes-<br />

Classic, Bernd Halffmann, Tel. (06746) 98 69<br />

info@schin<strong>der</strong>hannes-classic.de,<br />

www.schin<strong>der</strong>hannes-classic.de<br />

27.06.–29.06.14<br />

53518 Wimbach, 24. Int. ADAC Adenau<br />

Classic Adenau/Nürburgring Alfred Novotny,<br />

Tel. (02691) 39 33,<br />

alfred.novotny@mscadenau.de,<br />

www.mscadenau.de<br />

Foto: via Bernd Stegmann<br />

27.06.–29.06.14<br />

54595 Prüm, 19. Old- und Youngtimertreffen<br />

Prümer Sommer,<br />

Tel. 0157 196 77 81 o<strong>der</strong> (06551) 952 00<br />

info@msc-pruem.de, www.msc-pruem.de<br />

29.06.14<br />

52078 Aachen, 17. Int. DMV-Oldtimer-<br />

Rallye und 4. Int. DMV-Oldtimer-Ausfahrt<br />

Toyota-Center (Start), Rainer Keuser,<br />

Tel. +32(0)87 65 64 72,<br />

Rainer.Keuser@skynet.de,<br />

www.ecurie-aachen.de<br />

29.06.14<br />

52538 Selfkant-Hillensberg, Oldtimertreffen<br />

für A + M + T Bergstr., am Ortseingang<br />

Mario Borgans mmsrborgans@gmx.de<br />

06.07.14<br />

51373 Leverkusen, Oldtimer- und<br />

Youngtimer-Treffen Wiesdorfer Platz Cölln<br />

Konzept, Tel. (0221) 23 53 65,<br />

bruno@coelln-konzept.de,<br />

www.coelln-konzept.de<br />

18.07.–20.07.14<br />

59889 Cobbenrode, Classic Berg und<br />

Tal Hochsauerland, Manfred Habbel,<br />

Tel. 0171 832 28 28,<br />

info@car-tour-event-habbel.de,<br />

www.car-tour-event-habbel.de<br />

20.07.14<br />

56253 Tais Karden, Mosel, Rhein<br />

und ein Bierchen Moselstr. 6,<br />

oldtimertreffen@live.de,<br />

www.pasion.de<br />

02.08.–03.08.14<br />

50678 Köln, Oldtimer-Youngtimer-Treffen,<br />

Rheinauhafen Cölln Antik&Design, Tel.<br />

0177 840 07 82, bruno@coelln-konzept.de,<br />

www.coelln-antik-design.de,<br />

www.oldtimer-young.com<br />

08.08.–10.08.14<br />

53520 Nürburg, AvD-Oldtimer-Grand-<br />

Prix Nürburgring, avd-presseinfo@avd.de<br />

17.08.14<br />

55232 Alzey, 5. Alzeyer Oldtimertreffen,<br />

Klassik-Freunde-Alzey, Tel. (06731) 993969,<br />

autoglassan<strong>der</strong>@t-online.de,<br />

www.autoglassan<strong>der</strong>.de<br />

22.08.–24.08.14<br />

59889 Cobbenrode, Classic Sportwagentour,<br />

Manfred Habbel, Tel. 0171-832 2828,<br />

info@car-tour-event-habbel.de,<br />

www.car-tour-event-habbel.de<br />

24.08.14<br />

57580 Gebhardshain, 3. Gebhards--<br />

hainer Old- und Youngtimertreffen,<br />

webmaster@afc-marina.de,<br />

www.afc-marina.de<br />

31.08.14<br />

50266 Frechen-Hebbelrath, 8. Oldtimer-<br />

und Treckertreffen, Antoniusstr.,<br />

Feuerwehrgerätehaus, Franz-Xaver Petz,<br />

Tel. (02234) 34 71 o<strong>der</strong> 0172 173 22 94,<br />

franz-xaver.petz@koeln.de<br />

Foto: via Cathrin von <strong>der</strong> Heide<br />

05.09.–07.09.14<br />

59889 Cobbenrode, Classic Höhenflug,<br />

Manfred Habbel, Tel. 0171 832 28 28,<br />

info@car-tour-event-habbel.de,<br />

www.car-tour-event-habbel.de<br />

06.09.14<br />

56564 Neuwied, 5. Food Rallye, IG<br />

Young-Oldtimer-Neuwied e.V.,<br />

info@young-oldtimer-neuwied.de,<br />

www.young-oldtimer-neuwied.de<br />

PLZ 6<br />

15.06.14<br />

61231 Bad Nauheim, Youngtimertreffen<br />

„Lebendige Automobilgeschichte“, Dolce,<br />

Terrassenstr. 10, F.-J. Hüter, Tel. (06422)<br />

921 36, info@kreativ-innovativ.de,<br />

www.oldtimer-touristk.de<br />

27.06.–29.06.14<br />

63911 Klingenberg, DKW Schnellaster-<br />

und DKW Universal-Treffen,<br />

Andreas Ptack<br />

andreas.ptack@auto-union-veteranenclub.de,<br />

www.auto-union-veteranen-club.de<br />

05.07.–06.07.14<br />

68526 Ladenburg, Carl Benz Classic<br />

durch das Rheintal, Automuseum Dr. Carl<br />

Benz, Ilvesheimer Str. 26 (Start und Ziel),<br />

www.carl-benz-classic.de<br />

06.07.14<br />

61231 Bad Nauheim, Oldtimertreffen<br />

„Lebendige Automobilgeschichte“, Dolce,<br />

Terrassenstr. 10 F.-J. Hüter, Tel. (06422)<br />

921 36, info@kreativ-innovativ.de,<br />

www.oldtimer-touristk.de<br />

06.07.14<br />

68527 Ladenburg, Sommerfest rund<br />

um das Automuseum Automuseum<br />

Dr. Carl Benz, Ilvesheimer Str. 26, Tel.<br />

(06203) 18 17 86, Fax (06203) 25 03<br />

19.07.14<br />

69168 Wiesloch, Oldies im Park, Gerbersruhpark,<br />

Freunde historischer Fahrzeuge<br />

Wiesloch, Tel. (06222) 588 12 13,<br />

kontakt@freunde-historischer-fahzrzeuge.org,<br />

www.freunde-historischer-fahrzeuge.org<br />

23.07.–27.07.14<br />

65719 Hofheim-Diedenbergen, 6. Int.<br />

Deutschlandtreffen <strong>der</strong> Freunde des 2CV,<br />

Speedwaybahn in <strong>der</strong> Wildsachsener Str.,<br />

Euro-Ducks e.V., verein@euro-ducks.de,<br />

www.det2014.de<br />

03.08.14<br />

61231 Bad Nauheim, Oldtimertreffen<br />

„Lebendige Automobilgeschichte“, Dolce,<br />

Terrassenstr. 10 F.-J. Hüter,<br />

Tel. (06422) 921 36<br />

info@kreativ-innovativ.de,<br />

www.oldtimer-touristk.de<br />

03.08.14<br />

67346 Speyer, Benzingespräch beim<br />

Frühschoppen, Technik Museum Speyer,<br />

Am Technik Museum 1, Corinna Handrich,<br />

Tel. (06232) 67 08 68<br />

handrich@technik-museum.de,<br />

www.technik-museum.de<br />

08.08.–10.08.14<br />

67716 Heltersberg, Fiat 600-Festtage<br />

mit allg. Oldtimertreffen, Schwarzbachstr. 36,<br />

Erster Fiat 600 Club Deutschland/Club<br />

Seat 600 Deutschl., Tel. (06333) 60 27 78<br />

o<strong>der</strong> 0175 614 91 15 und<br />

01520 423 74 95,<br />

webmaster@fiat600club.de<br />

09.08.14<br />

67105 Schifferstadt, 7. Oldtimerfahrt<br />

„Goldener Hut“, Marc Glaser, Tel. (06232)<br />

67 32-0, Fax (06232) 67 32-99,<br />

marcglaser@stb-glaser.de,<br />

www.mac-schifferstadt.de<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 91


Markt | Termine<br />

14.08.–17 .08.14<br />

65582 Bad Ems, Die romantische Lahn,<br />

ceo@classic-event-organisation.de,<br />

www.classic-event-organisation.de<br />

16.08.–17.08.14<br />

68307 Mannheim, Oldtimer- und<br />

Traktortreffen, Reit- und Fahrverein,<br />

Riedspitze 8 1. Sandhofener Oldtimer- &<br />

Traktorfreunde 2013 e.V., Uwe Schäfer,<br />

Tel. 0179 224 17 03,<br />

u.schaefer@ws-metallbau.de<br />

17.08.14<br />

60386 Frankfurt, Käfertreffen<br />

Klassikstadt, Orberstr. 4a,<br />

luftgekuehlte@kaeferfreundemain-spessart.de,<br />

www.kaeferfreunde-main-spessart.de<br />

24.08.14<br />

65201 Wiesbaden, Benzinparty auf <strong>der</strong><br />

Tanke, Schönaustr. 78,<br />

oldtimertreffen@live.de, www.pasion.de<br />

07.09.14<br />

61231 Bad Nauheim, Oldtimertreffen<br />

„Lebendige Automobilgeschichte“, Dolce,<br />

Terrassenstr. 10 F.-J. Hüter, Tel. (06422)<br />

921 36 info@kreativ-innovativ.de,<br />

www.oldtimer-touristk.de<br />

07.09.14<br />

67346 Speyer, Benzingespräch beim<br />

Frühschoppen, Technik Museum Speyer,<br />

Am Technik Museum 1, Corinna Handrich,<br />

Tel. (06232) 67 08 68,<br />

handrich@technik-museum.de,<br />

www.technik-museum.de<br />

PLZ 7<br />

18.07.–20.07.14<br />

72458 Albstadt, Saabtreffen „Die Alb<br />

ruft“, Uwe Seidel, Tel. 0174 164 43 36<br />

mobil@seidel-privat.de, www.saab-cars.de<br />

26.07.14<br />

76532 Baden-Baden, 10. Historik-<br />

Baden, Norbert Mutz, Tel. (07221) 674 97,<br />

n.mutz@mx.de, www.historik-baden.de<br />

01.08.–03.08.14<br />

74306 Bad Rappenau-Heinsheim,<br />

3. „Tierisches“ Treffen für alle Kfz mit<br />

Tiernamen/tierischen Ursprungs,<br />

Thomas Urban, Tel. (07136) 97 27 83<br />

o<strong>der</strong> Schnuffel, Tel. 0172 636 20 75,<br />

www.kaefernarren-jagstfeld.de<br />

16.08.–17.08.14<br />

73770 Denkendorf, Zweitakt- und<br />

Ostfahrzeugtreffen Süddeutschland 2014,<br />

Parkplatz Heerweg 23, Klaus Hornung,<br />

khornung@zweitakterzsued.de,<br />

www.zweitakterzsued.de<br />

14.09.14<br />

79777 Ühlingen-Birkendorf, DKW<br />

Munga-Treffen, Andreas Ptack,<br />

andreas.ptack@auto-union-veteranenclub.de,<br />

www.auto-union-veteranen-club.de<br />

PLZ 8<br />

14.06.–14.06.14<br />

82380 Peißenberg, 3. Gasoline-<br />

Gang Oldtimertreffen, Tiefstollen 1,<br />

rund um die Tiefstollenhalle,<br />

gasoline-gang@web.de,<br />

www.gasoline-gang.de<br />

15.06.14<br />

82296 Schöngeising, Auto Union 1000<br />

Sp-Treffen, Andreas Ptack,<br />

andreas.ptack@auto-union-veteranenclub.de,<br />

www.auto-union-veteranen-club.de<br />

19.06.14<br />

84326 Zell, Kleinsaugerl-Treffen<br />

beim Schnauferl-Wirt,<br />

info@rottaler-veteranen-freunde.de,<br />

www.rottaler-veteranen-freunde.de<br />

26.06.–28.06.14<br />

85057 Ingolstadt, Donau Classic,<br />

Ingolstadt, Altmühltal, Hallertau,<br />

Donaumoos u.a., Tel. (0841) 885 99 40,<br />

info@donau-classic.de,<br />

www.donau-classic.de<br />

29.06.14<br />

82110 Germering, 333-Minuten-Rallye,<br />

Tel. (089) 84 20 84, info@pascal-kapp.de,<br />

www.pascal-kapp.de<br />

04.07.-06.07.14<br />

84326 Zell, 6. Enten-Treffen beim<br />

Schnauferl-Wirt, Tel. 0157 77 45 02 74,<br />

www.rottaler-veteranen-freunde.de<br />

06.07.14<br />

86551 Aichach-Klingen, Klassiker meets<br />

Klassik, Vom Münchner Norden zum Schloss<br />

Blumenthal, www.klassiker-meets-Klassik<br />

03.08.14<br />

84307 Eggenfelden, Retro-Tour, Fzg. bis<br />

Bj. ’90, www.rottaler-veteranen-freunde.de<br />

06.09.–07.09.14<br />

88212 Ravensburg, motoMarkt,<br />

Oberschwabenhalle, Stephan Drescher,<br />

motomarkt@ravensburg.de,<br />

www.motomarkt-ravensburg.de<br />

07.09.14<br />

84307 Eggenfelden, 38. Veteranen-Treffen,<br />

www.rottaler-veteranen-freunde.de<br />

PLZ 9<br />

13.06.14<br />

91126 Schwabach, Altmühltal Classic<br />

Sprint, Nürnberg, Weißenburg, Nürnberg<br />

Uwe Wiessmath, info@classic-sprint.de,<br />

www.classic-sprint.de<br />

19.06.14<br />

94374 Schwarzach, 8. Oldtimertreffen<br />

mit Teilemarkt bis Bj. 1986, Schulparkplatz,<br />

Christian Feldmeier, Tel. (09962) 24 12<br />

o<strong>der</strong> 0175 524 61 13,<br />

19.06.14<br />

96106 Ebern, Oldtimertreffen im Schloss,<br />

Schloss Eyrichshof, Tel. (09531) 9400 44,<br />

gspaletten@aol.com, www.ac-ebern.de<br />

Foto: Donau Classic<br />

21.06.14<br />

99734 Nordhausen, Junge Legenden<br />

zum Tag <strong>der</strong> Verkehrssicherheit, BBZ Autodrom<br />

C. Hack, junge-legenden@ace-online.de,<br />

www.ace-online.de/junge-legenden<br />

27.06.–29.06.14<br />

94522 Wallersdorf, 19. Nie<strong>der</strong>bayerisches<br />

VW-Kübeltreffen, Thomas Raith, Tel.<br />

(09424) 82 95 und 0176 54 78 32 93,<br />

raith.thomas@web.de,<br />

www.kuebel-tom.jimdo.com<br />

06.07.14<br />

94034 Passau, 3rd Classic Car Day,<br />

Schloss Freudenhain, Freunde klass. Automobile<br />

Passau, fz.duetto@googlemail.com,<br />

www.passau-classics.de<br />

13.07.14<br />

90411 Nürnberg, Sommerfest -<br />

Großes Franzosentreffen, Ofenwerk,<br />

Klingenhofstr. 72, Riedhammer,<br />

info@ofenwerk.de, www.ofenwerk.de<br />

08.08.–10.08.14<br />

90403 Nürnberg, Die „100 Meilen um<br />

Nürnberg“ 2014, Wolfgang Apel<br />

w.apel@highlights-mediagroup.de,<br />

www.noris100.de<br />

31.08.14<br />

90408 Nürnberg, Meilenstein Sommer-<br />

Ausfahrt für Genießer 2014, Wolfgang Apel,<br />

ausfahrten@meilenstein-magazin.de,<br />

www.meilenstein-magazin.de<br />

31.08.14<br />

96106 Ebern, ADAC Ebern Klassik Rallye<br />

alte Kaserne, Gotthard Schleicher,<br />

Tel. (09531) 94 00 44,<br />

gspaletten@aol.com, www.ac-ebern.de<br />

Großbritannien<br />

26.06.–29.06.14<br />

Goodwood, Festival of Speed, Tel.<br />

+44(0)243 75 50 55, www.goodwood.co.uk<br />

12.09.–14.09.14<br />

Chichester, Goodwood Revival, Tel.<br />

+44(0)243 75 50 55,<br />

www.goodwood.co.uk<br />

Schweiz<br />

07.06.14<br />

CH-3125 Toffen, Classic Car Auction,<br />

Tel. +41(0)318 19 61 61,<br />

www.oldtimergalerie.ch<br />

21.09.14<br />

CH-9423 Altenrhein, Historische<br />

Verkehrsschau Flugplatz,<br />

www.vhvaltenrhein.ch<br />

Foto: Jörn Müller-Neuhaus<br />

Foto: vis Fredy Pillinger<br />

92


Promotion | Markt<br />

Deutschlands „schönste Oldiefete“<br />

25. Festival Golden Oldies Wettenberg, 25.–27. Juli 2014<br />

Neun Bühnen, 50 Livebands und 2.000 Oldtimerfahrzeuge<br />

lassen dieses Festival zu einer Zeitreise in die <strong>50er</strong>- bis<br />

70er-Jahre werden. Klassische Automobile, die Musik und<br />

das Lebensgefühl dieser Zeit werden hier gefeiert.<br />

Die Mädels tragen Petticoats und Hüte, die Jungs wollen<br />

sein wie James Dean. Unter dem Motto „Musik, Motoren,<br />

Emotionen“ wird dies im Wettenberger Ortsteil Krofdorf<br />

Realität. An den drei Festivaltagen ist die Gemeinde für den<br />

Durchgangsverkehr gesperrt und <strong>der</strong> Besucher taucht ein in<br />

das Wirtschaftwun<strong>der</strong>-Deutschland <strong>der</strong> <strong>50er</strong>-, 60er- und<br />

70er-Jahre. Wie in den letzten Jahren erwartet <strong>der</strong> Veranstalter<br />

über 70.000 Besucher, die das Festival Golden<br />

Oldies zur wohl größten <strong>der</strong>artigen Veranstaltung in<br />

Deutschland machen.<br />

Info: Gemeinde Wettenberg, Tel.: (0641) 804-62,<br />

www.golden-oldies.de<br />

Fotos: Jörn-M. Müller-Neuhaus, Golden Oldies<br />

Fotomotive<br />

gibt es während<br />

des Festivals<br />

in den<br />

Straßen von<br />

Krofdorf in<br />

großer Auswahl!


Events | VORSCHAU 2014<br />

Events<br />

RÜCKBLICK UND VORSCHAU 2014<br />

Letzte Vorbereitungen an den Fahrzeugen in <strong>der</strong> Box, die<br />

es für die Team-Meldung dazu gab.<br />

Fotos: Pascal Kapp<br />

Ein tolles Gefühl, mit dem eigenen Klassiker auf<br />

<strong>der</strong> Start- und Zielgerade <strong>der</strong> Grand-Prix-Strecke<br />

zu stehen und zu wissen: Gleich geht’s los!<br />

> RÜCKBLICK: NÜRBURGRING <strong>CLASSIC</strong> CAR MEETING, 19.–21. APRIL 2014<br />

Formel-1-Feeling am Nürburgring<br />

Eigentlich ist <strong>der</strong> Name <strong>der</strong> vom MSC Adenau und <strong>der</strong> Nürburgring GmbH organisierten Veranstaltung irreführend:<br />

Es geht weniger ums „Treffen“ als ums „Fahren“. Auf <strong>der</strong> Grand-Prix-Strecke.<br />

Am Osterwochenende fand das erste Nürburgring<br />

Classic Car Meeting statt und<br />

wir wollen es kurz machen: Die Veranstalter<br />

haben da ein wirkliches „Schmankerl“ für<br />

Oldtimer-Liebhaber auf die Beine gestellt: Fahren,<br />

so oft man will über zwei Tage und das für<br />

238 Euro. Das gibt es sonst nicht und schon gar<br />

nicht für diesen Preis!!!<br />

Und weil wir uns als Racoon Racing Team mit<br />

mehreren Klassikern gemeldet hatten, gab es<br />

noch eine <strong>der</strong> Formel-1-Boxen an <strong>der</strong> Start- und<br />

Zielgeraden als Zugabe! Und so eine Box ist<br />

schon eine Ansage: Zwischen den Runden nur<br />

kurz in die Box, alle Systeme prüfen, Öl und Luftdruck<br />

checken und ab geht es zu den nächsten<br />

Runden!<br />

Das Wetter war absolut perfekt: trocken und<br />

sonnig, wenn auch ein wenig windig. Und auch<br />

die Zuschauer waren zufrieden, denn <strong>der</strong> Eintritt<br />

war für sie kostenfrei; sie bekamen zwar keine<br />

gezeiteten Rennen zu sehen, dafür aber eine bunte<br />

Mischung an Klassikern, die von ihren Piloten<br />

zumeist durchaus ehrgeizig und zügig bewegt<br />

wurden. Nicht zu vergessen das umfangreiche<br />

Rahmenprogramm mit Clubtreffen, Fahrzeugausstellung<br />

und Teilemarkt. Wir sind in jedem<br />

Fall 2015 wie<strong>der</strong> am Start und jetzt schon auf <strong>der</strong><br />

Suche nach einigen zusätzlichen PS!!!<br />

Info: MSC Adenau e. V. im ADAC, Tel. (02691)<br />

39 33, www.mscadenau.de<br />

> VORSCHAU: 42. AVD-OLDTIMER-GRAND-PRIX NÜRBURGRING, 8.–10. AUGUST 2014<br />

Der Saisonhöhepunkt für Fans historischer Rennen<br />

Weit über 500 Rennwagen machen den AvD-Oldtimer-Grand-Prix<br />

zu einem wahren Festival des historischen<br />

Motorsports und zu einer <strong>der</strong> größten und beliebtesten<br />

Oldtimer-Rennveranstaltungen auf <strong>der</strong> Welt.<br />

Am zweiten August-Wochenende können sich Oldtimer-Fans<br />

wie<strong>der</strong> auf eine spektakuläre und einzigartige<br />

Zeitreise durch sieben Jahrzehnte Motorsportgeschichte<br />

freuen. Die Zuschauer erwarten heraus -<br />

ragende Starterfel<strong>der</strong>, in denen sich seltene und<br />

wertvolle Klassiker tummeln. Von Tourenwagen und<br />

GTs über Sportprototypen bis hin zu Formel-1-Boliden<br />

<strong>der</strong> 70er- und frühen 80er-Jahre ist dabei die<br />

ganze Palette motorsportlicher Faszination zu bestaunen.<br />

Die Highlights im Programm sind das für<br />

Besucher offene Fahrerlager, Rennen mit historischen<br />

Formel-1- und Grand-Prix-Fahrzeugen,<br />

die Jaguar E-Type Challenge, das Revival<br />

Deutsche Rennsportmeisterschaft sowie <strong>der</strong><br />

AvD-Historic-Marathon mit Tourenwagen und<br />

GT-Fahrzeugen auf <strong>der</strong> Nordschleife.<br />

Info: AVD, Eintrittskarten ab 14,40 Euro,<br />

Wochenendkarte 46,40 Euro, www.avd.de/<br />

ogpracing/index.shtml<br />

Wie in jedem Jahr ist die Demonstration<br />

des LeMans-Start ein Höhepunkt<br />

im Rennprogramm.<br />

Foto: AvD<br />

94


KULTUR, KULINARIK UND OLDTIMER IN DER SCHWEIZ<br />

Berner Land, Kaiserstuhl<br />

und Graubünden erfahren<br />

Maximal zwölf Teams erleben den Fahrgenuss<br />

in den schönsten Regionen <strong>der</strong> Schweiz.<br />

Wer mit dem eigenen Oldtimer<br />

die schönsten Regionen <strong>der</strong><br />

Schweiz kennenlernen möchte,<br />

wird bei „Oldtimer Kulturreisen“<br />

fündig: Dieser Veranstalter bietet<br />

drei- bis fünftägige Touren<br />

für maximal je zwölf Fahrzeuge<br />

in die schönsten Regionen <strong>der</strong> Schweiz an. Im<br />

Juni, Juli und August stehen mehrere Touren zu<br />

den Berglandschaften Graubündens auf dem Programm,<br />

vom 13. bis 18. Juli geht es in den südlichen<br />

Schwarzwald und den Kaiserstuhl und im<br />

September warten mit <strong>der</strong> „Hornberg Classic“ an<br />

vier Tagen vier gemütliche Ausfahren ins Berner<br />

Oberland auf die Klassikerbesitzer. Neben dem<br />

Oldtimer-Wan<strong>der</strong>n: Es geht ohne jeden Stress<br />

hoch hinauf in die Schweizer Bergwelt.<br />

Fahrgenuss<br />

durch atemberaubende Berglandschaften warten<br />

natürlich hochklassige Gastronomie und Hotels<br />

auf die Teilnehmer.<br />

Info: Oldtimer-Kulturreisen Schweiz, Preise<br />

pro Person ab 950 Schweizer Franken inklusive<br />

Vollpension, Roadbook und Reisebegleitung,<br />

www.oldtimer-kulturreisen.ch<br />

Fotos: Oldtimer-Kulturreisen<br />

> OLDTIMER-REISE IN DIE ZUGSPITZREGION,<br />

AUGUST 2014<br />

Sommerfrische für<br />

Klassikerfreunde<br />

Sonne, Alpen, Oldtimer:<br />

Was gibt es Schöneres<br />

für einen Kurzurlaub!<br />

> ADAC SALZBURGRING <strong>CLASSIC</strong> 2014, 23. AUGUST<br />

Grand-Prix-Atmosphäre<br />

im Salzburger Land<br />

Freies Fahren auf dem Salzburgring: Startberechtigt sind Vorkriegssportwagen,<br />

