kulturanleitungen gemüsebau 2008 - bergbauernberatung
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KULTURANLEITUNGEN GEMÜSEBAU 2008 - BERGBAUERNBERATUNG 30 Echter Mehltau An der Blattober- und -unterseite weißer Schimmelrasen. Trockenes Klima fördert den Pilz, tritt oft in der zweiten Kulturhälfte auf. Befall fördert die Entwicklung von Thripsen. Vorbeugende Maßnahmen: Tolerante Sorten wählen. Chemische Maßnahmen bei Befall: • Azoxystrobin (z.B. Ortiva, 80 ml/hl, maximal 3 Behandlungen pro Kultur, Wartezeit 3 Tage.) • Triadimenol (z.B. Bayfidan Combi PB, 100-200 g/hl, Wartezeit 14 Tage). • Penconazol (z.B. Topas Combi, 170-340 g/hl, 2 Behandlungen alle 10-14 Tage, je nach Infektionsdruck. Wartezeit 14 Tage). • Netzschwefel (z.B. Zolfo bagnabile, 150-200 g/hl, Konzentrationen beachten! Wartezeit 5 Tage). Spinnmilben Mit freiem Auge erkennbare Milben und Gespinste an der Blattunterseite, Sprenkelung des Blattgrüns. Befallsbeginn an der Triebspitze. Tiefe Luftfeuchtigkeit fördert die Milben. Bei geschütztem Anbau vorbeugend Raubmilben ausbringen. Frühzeitige Bekämpfung mit: • Fenpyroximat (z.B. Miro, 150-200 ml/hl, Anwendung ab erstem Auftreten der Schädlinge, gegen Adulte, auf gute Benetzung achten. Wartezeit 14 Tage). • Fenazaquin (z.B. Magister 100EC, 100-150 ml/hl, gegen Larven und Adulte, Kontakt- und Fraßgift; auf gute Benetzung achten; Wartezeit 14 Tage). • Hexythiazox (z.B. Matacar FL, 20 ml/hl, gegen Eier und Larven, ev. mit einem Akarizid gegen a- dulte Stadien mischen; Wartezeit 7 Tage) • Abamectin (z.B. Vertimec EC, 60 ml/hl und 0,6-1 l/ha, ab Auftreten der ersten mobilen Stadien, Kontakt- und Fraßgift, translaminare Wirkung, Wirkung auf alle beweglichen Entwicklungsstadien. Wartezeit 3 Tage). Wirkstoff wechseln, um Resistenzen vorzubeugen! Blattläuse Überträger von Virosen. Tiefe Temperaturen hemmen die Vermehrung der Läuse. Bekämpfung mit: • Pirimicarb (z.B. Pirimor 17,5; 200 g/hl, Wartezeit 14 Tage). • Thiamethoxam (z.B. Actara 25 WG, 200 g/ha, Anwendung bei Befallsbeginn, max. 2 Folgebehandlungen alle 1-2 Wochen; Wartezeit 3 Tage). • Pymetrozin (z.B. Plenum 50 WG, 40 g/hl, 0,5 kg/ha, Anwendung ab erstem Auftreten; Wartezeit 3 Tage) Wirkstoff wechseln, um Resistenzen vorzubeugen! Weiße Fliege Überträger von Virosen. Vorbeugend gelbe Klebefallen, Nützlingseinsatz. Chemische Bekämpfung mit: • Pymetrozin (z.B. Plenum 50 WG, 50 g/hl, 1 kg/ha, Anwendung ab erstem Auftreten; Wartezeit 3 Tage). • Thiamethoxam (z.B. Actara 25 WG, 400 g/ha, Anwendung bei Befallsbeginn, max. 2 Folgebehandlungen alle 1-2 Wochen; Wartezeit 3 Tage). ERNTE, MARKTANSPRÜCHE und ARBEITSKRAFTBEDARF Verwendung Salatgurke Einlegegurke Merkmale - Marktansprüche - Ernte Fruchtlänge: 20-25 cm (kurzer Fruchttyp), gleichmäßige Form. Früchte klein, glatte warzige Formen bevorzugt, ideale Fruchtlänge 3-9 cm (Länge : Dicke = 3 : 1). Einzelfruchtgewicht [g] Erträge [dt/ha] 250-400 500-700 Länge 9 cm, Dicke 3 cm Arbeitskraftbedarf [AKh/ha] Anbau, Ernte Gesamt Pflege 200-350 138 2279 2417 mechanisierter Anbau Familie Kürbisgewächse
