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Gute Leistungen mit eigenen Mastmischungen!<br />

ist, die mit Bakterien, Pilzen oder Milben belastet<br />

ist.<br />

» Info<br />

Parameter für eine erfolgreiche Mast<br />

Ökonomik<br />

Bernhard Kloth, LWK NRW, 48653 Coesfeld<br />

Eine erfolgreiche Schweinemast erfordert<br />

eine Optimierung aller Einflussfaktoren.<br />

Auch die Ergebnisse aus dem Wirtschaftsjahr<br />

2005/2006 machten deutlich, dass die direktkostenfreie<br />

Leistung (DKfL) je Mastplatz<br />

von Betrieb zu Betrieb um mehr als 100 %<br />

schwankt. Die Übersicht zeigt, wie sehr sich<br />

unterschiedliche Kosten und unterschiedliche<br />

biologische Leistungen auf das wirtschaftliche<br />

Ergebnis auswirken (s. Tabelle 1).<br />

So erzielten erfolgreiche Betriebe mit hohen<br />

Leistungsdaten 2005/2006 noch Unternehmergewinne<br />

je Mastplatz, die dem Betrieb<br />

ermöglichen, Eigenkapital zu bilden. Die weniger<br />

erfolgreichen Betriebe, oft mit gleichem<br />

Produktionsumfang konnten in dem<br />

guten Jahr 2005/2006 auch ein Plus verbuchen.<br />

Das Ergebnis reicht jedoch für eine<br />

ausreichende Eigenkapitalbildung nicht aus.<br />

Tab. 1: Direktkostenfreie Leistung<br />

schwankt stark<br />

Wirtschaftsjahr 2005/2006<br />

DKfL je Mastplatz<br />

bis 70 EUR über 100 EUR<br />

Futterverwertung 1 : 3,00 2,85<br />

Ferkelpreis EUR (25 kg) EUR 59,60 56,40<br />

Erlös je kg SG (56 % MFA) EUR 1,49 1,52<br />

Tierverluste % 4,55 3,21<br />

Umtrieb 2,36 2,84<br />

Futterkosten je kg Zuwachs EUR 42,13 38,08<br />

Produktionskosten/kg SG EUR 1,43 1,30<br />

Überschuss über Faktorkosten EUR/Platz 12,09 61,48<br />

◆ Fütterung beeinflusst Rentabilität<br />

Ein Einflussfaktor in der Mast, den es zu optimieren<br />

gilt, ist die Fütterung und der Einsatz<br />

von Energie- und Eiweißträgern. Der Einsatz<br />

von Getreide und CCM aus der eigenen Produktion,<br />

in Verbindung mit Sojaschrot und<br />

Mineralfutter oder eiweißreichem Ergänzungsfutter<br />

ist in Westfalen-Lippe weit verbreitet.<br />

Optimale, im Eiweiß-, Energieverhältnis ausgewogene<br />

Futtermischungen sind eine<br />

Grundvoraussetzung für hohe Leistungen in<br />

der Mast. Über 90 % der westfälischen Mastbetriebe<br />

mischen ihr Futter selbst. Sie setzen<br />

als Energieträger das selbsterzeugte Getreide<br />

und CCM ein. Der niedrige pH-Wert beim<br />

CCM wirkt sich in der Fütterung stabilisierend<br />

aus und beeinflusst die biologischen<br />

Leistungen positiv.<br />

Die Eiweißergänzung erfolgt überwiegend<br />

durch Sojaschrot, Eiweißkonzentrat oder eiweißreiches<br />

Ergänzungsfutter. Viele Betriebe,<br />

die Sojaschrot einsetzen, ergänzen diesen<br />

Eiweißträger mit Aminosäuren. Der<br />

gezielte Einsatz von Aminosäuren im Futter<br />

ermöglicht eine Reduzierung des Rohproteingehaltes<br />

im Futter und damit eine Verringerung<br />

der N-Ausscheidungen. Das preiswürdige<br />

Lysin fördert diese Entwicklung. Bei<br />

der differenzierten Zuführung der einzelnen<br />

Aminosäuren ist es besonders im Jugendstadium<br />

der Tiere und bei Sensorfütterung<br />

gut möglich, das Fleischbildungsvermögen<br />

entsprechend der Genetik der Schweine voll<br />

auszuschöpfen. Mit diesem Verfahren sind<br />

