kulturanleitungen gemüsebau 2008 - bergbauernberatung
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KULTURANLEITUNGEN GEMÜSEBAU <strong>2008</strong> - BERGBAUERNBERATUNG<br />
38<br />
• Fluazifop-P-butyl (z.B. Fusilade Max, 1,5-2 l/ha in 500 l Wasser (bei Quecke 2 l/ha); Anwendung<br />
gegen Schadgräser, sobald sie gut aufgelaufen sind. Wartezeit 50 Tage.)<br />
• Pendimethalin (z.B. Stomp 330 E, 5 l/ha, Anwendung im Vorauflauf, gegen Ein- und Zweikeimblättrige<br />
im 1- bzw. 2-3-Blattstadium).<br />
PFLANZENSCHUTZ<br />
Rhizoctonia, Dry core<br />
Rhizoctonia: schwarze Punkte auf der Schale, die mit dem Fingernagel abgekratzt werden können.<br />
Dry core: Runde Löcher in den Knollen, mit schwarzem Rand, mit trockenem Gewebe gefüllt.<br />
Ansteckung über Pflanzgut und Boden. Risikolagen: aktive Böden mit viel organischer Substanz und<br />
feucht-kühle Lagen.<br />
Vorbeugende Maßnahmen: Mist kompostieren und zur Vorkultur ausbringen, Fruchtfolge, zertifiziertes<br />
Pflanzgut, Beizung des Pflanzguts mit Fungiziden.<br />
• Pencycuron (z.B. Monceren 250 SC, 3-5 Minuten in 1,5-2%iger Lösung eintauchen, 100 ml / 100<br />
kg Pflanzgut.).<br />
Flach-, Buckel-, Tiefschorf<br />
Braune, rissige verkorkte Flecken auf der Schale. Risikolagen sind trockene, alkalische Böden.<br />
Vorbeugende Maßnahmen: Sortenwahl (Vorsicht bei Desiree), zur Zeit des Knollenansatzes / der Blüte<br />
den Boden feucht halten, kalken nur im Herbst bzw. vor dem Aufhäufeln. Keinen frischen Mist und<br />
keine Chloriddünger verwenden, Blattspritzung mit Mangansulfat.<br />
Kraut- und Knollenfäule<br />
An den Blättern zuerst gelblich-hellgrüne und ölige, später braunschwarze Flecken. Das Temperaturoptimum<br />
von Krautfäule liegt bei 20 °C. Ansteckung der Knollen (Braunfäule) über den weißen Pilzrasen<br />
an der Blattunterseite oder durch kranke Kartoffeln im Lager.<br />
Vorbeugende Maßnahmen: zu üppige Krautentwicklung und starke Verunkrautung vermeiden, große<br />
Dämme anlegen. Mehrere Sorten anbauen. Wiederholte vorbeugende chemische Bekämpfung ab<br />
Reihenschluss, v.a. bei feuchtwarmer Witterung. Chemische Bekämpfung möglich mit:<br />
• Fluazinam (z.B. Ohayo, 0,3-0,4 l/ha, Anwendung vor Auftreten der Krankheit, alle 7-10 Tage, auf<br />
gute Benetzung achten; Wartezeit 7 Tage).<br />
• Metalaxyl-M + Kupfer (z.B. Ridomil Gold R, 4 kg/ha, 2-3 Behandlungen alle 10-14 Tage, systemisch<br />
mit vorbeugender und kurativer Wirkung; Netzmittel verwenden, Wartezeit 20 Tage).<br />
• Kupfermittel (z.B. Cupravit Blu WG, 2,5-3 kg/ha, Wartezeit 3 Tage)<br />
Kartoffelkäfer<br />
Anfangs Loch- später Blattrandfraß durch Käfer und Larven; trockene und heiße Witterung führen zu<br />
Befallszunahme. Nach Feldkontrolle Einsatz von:<br />
• Deltamethrin (z.B. Decis Jet, 50 ml/hl, 0,5 l/ha; Wartezeit 3 Tage).<br />
• Bacillus thuringiensis var. tenebrionis (z.B. Novodor FC, 2-5 l/hl, 500 l Wasser/ha, Anwendung am<br />
Abend; Behandlung ab Auftreten der ersten Larvenstadien, ev. nach 7-10 Tagen wiederholen;<br />
Wartezeit 3 Tage.)<br />
Drahtwürmer<br />
Fraßgänge im Inneren der Kartoffel. Den größten Schaden verursachen die Larven des Schnellkäfers<br />
im 2. und 3. Entwicklungsjahr.<br />
Vorbeugende Maßnahmen: Kartoffeln nicht im 2. und 3. Jahr nach Kunstwiesen anbauen. Knollen<br />
frühzeitig ernten (Schalenfestigkeit!). Bei der Pflanzung Granulate in die Pflanzfurche streuen:<br />
• Benfuracarb (z.B. Oncol 5 G, 10-12 kg/ha).<br />
• Tefluthrin (z.B. Force, 12-15 kg/ha).<br />
• Fipronil (z.B. Regent G, 7,5 kg/ha).<br />
ERNTE, LAGERUNG und ARBEITSKRAFTBEDARF<br />
Ernte: sobald die Knollenschale verkorkt ist; Kraut abmähen, um die Schalenfestigkeit zu erhöhen.<br />
Ertrag: 300-450 dt/ha. Lagerung: ca. 5-6 °C in dunk len, gut durchlüfteten Räumen; bei tieferen Temperaturen<br />
werden die Kartoffeln süß. - Arbeitskraftbedarf: Legen von Hand 53 AKh/ha oder Legemaschine<br />
mit selbsttätiger Einlage (2reihig) 20 AKh/ha + Pflege 17 AKh/ha + Ernte und Transport 7<br />
AKH/ha = Gesamt AKh/ha 77 (wenn Legen von Hand) bzw. 44 (Legemaschine).<br />
Familie Nachtschattengewächse