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Betriebsreportage<br />

16<br />

Der Betriebsleiter an der Futtermischanlage für<br />

1.100 Mastplätze<br />

Bei der Berechnung der Kosten für die Futtermischungen<br />

ergibt sich in der Versuchsgruppe<br />

ein geringerer Dezitonnenpreis von 30<br />

Cent. Daraus resultieren je Mastschwein 0,68<br />

EUR und je Mastplatz 2,00 EUR geringere Futterkosten.<br />

Die monetäre Bewertung der höheren<br />

täglichen Zunahmen und der besseren<br />

Futterverwertung ist wegen der fehlenden<br />

statistischen Absicherung nicht zulässig.<br />

Zum Versuchsergebnis sagt Ulrich Riebeling:<br />

„Vor dem Versuch stand ich dem RES-Einsatz<br />

eher skeptisch gegenüber, jetzt bin ich nicht<br />

nur vom Wert dieses Proteinfuttermittels<br />

überzeugt, sondern möchte auch gerne prüfen,<br />

ob noch höhere Einsatzmengen möglich<br />

sind. Zudem hat mir der Versuch auch<br />

noch detaillierte Einblicke in meine Produktionstechnik<br />

gegeben, die mir künftig zu Nutze<br />

sein werden“.<br />

Der direkte Draht<br />

Dr. Jürgen Weiß<br />

Telefon: 0561-65132<br />

E-Mail: rjweiss@gmx.de<br />

Rapsextraktionsschrot<br />

auch in hohen Mengen vom<br />

Mastschwein gut verwertbar<br />

Dr. Manfred Weber, Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Iden<br />

In verschiedenen Monitoring-Studien zur Qualität von Raps und Rapsprodukten hat sich<br />

herausgestellt, dass der zur Zeit in Deutschland verwendete Raps hohe Qualitäten besitzt und<br />

arm an Glucosinolaten ist. Diese antinutritiven Inhaltsstoffe wurden in der Vergangenheit immer<br />

wieder als Grund für eine eingeschränkte Verwendung von Rapsprodukten in der Schweineernährung<br />

genannt. Mehrere in jüngster Zeit durchgeführte Fütterungsversuche zeigten allerdings,<br />

dass durchaus Mengen von 10–15 % in den Rationen keine negativen Auswirkungen<br />

auf die Mastleistungen gezeigt haben. Durch die enormen Kapazitätsausweitungen der Ölmühlen<br />

und damit einem stark steigenden Anfall von Rapsextraktionsschrot wird es in Zukunft<br />

sicherlich notwendig und finanziell attraktiv, noch höhere Mengen zu verfüttern. Daher<br />

wurde an der LLFG in Iden ein Versuch zum Einsatz von bis zu 20 % Rapsextraktionsschrot konzipiert<br />

und durchgeführt, dessen Ergebnisse im Folgenden kurz zusammengefasst werden.<br />

Tab. 2: Daten der biologischen<br />

Leistungen<br />

Kontrolle VG 1 VG2<br />

Einstallgewicht (kg) 30,9 30,9 30,8<br />

Ausstallgewicht (kg) 118,0 116,8 116,8<br />

Zunahmen Ges. (g/d) 850 832 825<br />

Futteraufnahme (kg/Tag) 2,57 2,42 2,41<br />

Futteraufwand (kg/kg) 3,06 2,94 2,96<br />

Schlachtgewicht (kg) 92,6 a 90,6 b 90,5 b<br />

Magerfleischanteil (%) 55,2 55,1 56,1<br />

a, b = Unterschiedliche Buchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede<br />

