kulturanleitungen gemüsebau 2008 - bergbauernberatung
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KULTURANLEITUNGEN GEMÜSEBAU <strong>2008</strong> - BERGBAUERNBERATUNG<br />
46<br />
GRÜNDÜNGUNG<br />
Unter Gründüngung versteht man das Einarbeiten von Pflanzen in den Boden für Düngezwecke.<br />
Gründüngung bedeckt den offenen Boden und schützt vor Wind- und Wassererosion (Schattengare).<br />
Der Boden wird mit organischer Substanz angereichert und dessen biologische Aktivität wird erhöht.<br />
Die Bodenstruktur wird verbessert (Lebendverbauung über das Wurzelsystem).<br />
Bodennährstoffe werden aufgeschlossen, die Nährstoffauswaschung wird vermindert.<br />
GRÜNDÜNGUNGSPFLANZEN<br />
Die Pflanzen sollen kurzlebig, weich und leicht zersetzbar sein, in kurzer Zeit viel organische Masse<br />
und ein weit verzweigtes Wurzelsystem bilden und eventuell den Boden mit Stickstoff anreichern.<br />
Die Gründüngungspflanzen abmähen bzw. abschlegeln und zum Antrocknen liegen lassen.<br />
Anschließend oberflächlich in den Boden einarbeiten, damit die Verrottung unter Sauerstoffzutritt erfolgt.<br />
Zu tiefes Einbringen (Vergraben) führt zu Fäulnis.<br />
In den ersten 4 Wochen nach dem Einarbeiten werden 50%, nach 8-9 Wochen 90-100% des Stickstoffs<br />
aus der Gründüngung pflanzenverfügbar.<br />
Eine Gründüngung liefert je nach Pflanzenart / Entwicklungsstadium ca. 70-130 kg Stickstoff/ha.<br />
Geeignete Gründüngungspflanzen sind:<br />
• Gräser- und Getreidearten (Hafer, Winterroggen, Italienisch Raygras): sehr gute Eignung, da keine<br />
der beschriebenen Gemüsearten aus dieser Pflanzenfamilie stammt.<br />
• Winterroggen: als Nachkultur im Herbst; Nutzung des Reststickstoffs u. Schutz vor Auswaschung.<br />
• Kreuzblütler (Ölrettich, Gelbsenf, Raps): eng verwandt mit den Kohlgewächsen, daher ungeeignet<br />
bei Kohlarten in der Fruchtfolge.<br />
• Leguminosen: Stickstoffanreicherung durch Knöllchenbakterien.<br />
• Phacelia: durch schnellen Bestandesschluss gute Schattengare. Bienenweide.<br />
Nicht winterharte Gründüngungspflanzen / Saattermin: März/April - Ende August<br />
Gründüngungspflanzen u. Mischungen<br />
(Anteil in %)<br />
Saatmenge<br />
[g/100 m 2 ]<br />
Kulturdauer<br />
in Wochen<br />
Bemerkungen<br />
Grünschnitterbsen 2500 6-9 für kalkreiche, leichte Böden, nicht als<br />
Vorkultur zu Leguminosen<br />
Sommerwicken 2000 6-8 wie Grünschnitterbsen<br />
Alexandrinerklee (50) + Perserklee (50) 500 6-9<br />
Sommerwicken (70) + Grünschnitterbsen (30) 2000 8-9<br />
Sommerwicken (50) + Saathafer (50) 2500 8-12<br />
Sommerwicken (22) + Grünschnitterbsen (22) 2500 8-12<br />
+ Saathafer (56)<br />
Phacelia 120-150 6-9 schnelles Wachstum, Bienenweide; Aussaat<br />
bis 10. August<br />
Ölrettich 300 6-9 nicht als Vorkultur zu Kreuzblütlern<br />
Gelbsenf 300 4-5 nicht als Vorkultur zu Kreuzblütlern; Aussaat<br />
bis 10. September<br />
Winterharte Gründüngungspflanzen<br />
Gründüngungspflanzen u. Mischungen<br />
(Anteil in %)<br />
Saatmenge<br />
[g/100 m 2 ]<br />
Kulturdauer<br />
in Wochen<br />
Bemerkungen<br />
Winterroggen 1800 Herbst bis Aussaat bis Ende September<br />
Ende April<br />
Italienisch Raygras 400 in günstigen Lagen Aussaat bis Mitte<br />
September<br />
Winterraps 120 Aussaat bis Mitte April<br />
Zottelwicke 2000 Aussaat bis Mitte Sept., nicht als Vorkultur<br />
zu Leguminosen<br />
Winterroggen (50) + Zottelwicke (50) 1600 wie Zottelwicken<br />
Landsberger Gemenge<br />
[= Zottelwicke (48) + Inkarnatklee (32)<br />
+ Italienisch Raygras (20)]<br />
700-800 Aussaat bis Anfang Sept., nicht als Vorfrucht<br />
zu Leguminosen<br />
Gründüngung