kulturanleitungen gemüsebau 2008 - bergbauernberatung
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KULTURANLEITUNGEN GEMÜSEBAU <strong>2008</strong> - BERGBAUERNBERATUNG<br />
47<br />
KALKDÜNGUNG<br />
Der pH-Wert verbessert die Bodenstruktur und beeinflusst die Verfügbarkeit der Nährstoffe und besonders<br />
der Spurenelemente. Kalk hat als Regulator des pH-Werts im Boden eine wichtige Rolle.<br />
AUFKALKUNG<br />
Die Aufkalkung wird aufgrund der Bodenuntersuchung durchgeführt. Das Analysenergebnis gibt jene<br />
Kalkmenge in dt/ha Calciumoxid (CaO) an, die nötig ist, um den Boden auf den anzustrebenden pH-<br />
Wert zu bringen. Die Kalkmenge wird für 20 cm Bodentiefe berechnet.<br />
Anzustrebende Mindest-pH-Werte im Ackerbau in Abhängigkeit von Bodenart / Humusgehalt<br />
Bodenart<br />
S, uS<br />
Sand, schluffiger Sand<br />
IS, sU, U<br />
lehmiger Sand, sandiger Schluff, Schluff<br />
sL, L<br />
sandiger Lehm, Lehm<br />
Mindest-pH-Wert bei einem Humusgehalt von<br />
8%<br />
5,5 5,0<br />
6,0 5,5<br />
6,5 6,0<br />
Die Kalkung erfolgt im Herbst oder zeitigen Frühjahr.<br />
Kalk sollte nicht gleichzeitig mit organischen und ammoniumhaltigen Düngern ausgebracht werden<br />
(hohe N-Verluste).<br />
Bei Kartoffeln wird die Kalkung entweder als Kopfkalkung durchgeführt oder erst zur Folgekultur (Gefahr<br />
von Kartoffelschorf).<br />
Je Ausbringung sollten die in der folgenden Tabelle angegebenen Höchstmengen nicht überschritten<br />
werden. Sind größere Mengen an Kalk erforderlich, muss die Menge auf mehrere Jahre aufgeteilt werden.<br />
Je nach Art des Kalkdüngers muss man die Düngermenge wie folgt umrechnen:<br />
• Kohlensaurer Kalk = dt CaO x 1,8<br />
• Magnesiumkalk = dt CaO x 1,4<br />
Einmalige Höchstgaben pro Jahr von verschiedenen Kalkdüngern<br />
Bodenart<br />
S, uS<br />
Sand, schluffiger Sand<br />
IS, sU, U<br />
lehmiger Sand, sandiger Schluff, Schluff<br />
sL, L<br />
sandiger Lehm, Lehm<br />
Branntkalk Kohlensaurer Kalk Magnesiumkalk<br />
(CaO) [dt/ha] (CaCO 3) [dt/ha] (CaCO 3 + MgCO 3) [dt/ha]<br />
10 18 14<br />
15 26 21<br />
25 45 35<br />
ERHALTUNGSKALKUNG<br />
Eine Kalkung im Abstand von 2-3 Jahren mit 10-15 dt/ha Kohlensauren Kalk nennt man Erhaltungskalkung.<br />
Durchgeführt wird eine Erhaltungskalkung in folgenden Fällen:<br />
• wenn der pH-Wert im Analysenergebnis den anzustrebenden Wert erreicht / knapp darüber liegt.<br />
• wenn der Boden karbonatfrei ist (Analysenergebnis: „0 kein freies Karbonat“).<br />
• bei schweren Böden und niedrigem bis mittlerem Karbonatgehalt (Analysenergebnis: „+“).<br />
• 2 Jahre nach der vorgesehenen Aufkalkung, um den notwendigen Kalkvorrat zu erhalten.<br />
KALKDÜNGER<br />
Branntkalk: 90% CaO, für schwere Böden, schnelle Löslichkeit<br />
Kohlensaurer Kalk: 55%CaO, langsame Löslichkeit<br />
Magnesiumkalk: 30%CaO + 20% MgO, bei gleichzeitigem Mg-bedarf, langsame Löslichkeit.<br />
Quelle:<br />
Aichner M, Drahorad W., Lardschneider E., Mantinger H., Matteazzi A., Menke F., Raifer B., Rass W., Stimpfl E., Thalheimer M., Zöschg M.<br />
(2004). Boden und Pflanzenernährung im Obstbau, Weinbau und Bioanbau. Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg,<br />
Pfatten und Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau, Lana.<br />
Kalkdüngung