KULTURANLEITUNGEN GEMÜSEBAU 2008 - BERGBAUERNBERATUNG ZUCCHINI 31 KULTURANSPRÜCHE Lockere, leicht erwärmbare Böden mit guter Wasserführung und hohem Humusgehalt. FRUCHTFOLGE 4-jähriger Fruchtwechsel zu Kürbisgewächsen DÜNGUNG Nach Bodenuntersuchung und Vorfrucht bemessen. Die Bedarfsangabe gilt für Normaldüngung bei guten Erträgen. Zucchini sind salz- und chloridempfindlich! Düngebedarf Reinnährstoff bei Versorgungsklasse C [kg/ha] Beispiele von Mineraldüngern Stickstoff (N) nach N min -Untersuchung 180 Kalkammonsalpeter (26%N), Phosphat (P 2 O 5 ) 40 Triple Super (46% P 2 O 5 ) Kali (K 2 O) 180 Kalisulfat (50% K 2 O) Magnesium (MgO) 20 Kieserit (27% MgO) Kalimagnesia (30% K 2 O + 10% MgO) Bor (B) 0,6 Versorgung über borhältige Blattdünger Wirtschaftsdünger: bis zu 300 dt Stallmist und 10 m³ Jauche oder 30-40 m³ Gülle/ha. Nährstoffgehalt der organischen Dünger berücksichtigen. SORTEN Sorte Botna F1 (Nunhems), Consul F1 (Clause), Golden Dawn (Syngenta, gelbe Sorte). Resistenz gegen Echten Mehltau: Radiant F1 (Seminis), Cigal F1 (Seminis) Saat - Erntebeginn in Tagen Erntedauer in Tagen 60 80 ANBAUTECHNIK Direktsaat: Aussaat ab Mitte Mai, Keimung bei Bodentemperatur von 10-12 °C. Saatgutbedarf ca. 500-600 g/1000 m². Saattiefe 3 cm. 2 Körner/Pflanzstelle – wenn sich 2 Sämlinge entwickelt haben, eine Pflanze entfernen. - Pflanzung: Mitte April in 7er Töpfe (z.B. Erd- oder Jiffy-Pots) je 2 Körner legen. Saatgutbedarf ca. 400 g/1000 m². Pflanzung ab Mitte Mai mit 2-3 echten Blättern, Ernteverfrühung um 2 Wochen. Pflanzenabstand: 20-150 x 60 cm (ca. 11.000-14.000 Pflanzen/ha). UNKRAUTBEKÄMPFUNG Mechanische Unkrautbekämpfung: 2-3mal hacken oder Einsatz von Mulchfolie bzw. Mulchgewebe. PFLANZENSCHUTZ Echter Mehltau Trockenes Klima fördert den Pilz, tritt oft in der zweiten Kulturhälfte auf. Bei Befallsbeginn: • Penconazol (z.B. Topas Combi, 170-340 g/hl, Wartezeit 14 Tage). • Triadimenol (z.B. Bayfidan Combi PB, 100-200 g/hl, Wartezeit 7 Tage). • Azoxystrobin (z.B. Ortiva, 80 ml/hl, maximal 3 Behandlungen pro Kultur, Wartezeit 3 Tage.) Falscher Mehltau Auf der Blattoberseite gelbe, später braun gefärbte eckige Flecken. 4 Stunden Blattnassdauer bei 20- 25 °C reichen für eine Infektion. Bei Befallsbeginn behandeln mit: • Azoxystrobin (z.B. Ortiva, 80-100 ml/hl, maximal 3 Behandlungen pro Kultur, Wartezeit 3 Tage). ERNTE, MARKTANSPRÜCHE und ARBEITSKRAFTBEDARF Ernte: Ab Juli bis September 3-4mal pro Woche ernten, die Früchte sind druckempfindlich. Kurzfristige Lagerung möglich (bis max. 1 Woche bei 7-10 °C und hoher Luftfeuchtigkeit). Zucchinifrüchte sind kälteempfindlich. Erträge: 350-400 dt/ha Marktansprüche: Der italienische Markt verlangt grüne (dunkelgrüne) glatte Früchte, Länge 10-15 cm. Arbeitskraftbedarf: 117 Akh/ha für Anbau und Pflege und 779 Akh/ha für Ernte = 896 Gesamt Akh/ha. Familie Kürbisgewächse
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KULTURANLEITUNGEN GEMÜSEBAU <strong>2008</strong> - BERGBAUERNBERATUNG<br />
30<br />
Echter Mehltau<br />
An der Blattober- und -unterseite weißer Schimmelrasen. Trockenes Klima fördert den Pilz, tritt oft in<br />
der zweiten Kulturhälfte auf. Befall fördert die Entwicklung von Thripsen.<br />
