31.10.2012 Aufrufe

STAGES 10 / 2007 DE - DELEC Audio

STAGES 10 / 2007 DE - DELEC Audio

STAGES 10 / 2007 DE - DELEC Audio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>STAGES</strong><br />

Broadcast, Theater, Film und mehr<br />

Wie die Großen, so die Kleinen: Neues Kleinmischpult AURATUS<br />

Fern und doch so nah: HR Regionet mit NEXUS<br />

Im Dienste der Musik: Berliner Philharmonie mit AURUS<br />

NR. <strong>10</strong>/<strong>2007</strong> <strong>DE</strong>UTSCH


Vielfach benannt<br />

Wer weiß heute noch, welches Wort die alten Römer für Klang und Schall, aber auch für Gesang verwendeten? Richtig, es ist CANTUS, das Lehnwort<br />

für das erste digitale Mischpult von STAGETEC. Auch NEXUS leitet sich aus dem Lateinischen her und heißt so viel wie Verbindung. Was<br />

könnte besser zu dem digitalen <strong>Audio</strong>router passen?<br />

AURUS, das in 2002 vorgestellte digitale Großmischpult, vereint die Worte aurum – Gold und auris – Ohr und verweist damit schon im Namen auf<br />

seine Eignung für engagierte Tonmeister.<br />

AURATUS, das neue Kleinmischpult von STAGETEC, lädt gleich zu einer Vielzahl von Namensassoziationen ein. Seine Ausrichtung auf sparsame<br />

und gleichzeitig leistungsfähige Bauweise passt zu dem lateinischen auratus – vergoldet. Die Nähe des Namens zu AURUS weist auf beste Klangeigenschaften<br />

und die AURUS-eigene, direkte Bedienung hin. Und zu guter Letzt besitzt AURATUS eine besondere Ausstrahlung, eine Aura, die<br />

die tägliche Arbeit mit dem Pult zu einer wahren Freude werden lässt.<br />

Noch interessanter als die Namen sind allerdings die Produkte selbst. Auf den folgenden Seiten können Sie von außergewöhnlichen Installationen<br />

lesen und auch unser neuestes Familienmitglied kennen lernen, das mit seinen überzeugenden <strong>Audio</strong>qualitäten wieder ein echtes STAGETEC-Produkt<br />

geworden ist.<br />

Dr. Helmut Jahne Dipl. Ing. Wolfgang Salzbrenner Dr. Klaus-Peter Scholz<br />

Die Geschäftsführer der STAGETEC Entwicklungsgesellschaft<br />

Zum Titel:<br />

Selten strahlt ein Gebäude einen solchen Glanz aus wie das Alexandrinsky-Theater<br />

in St. Petersburg. Der prächtige Zuschauer raum, der<br />

anlässlich einer umfassenden Renovierung wieder getreu dem Original<br />

aus dem Jahre 1832 nachempfunden wurde, ist opulent mit rotem<br />

Samt und Blattgold ausgestattet.<br />

Zwei Jahre musste das älteste Theater Russlands geschlossen werden,<br />

so umfangreich waren die baulichen und technischen Arbeiten. Dafür<br />

konnte das Haus Anfang <strong>2007</strong> in voller Schönheit und mit bestem<br />

Klang wieder eröffnen. Für das neue AURUS fand sich im großen Saal<br />

ein ganz besonderer Platz: direkt über der Zarenloge mit ausgezeichneter<br />

Sicht auf die technisch ebenfalls neu ausgestattete Bühne. Dies<br />

dürfte wohl der schönste AURUS-Arbeitsplatz der Welt sein.


AURUS-Arbeitsplatz im neueröffneten<br />

Alexandrinsky-Theater<br />

Kurzmeldungen<br />

Wie die Großen, so die Kleinen<br />

Neues Kleinmischpult AURATUS mit ausgewachsenen <strong>Audio</strong>qualitäten<br />

Bimedial-Regien mit AURATUS<br />

Erste AURATUS-Installation beim WDR Regionalstudio Siegen<br />

Fern und doch so nah<br />

HR-Regionet setzt auf ein Team aus IT-Technik und NEXUS<br />

Eigene Lösung mit Profi l<br />

AURUS und NEXUS für eine Beschallung mit vielen Finessen<br />

Eine glasklare Sache<br />

Kongresszentrum der Superlative mit NEXUS und Glasfaser<br />

Im Dienste der Musik<br />

Berliner Philharmonie mit eindrucksvoller AURUS-Installation<br />

Weltweit mit Tradition: Die Erfolgsgeschichte von STAGETEC<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: STAGETEC Entwicklungsgesellschaft für professionelle <strong>Audio</strong>technik mbH,<br />

Tabbertstrasse<strong>10</strong>, 12459 Berlin (verantwortlich für den Inhalt)<br />

Redaktion: Medientechnik Presseservice, Köln<br />

Fotos: Architektenbüro gmp, Hamburg; BFE, Mainz; Euroscena, Mailand; Dieter Kahlen, Neukirchen-<br />

Vluyn; Medien Denkwerk Jahreiß, Hohenberg; Alexander Nemes, Köln; SALZBRENNER STAGETEC<br />

MEDIAGROUP, Buttenheim; SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP, Kuala Lumpur; Siemens<br />

Pressefoto<br />

Grafi k und Bildbearbeitung: art & craft [design worx], Köln<br />

Lektorat: Betz Lektorat und Redaktion, Tübingen<br />

Druck: Cede Druck, Köln<br />

4<br />

6<br />

8<br />

<strong>10</strong><br />

12<br />

14<br />

16<br />

19


4<br />

Ü-Wagen-Dorf mit AURUS-Tonregien<br />

Von manchen werden die drei Fahrzeuge schlicht als „The World’s<br />

biggest Outside Broadcast Unit“ bezeichnet. Man könnte sie auch<br />

„Ü-Wagen-Dorf“ nennen, denn die neuen TV-Übertragungswagen des<br />

privaten TV-Produktionshauses Euroscena mit Sitz in Rom und Mailand<br />

stellen, miteinander kombiniert, eine mobile Produktionsstätte<br />

bisher unbekannten Ausmaßes zur Verfügung. Unter dem Namen<br />

Mobile Production Centre 34 High Defi nition, oder kurz MPC 34 HD,<br />

ließ sich Euroscena von dem Systemhaus Thomson/Grass Valley zwei<br />

große HD-Ü-Wagen plus Rüst- und Energieversorgerwagen bauen, die<br />

Anfang <strong>2007</strong> ihren Betrieb aufnahmen.<br />

Normalerweise ist der Platz in Ü-Wagen sehr beschränkt, was aber auf<br />

diese Flotte nicht zutrifft. Im Hauptwagen 34A, der im geparkten Zustand<br />

über seine beidseitigen Auszüge enorm vergrößert werden kann,<br />

fand sich neben den zwei Produktionsregien, der AURUS-Tonregie,<br />

dem VTR- und Slomo-Bereich und der Bildtechnik außerdem noch<br />

Platz für eine 25 m 2 große, bequeme VIP-Zone. Der zweite Wagen 34B<br />

schließt als echte Besonderheit auf zusätzlichen 30 m 2 ein großes<br />

Kurzmeldungen<br />

NEXUS und AURUS in Glasgow<br />

Bald ist es soweit: Die BBC Schottland bezieht ihre neue Zentrale in<br />

Glasgow, ein eindrucksvolles, 32.500 m 2 großes Rundfunkgebäude auf<br />

dem Pacifi c Quay. Direkt am Ufer des Clyde gelegen, soll Pacifi c Quay<br />

zum Zentrum der Medienaktivitäten in Schottland werden.<br />

Die neue BBC-Zentrale erhält eine strukturierte Verkabelung basierend<br />

auf einem optischen Netzwerk – eine ideale Umgebung für die NEXUS-<br />

und AURUS-Systeme von STAGETEC. Im Gebäude sind viele einzelne<br />

Sendeproduktionsplätze untergebracht, die dank der dezentralen Architektur<br />

des NEXUS-Systems problemlos untereinander vernetzt werden<br />

können, auch mit mobilen Basisgeräten.<br />

Unter Federführung von Siemens wurden das NEXUS <strong>Audio</strong>netz und<br />

ein AURUS mit 56 Fadern speziell für Surround-Mischungen im Regieraum<br />

des HDTV-Studios installiert. Ein zweites AURUS mit 40 Fadern<br />

kommt im Studio C zum Einsatz.<br />

Wie schon bei vielen anderen AURUS-Installationen besonders für<br />

Live-Anwendungen im Rundfunk kommt auch hier der guten Bedienbarkeit<br />

des AURUS eine hohe Bedeutung zu. AURUS verhält sich einerseits<br />

wie ein konventionelles Analogpult und gleichzeitig bietet es die<br />

Komplexität und Flexibilität eines digitalen Mischpultsystems. Gerade<br />

der Direktzugriff auf zahlreiche Funktionen wie Equalizer oder Aux ist<br />

bei Live-Produktionen unentbehrlich.<br />

KSC-Manager für NEXUS<br />

Ein wichtiger Kunde von NEXUS-<strong>Audio</strong>routern, tv productioncenter<br />

zürich ag, wünschte sich für seinen neuen Hauptschaltraum ein übergeordnetes<br />

Steuersystem. Eine Kreuzschienensteuerung, die beliebige<br />

Fabrikate von Video- oder <strong>Audio</strong>kreuzschienen objektorientiert und<br />

eventbezogen fernbedienen kann. Die Idee zum KSC-Manager war geboren,<br />

den die BFE nun als eigenständiges Produkt anbietet.<br />

Dank seiner verschiedenen Steuer-Interfaces ließ sich NEXUS schon<br />

immer über den KSC-Manager ansteuern. Seit diesem Jahr bieten<br />

STAGETEC und die BFE aber noch mehr, nämlich eine echte Inte<br />

gra tion der NEXUS-Steuerung in den KSC-Manager. Ein dafür eigens<br />

entwickelter NEXUS Server erhält vom KSC-Manager alle vorgeplanten<br />

<strong>Audio</strong>schaltungen und setzt diese genau zum richtigen Zeitpunkt in<br />

NEXUS-Koppelpunkte um. Deswegen muss lediglich die Datenbank<br />

des KSC-Managers mit NEXUS Server kommunizieren, während alle<br />

zeitkritischen Vorgänge direkt im NEXUS Server veranlasst werden.<br />

Der Vorteil: Die Steuerung kann außerordentlich schnell erfolgen, auch<br />

bei einer Vielzahl gleichzeitig ablaufender Schaltvorgänge. Außerdem<br />

können die umfangreichen Diagnosemöglichkeiten des NEXUS in einem<br />

detaillierten Betriebsprotokoll zusammengefasst werden, was die<br />

Überwachung des Gesamtsystems deutlich einfacher macht.<br />

NEXUS Server wird in diesem Jahr schon an zwei Kunden geliefert. In<br />

der ersten Jahreshälfte wird Radio Bremen sein neues digitales Funkhaus<br />

mit NEXUS-STAR-Hauptschaltraum und KSC-Manager in Betrieb<br />

nehmen. Der Hessische Rundfunk plant, in der zweiten Jahreshälfte<br />

seinen vorhandenen NEXUS-Hauptschaltraum um NEXUS STARs und<br />

NEXUS Server zu erweitern.


