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Beispiel A - PS-Chemieunterricht.de

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Studienseminar für Lehrämter an Schulen<br />

Engelskirchen<br />

Seminar Gymnasium/Gesamtschule<br />

X. Unterrichtsbesuch im Fach Chemie<br />

Erstellt von: Aza<strong>de</strong>h Fadavi, Dorothea Koch, Peter Jeitschko im ersten bzw.<br />

zweiten Ausbildungshalbjahr<br />

Gymnasium Musterschule<br />

Allgemeine Informationen zur Stun<strong>de</strong>:<br />

Klasse:<br />

10 a (28 Schülerinnen und Schüler)<br />

Datum: 01.01.2008<br />

Uhrzeit:<br />

3. Stun<strong>de</strong> (09:20 – 10:05 Uhr)<br />

Raum: A 103<br />

Eingela<strong>de</strong>ne:<br />

Ausbildungslehrerin:<br />

Fachseminarleiterin:<br />

Frau Dr. Muster<br />

Frau Schütte<br />

Thema <strong>de</strong>r Unterrichtsreihe:<br />

Saure und alkalische Lösungen<br />

Thema <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>:<br />

Einführung <strong>de</strong>s Neutralisationsbegriffs am<br />

<strong>Beispiel</strong> <strong>de</strong>r Wirkungsweise <strong>de</strong>s Medikamentes Maaloxan ® .


I. Zielsetzung<br />

Hauptziel:<br />

Die SuS beschreiben die Wirkungsweise von Maaloxan ® bei Sodbrennen als<br />

Neutralisationsreaktion, bei <strong>de</strong>r Wasserstoffionen mit Hydroxidionen zu Wasser reagieren.<br />

(Kompetenzbereich: Fachwissen)<br />

Ziele in <strong>de</strong>n Kompetenzbereichen:<br />

1. Die SuS erschließen sich unter Anwendung ihrer Vorkenntnisse die chemische<br />

Reaktion am Alltagsbeispiel.<br />

(Kompetenzbereich: Fachwissen)<br />

2. Die SuS formulieren die Reaktionsgleichung in Wort- und Formelschreibweise zur<br />

Neutralisation <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Magensäure enthaltenen Salzsäure mit Magnesiumhydroxid.<br />

(Kompetenzbereich: Fachwissen)<br />

3. Während <strong>de</strong>r Gruppenarbeit und <strong>de</strong>r Präsentation drücken sich die SuS bewusst in<br />

korrekter Fachsprache aus und übersetzen die Alltagssprache in Fachsprache und umgekehrt.<br />

(Kompetenzbereich: Kommunikation)<br />

4. Die SuS nutzen fachliche Kenntnisse, um medizinisch be<strong>de</strong>utsame Zusammenhänge<br />

zu erschließen und zu beschreiben.<br />

(Kompetenzbereich: Bewertung)


II.<br />

Lernvoraussetzung<br />

Die SuS haben bereits saure und alkalische Lösungen, z. B. im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m<br />

Anwendungsbezug „Haushaltsreiniger“ in ihrem <strong>Chemieunterricht</strong>, kennengelernt. Sie<br />

kennen die Arrhenius-Definition, nach <strong>de</strong>r Säuren Stoffe sind, die in wässriger Lösung unter<br />

Bildung von positiv gela<strong>de</strong>nen Wasserstoff-Ionen dissoziieren. Entsprechend ist eine Base ein<br />

Stoff, <strong>de</strong>r in wässriger Lösung unter Bildung von Hydroxid-Ionen dissoziiert. In wässriger<br />

Lösung hydratisierte Ionen wer<strong>de</strong>n konsequent mit <strong>de</strong>m In<strong>de</strong>x (aq.) gekennzeichnet.<br />

Dementsprechend wur<strong>de</strong> die Schreibweise H + (aq.) bzw. OH - (aq.) eingeführt. Die SuS kennen<br />

unter an<strong>de</strong>rem die Formel <strong>de</strong>r Salzsäure (HCl) sowie die <strong>de</strong>r Natronlauge (NaOH) und die <strong>de</strong>r<br />

Calciumlauge (Ca(OH) 2 ). Indikatoren, wie z. B. Universalindikator, sind <strong>de</strong>n SuS zur<br />

Überprüfung saurer, alkalischer und neutraler Lösungen bekannt. Der Begriff pH-Wert wur<strong>de</strong><br />

noch nicht eingeführt.<br />

Die SuS sind es gewohnt, in Zufallsgruppen zu arbeiten und ihre Arbeitsergebnisse mündlich<br />

in kurzen Vorträgen mit Visualisierungshilfe wie z.B. einer OHP-Folie darzustellen.<br />

III. Didaktisch-methodische Überlegungen<br />

In <strong>de</strong>r heutigen Unterrichtsstun<strong>de</strong> wird die Neutralisation von Säuren thematisiert. Diese steht<br />

in unmittelbarem Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Thema „saure und alkalische Lösungen“, welches<br />

in <strong>de</strong>n Richtlinien und Lehrplänen verankert ist.<br />

Die Neutralisation wird häufig mittels <strong>de</strong>r Reaktion von Salzsäure mit Natronlauge erarbeitet.<br />