Formel- und Rennsportwagen bis einschließlich Baujahr<br />

1976 sowie GT- und Tourenwagen bis Baujahr 1971. Gefahren wird<br />

in sechs Gruppen mit Zeitenservice.<br />

Auch die Zuschauer erleben ein Festival <strong>der</strong> Sinne, wenn sich <strong>der</strong> Duft<br />

von verbranntem Gummi, heißem Öl und Benzin über den Salzburgring<br />

legt. Im Fahrerlager können sie unter die Motorhauben <strong>der</strong> historischen<br />

Boliden blicken und mit den Besitzern fachsimpeln. Für Besucher, die mit<br />

einem Oldtimer bis Baujahr 1983 anreisen, ist, solange Platz verfügbar, ein<br />

Parkplatz reserviert, die Fahrer erhalten jeweils eine Gratis-Eintrittskarte.<br />

Info: Termin: 23.8.2014, 8:00–18:00 Uhr, Nenngeld für Teilnehmer:<br />

295 Euro, Nennschluss: 1.8.2014, Eintritt: 10 Euro inklusive Parkplatz und<br />

Zutritt zum Fahrerlager, Kin<strong>der</strong> bis 15 Jahren kostenfrei, Tel. (089) 519 51 16,<br />

www.salzburgringclassic.de<br />

Foto: Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

Wer keinen eigenen Klassiker besitzt, aber dennoch Oldtimer liebt, wird dieses<br />

Angebot schätzen: Eine 4-Tage-Sommertour mit einem Miet-Oldie durch<br />

die atemberaubenden Landschaften <strong>der</strong> Zugspitzregion, des Ammer- und<br />

Karwendelgebirges und <strong>der</strong> Stubaier Alpen. Ausgangspunkt ist das Grandhotel<br />

Sonnenbichl in Garmisch-Partenkirchen. Ziele <strong>der</strong> insgesamt drei Ausfahrten<br />

sind unter an<strong>der</strong>em Schloss Neuschwanstein, die berühmte Wieskirche,<br />

<strong>der</strong> Passionsspielort Oberammergau, das Kloster Ettal, Fernpass, die<br />

Stubaier Alpen und Innsbruck.<br />

Info: Preis inklusive Übernachtung im DZ, 3 Ausfahrten im Miet-Oldtimer<br />

(inklusive Kraftstoff) und Tourenbegleitung pro Person 845 Euro, Termine:<br />

7.–10.8./ 14.–17.8./21.–24.8.2014, Buchung unter www.mietoldtimer.de<br />

Vom Vorkriegsrenner über Sportwagen bis zum Opel Kadett reicht die<br />

Palette <strong>der</strong> Klassiker, die auf dem Salzburgring Fahrspaß pur bieten.<br />

Foto: ADAC<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 95


Service & Werkstatt<br />

Damit <strong>der</strong><br />

Motor wie<strong>der</strong><br />

strahlt ...<br />

Metalle säubern<br />

und veredeln<br />

Seite 96<br />

Der Vorsprung<br />

hat<br />

Verspätung<br />

Ersatzteile bei<br />

Audi Tradition<br />

Seite 100<br />

Brems -<br />

leitung<br />

herstellen<br />

Workshop<br />

Bremsen<br />

Seite 102<br />

Neuer<br />

Himmel fürs<br />

alte Dach<br />

Dachhimmel<br />

erneuern<br />

Seite 106<br />

Motor und Anbauteile schonend reinigen<br />

Damit <strong>der</strong> Motor<br />

wie<strong>der</strong> strahlt …<br />

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www.autoclassic.de<br />

in Kooperation mit<br />

Wenn man einen Motor überholt, ist <strong>der</strong> erste Schritt immer die gründliche<br />

Reinigung aller Oberflächen von Dreck und Ölrückständen. Nicht nur<br />

Ver gaser, son<strong>der</strong>n alle Bauteile an und in einem Motor werden mit einem<br />

Sandstrahlgerät und dem richtigen Strahlgut schnell wie<strong>der</strong> „wie neu“.<br />

96


Vergaser reinigen: Das richtige Strahlgut entscheidet über das Oberflächen-Finish des Bauteils.<br />

1 2<br />

Vernebelt: Das Strahlen (hier mit Nussschalen)<br />

sollte immer in einer Kabine o<strong>der</strong> wenigstens<br />

mit Schutzbrille erfolgen.<br />

Sauber patiniert: Der mit Nussschalen gestrahlte<br />

Vergaser behält die „antike“ Optik<br />

und ist dennoch absolut sauber.<br />

3<br />

Das perlt: Beim Strahlen mit Glasperlen wird<br />

die Oberfläche „besser als neu“. Oft ist das<br />

im Sinne <strong>der</strong> Originalität nicht erwünscht.<br />

In <strong>der</strong> letzten Ausgabe von <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong><br />

haben wir einzelne Strahlmittel und ihre<br />

Wirkungsweise vorgestellt. In dieser Folge<br />

zeigen wir am Beispiel eines zu reinigenden Motors,<br />

wie diese Strahlmittel angewendet werden.<br />

Mit Unterstützung <strong>der</strong> Sandstrahlerei Breuer in<br />

Hohenbrunn bei München sind wir <strong>der</strong> Anwendung<br />

<strong>der</strong> einzelnen Strahlmittel auf den Grund<br />

gegangen.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Vorsicht bei<br />

Kolben<br />

Kolben werden beim<br />

Strahlen mit Korund, Soda o<strong>der</strong> Glasperlen<br />

zerstört! Die Schürze eines Kolbens ist<br />

ganz speziell dafür konstruiert, eine optimale<br />

Ölversorgung <strong>der</strong> Lauffläche zu sichern<br />

und die Nuten <strong>der</strong> Kolbenringe haben<br />

absichtlich scharfe Kanten. Die Oberflächenstruktur<br />

des Kolbens sollte nicht<br />

verän<strong>der</strong>t werden.<br />

Patina gefällig?<br />

Beson<strong>der</strong>s im Hinblick auf den Trend, bei einer<br />

Restaurierung den Klassiker möglichst original<br />

zu belassen und die Spuren <strong>der</strong> Zeit nicht zu beseitigen,<br />

werden neue Verfahren gebraucht, die<br />

Patina zu erhalten. Um nun Motorenteile entsprechend<br />

sanft zu reinigen und die Oberfläche<br />

möglichst „patiniert“ zu erhalten, können Nussschalen<br />

für das Strahlen <strong>der</strong> Bauteile verwendet<br />

werden. Dieses Granulat ist zwar hart, verän<strong>der</strong>t<br />

aber die Oberflächenstruktur nicht, da die Nussschalen<br />

stumpf auf <strong>der</strong> Oberfläche auftreffen<br />

und von <strong>der</strong> Konsistenz her weicher als das Motormaterial<br />

sind. Die Nussschalen reinigen die<br />

Oberfläche, lassen aber die ursprüngliche Patina<br />

unverän<strong>der</strong>t. So behält zum Beispiel <strong>der</strong> Vergaser<br />

sein „antikes“ Aussehen. Ein weiterer Vorteil<br />

ist auch, dass das Granulat nicht in die feinen<br />

Düsen und Kanäle eindringen und so <strong>der</strong> Vergaser<br />

nicht verstopft werden kann. Beim Strahlen<br />

mit Korund o<strong>der</strong> Glasperlen ist ein anschließendes<br />

Durchblasen mit Druckluft extrem wichtig,<br />

da ansonsten die feinen Granulate in den<br />

Kraftstoff kommen können und eventuell die<br />

Funktion des Vergasers stören. Gelangen sie gar<br />

in den Brennraum, sind die Schäden an Kolben<br />

o<strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>wand erheblich.<br />

Schonend strahlen<br />

Wenn es an das Innenleben des Motors geht,<br />

sind herkömmliche Strahlmittel wie Glasperlen<br />

grundsätzlich zu aggressiv. Würde man etwa<br />

Kolben o<strong>der</strong> Laufflächen mit solchen abrasiven<br />

Strahlmitteln behandeln, würde zum einen die<br />

Oberflächenstruktur zerstört und zum an<strong>der</strong>en<br />

durch das Glasperlenstrahlen auch die Oberfläche<br />

verdichtet und damit geschrumpft werden,<br />

was die Grundmaße des Kolbens nachhaltig<br />

verän<strong>der</strong>n würde. Daher verwendet die Industrie<br />

bereits seit vielen Jahren das Soda-Strahlverfahren.<br />

Soda, also Natriumhydrogencarbonat,<br />

wirkt sehr sanft auf die Oberfläche. Das<br />

Vorher – nachher: Den direkten Unterschied zwischen „dreckig“ und „gestrahlt“ sehen Sie hier.<br />

1 2<br />

Der zerlegte Motor ist nach <strong>der</strong> manuellen<br />

Reinigung vom gröbsten Dreck befreit, aber<br />

noch lange nicht „sauber“.<br />

Patiniert o<strong>der</strong> perfekt: Die linke Hälfte des<br />

Kurbelgehäuses wurde mit Soda gestrahlt,<br />

die rechte mit Salz.<br />

3<br />

Jahrzehnte werden ungeschehen gemacht:<br />

Der Zylin<strong>der</strong> (links) wurde mit Korund gestrahlt<br />

und sieht danach aus wie neu (rechts).<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 97


Service & Werkstatt | Metalle säubern und veredeln, Teil 2<br />

Kopfarbeit : Das Strahlen von Brennraum und Ventilen kann stundenlange mühsame Handarbeit vermeiden.<br />

1 2<br />

Ventile und Brennräume können mit Nussschalen<br />

o<strong>der</strong> Kunststoff-Granulat gestrahlt<br />

werden.<br />

Vergleich: Der linke Zylin<strong>der</strong>kopf wurde<br />

mit Kunststoff-Granulat gestrahlt, <strong>der</strong> rechte<br />

mit Nussschalen.<br />

3<br />

Nahaufnahme: So perfekt sind die Brennräume<br />

und Ventile nach dem Strahlen mit<br />

Nussschalen.<br />

Strahlmittel hat allerdings nichts mit handelsüblichem<br />

Backpulver gemein, da die Struktur<br />

von Backpulver viel zu fein wäre und beim<br />

Strahlen nur stauben würde. Bereits in den<br />

1970er-Jahren wurde in Kanada Soda zum Reinigen<br />

von Motorenteilen eingesetzt. Natriumhydrogencarbonat<br />

hat eine Mohs-Härte von<br />

etwa drei, während Glasperlen eine Härte von<br />

circa 6,5 und Korund von circa neun besitzt.<br />

(Anmerkung: Eine gängige Einheit zur Bestimmung<br />

des Härtegrades ist die Ritzhärte nach<br />

Strahlstaub ist gesundheitsschädlich: Arbeiten<br />

Sie immer mit Atemschutz und in einer Kabine!<br />

Friedrich Mohs. Danach besitzt ein Diamant mit<br />

Härte zehn die höchste Mohs-Härtestufe). Sodastrahlgut<br />

ist ungiftig und umweltfreundlich.<br />

Zudem hat Soda einen bleichenden Effekt. Das<br />

Reinigen <strong>der</strong> Bauteile mit Soda dauert in <strong>der</strong> Regel<br />

allerdings wesentlich länger als das Strahlen<br />

mit Korund o<strong>der</strong> Glasperlen. Nach dem Strahlen<br />

mit Soda sollten alle Motorenteile gut mit<br />

Druckluft gereinigt werden, auch wenn sich Soda<br />

an sich nicht auf die Motorfunktion negativ<br />

auswirken würde.<br />

Oberflächen ohne Materialabtrag reinigen<br />

Um Motorenteile zu reinigen und zu veredeln,<br />

ohne dabei das Grundmaterial, also Aluminium<br />

o<strong>der</strong> Guss- respektive Weißmetall abzutragen,<br />

kommen Strahlmittel mit einer Mohs-Härte<br />

von unter 2,5 zum Einsatz. Dafür sind drei<br />

Strahlmittel ideal: Salz mit einer Mohs-Härte<br />

von 1,5 bis zwei, Nussschalen mit einer Mohs-<br />

Härte von zwei bis 2,5 und Kunststoff mit <strong>der</strong><br />

Mohs-Härte zwei.<br />

Strahlen mit Salz<br />

Eine Form des schonenden Reinigens von Motoren<br />

und Motorteilen ist das Strahlen mit Salz<br />

bei etwa fünf bis sechs Bar. Diese Strahlmethode<br />

wird schon seit Langem<br />

in <strong>der</strong> Automobilindustrie bei<br />

Motoren von Rennfahrzeugen<br />

eingesetzt. Beson<strong>der</strong>s für das<br />

Strahlen des gesamten Motorblocks<br />

ist Salz die optimale Lösung. Salz ist zwar<br />

im Rohzustand kristallin, wird aber in Verbindung<br />

mit Wasser bekannterweise gelöst. Sollte<br />

sich also im Motor das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Salzkorn<br />

verirren, würde es sich auf jeden Fall im<br />

Kühlwasser o<strong>der</strong> Öl auflösen. Dennoch: Verschließen<br />

Sie beim Strahlen des Motorblocks<br />

alle Zylin<strong>der</strong> mit einem Gummistopfen. Die Zylin<strong>der</strong>buchsen<br />

sind beson<strong>der</strong>s empfindlich und<br />

Salzrückstände können sehr schnell zu Flugrost<br />

an den Laufflächen führen. Doch auch dann<br />

können die Laufbuchsen mit einem Hohngerät<br />

problemlos entrostet werden.<br />

Salz löst an Kolben alle Verharzungen am<br />

Kolbenboden und in den Kolbenringnuten.<br />

Selbst hoffnungslos erscheinende Kolben können<br />

so wie<strong>der</strong> zu hochglänzenden Teilen werden.<br />

Weisen Sie keinerlei an<strong>der</strong>e Schäden o<strong>der</strong><br />

Abnutzungserscheinungen auf, können sie so<br />

auch wie<strong>der</strong> verwendet werden.<br />

Salz verliert übrigens während des Strahlens<br />

seine Wirkung und muss zwischendurch nachgefüllt<br />

o<strong>der</strong> ausgetauscht werden, denn durch<br />

das Auftreffen auf die Oberfläche zersplittert<br />

Kolben strahlen : So werden auch „hoffnungslose“ Kolben wie neu.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Keine Chance<br />

bei Rost<br />

We<strong>der</strong> mit Nussschalen<br />

noch mit Kunststoff kann Rost entfernt<br />

werden. Zwar beseitigt das Strahlmittel die<br />

oberflächlichen Unreinheiten, doch <strong>der</strong><br />

Rost an sich bleibt.<br />

1 2<br />

Strahlen mit Salz löst alle Verharzungen am<br />

Kolbenboden und den Kolbenringnuten ohne<br />

Beschädigungen am Material.<br />

Wenn <strong>der</strong> Kolben nach dem Strahlen keine<br />

Beschädigungen zeigt, kann er mit neuen<br />

Kolbenringen wie<strong>der</strong> verwendet werden.<br />

Fotos: Kay MacKenneth<br />

98


Das richtige Strahlmittel<br />

Mit diesen Strahlmitteln strahlen Sie Ihre Motorenteile:<br />

· Zylin<strong>der</strong>deckel: zuerst mit Korund/anschließend Glasperlen<br />

· Zylin<strong>der</strong>kopf aus Aluminium: Salz/Nussschalen/Kunststoff<br />

· Zylin<strong>der</strong>kopf Gussstahl: Nussschalen/Kunststoff<br />

· Ventile: Nussschalen<br />

· Kolben: Salz/Kunststoff<br />

· Nockenwelle/Kurbelwelle: Nussschalen/Kunststoff<br />

· Weißmetall-Lagerschalen: Salz<br />

· Pleuel ohne Lager: Soda/Feinkorund/Glasperlen<br />

· Motorblock ohne Lager: Soda/Salz<br />

· Vergaser ohne Düsen (neuwertiger Zustand): Zuerst mit Korund/<br />

anschließend Glasperlen<br />

· Vergaser patiniert erhalten: Nussschalen<br />

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das Granulat und am Ende bleibt nur Staub. Deshalb sollte auch mit<br />

dem Öffnen <strong>der</strong> Strahlkabine gewartet werden, denn das Einatmen<br />

des Salzstaubs ist stark reizend.<br />

Strahlen mit Nussschalen<br />

Nitrierte o<strong>der</strong> gehärtete Teile des Motors wie Kurbel- o<strong>der</strong> Nockenwelle<br />

o<strong>der</strong> Ventile werden am besten mit Nussschalen bei ungefähr<br />

drei Bar Druck gestrahlt. Nussschalen besitzen die Eigenschaft, sehr<br />

gut zu reinigen, die Oberfläche durch ihre geringe Härte nicht anzuritzen<br />

(man spricht in <strong>der</strong> Fachsprache von Ritzen, wenn ein Material<br />

mit einer höheren Mohs-Härte das angegriffene Material verän<strong>der</strong>t).<br />

So werden zwar Harz und Ölrückstände sehr gut beseitigt, aber die<br />

Oberflächen nicht beschädigt. Soda ist dafür bereits zu hart und kann<br />

bei zu hohem Druck die Oberfläche beschädigen. Auch beim Strahlen<br />

von Zylin<strong>der</strong>köpfen können mit Nussschalen-Granulat die besten Ergebnisse<br />

erreicht werden, denn das Material reinigt Ventilsitze und<br />

Brennräume äußerst schonend und ohne Materialabtrag.<br />

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Strahlen mit Kunststoff-Granulat<br />

Eine Alternative zum Strahlen mit Nussschalen ist Kunststoff-Granulat.<br />

Ähnlich wie bei Nussschalen hat Kunststoff ebenfalls keine Ritzwir-<br />

Drahtbürstenaufsätze,<br />

kung auf Metall. So können auch Aluminiumguss o<strong>der</strong> empfindliche<br />

20-tlg.<br />

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Ölfilter-<br />

24,34 €<br />

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Kettenschlüssel<br />

Motorenteile mit Kunststoff gestrahlt werden, wie zum Beispiel Zy-<br />

675121<br />

lin<strong>der</strong>köpfe, Wellen o<strong>der</strong> auch Ventile. Lediglich Ölverkrustungen lassen<br />

sich mit Nussschalen nicht so gut entfernen. Auch Kolben können<br />

7,90 €<br />

mit Kunststoff-Granulat ebenso gut wie mit Salz-Granulat hervorragend<br />

aufbereitet werden.<br />

Magnetwanne<br />

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Strahlen mit Korund und Glasperlen<br />

Das klassische Sandstrahlen mit Korund und Glasperlen-Granulat hat<br />

natürlich auch weiterhin seine Einsatzgebiete. Es kommt immer noch<br />

Ring-Maulschlüssel,<br />

beim Strahlen von Motorblöcken, Anbauteilen o<strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>aufnahmen<br />

von außen zum Einsatz. Auch hier gilt: unbedingt die Laufbuchsen<br />

SP100<br />

62,50 €<br />

mit einem Stöpsel dicht verschließen. Anschließendes Glasperlen-<br />

5,08 €<br />

25-tlg. Satz<br />

strahlen vergütet die Oberfläche und das Teil glänzt wie<strong>der</strong>.<br />

Felgenbürste 250311<br />

Fazit<br />

Sie sehen, es gibt für jedes Motorenbauteil ein entsprechendes Strahlmittel.<br />

Die richtige Wahl des Strahlmittels richtet sich immer nach<br />

dem Material des zu strahlenden Bauteils. Je schonen<strong>der</strong> gestrahlt<br />

werden soll, desto sicherer muss man sich mit <strong>der</strong> Auswahl des<br />

Strahlmittels sein. Aber grundsätzlich gilt, dass jedes Bauteil eines<br />

4,19 €<br />

Motors o<strong>der</strong> eines Getriebes gestrahlt werden kann.<br />

Wenn <strong>der</strong> Motor und seine Anbauteile fertig gestrahlt sind, müssen<br />

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alle Teile unbedingt sehr sorgfältig mit Druckluft durchgeblasen wer-<br />

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Dringend zu empfehlen ist auch das anschließende Durchfluten aller<br />

Hohlräume mit Waschbenzin o<strong>der</strong> Isopropyl-Alkohol.<br />

Kay MacKenneth<br />

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Abbildungen nicht maßstäblich. Farben können abweichen.