TV-Produktionsstudio mit Chromakey-Möglichkeiten und aufklappbarer Seitenwand mit ein. Er bietet eine zusätzliche<br />

Produktionsregie, eine kleinere AURUS-Tonregie und sogar Toiletten, was ein weiteres Novum in der mobilen Produktionstechnik<br />

sein dürfte. Die beiden Wagen lassen sich nebeneinander aufstellen und mit einem überdachten Übergang miteinander<br />

verbinden. Der Rüstwagen kann diese mobile Produktionsinsel sogar über Dieselaggregate unabhängig vom<br />

Stromnetz betreiben.<br />

Die Tonbearbeitung profi tiert gleich aus mehreren Gründen von der Entschei dung<br />

für AURUS und NEXUS. Die sehr kompakte Technik belegt trotz ihrer großen<br />

Leistungs fähigkeit und allein 1.272 Eingängen und 1.024 Senken nur sieben<br />

Basisgeräte mit insgesamt 39 HE. Auf AURUS fi el die Wahl vor allem wegen der<br />

schnellen Bedienung und aufgrund der komfortablen Mehr kanalton-Mischmöglichkeiten.<br />

Euroscena mischt damit bis zu 7.1-Formate, die dann mit Dolby E codiert<br />

über NEXUS weitergeleitet werden können.<br />

Euroscena besitzt schon seit Mai 2004 einen großen digitalen TV-Übertragungswagen<br />

mit STAGETEC-Technik an Bord. Dessen Glasfaser-NEXUS-Netz sowie<br />

dessen absolut betriebssicheres CANTUS Mischpult samt Tochterkonsole hatten<br />

sich bereits bei zahl reichen Großproduktionen der letzten Jahre bewährt und<br />

somit den Weg für AURUS und NEXUS in diesem beispiellos großen Ü-Wagen-Verbund geebnet.<br />

Die MPC-Ü-Wagen von Euroscena vertrauen im kombinierten Einsatz oder als<br />

einzelne HD-Einheiten immer auf STAGETEC-Tontechnik mit AURUS und NEXUS<br />

XMIC+ statt Splitbox<br />

Kompakte Baugruppen und zunehmende Verkleinerung bei steigender<br />

Packungsdichte sind die Maßgaben der neuen NEXUS-Karten, die<br />

2006 vorgestellt wurden.<br />

Das ausgesprochene Highlight der neuen Kartenserie ist XMIC+, die<br />

Mikrofoneingangskarte für NEXUS <strong>Audio</strong>netze und STAGETEC-Mischpultsysteme.<br />

Gegenüber ihrer Vorgängerkarte XMAD bietet sie genau<br />

die doppelte Anzahl von Eingängen: Bis zu acht unverstärkte ana loge<br />

Mikrofonsignale lassen sich von einer Einschubkarte mit lediglich etwa<br />

2 cm Breite bei 3 HE Höhe mit 32 Bit digital wandeln. Dank dieser hohen<br />

Aufl ösung ist keine analoge Vorverstärkung mehr notwendig – ein<br />

Kriterium, das schon die Vorgängermodelle der XMIC+ auszeichnete.<br />

Gleichzeitig ist die neue Karte bis auf 24 dBu aussteuerbar und kann<br />

somit auch als vollwertiger Line-Eingang verwendet werden. Ihre Linearität<br />

wurde zudem nochmals deutlich verbessert.<br />

XMIC+ bietet aber noch weitere Vorteile. Für Anwendungen im Live-<br />

Betrieb, bei denen das Mikrofonsignal von mehreren Mischpulten für<br />

Beschallung und Aufzeichnung genutzt wird, kann direkt auf der Karte<br />

ein digitaler Signal-Split vorgenommen werden. Bis zu viermal lässt<br />

sich jedes der acht Mikrofone splitten, anschließend individuell im<br />

Gain justieren und mit Trittschallfi ltern versehen! Die Karte erspart somit<br />

externe Splitter und die bei herkömmlichem Equipment vor dem<br />

Split notwendigen analogen Mikrofonvorverstärker.<br />

Modernste Ausstattung<br />

Das neu renovierte Sejong Center in Seoul, das größte und modernste<br />

Kultur- und Kunstzentrum Koreas, hat ein NEXUS-<strong>Audio</strong>netzwerk samt<br />

AURUS in Betrieb genommen. Das seit 1978 bestehende Sejong Center<br />

war bereits zum Jahrtausendwechsel grundlegend umgestaltet<br />

worden und umfasst seitdem ein Messe- und Kongresszentrum sowie<br />

ein Theater mit einem großen und einem kleinen Saal. Aus Gründen<br />

des Kulturerhalts sind zudem verschiedene historische, landestypische<br />

Wohnhäuser in das Center integriert.<br />

Im Juli 2006 erfuhr die Tonregie am großen Theatersaal eine grundlegende<br />

Erneuerung und erhielt in diesem Zuge die neue STAGETEC-<br />

Tontechnik. In nur drei Tagen war das neue AURUS, eine 48-Fader-<br />

Konsole, samt NEXUS installiert und das Personal soweit geschult,<br />

dass die erste Veranstaltung gefahren werden konnte. AURUS versieht<br />

seinen Dienst im großen Saal sowohl als Recording-Konsole bei klassischen<br />

Konzerten als auch als Beschallungspult, beispielsweise bei<br />

Theateraufführungen. NEXUS wird im Sejong Center nicht nur als I/O-<br />

System des AURUS, sondern auch als Raumvernetzung und Formatwandler<br />

eingesetzt.<br />

Auch außerhalb der Tonregie überzeugt das Sejong Center mit seiner<br />

technischen Ausstattung. So sind die Sitze in dem über 3.000 Plätze<br />

umfassenden Saal zum Beispiel mit LCD-Monitoren in den Lehnen ausgestattet,<br />

die Untertitelungen und andere Informationen anzeigen.<br />

5


6<br />

Wie die Großen, so die Kleinen<br />

Neues Kleinmischpult mit ausgewachsenen <strong>Audio</strong>qualitäten<br />

Seit nunmehr zwölf Jahren gehören digitale Mischpulte von STAGETEC zur Elite der digitalen Mischtechnik. Vielseitig, fl exibel und<br />

mit besten Klangqualitäten unterstützen sie souverän nahezu jede Anwendung. Allerdings: Manchmal sind sie schlichtweg zu groß.<br />

Ganz anders AURATUS, die neueste Entwicklung aus Berlin: klein, stark und ein echtes Raumsparwunder<br />

Schon geraume Zeit stand im Hause STAGETEC die Idee eines kleinen<br />

Produktionspultes im Raum. Kompakt und einfach zu bedienen sollte<br />

es sein. Zwei Forderungen, die die STAGETEC-Entwickler nicht vor<br />

unüberwindbare Hindernisse stellten. Etwas schwieriger war es da<br />

schon, die dritte Vorgabe zu erfüllen: Das neue Pult sollte wirklich<br />

preisgünstig angeboten werden können. Der Lösung des Problems<br />

wollten die Ingenieure mit einem intelligenten Kniff beikommen. Es<br />

war geplant, die gesamte Hardware im Hintergrund zur eigentlichen<br />

Konsole auf eine einzige, schmale Einschubkarte als Modul in einem<br />

normalen NEXUS Basisgerät zu konzentrieren.<br />

Noch vor wenigen Jahren wäre eine derartige Verdichtung von Funktionen<br />

undenkbar gewesen, weshalb STAGETEC mit der Umsetzung<br />

der Pläne zunächst zögerte. Erst die extreme Miniaturisierung und<br />

Leistungssteigerung heutiger State-of-the-Art-Prozessoren ermöglichten<br />

es, die visionären Vorstellungen in die Tat umzusetzen. Das Ergebnis<br />

kann sich sehen lassen – AURATUS ist ein Mischpult, das mit kompri -<br />

mierter Hardware auskommt und damit besonders kostengünstig ist.<br />

Viel <strong>Audio</strong> auf wenig Raum<br />

Die Namensgebung erinnert natürlich nicht nur zufällig an AURUS.<br />

AURUS kooperiert ebenfalls mit NEXUS, allerdings muss für die AURUS-<br />

Steckkarten ein NEXUS STAR zur Verfügung stehen. Nur er bietet mit<br />

seinem extrem schnellen Backplane-Bus den Zugriff auf die für ein<br />

großes Mischpultsystem notwendige Anzahl von <strong>Audio</strong>signalen.<br />

Genau das ist bei AURATUS nicht notwendig. Ein normales Basisgerät,<br />

das gleichzeitig die Ein- und Ausgänge für das Mischpult beherbergt<br />

und an ein bestehendes NEXUS-<strong>Audio</strong>netz angeschlossen ist, reicht<br />

oft völlig aus und ist wiederum kostengünstiger als eine Lösung mit<br />

zusätzlichem STAR.<br />

Mit NEXUS als I/O- und Routing-System, kombiniert mit der STAGETEC-<br />

Signalbearbeitung, ist aber eines geblieben, nämlich die herausragende<br />

<strong>Audio</strong>qualität. Hier wurden bei AURATUS keinerlei Abstriche gemacht.<br />

Klar und einfach<br />

Andererseits stand nicht nur das Ziel eines günstigen Endpreises im<br />

Vordergrund. Die möglichen Anwendungen eines Kleinpults wurden<br />

vor Beginn der Entwicklung genauestens beleuchtet. Dabei ließ sich<br />

feststellen, dass kleine Pulte häufi g in festen Arbeitsabläufen eingesetzt<br />

werden, wesentlich häufi ger, als das bei Großkonsolen der Fall<br />

ist. Man denke nur an ein Sendepult im Radio, bei dem die Kanäle einmal<br />

den fest installierten Gastmikrofonen, dem CAR-System und noch<br />

einigen anderen Quellen zugeordnet und dann mit Blick auf eine<br />

schnelle, fehlerfreie Bedienung nicht mehr verändert werden. Da ist<br />

es ausreichend und hilfreich, dass die interne Busstruktur des Mischpults<br />

fest defi niert ist. Der Anwender kann damit direkt arbeiten, ohne<br />

vorab Mischpultkonfi gura tionen vorzunehmen.<br />

Und auch vom technischen Standpunkt bringt diese Festlegung einen<br />

großen Vorteil, denn sie ermöglicht eine noch bessere Optimierung<br />

der Hardware. So lässt sich eine Einkartenlösung umsetzen, die 32<br />

Eingangskanäle, acht Gruppen, eine Stereosumme und eine 5.1-Summe,<br />

acht Aux-Wege und acht N-1-Summen bietet und damit genau<br />

dem entspricht, was STAGETEC in seinen Recherchen im Vorfeld als<br />

ideale Mischpultgröße für diesen Markt evaluiert hatte.<br />

Trotz der festen Struktur sind in AURATUS dennoch einige Konfi gurationen<br />

möglich, allerdings sind sie eher als einmalige Voreinstellung<br />

des Kleinpults auf die alltäglichen Anforderungen gedacht denn als<br />

ständig wechselnde Konfi gurationsanpassungen. Deshalb enthält<br />

AURATUS im Gegensatz zu CANTUS, CINETRA und AURUS keinen<br />

integrierten Konfi gurations-PC mehr. Der Service nimmt die Anfangskonfi<br />

guration offl ine auf einem beliebigen Rechner vor und lädt diese<br />

Einstellungen über eine Flash-Karte in AURATUS ein.<br />

Konfi guriert werden können zum Beispiel die vier Bedienlayer des<br />

Mischpults, das Eingangs- und Ausgangsrouting inklusive der Quellenbenennung<br />

und viele Logik- und Steuerfunktionen, die schon fest im<br />

Mischpult integriert sind. Selbstverständlich ist es auch möglich, im


laufenden Betrieb die NEXUS-Quellen und Senken fortwährend über<br />

einen NEXUS-Bedienrechner oder über dedizierte Bedienfelder zu<br />

schalten.<br />

So klein nun nicht<br />

AURATUS ist nicht wirklich klein, gemessen an anderen Kleinmischpulten<br />

im Markt. Ganz im Gegenteil, würde man weniger genau hinsehen,<br />

könnte man es glatt für ein AURUS halten, denn es greift<br />

dessen Design weitgehend auf. Allerdings gibt es im AURATUS-Kanalzug<br />

nur sechs Doppeldrehgeber statt der von AURUS gewohnten elf,<br />

wodurch die Bedientiefe auf nur 540 mm schrumpft. Um die Bauhöhe<br />

möglichst niedrig zu halten, ist die Meterbridge mit extrem querformatigen<br />

16:9-Bildschirmen ausgeführt.<br />

AURATUS ist – wie alle Mischpulte aus dem Hause STAGETEC – in<br />

Kassettentechnik modular aufgebaut. Je acht Kanalzüge umfasst eine<br />

Kassettenbreite, wodurch sich drei verschiedene Mischpultgrößen mit<br />

acht, 16 oder 24 Faderzügen ergeben, jeweils zuzüglich der Zentralbedienungskassette.<br />

Die Konsole hat eine extrem niedrige Leistungsaufnahme<br />

von unter <strong>10</strong>0 Watt in der größten Ausbaustufe. Das ist<br />

nicht nur außerordentlich energiesparend, sondern macht auch die<br />

bei vielen anderen Digitalpulten notwendigen Lüfter überfl üssig. Die<br />

Mischpult-Steckkarte im NEXUS punktet übrigens mit einer Leistungsaufnahme<br />

von lediglich acht Watt im Mittel.<br />

Neue Ehren für RJ 45<br />

Will man digitale Mischpulte klassifi zieren, so spielt nicht nur deren<br />

Größe, sondern auch die Grundarchitektur eine Rolle. Es gibt Misch-<br />

pulte, in deren Konsole sämtliche Prozessortechnik und alle <strong>Audio</strong>anschlüsse<br />

eingebaut sind. Angesichts der Anschlüsse und Hardware<br />

im Pult sind dies meist klobige Mischpulte im unteren Preissegment.<br />

Daneben gibt es die geteilten Konzepte, bei denen die Mischkonsole<br />

lediglich als Fernsteuerung des eigentlichen <strong>Audio</strong>prozessors agiert.<br />

Zu dieser Klasse gehört auch AURATUS mit seiner Prozessorkarte im<br />

NEXUS. Die Verbindung zwischen der Karte und dem Mischpult erfolgt<br />

über RJ 45, also über ein herkömmliches Netzwerkkabel. Über diesen<br />

Weg werden nicht nur Steuerdaten transportiert, sondern zusätzlich<br />

die <strong>Audio</strong>signale vom Kommandomikrofon, die Kopfhörersumme, die<br />

