02.06.2014 Aufrufe

Ansehen/Downloaden! - ProteinMarkt

Ansehen/Downloaden! - ProteinMarkt

Ansehen/Downloaden! - ProteinMarkt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mehr Rapsschrot – sehr gutes Ergebnis<br />

Interview mit Michael Höschen, Betrieb A des Fütterungsversuches der<br />

Landwirtschaftskammer NRW, und dessen Futtermittelberater Hubertus Leifeld<br />

vom Agravis Kornhaus Ostwestfalen<br />

Vater Hermann Höschen und sein Sohn Michael bewirtschaften am Rand der Stadt Brakel im<br />

Kreis Höxter 85 ha Ackerland und betreiben eine Schweinemast mit 1.300 Mastplätzen.<br />

VeredlungsProduktion: Wie kam es, dass<br />

Sie von der Landwirtschaftskammer für diesen<br />

Fütterungsversuch ausgewählt wurden?<br />

Tab. 1: Die im Fütterungsversuch verwendeten<br />

Ergänzer<br />

Produkte in %<br />

Bördeergänzer<br />

117 für Kontrollgruppe<br />

(bisher<br />

verwendet)<br />

Bördeergänzer<br />

für Anfangsmast<br />

ab<br />

40 kg (neu<br />

verwendet)<br />

Bördeergänzer<br />

117 Code-Nr.<br />

10 für Endmast<br />

(neu<br />

verwendet)<br />

Rapsschrot 15,0 22,68 50,00<br />

Sojaschrot HP 48 41,77 42,53 38,76<br />

Calciumcarbonat 4,87 4,67 4,37<br />

Premix Eco M 8733 1,98 1,95 1,95<br />

Viehsalz 1,92 1,92 1,89<br />

Lysin 1,62 1,46 1,50<br />

Phytase 250, Eco.99250 0,8 0,8 0,80<br />

Sojaöl 0,5 0,5 0,50<br />

Vitamin E 100, Eco 99510 0,2 0,18 0,19<br />

Aroma Schwein 0,04 0,04 0,04<br />

Normales Sojaschrot 15,5 10<br />

Sonnenblumenschrot 13,0 8,47<br />

Weizenkleie 1,69 4,8<br />

Monocalciumcarbonat 0,21<br />

Höschen: Ich habe im vergangenen Jahr<br />

mein Landwirtschaftsstudium in Soest abgeschlossen.<br />

Für meine Diplomarbeit hatte<br />

ich einen Schweinefütterungsversuch zur<br />

Verdaulichkeit von Aminosäuren mit Rapsschrot<br />

und Erbsen durchgeführt. Daher wurden<br />

wir von der Kammer in Münster angesprochen,<br />

ob wir uns an diesem Versuch beteiligen<br />

würden.<br />

VeredlungsProduktion: Mit wie vielen<br />

Schweinen wurde der Versuch durchgeführt<br />

und wie wurden die Rationen bestimmt?<br />

Höschen: Jede Gruppe bestand aus 100<br />

Schweinen. Die Ration wurde zusammen mit<br />

Dr. Maier-Loeper von der Landwirtschaftskammer<br />

NRW berechnet. Für die Kontrollgruppe<br />

haben wir unseren vom Agravis<br />

Kornhaus bezogenen Ergänzer beibehalten<br />

und die Ration nicht verändert. Anhand der<br />

Berechnung dieser Rationen wurden dann<br />

die Rationen für die Versuchsgruppe aufgestellt.<br />

Leifeld: Der im Betrieb zu der Getreidemischung<br />

verwendete „Bördeergänzer 117“<br />

enthält einen geringen Anteil Rapsschrot.<br />

Höschen: Die Versuchsgruppe erhielt für die<br />

Anfangsmast ab 40 kg einen vom Mischfutterwerk<br />

in Borgholz erstellten Ergänzer mit<br />

rund 23 % Rapsschrot, so dass die Ration 5 %<br />

Rapsschrot enthielt.<br />

VeredlungsProduktion: Haben Sie bei der<br />

Anfangsmast ab 40 kg irgendwelche Unterschiede<br />

festgestellt?<br />

Höschen: Nein, es waren keine Leistungsunterschiede<br />

zwischen den Gruppen festzustellen.<br />

In beiden Gruppen lief es gleich gut.<br />

VeredlungsProduktion: Wie sahen die Rationen<br />

für die Endmast aus?<br />

Höschen: In der Endmast bekam die Vergleichsgruppe<br />

die bei uns übliche Ration mit<br />

20 % „Bördeergänzer 117“, 40 % gemahlenem<br />

Weizen und 40 % Gerste. Die Versuchsgruppe<br />

erhielt zu dem gleichen Getreideanteil<br />

den speziell für diesen Versuch<br />

gemischten „Bördeergänzer 117 Code Nr. 10“<br />

mit 50 % Rapsschrot. Dadurch lagen dann in<br />

der fertigen Ration 10 % Rapsschrot vor.<br />

VeredlungsProduktion: Haben Sie in der<br />

Endmast Unterschiede festgestellt?<br />

Höschen: Auch die Endmast verlief in beiden<br />

Gruppen ohne Probleme. Bei der Versuchsgruppe<br />

ergab sich eine deutlich höhere<br />

Tageszunahme von ca. 30 g pro Tier. Die<br />

Futterverwertung der Gruppe mit dem größeren<br />

Rapsschrotanteil war also besser. Die<br />

Schlachtkörperauswertung ergab bei den<br />

Schweinen dieser Versuchsgruppe bei einem<br />

etwas geringeren Speckmaß ein paar Indexpunkte<br />

mehr pro Schwein.<br />

Zu den Futterkosten kann ich folgendes sagen:<br />

Der für den Versuch verwendete neue<br />

Ergänzer mit dem hohen Rapsschrotanteil<br />

kostet jetzt 1,00 Euro weniger als der bisher<br />