Service & Werkstatt | Ersatzteilversorgung bei Audi Tradition<br />

Auf Teilejagd: Sammeln und<br />

Erfassen ist die große Heraus -<br />

for<strong>der</strong>ung für die Audi Tradition.<br />

Ingolstädter Ersatzteil-Puzzle<br />

Der Vorsprung hat<br />

Verspätung<br />

Lange galt die Ersatzteilversorgung für historische Audi als schwierig. Doch nun geben die Ingolstädter<br />

mächtig Gas, um den Rückstand aufzuholen. Die Fehler <strong>der</strong> Vergangenheit aber rächen sich.<br />

Wer sich in die Marke mit den vier Ringen<br />

verguckt hat, hat es schwer. Denn<br />

wenn es ans Restaurieren ging, war<br />

bislang bei Audi meist Schluss mit lustig. Der<br />

Konzern hatte im Eifer des Aufstiegs zur Premiummarke<br />

schlicht vergessen, dass die Traditionspflege<br />

bereits einen Tag nach Bandstillstand<br />

anfängt. Ein Umstand, <strong>der</strong> sich in den letzten<br />

Jahren zu rächen begann.<br />

Spätestens mit Beginn <strong>der</strong> 2000er-Jahre trat<br />

Audi aus dem Dasein als simpler „Wegwerfauto-Hersteller“<br />

hervor, dessen alte Modelle nur<br />

noch als billige Verbrauchsautos gesehen wurden.<br />

Mit dem Eintritt in die Premiumliga wurden<br />

Modelle wie <strong>der</strong> Audi quattro, <strong>der</strong> RS2 o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Audi V8 plötzlich auch für die Liebhaberkreise<br />

interessant, die sonst am Porsche-, Mercedes-<br />

o<strong>der</strong> BMW-Teiletresen standen. Audi dagegen<br />

musste regelmäßig passen, wenn es um<br />

die Teileversorgung für die Oldies ging – obwohl<br />

die Preise und das Interesse an den populären<br />

Modellen spürbar anstiegen.<br />

Schwieriges Unterfangen<br />

Erst kurz vor zwölf machte sich die lange Zeit<br />

wie gelähmt wirkende Audi Tradition daran, die<br />

riesigen Bestände von Volkswagen Classic zu<br />

sichten und die Teile zuzukaufen, die für den Erhalt<br />

<strong>der</strong> eigenen Fahrzeugflotte notwendig waren<br />

– darunter jedoch Tausende Artikel, <strong>der</strong>en<br />

Notwendigkeit sich bis heute kaum jemandem<br />

erschließt, wohingegen es an zahllosen Teilen<br />

für die Fahrbereitschaft fehlte. Eine scheinbar<br />

ausweglose Situation, denn inwieweit man den<br />

Etat für Teilenachproduktionen simpler Audis<br />

vom Schlage eines Audi 80 aufbrauchen wollte,<br />

war lange umstritten, zumal <strong>der</strong> Bedarf aufgrund<br />

eines riesigen Gebrauchtteilemarktes in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit nur schwer zu ermitteln war.<br />

Entscheidung für Premium<br />

Die Lösung des Problems brachte die Konzentration<br />

auf das Wesentliche. Natürlich ist es bedauerlich,<br />

wenn Teile für Millionenseller wie<br />

den Audi 80 Typ 89 nicht mehr lieferbar sind,<br />

allerdings ist die Nachfrage nach <strong>der</strong>artigen Positionen<br />

heute ähnlich gering wie die Bereitschaft<br />

<strong>der</strong> Kunden, für diese Teile gegebenen-<br />

Fotos: Audi Tradition<br />

100


Da <strong>der</strong> Sport quattro bei den Sammlern mehr steht als fährt,<br />

kann Audi dort in Sachen Teileversorgung aufatmen.<br />

Mühsam klaubt man in Ingolstadt Restbestände zusammen. Zur Not<br />

helfen auch Gebrauchtteile, die Lücken zu schließen.<br />

falls einen Betrag hinzublättern, <strong>der</strong> deutlich höher<br />

ist als <strong>der</strong> damalige Neupreis.<br />

Hinzu kommt, dass diese „Brot- und Butter-<br />

Autos“ nur noch bedingt in das Image-Konzept<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit so dynamisch auftretenden Ingolstädter<br />

passen. Eine Aufgabe, die Urquattro, Audi<br />

RS2 o<strong>der</strong> Audi V8 besser erledigen. Ein Grund<br />

mehr, gerade für diese Modelle die Lücken in <strong>der</strong><br />

Ersatzteilversorgung zu schließen. Erst kürzlich<br />

wurden für den RS2 Heckblende, Klimaleitungen<br />

und Schriftzüge neu aufgelegt; in den nächsten<br />

Monaten soll für den Audi V8 die innenumfasste<br />

Bremsscheibe an <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>achse folgen,<br />

sobald die Restbestände aufgebraucht und die<br />

Fertigungswerkzeuge instand gesetzt sind.<br />

Der Weg zu solchen Entscheidungen ist lang.<br />

Nach <strong>der</strong> Bedarfsermittlung, bei <strong>der</strong> auch die<br />

internationale Clubszene abstimmt, beginnt die<br />

Audi Tradition mit <strong>der</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Lieferfähigkeit<br />

bei den ehemaligen Herstellern – sofern<br />

diese noch am Markt sind. Und oft wurden<br />

die Produktionsmaschinen bereits verschrottet.<br />

Mühsam müssen dann einzelne Lösungen gefunden<br />

werden, die angesichts <strong>der</strong> geringen<br />

Stückzahlen ins Geld gehen: Der Nachbau eines<br />

Abgaskrümmers für die Fünfzylin<strong>der</strong>-Turbomotoren<br />

(Zehnventiler) kann mit einem Verkaufspreis<br />

von rund 700 Euro das Achtfache des ursprünglichen<br />

Teilpreises betragen. Für Besitzer<br />

eines Audi Urquattro mag dies angesichts des<br />

beständig steigenden Fahrzeugwertes noch akzeptabel<br />

sein, für die Eigentümer des motorisch<br />

baugleichen Audi 200 mit deutlich geringerem<br />

Wert dagegen nicht.<br />

Völlig überteuert<br />

Dass das Geschäft mit einer optimalen Ersatzteilversorgung<br />

ein Geschäft ist, das auf Gegenseitigkeit<br />

beruht, kommt in Ingolstadt offenbar<br />

nur langsam an. Denn wer es zulässt, dass seine<br />

einstigen Aushängeschil<strong>der</strong> mit flapperndem<br />

Offenbar hat Audi wenig Verständnis für die Situation<br />

<strong>der</strong> Liebhaber und kassiert bei den Teilen ungeniert ab.<br />

Abgaskrümmer o<strong>der</strong> Blinkergläsern aus dem<br />

Zubehör für Gespött auf Messen sorgen,<br />

braucht sich über eine geringe Reputation in <strong>der</strong><br />

Szene nicht zu wun<strong>der</strong>n. Hinzu kommt, dass <strong>der</strong><br />

Oldie-Fahrer in <strong>der</strong> Regel bereits reichlich Geld<br />

in die Anschaffung und den Erhalt seines<br />

Schätzchens investiert hat und nicht zur „Melkkuh“<br />

des Herstellers werden möchte. Drastische<br />

Preiserhöhungen, wie unlängst für den rostgefährdeten<br />

Tank <strong>der</strong> Audi-C- und -D-Baureihen<br />

(Preisanstieg von 650 auf 1.367 Euro!), haben<br />

wenig mit Traditionspflege zu tun. Vorwürfe wie<br />

„gezielte Abzocke“ und „Marktbereinigung“<br />

werden laut. Angesichts <strong>der</strong> Milliardengewinne<br />

des Herstellers in den letzten Jahren wäre Audi<br />

gut beraten, ansteigende Lager- und Handlingkosten<br />

für Bestandteile nicht komplett an die<br />

Oldie-Kunden, die meist loyalsten Anhänger <strong>der</strong><br />

Marke, weiterzugeben.<br />

Auch wenn die Auswahl <strong>der</strong> zu unterstützenden<br />

Modelle <strong>der</strong> Vergangenheit einfach ist, wird<br />

es für die Oldies <strong>der</strong><br />

Zukunft angesichts<br />

des ausufernden Modellprogramms<br />

und<br />

<strong>der</strong> schnelllebigeren<br />

Produktpalette kaum gelingen, eine funktionierende<br />

Teileversorgung aufzubauen. Vielleicht<br />

Anlass genug, sich mit <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong> Teileversorgung<br />

für die aktuellen Old- und Youngtimer<br />

intensiv zu beschäftigen, denn einfacher<br />

als heute wird es kaum werden. Sven Jürisch<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Ersatzteile<br />

finden<br />

Wenn das gesuchte Teil ersatzlos<br />

entfallen ist, werden Sie hier fündig:<br />

Audi Tradition: https://trshop.audi.de/<br />

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Volkswagen Classic Parts:<br />

www.volkswagen-classicparts.de<br />

Freie Teilehändler: Bestand aus<br />

Lagerbereinigungen<br />

eBay: Gebrauchtteile von gewerblichen<br />

Händlern beziehen wegen Gewährleistung<br />

und möglicher Rückgabe<br />

Auch für den V8 ist die Teilesituation<br />

<strong>der</strong>zeit bescheiden.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 101


Service & Werkstatt | Workshop Bremsen<br />

Video auf<br />

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<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-TIPP<br />

Bördel korrekt anfertigen und Leitungen perfekt biegen<br />

Bremsen<br />

sind lebenswichtig!<br />

Wie für alle Arbeiten an sicherheitsrelevanten<br />

Baugruppen gilt: Führen Sie diese Arbeiten<br />

nur selbst durch, wenn Sie zu 100<br />

Prozent sicher sind, perfekte Arbeit zu liefern.<br />

Dies gilt vor allem für das Bördeln. Im<br />

Zweifelsfall konfektionieren Sie die Leitungen<br />

in <strong>der</strong> richtigen Länge und lassen die<br />

Bördel von einem Fachbetrieb herstellen.<br />

Der Einbau und das Biegen können wie<strong>der</strong><br />

in Heimarbeit erledigt werden.<br />

Bremsleitung herstellen<br />

Bremsleitungen kann man als vorgefertigte Leitungssätze kaufen o<strong>der</strong> selbst anfertigen. In beiden<br />

Fällen müssen die meist als Rolle gelieferten Leitungen in die korrekte Form gebogen werden.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> zeigt, wie man Leitungen selbst herstellt und fachgerecht biegt.<br />

Die Kraft einer hydraulischen Bremsan -<br />

lage wird durch die Bremsflüssigkeit<br />

aus dem Hauptbremszylin<strong>der</strong> über die<br />

Bremsleitungen an die einzelnen Radbrems -<br />

zylin<strong>der</strong> übertragen. Ist eine dieser Bremsleitungen<br />

defekt, verliert das Fahrzeug Bremswirkung<br />

und im schlimmsten Fall kommt es zum<br />

kompletten Ausfall <strong>der</strong> Bremsleistung. Daher<br />

sollten Bremsleitungen regelmäßig auf Rostbefall<br />

und an<strong>der</strong>e Schäden wie Knicke o<strong>der</strong><br />

beschädigte und undichte Verschraubungen<br />

gecheckt werden. Oft werden Bremsleitungen<br />

bei einer Restaurierung außer Acht gelassen,<br />

da sie augenscheinlich noch gut aussehen.<br />

Doch Bremsleitungen sind – vor allen an<br />

versteckten Stellen unter dem Fahrzeug – häufig<br />

von Korrosion befallen, und auch die Spannung,<br />

die über Jahre auf die Leitungen gewirkt<br />

hat, macht sie spröde. Beson<strong>der</strong>s an den Karosseriehaltepunkten<br />

besteht Gefahr, dass Leitungen<br />

durch Korrosion undicht werden.<br />

Bremsleitungen können aus verschiedenen<br />

Materialien sein. An Oldtimern aus <strong>der</strong> Vor- und<br />

Nachkriegszeit finden sich häufig Leitungen aus<br />

einer Kupfer-Nickel-Legierung. Bei manchen<br />

Fahrzeugen wurden ab Werk auch Bremsleitungen<br />

aus Stahl verbaut, die natürlich im Laufe<br />

<strong>der</strong> Jahrzehnte rosten können. Heutzutage werden<br />

vor allem Leitungen aus KUNIFER verbaut.<br />

Beim Bördeln niemals zu viel Druck auf die<br />

Leitung ausüben. Das gebördelte Ende kann<br />

sonst reißen o<strong>der</strong> auch leichte Risse bekommen.<br />

Die Bezeichnung entstammt <strong>der</strong> Zusammensetzung<br />

aus Kupfer (Cu), Nickel (Ni) und Eisen<br />

(Fe). KUNIFER-Bremsleitungen sind leicht zu<br />

biegen, weil das Material relativ weich ist, und<br />

sie sind rostfrei, was sie sehr langlebig macht.<br />

Die alten Bremsleitungen müssen zuerst einmal<br />

ausgebaut werden. Oft sitzen diese richtig<br />

fest und lassen sich an den Verschraubungen<br />

nur schwer lösen. Das Lösen geht am besten<br />

mit einem Bremsenschlüssel – das ist ein Ringschlüssel,<br />

<strong>der</strong> einen Spalt hat und somit über<br />

die Bremsleitung passt. Mit etwas Kraft und<br />

eventuell unter dosierter Zufuhr von Hitze lässt<br />

sich die Verschraubung so lösen. An den jeweiligen<br />

Enden haben die Bremsleitungen einen<br />

sogenannten Bördel. Dieser<br />

dichtet die Leitung durch die<br />

Spannung <strong>der</strong> Verschraubung<br />

ab. Welche Bördelform für ein<br />

Fahrzeug zulässig ist, finden<br />

Sie im zum Fahrzeug gehörenden<br />

Werkstatthandbuch. Gängig sind in <strong>der</strong><br />

Regel die Bördel E und F. Bördel E ist eine doppelt<br />

gebördelte Form, sprich, sie wird in zwei<br />

Durchgängen geformt.<br />

Um die Leitungen zu bördeln, benötigt man<br />

ein Bördelgerät. Diese Geräte gibt es in den<br />

verschiedensten Ausführungen. Bei einem sol-<br />

Fotos: Kay MacKenneth, Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

102


Neue Bremsleitungen<br />

gibt es als einbaufertige<br />

Kits o<strong>der</strong> zum Selbermachen<br />

von <strong>der</strong> Rolle.<br />

Unter dem Dreck <strong>der</strong><br />

Jahrzehnte verbirgt<br />

sich oft Rostfraß.<br />

chen Gerät zu sparen, zahlt sich auf keinen Fall<br />

aus. Die auf dem Markt befindlichen Billig -<br />

geräte sind in <strong>der</strong> Regel für sanitäre Messingo<strong>der</strong><br />

Kupferleitungen konzipiert, nicht aber<br />

für die härteren Bremsleitungen. Ein schlechter<br />

Bördel kann lebensbedrohlich sein, da er<br />

nicht richtig abdichtet. Das kann zu Undichtigkeiten<br />

und im Ernstfall zum Totalausfall <strong>der</strong><br />

Bremsanlage führen.<br />

Das Maßnehmen<br />

Die Leitung wird zuerst auf die richtige Länge<br />

zugeschnitten. Als Vorlage dient die alte Bremsleitung.<br />

Das Abschneiden einer Bremsleitung<br />

sollte nur mit einem Rollenrohrschnei<strong>der</strong> durchgeführt<br />

werden, <strong>der</strong> einen geraden und sauberen<br />

Schnitt ohne Späne garantiert. Denn ein<br />

Schnitt mit <strong>der</strong> Eisensäge produziert feine Späne,<br />

die in die Bremsleitung und damit eventuell<br />

später auch in den Bremskreislauf gelangen<br />

kann. Dort können die Späne die Bremszylin<strong>der</strong><br />

beschädigen. Wenn die Leitung mit dem Rollenrohrschnei<strong>der</strong><br />

getrennt wurde, müssen die<br />

Enden außen und innen entgratet werden. An<br />

besseren Rollenrohrschnei<strong>der</strong> finden sich solche<br />

Entgrater im Drehgriff.<br />

Wird die Leitung nicht entgratet, kann es später<br />

beim Bördeln zu Rissen kommen. Wenn die<br />

Kanten entgratet sind, verteilt sich die Spannung<br />

des Materials gleichmäßig und die Bördelkante<br />

bleibt unbeschädigt.<br />

Zuerst wird die Verschraubung über die Leitungsenden<br />

gesetzt und die Leitung in die beiden<br />

Spannbacken eingepasst. Verschiedene<br />

Einsätze dienen dazu, den entsprechenden<br />

Bördel zu erzeugen. Man unterscheidet, wie<br />

bereits erwähnt, zwei gängige Bördelformen.<br />

Beim F-Bördel ist nur ein Bördeldurchgang<br />

notwendig. Der Einsatz wird in das Bördelgerät<br />

eingesetzt und zentriert. Die Bördelspitzen<br />

müssen immer zentrisch auf das Rohr <strong>der</strong><br />

Bremsleitung passen. Die Leitung wird im<br />

Bördelgerät zwischen die beiden Backen gespannt.<br />

Das hier gezeigte Handbördelgerät<br />

lässt sich auch sehr gut direkt am Fahrzeug<br />

verwenden. Die Spindel mit dem Bördeleinsatz<br />

wird gedreht und damit auf das Leitungsende<br />

gepresst. Das Leitungsende wird so unter<br />

Spannung gesetzt und staucht sich zusammen.<br />

Für den F-Bördel, <strong>der</strong> einen Flankenwinkel<br />

von 115 Grad besitzen sollte, wird in den beiden<br />

Spannbacken die schräge Aussparung ge-<br />

Das richtige Werkzeug: Die Werkzeugqualität ist für perfekte Bördel ausschlaggebend.<br />

20-Euro-Sets aus dem Internet sollten vermieden werden.<br />

Preiswerte Geräte gibt es ab 20 Euro; sie<br />

taugen eigentlich nur für einfache Bördel.<br />

Hochwertige Sets kosten ab 180 Euro, produzieren<br />

aber perfekte und sichere Bördel.<br />

Das Bördel-Alphabet: Ob die Leitungen Bördel vom „Typ E“ o<strong>der</strong> „Typ F“ erhalten müssen,<br />

hängt vom Fahrzeugtyp ab.<br />

Kurvenkünstler: Nur knickfreie Leistungen sichern optimale Bremswirkung.<br />

1 2<br />

Enge Radien können mit <strong>der</strong> Hand praktisch<br />

nicht ohne funktionseinschränkende Knicke<br />

o<strong>der</strong> Verengungen gebogen werden.<br />

Mit einer Rohrbiegezange entstehen Radien<br />

bis zum Durchmesser <strong>der</strong> Biegerolle ohne<br />

Verengungen und Knicke.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 103


Service & Werkstatt | Workshop Bremsen<br />

So entsteht ein Bördel: Mit dem richtigen Werkzeug ist das Herstellen von Bördeln keine große Kunst.<br />

1 2<br />

Zum Lösen <strong>der</strong> alten, oft festkorrodierten<br />

Schraubverbin<strong>der</strong> sind halboffene Bremsenringschlüssel<br />

ideal, weil sie mehr Kraft zum<br />

Öffnen übertragen können.<br />

Die neue Bremsleitung wird von <strong>der</strong> Rolle<br />

mit einem Rollenrohrschnei<strong>der</strong> abgetrennt.<br />

Die nötige Länge wird von <strong>der</strong> alten Bremsleitung<br />

übernommen.<br />

3<br />

Das abgeschnittene Leitungsende wird anschließend<br />

außen und innen vorsichtig entgratet,<br />

damit beim Bördeln keine Risse am<br />

neuen Bördel entstehen.<br />

4 5<br />

Auf das entgratete Leitungsende wird nun<br />

die Bremsleitungsverschraubung geschoben;<br />

nach Möglichkeit sollten immer neue<br />

Verschraubungen verwendet werden.<br />

Das zu bördelnde Ende <strong>der</strong> Bremsleitung<br />

wird in die Klemmvorrichtung des Bördelgeräts<br />

eingelegt. Die Verschraubung wird<br />

dazu nach hinten geschoben.<br />

6<br />

Das Leitungsende wird nun im Schraubstock<br />

fixiert und das Bördelgerät mit dem passenden<br />

Einsatz versehen, <strong>der</strong> auf die Leitung<br />

gedrückt wird und den Bördel erzeugt.<br />

7 8<br />

So sieht ein perfekter F-Bördel aus, <strong>der</strong> garantiert<br />

nicht undicht ist und jedem Profi<br />

zur Ehre gereichen würde.<br />

Wenn das Leitungsende nicht entgratet o<strong>der</strong><br />

beim Bördeln zu viel Druck ausgeübt wurde,<br />

kann <strong>der</strong> Bördel einreißen und ist damit<br />

unbrauchbar.<br />

9<br />

Bei preiswerten Bördelgeräten ist die zuverlässige<br />

Zentrierung des Druckstücks oft<br />

schwierig, was zu solch schiefen Bördeln<br />

führt: sofort wegwerfen!!<br />

wählt. Die flache eckige Aussparung staucht<br />

die Leitung flacher zusammen.<br />

Schneller geht es mit einem hydraulischen<br />

Bördelgerät, das in einen Schraubstock eingespannt<br />

wird. Über eine Drehpalette wird die<br />

korrekte Bördelspitze gewählt. Die Leitung wird<br />

zwischen die Backen gespannt und <strong>der</strong> Bördel<br />

in die Leitung gepresst.<br />

Mit verschiedenen Spitzen und Aussparungen<br />

in den Spannbacken können unterschiedlichste<br />

Bördel erstellt werden. Verwendet man<br />

die gerade Seite des Spannklotzes, entsteht ein<br />

F-Bördel mit 180 Grad Flankenwinkel. Dieser<br />

ist auf einer Seite flach und weist auf <strong>der</strong> Oberseite<br />

einen Flankenwinkel von 115 Grad auf. Für<br />

einen E-Bördel wird zuerst ein F-Bördel gepresst<br />

und dieser anschließend mit dem keilförmigen<br />

Bördeleinsatz nochmals gepresst. Das<br />

Ergebnis ist ein doppelwandiger E-Bördel.<br />

Achtung: Kurve!<br />

Bremsleitungen verlaufen immer wie<strong>der</strong> um<br />

Ecken und Rundungen und müssen entsprechend<br />

gebogen werden. Das Biegen enger Leitungsradien,<br />

beispielsweise um 90 Grad, mit <strong>der</strong><br />

Hand o<strong>der</strong> einer Zange sollte unbedingt vermieden<br />

werden, denn allzu leicht führt dies zu<br />

Verengungen an <strong>der</strong> gebogenen Stelle. An diesen<br />

Verengungen kann die Bremsflüssigkeit<br />

nicht frei fließen und das beeinträchtigt so die<br />

Bremswirkung beträchtlich. Leichte Biegungen<br />

um wenige Grad o<strong>der</strong> mit sehr großen Radien,<br />

etwa um <strong>der</strong> Wölbung eines Innenkotflügels zu<br />

folgen, können natürlich vorsichtig mit <strong>der</strong><br />

Hand gebogen werden!<br />

Abhilfe schafft ein spezielles Werkzeug zum<br />

Biegen von Rundrohren (erhältlich im Modellbaubedarf).<br />

Die Leitung wird über zwei Rollen<br />

gebogen. So entsteht kein Knick und die Bremsflüssigkeit<br />

kann frei fließen. Dabei ist unbedingt<br />

zu beachten, dass <strong>der</strong> engste Kurvenradius, mit<br />

dem eine Bremsleitung gebogen werden darf,<br />

dem dreifachen Leitungsdurchmesser entspricht.<br />

Auch größere Radien lassen sich mit einer Rohrbiegezange<br />

formen. Kay MacKenneth<br />

104


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1


Service & Werkstatt | Dachhimmel beim Youngtimer erneuern<br />

Dachhimmel neu beziehen<br />

Neuer Himmel<br />

fürs alte Dach<br />

Seit den 80er-Jahren haben immer mehr Autos Dachhimmel, die<br />

aus einem mit Stoff überzogenen Formteil bestehen. Alternde<br />

Kleber lassen die Verbindung von Dachhimmel und Bezug schwächeln.<br />

Wir zeigen, wie man in Eigenregie den Himmel neu bezieht<br />

und dem Innenraum so eine Aufwertung verpasst.<br />

Materialliste<br />

Für den neuen Dachhimmel führt kein Weg<br />

vorbei am örtlichen Sattlerbedarf:<br />

• Neben dem Alcantara (Materialstärke ca. 0,8<br />

Millimeter) benötigt man vor allem eine scharfe<br />

Schere, ein Teppichmesser, eine kleine Nagelschere<br />

sowie einen Stift zum Markieren.<br />

• Ein Stahllineal wäre nützlich, aber nicht unbedingt<br />

notwendig.<br />

• Der Kleber lässt sich natürlich am besten großflächig<br />

mit einer Pistole auftragen, zur Not tut<br />

es aber auch ein Pinsel-Set aus dem Baumarkt,<br />

was am Ende den alten Dachhimmel -<br />

bezug im Mülleimer Gesellschaft leisten kann.<br />

• Den Kleber selbst bezieht man am besten vom<br />

Autosattler, da nur er über entsprechend hitzebeständigen<br />

Klebstoff verfügt.<br />

• Ein Korb Wäscheklammern und ein Tapeziertisch<br />

sowie ein möglichst regenfreier Tag, um im<br />

Freien zu arbeiten, wären von Vorteil.<br />

Irgendwann trifft es nahezu jeden Young -<br />

timer-Liebhaber. Beim Blick in den Rückspiegel<br />

denkt man zunächst an eine optische<br />

Täuschung; die nächste Rast offenbart<br />

dann das Grauen. Das, was da als flatteriges<br />

Element erschien, war nicht etwa <strong>der</strong> schmucke<br />

Schal <strong>der</strong> weiblichen Begleitung, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> sich im Frühlingswind lösende Dachhimmel.<br />