Abhörsumme und acht AES/EBU-Signale für das Goniometer. Für die<br />

Wahl dieser Verkabelung sprach der attraktive Preis bei gleichzeitig<br />

passender Funktionalität. Zudem wird damit die Installation vor Ort<br />

nochmals vereinfacht.<br />

Angezeigt<br />

Sämtliche Funktionen erfuhren hinsichtlich Übersichtlichkeit und<br />

Schnelligkeit eine Optimierung, schließlich soll das Pult unter Umständen<br />

als Selbstfahrerpult im Radio statt von Toningenieuren von Redakteuren<br />

bedient werden. Aber auch der technisch versiertere Nutzer<br />

kommt auf seine Kosten, denn das Mischpult bietet eine ganze Reihe<br />

von Features an. Dazu gehört zum Beispiel die Einrichtung von Master-<br />

Slave-Gruppen oder von N-1-Schaltungen – alles auf sehr einfache<br />

und schnelle Weise direkt im Kanalzug. Sämtliche Kanal-Einstellungen<br />

bis hin zum Routing werden in der Meterbridge deutlich angezeigt.<br />

Jeder Eingangskanal ist mit Kompressor und Expander/Gate bestückt<br />

und verfügt über vier Glockenfi lter plus Hoch- und Tiefpass. Diese<br />

Kanalfunktionen lassen sich direkt im Kanalzug über die Doppeldrehgeber<br />

bedienen oder, noch komfortabler, in der Zentralbedienung<br />

einstellen. Zur besseren Übersicht zeigen dazu kleine, in die Zentralbedienung<br />

integrierte TFT-Displays jeweils fest eine Funktion an. Das<br />

kann zum Beispiel die Entzerrung oder die Dynamikeinstellungen des<br />

angewählten Kanalzugs sein. Ein schönes Detail ist dabei die Anzeige<br />

der resultierenden Filterkurve, bei der auch noch die Einzelkurven der<br />

individuellen Filterbänder farblich abgesetzt dargestellt sind.<br />

In jedem Kanalzug, unmittelbar über dem Fader, befi ndet sich eine<br />

neuartige OLED-Anzeige. Dies ist ein sehr gut lesbares, kontrastreiches<br />

Display aus so genannten „organischen“ LEDs, die auch bei seitlicher<br />

Betrachtung beste Ableseeigenschaften haben. Diese Anzeigen nennen<br />

den Namen der Kanalsignalquelle sowie den Namen des alternativen<br />

Kanals im Backpage-Layer, auf den man schnell umschalten kann. Für<br />

viele Anwender dürfte die neue OLED-Anzeige noch überaus wichtig<br />

7


8<br />

werden, denn ihr Raster ist grafi<br />

kfähig und so fein, dass eine<br />

Beschriftung in Zukunft auch in<br />

anderen Schriftzeichen möglich<br />

sein wird.<br />

Für Broadcast<br />

Viele sehen in AURATUS vor allem<br />

ein Sendepult, und das liegt<br />

haupt sächlich an seinen sehr<br />

deutlichen Signalisationen und<br />

Spezialfunktionen. Ein Beispiel:<br />

Die Fader-On-Funktion war ein<br />

Wunsch des ersten AURATUS-<br />

Kunden, des WDR in Köln. Dort<br />

ist es üblich, per Tastendruck<br />

den Fader automatisch auf 0 dB öffnen zu lassen, statt ihn von Hand<br />

aufzuziehen. Zwei Timer, die vorwärts oder rückwärts zählen können,<br />

Bedeutende Projekte wie die Entwicklung eines neuen Digitalpults<br />

sprechen sich schnell herum. So erklärt sich, warum sämtliche Produkte<br />

aus dem Hause STAGETEC schon kurz nach ihrer Präsentation in<br />

ersten Installationen bei Kunden zu fi nden sind. Häufi g nehmen diese<br />

Erstkunden auch noch Einfl uss auf die Entwicklung einiger Spezialfunktionen,<br />

so geschehen beispielsweise bei der Installation des<br />

CINETRA bei Geyer Berlin. Auch auf AURATUS trifft dies in gewisser<br />

Weise zu, denn noch während an der Entwicklung der eigentlichen<br />

Konsole gearbeitet wurde, entschied der WDR, das neue Mischpult<br />

mitsamt NEXUS-<strong>Audio</strong>netz in seinen Regionalstudios einzusetzen.<br />

AURUS oder AURATUS?<br />

Der zeitliche Ablaufplan für die Erneuerung der Regionalstudios lag<br />

allerdings schon fest und damit auch der erste Installationstermin für<br />

AURATUS. Als erster von drei Regionalstandorten, deren technische<br />

Neuausstattung in <strong>2007</strong> durch das Systemhaus BFE als Generalunternehmen<br />

anstehen, wurde im Februar die Technik für das Regionalstudio<br />

Siegen in einem neuen Gebäude installiert.<br />

Nun ist es schon immer Firmenphilosophie gewesen, nur ausgereifte<br />

und gut geprüfte Produkte an den Kunden weiterzugeben. Um dies trotz<br />

des frühen Termins im Februar gewährleisten zu können, bediente man<br />

sich eines Kunstgriffs: Die ersten drei AURATUS für das Regionalstudio<br />

Siegen wurden als Sonderedition mit der neuen AURATUS- Konsole,<br />

aber erprobter AURUS-Prozessortechnik ausgeliefert. Ein Vorteil für<br />

beide Seiten, denn die Zuverlässigkeit der AURUS-<strong>Audio</strong>prozessoren<br />

bietet dem WDR eine hohe Betriebssicherheit, während STAGETEC<br />

noch Zeit für die Feinabstimmung der neuen AURATUS-Steckkarte<br />

gewonnen hat. Ende des Jahres, nachdem auch die beiden neuen Regionalstudios<br />

in Bonn und Duisburg ihre Räume in Betrieb genommen<br />

haben, fi ndet der Austausch der AURUS-Hardware in den drei Siegener<br />

Studios gegen AURATUS-Steckkarten statt. Die Ausstattung der übrigen<br />

acht Regionalstandorte mit AURATUS wird dann ebenfalls folgen.<br />

Drei in einem<br />

Mit dem Umzug in das neue Gebäude beabsichtigt der WDR in seinem<br />

Siegener Regionalstudio nicht nur, eine neue Technik in Betrieb zu<br />

eine umfangreiche Lichtsignalisation und viele <strong>Audio</strong>-follow-Video-<br />

Funktionen runden die Ausrichtung auf Broadcast ab. Diese bietet<br />

Bimedial-Regien mit AURATUS<br />

Erste AURATUS-Installation beim WDR Regionalstudio Siegen<br />

nehmen. Dahinter steht vielmehr ein neues Konzept, nämlich die Idee<br />

des trimedialen Studios. TV-, Radio- und Internet-Inhalte sollen dort<br />

künftig mit dem gleichen Redaktionsteam erarbeitet und mit derselben<br />

Techniker-Crew produziert werden. Aus inhaltlicher Sicht ist dies<br />

besonders bei kleinen Standorten eine effi ziente Methode, das vorhandene<br />

Know-How in Redaktion und Technik für alle drei Medien zu<br />

bündeln.<br />

Allerdings braucht solch ein trimediales Studio eine andere Technik<br />

als ein herkömmliches TV-, Hörfunk- oder Internetstudio. In der letzten<br />

Konsequenz bedeutet dies, ein Studio zu bauen, das alle drei Medien<br />

technisch bedienen kann. Ein Interview sollte ja vielleicht sowohl in<br />

einem Fernsehbeitrag als auch im Radio ausgestrahlt werden. Weiterhin<br />

wäre denkbar, dass ein Beitrag zunächst ins Internet gestellt wird<br />

und dann aufgrund des hohen Interesses ein TV-Beitrag daraus entsteht.<br />

Dies alles ist nur möglich, wenn die Technik die notwendigen<br />

Voraussetzungen bietet. Nicht zu vergessen: Überschaubar zu bedienen<br />

soll das Studio auch noch sein, schließlich verlangt es von den<br />

Technikern ohnehin schon eine besondere Kompetenz, in allen drei<br />

Medien zu Hause zu sein.<br />

Flexibles Studiokonzept<br />

Wo liegt also die Lösung des Problems? Drei TV-Studios samt Regien<br />

zu bauen und dann eben nur den Ton zu nutzen, wenn es ein Radiobeitrag<br />

werden soll, wäre natürlich möglich, aber nicht besonders<br />

zweckmäßig. Die teure TV-Produktionstechnik, die Kameras und auch<br />

der viele Platz im TV-Studio kämen ja kaum zum Einsatz. Eine Spezialisierung<br />

der Räume ist daher schon aus monetären Gründen sinnvoll.<br />

Der WDR hat in Siegen ein TV-Studio und ein Radiostudio eingerichtet,<br />

jeweils mit dazu gehörender Regie. Allerdings ist die Zuordnung von<br />

Studio und Regie nicht starr. Vielmehr lässt sich das Radiostudio – das<br />

ja eigentlich ein komfortabler, großer Sprecherraum ist – auch zusammen<br />

mit einer dritten Regie, der so genannten bimedialen Regie BIM,<br />

betreiben. Dafür ist sogar der Tisch im Radiostudio komplett mitsamt<br />

den Technikeinbauten drehbar, so dass der Sichtkontakt durch das<br />

Regiefenster in die BIM-Regie frei wird. Ein kleiner, zusätzlicher Sprecherraum<br />

kann zur Nachvertonung oder zum Verlesen von Radionach-


eispielsweise bei Sport übertragungen mit vielen Kameras und kurzen<br />

Schnitten eine elegante Möglichkeit, auch die Atmo-Mikro fone automatisiert<br />

umzuschalten. Das Rotlicht-Signal der jeweiligen Kamera fungiert<br />

dabei als Trigger für die Expander/Gate-Steuerung im entsprechenden<br />

AURATUS-Kanalzug. Stellt man die Expander-Kennlinien mit einer gut<br />

gewählten Attack- und relativ langer Release-Zeit ein, so erhält man<br />

damit eine automatisierte Überblendung auf das jeweils dem Bild entsprechende<br />

Mikrofon. Über die Schwellwerteinstellung können die<br />

Mikrofonwege zusätzlich mit einem niedrigen Pegel offen gehalten<br />

werden, so dass die Atmo bei der automatisierten Umschaltung der<br />

Kameramikrofone konstant bleibt. Ein weiterer Vorteil für den Anwender:<br />

Trotz der automatischen Funktion bleiben die Fader frei für eine<br />

manuelle Regelung der Kanalpegel.<br />

Dass beispielsweise jede Sendungsvariante mit einem genau darauf<br />

abgestimmten AURATUS-Projekt gemischt werden kann, ist einmal<br />

mehr ein Beleg für den Arbeitsspielraum, den AURATUS zulässt.<br />

Diese Projekte sind sehr einfach auf Tastendruck ladbar und passen<br />

die Mischpultbelegung der Sendung an. Aber auch innerhalb eines<br />

richten verwendet und dafür allen drei Regien und sogar noch vier<br />

weiteren Schnitträumen zugeteilt werden. Im Normalfall arbeitet er<br />

jedoch mit der BIM-Regie zusammen.<br />

Die Raumwahl entscheidet<br />

Diese Flexibilität bildet sich natürlich auch im <strong>Audio</strong>netz ab. Alle drei<br />

Regien sind mit je einem AURATUS mit 24 Fadern bestückt und greifen<br />

auf ein gemeinsames NEXUS-Netzwerk aus fünf Basisgeräten zu. Jeder<br />

Regie ist dabei ein Basisgerät zugeordnet, in das nach dem Umbau auf<br />

ein reines AURATUS auch dessen <strong>Audio</strong>steckkarte implementiert wird.<br />

Die beiden übrigen Basisgeräte dienen zum einen als Netzwerkknoten,<br />

Projekts lassen sich vorgefertigte Einstellungen abrufen, und zwar bis<br />

zu 999 Snapshots, eine Automationsart, die vor allem aus Theateranwendungen<br />

bekannt ist. Damit können auch schwierige Sendesituationen,<br />

etwa bei komplizierten Konferenzschaltungen oder bei<br />

mehreren Gästen in einer Runde, optimal vorbereitet und unterstützt<br />

werden.<br />

Eine Frage der Zeit<br />

Das Interesse an dem kleinen STAGETEC-Spross ist jetzt schon groß,<br />

und das, obwohl die Entwicklungen zu dem Pult noch gar nicht abgeschlossen<br />

sind. Bei den drei bislang installierten Mischpulten handelt<br />

es sich um eine Sonderedition. Ende <strong>2007</strong> werden die ersten Serienmodelle<br />

erwartet, und bereits jetzt zeichnet sich ab, dass AURATUS<br />

alle Anlagen zu einem echten Klassiker hat. Kein Wunder, steckt doch<br />

in AURATUS nicht nur jede Menge geballter <strong>Audio</strong>qualität, sondern<br />

auch das Wort Aura. Und das ist bekanntlich die Umschreibung für<br />

eine sinnliche Ausstrahlung, die das Besondere auszeichnet.<br />

wofür sie mit jedem der anderen Basisgeräte verbunden sind. Zum<br />

anderen fungieren sie als Schnittstelle für alle übergreifend wichtigen<br />

Signale wie die von Außenleitungen oder Codecs.<br />

Was passiert nun, wenn das Radiostudio an die BIM-Regie gekoppelt<br />

werden soll? Die Mikrofone des Studios laufen auf den XMIC-Karten im<br />

NEXUS der Hörfunkregie auf und sind im normalen Betriebsfall auf das<br />

AURATUS der Hörfunkregie geroutet. Mit der Umschaltung des Radiostudios<br />

auf die BIM-Regie werden diese Quellen wie auch einige Rückwege<br />

automatisch auf das AURATUS der BIM-Regie delegiert. Auch die<br />

Steuerung von Rotlicht und Gelblicht wird entsprechend mit umgeschaltet.<br />

Möglich machen dies die umfassenden Logikfunktionen des<br />

NEXUS, die in diesem Fall durch einen zentralen Studiocontroller der<br />

BFE getriggert werden.<br />

Die größte Schwierigkeit bei der Programmierung der Logikfunktionen<br />

bestand darin, dass ein so neuartiges Konzept der variablen Regie-<br />

und Studionutzung zunächst eine genaue Festlegung der Arbeitsabläufe<br />

erfordert. Erfahrungswerte fehlen noch, schließlich zeugt dieser<br />

Ansatz des WDR von echtem Pioniergeist. Doch der Wagemut des<br />

Senders bewegt sich dabei in vernünftigen Grenzen, denn mit seinem<br />

Technikkonzept und der Kombination aus NEXUS und AURATUS hat er<br />

eine so fl exible Lösung geschaffen, dass selbst für die Zukunft noch<br />

alle Nutzungsmöglichkeiten offen bleiben.<br />

9


<strong>10</strong><br />

Fern und doch so nah<br />

HR-Regionet setzt auf ein Team aus IT-Technik und NEXUS<br />

In der deutschlandweiten Digitalisierung des Rundfunks ist eine neue Phase angebrochen. Nach der Einführung kleiner digitaler<br />