Vorbeugende Maßnahmen: Tolerante Sorten wählen.<br />
Chemische Maßnahmen bei Befall:<br />
• Azoxystrobin (z.B. Ortiva, 80 ml/hl, maximal 3 Behandlungen pro Kultur, Wartezeit 3 Tage.)<br />
• Triadimenol (z.B. Bayfidan Combi PB, 100-200 g/hl, Wartezeit 14 Tage).<br />
• Penconazol (z.B. Topas Combi, 170-340 g/hl, 2 Behandlungen alle 10-14 Tage, je nach Infektionsdruck.<br />
Wartezeit 14 Tage).<br />
• Netzschwefel (z.B. Zolfo bagnabile, 150-200 g/hl, Konzentrationen beachten! Wartezeit 5 Tage).<br />
Spinnmilben<br />
Mit freiem Auge erkennbare Milben und Gespinste an der Blattunterseite, Sprenkelung des Blattgrüns.<br />
Befallsbeginn an der Triebspitze. Tiefe Luftfeuchtigkeit fördert die Milben.<br />
Bei geschütztem Anbau vorbeugend Raubmilben ausbringen.<br />
Frühzeitige Bekämpfung mit:<br />
• Fenpyroximat (z.B. Miro, 150-200 ml/hl, Anwendung ab erstem Auftreten der Schädlinge, gegen<br />
Adulte, auf gute Benetzung achten. Wartezeit 14 Tage).<br />
• Fenazaquin (z.B. Magister 100EC, 100-150 ml/hl, gegen Larven und Adulte, Kontakt- und Fraßgift;<br />
auf gute Benetzung achten; Wartezeit 14 Tage).<br />
• Hexythiazox (z.B. Matacar FL, 20 ml/hl, gegen Eier und Larven, ev. mit einem Akarizid gegen a-<br />
dulte Stadien mischen; Wartezeit 7 Tage)<br />
• Abamectin (z.B. Vertimec EC, 60 ml/hl und 0,6-1 l/ha, ab Auftreten der ersten mobilen Stadien,<br />
Kontakt- und Fraßgift, translaminare Wirkung, Wirkung auf alle beweglichen Entwicklungsstadien.<br />
Wartezeit 3 Tage).<br />
Wirkstoff wechseln, um Resistenzen vorzubeugen!<br />
Blattläuse<br />
Überträger von Virosen. Tiefe Temperaturen hemmen die Vermehrung der Läuse. Bekämpfung mit:<br />
• Pirimicarb (z.B. Pirimor 17,5; 200 g/hl, Wartezeit 14 Tage).<br />
• Thiamethoxam (z.B. Actara 25 WG, 200 g/ha, Anwendung bei Befallsbeginn, max. 2 Folgebehandlungen<br />
alle 1-2 Wochen; Wartezeit 3 Tage).<br />
• Pymetrozin (z.B. Plenum 50 WG, 40 g/hl, 0,5 kg/ha, Anwendung ab erstem Auftreten; Wartezeit 3<br />
Tage)<br />
Wirkstoff wechseln, um Resistenzen vorzubeugen!<br />
Weiße Fliege<br />
Überträger von Virosen. Vorbeugend gelbe Klebefallen, Nützlingseinsatz.<br />
Chemische Bekämpfung mit:<br />
• Pymetrozin (z.B. Plenum 50 WG, 50 g/hl, 1 kg/ha, Anwendung ab erstem Auftreten; Wartezeit 3<br />
Tage).<br />
• Thiamethoxam (z.B. Actara 25 WG, 400 g/ha, Anwendung bei Befallsbeginn, max. 2 Folgebehandlungen<br />
alle 1-2 Wochen; Wartezeit 3 Tage).<br />
ERNTE, MARKTANSPRÜCHE und ARBEITSKRAFTBEDARF<br />
Verwendung<br />
Salatgurke<br />
Einlegegurke<br />
Merkmale -<br />
Marktansprüche - Ernte<br />
Fruchtlänge: 20-25 cm (kurzer<br />
Fruchttyp), gleichmäßige<br />
Form.<br />
Früchte klein, glatte warzige<br />
Formen bevorzugt, ideale<br />
Fruchtlänge 3-9 cm (Länge :<br />
Dicke = 3 : 1).<br />
Einzelfruchtgewicht<br />
[g]<br />
Erträge<br />
[dt/ha]<br />
250-400 500-700<br />
Länge 9 cm,<br />
Dicke 3 cm<br />
Arbeitskraftbedarf<br />
[AKh/ha]<br />
Anbau,<br />
Ernte Gesamt<br />
Pflege<br />
200-350 138 2279<br />
2417<br />
mechanisierter<br />
Anbau<br />
Familie Kürbisgewächse