Der Bezugstoff des Formteil-Dachhimmels<br />

hängt wie ein schlaffer Jutesack vom<br />

Himmel des 80er-Jahre-Schätzchens. Eine<br />

spontane Rettungsaktion mit einem Kästchen<br />

bunter Reißzwecken bewirkt zwar kurzfristig<br />

den Rückzug <strong>der</strong> sich immer bedrohlicher nähernden<br />

Stoffbahn, schafft aber irgendwie die<br />

Atmosphäre eines Studentenmobils auf dem<br />

Smarties-Trip und kann Youngtimer-Liebhaber<br />

nicht wirklich befriedigen.<br />

Zeit schafft neue Wunden<br />

Schuld ist die Kombination aus Zeit und Material.<br />

Nach 30 Jahren ist <strong>der</strong> Klebstoff zwischen<br />

Stoffbezug und dem isolierenden Schaumstoffuntergrund<br />

(<strong>der</strong> Fachmann spricht von Schaum-<br />

Fotos: Sven Jürisch<br />

106


Der Himmel wird aufgeräumt: Nachdem <strong>der</strong> Formteil-Dachhimmel aus dem Auto ausgebaut wurde, wird <strong>der</strong> alte<br />

Bezug vorsichtig entfernt. Ein Heißluftfön leistet dafür gute Dienste.<br />

1 2<br />

Nach dem Ausbau zeigt sich <strong>der</strong> Schrecken<br />

<strong>der</strong> himmlischen Tragödie: Der Bezugsstoff<br />

ist eingerissen, verdreckt und haltlos.<br />

Der alte Bezug wird unter Zuhilfenahme eines<br />

Föns zum Lösen des alten Klebers vollständig<br />

abgezogen.<br />

3<br />

Gelegentlich tauchen dabei auch alte Reparaturen<br />

am Dachhimmel, wie hier ein Riss<br />

am Schiebedachaussschnitt, auf.<br />

rücken) so kraftlos, dass an eine feste Verbindung<br />

zwischen den beiden einstigen Traumpartnern<br />

nicht mehr zu denken ist. Starke Sonneneinstrahlung<br />

und die damit verbundene Hitze<br />

unter dem Blechdach, die mechanische Belastung<br />

durch den Luftzug bei geöffnetem Fenster<br />

und die oft durch die komplexe Formgebung des<br />

Dachhimmels vorhandene Materialspannung<br />

for<strong>der</strong>n ihren Tribut. Ein neuer Formteil-Dachhimmel<br />

wäre die optimale Lösung, denn an ein<br />

Nachkleben <strong>der</strong> sich großflächig ablösenden<br />

Stoffbahn ist aufgrund <strong>der</strong> Durchlässigkeit des<br />

Bezugmaterials nicht zu denken. Doch wie so<br />

oft in den Nie<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gebrauchs-Oldies<br />

<strong>der</strong> 80er und 90er, ist <strong>der</strong> gewünschte Himmel<br />

seit Jahren ersatzlos entfallen, und selbst wenn er<br />

noch lieferbar wäre, wäre er unverschämt teuer.<br />

Selbst ist <strong>der</strong> Youngtimer-Fan<br />

Doch man kann den Youngtimer auch in Eigenregie<br />

himmlisch aufwerten. Ein Dachhimmel<br />

mit Alcantara-Bezug lässt sich problemlos anfertigen,<br />

schafft eine noble Atmosphäre und ist<br />

preiswerter, als man denkt. Dass für den Umbau<br />

<strong>der</strong> defekte Formteil-Dachhimmel demontiert<br />

werden muss, ist dabei die wohl größte Schwierigkeit.<br />

Je nach Fahrzeugtyp gestaltet sich dieser<br />

Vorgang mitunter sehr langwierig und kompliziert,<br />

da <strong>der</strong> abgelöste Himmel nicht, wie einst<br />

bei <strong>der</strong> Produktion, durch die Frontscheibenöffnung,<br />

son<strong>der</strong>n durch die Tür ins Freie gelangen<br />

muss. Wichtig ist dabei, dass <strong>der</strong> starre Himmel<br />

möglichst wenig geknickt werden darf, denn <strong>der</strong><br />

aus Pappe o<strong>der</strong> Kunststofffasern bestehende<br />

Rücken bildet die Basis für unseren anzufertigenden<br />

Alcantara-Himmel.<br />

Liebe zum Detail<br />

Neben <strong>der</strong> relativ einfachen Aufgabe, den kompletten<br />

Dachhimmel mit Alcantara zu bekleben,<br />

steht allerdings auch das friemelige Bekleben<br />

<strong>der</strong> Säulenverkleidungen mit dem ungefütterten<br />

Material auf dem Plan. Dank vieler Kurven und<br />

Ecken ist dies die deutlich aufwendigere Tätigkeit,<br />

die viel Sorgfalt erfor<strong>der</strong>t, will man zu einem<br />

vorzeigbaren Ergebnis kommen. Ruhe und<br />

ein großer Korb voll Wäscheklammern sind unabdingbare<br />

Begleiter auf diesem Weg. Wichtig<br />

ist auch die Auswahl des Klebers: Ein preiswerter<br />

Sprühkleber aus dem Baumarkt kann das Ergebnis<br />

<strong>der</strong> stundenlangen Bemühungen nach<br />

nur einer Saison wie<strong>der</strong> zunichte machen, denn<br />

seine Hitzebeständigkeit hat Grenzen, die beim<br />

Abstellen des Autos in <strong>der</strong> prallen Sonne schnell<br />

erreicht sind. Ablösendes Alcantara sowie Blasenbildung<br />

sind dann die stummen Zeugnisse<br />

von falscher Sparsamkeit. Profis setzen daher<br />

auf Spezialkleber aus dem Sattlereibedarf, <strong>der</strong><br />

beidseitig dünn mit dem Pinsel aufgetragen<br />

werden muss. Das fertig zugeschnittene Alcantara<br />

muss dann allerdings beim ersten Versuch<br />

sitzen, denn Lösen lässt sich die Verbindung<br />

später kaum noch. Vor dem Wie<strong>der</strong>einbau des<br />

Himmels sollte man dem Kleber mindestens<br />

zwei Tage Zeit zum Ablüften geben, an<strong>der</strong>nfalls<br />

riecht das Fahrzeug danach wie ein Chemielabor.<br />

Doch spätestens, wenn <strong>der</strong> neue Dachhimmel<br />

samt edel verkleideter Säulen montiert ist,<br />

sind die Strapazen vergessen und <strong>der</strong> Himmel<br />

in <strong>der</strong> Oldie-Mensch-Beziehung hängt wie<strong>der</strong><br />

voller Geigen.<br />

Sven Jürisch<br />

So wird <strong>der</strong> Himmel besser als neu: Alcantara eignet sich hervorragend als<br />

optisch überzeugen<strong>der</strong> Bezug für den neuen Himmel.<br />

1 2<br />

Nachdem das Alcantara zugeschnitten wurde,<br />

wird es mit Spezialkleber vom Autosattler<br />

auf dem Formteil aufgeklebt.<br />

3 4<br />

Mit einem Fön wird <strong>der</strong> Alcantara-Bezug<br />

endgültig im Form gebracht und so jede Falte<br />

ausgebessert, die beim ersten Aufkleben<br />

entstanden sein kann.<br />

Der neue Bezug sollte beim ersten Versuch<br />

bestmöglich sitzen, denn ein nachträgliches<br />

Verrutschen ist nur in Grenzen möglich.<br />

Neben dem Dachhimmel sollte man auch<br />

die Bezüge <strong>der</strong> A-, B- und C-Säulen am Auto<br />

beziehen, um ein einheitliches Erscheinungsbild<br />

zu erhalten.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 107


Werkstattporträt | Autohaus Kopitza – Oldtimer & Classic Cars, Rheinfelden<br />

Experten-Tipp: Norbert und<br />

Elvira Kopitza, Geschäftsführer<br />

Mancher Oldtimer enthüllt eine fragwürdige Substanz.<br />

Auch wenn er teilrestauriert erworben wurde,<br />

kann <strong>der</strong> Kaufpreis noch beträchtlich sein. Der von<br />

uns bevorzugte, komplette Neuaufbau samt Dokumentation<br />

ist ein aufwendiger Prozess. Dafür kann<br />

<strong>der</strong> Kunde sicher sein, einen wirklich hochwertigen<br />

Oldtimer zu bekommen. Die Nachrüstung einer Servo-Unterstützung<br />

kann speziell für ältere Klassikerfahrer<br />

einen Komfortgewinn bedeuten.<br />

Majestätische Karossen auf Kundenwunsch<br />

Alles aus einer Hand<br />

Seit rund 25 Jahren betreiben Elvira und Norbert Kopitza ihre Oldtimer-Werkstatt in Rheinfelden.<br />

Auf Kundenwunsch suchen sie exklusive Klassiker und kümmern sich um <strong>der</strong>en komplette<br />

Restaurierung – Farbe, Polster und Ausstattung sind dabei frei wählbar.<br />

Für ihre Kunden ist Elvira Kopitza weltweit<br />

auf <strong>der</strong> Suche nach restaurierungswür -<br />

digen Klassikern. In Europa sind diese<br />

Mangelware, daher kommen heute viele aus<br />

den USA. Der Fokus liegt zwar auf historischen<br />

Jaguar-Modellen, aber auch Rolls-Royce, Bentley,<br />

Aston Martin, Mercedes und Porsche feiern<br />

bei den Kopitzas in Rheinfelden Wie<strong>der</strong>geburt:<br />

Sie bieten Fahrzeuge auf Kundenwunsch zum<br />

Festpreis – Farbe, Polster und Ausstattung sind<br />

wählbar. Norbert Kopitza verwandelt bedroh -<br />

te Schönheiten in glänzende Schmuckstücke<br />

und versucht, möglichst viel Originalsubstanz<br />

zu erhalten: „Ich schneide nur das marode<br />

Blech weg.“ Neben Restaurierung, Sattelarbeiten<br />

und Verkauf führt die Fachwerkstatt auch<br />

Wartungen und Reparaturen durch – alles aus<br />

einer Hand.<br />

Wäre nicht eines Tages ein Kunde von einer<br />

Oldiemesse mit einem Prospekt in die Werkstatt<br />

gekommen, hätten die umfassenden Dienstleistungen<br />

von Autohaus Kopitza möglicherweise<br />

eine Facette weniger. Der Kunde interessierte<br />

sich für eine elektrische Servolenkung – heute<br />

bietet das Unternehmen den Einbau <strong>der</strong> Servounterstützung<br />

für die Lenkanlage an. Doch<br />

<strong>der</strong> Weg war weit: „Zunächst hatten wir Bedenken.<br />

Würden wir damit nicht den Originalzustand<br />

verhunzen?“, fragte sich <strong>der</strong> Klassikerprofi.<br />

Nachdem die EZ Electric Power Steering zu<br />

Testzwecken in einen Jaguar XK 150 montiert<br />

war, verblüffte den Jaguar-Fachmann die Resonanz.<br />

Eifrig probierten die Kunden die Nach-<br />

Fotos: Frank Wündsch<br />

108


Elvira und Norbert Kopitza haben sich auf die Wartung,<br />

Instandsetzung und Restaurierung edler Klassiker<br />

spezialisiert, egal ob es sich um britische Fahrzeu -<br />

ge wie Jaguar o<strong>der</strong> Bentley, rassige Ferrari, Porsche<br />

o<strong>der</strong> Mercedes-Benz handelt. Auf Wunsch rüsten sie<br />

EZ-Electric-Power-Steering-Servolenkungen nach.<br />

rüst-Lenkhilfe aus und testeten das neue Fahrgefühl.<br />

Fazit: Gleich 14 Klassikerfreunde wollten<br />

ihre Fahrzeuge nachrüsten! Norbert Kopitza<br />

selbst sieht den Einbau durchaus distanziert:<br />

„Im Grunde könnte man die Servolenkung im<br />

Oldtimer als Stilbruch sehen.“ Puristen lehnen<br />

das Hilfsmittel ab. „Doch wir erfüllen die Wünsche<br />

<strong>der</strong> Kunden.“ Und die seien begeistert.<br />

An <strong>der</strong> Rohkarosserie eines Jaguar XK er -<br />

läutert uns Norbert Kopitza die Nachrüstung:<br />

Die vorhandene Muskelkraft-Lenkanlage wird<br />

An den Wänden hängen unzählige Schablonen<br />

zur Nachfertigung maro<strong>der</strong> Bleche.<br />

durch den Austausch <strong>der</strong> Lenksäule zu einer<br />

Hilfskraft-Lenkanlage. Elektromotor und Ge -<br />

triebe stecken in einem kleinen Kasten an <strong>der</strong><br />

Lenksäule, <strong>der</strong> unterhalb des Armaturenbretts<br />

in <strong>der</strong> Regel hinter den Verkleidungen verschwindet.<br />

Mitunter sind geringfügige Karosseriemodifikationen<br />

erfor<strong>der</strong>lich, aber die Lenkung<br />

lässt sich auch wie<strong>der</strong> zurückbauen. Doch<br />

dazu ist es bei den Kopitzas bis heute nicht gekommen.<br />

Zu überzeugend sei die Wirkung <strong>der</strong><br />

kleinen Box.<br />

Wir probieren es aus: Kaum ist <strong>der</strong> Zündschlüssel<br />

gedreht, lässt sich das Lenkrad des XK<br />

spielend drehen – dank <strong>der</strong> elektrischen Unterstützung<br />

auch bei ruhendem Motor. „Und die<br />

Passfahrten werden zum Genuss!“, schwärmt<br />

Kopitza. In Deutschland ist das Fahrzeug unter<br />

Vorlage des jeweiligen, für einige Dutzend Typen<br />

vorliegenden Gutachtens zur Abnahme<br />

des Um- bzw. Einbaus bei einem amtlich anerkannten<br />

Sachverständigen o<strong>der</strong><br />

Prüfer für den Kraftfahrzeugverkehr<br />

vorzuführen. Bei <strong>der</strong> Zulassungsbehörde<br />

erfolgt dann im<br />

Auftrag des Halters die Berichtigung<br />

<strong>der</strong> Fahrzeugpapiere (Zulassungsbescheinigung<br />

Teil I und Teil II).<br />

Norbert Kopitza führt uns in seine blitzsaubere<br />

Werkstatt. Momentan arbeitet er an einem<br />

Peugeot-Veteran aus <strong>der</strong> Vorkriegszeit, schräg<br />

gegenüber steht ein 19<strong>50er</strong>-Jahre-Porsche, daneben<br />

ein eleganter Ferrari-Klassiker. An den<br />

Wänden hängen unzählige Schablonen für die<br />

Nachfertigung maro<strong>der</strong> Blechteile. Die Vielfalt<br />

an Marken und Baujahren ist beeindruckend.<br />

Nach rund einem Jahr stehen die neugeborenen<br />

Klassiker mit kompletter Fotodokumentation<br />

zur Abholung bereit. Frank Wündsch<br />

DIE FAKTEN<br />

Leistungsangebot<br />

Teil-/Komplettrestaurierungen und Wartung klassischer<br />

Automobile (Jaguar, Bentley, Mercedes<br />

etc.), Verkauf vollrestaurierter Old -<br />

timer nach Kundenwunsch, Nach -<br />

rüstung von EZ-Electric-Power-<br />

Steering-Servolenkungen.<br />

Anschrift<br />

AH Kopitza, Am Rhein 13,<br />

79618 Rheinfelden<br />

Tel. (07623) 43 63,<br />

OldtimerCars-Kopitza@web.de<br />

Weitere Infos<br />

EZ Power Steering Vertrieb Deutschland,<br />

Wolfgang Hüttner, Tel. (05448) 98 84 75, info@<br />

ezpowersteering.nl, www.ezpowersteering.nl<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 109


Clubporträt | IG Renault 15/17 Deutschland e. V.<br />

Extravagant und extrem selten: R15/R17<br />

Der Club <strong>der</strong><br />

seltenen Gallier<br />

Die französische Autowelt <strong>der</strong> 1970er-Jahre war dominiert von Ente, R4 und DS.<br />

Doch es gab mehr Vielfalt. Schon seit fast 30 Jahren kümmert sich auch hierzulande<br />

ein Club um die fast vergessenen 70er-Jahre-Coupés von Renault.<br />

Die Bedeutung von Clubs ist nicht immer<br />

an <strong>der</strong> schieren Größe zu messen. Gerade<br />

kleine Vereine stellen den Erhalt <strong>der</strong><br />

Markenvielfalt sicher. Und alle sind so einzigartig<br />

wie die Modelle, für die sie sich einsetzen.<br />

Die IG Renault 15/17 Deutschland e. V. zeigt<br />

das exemplarisch. „Was ist denn ein Renault 15<br />

beziehungsweise 17?“ Diese Frage hören die<br />

Mitglie<strong>der</strong> häufiger, und so beginnt die Selbstdarstellung<br />

auf <strong>der</strong> Clubseite im Internet lapidar:<br />

„Vorgestellt wurden die Modelle Renault<br />

15 und 17 (…). Hiermit wollte Renault auf die<br />

Welle <strong>der</strong> sportlichen Coupés aufspringen, wobei<br />

<strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> bekanntesten Vertreter (…),<br />

Ford Capri und Opel Manta, sich nicht einstellen<br />

sollte.“ Weiter heißt es: „(…) eine für die<br />

70er-Jahre extravagante Karosserie. (…) Im Interieur<br />

setzte sich das ausgefallene Styling fort,<br />

(…).“ Schon nach wenigen Worten wird klar,<br />

dass es sich beim Renault 15 und Renault 17 um<br />

interessante Klassiker handeln muss, für <strong>der</strong>en<br />

Erhalt sich die kleine Interessengemeinschaft<br />

engagiert einsetzt.<br />

Internationale Kontakte<br />

Schon 1985 hatten sich die ersten Enthusiasten<br />

zusammengefunden, um ihre Erfahrungen austauschen<br />

und weiterreichen zu können. Aus diesen<br />

Anfängen mit einmal jährlich veranstalteten<br />

Treffen hat sich eine Plattform entwickelt, die<br />

über das reine Interesse am Fahrzeug hinausgeht.<br />

Um den Zusammenhalt <strong>der</strong> über ganz<br />

Deutschland verstreuten Renault-15- und -17-<br />

Besitzer zu verbessern, halten regelmäßige Infoschreiben<br />

über Neuigkeiten, Szenenachrichten<br />

und Veranstaltungstermine die Mitglie<strong>der</strong><br />

auf dem Laufenden. Neben <strong>der</strong> Weitergabe von<br />

Fahrzeug- und Teilegesuchen sowie -angeboten<br />

gibt es innerhalb des Clubs Ansprechpartner für<br />

alle Fragen in technischen Belangen. Beson<strong>der</strong>s<br />

auch Erfahrungen und Hilfestellungen bei Restaurierungen<br />

sind wichtiger Bestandteil <strong>der</strong><br />

Clubaktivitäten. Vereinzelt werden auch Teile<br />

durch private Initiative von Clubmitglie<strong>der</strong>n angefertigt<br />

– wie auch etwa über die Kontakte in<br />

die französische Heimat des R 15/R17. Mit den<br />

dortigen Renault-Freunden werden mitunter<br />

Nachfertigungen wie beispielsweise Dichtleisten<br />

o<strong>der</strong> Zündkabelsätze angestoßen. Auch<br />

dadurch haben sich mittlerweile enge internationale<br />

Kontakte geknüpft. So werden zudem<br />

zunehmend Veranstaltungen an<strong>der</strong>er Clubs,<br />

vornehmlich in Holland, aber auch Schweden<br />

o<strong>der</strong> Österreich, besucht.<br />

Die Clubmitglie<strong>der</strong> gehen mit ihren Fahrzeugen auch mit „Sack und Pack“ auf große Reise.<br />

Die international zusammengesetzten Ausfahrten<br />

gestalten sich auch schon mal sportlich<br />

ausgeprägt, wie hier auf dem Salzburg-Ring.<br />

Überraschende Vielfalt<br />

Für Besitzer von Exoten wie den Renault-Coupés<br />

ist <strong>der</strong> Kontakt zu einem Club beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig, obwohl die Fahrzeuge im Grunde unkompliziert<br />

sind. Technisch setzten die Franzosen<br />

nämlich auf eine solide Baukastenstrategie,<br />

die sich natürlich heute in <strong>der</strong> Teileversorgung<br />

bemerkbar macht. Beide Coupés wurden aufgebaut<br />

auf <strong>der</strong> Bodengruppe des Renault 12,<br />

von dem in <strong>der</strong> Basisversion auch <strong>der</strong> Antrieb<br />

stammt. Die stärkeren Motorisierungen – immerhin<br />

kann ein R17 bis zu einer Leistung von<br />

108 PS viel Spaß bereiten – gehen auf den R16<br />

zurück. Und mit Targa- beziehungsweise Faltdachversionen<br />

kommen auch die Frischluft-<br />

Fotos: Archiv Ralf Geilser<br />

110


Regelmäßige internationale Treffen sind<br />

ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Clubaktivitäten;<br />

hier kommen dann schon mal zwei<br />

Dutzend <strong>der</strong> raren Coupés zusammen.<br />

Info<br />

www.deuvet.de, E-Mail: info@deuvet.de, Tel. (08628) 987 99 35, Fax:<br />

(03212) 137 49 17, Bundesverband DEUVET e. V., Postfach 1102, 83166<br />

Obing, Büro Peter Schnei<strong>der</strong>, werktags 8–17 Uhr, Tel. (02204) 613 46<br />

Eine Information des DEUVET, Bundesverband für Clubs klassischer Fahrzeuge<br />

freunde auf ihre Kosten. Es gab sogar eine Automatikausführung.<br />

Mit all ihrer Tradition aus fast drei Jahrzehnten<br />

will die im Deuvet organisierte IG Renault<br />

15/17 Deutschland e. V. auch weiterhin dazu<br />

beitragen, dass diese Fahrzeuge nicht in Vergessenheit<br />

geraten. Noch sind die Coupés ein Geheimtipp<br />

im Reigen <strong>der</strong> Klassiker, aber die Enthusiasten<br />

sind optimistisch, dass sich immer<br />

mehr Klassikerfreunde in Zukunft <strong>der</strong> extravaganten<br />

Formensprache <strong>der</strong> 1970er-Jahre und<br />

dem typischen französischen Komfort nicht<br />

werden entziehen können.<br />

Bodo Wistinghausen<br />

DIE FAKTEN<br />

Club<br />

IG Renault 15/17 Deutschland<br />

e. V.<br />

Gründungsjahr 1985 (seit 1997 e. V.)<br />

Mitglie<strong>der</strong> ca. 50<br />

Mitgliedsbeitrag 30 Euro jährlich (Auslandsmitglie<strong>der</strong><br />

40 Euro, einmalige<br />

Aufnahmegebühr 5 Euro)<br />

Clubaktivitäten Treffen/Ausfahrten, Hilfe<br />

und Beratung bei Reparatur,<br />

Restaurierung und Teile -<br />

beschaffung, internationale<br />

Kontakte<br />

Kontakt Ralf Geisler, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Drüpter Straße 35<br />