Produktionsinseln und deren anschließender Vernetzung steht jetzt die großfl ächige Vernetzung der verschiedenen Standorte ins<br />

Haus. Das Ergebnis: ein landesweites NEXUS-Netz<br />

Die Landesrundfunkanstalten in Deutschland betreiben seit jeher<br />

einen regen Signalaustausch zwischen den Haupthäusern und ihren<br />

Regionalstudios. Mit der zunehmenden Digitalisierung weitete sich dieser<br />

Austausch immer mehr aus. Die Übertragung reiner <strong>Audio</strong>- und<br />

Videosignale, Telefon-, Netzwerk- und Steuerdaten wurde seither mit<br />

einer jeweils eigenen technischen Lösung realisiert, so dass der Status<br />

quo heutzutage ein gewachsenes Allerlei aus verschiedenen physikalischen<br />

und logischen Verbindungen ist. Eine Änderung dieses Zustands<br />

ist dringend notwendig, damit die Dienste in Zukunft gebündelt von<br />

einem Provider mit einer Technologie umgesetzt werden können.<br />

Farbiges NEXUS<br />

Die erste deutsche Landesrundfunkanstalt, die eine derartige Bündelung<br />

einführt, ist der Hessische Rundfunk HR mit seinem Projekt<br />

Regionet. Es verbindet alle fünf Außenstandorte in ganz Hessen über<br />

Dark Fibre 1 und ein CWDM 2 -System mit dem Mutterhaus in Frank furt.<br />

Eine Lichtfarbe dieses optischen Multiplexverfahrens verwendet der<br />

HR für die Übertragung von SDI, Kommandosignalen und Gigabit-<br />

Ethernet für File-Transfer, zwei weitere Lichtfarben werden in einer<br />

späteren Phase des Projekts für Speichervernetzung eingesetzt.<br />

Die vierte Lichtfarbe schließlich dient exklusiv der Verkopplung der<br />

NEXUS <strong>Audio</strong>kreuzschienen aller Standorte.<br />

Qualität und Quantität<br />

NEXUS ist ein guter Bekannter im HR, der bereits im Jahr 1999 seine<br />

analoge <strong>Audio</strong>technik im Hauptschaltraum des Hörfunks durch einen<br />

NEXUS <strong>Audio</strong>-Router ersetzte. Sämtliche Hörfunkstudios und einige<br />

Außenstandorte arbeiten mit NEXUS. Das neue Regionet fasst diese<br />

einzelnen NEXUS-Inseln zu einem städteübergreifenden HR-Gesamtaudionetz<br />

zusammen. Das ist in der Welt des Rundfunks einmalig!<br />

Man bedenke: Im Normalfall werden <strong>Audio</strong>verbindungen zwischen<br />

verschiedenen Standorten entweder über teure Zweidraht- oder Vierdrahtverbindungen<br />

hergestellt, oder – was heutzutage häufi g der Fall<br />

ist – über kostengünstige, aber datenreduziert arbeitende <strong>Audio</strong>-<br />

Codecs. Das zweite Verfahren bringt allerdings Qualitätseinbußen<br />

mit sich, was im krassen Widerspruch zu den ansonsten ständig<br />

steigenden Qualitätsstandards im Rundfunk steht.<br />

Vernetzt man für den Programmaustausch jedoch die NEXUS <strong>Audio</strong>-<br />

Router mehrerer Standorte, dann umgeht man all diese Nachteile. Tatsache<br />

ist, dass das Regionet des HR an jedem Standort vier lineare<br />

AES/EBU-Verbindungen gegenüber nur einer einzigen, datenreduziert<br />

arbeitenden Codec-Leitung bei der vorigen Lösung erlaubt. NEXUS<br />

bietet somit im Regionet-Verbund nicht nur eine höhere <strong>Audio</strong>qualität,<br />

sondern auch mehr Quantität und Flexibilität für die Nutzer.<br />

Distanzen werden klein<br />

Eine besondere Rolle für das Gelingen des Regionet-Projekts spielt<br />

die schnelle Glasfaserverbindung der in großer Distanz installierten<br />

Basisgeräte. Nur 3,5 ms (gegenüber ca. 13 ms bei Verwendung von<br />

<strong>Audio</strong>-Codecs) benötigt ein über NEXUS und die Dark-Fibre verschicktes<br />

<strong>Audio</strong>signal vom Frankfurter Mutterhaus bis zu seinem<br />

entferntesten Standort in Kassel und von dort wieder zurück!<br />

Die Verzögerungszeit auf dieser etwa 400 km langen Signalstrecke<br />

ist so kurz, dass man damit problemlos Live-Interviews und sogar<br />

Live-Musik über mehrere Standorte verteilt produzieren kann. Auch<br />

in Bezug auf die Laufzeit gilt somit, dass die Regionet-Lösung mit<br />

NEXUS ganz neue Anwendungsgebiete erschließen kann – ein durchaus<br />

erfreu licher Nebennutzen ohne Zusatzkosten.<br />

Auch bei der digitalen Taktung geht der HR neue Wege und nutzt die<br />

Möglichkeit, den Digitaltakt über die NEXUS-Vernetzung an alle<br />

Standorte zu verteilen. Das führt dazu, dass alle NEXUS Basisgeräte<br />

synchron auf dem gleichen Digitaltakt arbeiten. NEXUS dient ab sofort<br />

auch als Wordclock-Master in den einzelnen Regionalstudios.<br />

Damit ist die gesamte digitale <strong>Audio</strong>technik des HR in all seinen<br />

Standorten synchronisiert und kann auf Abtastraten-Synchronizer<br />

in den Ein- und Ausgängen verzichten.


CWDM im NEXUS<br />

Die Anbindung über CWDM ist in NEXUS-Netzen kein Novum mehr.<br />

Erste Erfahrungen wurden schon bei den Vorbereitungen des Ski-<br />

Worldcups 2002 zusammen mit tv productioncenter zürich ag in<br />

St. Moritz gesammelt! Waren damals noch externe Transponder notwendig,<br />

so unterstützt die neue Glasfaserkarten-Generation diese<br />

Technologie nun direkt. Das heisst, dass die Glasfaser-Interfaces mit<br />

ausgewählten Frequenzbändern des bei CWDM-Übertragungen genutzten<br />

Wellenlängenbereichs arbeiten können, um sich die gleiche<br />

Faser mit anderen zu übertragenden Diensten teilen zu können.<br />

Diese elegante Lösung hätte beim HR-Regionet die Kosten für einen<br />

externen Umsetzer eingespart. Trotzdem war dies zumindest für die<br />

erste Phase des Projekts keine Option, da der HR als langjähriger Anwender<br />

von NEXUS noch über zahlreiche ältere Glasfasermodule in<br />

der üblichen Breitbandausführung verfügte, die nun im Regionet zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Prinzip der CWDM-Übertragung auf der Dark Fibre des HR<br />

Metering für alle<br />

Bei sechs Standorten mit jeweils vier AES/EBU-Anbindungen gilt es,<br />

viele ankommende und abgehende Verbindungen zu überwachen.<br />

NEXUS unterstützt ein solches Monitoring schon seit langem mit der<br />

Multimetering-Anzeige, die ihren praktischen Nutzen auch im Regionet<br />

unter Beweis stellen könnte. Allerdings mit einer Einschränkung für<br />

den HR: Zwar sollen mehrere Nutzer die Multimetering-Anzeige sehen,<br />

aber lange nicht jeder Nutzer des Regionet darf auch mit dem NEXUS<br />

Matrix-Programm Zugriff auf die Einstellungen und Schaltpunkte haben.<br />

Abhilfe aus diesem Dilemma der Zugriffsrechte schafft eine neue<br />

Multimetering-Applikation, die völlig unabhängig vom Matrix-Programm<br />

läuft. Bis zu 48 Kanäle können mit der MultiMet.exe gleichzeitig überwacht<br />

werden, wobei die angezeigten Quellen und Senken frei wählbar<br />

sind. Die Farbgebung der Anzeige ist einstellbar und die Fenstergröße<br />

skalierbar. So lässt sich auch eine bildschirmfüllende Metering-Anzeige<br />

realisieren. Signalparameter wie zum Beispiel die Eingangsverstärkung<br />

können im Gegensatz zum klassischen Matrix-5-Metering selbstverständlich<br />

nicht verändert werden.<br />

Die Kraft der Sprache<br />

In einem großen <strong>Audio</strong>netz kommt der Überwachung der Technik mehr<br />

Bedeutung zu als in kleinen Installationen. Die NEXUS-interne Überwachung<br />

aller Module ist da von großem Vorteil. Fällt ein Modul – beispielsweise<br />

ein Netzteil eines NEXUS Basisgeräts – aus, wird sofort<br />

eine Meldung mit genauen Fehlerangaben ausge geben. Doch damit<br />

nicht genug: Häufi g sollen auch externe Geräte in die Überwachung<br />

einbezogen werden. Im HR-Regionet-Projekt sind es unter anderem<br />

die angeschlossenen AES/EBU-Havarieschalter, die ständig überprüft<br />

werden. Die dazu eingesetzten Watchdogs schließen im Falle eines<br />

Fehlers einen Relaiskontakt am Eingang einer NEXUS XRI-Karte. Anschließend<br />

erzeugt das NEXUS-Unterprogramm Logic Control eine<br />

Fehlermeldung. Üblicherweise zeigt diese Meldung einen automatisch<br />

generierten numerischen Fehlercode. Ein neues Unterprogramm kann<br />

diesen Fehlercode nun automatisch in eine Klartext-Fehlermeldung umwandeln.<br />

Anstelle der Fehlercode-Meldung „Fehler 4711“ heißt es im<br />

HR jetzt beispielsweise „Fulda LTG1 Betriebsweg – kein Signal“.<br />

Standort Gießen<br />

NEXUS<br />

DTM<br />

Netzknoten<br />

Zukünftige<br />

Zusatzdienste<br />

Video File-Transfer<br />

Telekommunikation,<br />

Kommando<br />

Zukünftige<br />

Zusatzdienste<br />

Optischer Verteiler<br />

NEXUS<br />

Standort Frankfurt<br />

Legende:<br />

Standort Fulda<br />

Diese Funktion lässt sich übrigens auch mit Symbolschriften und anderen<br />

Schreibweisen in nahezu jeder Sprache der Welt realisieren.<br />

NEXUS<br />

CWDM-Multiplexer<br />

CWDM-Ein- +Ausgang<br />

CWDM-Teilband<br />

CWDM-Signal<br />

Rechts oder links?<br />

NEXUS Logic Control wird noch für weitere Sicherheitsfunktionen im<br />

Regionet eingesetzt, vor allem im Bereich der Glasfaser-Überwachung.<br />

Aufgrund der langen Strecken mit angemieteter Dark Fibre besteht<br />

grundsätzlich immer die Möglichkeit, dass eine Glasfaser zwischen<br />

zwei Städten ausfällt. Um die Konsequenzen eines Streckenausfalls in<br />

möglichst kleinem Rahmen zu halten, erfolgte der Aufbau von Regionet<br />

durch eine Acht-Topologie zwischen den Städten. Das Mutterhaus<br />

Frankfurt fungiert dabei als Knoten der Acht. Damit existieren von jedem<br />

Standort zu jedem anderen Standort mindestens zwei Wege im<br />

Netz, nämlich im Kreis links herum beziehungsweise rechts herum.<br />

Fällt nun ein Teilstück aus, erkennt NEXUS Logic Control diesen LWL-<br />

Error. Daraufhin werden im NEXUS über eine XCI-Karte ferngesteuert<br />

und vollautomatisch alle Koppelpunkte neu gesetzt, sprich der Status<br />

neu geladen. NEXUS realisiert in diesem Moment automatisch die<br />

alternative Verbindung in derjenigen Kreisrichtung, die von dem<br />

Strecken ausfall nicht betroffen ist.<br />

Wählerisch<br />

In der jetzigen Projektphase werden die <strong>Audio</strong>verbindungen im Regionet<br />

statisch, wie fest gebuchte Standleitungen eines externen Providers,<br />

genutzt. Der Vorteil in dieser ersten Stufe liegt momentan in<br />

der größeren Anzahl an <strong>Audio</strong>verbindungen, verbunden mit hoher<br />