◆ Versuchsaufbau<br />

In die Untersuchung wurden 120 Mastschweine<br />

einbezogen. Es handelte sich dabei<br />

um Kreuzungsherkünfte (Pi x (DE x DL).<br />

Die Tiere wurden in drei Varianten unterteilt<br />

und parallel in zwei identischen Stallabteilen<br />

gemästet (jeweils eine Bucht pro Variante).<br />

Alle Tiere erreichten das Prüfungsende.<br />

Im Rahmen des Versuches wurde eine dreiphasige<br />

Fütterung durchgeführt. Bis ca.<br />

40 kg erhielten alle Schweine ein identisches<br />

Ferkelaufzucht-/Vormastfutter. Anschließend<br />

unterschieden sich die Futtermittel in<br />

ihrem Gehalt an Rapsextraktionsschrot<br />

(RES).<br />

Es wurde angestrebt, isonitrogene Mischungen<br />

herzustellen. Auf einen Energieausgleich<br />

in den Rapsgruppen wurde ausdrücklich verzichtet.<br />

Die eingemischten Rationsbestandteile<br />

sind Tabelle 1 zu entnehmen.<br />

Die angestrebte Verringerung des Energiegehaltes<br />

in den Gruppen mit höheren Rapsanteilen<br />

wurde nicht erzielt. Die übrigen Parameter<br />

lassen aber eine Vergleichbarkeit<br />

der Rationen erkennen. Die Glucosinolatgehalte<br />

des eingesetzten Rapsextraktionsschrotes<br />

lagen bei 9 mmol/kg, so dass sich je<br />

nach Einmischmenge Gesamtglucosinolatmengen<br />

von 0–1,8 mmol/kg ergaben.<br />

◆ Ergebnisse<br />

Die Einstallgewichte der drei Gruppen sind<br />

vergleichbar und nicht signifikant unterschiedlich.<br />

Die Ausstallgewichte liegen im marktüblichen<br />

Bereich. In den Zunahmeleistungen<br />

unterscheiden sich die drei Gruppen (Tab. 2)<br />

nicht signifikant. Insgesamt kann daraus geschlossen<br />

werden, dass sich die Zulagen an<br />

Rapsextraktionsschrot bis zu einer Höhe von<br />

20 % im Endmastfutter nur in geringem Maße<br />

auf die Zunahmeentwicklung auswirken.<br />

Die Futteraufnahmemenge dagegen scheint<br />

durch die Rapszulage leicht beeinflusst zu<br />

werden. Mit einer Aufnahme von 2,57 kg erreichen<br />

die Tiere der Kontrollgruppe deutlich<br />

höhere Werte als die der VG 2 mit 2,41 kg<br />

pro Tag. Diese etwas geringeren Mengen an<br />

Futter werden aber von den Tieren der höherprozentigen<br />

Rapsgruppen besser verwertet,<br />

was die Verbesserung im Futteraufwand<br />

um 0,1 zeigt.<br />

Korrespondierend zu den höheren Schlachtendgewichten<br />

ist in der Kontrollgruppe auch<br />

das Schlachtgewicht gegenüber den übrigen<br />

Versuchsgruppen signifikant erhöht. Beim<br />

Magerfleischanteil liegt jedoch die Versuchsgruppe<br />

2 mit über 56 % am höchsten. Grundlage<br />

dafür ist ein kontinuierliches Wachstum<br />

auf mittlerem Niveau. Die extrem hohen Zunahmen<br />

der Kontrollgruppe in der Anfangsmast<br />

überschreiten möglicherweise schon<br />

das Fleischansatzvermögen der mittelfleischigen<br />

Mastschweine und führen schon hier zum<br />

vermehrten Ansatz von Fett.<br />

◆ Finanzielle Betrachtungen<br />

Durch die Einmischung von Rapsextraktionsschrot<br />

und das Verdrängen von Sojaextraktionsschrot<br />

(SES) wurden die Mischungen<br />

finanziell günstiger. Die Futterkosten erreichten<br />

in der Kontrollgruppe 15,44 EUR/dt, in der<br />

VG 1 14,78 EUR und 14,51 EUR in der VG 2.<br />

Durch eine gleichzeitig günstigere Futterverwertung<br />

wurden in der VG 1 3,17 EUR und in<br />

der VG 2 4,02 EUR pro Schwein an Futterkosten<br />

eingespart. Rechnet man die Differenzen<br />

in den Zunahmen, den Magerfleischanteilen<br />

und den Schlachtmassen hinzu, konnten die<br />

Schweine der Versuchsgruppe 2 um ca.<br />

2,70 EUR günstiger produziert werden als die<br />

der Kontrollgruppe.<br />

» Biodiesel<br />

Smudo nimmt Bauern mit auf die Rennstrecke<br />

Aus dem Kuhstall direkt auf den Nürburgring: Landwirt tauscht für einen Tag Melkroboter<br />