verwendete „Bördeergänzer 117“. Seitdem<br />

verwenden wir weiterhin diesen neuen Ergänzer<br />

für alle Tiere in der Endmast.<br />

Leifeld: Ein Schwein frisst rund 65 kg Ergänzer;<br />

ab 75 kg Gewicht dann immer noch gut<br />

die Hälfte, also ungefähr 35 kg. Bei dem um<br />

1,00 Euro geringeren Preis für den Ergänzer<br />

mit dem hohen Rapsschrotanteil ergibt das<br />

für diesen Betrieb pro Schwein einen Kostenvorteil<br />

von 35–40 Cent. Eigentlich müsste<br />

dieser im Versuch in der Endmast verwendete<br />

Ergänzer mit 50 % Rapsschrot mit einem<br />

» Plastikstalltafeln für Sauen<br />

Der Verband Deutscher Oelmühlen e.V. bietet<br />

seit vielen Jahren Plastikstalltafeln für die Sauenhaltung<br />

an. Nachdem die Vorräte völlig aufgebraucht<br />

waren, steht nunmehr eine Neuauflage<br />

in bewährter Qualität zur Verfügung. Aufgrund<br />

der drastisch angestiegenen Ölpreise war eine<br />

geringfügige Preisanhebung unvermeidlich:<br />

Bis 50 Stück.: 1,30 EUR je Stück<br />

50–100 Stück.: 1,10 EUR je Stück<br />

> 100 Stück.: 1,00 EUR je Stück<br />

Die Preise verstehen sich einschließlich MWSt.<br />

und Lieferung frachtfrei.<br />

Bestellungen können über den Internetshop unter<br />

www.veredlungsproduktion.de oder per Fax:<br />

Der verwendete neue Ergänzer<br />

mit dem hohen Rapsschrotanteil<br />

kostet jetzt<br />

1,00 Euro weniger als der<br />

bisher verwendete ‘Bördeergänzer<br />

117’. Michael Höschen<br />

Ergänzer verglichen werden, der ausschließlich<br />

Sojaschrot enthält, z.B. mit unserem<br />

„Bördeergänzer 115“. Entsprechend läge<br />

dann der Vorteil schnell bei über 80 Cent pro<br />

Mastschwein. Für einen Betrieb wie diesen<br />

mit 1.300 Schweinen wäre das schon eine<br />

Überlegung wert.<br />

Höschen: Ebenfalls wäre zu überlegen, den<br />

Rapsschrotanteil in der Endmast noch weiter<br />

zu erhöhen und den Sojaanteil entsprechend<br />

weiter zu verringern. Mit zunehmendem<br />

Rapsschrotanteil sinkt der Energiegehalt<br />

der Ration, so dass sich mit noch<br />

geringeren Kosten höhere Muskelfleischanteile<br />

und damit eine bessere Qualität erzielen<br />

lassen.<br />

0 30/72 62 59 99 erfolgen.<br />

Stallschilder aus Pappe werden vom Verband<br />

kostenlos zur Verfügung gestellt. Bestellungen<br />

ebenfalls an die oben genannten Adressen.<br />

» Infos<br />

Neue UFOP-Praxisinformationen<br />

zur Milchvieh- und Schweinefütterung<br />

anlässlich der<br />

EuroTier 2006<br />

Anlässlich der EuroTier vom 14. bis 17. November<br />

2006 präsentiert die Union zur Förderung<br />

von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) auf<br />

ihrem Messestand D 15 in Halle 27 im Rahmen<br />

der BioEnergy Europe neu erstellte sowie<br />

grundlegend überarbeitete Faltblätter aus der<br />

Reihe der UFOP-Praxisinformationen. Es handelt<br />

sich hierbei um die Ausgaben<br />

◆ Zum Einsatz von Körnerleguminosen in der<br />

Milchviehfütterung im ökologischen Landbau<br />

◆ Rapsextraktionsschrot in der Schweinefütterung<br />

◆ Rapskuchen in der Schweinefütterung<br />

Das Angebot an UFOP-Praxisinformationen aus<br />

dem Bereich Tierernährung wird durch weitere<br />

Faltblätter abgerundet<br />

◆ Einsatz von 00-Rapsextraktionsschrot beim<br />

Wiederkäuer<br />

◆ Inhaltsstoffe, Futterwert und Einsatz von<br />

Erbsen in der Nutztierfütterung<br />

◆ Inhaltsstoffe, Futterwert und Einsatz von<br />

Ackerbohnen in der Nutztierfütterung<br />

◆ Inhaltsstoffe, Futterwert und Einsatz von<br />

Lupinen in der Nutztierfütterung<br />

Die Faltblattreihe der UFOP-Schriften stellt die<br />

Ergebnisse der von der UFOP geförderten Projektvorhaben<br />

in einer praxisgerechten Form<br />

und Sprache vor. Es werden konkrete Empfehlungen<br />

gegeben zu den Einsatzmöglichkeiten<br />

heimischer Öl- und Proteinpflanzen in der<br />

Nutztierfütterung sowie im Ackerbau Wege<br />

zur Erhöhung der Hektarerträge und zur Senkung<br />

der Stückkosten durch Optimierung des<br />

Anbaumanagements aufgezeigt.<br />

Darüber hinaus stehen Faltblätter zur Verfügung<br />

zur Herstellung von Rapsspeiseöl in dezentralen<br />

Ölmühlen sowie zum Einsatz von<br />

Biodiesel und Rapsölkraftstoff in der Landwirtschaft.<br />

Betriebsreportage<br />

11<br />

VeredlungsProduktion 3/4/2006<br />

VeredlungsProduktion 3/4/2006

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!