Tonqualität. Grundsätzlich ist aber auch eine dynamische Nutzung<br />

möglich, bei der die Verbindungskapazität je nach Bedarf unterschiedlich<br />

verwendet wird. Beispielsweise ist angedacht, den Redaktionen<br />

einen Pool an Quellen zur Verfügung zu stellen, die dann vom<br />

Anwender frei ausgewählt werden können. Das können zum Beispiel<br />

Börsen-News oder der Wetterbericht sein. Das tatsächliche Konzept<br />

wird derzeit noch mit den Redaktionen – den eigentlichen Nutzern<br />

von Regionet – erarbeitet. Eine schöne Situation für die Technik, die<br />

dank Regionet und NEXUS eine Flexibilität präsentieren kann, die<br />

dem Programm alle kreativen Freiräume für die Zukunft bietet.<br />

Glossar:<br />

1 Dark Fibre:<br />

Glasfaser oder ein CWDM-Band einer Faser eines Providers, bei der der Kunde selbst für<br />

das Licht auf der Leitung sorgen muss.<br />

2 CWDM (Coarse Wavelength Division Multiplex)<br />

Optisches Frequenzmultiplexverfahren, das bei der Übertragung von Daten über Glas faserkabel<br />

Anwendung fi ndet. Dabei werden aus verschiedenen Spektralfarben bestehende<br />

Lichtsignale zur Übertragung in einem Lichtwellenleiter eingesetzt.<br />

11


12<br />

Eigene Lösung mit Profi l<br />

AURUS und NEXUS für eine Beschallung mit vielen Finessen<br />

In weiten Teilen der Pro-<strong>Audio</strong>-Branche ist Beschallung eine weniger gut angesehene Tätigkeit. Natürlich ist es wesentlich<br />

komfortabler, mit einem für die TV-Mischung fertig installierten Ü-Wagen vorzufahren, als im Vorfeld Boxen zu schleppen und<br />

Technik zu installieren. Dass Beschallung aber inhaltlich, technisch und kreativ ein spannendes Aufgabenfeld sein kann, zeigt<br />

dieser Blick auf eine professionelle Beschallung während einer TV-Showaufzeichnung<br />

Wie beschallt man eine TV-Show richtig? Eine einfache Frage, die viele<br />

Antworten zulässt. Die Beschallungsexperten der SALZBRENNER<br />

STAGETEC MEDIAGROUP haben dafür eine ganz eigene Lösung gefunden,<br />

seit sie 2003 die Beschallung der Karnevalsshow „Schwaben<br />

Weiß-Blau“ des BR übernommen haben. Die Lösung setzt zunächst<br />

einmal bei der Planung der Beschallungsanlage an. Für die Produktion<br />

der aktuellen Show <strong>2007</strong> in der Stadthalle Memmingen bildeten 14<br />

unter der Hallendecke montierte Lautsprecher mit sieben einzeln anzusteu<br />

ern den Kreisen die dezentrale Beschallungsanlage. Diese Lautsprecher<br />

gaben die Mischung aller drahtlosen Mikrofone der einzelnen<br />

Künstler und des karnevalistischen Elferrats wieder. Dadurch konnte<br />

der Gesamtpegel niedrig, die Sprachverständlichkeit aber aufgrund der<br />

kurzen Distanzen zum Zuschauer gleichzeitig hoch gehalten werden.<br />

Die hohe Anzahl von Kreisen dieser dezentralen Beschallung bot auch<br />

einen Vorteil, wenn die Darsteller von der Bühne in den Saal gingen:<br />

Derjenige Lautsprecherkreis, in dem die Gefahr einer Rückkopplung<br />

bestand, konnte gezielt heruntergepegelt werden, ohne die Sprachverständlichkeit<br />

und Lautstärke im restlichen Saal zu beeinträchtigen.<br />

Eine zweite Beschallungsanlage, ganz klassisch direkt am Bühnenrand<br />

montiert, diente der Wiedergabe der Live-Band. Auf diese Weise war<br />

das Richtungshören der Band nicht gestört, denn die Musik kam mit<br />

Direktanteil der Instrumente und mit den verstärkten Anteilen immer<br />

aus Richtung der Bühne. Darüber hinaus bietet das zweiteilige Konzept<br />

neben qualitativen Vorteilen zusätzlich eine hohe Ausfallsicherheit.<br />

In Gruppen<br />

Sieben Kreise plus eine Frontalbeschallung – das muss natürlich auch<br />

vom Mischpult aus bedienbar gemischt werden können. Dank AURUS<br />

kein Problem, komfortables Handling inbegriffen. Für die Memminger<br />

Produktion konfi gurierten die beiden MEDIAGROUP-Toningenieure das<br />

transportable AURUS-Pult so, dass 16 Gruppenbusse zur Verfügung<br />

standen. Die Busse dienten zunächst ganz klassisch der Vormischung<br />

von Instrumentengruppen. Ein Beispiel: Die Bläser der Band bildeten<br />

eine Gruppe, die man über einen einzigen Fader regeln konnte. Diese<br />

Subgruppen sowie die noch nicht darin gemischten Einzelmikrofone<br />

wurden dann auf die Gruppen der Lautsprecherkreise geroutet. Diese<br />

Möglichkeit des Re-Routings eines Gruppenausgangs auf eine weitere<br />

Gruppe ist übrigens in der Welt der Mischtechnik alles andere als<br />

selbstverständlich! Für das umfassend konfi gurierbare AURUS stellt<br />

dies allerdings keine Schwierigkeit dar.<br />

Welcher Bus passt?<br />

Statt der Gruppen hätten sich natürlich auch Summen als Ausgänge<br />

für die Lautsprecherkreise geeignet. Im AURUS liegt der Unterschied<br />

dieser beiden Busschienen in der Möglichkeit der Bearbeitung: Eine<br />

Gruppe bietet ein umfassendes Signalprocessing von Filterung und EQ<br />

über Dynamik bis hin zur Verzögerung, während ein Summenbus weniger<br />

DSP-Leistung verbraucht, dafür aber keine Bearbeitung mehr zur<br />

Verfügung stellt. Da die Lautsprecherkreise noch individuell gefi ltert<br />

und verzögert werden sollten, fi el bei der Konfi guration des AURUS-<br />

Projekts die Wahl auf Gruppenbusse statt auf Summen.<br />

Bei analogen Mischpulten verwendet man häufi g die AUX-Wege, um<br />

verschiedene Lautsprecherkreise anzufahren. Eine Option, die mit<br />

AURUS ebenfalls gewählt werden könnte. Der Gebrauch von Gruppen<br />

mit frei auf der Mischpultoberfl äche verteilbaren Faderkanälen machte<br />

die Bedienung allerdings deutlich komfortabler und übersichtlicher.<br />

Gut vorbereitet<br />

Bei Shows dieser Größenordnung wird vorab immer eine längere Probenzeit<br />

eingeplant. In diesem Fall standen zwei Aufbautage und zwei<br />

Probentage zur Verfügung. Zeit genug, um im NEXUS-AURUS-Verbund<br />

jedes Bandmikrofon, jedes der 24 drahtlosen Mikrofone und jede andere<br />

Quelle genau zu benennen. Der Name erschien dann sowohl in<br />

einer Anzeige im Kanalzug als auch beim Routen in NEXUS und verein-


fachte damit die Probenarbeit. Außerdem programmierte das Toningenieur-Duo<br />

während der Proben für jeden Programmpunkt der<br />

Show einen eigenen Snapshot, ein Verfahren, das sonst beispielsweise<br />

im AURUS-Einsatz am Theater üblich ist. Dank der neuen Snapshot-<br />

Editiermöglichkeiten ist diese Programmierung im Livebetrieb während<br />

der Proben ein recht geringer Mehraufwand, der die anschließende<br />

Vorstellung wesentlich vereinfacht. Insgesamt 20 solcher Snapshots<br />

lagen am Ende der Probenzeit im AURUS vor.<br />

Damit erklärt sich auch, wieso man mit einem AURUS mit wesentlich<br />

kleinerer Bedienoberfl äche als bei einem üblichen Mischpult auskommen<br />

und zusätzlich zur besseren Übersichtlichkeit auch Platz im Saal<br />

einsparen kann. In Memmingen nutzte das Beschallungsteam eine<br />

Konsole mit 32 Fadern, über die die etwa 60 Signale mit Hilfe der<br />

Layer und Snapshots komfortabel gemischt wurden. Dazu lagen auf<br />

dem obersten der acht Layer immer nur die gerade benötigten Signale<br />

auf, während alle anderen Signale in unteren Layern versteckt waren.<br />

Mit jedem Snapshot wurde der oberste Layer gewechselt.<br />

Live ist anders<br />

Die Band, die – wie bei Karnevalssitzungen üblich – ständig kleine Einlagen<br />

spielt, lag statisch immer auf den gleichen Fadern im direkten<br />

Zugriff. Das vereinfachte ein schnelles Eingreifen in die Musikmischung.<br />

Ganz anders wurden die drahtlosen Mikrofone der wechselnden Büttenredner<br />

und Solisten gehandhabt. Lediglich die gerade aktiven Akteure<br />

der Szene lagen mit ihren Mikrofonen immer direkt in Reichweite,<br />

auf dem obersten Layer des Mischpults.<br />

Grundvoraussetzung für diese Herangehensweise ist die relativ neue<br />

Isolate-Funktion. In Memmingen trat wie so oft bei Live-Mischungen<br />

das Phänomen auf, dass einige der Musiker in den Vorstellungen deutlich<br />

lauter als in den Proben spielten. Ihre Pegel wurden am AURUS<br />

heruntergeregelt – und wären beim Laden des Snapshots der folgenden<br />

Szene mit den veralteten Probenwerten überschrieben worden.<br />

Mit der Isolate-Funktion löste AURUS die entsprechenden Signale<br />

quasi aus dem Snapshot heraus, so dass die neuen Einstellungen auch<br />

nach dem Laden eines Snapshots noch vorhanden waren.<br />

Ohne Multicore<br />

Die Beschallung war nur eines der vielen Gewerke während der Show.<br />

Unmittelbar neben dem Beschallungspult wurde das aufwändige<br />

Showlicht abgemischt. Probleme mit Brummen und Störeinstreuungen<br />

konnten trotzdem nicht entstehen, denn das für die Showbeschallung<br />

installierte NEXUS-<strong>Audio</strong>netz war konsequent mit einstreu-resistentem<br />

Glasfaser verkabelt. Ein zweiadriges, stabiles Glasfaserkabel verband<br />

das als Stagebox installierte Bühnen-NEXUS mit dem Basisgerät am<br />

Mischpultplatz. Klassisches Kupferkabel kam lediglich noch auf der<br />

Bühne und als Zuleitung für die Lautsprecher zum Einsatz.<br />

Es wäre sogar möglich gewesen, auf die traditionellen Mikrofonsplitter<br />

zu verzichten, denn der Ü-Wagen des BR arbeitete ebenfalls mit NEXUS<br />

sowie mit einem CANTUS Mischpult. Es hätte also gereicht, lediglich<br />

MADI-Leitungen vom Bühnen-NEXUS zur Beschallung oder zum Ü-<br />

Wagen zu geben. Eine weitere Möglichkeit: Man hätte die Splitfunktion<br />

der neuen Mikrofoneingangskarte XMIC+ nutzen können. Da diese jedoch<br />

noch nicht in den Stage-NEXUS installiert waren, wählten die<br />

Toningenieure bei dieser Produktion die altbewährte Herangehensweise:<br />

Die Crew vom Ü-Wagen stellte zusätzlich zum Beschallungs-<br />

NEXUS ein eigenes Bühnen-NEXUS auf und fuhr beide Systeme über<br />

einen externen Splitter parallel mit allen Mikrofonen an.<br />

Im Saal und zu Hause<br />

Im Saal der Memminger Stadthalle fanden während der Show etwa<br />

400 Zuschauer Platz. Ein deutlich größeres Publikum konnte die Show<br />

jedoch im Fernsehen verfolgen. Allein diese quantitativen Überlegungen<br />

machen deutlich, dass eine gute Beschallung bei TV-Aufzeichnung in<br />

erster Linie einen guten TV-Ton ermöglichen muss. Niedrige Pegel, unverfälschte<br />