Dies lässt jedoch wenig Bezug zum Alltag zu. Aus diesem Grund wird die Neutralisation im<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Beschwer<strong>de</strong>bild „Sodbrennen“ und <strong>de</strong>m dazu verfügbaren<br />

Medikament Maaloxan ® erarbeitet. Das Experiment steht mo<strong>de</strong>llhaft für die biologische<br />

Wirkung <strong>de</strong>s Medikamentes, wobei das Becherglas mit <strong>de</strong>r Salzsäure <strong>de</strong>n übersäuerten Magen<br />

repräsentiert. Das Mörsern <strong>de</strong>r Tablette entspricht <strong>de</strong>m Zerkauen. Dieses Vorgehen hat <strong>de</strong>n<br />

Vorteil, dass ein fachübergreifen<strong>de</strong>r Aspekt (Biologie) mit hinein wirkt, und zum an<strong>de</strong>ren<br />

besteht zumin<strong>de</strong>st ein mittelbarer Bezug zur Alltagswelt <strong>de</strong>r SuS. Viele von ihnen kennen die<br />

Problematik „Sodbrennen“ aus Werbebeiträgen, aus eigener Erfahrung o<strong>de</strong>r aus ihrem<br />

familiären Umfeld.


Neben <strong>de</strong>m fachlichen Schwerpunkt (Einführung <strong>de</strong>s Neutralisationsbegriffes) liegt ein<br />

weiterer Schwerpunkt <strong>de</strong>r Unterrichtsstun<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r kommunikativen<br />

Kompetenzen. Dazu wer<strong>de</strong>n Elemente <strong>de</strong>s kooperativen Lernens, wie z.B. in <strong>de</strong>r<br />

Einführungsphase die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Think – Pair – Share, angewen<strong>de</strong>t. Die SuS überlegen<br />

zunächst in Einzelarbeit, was sie unter Sodbrennen verstehen und welche Wirkungsweise von<br />

Maaloxan sie vermuten (Think-Phase). Anschließend tauschen sie sich mit ihrem(r)<br />

Tischnachbar(in) aus (Pair-Phase). Durch die Mel<strong>de</strong>kette nehmen sich die SuS gegenseitig<br />

und selbständig dran und tauschen ihre Überlegungen im Plenum aus (Share-Phase). Auf<br />

diese Weise wird ihr Vorwissen aktiviert und die SuS zur Hypothesenbildung angeregt. Ein<br />

Vorteil dieser Metho<strong>de</strong> besteht darin, dass alle SuS gleichermaßen zu aktiver Mitarbeit<br />

angehalten sind. So haben SuS, die sich an Unterrichtsgesprächen wenig o<strong>de</strong>r gar nicht<br />

beteiligen wür<strong>de</strong>n, die Möglichkeit zunächst in Einzelarbeit ihre Gedanken zu<br />

verschriftlichen. Durch diese Binnendifferenzierung wer<strong>de</strong>n leistungsstarke wie<br />

leistungsschwache gleichermaßen geför<strong>de</strong>rt.<br />

Durch die Bildung von Zufallsgruppen beim Experimentieren wird das soziale Verhalten <strong>de</strong>r<br />

SuS, insbeson<strong>de</strong>re ihre Teamfähigkeit gestärkt. Das Zufallsprinzip entschei<strong>de</strong>t auch darüber,<br />

welche SuS ihre Ergebnisse präsentieren, so dass alle SuS zu intensiver Mitarbeit motiviert<br />

sind und die Verantwortlichkeit für das Gruppenergebnis für alle SuS erhöht ist. Die zufällige<br />

Durchmischung <strong>de</strong>r Lerngruppe kann auch unterstützend auf lernschwächere SuS wirken,<br />

in<strong>de</strong>m sie von leistungsstärkeren SuS profitieren.<br />

Mögliche Hypothesen zur Wirkungsweise von Maaloxan:<br />

1. Säurewirkung <strong>de</strong>r Magensäure wird bekämpft.<br />

2. Maaloxan legt einen Schutzfilm um Speiseröhre und Magenwän<strong>de</strong>.<br />

3. Salzsäure wird durch das Maaloxan neutralisiert.<br />

Durch das Mo<strong>de</strong>llexperiment können die Hypothesen 1. und 3. bestätigt wer<strong>de</strong>n und durch die<br />

Informationen aus <strong>de</strong>m Beipackzettel sogar formelmäßig ausgewertet wer<strong>de</strong>n. Hypothese 2<br />

kann aufgrund weiterer Inhaltsstoffe nicht ganz ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n. Wenn die SuS in <strong>de</strong>r<br />

Einstiegsphase nicht nach <strong>de</strong>m (Haupt-)Wirkstoff im Maaloxan gefragt haben, informiert L<br />

die SuS mithilfe <strong>de</strong>s Beipackzettels und gibt ggf. ergänzen<strong>de</strong> Informationen zum Thema<br />

Sodbrennen.<br />

Die Präsentation <strong>de</strong>s Stun<strong>de</strong>nprogramms erfolgt unmittelbar nach <strong>de</strong>r Einstiegsphase, um die<br />

zentralen Fragen nicht schon vorwegzunehmen. Das Stun<strong>de</strong>nprogramm dient <strong>de</strong>r<br />

Transparenz, so dass die SuS je<strong>de</strong>rzeit über <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> informiert sind.