46519 Alpen<br />

Tel. (02802) 47 23<br />

Web<br />

www.r15r17.de<br />

Pro und Contra<br />

Wie original muss es sein?<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Fahrzeuge mit H-Kennzeichen<br />

steigt, gleichzeitig werden wir aus <strong>der</strong> EU mit<br />

Neuerungen konfrontiert, welche die Originalität<br />

von Oldtimern stärker betonen, als<br />

dies in deutschem Recht <strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Nach dem Kriterienkatalog zum H-Kennzeichen<br />

ist es erlaubt, Än<strong>der</strong>ungen vorzunehmen,<br />

welche innerhalb <strong>der</strong> ersten zehn Jahre<br />

nach Zulassung möglich waren; dabei spielt es<br />

keine Rolle mehr, wann <strong>der</strong> Umbau erfolgte. Seit<br />

einiger Zeit können Fahrzeuge mit H-Kennzeichen<br />

auch gewerblich genutzt werden. Und sollten<br />

modifizierte Fahrzeuge<br />

das H-Kennzeichen er -<br />

halten und Fahrzeugnutzungen<br />

gestattet werden,<br />

die mit <strong>der</strong> Pflege kraftfahrzeugtechnischen<br />

Kulturgutes<br />

nicht wirklich etwas<br />

zu tun haben?<br />

Kein Missbrauch des<br />

H-Kennzeichens!<br />

Dr. Götz Knoop, Vizepräsident<br />

DEUVET<br />

Bei allen Argumenten gegen<br />

eine Oldtimer-Schwemme<br />

– Missbrauch fällt im<br />

Für die Szene<br />

Oldtimer-Treffen Marienborn 2014<br />

Am 28. und 29. Juni 2014 findet<br />

an <strong>der</strong> Gedenkstätte Marienborn<br />

das dritte historische<br />

Fahrzeugtreffen zur Erinnerung<br />

an die Öffnung <strong>der</strong> innerdeutschen<br />

Grenzübergänge statt.<br />

Teilnehmen können Automobile<br />

bis Baujahr 1989. Da nur<br />

Fahrzeuge, die tatsächlich die<br />

Grenze passieren durften, dort<br />

Foto: Deuvet/Eckhart Barthels<br />

Foto: Götz Knoop<br />

Frevel o<strong>der</strong> erlaubte Individualisierung?<br />

Die Meinungen zu solchen Umbauten<br />

gehen stark auseinan<strong>der</strong>.<br />

präsentiert werden, dürfen<br />

lei<strong>der</strong> keine Motorrä<strong>der</strong> teilnehmen,<br />

da diesen die Durchfahrt<br />

durch die DDR verwehrt<br />

wurde. Zur Planung <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

bitte unbedingt per<br />

E-Mail an Kommunikationvorstand@deuvet.de<br />

anmelden.<br />

Ein Kostenbeitrag von<br />

5 Euro wird vor Ort erhoben.<br />

Grenzenlos<br />

offen: Fahrzeuge<br />

bis<br />

Baujahr<br />

1989 treffen<br />

sich am<br />

ehemaligen<br />

Kontrollpunkt<br />

Marienborn.<br />

Straßenbild auf und kann zu einer kritischen Haltung<br />

gegenüber Oldtimern führen. Die EU geht davon aus,<br />

dass ein Oldtimer keine wesentlichen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

erfahren hat und gar nicht – o<strong>der</strong> zumindest sehr wenig<br />

– im Straßenverkehr genutzt wird. In dieser Situation<br />

ist es schädlich, wenn wir Missbrauch von<br />

H-Kennzeichen tolerieren.<br />

Eine gewerbliche Nutzung von Fahrzeugen mit<br />

H-Kennzeichen ohne Bezug zur Pflege kraftfahrzeugtechnischen<br />

Kulturgutes ist Missbrauch. Hochzeitsfahrten<br />

haben einen Bezug zum Oldtimer, es geht um<br />

das Fahrerlebnis. Ein Taxi o<strong>der</strong> ein Abschleppwagen<br />

mit H-Kennzeichen haben keinen Bezug zur Pflege<br />

kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes. Hier besteht<br />

Handlungsbedarf! Auch bei vielen Än<strong>der</strong>ungen geht<br />

es nicht um Pflege kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes,<br />

son<strong>der</strong>n um „coole“ Phantasieprodukte. Hier<br />

hat das H-Kennzeichen nichts zu suchen.<br />

Die Oldtimer-Szene ist aus<br />

einer Bastlerszene entstanden,<br />

außerdem gibt es keine<br />

Oldtimer-Schwemme.<br />

Oldtimer-Liebhaber Enrico<br />

Convertus<br />

Ich finde, man muss einen Oldtimer<br />

optimieren dürfen, solange<br />

die Sicherheitsvorschriften<br />

nicht verletzt werden. Mancher<br />

Bulli o<strong>der</strong> Käfer wirkt doch erst<br />

richtig durch Tieferlegen und<br />

verchromte Felgen. Auch nachempfundene<br />

Filmfahrzeuge<br />

o<strong>der</strong> phantasiereich gestaltete<br />

Abwandlungen eines historischen Fahrzeugs beleben<br />

die Szene und lockern den Einheitsbrei originaler Fahrzeuge<br />

auf. Und dann erst die überraschten Gesichter<br />

auf <strong>der</strong> Autobahn, wenn ein Ovali mit 190 Kilometern<br />

pro Stunde an einem A4 vorbeizieht!<br />

Aus <strong>der</strong> Politik<br />

Parlamentskreis<br />

Automobiles Kulturgut<br />

Am 5. Mai 2014 tagte <strong>der</strong> Parlamentskreis<br />

Automobiles Kulturgut.<br />

Die Leitung wurde von Thomas<br />

Jarzombek MdB an Carsten<br />

Müller MdB (beide CDU)<br />

übergeben, <strong>der</strong> seit<br />

Gründung des Parlamentskreises<br />

2009 dabei<br />

und selbst Besitzer<br />

einiger Oldtimer ist. Der<br />

DEUVET trug in dieser<br />

ersten Sitzung <strong>der</strong> neuen<br />

Wahlperiode die ungelösten<br />

Probleme <strong>der</strong><br />

Nutzfahrzeugszene vor.<br />

Sobald das offizielle Protokoll<br />

veröffentlicht wird,<br />

ist dieses auf <strong>der</strong> Homepage<br />

des DEUVET für<br />

Mitglie<strong>der</strong> verfügbar.<br />

Foto: Carsten Müller<br />

Neuer Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des<br />

Parlamentarischen<br />

Arbeitskreises<br />

Automobiles<br />

Kulturgut:<br />

Carsten<br />

Müller MdB.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014<br />

111


Kaufberatung | Daf 44, 55 und 66<br />

Variomatic-Flitzer im Kommen<br />

Trio für Schaltfaule<br />

Ob Rückwärtsrennen o<strong>der</strong> Nonnenshuttle. Ein Daf sorgte<br />

schon immer für Heiterkeit und Spott. Das kann den<br />

jetzigen Liebhabern egal sein: Die kleinen Variomatic-<br />

Flitzer werden langsam gesucht. <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong><br />

nennt die Stärken und Schwächen des für<br />

Einsteiger interessanten Oldtimers.<br />

Daf<br />

44/55/66<br />

Einsteiger -<br />

Oldie für kleines<br />

Geld<br />

Gäbe es einen Preis für die gelungenste<br />

Verbindung von Marke und Produkt,<br />

Hollands einzige Automarke Daf wäre<br />

auf einem Spitzenplatz. Mit dem stufenlosen<br />

Automatikgetriebe „Variomatic“ gelang es Daf,<br />

ihren Kleinwagen über Generationen hinweg in<br />

den Köpfen <strong>der</strong> Autofahrer zu verankern. Allerdings<br />

nicht nur positiv, denn das vorwärts wie<br />

rückwärts gleich schnelle Vehikel driftete bereits<br />

zu Lebzeiten in den Bereich <strong>der</strong> mobilen<br />

Verkehrshin<strong>der</strong>nisse ab. Schuld daran war die<br />

Tatsache, dass <strong>der</strong> simpel zu bedienende Daf<br />

vor allem bei den „Golden Girls“, jener Generation<br />

von Damen mit Perlenkette, silbrigem Haar<br />

und meist gemütlichem Fahrstil, außerordentlich<br />

beliebt war. Auch <strong>der</strong> im Dezember 1966<br />

eingeführte Daf 44 schaffte es nicht, eine dynamischere<br />

Zielgruppe anzusprechen. Wie auch?<br />

Die Neuauflage des einst von dem „berühmten<br />

italienischen Formgestalter Michelotti“ (Zitat<br />

Daf-Prospekt) grazil gezeichneten Limousine<br />

war zwar erwachsener geraten, wirkte allerdings<br />

plump und unfreiwillig komisch. Auch<br />

Sporteinsätze in den frühen 70er-Jahren än<strong>der</strong>ten<br />

nichts an dem betulichen Image. We<strong>der</strong> Erfolge<br />

im Rallye-Cross mit einem vierradgetriebenen<br />

Daf 55 Coupé, noch Einsätze in <strong>der</strong> Formel<br />

3 verhalfen Daf zu einem Imagewandel.<br />

Auf <strong>der</strong> Straße versuchten die Hollän<strong>der</strong> die<br />

Kunden mit simplen Sportfahrertricks zu überzeugen.<br />

Rallyestreifen, Dreispeichenlenkrä<strong>der</strong><br />

und Doppelscheinwerfer machten aus dem Daf<br />

55 zwar eine „Marathon“-Version, aber eben<br />

keinen Sportwagen.<br />

Der Motor: Altbackenes aus Frankreich<br />

Motorisch blieb es bei dem bekannten 1,3-Liter-Vierzylin<strong>der</strong><br />

von Renault, dessen Geräuschkulisse<br />

sowie Leistungsentfaltung immer weni-<br />

112


Ein Daf 55:<br />

Zusatzscheinwerfer<br />

und<br />

Alufelgen<br />

sorgen für<br />

sportliches<br />

Flair.<br />

Unter <strong>der</strong> Fronthaube des zierlichen Daf 44<br />

müht sich ein Zweizylin<strong>der</strong>-Boxer ab.<br />

Der Daf 66 wirkt nach dem Facelift deutlich erwachsener als sein Vorgänger Daf 55.<br />

MODELLGESCHICHTE DAF 44, DAF 55, DAF 66<br />

Mit dem Narzisschen fing alles an. Die 1932 gegründete<br />

Van Doorne’s Anhängerfabrik in Limburg<br />

präsentierte am 23. März 1959 ihren ersten Variomatic-PKW,<br />

den Daf 600, Spitzname Narzisschen.<br />

Der Erfolg des schrulligen Kleinwagens war beachtlich,<br />

weshalb Daf das Programm zügig ausbaute<br />

und 1966 neben dem Daf 33 eine weitere Version<br />

aus <strong>der</strong> Taufe hob: den bis 1974 gebauten Daf 44.<br />

Die grazil gezeichnete Limousine wurde mit geringen,<br />

zumeist optischen Retuschen auch bei den<br />

Nachfolgern Daf 55 und Daf 66 verwendet.<br />

Unter <strong>der</strong> Daf-44-Karosse verbarg sich <strong>der</strong> leicht<br />

überarbeitete und auf 0,85 Liter Hubraum vergrößerte<br />

Zweizylin<strong>der</strong>-Boxer des Daf 33.<br />

Im Dezember 1969 folgte dann <strong>der</strong> Daf 55, <strong>der</strong><br />

unter <strong>der</strong> kaum verän<strong>der</strong>ten Karosse des Daf 44<br />

den 45 PS starken Vierzylin<strong>der</strong> aus dem Renault 8<br />

und eine DeDion-Hinterachse verbarg und damit<br />

durchaus ansprechende Fahrleistungen erreichte.<br />

Wenige Monate später folgten das Coupé und <strong>der</strong><br />

Kombi. 1972 erschien als Nachfolger <strong>der</strong> Daf 66,<br />

<strong>der</strong> nun mit einem 1,3-Liter-Motor bis zu 57 PS an<br />

die Variomatic lieferte.<br />

1975 dann <strong>der</strong> Todesstoß für die Marke: Volvo<br />

übernahm die Hollän<strong>der</strong>, aus dem Daf 66 wurde<br />

<strong>der</strong> mit dicken Stoßfängern bestückte Volvo 66. Er<br />

blieb bis 1980 als Limousine und Kombi im Programm<br />

und wurde dann ersatzlos gestrichen. Den<br />

von den Hollän<strong>der</strong>n geplanten „Großen Daf“<br />

brachte Volvo 1976 mit verän<strong>der</strong>ter Karosserie als<br />

Volvo 340 auf den Markt, wahlweise mit Variomatic<br />

o<strong>der</strong> konventio neller Handschaltung.<br />

Das hübsche Daf Marathon Coupé<br />

gehört heute zu den gesuchten Raritäten.<br />

ger zeitgemäß war. Die Kundschaft kaufte trotzdem.<br />

Meist zum dritten o<strong>der</strong> vierten Mal, denn<br />

wer einmal das Fahren mit <strong>der</strong> stufenlosen Automatik<br />

gewohnt war, stieg nur ungern wie<strong>der</strong><br />

in ein herkömmliches Auto um. Das ging auch<br />

lange gut, denn ein Daf war durchaus durabel,<br />

und auch nach <strong>der</strong> Übernahme durch Volvo<br />

blieb das Variomatic-Mobil bis 1980 als Volvo<br />

66 im Programm. Danach wurden die Hollän<strong>der</strong><br />

vor allem als billige Studentenautos aufgebraucht.<br />

Ging etwas kaputt, halfen bis Mitte <strong>der</strong><br />

80er Volvo-Werkstätten und ehemalige Daf-<br />

Händler weiter, doch auch diese Zeit ging An-<br />

fang <strong>der</strong> 90er zu Ende. Die verbliebenen Dafs<br />

rotteten im Kat-Zeitalter häufig im Freien ihrem<br />

Tod entgegen. Erst in letzter Zeit wird das kultige<br />

Mobil aus Holland wie<strong>der</strong>entdeckt.<br />

Die Karosserie: Zäh bis ins hohe Alter<br />

Die intern als „B-Body“ bezeichnete Karosse <strong>der</strong><br />

Daf 44, 55 und 66 ist bis auf optische Retuschen<br />

identisch und durchaus solide. Rost ist nach 40<br />

Einfache Technik und ein hoher Sympathiewert<br />

machen den Daf zum idealen Einsteiger-Oldie.<br />

Jahren natürlich ein Thema, allerdings gibt es<br />

immer noch nahezu rostfreie Daf. Rost-klassiker<br />

sind vor allem die vor<strong>der</strong>en Kotflügel, wo sich<br />

mangels Radhausschalen <strong>der</strong> Straßenschmutz<br />

im Bereich <strong>der</strong> Lampentöpfe einnistet und für<br />

braune Pickel sorgt. Sind die mit <strong>der</strong> Karosse<br />

verschweißten Kotflügel durch, hilft nur <strong>der</strong><br />

Trennschleifer. Gleiches gilt für die stark rostgefährdete<br />

A-Säule. Die hinteren Wagenheberaufnahmen,<br />

die Schweißkante am Kofferraumboden<br />

sowie die Scheibenrahmen, an denen im<br />

Endstadium <strong>der</strong> Rost unter <strong>der</strong> Dichtung gut<br />

sichtbar herauswuchert, sind ebenfalls häufig ein<br />

Fall fürs Schweißgerät. Problemloser sind die<br />

Anbauteile. Kantenrost an Türen und Hauben<br />

lässt sich schnell beseitigen,<br />

entwe<strong>der</strong> mit dem Drahtbürstenaufsatz<br />

o<strong>der</strong> durch Austauschen.<br />

Noch ein Wort zum<br />

Schiebedach: Es ist sehr selten<br />

verbaut und häufig aufgrund verstopfter Abläufe<br />

ein Fall für Entrostungsarbeiten.<br />

Chrom und Innenraum sind robust<br />

Der üppig verbaute Chromschmuck rostet dagegen<br />

nur selten. Solange die Bauteile nicht me-<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 113


Kaufberatung | Daf 44, 55 und 66<br />

Der 10-Punkte-Check<br />

Die Schwachstellen des kleinen Hollän<strong>der</strong>s.<br />

Viele Daf haben eine geringe Laufleistung und entsprechend gute Technik.<br />

Aber: Jahrelange Standzeiten, oft unter Bäumen, haben meist die grundsätzlich<br />

solide Karosse und das Interieur ruiniert.<br />

7<br />

6<br />

1. Wasser marsch: Die Wasserkühler sind häufig<br />

undicht. Ersatz gibt es problemlos, wenn auch<br />

nicht ganz billig, beim Kühlerbauer.<br />

2. Spannungstief: Die Zündanlage freut sich auf<br />

neue Unterbrecherkontakte, Leitungen und Kerzenstecker,<br />

denn die Originalbestückung ist nach<br />

vierzig Jahren ein Fall für den Müll.<br />

3. Rahmenrost: Quillt <strong>der</strong> Rost schon unter <strong>der</strong><br />

Dichtung hervor, steht eine aufwendige Instandsetzung<br />

des Scheibenrahmens bevor.<br />

4. Sollbruchstelle: Die Motorhaube hängt am<br />

seidenen Faden, wenn die Haubenscharniere fast<br />

abgerostet sind. Ersatz ist beim 44/55 schwierig.<br />

5. Strukturproblemfall: Ein wesentliches Gütemerkmal<br />

ist das Blech des Radkastens. Ist <strong>der</strong><br />

8<br />

3<br />

5<br />

Daf hier durchgerostet,<br />

ist er meist ein Fall für<br />

die Presse.<br />

6. Weich wie Käse: Die<br />

4<br />

2<br />

1 hinteren Endspitzen sind<br />

häufig ein Opfer <strong>der</strong> Zerstörungswut<br />

von Rost.<br />

Mitunter hat sich auch<br />

schon ein Amateur -<br />

schweißer an dieser<br />

Stelle versucht.<br />

7. Rutschprüfung: Wenn<br />

<strong>der</strong> Daf beim Anfahren in höheren Drehzahlen<br />

aufjault, sind oft die Treibriemen <strong>der</strong> Variomatic<br />

verschlissen.<br />

8. Langlebig: Die Kunstle<strong>der</strong>ausstattungen gelten<br />

als robust, die Stoffbezüge hingegen streiken nach<br />

40 Jahren UV-Bestrahlung oft und sind stark verschlissen.<br />

9. Abfahrtsprüfung: Die korrekte Funktion des<br />

Bergabfahrschalters (rechts unter dem Radio)<br />

kann nur <strong>der</strong> Fachmann testen, wenn nicht gerade<br />

ein Berg in <strong>der</strong> Nähe ist.<br />

10. Elektrolurch: Radios und Lautsprecher wurden<br />

oft via Freilandverdrahtung im Auto installiert.<br />

Die serienmäßige Daf-Elektrik kann das jedoch<br />

nur in Ausnahmefällen lahmlegen.<br />

1 2 3 4<br />

5 6 7<br />

8 9 10<br />

9<br />

10<br />

chanisch beschädigt sind, lässt sich vieles mit<br />

etwas Pflege wie<strong>der</strong> retten; im schlimmsten Fall<br />

kann man einzelne Teile neu verchromen.<br />

Der Innenraum <strong>der</strong> Hollän<strong>der</strong> macht nur selten<br />

richtig Arbeit. Zum einen, weil die häufig<br />

greise Vorbesitzerin es gewohnt war, ihren Liebling<br />

nur mit gestrickten Spitzenhandschuhen zu<br />

pilotieren und die ihr eigene Ordnung und Sauberkeit<br />

auch in ihrem fahrbaren Untersatz zu<br />

pflegen, zum an<strong>der</strong>en, weil das Interieur durchaus<br />

haltbar ist. Dass die Stoffsitzbezüge inzwischen<br />

zu Staub zerfallen, mag man dem Variomatic-Mobil<br />

ebenso nachsehen wie die wenigen,<br />

sich zusammenziehenden Kunststoffteile.<br />

Alles an<strong>der</strong>e ist ohne Fehl und Tadel und bietet,<br />

ähnlich wie die simpel aufgebaute Zwölf-Volt-<br />

Elektrik (nur <strong>der</strong> Daf 44 hatte größtenteils noch<br />

sechs Volt) kaum Anlass für schlaflose Nächte.<br />

Technik für Anfänger<br />

Die beiden Renault-Vierzylin<strong>der</strong> mit 1,1 Liter<br />

Hubraum im Daf 55 und 1,3 Liter im Daf 66<br />

sind äußerst robust. Undichtigkeiten lassen sich<br />

ebenso in Eigenregie beheben wie <strong>der</strong> Wechsel<br />

<strong>der</strong> mitunter zickigen mechanischen Kraftstoffpumpe.<br />

Sonst ist <strong>der</strong> Motor nahezu wartungsfrei,<br />

nicht zuletzt aufgrund seiner übersichtlichen<br />

Konstruktion mit seitlicher Nockenwelle.<br />

Lediglich das Ventilspiel ist regelmäßig zu kontrollieren.<br />

Läuft <strong>der</strong> Daf im Stand unruhig, müssen<br />

es aber nicht zwangsläufig die Ventile sein,<br />

auch ein abgerutschter Schlauch des verzweigten<br />

Unterdrucksystems <strong>der</strong> Variomatic-Steuerung<br />

kann die Ursache sein.<br />

Wer einen Daf 44 mit „dem auch für sportliche<br />

Extremsituationen ausreichenden“ (O-Ton<br />

Werbeprospekt) Zweizylin<strong>der</strong>-Boxer mit 34 PS<br />

im Bug besitzt, muss eher mit Ärger rechnen,<br />

was vor allem an seiner Peripherie liegt. Verliert<br />

er Öl, muss er zur Überholung aus dem Motorraum<br />

ausziehen, ebenso, wenn er in den Gummilagern<br />

vor sich hin knattert und schüttelt;<br />

dann ist häufig ein Ventil verbrannt. Ebenfalls<br />

anfällig: Die Heizbirnen und das Ansauggeweih.<br />

Sie rosten durch und lassen die Besatzung eine<br />

Ahnung davon bekommen, welche Temperaturen<br />

auf <strong>der</strong> allerletzten Fahrt herrschen werden.<br />

Zentrales Element und meist das Kaufargument<br />

für den Daf ist jedoch nicht <strong>der</strong> Motor,<br />

son<strong>der</strong>n die bis heute faszinierende Variomatic.<br />

Der Kraftfluss erfolgt vom Motor via Fliehkraftkupplung<br />

auf eine kleine Kardanwelle zu<br />

dem aus zwei Radpaaren bestehenden Variomatic-Getriebe.<br />

Problemzone Nummer eins ist<br />

die Zweistufen-Reibungskupplung, die bei falscher<br />

Einstellung vorzeitig verschleißt. Sie<br />

muss im Idealfall bei 1.200 Umdrehungen pro<br />

Minute schleifen und ab 2.000 Umdrehungen<br />

pro Minute komplett schließen. Jault <strong>der</strong> Motor<br />

beim Anfahren in höheren Drehzahlen, sind<br />

die Beläge abgenutzt und müssen ersetzt werden.<br />

Das gilt auch für die Treibriemen, wenn<br />

es bei <strong>der</strong> Probefahrt laut im Heck rumpelt. Sie<br />

sind aus Gummi, in den meisten Fällen so alt<br />

wie das Auto und damit steinhart. Allerdings<br />

sind oft nicht nur die Riemen an den Geräu-<br />

Fotos: Sven Jürisch, Magiccarpics, AlfvanBeem, Jost J. Bakker, Mark van Seeters, Anrie<br />

114


TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Van Doorne’s Automobiel Fabriek N.V. (Daf), Limburg, Nie<strong>der</strong>lande<br />

Modell 44 55, 66<br />

Karosserie 2-türige Limousine, 3-türiger Kombi, 2-türige Limousine, Coupé, 3-türiger Kombi,<br />

selbsttragend<br />

selbsttragend<br />

Motor (Benziner) 2-Zyl.-Boxer, luftgekühlt 4-Zyl.-Reihe, ohv, wassergekühlt (von Renault 8)<br />

Hubraum (ccm) 844 1.108–1.289<br />

Leistung (PS) 34–45 47–57<br />

Getriebe stufenlose Automatik stufenlose Automatik<br />

Antrieb Heckantrieb Heckantrieb<br />

Fahrwerk vorn Querblattfe<strong>der</strong> mit senkr. Führungsrohren, Querlenker mit senkr. Führungsrohren,<br />

Teleskopdämpfer<br />

Teleskopdämpfer, Torsionsfe<strong>der</strong>n, Querstabi<br />

Fahrwerk hinten Dreiecksschräglenker, Schraubenfe<strong>der</strong>n, 55: wie 44, 66: DeDion-Achse,<br />

Teleskopdämpfer<br />

Dreiecksschräglenker, Teleskopdämpfer<br />

Radstand (mm) 2.250 2.250<br />

Spurweite v/h (mm) 1.280/1.250 1.280/1.250<br />

Reifen 135 SR 14 135 SR 14 optional 155 SR 13<br />

Bremsen v/h Trommel/Trommel Scheiben/Trommel (selbstnachstellend)<br />

0-100 km/h (s) 25 24<br />

Vmax (km/h) 123 136–145<br />

L x B x H (mm) 3.850 x 1.540 x 1.380 3.880 x 1.540 x 1.380 (Coupé: 1.310)<br />

Gewicht leer (kg) 785 Limousine und Coupe : 835, Kombi: 870<br />

Verbrauch (l/100 km) 7–8 7,5–9 (Daf 55), 9–11 (Daf 66)<br />

Bauzeit 1966–74 55: 1968–72, 66: 1972–75<br />

Stückzahl 167.902 164.231 (Daf 55), 146.297 (Daf 66)<br />

Neupreis (DM) 5.690 (1967) 55 Coupé: 6.660 (1969)<br />

Club/Weblink www.dafclub.de, www.dafclub.nl<br />

Ersatzteile<br />

Info über den Club<br />

Das Variomatic-Getriebe und <strong>der</strong> von Renault<br />

stammende Motor erweisen sich auch im Alter<br />

als robuste und pflegeleichte Gesellen.<br />

schen schuld, son<strong>der</strong>n auch die Scheiben <strong>der</strong><br />