Klangwiedergabe und eine absolute Rückkopplungsfreiheit<br />

der Beschallung sind Grundvoraussetzungen für den guten Fernsehton<br />

und waren auch bei dieser Produktion der Anlass für die aufwändige<br />

Saalbeschallung. Eine Aufgabe für Profi s und ein ideales Einsatzgebiet<br />

für AURUS und NEXUS.<br />

Mit einem fl exiblen Bus-Routing wie im AURUS können auch außergewöhnliche Aufgaben<br />

gelöst werden. Bei der Mischpultkonfi guration wird nicht nur die Zuordnung der Eingangskanäle<br />

auf die Fader-Kanäle des Mischpults vorgenommen. Vielmehr können auch Gruppenbusse<br />

auf einen Fader-Kanal gelegt und damit mit allen Bearbeitungsmöglichkeiten wie Filter,<br />

EQ, Verzögerung und Dynamiksektion versehen werden. Zusätzlich lassen sich Gruppen auch<br />

wieder auf Gruppen routen, so dass man wie zum Beispiel bei der Memminger Karnevals-TV-<br />

Show völlig auf Summen verzichten kann. Für diese Produktion wurde lediglich eine Summe<br />

zum Abhören defi niert, während alle anderen Summier ungen von den Gruppenbussen<br />

vorgenommen wurden.<br />

13


14<br />

Eine glasklare Sache<br />

Kongresszentrum der Superlative mit NEXUS und Glasfaser<br />

Eine Stadt im Aufbruch: Hanoi, die an Sehenswürdigkeiten reiche, quirlige Millionenmetropole und Hauptstadt Vietnams, wartet<br />

mit einer neuen Attraktion auf. In einer weitläufi gen Parkanlage öffnete Ende 2006 das National Convention Centre NCC seine Tore,<br />

eines der größten und modernsten Tagungszentren in Vietnam. Für einen exzellenten Ton und eine deutliche Sprache vertraut das<br />

Haus auf ein Glasfasernetz mit vielen Satelliten<br />

Große, glänzende Limousinen fahren vor, Hubschrauber ziehen ihre<br />

Kreise, Sicherheitspersonal wacht allerorten, eine knisternde Spannung<br />

liegt in der Luft. Hochrangige Staatsgäste, unter ihnen Wladimir Putin<br />

und George W. Bush, haben sich im Tagungszentrum NCC eingefunden.<br />

Anlass ist die alljährliche APEC-Gipfelkonferenz, die im Novem ber<br />

2006 erstmals in Vietnam stattfand. Ein für das Land enorm wichtiger<br />

Event, hatte Vietnam doch kurz zuvor die für die aufstrebende Wirtschaftsnation<br />

so bedeutsame Zusage über die Aufnahme in die Welthandelsorganisation<br />

WTO erhalten. Somit bot sich dem Land mit<br />

seiner rasant wachsenden Wirtschaft die einmalige Chance, sich als<br />

Gastgeber der APEC-Konferenz der gesamten Welt zu präsentieren.<br />

Hohe Ansprüche – nicht nur an den Ton<br />

Vietnam hat sich ein anspruchsvolles Entwicklungsziel gesetzt. In 20<strong>10</strong><br />

soll die Hauptstadt Hanoi den Status einer Industriestadt erreicht haben.<br />

An dieser Vision wird mit Nachdruck und mit modernsten Mitteln<br />

gearbeitet. So verwundert es nicht, dass das neu erbaute NCC nach<br />

höchsten internationalen Standards und mit Beteiligung vieler ausländischer<br />

Firmen geplant und gebaut wurde. Nicht nur die Architektur,<br />

die Bauleitung und die Klima- und Gebäudetechnik stammen dabei aus<br />

deutscher Hand, sondern auch die digitale <strong>Audio</strong>vernetzung. Gefordert<br />

war die Einrichtung eines integrierten, zuverlässigen Systems, das neben<br />

der erforderlichen Flexibilität auch herausragende Tonqualität und<br />

ein hohes Maß an Redundanz bietet. Anforderungen, denen NEXUS<br />

mit seiner fl exiblen <strong>Audio</strong>netz-Topologie besonders gut entsprach.<br />

Ein anspruchsvolles Netzwerk<br />

Es sind die klassischen Vorteile des NEXUS, die auch bei einer Installation<br />

in einem Kongressgebäude punkten. Als System, das rein via<br />

Glasfaser kommuniziert, treten bei NEXUS-Netzwerken die bei Kupferverkabelungen<br />

typischen Probleme wie Störeinstrahlungen oder eine<br />

Verschlechterung der Signalqualität bei langen Kabelwegen schlicht-<br />

weg nicht auf. Zudem ist das modular aufgebaute Glasfasernetzwerk<br />

ausgesprochen installationsfreundlich und ermöglicht – verglichen mit<br />

kupferbasierten Lautsprecher- und Mikrofonnetzen – erhebliche Arbeitseinsparungen.<br />

Lediglich vier dünne Glasfasern übernehmen im NCC<br />

die Übertragung von 128 <strong>Audio</strong>kanälen in beide Richtungen, inklusive<br />

Steuerdaten und Kabelredundanz! Ein weiteres gewichtiges Argument<br />

für NEXUS waren die Wandler der TrueMatch-Mikrofonkarten, da sie<br />

mit einer Aufl ösung von 28 Bit und einem Dynamikumfang von 153 dB<br />

beste <strong>Audio</strong>qualität bieten. Insgesamt 64 XMAD TrueMatch-Mikrofoneingangskarten<br />

stehen im NCC zur Verfügung.<br />

Das Herz des <strong>Audio</strong>systems<br />

In den wichtigsten Sälen wie dem Plenarsaal, dem Bankettsaal, dem<br />

International Conference Room und anderen Sitzungssälen steht<br />

jeweils ein eigenes NEXUS Basisgerät für komfortable Anschlussmöglichkeiten<br />

an das <strong>Audio</strong>netz bereit. Die derart dezentrale Platzierung<br />

gestattet es beispielsweise, <strong>Audio</strong>signale von der Bühne im<br />

Plenarsaal in NEXUS einzuspeisen und über eine MADI-Schnittstelle<br />

zur Abmischung an ein Mischpult weiterzuleiten.<br />

Auch die Beschallungssysteme werden von NEXUS angesteuert, das<br />

somit als Basis der gesamten <strong>Audio</strong>anlage dient. Die DSP-Module des<br />

NEXUS übernehmen in diesem Zusammenhang übrigens auch Aufgaben<br />

wie Summierung, Entzerrung, Verzögerung und eine Steuerung<br />

des Eingangspegels in jedem vorgesehenen Beschallungsbereich des<br />

NCC. Um noch fl exibler auf spezielle Anforderungen einer Veranstaltung<br />

reagieren zu können, verfügt das NCC-Netzwerk über zwei zusätzliche,<br />

transportable NEXUS-Racks.<br />

Das digitale <strong>Audio</strong>netz im NCC umfasst etwa 700 Eingänge und 700<br />

Ausgänge, die von 13 Basisgeräten, kombiniert mit zwei NEXUS-STAR-<br />

Routern, zur Verfügung gestellt werden. Die Installation wurde mit<br />

einer Sterntopologie konfi guriert, in deren Mittelpunkt die beiden<br />

verlinkten NEXUS STARs stehen.


Sicherheit im Netz<br />

Aus Gründen der Redundanz und Betriebssicherheit ist jedes Basisgerät<br />

mit zwei Glasfaserkarten versehen, die parallel zu den NEXUS<br />

STARs im Hauptschaltraum laufen. Sollte eine Glasfaserverbindung<br />

ausfallen, kann auf die Zweitverbindung geroutet werden. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass beide Glasfasern oder beide Karten gleichzeitig<br />

ausfallen, kann in der Praxis vernachlässigt werden. Für alle Basis -<br />

ge räte und STARs sind zudem redundante Netzteile vorhanden. Damit<br />

ist das gesamte <strong>Audio</strong>netzwerk im NCC so sicher ausgelegt, dass<br />

keinerlei betriebsgefährdenden Ausfälle entstehen können.<br />

Zusätzliche Sicherheit liefert das interne Überwachungsprogramm von<br />

NEXUS: Sobald eine Komponente im <strong>Audio</strong>netz ausfällt, gibt es sofort<br />

eine Meldung heraus. Diese Nachrichten – wie auch alle anderen Hinweise<br />

und Anzeigen im NCC-NEXUS – erscheinen übrigens in vietnamesischer<br />

Sprache. Ein kleines, aber sehr hilfreiches Detail, das den<br />

Anwendern vor Ort den Umgang mit der neuen Technik leichter macht.<br />

Flexible Lösung<br />

Das NEXUS-System wird im NCC vom Technikraum aus über einen PC<br />

administriert und bedient. Allerdings will man in einer derart großen,<br />

weitläufi gen Installation auch lokal, im Veranstaltungsraum, Zugriff auf<br />

das <strong>Audio</strong>netz haben. Dies trifft ganz besonders für das Metering-<br />

Fenster zu, das man bei jeder Aufnahme im Blickfeld haben sollte. Nun<br />

kann man in einem NEXUS-Netz grundsätzlich an jedem Punkt im<br />

Netzwerk einen PC mit NEXUS-Steuersoftware anschließen, selbst<br />

während schon andere PCs im Netz aktiv sind. Im NCC nutzt man diese<br />

Möglichkeit und kann in den Sälen mit bis zu vier weiteren NEXUS-<br />

Bediencomputern arbeiten. Gegen unerwünschte Fehlbedienung<br />

wur den diese NEXUS-Satelliten passwortgeschützt und mit eingeschränkten<br />

Zugriffsrechten versehen. Damit ist eine außerordentlich<br />

fl exible Lösung entstanden, gerade für ein so vielfältig genutztes<br />

Tagungszentrum.<br />

Ende gut – alles gut<br />

Zu den kritischsten Bauphasen von Großprojekten wie dem NCC gehören<br />

immer die letzten Monate und Wochen, in denen die beteiligten<br />

Firmen – meist unter großem Zeitdruck – um die Fertigstellung ihrer<br />

Installationen wetteifern. Dabei ist eine Baustelle mit ihrem allgegenwärtigen<br />

Staub und Schmutz wahrhaftig keine ideale Umgebung für<br />

die Installation von Glasfasersystemen und deren Prüfung! Allerdings<br />

wurden alle Verbindungen des <strong>Audio</strong>netzes vor der Inbetriebnahme<br />

sorgfältig gereinigt und nochmals auf Herz und Nieren geprüft –<br />

schließlich sollte die APEC-Konferenz, mit der gleichzeitig die feierliche<br />

Einweihung des neuen Kongresszentrums einherging, störungsfrei<br />

über die Bühne gehen. Am Ende war die Feuerprobe bestanden:<br />

Dank bestens eingespielter Technik und exzellenter Tonübertragung<br />

konnte das Gipfeltreffen in der „Stadt innerhalb der Flüsse“ als voller<br />

Erfolg verbucht werden.<br />

NCC kurz gefasst<br />

Das NCC beherbergt auf einer Gesamtfl äche von 60.000 m 2 einen<br />

Konferenzsaal für 3.500 Teilnehmer, einen Bankettsaal für 1.000 Gäste,<br />

zwei Sitzungssäle für hochrangige Staatsgäste sowie mehrere kleinere<br />

Konferenzräume für <strong>10</strong>0 bis 200 Teilnehmer. Daneben sind<br />

Seminar-, Arbeits- und Ausstellungsräume, ein Pressezentrum und andere<br />

Service-Einrichtungen vorhanden.<br />

Die Architekten Meinhard von Gerkan und Nikolaus Goetze vom Architekturbüro<br />

gmp in Hamburg schufen einen Gesamtkomplex, der eingebettet<br />

in einer Parklandschaft liegt, die symbolhaft Bezüge zur<br />

vietnamesischen Kultur und Tradition herstellt. Mehrere Hotels und<br />

ein Museum vervollständigen das architektonische Ensemble.<br />

Das einer Wellenform nachempfundene, expressive Dach des Konferenzzentrums<br />

begleitet den Besucher auf seinem Weg durch das<br />

Foyer. Prominenten Gästen ist der Zutritt über den Hubschrauberlandeplatz<br />

auf dem Dach des Gebäudes vorbehalten.<br />

15


16<br />

Im Dienste der Musik<br />

Berliner Philharmonie mit eindrucksvoller AURUS-Installation<br />

Jedem Berliner mit Sinn für Kultur dürfte die Adresse „Herbert-von-Karajan-Straße 1“ im Bezirk Tiergarten ein Begriff sein – gehört<br />

die Philharmonie doch zu den besten Konzertsälen der Welt. Zudem beheimatet sie die ebenso angesehenen Berliner Philharmoniker,<br />

die schon von Dirigenten-Legenden wie Furtwängler, Karajan, Abbado oder Simon Rattle geleitet wurden. Hier darf auch in der<br />

Technik nur mitspielen, wer zur Oberliga gehört. Wie zum Beispiel das AURUS im neu aufgebauten Studio 3<br />