die Voraussetzungen für optimale biologische<br />

und ökonomische Ergebnisse gegeben.<br />

Die Beratungsempfehlung, selbsterzeugte<br />

hochwertige Energieträger besonders dann,<br />

wenn dafür alle technischen Einrichtungen<br />

vorhanden sind, auch im eigenen Betrieb<br />

einzusetzen, wird durch die Betriebszweigergebnisse<br />

bestätigt.<br />

Das Alleinfutter kostete in den ausgewerteten<br />

Betrieben im Durchschnitt des Wirtschaftsjahres<br />

2005/2006 inkl. MwSt. 16,51<br />

EUR. Für die Eigenmischung (Getreide und<br />

CCM) wurden incl. Mahl- und Mischkosten im<br />

Durchschnitt 15,09 EUR je dt ermittelt.<br />

Diese preisgünstigen Getreidemischungen<br />

wird es im aktuellen Wirtschaftsjahr<br />

2006/2007 nicht mehr geben. Der Getreidepreis<br />

hat erheblich angezogen, aber auch alle<br />

sonstigen für den Mäster interessanten Rohstoffe<br />

passen sich dieser Preisentwicklung an.<br />

Basis für die Ermittlung des dt-Preises der Eigenmischung<br />

ist der durchschnittlich erzielbare<br />

Verkaufserlös für Getreide aus dem<br />

Wirtschaftsjahr zzgl. der variablen Mahl- und<br />

Mischkosten und der anteiligen Lagerkosten.<br />

Der CCM-Preis wird von den so ermittelten<br />

Getreidepreisen unter Berücksichtigung<br />

des unterschiedlichen Trockensubstanzgehaltes<br />

und Eiweißergänzungsbedarfes abgeleitet.<br />

Mit dem Einsatz von Getreide/CCM als<br />

Energieträger erzielten die ausgewerteten<br />

Betriebe im Vergleich zum Einsatz von Alleinfutter<br />

nach Verrechnung der Ferkelpreisund<br />

Erlösdifferenzen:<br />

◆ eine Reduzierung des Futteraufwandes<br />

pro kg Zuwachs um 120 g<br />

◆ eine Einsparung bei den Futterkosten je kg<br />

Zuwachs um 0,06 EUR.<br />

◆ eine Differenz bei den Produktionskosten<br />

von 0,04 EUR je kg Schachtgewicht zugunsten<br />

der Eigenmischung<br />

Dieses Ergebnis wird auch bestätigt, wenn<br />

die Eiweißgrundlage untersucht wird. Bei<br />

den Betrieben, die Sojaschrot und Aminosäuren<br />

als Eiweißträger einsetzen, werden<br />

im Vergleich zum Einsatz von Ergänzungsfutter<br />

nach Verrechnung der Ferkelpreisund<br />

Erlösdifferenzen auch Leistungsunterschiede<br />

deutlich. Diese Unterschiede reduzieren<br />

die Gesamtproduktionskosten der<br />

mit Sojaschrot und Aminosäuren ergänzten<br />

Getreide/CCM-Mischung im Vergleich zum<br />

Einsatz von Ergänzungsfutter ebenfalls um<br />

0,01 EUR je kg Schlachtgewicht. Die Daten<br />

zeigen, dass die Eigenmischungen mit definierbaren<br />

Eiweißträgern (Soja + Aminosäuren)<br />

von hochwertiger Qualität sind und den<br />

Vergleich nicht scheuen müssen.<br />

Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Die<br />

Fütterung der Mastschweine ist ein wichtiger<br />

Einflussfaktor, der die Rentabilität der<br />

Mast entscheidend beeinflusst. Klar definierbare<br />

Energie- und Eiweißträger bringen Vorteile<br />

in der Mast. Sie sind berechenbar, sicher<br />

und werden auch vom Verbraucher akzeptiert.<br />

◆ Futterhygiene fängt<br />

schon bei der Ernte an<br />

Bei ständig wechselnden Rohstoffen besteht<br />

eher die Gefahr, dass eine Partie dabei<br />

Auch für Eigenmischer gilt<br />

Toxische Belastungen, die bereits im Futter<br />

vorhanden sind, können durch Futterhygiene<br />

