Dr. Holger Stroschein, Tierarzt, Parkstetten These - ProteinMarkt
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Bedeutung eines modernen Futterund<br />
Wasserregimes aus tierärztlicher<br />
Sicht!<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Holger</strong> <strong>Stroschein</strong>, <strong>Tierarzt</strong>,<br />
<strong>Parkstetten</strong><br />
Nürtingens 2. Lange Nacht der Tierernährung - Schweine<br />
<strong>These</strong>:<br />
Tiergesundheit und Leistung sind maßgeblich<br />
und hauptsächlich bestimmt durch eine<br />
optimale Versorgung mit Futter und Wasser!<br />
1
1. Futterinhaltsstoffe:<br />
Energie, Rohprotein, Vitamine, Mineralien usw.<br />
wichtig: Art der Nährstoffquelle<br />
=> Biologische Wertigkeit<br />
=> Soja – Erbsen<br />
=> Öl: Fettsäuremuster<br />
=> Es geht um die Biologische Wertigkeit oder die<br />
Bioverfügbarkeit<br />
Bei schlechter Bioverfügbarkeit passiert folgendes:<br />
=> hoher Nährstoffanteil im Darm => zuviel z.B. Eiweiß<br />
=> Wachstum bestimmter Bakterien => Endotoxine !<br />
Wichtig: Bedarfsgerechte Versorgung in der Praxis z.B.<br />
=> Unterversorgung (Bioverfügbarkeit)<br />
=> Überversorgung (Rohprotein)<br />
2
2. Futterkonsistenz<br />
Wichtige Frage: Dauer der Darmpassage!<br />
Zentrale Bedeutung:<br />
Rohfaser<br />
bakteriell fermentierbar<br />
schlecht bakteriell fermentierbar<br />
beschleunigte Passage<br />
verlangsamte Passage<br />
Struktur<br />
fein vermahlen<br />
Magengeschwüre<br />
grob vermahlen<br />
Verdaulichkeit ?<br />
Pia, Salmonellen Vorsorge<br />
Die Dauer der Darmpassage ist<br />
verantwortlich für die Vermehrung von<br />
Mikroben<br />
Stoffwechselprodukte<br />
Positiv z.B. FFS<br />
Negativ z.B. LPS (Lipopolysaccharide)<br />
= Endotoxine<br />
3
LPS endogen generiert<br />
Bei optimaler Ernährung Darmwandbarriere intakt<br />
Bei Stress, Fieber, Erkrankungen Darmwandbarriere<br />
gestört<br />
Entzündungskaskade<br />
Assoziierte Erkrankungen<br />
MMA<br />
Speichermechanismus (im Fett)<br />
Antibiotika helfen nicht !<br />
Endotoxinhemmer<br />
3. Futterhygiene<br />
Von zentraler Bedeutung: Mykotoxine !<br />
Neben DON und ZEA gibt es noch eine Vielzahl sehr<br />
bedeutender und gefährlicher Toxine<br />
=> häufig wirken mehrere Toxine<br />
=> Richtwerte nicht wirklich zutreffend!<br />
4
Orientierungswerte für kritische Konzentrationen<br />
von Deoxynivalenol und Zearalenon im Tierfutter<br />
(mg / kg Futter; 88 % TS)<br />
Tierart<br />
DON<br />
Deoxynivalenol<br />
ZEA<br />
Zearalenon<br />
Schwein<br />
Präpubertäre weibliche Zuchtschweine<br />
Mastschweine und Zuchtsauen<br />
1,0<br />
1,0<br />
0,05<br />
0,25<br />
Quelle: BML, 2003<br />
Zentrales Problem => Immunsupression!<br />
=> Tier kann sich nur noch noch vermindert selbst helfen<br />
Spezifische Toxinwirkung:<br />
DON<br />
ZEA<br />
- Futterverweigerung - Fruchtbarkeit<br />
- verminderte Blutbildung - Umrauschen<br />
- Schädigung der Zellsysteme<br />
5
Weitere Belastungen<br />
=> Verunreinigungen<br />
=> Verdorbenes Futter<br />
=> Keimgehalt<br />
6
Wasserversorgung<br />
1. Wassermenge<br />
Bewusstsein schaffen für den täglichen<br />
Wasserbedarf in l je Tier und Tag<br />
=> Tränkesysteme, zusätzliche Wassergabe bei<br />
Flüssigfütterung, speziell bei Sauen.<br />
Wasserversorgung<br />
2. Wasserqualität<br />
=> Belastung mit z.B. Fe, Zn, usw.<br />
=> Belastung mit Stoffen biologischer Herkunft<br />
Mikrobielle Belastung<br />
Nitrate<br />
Endotoxine!<br />
7
Folgen von Wassermangel<br />
• Nierentätigkeit ↓<br />
• Stoffwechseltätigkeit ↓<br />
• Zelldruck ↓<br />
• Toxine im Körper (MMA) ↑<br />
• Unruhe ↑<br />
• Nahrungsaufnahme ↓<br />
• Leistung (Milchproduktion, Wachstum) ↓<br />
Wasserbedarf von Schweinen (l/Tier und Tag) und<br />
Durchflussmenge (l/min) in Abhängigkeit von der<br />
Lebendmasse und dem Haltungsabschnitt<br />
(Rudovsky, 1998)<br />
Haltungsabschnitt<br />
Lebendmasse<br />
(bis kg)<br />
Wasserbedarf<br />
(l/Tier u. Tag)<br />
Durchflussmenge<br />
(l/min)<br />
Saugferkel<br />
9<br />
0,7 – 1,0<br />
0,5<br />
Absetzferkel<br />
29<br />
1 - 3<br />
0,5 – 0,7<br />
Mastschweine<br />
50<br />
80<br />
80 - 120<br />
3 – 6<br />
5 – 8,5<br />
8,5 - 11<br />
0,6 – 1,0<br />
0,8 – 1,2<br />
1,5 – 2,0<br />
Güste und<br />
niedertragende Sauen<br />
8 - 12<br />
1,5 – 2,0<br />
Hochtragende Sauen<br />
10 - 15<br />
1,5 – 2,0<br />
Säugende Sauen<br />
15 + 1,5/Ferkel<br />
2,0 – 2,5<br />
Eber<br />
12 - 15<br />
1,0 – 1,5<br />
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