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kulturanleitungen gemüsebau 2008 - bergbauernberatung

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KULTURANLEITUNGEN GEMÜSEBAU <strong>2008</strong> - BERGBAUERNBERATUNG<br />

40<br />

Bakteriosen (Clavibacter, Pseudomonas)<br />

Können ganze Bestände vernichten! Welken, punktförmige Blatt- und Fruchtflecken, Schleimaustritt,<br />

Absterben der Pflanze. Übertragung mittels Saatgut, durch Pflegearbeiten, mit Wasserspritzern.<br />

Vorbeugend: Pflanzenhygiene. Entfernen befallener Pflanzen. Kupfer wirkt befallsmindernd.<br />

Kraut- und Braunfäule (Phytophtora)<br />

Braune Flecken auf Früchten, Blättern und Stängel. Auf der Blattunterseite weißer Pilzrasen. An den<br />

Früchten Flecken mit verhärtetem Fruchtfleisch. Befällt auch Kartoffeln.<br />

Von großer Bedeutung im Freiland und im Plastiktunnel.<br />

Vorbeugende Maßnahmen: Sorten mit lockerem Blattwerk anbauen, Verwendung resistenter Sorten<br />

(Bezeichnung „Pi“), hohe Luft- bzw. Blattfeuchte meiden, zurückhaltende Stickstoffdüngung.<br />

Chemische Bekämpfung:<br />

• Kupfermittel (z.B. Cupravit Blu WG, 250-350 g/hl Wasser, Wartezeit 3 Tage).<br />

• Cymoxanil + Kupfer (z.B. Curzate R, 200-300 g/hl Wasser, Wartezeit 20 Tage).<br />

• Azoxystrobin (z.B. Ortiva, 80-100 ml/hl Wasser, Wartezeit 3 Tage.)<br />

Verschiedene Blattfleckenkrankheiten (Cladosporium, Alternaria, Septoria)<br />

Vorbeugende Maßnahmen: gegen Cladosporium resistente Sorten („C5“-Resistenz) anbauen, Luftfeuchte<br />

niedrig halten, Fruchtfolge einhalten.<br />

Chemische Bekämpfung möglich mit:<br />

• Kupferpräparaten<br />

• Difenconazol (z.B. Score 25 EC, 0,5 l/ha, 3-4 Behandlungen alle 7-14 Tage, Wartezeit 7 Tage.)<br />

Welkekrankheiten (Verticillium, Fusarium, Korkwurzel, Didymella)<br />

Die Erreger überdauern im Boden. Pflanzen welken, Vergilbungen und Verbräunungen.<br />

Vorbeugende Maßnahmen: Pflanzen veredeln (Unterlagen mit Resistenz gegen Korkwurzel- („Pl“)<br />

oder Fusariumfußkrankheit („For“) verwenden. Keine Wirkung gegen Didymella. Anbauabstände einhalten.<br />

Chemische Bekämpfung: z.T. möglich mit Kupferpräparaten, auch die Stängel besprühen.<br />

Grauschimmel (Botrytis)<br />

Grauer Sporenrasen an Blättern, Stängeln. An den Früchten kleine gelb umrandete „Geisterflecken“.<br />

Sehr hohes Infektionsrisiko bei 17-23 °C und hoher Luftfeuchtigkeit bzw. bei Stickstoff-, Kali- und Kalziummangel.<br />

Vorbeugende Maßnahmen: Weite Pflanzabstände, lockeres Blattwerk. Pflanzenhygiene.<br />

Chemische Bekämpfung möglich mit:<br />

• Fenhexamid (z.B. Teldor, 1-1,5 kg/ha, Wartezeit 1 Tag.)<br />

Weiße Fliege, Blattläuse<br />

Blätter und Früchte schwärzlich, glänzend durch Honigtau. Schädling kann Virosen übertragen.<br />

Im Gewächshaus Nützlingseinsatz mit Schlupfwespe.<br />

Chemische Bekämpfung möglich mit:<br />

• Acetamiprid (z.B. Epik, 100-150 g/hl, 1-1,6 kg/ha, ab erstem Auftreten der Schädlinge; Wartezeit<br />

im Freiland 7 Tage und im geschützten Anbau 3 Tage).<br />

• Imidacloprid (z.B. Confidor 200 SL, 75 ml/hl Wasser, Wartezeit 7 Tage.)<br />

• Pymetrozin (z.B. Plenum 50 WG, 40-50 g/hl Wasser, 0,5-1 kg/ha, Anwendung ab dem ersten Auftreten<br />

der Schädlinge; Wartezeit 3 Tage)<br />

Bohnenspinnmilbe<br />

Blätter gelblich, trocken, feine Gespinste an den Unterseiten. Massenvermehrungen während heißer,<br />

trockener Sommermonate. Im Gewächshaus Nützlingseinsatz mit Raubmilbe.<br />

Chemische Bekämpfung möglich mit:<br />

• Fenazaquin (z.B. Magister 100 EC, 100-150 ml/hl Wasser, Kontakt- u. Fraßgift, Wartezeit 7 Tage).<br />

• Hexythiazox (z.B. Matacar FL, 20 ml/hl Wasser, gegen Eier und Larven; Wartezeit 7 Tage).<br />

ERNTE und ARBEITSKRAFTBEDARF<br />

Erträge: 800 dt/ha im Freiland, im Folientunnel über 1.000 dt/ha.<br />

Arbeitskraftbedarf: Bei geschütztem Anbau 4002 AKh/ha für Anbau/Pflege und 5110 AKh/ha für Ernte<br />

= 9112 Gesamt AKh/ha.<br />

Familie Nachtschattengewächse

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