Stun<strong>de</strong>nprogramm<br />

Wie wirkt Maaloxan® bei Sodbrennen?<br />

1. Was ist Sodbrennen?<br />

Wie wirkt Maaloxan®?<br />

2. Schülerexperiment in Gruppen.<br />

3. Die Ergebnisse wer<strong>de</strong>n präsentiert und<br />

diskutiert.<br />

4. Anwendung und Übertragung auf ein<br />

Becherglasmo<strong>de</strong>ll.


Stun<strong>de</strong>nverlaufsplan:<br />

Unterrichtsphase<br />

Lehrerimpulse / Lerneraktivitäten /<br />

Unterrichtsinhalte<br />

Sozialform/<br />

Metho<strong>de</strong>n<br />

Medien<br />

Didaktischmethodischer<br />

Kommentar<br />

Einführung zu Sodbrennen,<br />

L. zeigt Maaloxan ® -Packung.<br />

LV<br />

Maaloxan ® -Packung<br />

Problematisierung<br />

Was ist Sodbrennen?<br />

Wie könnte Maaloxan ® dagegen wirken?<br />

Hypothesenbildung<br />

Hypothesensammlung<br />

EA, PA:<br />

Murmelgespräch<br />

UG S-S:<br />

Mel<strong>de</strong>kette<br />

Tafel<br />

Think – Pair - Share<br />

Ergänzen<strong>de</strong> Infos zum Sodbrennen/<br />

Benennung <strong>de</strong>r Wirkstoffe<br />

UG S-L<br />

Beipackzettel<br />

Maaloxan ® auf OHP-<br />

Folie<br />

Stun<strong>de</strong>nprogramm<br />

vorstellen<br />

Stun<strong>de</strong>nverlauf wird dargestellt<br />

LV<br />

OHP-Folie mit<br />

Stun<strong>de</strong>nprogramm<br />

Transparenz über<br />

Stun<strong>de</strong>nverlauf<br />

Problemlösung<br />

Durchführung <strong>de</strong>s Schülerexperiments,<br />

Schlussfolgerungen auf Teilchenebene,<br />

Hypothesenüberprüfung<br />

GA (Zufallsprinzip)<br />

AB (Protokoll),<br />

OHP-Folien<br />

Praktische Arbeitsphase<br />

Ergebnispräsentation<br />

Präsentation/Feedback und Diskussion <strong>de</strong>r<br />

Erklärungsansätze im Plenum<br />

Schülervortrag<br />

Feedback<br />

UG S-L<br />

OHP<br />

Gruppen stellen ihre<br />

Ergebnisse dar,<br />

Vortagen<strong>de</strong> mittel<br />

Zufallslos ermitteln;<br />

Ergebnissicherung<br />

Definition <strong>de</strong>s Neutralisationsbegriffs und<br />

allgemeine Reaktionsgleichung,<br />

Darstellung als Becherglasmo<strong>de</strong>ll<br />

UG S-L<br />

Tafel, Heft<br />

Sicherung <strong>de</strong>s<br />

Stun<strong>de</strong>nergebnis<br />

Didaktische<br />

Reserve<br />

Reflexion <strong>de</strong>s Lernprozesses UG S-L


Versuch: Wirkungsweise von Maaloxan ® gegen Sodbrennen<br />

Chemikalien:<br />

Verdünnte Salzsäure<br />

Maaloxan ® -Kautablette<br />

Universalindikator<br />

Materialien:<br />

Becherglas, Spatel, Mörser, Pistill, Schutzbrille<br />

Durchführung:<br />

Eine Maaloxan ® -Kautablette wird im Mörser<br />

zerrieben und mit einem Spatel portionsweise<br />

unter Rühren in eine mit einigen Tropfen<br />

Universalindikator versetzte Salzsäurelösung<br />

gegeben.<br />

Aufgaben:<br />

Notiere <strong>de</strong>ine Beobachtungen. Deute die<br />

Versuchsergebnisse unter Verwendung <strong>de</strong>r<br />

Fachbegriffe und formuliere eine<br />

Reaktionsgleichung.<br />

Übertrage das Ergebnis auf ein<br />

Becherglasmo<strong>de</strong>ll, in <strong>de</strong>m du die im Becherglas<br />

enthaltenen Teilchen vor und nach <strong>de</strong>r Zugabe<br />

von Maaloxan ® notierst.

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