Das prominente Haus verfügt über mehrere Tonregien, von denen das<br />

erst 1992 in Betrieb genommene Studio 3 heute die wichtigste Rolle<br />

spielt. Hier werden die Konzerte der Berliner Philharmoniker und viele<br />

weitere Veranstaltungen im großen Saal mitgeschnitten. Neben direkt<br />

gemischten Stereoaufnahmen wird dort auch in Mehrspurtechnik<br />

gearbeitet, um beispielsweise später Surround- Mischungen anfertigen<br />

zu können. Darüber hinaus steht die Regie auch für mehr tägige CD-<br />

Produktionen des Orchesters sowie als Mietstudio für Rundfunk und<br />

Tonträger-Industrie zur Verfügung.<br />

Umbau mit Zeitnot<br />

Für das Jahr 2006 stand nach fast 15 Jahren Betriebszeit eine umfassende<br />

Erneuerung des Studios auf dem Plan, wobei auch eine moderne<br />

digitale Lösung das in die Jahre gekommene Analogmischpult<br />

ersetzen sollte. Angesichts des klangvollen Namens dieses Hauses<br />

und des Orchesters waren die Qualitätsansprüche an den Raum dementsprechend<br />

hoch. Angefangen von der neu gestalteten Akustik bis<br />

hin zur Geräteausstattung war daher erklärtes Ziel, sich am heutigen<br />

Stand der Technik zu orientieren und ein repräsentatives Studio mit<br />

optimalen Arbeitsbedingungen zu schaffen – auch im Hinblick auf hier<br />

tätige Gastproduzenten.<br />

Um das Projekt gelingen zu lassen, mussten in nur zwei Monaten, der<br />

Spielpause des Sommers 2006, der gesamte Studio-Umbau, die Installation<br />

der neuen digitalen <strong>Audio</strong>- und Medientechnik sowie die Einarbeitung<br />

der Mitarbeiter bewältigt werden. Für Ende August standen<br />

bereits wieder die ersten Konzertmitschnitte auf dem Plan!<br />

Analog denken<br />

Um ein geeignetes Mischpult wählen zu können, gab es intern eine Art<br />

Pfl ichtenheft, das die Bedienoberfl äche, die Einbindung in die Studioumgebung<br />

der Philharmonie und die im Haus typische Arbeitsweise<br />

umfasste. AURUS entsprach schließlich unter anderem deshalb am<br />

besten diesem Anforderungsprofi l, weil seine Oberfl äche sehr von der<br />

analogen Arbeitsweise inspiriert ist und den Anwender nicht zum völligen<br />

Umdenken zwingt. Der Leiter der Tonabteilung der Berliner Philharmonie,<br />

Klaus-Peter Gross, merkt dazu an: „Uns gefällt besonders<br />

die hohe Zahl berührungsempfi ndlicher Bedienelemente in den Kanalzügen,<br />

die viele Einstellungen direkt im Kanal erlauben. AURUS hat<br />

damit die Bedienkonzepte aufgegriffen, die sich in vielen Jahren der<br />

analogen Arbeitsweise entwickelt und bewährt haben.“<br />

Ein weiteres Entscheidungskriterium war die fl exible Integration des<br />

NEXUS in das existierende Kabelnetz. Ebenso bedeutsam war die<br />

Möglichkeit, deutlich komfortabler als bisher in Surround produzieren<br />

zu können; ein Feld, auf dem sich die Berliner Philharmoniker bereits<br />

seit langem mit verschiedenen SACD-Veröffentlichungen engagieren.<br />

Die komfortablen Snapshot-Funktionen im AURUS erweisen sich<br />

eben falls als äußerst hilfreich, denn in der Philharmonie werden oft<br />

mehrere Produktionen zeitlich versetzt gefahren. Während ein Team<br />

die laufende Konzertreihe betreut, arbeitet ein anderes an den Vorbereitungen<br />

für die nächste.<br />

Schritt für Schritt<br />

Bei der technischen Umsetzung entschied man sich für einen stufenweisen<br />

Übergang von analog zu digital, bei dem das recht komplexe<br />

analoge <strong>Audio</strong>netzwerk des Hauses zunächst erhalten bleibt. Bewährte<br />

Workfl ow-Konzepte sollten auf der digitalen Ebene beibehalten und die<br />

vorhandene technische Infrastruktur weiter genutzt werden können.<br />

Dies ist auch im Hinblick auf die häufi gen Gastproduktionen in diesem<br />

Studio von Bedeutung. Aus diesem Grund wurde ein autarker digitaler<br />

Studiokomplex geschaffen, der ein großes, bereits vorhandenes Lemo-<br />

Steckfeld als Schnittstelle zum komplexen analogen Leitungsnetz des<br />

Hauses nutzt. Hier liegen die mehr als 50 Mikro fon winden des großen<br />

Saals auf, aber auch Ausspielwege sowie Leitungen zu den übrigen<br />

Studios, ins Foyer und zum benachbarten Kammermusiksaal.


Perfekt integriert<br />

Die einzelnen Komponenten der digitalen Installation sind den speziellen<br />

Kundenanforderungen entsprechend auf zwei Stockwerke verteilt.<br />

Das mit 56 Fadern üppig bestückte AURUS in Studio 3 kommuniziert<br />

via Glasfaser mit dem NEXUS STAR. Dieser STAR-Router beherbergt<br />

einerseits die AURUS-Karten und stellt gleichzeitig den Sternpunkt des<br />

digitalen <strong>Audio</strong>netzes dar. Hier befi ndet sich auch ein NEXUS Basisgerät<br />

mit 48 Mikrofoneingängen auf sechs XMIC+-Steckkarten, deren Eingänge<br />

vom Lemo-Steckfeld aus gespeist werden.<br />

Zwei weitere Basisgeräte stehen unmittelbar im Studio 3, eines zur Anbindung<br />

der existierenden Peripheriegeräte und ein weiteres für die<br />

sechs Backup-Mehrspur recorder. Primäres Aufzeichnungsmedium ist<br />

ein Sequoia-System, das via MADI unmittelbar mit dem NEXUS STAR<br />

verbunden ist, ebenso wie eine weitere DAW gleichen Typs im Studio1,<br />

die unter anderem für die Nachbearbeitung von Aufnahmen genutzt<br />

wird. Zwei weitere MADI-Ports stehen im STAR-Router zur Verfügung,<br />

beispielsweise für Rundfunkanstalten, die ihre Aufzeichnungssysteme<br />

dort unmittelbar anschließen können.<br />

Zwei hochaufl ösende Großdisplays oberhalb der Konsole stehen für<br />

unterschiedlichste Aufgaben bereit, beispielsweise zur gleichzeitigen<br />

Darstellung aller 48 Recording-Busse mit Hilfe des neuen Multichannel-<br />

Neues Saalkonzept<br />

Die Berliner Philharmonie wurde zwischen 1960 und 1963 vom deutschen<br />

Architekten Hans Scharoun erbaut, der als einer der bedeutendsten<br />

Vertreter der organischen Architektur gilt. Anfangs war der<br />

Saal nicht unumstritten, weil er im Gegensatz zu vielen Häusern jener<br />

Zeit weitgehend auf schmückendes Beiwerk verzichtete. Dafür bietet er<br />

harmonische Linien und Schwünge, die förmlich Musikalität ausstrahlen<br />

– und ein ebenso neues wie gelungenes Konzept für den Konzertsaal.<br />

Scharouns Idee bestand nämlich darin, Publikum und<br />

Orchester nicht frontal einander gegenüberzustellen, sondern die Ränge<br />

mit den insgesamt 2.300 Sitzplätzen terrassenförmig und unregelmäßig<br />

um das zentrale Podium herum anzuordnen. Inspiriert von<br />

einem Kreis, den Menschen intuitiv bilden, wenn sie einem Musiker im<br />

Freien zuhören, hat der Zuschauer neben dem Bühnengeschehen immer<br />

auch andere Zuschauer im Blickfeld.<br />

Akustisch hat die Berliner Philharmonie ebenfalls viel zu bieten, was<br />

nicht nur Musiker, Dirigenten und Zuhörer, sondern auch die dort arbeitenden<br />

Tonmeister bis heute sehr zu schätzen wissen. Klaus-Peter<br />

Gross, Leiter der Tonabteilung: „Wenn wir es mit einem ausgeglichenen<br />

Meterings im NEXUS. So wird auf einen Blick ersichtlich, was tatsächlich<br />

aufgezeichnet wird. Weitere Nutzungsmöglichkeiten sind die<br />

größere Darstellung der Sequoia-Oberfl äche sowie verschiedene Videoquellen<br />

aus dem Saal, die über eine ins Pult integrierte Mediensteuerung<br />

auf der Basis von AURUS-Logikfunktionen umgeschaltet werden.<br />

Jeder darf pegeln<br />

Die Philharmonie benötigte einen unabhängig vom Pult arbeitenden<br />

Mikrofon-Split, damit beispielsweise die Benutzer eines anderen Studios<br />

mit den Saalleitungen und Mikrofonverstärkern unabhängig vom<br />

Studio 3 arbeiten können. Man hätte diese Aufgabe natürlich mit einem<br />

autarken Mikrofonsplitter lösen können, hat aber statt dessen die<br />

elegante und deutlich kostengünstigere Splitfunktion der neuen Mikrofonkarte<br />

XMIC+ eingesetzt. Diese verfügt serienmäßig über vier frei<br />

pegelbare Digitalausgänge pro Eingang. Einer der Ausgänge ist jeweils<br />

für die Nutzung am AURUS reserviert. Ein zweiter Ausgang kann individuell<br />

eingesetzt werden, zum Beispiel für Beschallungen, in einem der<br />

anderen Studios oder zur Weiterleitung der Mikrofonsignale an einen<br />

angeschlossenen Ü-Wagen.<br />

Im Zusammenhang mit dieser Thematik ergab sich allerdings noch eine<br />

weitere Aufgabenstellung: Während ein Splitausgang die Möglichkeit<br />

Klangkörper zu tun haben, dann gelingen in diesem Saal schon mit<br />

zwei richtig positionierten Kugeln fantastische Aufnahmen, die nur<br />

noch marginal gestützt werden müssen.“<br />

17


18<br />

verschiedener Pegeleinstellungen für die unterschiedlichen Ausgänge<br />

bieten kann, ist eine solche Varianz bei der Aufschaltung einer Phantomspeisung<br />

nicht möglich. Entweder die Speisung liegt an, oder eben<br />

nicht.<br />

Am AURUS hat man die Möglichkeit, individuell Einfl uss auf den Status<br />

der Phantomspeisung zu nehmen, indem man die Mikrofonkarten über<br />

AURUS fernbedient. Doch was passiert, wenn man am AURUS die<br />

Phantomspeisung eines Mikrofonkanals ausstellt und dann das Mischpult<br />

abschaltet? Ein externer Nutzer, der einfach nur die Leitungen des<br />

Hauses übernimmt, hätte nun keine Möglichkeit, die Speisung wieder<br />

einzustellen.<br />

Einen eleganten Lösungsweg zeigte eine neue Funktion in der NEXUS<br />

XCI-Karte auf: Die neXus-Communication-Interface-Karte XCI ist seit<br />

neuem mit einer SD-Speicherkarte ausgestattet, auf der man zum Beispiel<br />

verschiedene, vorher vom Anwender defi nierte NEXUS-Statusinformationen<br />

ablegen kann. Der so gespeicherte Status lässt sich<br />

nicht ohne weiteres überschreiben, ist also wirklich gegen Fehlbedienung<br />

im stressigen Alltag gesichert.<br />

Automatisch Phantom-Ein<br />

In der Installation der Berliner Philharmonie sind zwei Statuszustände<br />

defi niert: für die Situation mit AURUS als Mischpult (Eigenproduktion)<br />

im Studio 3 und für den Einsatz mit externem Pult (Fremdproduktion)<br />

in einem der anderen Studios. Schaltet man AURUS aus, so wird automatisch<br />

der Status für Fremdproduktionen geladen, bei dem die Phantomspeisungen<br />

der NEXUS Mikrofonkarten alle eingeschaltet sind.<br />

Sobald AURUS hochfährt, veranlasst die XCI-Karte eine Umschaltung<br />

Berliner Schaubühne<br />

Die Schaubühne am Lehniner Platz gilt als das Berliner Avantgarde-<br />

Theater und als ausgezeichnete Adresse für hochkarätige Tanzproduktionen.<br />

Das Theater bietet drei durch Stahlrollwände getrennte Säle,<br />

die parallel bespielt, alternativ aber auch in verschiedenen Kombinationen<br />

bis hin zu einem großen Saal vereint, genutzt werden können. Diese<br />

hohe Flexibilität fi ndet sich auch in der von STAGETEC realisierten Installation<br />

wieder, die allein für den <strong>Audio</strong>bereich vier AURUS-Konsolen<br />

sowie ein NEXUS-<strong>Audio</strong>netz mit zwei STAR-Routern und acht Basisgeräten<br />

