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kulturanleitungen gemüsebau 2008 - bergbauernberatung

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KULTURANLEITUNGEN GEMÜSEBAU <strong>2008</strong> - BERGBAUERNBERATUNG<br />

49<br />

STICKSTOFFDÜNGUNG<br />

Die genaue Dosierung der Stickstoffdüngung hat im Gemüsebau große Bedeutung, etwa Ertragssicherung<br />

oder Vermeidung von Nitratauswaschung in das Grundwasser.<br />

VORAUSSETZUNGEN FÜR EINE SACHGERECHTE STICKSTOFFDÜNGUNG<br />

• Durchführung von N min -Untersuchungen oder gleichwertiger Verfahren zur Ermittlung der Bodenvorräte<br />

(besonders vor geplanten Kopfdüngungen).<br />

• Berücksichtigung der Stickstoff-Mineralisierung aus Ernterückständen der Vorfrucht und dem Humus.<br />

• Ständige Beobachtung und Kontrolle der Bestände / Anlegen von ”Düngefenstern”.<br />

• Aufteilen höherer Stickstoffmengen in mehrere Teilgaben / Stickstoff-Einzelgaben auf max. 50<br />

kg/ha beschränken (Ausnahme: Kalkstickstoff gegen Kohlhernie).<br />

STICKSTOFFBEDARF<br />

Als Stickstoffbedarf bezeichnet man die im Marktertrag und in den Ernterückständen insgesamt enthaltene<br />

Stickstoffmenge.<br />

Zwischen den einzelnen Gemüsearten gibt es im Stickstoffbedarf große Unterschiede, die bei der<br />

Düngung beachtet werden müssen.<br />

Die Höhe der Stickstoffdüngung wird im Gemüsebau überwiegend anhand von Tabellenwerten und<br />

den Erfahrungen des Betriebsleiters bestimmt.<br />

Eine Bemessung der Düngung ausschließlich auf der Grundlage des Stickstoffbedarfs ist jedoch fehlerhaft,<br />

weil dabei das Stickstoffangebot des Bodens nicht berücksichtigt wird.<br />

Sie führt daher oft zu einer Stickstoffüberdüngung und damit hohen Auswaschungsverlusten von Nitrat.<br />

STICKSTOFFANGEBOT DES BODENS<br />

Als Stickstoffangebot des Bodens bezeichnet man jene Menge an mineralischen Stickstoff (Ammonium<br />

NH 4 und Nitrat NO 3 ), die im Wurzelbereich der Pflanzen verfügbar ist.<br />

Die Berücksichtigung des Stickstoffangebots des Bodens ist für die Bemessung der Düngung wichtig.<br />

STICKSTOFFNACHLIEFERUNG<br />

Das Stickstoffangebot des Bodens wird laufend durch Mineralisierung von organischer Bodensubstanz<br />

(Humus, Ernterückstände, organische Dünger) ergänzt.<br />

Die Höhe dieser Stickstoffnachlieferung wird geschätzt.<br />

DÜNGEBEDARF<br />

Der Düngebedarf errechnet sich aus der Differenz zwischen dem Stickstoffbedarf des Pflanzenbestandes<br />

und dem Stickstoffangebot des Bodens (inkl. zu erwartender Stickstoffnachlieferung).<br />

Die Düngerbedarfsermittlung muss daher mit der Messung des Stickstoffangebotes im Boden beginnen.<br />

Dazu bietet sich die N min - Bodenuntersuchung an.<br />

Die N min -Analysen werden kulturbegleitend durchgeführt; die letzte Stickstoffdüngung sollte aber mindestens<br />

4 Wochen zurückliegen.<br />

Düngebedarf = N-Bedarf der Gemüseart - N-Angebot des Bodens - N-Nachlieferung<br />

(= N min-Sollwert) (= org. Düngung, Humus,<br />

Ernterückstände der Vorkultur)<br />

N min - ANALYSE<br />

Vor jeder geplanten Stickstoffdüngung wird mit Hilfe der N min -Analyse der Anteil an pflanzenverfügbarem<br />

Stickstoff (NH 4 + NO 3 ) in der gesamten von der Wurzel nutzbaren Bodenschicht, also auch im<br />

Unterboden gemessen. Da sich die einzelnen Gemüsearten in ihrer Durchwurzelungstiefe unterscheiden,<br />

müssen die Böden je nach Gemüseart und Bodengründigkeit bis 30 cm oder bis 60 cm untersucht<br />

werden. Durchwurzelungstiefen einiger Gemüsearten:<br />

0-30 cm: Salate, Feldsalat, Radieschen, Erbsen, Spinat, Kohlrabi, Knollenfenchel, Jungpflanzen<br />

0-60 cm: alle übrigen Gemüsearten<br />

N min - SOLLWERT<br />

Die N min -Sollwerte sind kulturspezifisch, da sowohl der Nährstoffbedarf als auch die Durchwurzelungstiefe<br />

der einzelnen Gemüsearten deutliche Unterschiede aufweisen.<br />

N min -Sollwert = N-Bedarf der Gemüseart + N-Mindestvorrat (Puffer)<br />

Stickstoffdüngung

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