Variomatic. Sie weisen mitunter tiefe Kerben<br />

an <strong>der</strong> Oberfläche auf o<strong>der</strong> sind bei lange stehenden<br />

Fahrzeugen völlig verrostet. Austauschen<br />

o<strong>der</strong> Abschleifen ist die Lösung. Komplikationen<br />

verursachen auch die Membrane<br />

<strong>der</strong> Primär- und Sekundärscheiben sowie das<br />

elektromagnetische Vakuumventil <strong>der</strong> Unterdrucksteuerung<br />

<strong>der</strong> Variomatic. Prüfung und<br />

Ersatz dieser Bauteile sind aufwendig und sollten,<br />

sofern das Getriebe nicht ordnungsgemäß<br />

arbeitet, mit in das Kaufbudget einkalkuliert<br />

werden, denn Undichtigkeiten o<strong>der</strong> verklebte<br />

Noch heute findet das geniale Prinzip <strong>der</strong> Variomatic<br />

bei aktuellen CVT-Getrieben Anwendung.<br />

Gummidichtungen in den Ventilen sind keine<br />

Seltenheit. Beschleunigt <strong>der</strong> Daf dagegen zügig<br />

hoch und fällt die Drehzahl bei gleichbleiben<strong>der</strong><br />

Geschwindigkeit wie<strong>der</strong> ab, ist, zumindest<br />

vor<strong>der</strong>gründig, alles in Ordnung.<br />

Solide Grundlage: Das Fahrwerk<br />

Robust präsentiert sich auch das Fahrwerk. Die<br />

Vor<strong>der</strong>achse mit Drehstabfe<strong>der</strong>n sowie die Hinterachsen<br />

– eine Pendelachse im 44 und eine De-<br />

Dion-Achse beim 55 und 66 – sind problemlos,<br />

lediglich Stoßdämpfer und einige Gummibuchsen<br />

verschleißen und müssen meist erneuert<br />

werden. Rost an Fahrwerksteilen ist eher selten<br />

ein Problem. Das trifft auch für die Bremsanlage<br />

zu, die nach langer Standzeit o<strong>der</strong> wegen betulicher<br />

Fahrweise <strong>der</strong> meisten Vorbesitzer zwar<br />

über verglaste Beläge und verrostete Scheiben<br />

verfügen dürfte, nach einer Überholung, frischer<br />

Bremsflüssigkeit und neuen Bremsschläuchen<br />

aber problemlos ihren Dienst verrichtet.<br />

Entwarnung hinsichtlich <strong>der</strong> Teilesituation<br />

gibt es vor allem für den Daf 66. Trotz Abwrack-<br />

prämie haben in den Garagen und Wintergärten<br />

<strong>der</strong> Republik erstaunlich viele Volvo 66 überlebt,<br />

die in vielen Belangen als Teilespen<strong>der</strong> dienen<br />

können.<br />

Ersatzteilsituation<br />

Meist braucht man als Daf-Besitzer danach<br />

nicht einmal zu suchen, denn aus unerfindlichen<br />

Gründen kommen diese Fahrzeuge wie von<br />

selbst auf einen zu, wenn <strong>der</strong> eigene Daf erst<br />

einmal auf <strong>der</strong> Auffahrt steht. Beim 55 und vor<br />

allem beim 44 sieht es an<strong>der</strong>s aus, hier sind gute<br />

Kontakte zur regen Clubszene ratsam. Über diese<br />

bekommt man dann nahezu<br />

alle Teile, die man braucht,<br />

sogar die Antriebsriemen werden<br />

inzwischen wie<strong>der</strong> als<br />

Neuteile angeboten. Knapp<br />

sind naturgemäß Zier- und Innenausstattungsteile.<br />

Hier lohnt <strong>der</strong> Besuch von Oldtimer-Märkten<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Blick in die einschlägigen Foren.<br />

Fazit<br />

Mit geringem Anschaffungspreis, übersichtlicher<br />

Technik und relativ haltbarer Karosserie<br />

ist <strong>der</strong> Daf ideal für den Einsteiger in das Oldtimer-Hobby.<br />

Das Fahrzeug macht vor allem<br />

in seinen frühen Versionen 44 und 55 bei Ausfahrten<br />

eine gute Figur, hat einen hohen Sympathiewert<br />

und legt langsam an Wert zu. Der<br />

66 ist dagegen ideal für die, die ihren Daf auch<br />

im Alltag nutzen möchten, denn er ist <strong>der</strong> Einzige,<br />

dem es gelingt, im heutigen Verkehr halbwegs<br />

mitzuhalten. Sein Preis bewegt sich <strong>der</strong>zeit<br />

noch auf niedrigerem Niveau, wird aber<br />

speziell bei den Kombis und Coupés in Kürze<br />

anziehen. Wie fast immer gilt auch hier: Das<br />

bessere Auto ist immer einem Sanierungsfall<br />

vorzuziehen: Komplettrestaurationen lohnen<br />

nicht, da gute Autos im Prinzip dauerhaft erhältlich<br />

sind.<br />

Sven Jürisch<br />

MARKTWERTE<br />

Gab es Dafs vor zehn Jahren noch geschenkt, ziehen die<br />

Preise nun an. Marathon Coupés sind zehn bis 20 Prozent<br />

teurer als Limousine, normales Coupé und Kombi.<br />

DAF 44, 55 und 66<br />

Der Daf-Kombi bot mehr Platz fürs Gepäck,<br />

ohne damit sein Kleinwagen-Image ablegen<br />

zu können.<br />

Modell: Daf 44/Daf 55/Daf 66<br />

Baujahr: 1966–74/1968–72/1972–75<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 4.500/5.000–6.000 2: 2.800/3.100–3.700<br />

3: 1.800/2.000–2.600 4: 800/900–1.200<br />

5: 200/200–300<br />

Dafs mit Schiebedach sind eine große Rarität<br />

und entsprechend gefragt in <strong>der</strong> Szene.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 115


Kaufberatung | Triumph TR4, TR4 IRS, TR4a<br />

Kräftig, kernig und wertstabil<br />

Erfolgstyp<br />

aus Coventry<br />

Triumph<br />

TR4/TR4a<br />

Sympathischer<br />

Roadster für<br />

Sommertage<br />

Einer <strong>der</strong> populärsten britischen Sportwagen <strong>der</strong> 60er ist <strong>der</strong> Triumph TR4 , <strong>der</strong> Roadster-Fans<br />

so mo<strong>der</strong>ne Dinge wie abschließbare Türen, Kurbelfenster und rudimentären Komfort aufzwang.<br />

Welche Probleme auf potenzielle Besitzer des kernigen Briten warten, haben wir aufgedeckt.<br />

Als <strong>der</strong> TR4 im Jahre 1961 das Licht <strong>der</strong><br />

Sportwagenwelt erblickte, war <strong>der</strong> Aufschrei<br />

<strong>der</strong> Traditionalisten – wie eigentlich<br />

immer, wenn ein englischer Hersteller etwas<br />

Neues wagte – erwartungsgemäß groß: Der<br />

Neue hatte eine richtige Karosse mit richtigen<br />

Türen und man konnte zu zweit drin sitzen, ohne<br />

sich beengt zu fühlen – im Vergleich zum<br />

TR3 war das Cockpit breiter und geräumiger.<br />

Aber auch die Fans <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne heulten auf,<br />

denn für sie blieb <strong>der</strong> TR4 ein Relikt vergangener<br />

Zeiten. So schrieb Henry Keller in <strong>der</strong> „Auto<br />

Motor & Sport“-Ausgabe 14/1967 in einem launigen<br />

Vergleichtest zum TR4 IRS: „Er ist ein feines<br />

Auto, <strong>der</strong> Triumph. Nur eines scheint an<br />

ihm nicht zu stimmen: das Baujahr. Ich würde<br />

sagen, er stammt aus den 30er-Jahren.“ Aber<br />

1967 war immerhin das letzte Produktionsjahr<br />

des hübschen Briten und er musste gegen italienische<br />

Feinmechanik in Form eines Fiat 124<br />

Spi<strong>der</strong> und eines Alfa Spi<strong>der</strong> antreten.<br />

Karosserie und Chassis<br />

Aber beginnen wir doch mit dem Kaufcheck,<br />

denn wer sich für einen TR4 interessiert, lacht<br />

Den TR4a gab es mit unabhängiger Radaufhängung<br />

und als US-Version mit <strong>der</strong> Starrachse des Vorgängers.<br />

ohnehin über die verweichlichten Italo-Fans<br />

und ihre Sonnenbänke. Die von dem italienischen<br />

Stylisten Michelotti gezeichnete Roadsterkarosse<br />

thront auf dem vom Vorgänger TR3<br />

übernommenen Leiterrahmen, <strong>der</strong> an einigen<br />

Stellen verstärkt wurde und mit einer breiteren<br />

Spur vorne wie hinten bessere Fahreigenschaften<br />

versprach. Ob <strong>der</strong> Rahmen hält, was die<br />

hübsche Karosserie verspricht, sieht man nur<br />

auf einer Hebebühne richtig. Der vor<strong>der</strong>e Rahmenteil<br />

bis etwa zur Fahrzeugmitte ist wenig<br />

rostanfällig, weil sich hier im Laufe <strong>der</strong> Jahrzehnte<br />

meist eine<br />

schützende Schicht<br />

aus Öl und Schmutz<br />

gebildet hat. Die vier<br />

Längsträger sollten<br />

allerdings auf unter dem Unterbodenschutz<br />

vielleicht versteckten Rost abgeklopft werden.<br />

Die Rahmenspitzen sind anfällig für Knicke und<br />

Stauchungen, die durch falsches Aufbocken<br />

Fotos: Magiccarpics, Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

116


o<strong>der</strong> Aufsetzer entstanden sind. Checken Sie die<br />

Aufhängungen <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Dreieckslenker, die<br />

mit den Haltern <strong>der</strong> Zahnstangenlenkung verschweißt<br />

sind. Sie sind zu schwach dimensioniert<br />

und können einreißen. Bei <strong>der</strong> Reparatur<br />

sollten unbedingt Verstärkungsbleche eingeschweißt<br />

werden. Die Aufnahmepunkte <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en<br />

Fe<strong>der</strong>beine und oberen Querlenker können<br />

rosten o<strong>der</strong> durch Unfälle verzogen sein;<br />

hier kann ein kritischer Blick viel Reparaturaufwand<br />

und Kosten sparen! Der hintere Teil des<br />

Rahmens ist beim TR4 mit seiner blattgefe<strong>der</strong>ten<br />

Starrachse meist in akzeptablem Zustand.<br />

Mehr Probleme bereitet <strong>der</strong> Rahmen des TR4<br />

IRS mit seiner unanhängigen Radaufhängung.<br />

Um die bereits in <strong>der</strong> großen Triumph-Limousine<br />

verwendete Hinterachse mit Schräglenkern<br />

und Schraubenfe<strong>der</strong>n unterzubringen, musste<br />

<strong>der</strong> hintere Rahmenteil umkonstruiert werden.<br />

Die Rahmen-Querträger, die die Alu-Schwingen<br />

aufnehmen, rosten gerne von innen durch und<br />

auch die Aufhängung des Differenzials zwischen<br />

den Längsträgern ist anfällig. Das Differenzial<br />

wird von vier Bolzen gehalten, die im<br />

Laufe <strong>der</strong> Jahre ausbrechen können. Wie stark<br />

dieser Bereich tatsächlich angegriffen ist, sieht<br />

man jedoch erst bei ausgebautem Differenzial.<br />

Die Karosserie rostet an den üblichen Bereichen:<br />

Die Türschweller faulen an <strong>der</strong> A-Säule<br />

und im hinteren Bereich, die Bodenbleche am<br />

Übergang zu den Schwellern und natürlich unter<br />

den – praktisch immer – feuchten Teppichen.<br />

An <strong>der</strong> Front sind die Scheinwerferhalterungen<br />

und die Schottbleche zwischen Innenund<br />

Außenkotflügel sowie A-Säule gefährdet.<br />

Im Heckbereich rosten die Kotflügelkanten hinter<br />

<strong>der</strong> Tür (hier ist das Blech doppelt) und an<br />

den oberen Kanten, an denen die Kotflügel zum<br />

Kofferraum hin verschraubt sind. Die Motorhaube<br />

ist nicht beson<strong>der</strong>s rostanfällig, <strong>der</strong> Kofferraumdeckel<br />

zeigt gerne Rostansätze am unteren<br />

Ende, an dem die doppelten Bleche die<br />

Feuchtigkeit halten können. Die Türen rosten<br />

auf den unteren zehn Zentimetern <strong>der</strong> Türhaut,<br />

an den Kanten und auf <strong>der</strong> Unterseite des Türrahmens.<br />

Ein weiteres Problem sind ausgeschlagene<br />

Scharniere, die man erkennt, wenn<br />

man die Tür hinten leicht anheben kann.<br />

Motor – robust und simpel aufgebaut<br />

Die TR4-Motoren sind robuste Vierzylin<strong>der</strong> von<br />

simpler Konstruktion, die bereits im TR3 Verwendung<br />

fanden. Grundsätzlich sind die Aggregate<br />

problemlos, gute Wartung und korrekte<br />

Behandlung vorausgesetzt. Dennoch sollte man<br />

genauer hinschauen, denn Verschleißschäden<br />

können teuer werden. Leichter Ölnebel an den<br />

Dichtflächen vom Motor zum Zylin<strong>der</strong>kopf ist<br />

normal, ebenso an an<strong>der</strong>en Dichtflächen. Ein<br />

Kompressionstest bei warmem Motor sollte auf<br />

jedem Zylin<strong>der</strong> um die zehn Bar anzeigen und<br />

auf allen Zylin<strong>der</strong>n möglichst gleich hoch sein.<br />

Eine Schwachstelle des Motors ist die hintere<br />

Kurbelwellenabdichtung, die ab Werk keinen<br />

Simmerring besitzt, <strong>der</strong> aber im Zuge einer Motorüberholung<br />

problemlos nachgerüstet werden<br />

Raumschiff: Verglichen<br />

mit dem Fassungsvermögen<br />

mo<strong>der</strong>ner Cabrio-<br />

Kofferräume und mancher<br />

Zeitgenossen bietet <strong>der</strong> TR4<br />

üppig Platz fürs Reisegepäck.<br />

Der TR4 war einer <strong>der</strong> ersten Sportwagen<br />

mit Lüftungsdüsen im Armaturenbrett. Holz<br />

gab es erst beim TR4a, obwohl viele beim<br />

ersten TR4 Holz nachgerüstet haben.<br />

MODELLGESCHICHTE TRIUMPH TR4<br />

Die Geschichte des TR4 beginnt eigentlich schon<br />

1957, als Triumph einen Entwicklungsauftrag für<br />

den T3-Nachfolger an Giovanni Michelotti vergab.<br />

Der schuf auf einem TR3-Chassis ein mo<strong>der</strong>n wirkendes<br />

Cabrio, das zwar nie in Serie ging, aber<br />

dem Stardesigner den Entwicklungsauftrag für den<br />

endgültigen TR4 einbrachte. Der TR4 basierte technisch<br />

auf dem TR3, <strong>der</strong> Leiterrahmen erhielt allerdings<br />

vorne wie hinten eine breitere Spur, was <strong>der</strong><br />

Fahrsicherheit und dem Komfort im Cockpit zugute<br />

Verdeck und <strong>der</strong> Klappmechanismus verschwinden<br />

ordentlich hinter <strong>der</strong> Persenning.<br />

MARKTWERTE<br />

Das Angebot an TR4 in allen Zustandsnoten ist immer<br />

noch gut, es gibt also keinen Grund, den erstbesten zu<br />

nehmen, <strong>der</strong> in das eigene Budget passt. Der seltene<br />

TR4 IRS ist am teuersten, <strong>der</strong> TR4a am günstigsten,<br />

<strong>der</strong> Fahrspaß ist <strong>der</strong>selbe.<br />

Modell: TR4/TR4 IRS/TR4a (US)<br />

Baujahr: 1961–65/1965–67/1965–67<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 36.000/40.000/33.000<br />

2: 23.800/26.400/21.800<br />

3: 15.800/17.600/14.500 4: 8.600/9.600/7.900<br />

5: 3.600/4.000/3.300 Quelle: EurotaxSchwacke/IC<br />

kam. Der 2,2 Liter große Stoßstangen-Vierzylin<strong>der</strong><br />

aus dem TR3 mit etwa 100 PS sorgte für gute Fahrleistungen,<br />

das Vierganggetriebe war optional mit<br />

einem drehzahlsenkenden Overdrive ausgestattet.<br />

1965 erschien <strong>der</strong> TR4a in zwei Varianten: als TR4<br />

IRS mit hinterer Einzelradaufhängung und parallel<br />

dazu für die USA mit <strong>der</strong> Starrache des TR4. Bis<br />

zum Produktionsende entstanden exakt 68.717<br />

TR4, davon 28.465 TR4a. Man schätzt, dass etwa<br />

10.000 TR4a mit Starrachse ausgeliefert wurden.<br />

Die seitlichen Chromleisten mit Standlicht<br />

und Blinker gab es erst beim TR4a.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 117


Kaufberatung | Triumph TR4, TR4 IRS, TR4a<br />

Der 10-Punkte-Check<br />

Die Schwachstellen des kernigen Briten<br />

Da <strong>der</strong> Rahmen und die Karosserie voneinan<strong>der</strong> getrennt werden können, ist<br />

eine Restaurierung zwar aufwendig, aber nicht kompliziert. Antriebstechnik<br />

und Fahrwerk leiden meist nur an den üblichen Verschleißerscheinungen.<br />

10<br />

8<br />

1. Kantenrost: Die Türen rosten am Rahmen und<br />

am Türblatt, wenn Wasserabläufe verstopft sind.<br />

2. Durchhänger: Die Türscharniere können verschleißen,<br />

dann hängt die Tür und kann im Scharnier<br />

nach oben und unten bewegt werden.<br />

3. Untergeschoss: Die Endspitzen und Schweller<br />

sind durch den ständigen Beschuss mit Straßendreck<br />

und Feuchtigkeit sehr rostgefährdet.<br />

4. Säurefraß: Austretende Batteriesäure kann<br />

den Batteriekasten und das Schottblech zum<br />

Rostnest machen; Gleiches gilt für Bremsflüssigkeit<br />

bei undichten Hyraulikzylin<strong>der</strong>n.<br />

5. Lucas lässt grüßen: Die Lucas-Elektrik leidet<br />

oft an schlechten Kontakten und Kabelbruch, ist<br />

aber leicht instand zu halten und in gutem Zustand<br />

sehr zuverlässig.<br />

6. Aufhängungs-Check: Die Gummibuchsen <strong>der</strong><br />

Vor<strong>der</strong>achse sind meist verschlissen, ebenso die<br />

Spurstangenköpfe <strong>der</strong> Zahnstangenlenkung.<br />

7. Fe<strong>der</strong>spannung: Auch die Buchsen am oberen<br />

Querlenker und an <strong>der</strong> Teleskopdämpferaufnahme<br />

sind meist porös und weich.<br />

8. Hinterachse: Das Differenzial darf leichte Öl -<br />

nebel zeigen und sollte beim Fahren nur wenige<br />

Geräusche machen. Auch gerne fest gegammelt:<br />

die Handbremsumlenkung.<br />

9. Rahmenlehre: Rost am Chassis ist seltener als<br />

befürchtet, Knicke und Stauchungen durch Unfallschäden<br />

sind das größere Problem.<br />

10. Blattfe<strong>der</strong>-Check: Prüfen Sie, ob an den<br />

Fe<strong>der</strong>n einzelne Fe<strong>der</strong>blätter gebrochen und die<br />

Aufnahmen vorne wie hinten rostfrei sind.<br />

1 2 3 4<br />

5 6 7<br />

8 9 10<br />

1<br />

9<br />

2<br />

4<br />

3<br />

6<br />

7<br />

5<br />

kann. Wenn es unter dem Ventildeckel richtig<br />

laut klappert, können die Kipphebelwellen ausgeschlagen<br />

sein. Ist <strong>der</strong> Leerlauf unregelmäßig,<br />

sind wahrscheinlich die Drosselklappenwellen<br />

ausgeschlagen und ziehen Nebenluft; eine Reparatur<br />

ist möglich und relativ preiswert.<br />

Schrauben Sie die Zündkerzen heraus. Sind sie<br />

schwarz o<strong>der</strong> unregelmäßig gefärbt, stimmt vermutlich<br />

die Einstellung <strong>der</strong> beiden SU- o<strong>der</strong><br />

Strombergvergaser nicht. Schlechte Leistungsabgabe<br />

kann auf eine falsch eingestellte Zündung<br />

o<strong>der</strong> einen verschlissenen Verteiler hindeuten.<br />

Die Zündverstellung erfolgt über Fe<strong>der</strong>n<br />

im Verteiler, die verschleißen und brechen<br />

können. Oft wurde auch irgendwann ein äußerlich<br />

passen<strong>der</strong> Verteiler eingebaut, <strong>der</strong> aber an<strong>der</strong>e<br />

Zündverstellwerte hat als nötig.<br />

Getriebe – besser mit Overdrive<br />

Bei warmem Motor sollte <strong>der</strong> Öldruck bei 3.000<br />

Umdrehungen pro Minute noch mindestens 40<br />

psi (drei Bar) betragen, <strong>der</strong> Motor muss dann<br />

ohne Ruckeln und Leistungslöcher hochdrehen.<br />

Mehr als 5.000 Umdrehungen pro Minute muss<br />

man dem Langhuber dabei nicht zumuten, er<br />

holt seine Leistung dank eines hohen Drehmoments<br />

eher aus dem Drehzahlkeller.<br />

Bei <strong>der</strong> Probefahrt sollte <strong>der</strong> Motor keine ungewöhnlichen<br />

Geräusche von sich geben und<br />

beim Lastwechsel und Beschleunigen we<strong>der</strong><br />

weiße noch blaue o<strong>der</strong> schwarze Wolken aus<br />

dem Auspuff pusten. Das bis auf den ersten<br />

Gang synchronisierte Getriebe sollte sich ohne<br />

Hakeln und Krachen schalten und die Gänge<br />

dürfen bei Lastwechseln nicht herausspringen.<br />

Ist ein Overdrive vorhanden, sollte er nach <strong>der</strong><br />

Betätigung ohne große Verzögerung einschalten<br />

und die Drehzahl um etwa 20 Prozent senken.<br />

Der Overdrive kann im zweiten bis vierten Gang<br />

aktiviert werden. Wenn bei getretener Kupplung<br />

ein Malmen aus dem Bereich von Getriebe und<br />

Kupplung zu hören ist, kann dies sowohl auf zu<br />

großes Axialspiel <strong>der</strong> Kurbelwelle hindeuten wie<br />

– wahrscheinlicher – auf defekte Haupt- o<strong>der</strong><br />

Vorgelegelager.<br />

Fahrwerk/Bremsen<br />

An <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>achse sorgen je zwei Dreiecks-<br />

