kulturanleitungen gemüsebau 2008 - bergbauernberatung
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PFLANZENSCHUTZ<br />
KULTURANLEITUNGEN GEMÜSEBAU <strong>2008</strong> - BERGBAUERNBERATUNG<br />
26<br />
Herz- und Trockenfäule (Bormangel)<br />
Erhöhtes Risiko bei Trockenheit und hohem pH-Wert im Boden. Querrisse an den Blattstielen, Herzblätter<br />
verkrüppeln.<br />
Vorbeugend: Borvorrat im Boden mittels Bodenuntersuchung abklären. Leichte Böden mit hohem pH-<br />
Wert und tiefem Borgehalt meiden; auf Kalkgaben vor Ronen verzichten.<br />
Bei ersten Befallsanzeichen Blattdüngung mit Bor durchführen (z.B. Unibor più 150-200 g/hl oder Borfast<br />
500-700 ml/ha in 600 l Wasser). Spritzung ev. nach 8-10 Tagen wiederholen.<br />
Umfallkrankheit (Pythium, Phoma, Fusarium)<br />
Einschnürung des Wurzelhalses; Auftreten bei feuchtkalter Witterung u. Bodenstaunässe.<br />
Vorbeugende Maßnahmen: weit gestellte Fruchtfolge, optimale Saatbeetbereitung, nicht zu frühe und<br />
zu tiefe Saat.<br />
Blattfleckenkrankheit (Cercospora, Ramularia)<br />
Rundliche, schwarzbraune Flecken mit rötlichem Rand. Befallsrisiko steigt mit wachsender Blattfeuchtedauer.<br />
Vorbeugend: Feuchte Muldenlagen meiden. Gesundes Saatgut verwenden.<br />
Bei ersten Anzeichen spritzen mit:<br />
• Propamocarb (z.B. Previcur, 8-12 ml/m 2 , 250 ml/hl, Bodenbehandlung vor der Pflanzung oder<br />
Saat. 200 ml/hl bei Bodenbehandlung nach der Pflanzung mit 100-200 ml/ Pflanze in 0,2%iger<br />
Verdünnung; ev. Behandlung alle 10-15 Tage wiederholen, max. 4 Behandlungen; Wartezeit 20<br />
Tage).<br />
• Kupfer (z.B. Cupravit Blu WG, 250-350 g/hl, Wartezeit 20 Tage)<br />
Rübennematoden (Heterodera)<br />
Wirtspflanzen sind Gänsefußgewächse und Kreuzblütler (Kohlarten, Rettich, verwandte Unkräuter).<br />
Die Nematoden überwintern als Eier und Zysten im Boden und schlüpfen bei feuchtwarmer Witterung.<br />
Bei Befall: Anbauabstand von 5 Jahren zu allen Wirtspflanzen. Zwiebeln, Roggen, Mais und Luzerne<br />
beschleunigen den Abbau der Nematodenpopulation.<br />
Erdraupen<br />
Junge Raupen fressen oberirdisch, ältere kommen nur nachts an die Oberfläche. Auftreten problematisch<br />
vor allem im Spätsommer und bei trockener Witterung.<br />
Bei Befall: Bei erstem Auftreten beregnen, Jungraupen reagieren empfindlich auf Feuchtigkeit und<br />
kommen an die Oberfläche.<br />
Insektizidbehandlung durchführen, solang die Raupen noch jung sind bzw. abends, weil die Raupen<br />
an die Oberfläche kommen.<br />
• Bacillus thuringiensis var. Kurstaki (z.B. Delfin, 1-2 kg/ha. Wartezeit 3 Tage).<br />
• Benfuracarb (z.B. Oncol 5 G, 10-12 kg/ha, Einarbeitung zur Saat oder zur Pflanzung)<br />
Schwarze Rübenlaus<br />
Die Blattlaus schädigt durch die starke Saugtätigkeit und durch Virusübertragung. Bekämpfung ab<br />
dem ersten Auftreten der Kolonien:<br />
• Pirimicarb (z.B. Pirimor 17,5; 200 g/hl. Wartezeit 14 Tage).<br />
Rübenfliege<br />
Fraßgänge (= dünne Gangminen) im Blatt bereits im Keimblattstadium sichtbar. Ganze Blattpartien<br />
können absterben.<br />
Bekämpfung ab Sichtbarwerden von ersten Befallsymptomen.<br />
• Dimethoat (z.B. Rogor L 40, 70-90 ml/hl, Wartezeit 30 Tage)<br />
ERNTE, MARKTANSPRÜCHE und ARBEITSKRAFTBEDARF<br />
Marktansprüche: Runde Rübenform, glattschalig ohne weiße Ringe.<br />
Rübeneinzelgewicht 400-600 g. Ertrag: 600 dt/ha.<br />
Arbeitskraftbedarf: 80 AKh/ha für Anbau und Pflege + 200 AKh/ha für Ernte = 280 Gesamt AKh/ha.<br />
Familie Gänsefußgewächse