gegen Biodiesel-Mustang<br />

Smudo, Rennfahrer und Musiker der „Fantastischen<br />

Vier“, hat im vierten Jahr seiner Nürburgring-Karriere<br />

beim Training zum ADAC Ruhr Pokal<br />

Rennen am 25. August den Landwirt Martin<br />

Bäumler mit auf die Rennstrecke genommen –<br />

und zwar in seinem neuen Ford Mustang GT RTD.<br />

Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen<br />

e.V. (UFOP) in Berlin und die Fördergemeinschaft<br />

Nachhaltige Landwirtschaft (FNL)<br />

in Bonn mitteilen, tritt Smudos Mustang dabei als<br />

erstes Rennauto überhaupt mit einer Karosserie<br />

aus pflanzlicher Faser und Biodiesel-Motor an<br />

und beweist so, dass Umweltverträglichkeit auch<br />

im Automobilsport machbar ist.<br />

Der direkte Draht<br />

Dr. Manfred Weber<br />

Telefon: 039390-6283<br />

Telefax: 039390-6201<br />

E-Mail: manfred.weber@llg.mlu.lsa-net.de<br />

Tab. 1: Rationsbestandteile (in %)<br />

Anfangsmast<br />

Endmast<br />

Kontrolle VG 1 VG 2 Kontrolle VG 1 VG 2<br />

Weizen 20,77 38 38,5 9,875 29,7 34,26<br />

Gerste 34,5 15,0 13,0 48,0 24,5 20,0<br />

Triticale 20,0 15,0 20,0 20,0 20,0 20,0<br />

SES 18,2 11,0 7,2 16,0 5,0 1,0<br />

RES 10,0 15,0 15,0 20,0<br />

Melasse 1,0 0,55 0,9 3,0 3,0 2,0<br />

Calciumcarbonat 1,65 1,7 1,65 1,7 1,7 1,7<br />

Natriumchlorid 0,4 0,4 0,45 0,4 0,4 0,4<br />

L-Lysin 0,28 0,35 0,35 0,025 0,1 0,14<br />

Mineral-Mast 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5<br />

Sojaöl 2,2 2,2 2,2<br />

MCP 0,5 0,3 0,25 0,5 0,1<br />

Biodiesel ist echte Flowerpower, denn er ist aus<br />

Pflanzenöl erzeugter Kraftstoff. Unter den alternativen<br />

Treibstoffen ist er der bislang erfolgreichste.<br />

In Deutschland bieten rund 1.900 Tankstellen<br />

den in der Regel auf Basis von Rapsöl hergestellten<br />

Biodiesel an.<br />

Als Beifahrer bei der Testfahrt im Rennwagen ist<br />

diesmal der Landwirt Martin Bäumler mit dabei.<br />

Der Milchviehalter ist ein großer Technik-Fan:<br />

Seine 59 Kühe in der Oberpfalz melkt ein Melkroboter.<br />

Via Webcam und Internet sind sie darüber<br />

hinaus weltweit zu sehen. „Zu Smudo steige ich<br />

jetzt gewissermaßen als Botschafter der Landwirtschaft<br />

mit in den Wagen“, sagt Bäumler vor<br />

dem Start mit dem Bioconcept-Car des PSP Racing-Teams.<br />

„Das ist für mich eine weitere Möglichkeit,<br />

das Thema Landwirtschaft in all seinen<br />

Facetten in der Öffentlichkeit darzustellen und<br />

Werbung für eine gute Sache zu machen.“ Der<br />

26-jährige Landwirt bewirtschaftet in Obertresenfeld<br />

in Bayern einen 62 Hektar großen Betrieb.<br />

Fütterungsversuch<br />

17<br />

VeredlungsProduktion 3/4/2006 VeredlungsProduktion 3/4/2006

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