Querlenker mit Teleskopdämpfern und Schraubenfe<strong>der</strong>n<br />

für Fahrbahnkontakt. Die Gummibuchsen<br />

<strong>der</strong> Querlenker müssen spielfrei und<br />

in gutem Zustand sein; oft sind sie porös und<br />

sehr weich, was sich in schwammigem Fahrverhalten<br />

zeigt. Verschleißfreudig sind die<br />

Achsschenkel, ihre Messingschwenklager und<br />

die oberen Kugelköpfe. Wird nicht regelmäßig<br />

abgeschmiert, ist Verschleiß – und ein Durchfallen<br />

bei <strong>der</strong> nächsten HU-Untersuchung –<br />

programmiert. Die vor<strong>der</strong>en Scheibenbremsen<br />

sind problemlos, beson<strong>der</strong>e Schwächen nicht<br />

bekannt.<br />

Die Starrachse des TR4 ist grundsätzlich solide<br />

und bis auf den üblichen Verschleiß ohne<br />

beson<strong>der</strong>e Schwächen. Achten Sie auf Klackern<br />

beim Lastwechsel, dann könnten die Steckachsen<br />

o<strong>der</strong> das Teller- und Kegelradpaar verschlis-<br />

118


Mit seiner schlichten und<br />

klaren Linie wirkt <strong>der</strong> von Michelotti<br />

gezeichnete TR4 heute noch attraktiv.<br />

sen sein. Wenn <strong>der</strong> Wagen sehr tief liegt o<strong>der</strong><br />

links und rechts ungleich hoch ist, kann eine <strong>der</strong><br />

Blattfe<strong>der</strong>n gebrochen o<strong>der</strong> einfach ausgeleiert<br />

sein. Ersatz ist problemlos und preiswert.<br />

Auch die Hinterachse des TR4 IRS hat, abgesehen<br />

von den bereits erwähnten Problemen<br />

mit <strong>der</strong> Differenzialbefestigung, keine beson<strong>der</strong>en<br />

Schwächen. Verschleiß an den Antriebswellen<br />

äußert sich in Klackgeräuschen. Wenn die<br />

Gummibälge <strong>der</strong> Antriebswellen<br />

Risse haben, sind die Kugelgelenke<br />

vermutlich länger trocken gelaufen<br />

und damit ein Fall für Neuteile.<br />

Über die Bremsanlage – vorne Scheiben, hinten<br />

Trommeln – ist wenig zu sagen. Außer üblichem<br />

Verschleiß und gelegentlichen Undichtigkeiten<br />

an Rad und Hauptbremszylin<strong>der</strong>n gibt<br />

es keine Auffälligkeiten. Eine Überholung ist allerdings<br />

nicht ganz billig, denn Hauptbremszylin<strong>der</strong><br />

und Servo sind richtig teuer.<br />

Die Technik beim TR4 ist simpel und bei guter<br />

Wartung langlebig, Teile sind kein Problem.<br />

Innenraum/Anbauteile/Elektrik<br />

Der Innenraum ist simpel und leicht instand zu<br />

setzen. Sitze (original Kunstle<strong>der</strong>) und Verkleidungen<br />

sind als Neuteile verfügbar, auch Instrumente<br />

und Schalter gibt es bei den einschlägigen<br />

Händlern zu allerdings recht hohen Preisen.<br />

Der TR4 hat ein lackiertes Armaturenbrett, beim<br />

TR4 IRS sitzen die Insassen vor einem Holzarmaturenbrett,<br />

das im Laufe <strong>der</strong> Jahre Risse bekommen<br />

kann. Chromteile und Beschläge sind<br />

verfügbar, doch nicht immer in originaler Qualität<br />

und oft in schlechter Passform. Und die<br />

Elektrik? Ist bei Weitem nicht so anfällig wie oft<br />

kolportiert: Die größten Probleme bereiten korrodierte<br />

Kabelverbin<strong>der</strong>, schlechte Masseverbindungen<br />

und nachträgliche, oft undokumentierte<br />

„Verbesserungen“ durch die Vorbesitzer.<br />

Fazit<br />

Der TR4 ist aus gutem Grund so beliebt, denn<br />

er bietet viel Fahrvergnügen, tollen Sound und<br />

ausreichend Leistung. Ist <strong>der</strong> TR4 in gutem Zustand,<br />

sind Pflegeaufwand und Unterhaltskosten<br />

kein großer Etatposten. Eine Restaurierung<br />

hingegen geht richtig ins Geld und kann schon<br />

mal den Marktwert des fertigen Schätzchens<br />

übersteigen. Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Triumph/Standard Motor Co., Coventry, England<br />

Modell TR 4 TR 4A<br />

Karosserie Cabrio, Stahlkarosse auf Cabrio, Stahlkarosse auf<br />

Leiterrahmen, 2 Türen Leiterrahmen, 2 Türen<br />

Motor (Benziner) 4-Zyl.-Viertakt, ohv 4-Zyl.-Viertakt, ohv<br />

Hubraum (ccm) 2.138 (auf Wunsch auch 1.991) 2.138 (auf Wunsch auch 1.991)<br />

Leistung (PS) 100 104<br />

Getriebe 4-Gang, Overdrive optional 4-Gang, Overdrive optional<br />

Antrieb Heckantrieb Heckantrieb<br />

Fahrwerk vorne obere und untere Querlenker, Teleskopdämpfer, Schraubenfe<strong>der</strong>n,<br />

Stabilisator<br />

Fahrwerk hinten Starrachse an Blattfe<strong>der</strong>n, Einzelradaufhängung, Schräglenker, He-<br />

Hebelstoßdämpfer<br />

belstoßdämpfer (US-Version: Starrachse)<br />

Radstand (mm) 2.240 2.240<br />

Spurweite v/h (mm) 1.225/1.220 1.225/1.220<br />

Reifen 5.50/5.90 x 15, 165 HR 15 5.50/5.90 x 15, 165 HR 15<br />

Bremsen v/h Scheiben/Trommeln Scheiben/Trommeln<br />

0–100 km/h (s) 11–12 11–12<br />

Vmax (km/h) 170–180 170–180<br />

L x B x H (mm) 3.960 x 1.470 x 1.270 3.960 x 1.470 x 1.270<br />

Gewicht leer (kg) 940 940<br />

Verbrauch (l/100 km) 10–12 10–12<br />

Bauzeit 1961–65 1965–67<br />

Stückzahl 40.253 28.645 (davon ca. 10.000 Starrachser)<br />

Neupreis (DM) 11.990 (1963) 12.750 (1965)<br />

Club/Weblink TR-Register Deutschland e. V., Tel. (040) 57 20 12 89, www.tr-register.de<br />

Der robuste 2,2-Liter-Vierzylin<strong>der</strong> überzeugt mit Leistung<br />

aus dem Keller und simpler Konstruktion.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 119


Pinnwand | Reise in die Vergangenheit<br />

Aus den Fotoalben<br />

unserer Leser<br />

Kohldampf!<br />

Wie praktisch: Der treue<br />

Bulli von Ehepaar Hilgert<br />

transportierte nicht nur<br />

den Nachwuchs, son<strong>der</strong>n<br />

auch alles Nötige für ein<br />

spontanes Picknick unterwegs.<br />

Hier schmiert<br />

Ingrid Hilgert die Butterbrote<br />

für ihre hungrigen<br />

Kin<strong>der</strong> Carsten (links)<br />

und Anke. Eingesandt<br />

von Anke Hilgert<br />

aus<br />

Lutter.<br />

1971<br />

VW Bus<br />

T1<br />

1974<br />

Renault<br />

In Schale geworfen<br />

4<br />

„Das Bild stammt von 1974 und zeigt meine Mutter vor einem<br />

unserer Renault-4-Lieferwagen. Von diesem Typ hatten wir<br />

im Laufe <strong>der</strong> Jahre sicherlich fünf bis sechs Stück. Ein genialer kleiner<br />

Wagen mit riesigem La<strong>der</strong>aum und einem preiswerten, aber guten Konzept“,<br />

erinnert sich Alexan<strong>der</strong> H. Kraft aus Feuchtwangen.<br />

Autoverrückt<br />

„Das wäre die richtige Bezeichnung für meine Familie. Wenn in den<br />

19<strong>50er</strong>-Jahren Geld für Sprit da war, ging es sofort auf Tour. Vor dem Haus<br />

(Polizeistation) meines Opas posieren mein Vater Norbert,<br />

19<strong>50er</strong><br />

DKW<br />

1000<br />

mein Onkel Armin und Opa Heinrich voller Stolz vor ihren<br />

DKW“, schreibt Markus Hartmann.<br />

120


1978<br />

Saab<br />

96 L V4<br />

Zwischenstopp<br />

„Führerschein und Fahrzeugpapiere, bitte!“ Nein,<br />

sicher wurden Philipp Simons Eltern nicht von diesem braungebrannten<br />

Herrn im kurzen Beinkleid auf einem Stopp in<br />

<strong>der</strong> Schweiz 1978 kontrolliert. Mit ihrem gerade erworbenen,<br />

opalgrünen Saab 96 L V4, Baujahr 1976, waren sie unterwegs<br />

in den Campingurlaub nach Finale Ligure in Italien.<br />

1970er<br />

Peugeot<br />

104 SR<br />

1969<br />

DKW<br />

1000 S<br />

Früh übt sich<br />

„1969 half ich meinem Vater bei Reparaturen an seinem Heiligtum, einem DKW 1000 S. Da es<br />

mir sehr viel Spaß machte, blieb ich unserem DKW immer verbunden, und seit fünf Jahren habe ich<br />

selber einen. Jedes Mal, wenn ich in diesem Auto sitze, denke ich an meine Kindheit zurück“, schreibt<br />

Bernd Berghänel aus Illingen.<br />

Löwenstark<br />

In Mutters seltenem Peugeot<br />

104 SR von 1976 mit Rallye -<br />

streifen, 53-PS-Motor, großen<br />

Scheinwerfern und großer<br />

Heckklappe ging es für Thorsten<br />

Hambusch aus Landshut,<br />

<strong>der</strong> hier mit seinem Vater<br />

posiert, zum Akkordeon-<br />

Unterricht und zur Schule.<br />

Nach zehn Jahren und nur<br />

50.000 Kilometern verschied<br />

<strong>der</strong> Löwe lei<strong>der</strong> wegen<br />

totaler Durchrostung.<br />

1980er<br />

Simca<br />

1100, Ford<br />

Capri RS<br />

Wallemähnen<br />

Stolz präsentieren die Brü<strong>der</strong> Hartmann ihre schicken fahrbaren Untersätze:<br />

Carsten seinen Simca 1100 und Markus seinen Ford Capri RS. Doch<br />

<strong>der</strong> Spaß auf vier Rä<strong>der</strong>n will bezahlt werden, sodass das Geld für den<br />

Friseur wohl nicht mehr gereicht hat …<br />

19<strong>50er</strong><br />

Opel<br />

Rekord<br />

Abgestellt<br />

„Das Foto zeigt meine heutige Frau im Alter<br />

von fünf Jahren auf <strong>der</strong> Haube eines ’57er-<br />

Opel Rekord Caravan, mit dem die Familie damals<br />

oft in den Campingurlaub gefahren ist. Und das Praktische:<br />

Die Kin<strong>der</strong> konnten im La<strong>der</strong>aum bequem schlafen“,<br />

schreibt Lothar Gutjahr aus Hochheim.<br />

Machen Sie mit!<br />

Hier zeigt die <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>-Redaktion die besten<br />

Einsen dungen für die Pinnwand. Haben Sie einen (historischen)<br />

Schnappschuss von Ihrem eigenen Old- o<strong>der</strong><br />

Youngtimer? Dann senden Sie uns Ihre Motive an:<br />

Redaktion <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>, „Pinnwand“,<br />

Postfach 40 02 09, 80702 München o<strong>der</strong><br />

per E-Mail an: redaktion@autoclassic.de<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 121


Traumklassiker | Mercedes-Benz 600 (W 100)<br />

Das beste Auto <strong>der</strong> Welt?<br />

Nicht nur für<br />

gekrönte Häupter<br />

Bewun<strong>der</strong>ung und Respekt, vielleicht sogar Hochachtung? Unbedingt! Aber Bauchkribbeln?<br />

Kaum: Die ganz großen Gefühle weckt <strong>der</strong> Mercedes 600 nicht, dazu ist diese Sternstunde des<br />

Automobilbaus zu unnahbar, zu perfekt. Zu unnahbar? Wir versuchen es trotzdem!<br />

Nicht nur für Chauffeure: Die Kommandozentrale des „Großen Mercedes“ geizt nicht mit<br />

Luxus, edlen Materialien und viel Komfort.<br />

Rollendes Büro: Im Fond herrschte Luxus pur. Neben hölzernen Klapptischen gab es auch<br />

Telefon, Fax, TV und eine Bar.<br />

122


suchschef Karl Wilfert sowie den Designern<br />

Friedrich Geiger und Paul Bracq. Wirklich aufregend<br />

aber ging es unter <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Rahmenbodenanlage<br />

verschweißten Karosserie zu. Seine<br />

Konstrukteure hatten alle Register<br />

Darf es etwas mehr sein? Sonst vornehmer<br />

Zurückhaltung verpflichtet, gab<br />

sich die Daimler-Benz AG diesmal vollmundig:<br />

„Der Mercedes-Benz 600 ist das technisch<br />

fortschrittlichste Automobil unserer<br />

Zeit“, hieß es in einem Prospekt. Erstaunlich!<br />

Noch erstaunlicher freilich war, dass niemand<br />

wi<strong>der</strong>sprach. Im Gegenteil. Fachleute rund um<br />

den Erdball waren sich einig, dass dies mächtige,<br />

intern W 100 genannte Monument auf<br />

vier Rä<strong>der</strong>n nicht nur das seinerzeit technisch<br />

Machbare verkörperte, son<strong>der</strong>n seine Besitzer<br />

auch mit höchstem Komfort, feinster Verarbeitung<br />

sowie enormer Leistung bei souveränem<br />

Fahrverhalten verwöhnte. Fast folgerichtig<br />

ging <strong>der</strong> inoffizielle, aber doch klangvolle Titel<br />

„Best Car in the World“ von Rolls-Royce an<br />

den „Großen Mercedes“ über, wie <strong>der</strong> schwäbische<br />

Autobauer sein Prunkstück in Anlehnung<br />

an den zwischen 1930 und 1943 gebauten<br />

770 nannte.<br />

Vorgestellt im September 1963 auf <strong>der</strong> IAA<br />

in Frankfurt am Main, rückte <strong>der</strong> pompöse De-<br />

gezogen und dem 600 ein V8-<br />

Der Mercedes-Benz 600 galt seinerzeit noch<br />

Triebwerk verpasst, das ein paar<br />

vor Rolls-Royce als das „beste Auto <strong>der</strong> Welt“. Jahre später aus dem 300 SEL 6.3<br />

eine <strong>der</strong> schnellsten Limousinen<br />

bütant sofort in den Mittelpunkt. „Eleganz heißt, <strong>der</strong> Welt machen sollte. Die Ventilsteuerung<br />

in Rufweite hinter <strong>der</strong> Mode zu sein“, hatte ein übernahm eine oben liegende Nockenwelle je<br />

Mercedes-Vorstand einst definiert.<br />

Zylin<strong>der</strong>bank, die Gemischaufbereitung eine<br />

Saugrohreinspritzung von Bosch, und die Leistung<br />

des 6,3-Liter-Aggregats lag bei 250 DIN-PS<br />

Technische Avantgarde im seriösen Outfit<br />

Diese Philosophie setzte <strong>der</strong> 600er perfekt bei gelassenen 4.000 Umdrehungen pro Minute<br />

um. Die betont sachliche Form mit niedriger – genug für gut 200 Kilometer pro Stunde. Eine<br />

Gürtellinie und Chromornamenten orientierte Viergangautomatik mit hydraulischer Kupplung,<br />

sich am kurz zuvor gezeigten Mercedes-Benz ein Sperr differenzial, Zweikreis-Scheibenbremsen<br />

mit Druckluft-Bremshilfe sowie eine 230 SL und war das Werk von Karosserie-Ver-<br />

aufwen-<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 123


Traumklassiker | Mercedes-Benz 600 (W 100)<br />

Im Pullman Landaulet präsentierten<br />

sich Politiker, Herrscher und Promis<br />

dem jubelnden Volk.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Hersteller<br />

Daimler-Benz AG, Untertürkheim<br />

Typ 600 (W 100)<br />

Karosserie<br />

Limousine, Pullman mit 4 und 6 Türen, Landaulet<br />

Motor<br />

V8 (M 100) ohv, wassergekühlt<br />

Hubraum (ccm) 6.332<br />

Leistung (PS bei U/min) 250 bei 4.000<br />

Getriebe<br />

4-Gang-Automatik<br />

Fahrwerk vorne Trapezdreiecksquerlenker, Luftfe<strong>der</strong>n mit<br />

Gummizusatzfe<strong>der</strong>n, Teleskopstoßdämpfer<br />

Fahrwerk hinten Eingelenk-Pendelachse, Schubstreben,<br />

Drehstabilisator, Luftfe<strong>der</strong>n mit Gummizusatzfe<strong>der</strong>n,<br />

Teleskopstoßdämpfer<br />

Bremsen<br />

Dunlop, 4 Scheiben (Zweikreis), servounterstützt<br />

Felgen/Reifen Stahlfelgen/9,00 H 15<br />

Radstand (mm) Limousine: 3.200, Pullman/Landaulet: 3.900<br />

Spur v/h (mm) 1.590/1.580<br />

Maße L x B x H (mm) Limousine: 5.540 x 1.950 x 1.485<br />

Pullman/Landaulet: 6.240 x 1.950 x 1.500<br />

Gewicht (kg) Limousine: 2.470, Pullman: 2.640, Landaulet: 2.690<br />

Vmax (km/h) Limousine: 210, Pullman/Landaulet: 200<br />

Bauzeit Limousine/Pullman: 1964–81, Landaulet: 1965–81<br />

Stückzahl Limousine: 2.190, Pullman: 428, Landaulet: 59<br />

Neupreis (1964/79, DM) Limousine: 56.500/141.232<br />

Pullman: 63.500/171.920<br />

Info<br />

M100 Club Deutschland (www.m100.de)<br />

Der 6,3-Liter-V8<br />

liefert 250 PS, die für<br />

eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von etwa 200 km/h sorgen.<br />

Fotos: Daimler-Benz AG, Magiccarpics<br />

124


MARKTWERTE<br />

In den letzten Jahren sind die Preise für gute 600er kräftig<br />

gestiegen, die im Vergleich zu vielen Prestige-Fahrzeugen<br />

an<strong>der</strong>er Marken aber immer noch recht akzeptabel<br />

sind – vor allem, wenn man den hohen technischen Anspruch<br />

des 600ers zum Maßstab nimmt.<br />

Modell: Mercedes-Benz 600/600 Pullman (W 100)<br />

Baujahr: 1964–81<br />

Zustand (in Euro)<br />

1: 120.000/140.000 2: 82.000/95.000<br />

3: 55.000/64.000 4: 31.200/36.400<br />

5: 14.400/16.800 Quelle: EurotaxSchwacke/Interclassic<br />

dige Luftfe<strong>der</strong>ung mit Niveauregulierung und<br />

während <strong>der</strong> Fahrt verstellbaren Teleskopstoßdämpfern<br />

waren weitere Highlights. Durch den<br />

600 zog sich ein mehrere Hun<strong>der</strong>t Meter dichtes<br />

Geflecht aus Öl- und Luftdruckleitungen, das<br />

mittels Pumpen und Kompressoren das Leben<br />

<strong>der</strong> Passagiere erleichterte: Es zog die Türen und<br />

den Kofferdeckel ins Schloss (um sie pneumatisch<br />

zu verriegeln und zu öffnen), hob und senkte<br />

die Seitenfenster, bewegte Sitze, Schiebedach<br />

und Belüftungsklappen. Ergänzt wurde das komplexe<br />

System durch zahlreiche elektronische Helfer,<br />

<strong>der</strong>en Stromversorgung zwei Drehstromgeneratoren<br />

mit je 490 Watt sicherten.<br />

Länge läuft<br />

Den in Handarbeit gefertigten, auf Wunsch auch<br />

gepanzerten „Großen Mercedes“ gab es als viertürigen,<br />

5,54 Meter langen Fünfsitzer sowie als<br />

noch gewaltigeren, sieben- bis achtsitzigen Pullman,<br />

<strong>der</strong> sich auf 6,24 Meter streckte und bald<br />

auch mit sechs Türen zu haben war; das Landaulet<br />

genannte Halb-Cabriolet war dagegen nur<br />

auf Bestellung lieferbar. Als 1964 die Serienfertigung<br />

anlief, schlugen <strong>der</strong> Fünfsitzer mit 56.500<br />

Mark und <strong>der</strong> Pullman mit 63.500 Mark zu Buche.<br />

Das war viel Geld – ein Mercedes 200 kostete damals<br />

stramme 10.800 Mark. 1979, als <strong>der</strong> bis Mai<br />

1981 gebaute 600 letztmals in den Listen erschien,<br />

wurden bereits 141.232 Mark für die Normalausführung<br />

und 171.920 Mark für den Sechstürer<br />

aufgerufen. Insgesamt entstanden 2.190<br />

Normal- und 428 Stretch-Limousinen, 59 Landaulets<br />

sowie zwei Coupés auf verkürztem Radstand.<br />

Der 600er als Coupé? Schwer vorstellbar.<br />

Und so blieb es bei den beiden Prototypen, von<br />

denen eines von Vorstandsmitglied Fritz Nallinger<br />

auch privat genutzt wurde. Karosserie Pollmann<br />

schließlich wandelte 1969 einen Fünfsitzer zum<br />

Bestatter um, und bb Auto Exklusiv in Frankfurt<br />

komponierte für einen Prinzen aus dem Morgenland<br />

eine bordeauxrote Sinfonie des Grauens. Obwohl<br />

ein Zuschussgeschäft, dürfte die Daimler-<br />

Benz AG durch den enormen Prestigegewinn<br />

dennoch auf ihre Kosten gekommen sein: Königshäuser,<br />

Staatsmänner und Diktatoren, <strong>der</strong><br />

Stellvertreter Gottes auf Erden, Playboys, Filmund<br />

Showstars schmückten sich neben betuchten<br />

Bürgern mindestens mit einem „Großen Mercedes“:<br />

Mao Zedong bestückte seinen Fuhrpark mit<br />

gleich elf Exemplaren. Auch im Kommunismus<br />

sind manche Genossen eben doch gleicher als<br />

<strong>der</strong> Rest des Volkes!<br />

Dieter Günther<br />

Nur die „600“ am Heck zeigt, dass man vom besten Automobil <strong>der</strong> Welt überholt wurde.<br />

Die Frontpartie<br />

wirkt trotz<br />

des üppig verwendeten<br />

Chromschmucks<br />

nicht überladen<br />

o<strong>der</strong> übermäßig protzig.<br />

Heiliger Stuhl mit Beinfreiheit: Das Mercedes-Benz 600 Pullman-Landaulet, das Mercedes-Benz<br />

1965 für Papst Paul VI. produzierte.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 125