umfasst. Jeweils zwei AURUS-Konsolen sind fest in Regieräumen<br />

installiert; zwei weitere sind transportabel und können unmittelbar in<br />

den Sälen eingesetzt werden, falls die Inszenierung dies erfordert.<br />

Ähnlich vielseitig ist auch die anspruchsvolle<br />

Inspiziententechnik<br />

ausgeführt: Die drei baugleichen<br />

Pulte der Serie C.A.S. 300 sind<br />

besonders leicht und können in<br />

allen drei Sälen beliebig eingesetzt<br />

werden. Darüber hinaus<br />

ermöglicht eine übergreifende<br />

Betriebsarten-Umschaltung alle<br />

Kombinationen – ein Pult für alle<br />

drei Säle, beziehungsweise alle<br />

drei Pulte mit drei Inspi zienten<br />

für einen großen Saal.<br />

auf den Status für Eigenproduktionen mit dem im Projekt gespeicherten<br />

Phantomspeisungsstatus. Grundsätz lich war eine solche Funktionalität<br />

auch mit der XCI-Vorläuferkarte möglich, wozu allerdings ein<br />

externer Steuerrechner vonnöten war. Die neue Lösung bringt viele<br />

Vorteile mit sich, denn im Gegensatz zu einem externen Rechner ist<br />

die Speicherkarte in der XCI auch in die NEXUS-eigene Fehlerüberprüfung<br />

eingebunden und bietet damit eine höhere Betriebssicherheit.<br />

Außerdem kann sie nicht aus Versehen ausgeschaltet werden – eines<br />

der Hauptprobleme bei der Lösung mit externem PC.<br />

Groß und breit<br />

In Kombination mit einem analogen Leitungsnetz präsentiert sich die<br />

Installation in der Berliner Philharmonie als eher untypisch. Viele gute<br />

Gründe sprachen jedoch für diese Übergangslösung und NEXUS und<br />

AURUS erlaubten eine optimale Integration in das gewachsene Milieu.<br />

Dies fi el umso leichter, als die MEDIAGROUP nicht nur Lieferant der<br />

Digitaltechnik, sondern auch gesamtausführendes Systemhaus war<br />

und somit technisch wie auch organisatorisch für den Umbau Verantwortung<br />

trug.<br />

Noch ein Merkmal dieser Installation fällt aus dem Rahmen. Man sieht<br />

es sofort, wenn man die Tonregie betritt: es ist die Größe des AURUS‚<br />

nicht nur im Hinblick auf seine Bearbeitungsmöglichkeiten, sondern<br />

auch rein physikalisch. Sieben Faderkassetten mit je acht Faderzügen<br />

auf einer Breite von 2,73 m – das ist das größte AURUS, das mit zwei<br />

Füßen in einer Standardausführung erhältlich ist. Auch hier spielt die<br />

Philharmonie Berlin also standesgemäß in der obersten Liga mit!<br />

Eine Metropole der Kultur<br />

Berlin beherbergt eine Vielzahl kultureller Spielstätten, von Theatern über Opernhäuser bis hin zu Konzertsälen. Qualität wird dabei sowohl inhaltlich<br />

als auch in technischer Hinsicht sehr wichtig genommen. Nicht zuletzt deshalb fi nden sich in der Bundeshauptstadt zahlreiche Installationen<br />

von STAGETEC-Equipment mit insgesamt mehr als 20 CANTUS-, CINETRA- und AURUS-Mischpulten sowie unzählige NEXUS Basisgeräte und<br />

STAR-Router. In der Theaterszene sind diese beiden Installationen besonders prominent:<br />

Berliner Ensemble<br />

Das Berliner Ensemble Theater am Schiffbauerdamm besaß schon in<br />

den 90er Jahren eines der ersten NEXUS-<strong>Audio</strong>netze überhaupt, das<br />

lange Zeit mit einem analogen Mischpult betrieben wurde. Als der<br />

Wunsch nach einer modernen Digitalkonsole aufkam, wurde das aufwändige<br />

dezentrale Netz mit sieben Basisgeräten von STAGETEC zunächst<br />

im Rahmen eines Upgrades auf den aktuellen Matrix-5-Standard<br />

gebracht und auf die Struktur des modernen STAR-Routers ausgerichtet.<br />

Der zweite Schritt bestand dann aus der Erweiterung des Gesamtsystems<br />

um eine AURUS-Konsole mit 48 Fadern, die passgenau in die<br />

kleine Tonregie des Hauses integriert werden konnte und seitdem die<br />

Vorführungen in diesem renommierten Theater optimal unterstützt.


1. Juli 1993, Berlin: Ein engagiertes Team aus Entwicklern und Vertriebsspezialisten gründet in<br />

Berlin die Firma STAGETEC, Hersteller professioneller und innovativer digitaler <strong>Audio</strong>komponenten.<br />

Oktober 1993, New York, USA: Nach nur vier Monaten stellt die noch junge Firma auf der<br />

AES Convention ihr erstes Produkt vor, den <strong>Audio</strong>-Router NEXUS. NEXUS führt die neuartige<br />

Idee des verteilten Routing-Systems ein, das gleichzeitig als glasfasergestütztes <strong>Audio</strong>netzwerk<br />

dient. Zugleich ist NEXUS auch der erste Schritt zum nächsten Produkt ...<br />

November 1994, Karlsruhe: ... dem digitalen Mischpult CANTUS. Dessen Präsentation auf<br />

der Tonmeistertagung kommt einer Sensation gleich. CANTUS schreibt mit seinem visionären<br />

Konzept <strong>Audio</strong>geschichte, indem es auf der digitalen Kreuzschiene NEXUS als universellem<br />

Interface aufsetzt, die mit zusätzlicher Signalverarbeitung und einer überaus ästhetisch designten<br />

Bedienkonsole erweitert wird.<br />

November 1995, München: Der Bayerische Rundfunk nimmt als erster Kunde ein CANTUS in<br />

Betrieb. Es wird im Hörfunk als Mischpult für Hörspielproduktionen im Studio <strong>10</strong> des BR installiert<br />

und ist auch heute noch im Einsatz.<br />

Weltweit mit Tradition<br />

November 2006, Leipzig: Erneut überrascht STAGETEC die Fach welt<br />

während der Tonmeistertagung mit der Vorstellung eines neuen,<br />

digitalen Mischpults, dem Kleinmischpult AURATUS.<br />

Genauso visionär wie alle Produkte der Berliner High-Tech-Schmiede<br />

erobert sich AURATUS sofort einen festen Platz im Markt und wird<br />

schon wenige Monate nach der Messepremiere beim ersten Kunden<br />

in Betrieb genommen (siehe auch Bericht S. 6 ff.).<br />

November 1996, Karlsruhe: Auf der Tonmeistertagung präsentiert STAGETEC eine Innova tion:<br />

einen Analog-Digital-Wandler mit sagenhafter 28-Bit-Aufl ösung. Dank patentiertem TrueMatch-<br />

Verfahren erzielt der Wandler eine so hohe Dynamik, dass der Einsatz von konventionellen<br />

analogen Mikrofonvorverstärkern überfl üssig wird.<br />

Herbst 1999, Berlin: Pünktlich zum Jahrtausendwechsel präsentiert sich die STAGETEC Entwicklungsgesellschaft<br />

mit neuem Firmensitz in Berlin direkt an der Spree.<br />

1999, Berlin: Das digitale Filmmischpult CINETRA, eine spezialisierte Weiterentwicklung des<br />

CANTUS, geht bei dem renommierten Berliner Filmsynchronstudio Geyer in Betrieb.<br />

2001, Stuttgart: Der Südwestrundfunk in Stuttgart erhält den ersten NEXUS STAR für seinen<br />

Hörfunk-Hauptschaltraum und setzt damit ein sternförmiges <strong>Audio</strong>netz mit MADI-Verbindungen<br />

in alle Studios um.<br />

Oktober 2001, Buttenheim/Berlin: Der Mutterkonzern SALZBRENNER STAGETEC <strong>Audio</strong><br />

Video Mediensysteme bildet zusammen mit der STAGETEC Entwicklungsgesellschaft in Berlin<br />

die SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP.<br />

2002, Göllheim: Der renommierte Intercom-Hersteller <strong>DE</strong>LEC <strong>Audio</strong>- und Videotechnik aus<br />

Göllheim wird neues Mitglied der SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP und rundet das<br />

Portfolio um Intercom-Systeme für Broadcast und Theater ab.<br />

Mai 2002, München: Ein weiteres Mal überrascht STAGETEC mit einem neuen Produkt: Das<br />

völlig neu konzipierte digitale Mischpult AURUS mit umfassender Mehrkanal-Unterstützung<br />

und in der digitalen Welt bislang einzigartigem direktem Bedienkonzept wird erstmals auf der<br />

AES Convention in München vorgestellt.<br />

2003, Neu Delhi, Indien: Als erste Installation in Indien wird NEXUS im neuen digitalen Funkhaus<br />

des staatlichen Rundfunksenders All India Radio eingebaut. Es dient dort als zentrales<br />

<strong>Audio</strong>netzwerk und Routingsystem und vernetzt die 27 Sendestudios mit dem Hauptschaltraum.<br />

In den folgenden Jahren steigt die Bedeutung des indischen Markts weiter. Im Mai 2006<br />

kann schließlich das große, landesweit agierende Vertriebshaus VTI als Exklusivvertrieb für<br />

Produkte der SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP gewonnen werden.<br />

2003, Buttenheim: Das Mutterhaus der SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP feiert sein<br />

40-jähriges Firmenjubiläum! Schon in 1963 eröffnete Friedrich Salzbrenner seine Werkstatt für<br />

die Reparatur und Wartung von Übertragungsanlagen, der Grundstein zur heutigen Mediagroup.<br />

Januar 2004, Kuala Lumpur, Malaysia: Zum 1. Januar 2004 etabliert die SALZBRENNER<br />

STAGETEC MEDIAGROUP ihre neue Niederlassung in Kuala Lumpur und betreut von dort aus<br />

die Region Südostasien/Pazifi k.<br />

April 2005, Tokyo, Japan: Bei Fuji-TV, dem größten privaten Fernsehsender Japans, wird das<br />

erste AURUS Asiens in Betrieb genommen. Das dazugehörige NEXUS-Netzwerk dient zusätzlich<br />

als Formatwandler und zur transparenten SDI-Weiterleitung.<br />

Dezember 2005; Beijing, China: Mit einer feierlichen Zeremonie eröffnet am 17. Dezember<br />

2005 eine neue Niederlassung der Mediagroup in Beijing, China.<br />

Mai 2006, Berlin: Der <strong>Audio</strong>-Router NEXUS wird in einer kleinen, nur 1 HE großen Version für<br />

bis zu fünf Baugruppen vorgestellt. Bevorzugtes Anwendungsgebiet des kompakten Neulings<br />

ist der mobile Einsatz in der Außenübertragung.<br />

Juni 2006, Berlin: Das digitale Mischpultsystem AURUS sprengt alle Rekorde: Seit 2003<br />

wurde es mehr als einhundert Mal verkauft.<br />

2006, Seoul, Südkorea: Das koreanische Pro-<strong>Audio</strong>-Vertriebshaus Dreamsound übernimmt<br />

den Vertrieb der STAGETEC- und <strong>DE</strong>LEC-Produkte und installiert noch im selben Jahr im renommierten<br />

Sejong Kulturcenter ein AURUS samt NEXUS-Netzwerk.<br />

Dezember 2006, Zagreb, Kroatien: Die Mediagroup eröffnet eine neue Niederlassung in<br />

Kroatien, die vor allem den Broadcast-Bereich im gesamten Balkan betreut.<br />

April <strong>2007</strong>, Atlanta, USA: Die Mediagroup verstärkt mit einer neuen Niederlassung im US-<br />

Ostküstenstaat Georgia ihre Präsenz in den USA. Neben den Filmton- und Theatermärkten, die<br />

schon von amerikanischen Vertrieben abgedeckt werden, wird sich die neue Niederlassung<br />

besonders um Installationen im Broadcast verdient machen.<br />

Eine vollständige Liste aller Referenzen, die Firmengeschichte sowie eine Liste aller Niederlassungen<br />

und Vertriebe fi nden Sie unter www.stagetec.com<br />

Stand April <strong>2007</strong><br />

19


Erfolg besteht darin,<br />

dass man genau die Fähigkeiten hat,<br />

die im Moment gefragt sind.<br />

Es ist eine Kunst, unter allen Bedingungen den perfekten Klang zu produzieren.<br />

Ob live oder bei einer Produktion, ob TV oder Theater, ob Studio oder Ü-Wagen<br />

– alles im Griff zu haben, erfordert Vielseitigkeit und Kreativität. Und ein Pult,<br />

das diese Talente zur Geltung bringt.<br />

Wie das digitale Mischpult AURUS. Seine einzigartige Flexibilität lässt Sie jede<br />

Herausforderung souverän meistern. Live sorgt es mit idealer Ergonomie für<br />

Überblick und intuitive Kontrolle über alle Parameter. In der Produktion überzeugen<br />

seine enorme Funktionsvielfalt und überragende <strong>Audio</strong>qualität. Die Fähigkeiten<br />

von AURUS sind nahezu unbegrenzt.<br />

(Henry Ford)<br />

Industriegebiet See<br />

96155 Buttenheim<br />

Germany<br />

Tel.: +49 (0) 95 45 440-300<br />

Fax: +49 (0) 95 45 440-333<br />

www.stagetec.com<br />

sales@stagetec.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!