Medien | Für Sie gelesen<br />

Colin Comer: Shelby.<br />

256 Seiten,<br />

372 Abb., Format<br />

25 x 28 x 2,8 cm,<br />

Hardcover mit Schuber,<br />

Heel, 49,95 €,<br />

ISBN 978-3-<br />

86852-810-7<br />

Schnelle Träume aus Amerika<br />

So streng und giftig das Cover auch<br />

wirken mag: Inwendig mangelt es<br />

dieser Shelby-Geschichte beileibe nicht<br />

an Witz und Ironie. Es mag daran liegen,<br />

dass Autor Colin Comer selbst Shelby-Liebhaber<br />

ist – sicher aber auch daran, dass Carroll<br />

Shelby so leckere Kraftpakete wie die Cobra 427<br />

o<strong>der</strong> die Daytona-Coupés baute, über die Comer<br />

zum Beispiel schreibt: „Ich würde glattweg Körperteile,<br />

über die oft gescherzt wird, für eins dieser Dinger<br />

hergeben.“ Shelbys schnelle Mustang, aber<br />

auch Ran<strong>der</strong>scheinungen wie das „ungeliebte Stiefkind“<br />

Sunbeam Tiger, werden nicht vergessen.<br />

Schade nur, dass Tabellen mit technischen Daten<br />

meist fehlen.<br />

Fazit: Colin Comer erzählt die Shelby-Ge schich -<br />

te so unverkrampft, dass auch Mitteleuropäer<br />

daran Freude finden. Da sind kleine Schwächen<br />

schnell verziehen!<br />

4<br />

Herbert W. Hes -<br />

selmann, Halwart<br />

Schra<strong>der</strong>: Sleeping<br />

Beauties – Schlafende<br />

Schönheiten.<br />

212 Seiten,<br />

135 Abb., Format<br />

24,5 x 28,5 x 2,5 cm,<br />

Hardcover, Monsenstein<br />

& Vannerdat,<br />

35 €, ISBN 978-3-<br />

942153-16-4<br />

Kostbares aus dem<br />

Märchengarten<br />

Die Geschichte von Pierre, <strong>der</strong> in seinem<br />

Garten Bugattis und artverwandte Hochpreis-<br />

Oldtimer verrotten ließ, gehört zu den großen Legenden<br />

<strong>der</strong> Autowelt. Herbert Hesselmann durfte die Autos<br />

1983 fotografieren – er musste Pierre aber genauso<br />

wie Autor Halwart Schra<strong>der</strong> versprechen, we<strong>der</strong><br />

den Ort, noch den Namen zu nennen. Als die Bil<strong>der</strong><br />

um die Welt gingen, brachten sie Hesselmann mehrfach<br />

Auszeichnungen ein; Pierre aber, <strong>der</strong> eigentlich<br />

Michel Dovaz heißt, brachten sie große Sorgen: Wo<br />

sich sein Anwesen befand, hatten Neugierige Zaungäste<br />

schnell erspäht: Die Autos mussten umziehen,<br />

doch <strong>der</strong> Mythos <strong>der</strong> „Sleeping Beauties“ blieb.<br />

Fazit: Hesselmanns Fotos sind heute noch so<br />

faszinierend wie vor 30 Jahren. Schon deshalb<br />

gehört dieses Buch in jede Oldtimer-Bibliothek.<br />

Die Neuauflage erzählt erstmals die ganze<br />

Geschichte!<br />

5<br />

Edwin Baaske<br />

(Hg.): 911 Love.<br />

360 Seiten, 265<br />

Abb., Format 31 x<br />

31 x 3,5 cm, Hardcover<br />

mit Lesebändchen,<br />

Delius Klasing,<br />

98 €, ISBN<br />

978-3-7688-3664-7<br />

Der 911 und seine Geisteskin<strong>der</strong><br />

Der 911 ist 50, und so porscht es weiter.<br />

Vor allem in den Bücherregalen.<br />

Selektiv zu schmökern beugt Boxer-<br />

Übersättigung vor, deshalb sei vor allem<br />

„911 Love“ empfohlen: Das ist zwar kein billiges<br />

Buch, dafür aber mal ganz was an<strong>der</strong>es. Auto-<br />

Mensch-Beziehungen bilden seinen bunten Kern:<br />

„Materie ist nichts, Gesundheit und Natur ist alles“,<br />

gibt ein Mediziner zu Protokoll, <strong>der</strong> mit seinen Elfern<br />

gerne querfeldein fährt. Und berühmte Porsche-<br />

Sammler wie Magnus Walker o<strong>der</strong> Jerry Seinfeld<br />

kommen auch zu Wort. Der 911, ein „Passepartout<br />

für jede Dekade“, ist dabei immer ein dankbares Modell<br />

für hochwertige Fotos.<br />

Fazit: Sicher – mit dem 911-Pathos, das auch<br />

hier dick aufgetragen wird, kommt nicht je<strong>der</strong><br />

klar. Aber <strong>der</strong> Versuch, das Wesen des Elfers<br />

über seine Besitzer einzufangen, war selten<br />

konsequenter (und schöner!) gefasst als hier.<br />

4<br />

Frie<strong>der</strong> Bach:<br />

Fahrzeugspuren in<br />

Chemnitz. 216 Seiten,<br />

ca. 540 Abb.,<br />

Format 22,5 x 23 x<br />

1,5 cm, Hardcover<br />

mit Lesebändchen,<br />

Mironde, 24,90 €,<br />

ISBN 978-3-<br />

937654-77-5<br />

(Fast) Vergessenes<br />

aus Chemnitz<br />

Viel ist vom einst so glorreichen Fahrzeugbau<br />

<strong>der</strong> Stadt Chemnitz nicht übrig geblieben.<br />

Frie<strong>der</strong> Bach hat trotzdem über Jahrzehnte so einiges<br />

zusammengetragen: nicht nur zu Wan<strong>der</strong>er und<br />

<strong>der</strong> Auto-Union, son<strong>der</strong>n auch zu Presto, Diamant,<br />

o<strong>der</strong> Mollmobil, zu Karosseriebauern, Zulieferern und<br />

Rennfahrern. Jedes Kapitel lässt sich dabei unabhängig<br />

von den an<strong>der</strong>en lesen, lei<strong>der</strong> fehlt aber ein Register<br />

zum zielgerichteten Nachschlagen. Über seine historischen<br />

Betrachtungen hinaus widmet sich Bach in<br />

einem Schwesterband den „Chemnitzer Oldtimergeschichte(n)“<br />

und erzählt darin, „wie die Stadt zu einem<br />

Fahrzeugmuseum kam“ (Mironde Verlag, 12,50 €).<br />

Fazit: Natürlich fehlt es nicht an Lokalpatriotismus.<br />

Auch wirkt das Buch stellenweise<br />

„überillustriert“. Doch <strong>der</strong> Autor beweist eben<br />

Enthusiasmus für sein Thema – und das macht<br />

dieses Buch so sympathisch.<br />

3<br />

Die einzelnen Gänge bedeuten: 5 = Perfekt. 4 = Absolut empfehlenswert. 3 = Ganz gut. 2 = Mäßig. 1 = Nicht empfehlenswert.<br />

Tipps und Tricks<br />

fürs Schrauber-Hobby<br />

Neuerscheinung!<br />

Was könnte größere Freude machen, als eigenhändig ein automobiles<br />

Schmuckstück originalgetreu zu restaurieren? Eben! Doch wo anfangen?<br />

Woher Ersatzteile beziehen? Worauf achten? Die erfahrenen Autoschrauber Kay<br />

MacKenneth und Johannes Ücker beantworten alle wichtigen Fragen, die Schraubern<br />

unter den Nägeln brennen. Sie informieren fachkundig von <strong>der</strong> Lackbehandlung<br />

über die Innenraumaufbereitung bis hin zur Reparatur defekter Achsen und<br />

Getriebe. Ergänzt um viele Praxisbeispiele und Bild-für-Bild-Erklärungen. Der perfekte<br />

Werkstatthelfer für Einsteiger ins Schrauber-Hobby, aber auch für Aufsteiger<br />

und Könner gibt es viele Tipps und Tricks zum Abgucken!<br />

Kay MacKenneth, Johannes<br />

Ücker: Das große Auto-<br />

Schrauberbuch. Reparatur –<br />

Restaurierung – Werkzeug.<br />

192 Seiten, ca. 300 Abb., Format<br />

19,3 x 26 cm, Hardcover,<br />

GeraMond Verlag, 19,99 €,<br />

ISBN 978-3-86245-648-2<br />

126


Nummer 50 | 4/14 | Juli/August | 9. Jahrgang<br />

Post<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 3/2014<br />

Es lebe <strong>der</strong> Sport<br />

Glückwunsch zu Ihrem Beitrag, ich habe<br />

mich sehr gefreut. Aber als Liebhaber und<br />

gelernter Schrauber an Glas-Fahrzeugen bitte<br />

ich um Richtigstellung: Gerd Bodmer hat die<br />

DTM 1965 gewonnen, aber nicht auf einem<br />

1300er- o<strong>der</strong> 1700er-GT, son<strong>der</strong>n auf einem<br />

Glas 1204/TS. Der Zahnriemen des Glas-Motors<br />

braucht ein gewisses Spiel, er darf nicht zu<br />

stramm sein. Die von Ihnen erwähnte Spannrolle<br />

ist bei korrekter Montage nicht lebens -<br />

verlängernd, da nicht erfor<strong>der</strong>lich. Es könnte<br />

auch das Gegenteil eintreten. Nicht <strong>der</strong> Glas<br />

GT wurde „Glaserati“ genannt, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Glas V8, da dieser gewisse Ähnlichkeiten zum<br />

Quattroporte zeigte. Beide Autos zeichnete<br />

Pietro Frua. Aber nichts für ungut, man kann<br />

nicht alles wissen.<br />

Franz Degler, Baden-Baden, per Fax<br />

Das waren schon sehr attraktive und vor allem<br />

gerade noch bezahlbare Sportwagen<br />

in den 60er-Jahren – auch wenn es für viele<br />

Menschen unerreichbare Traumwagen waren.<br />

„Nur fliegen ist schöner“ schlug ein wie eine<br />

Bombe. Die Fahrleistungen des Opel GT 1900<br />

waren beachtlich: Von null auf hun<strong>der</strong>t in gut<br />

zehn Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 185 Kilometer<br />

pro Stunde. Im Vergleich mit den an<strong>der</strong>en<br />

Sportwagen kommt dies nicht ganz zum<br />

Ausdruck, obwohl <strong>der</strong>en Fahrleistungsdaten<br />

ganz ähnlich sind. Als Fahrer eines Opel GT<br />

und Lotus-Fan habe ich mich sehr über vier attraktiven<br />

Autos gefreut.<br />

Hermann Lehleiter, Metzingen, per E-Mail<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 3/2014<br />

Reine Formsache!<br />

Danke für den Beitrag über die Audi-Coupés.<br />

Perfektes Timing für mich, denn ich spiele<br />

momentan mit dem Gedanken, mir ein B3-Coupé,<br />

am liebsten einen S2, zu kaufen. Dass die<br />

Teile für den S2 so teuer sind, lese ich nicht gerne,<br />

doch ich bin sehr dankbar für diesen Hinweis.<br />

Im Beitrag ist mir noch etwas aufgefallen:<br />

Auf Seite 34 haben Sie die Motorbil<strong>der</strong> vertauscht,<br />

das linke zeigt den Sechszylin<strong>der</strong> und<br />

das rechte den Fünfzylin<strong>der</strong> – nicht umgekehrt.<br />

Oskar Brosowski, per Fax<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 3/2014<br />

Briefe an die Redaktion<br />

Redaktion <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>, Postfach 40 02 09, 80702 München<br />

Fax: (089) 13 06 99-700, E-Mail: briefe@autoclassic.de<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

MINI-Revoluzzer<br />

In <strong>der</strong> letzten Zeit liest man viel über den Mini.<br />

Es ist doch schon alles gesagt, daher frage<br />

ich mich oft, warum <strong>der</strong> Wagen noch besprochen<br />

wird. Deswegen war ich neugierig auf Ihre<br />

Geschichte und hätte gewettet, dass Sie<br />

nichts Neues erzählen können. Doch ich habe<br />

tatsächlich neue Facetten gelesen, die mir bisher<br />

unbekannt waren. Die drei „Wussten Sie eigentlich“-Zitate<br />

fand ich dabei beson<strong>der</strong>s interessant.<br />

Herbert Sachs, per E-Mail<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 3/2014<br />

Die Magie <strong>der</strong> Isabella<br />

Als langjähriger Isabella-Fahrer habe ich<br />

mich beson<strong>der</strong>s über diesen Beitrag gefreut.<br />

Es ist schön, nicht immer nur über Technik<br />

zu lesen, son<strong>der</strong>n auch über das Lebensgefühl,<br />

das dieser traumhafte Wagen seit Jahrzehnten<br />

vermittelt.<br />

Anton Bergmeister, per Fax<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 2/2014<br />

Der vergessene Luxusgleiter<br />

Vielen Dank für den schönen Bericht über<br />

den Peugeot 604! Sie könnten auch mal<br />

schreiben, wie schwierig es ist, zukünftige Klassiker<br />

als Normalbürger zu kaufen, und da ist<br />

Peugeot ein absolut passendes Beispiel. Die<br />

Deutschen haben immer Angst, ein Oberklasse-Franzose<br />

sei im Dauerbetrieb zu teuer. Dabei<br />

ist gerade <strong>der</strong> Dauerbetrieb günstiger, da<br />

Ersatzteile nicht so teuer sind. In Afrika gibt es<br />

grundsätzlich Teile, wenn Frankreich/Europa<br />

nichts mehr liefern kann. Und das sollten Peugeot-Amis<br />

einfach wissen. Man bekommt wirklich<br />

alle Teile für wenig Geld.<br />

Stefan Prediger, Lübeck, per Post<br />

Zu <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 2/2014<br />

Gibt’s nicht geht nicht<br />

Beim Lesen des Beitrages vermutete ich zuerst<br />

einen Aprilscherz. Ich bin „lei<strong>der</strong>“ Besitzer<br />

eines VW Bulli, Baujahr 1962, und eines<br />

T4, Baujahr 1995. Der seit Jahren gewonnene<br />

Eindruck ist, dass für VW ein guter Kunde nur<br />

<strong>der</strong> Käufer eines Neuwagens ist. Zum T1: Sehen<br />

Sie sich das „umfangreiche“ Teilesortiment<br />

bei VW Classic mal an. Zum T4: Viele Teile<br />

sind bei VW nicht mehr erhältlich, das Auto ist<br />

keine 20 Jahre alt! Lapidare Antwort <strong>der</strong> VW<br />

Händler: „Nicht mehr lieferbar.“ Durch Zufall<br />

kam ich darauf, dass diese Teile teilweise bei<br />

VW Classic vertrieben werden – natürlich zu<br />

hohen Preisen. Jede technische Anfrage o<strong>der</strong><br />

Ersatzteilbeschaffung bei VW war ein Ärgernis!<br />

Nach meiner Erfahrung mit VW müsste man,<br />

gäbe es keine freien Händler und Clubs, seinen<br />

Bulli besser verschrotten; dies würde viel Ärger<br />

ersparen. Christian Hirsch, per E-Mail<br />

Internet: www.autoclassic.de<br />

Redaktionsanschrift<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-720, Fax: +49 (0) 89.13 06 99-700<br />

E-Mail: redaktion@autoclassic.de<br />

Redaktion<br />

Jörn-M. Müller-Neuhaus (verantwortlicher Redakteur),<br />

Michael Krische (Chefredakteur), Alexandra Wurl (CvD)<br />

Redaktionsassistenz<br />

Doreen Wolff<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Sven Jürisch, Götz Knoop, Kay MacKenneth,<br />

Dirk Maxeiner, Annelie Nau, Halwart Schra<strong>der</strong>,<br />

Stefan Viktor, Frank Wündsch, Bodo Wistinghausen<br />

Grafische Konzeption<br />

Werner Bauer<br />

Layout<br />

Rico Kummerlöwe<br />

Leserservice<br />

Kundenservice, GeraMond-Programm<br />

Tel.: 0180 – 5.32 16 17 (14 ct/min)<br />

Fax: 0180 – 5.32 16 20 (14 ct/min)<br />

E-Mail: leserservice@autoclassic.de<br />

Gesamtanzeigenleitung: Rudolf Gruber,<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-527, Fax: +49 (0) 89. 13 06 99-100,<br />

E-Mail: rudolf.gruber@verlagshaus.de<br />

Anzeigenleitung: Helmut Gassner,<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-520, Fax: +49 (0) 89. 13 06 99-100,<br />

E-Mail: helmut.gassner@verlagshaus.de<br />

Medienberatung: MedienAgentur Peter Fabich<br />

Tel.: +49 (0) 6433.94 93 10, Fax: +Fax: +49 (0) 6433.70 837,<br />

E-Mail: peter.fabich@t-online.de<br />

Anzeigendisposition: Johanna Eppert<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99 130, Fax: +49 (0) 89.13 06 99 100,<br />

E-Mail: johanna.eppert@verlagshaus.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 01.01.2014.<br />

www.verlagshaus-media.de<br />

Druckvorstufe: Cromika, Verona<br />

Druck<br />

Stürtz, Würzburg<br />

Verlag<br />

GeraMond Verlag GmbH<br />

Infanteriestr. 11a, 80797 München<br />

www.geramond.de<br />

Geschäftsführung<br />

Clemens Hahn, Carsten Leininger<br />

Herstellungsleitung Zeitschriften<br />

Sandra Kho<br />

Vertriebsleitung<br />

Dr. Regine Hahn<br />

Vertrieb/Auslieferung<br />

Bahnhofsbuchhandel, Zeitschriftenhandel:<br />

MZV, Unterschleißheim<br />

Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />

SCHIFFClassic<br />

MODELLFAN MILITÄR & GESCHICHTE CLAUSEWITZ<br />

FLUGMODELL SCHIFFSMODELL<br />

BAHN EXTRA LOK MAGAZIN STRASSENBAHN MAGAZIN<br />

Preise: Einzelheft EUR 4,20 (D), EUR 4,50 (A), sFr 7,60 (CH)<br />

(bei Einzelversand zzgl. Versandkosten); Jahresabopreis<br />

(6 Hefte): EUR 22,68 inkl. MwSt. und Versandkosten; für<br />

Mitglie<strong>der</strong> des DEUVET Bundesverband für Clubs klassischer<br />

Fahrzeuge e. V. gilt ein Verbandspreis von EUR 17,64 pro Jahr<br />

(6 Ausgaben). Bestellungen direkt an DEUVET.<br />

Ausland: EUR 22,68 inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

ISSN: 1867-9838<br />

Erscheinen und Bezug: <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> erscheint sechsmal jährlich.<br />

Sie erhalten <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> in Deutschland, in Österreich<br />

und in <strong>der</strong> Schweiz im Bahnhofsbuchhandel, an gut sortierten<br />

Zeitschriftenkiosken sowie direkt beim Verlag.<br />

© 2014 by GeraMond Verlag. Die Zeitschrift und alle ihre<br />

enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt <strong>der</strong><br />

Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für<br />

unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Gerichtsstand ist München. Verantwortlich für den redaktionellen<br />

Inhalt: Jörn-M. Müller-Neuhaus; verantwortlich für Anzeigen:<br />

Rudolf Gruber, beide Infanteriestraße 11a, 80797 München.<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014


Rückspiegel | Pariser Autosalon 1928<br />

Stuttgarter Chic<br />

an <strong>der</strong> Seine<br />

Wer heute an Automessen<br />

denkt, dem fallen vor<br />

allem überfüllte Hallen<br />

und pompöse, überladene Stände<br />

schon für die einfachsten Alltagsmobile<br />

ein. Um wie viel vornehmer<br />

und entspannter das Messegeschäft<br />

in den „Golden Twenties“ scheinbar<br />

ablief, dokumentiert dieses<br />

Foto. Es zeigt den kleinen, aber<br />

äußerst feinen Stand <strong>der</strong> Mercedes-<br />

Benz AG auf dem Pariser Autosalon<br />

1928. Im Vor<strong>der</strong>grund links wird<br />

ein Spezial-Kompressor-Sport -<br />

wagen Typ S mit einer Karosserie<br />

von Saoutchik präsentiert.<br />

128


<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 4/2014 129<br />

Foto: Daimler-Benz AG


<strong>Vorschau</strong><br />

Austin 1100/1300 (ADO16), Ford Taunus P4, Renault 8<br />

Ungewöhnliche Klassiker<br />

nicht nur für Neueinsteiger<br />

Käfer o<strong>der</strong> Mini kann je<strong>der</strong>. Wir<br />

präsentieren in <strong>der</strong> großen Titelgeschichte<br />

drei Alternativen, die<br />

man nicht auf jedem Treffen sieht<br />

und die dennoch günstig in <strong>der</strong><br />

Anschaffung, unkompliziert und<br />

preiswert im Unterhalt sind. Der<br />

Austin 1100/1300 ist <strong>der</strong> „große“<br />

Mini TITELSTORY<br />

mit mehr Komfort und Platz;<br />

<strong>der</strong> Ford Taunus P4 ist <strong>der</strong> erste<br />

Fronttriebler von Ford und <strong>der</strong><br />

Renault 8 <strong>der</strong> letzte Heckmotorwagen<br />

<strong>der</strong> Franzosen.<br />

Youngtimer-Porträt<br />

BMW 3er-Baureihe<br />

(E36)<br />

Allmählich wird auch <strong>der</strong> Nachfolger <strong>der</strong> E30-Baureihe<br />

von Liebhabern als attraktiver und sportiver<br />

Youngtimer geschätzt, <strong>der</strong> zudem noch unkom -<br />

pliziert und preiswert im Unterhalt ist. <strong>AUTO</strong><br />

<strong>CLASSIC</strong> stellt die bisher noch leicht unterbewertete<br />

Baureihe vom 316i bis zum M3 vor.<br />

Porträt<br />

NSU Prinz 1–4,<br />

1958–73<br />

Vier Prinzen-Generationen<br />

sicherten<br />

in den <strong>50er</strong>- bis 70er-<br />

Jahren preiswerte Mobilität für alle. Heute gelten die kleinen<br />

Prinzen als umkomplizierte und günstige Klassiker, die<br />

viel Fahrspaß und<br />

Besitzerstolz bieten.<br />

Fotos: Ralf Berger, Fiat, Rodrigo, OSX/CommonsMedia, Poco a poco/CommonsMedia, Chr. Späth, Allan Watkin, Bertold Werner<br />

Kaufberatungen<br />

Fiat X1/9, 1972–82 Saab 96, 1960–80<br />

Das kleine Targacabriolet mit Mittelmotor markierte<br />

für Fiat die Abkehr vom Heckmotorprinzip<br />

und begeisterte mit guten Fahrleistungen und<br />

hervorragen<strong>der</strong> Straßenlage. Wie es um die<br />

Rostanfälligkeit und die technische Zuverlässigkeit<br />

des keilförmigen Sportlers steht, hat unser<br />

Experte für Sie recherchiert.<br />

Lieber Leser,<br />

Sie haben Freunde,<br />

die sich ebenso für<br />

Oldtimer begeistern<br />

wie Sie? Dann empfehlen Sie uns<br />

doch weiter! Ich freue mich über<br />

jeden neuen Leser.<br />

Ihr Jörn-M. Müller-Neuhaus<br />

Verantwortlicher Redakteur<br />

Exakt 20 Jahre wurde <strong>der</strong> schwedische Rundling<br />

produziert, bis 1966 mit einem Dreizylin<strong>der</strong>-<br />

Zweitakter, danach mit Ford-Vierzylin<strong>der</strong>n. Über<br />

eine halbe Million Fahrzeuge entstanden in dieser<br />

Zeit. Wie sie die Stärken und Schwächen <strong>der</strong><br />

Überlebenden erkennen, erfahren Sie in <strong>der</strong><br />

kommenden Ausgabe von <strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong>.<br />

AUSSERDEM Porträt: Alfa Romeo Montreal |<br />

Leserauto: VW do Brasil SP2 | Rarität: Studebaker<br />

Comman<strong>der</strong> | Restaurierung: Fiat 1500 Berlina |<br />

Report: Historische Polizeifahrzeuge | Museum:<br />

AUDI-Museum, Ingolstadt | Reise: Oldtimer-Trip<br />

entlang <strong>der</strong> Weser | Service: Festgerostete Muttern<br />

lösen | Service: Das richtige Kühlmittel für den Oldie |<br />

Report: Ersatzteilversorgung für klassische BMW<br />

<strong>AUTO</strong> <strong>CLASSIC</strong> 5/2014<br />

erscheint am<br />

28.7.2014 …<br />

… o<strong>der</strong> schon zwei Tage<br />

früher im Abonnement mit<br />

bis zu 21 % Preisvorteil<br />

und Geschenkprämie.<br />

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Ihrer Wahl,<br />

beispielsweise<br />

das praktische und<br />

attraktive Cap.<br />

Porträt<br />

Alle DDRund<br />

Ost-Cabrios<br />

Auch in <strong>der</strong> Planwirtschaft wurden Cabrios gebaut,<br />

wenn auch in geringerem Umfang. <strong>AUTO</strong><br />

<strong>CLASSIC</strong> präsentiert die schönsten Modelle –<br />

vom Trabant „Kübel“ über IFA F8/F9, Wartburg<br />

311 und Skoda Felicia bis zum Sachsenring P240.<br />

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in guten Händen<br />

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