nicht aufgehoben werden. Natürlich ist<br />

Futterhygiene, wie z.B. Reinigung der Futtertröge,<br />

Futterautomaten, Tränken, Anmischbehälter<br />

und Flüssigfütterungsleitungen<br />

notwendig, damit sich Bakterien und<br />

Pilze nicht rasend schnell vermehren oder<br />

sogar erst z. B. in den Flüssigfütterungsleitungen<br />

entstehen. Dabei ist festzustellen,<br />

dass die inzwischen weit verbreitete Sensorfütterung<br />

und das Ausfüttern über Stichleitungen<br />

Hygieneprobleme reduziert.<br />

Somit können Landwirte, die ihr Futter selbst<br />

produzieren, besonders bei den Energieträgern<br />

Futterhygiene von der Ernte bis in den<br />

Trog betreiben, um dadurch die Mastergebnisse<br />

positiv zu beeinflussen. Futterhygiene<br />

fängt schon bereits bei der Ernte an.<br />

Getreide, das nach dem Mähdrusch zu lange<br />

zwischengelagert und vor der Trocknung<br />

nicht ausreichend belüftet wird, weist schon<br />

einen erhöhten Gehalt an Pilzen und Hefen<br />

auf. Blähungen und Durchfall können die<br />

Folge sein.<br />

◆ Verhältnis Eiweiß zu Energie wichtig<br />

Neben der Futterhygiene sind für den Mastverlauf<br />

das richtige Verhältnis von Eiweiß<br />

und Energie sowie die richtige Zusammensetzung<br />

der Aminosäuren entscheidend.<br />

Das Aminosäurenmuster ist bei der herkömmlichen<br />

Mast mit Getreide, CCM und<br />

Sojaschrot oder hochwertigem Eiweißkonzentrat<br />

bzw. eiweißreichem Ergänzungsfutter<br />

relativ ausgeglichen. Hier gibt es deshalb<br />

wenige Probleme.<br />

Der Rückgang der Getreidepreise war durch<br />

die EG-Agrarreform vorgegeben. Wirtschaftlich<br />

wurde somit der Einsatz von Getreide<br />

➤ Optimale Ferkelqualität<br />

◆ einheitliche Genetik<br />

◆ gleiches Alter<br />

◆ gleiches Einstallgewicht<br />

◆ guter Gesundheitsstatus<br />

➤ Fütterung nach Futterkurve<br />

➤ Rationsgestaltung<br />

◆ Einsatz von hochverfügbaren Aminosäuren<br />

◆ Aminosäurenversorgung nach Herkunft und Geschlecht<br />

◆ Proteinversorgung nach Herkunft und Geschlecht<br />

◆ Phasenfütterung nach Herkunft und Geschlecht<br />

◆ Abgestimmte Wirkstoffversorgung<br />

➤ Optimales Mastendgewicht entsprechend dem<br />

Wachstumsverlauf der Herkünfte<br />

➤ Getrenntgeschlechtliche Mast<br />

➤ Rein-Raus-Verfahren<br />

und CCM für den Schweinemäster immer interessanter.<br />

Die Entwicklung zeigte, dass<br />

sich die Mastbetriebe zunehmend auf diese<br />

Situation eingestellt haben und mehr Getreide<br />

in Verbindung mit Sojaschrot und Mineralfutter<br />

oder hochwertigem Eiweißkonzentrat<br />

einsetzten. Zurzeit ist die Entwicklung<br />

der Getreidepreise zwar gegenläufig, aber alternative<br />

Mastmischungen, auch mit Nebenprodukten<br />

steigen auch im Preis.<br />

Bei der Zusammensetzung der Futtermischungen<br />

sind die Orientierungsdaten der<br />

DLG oder der Landwirtschaftkammer, die die<br />

Anforderungen der Schweine für eine gleitende<br />

Bedarfsanpassung berücksichtigen,<br />

eine wichtige Hilfe.<br />

◆ Wachstumsorientierte<br />

Nährstoffversorgung<br />

Die Phasenfütterung brachte im Wirtschaftsjahr<br />

2005/2006 ebenfalls wirtschaftliche<br />

Vorteile. Die Betriebszweigauswertungen in<br />

westfälischen Mastbetrieben ergaben, dass<br />

das Phasenfüttern in den Betrieben fast zu<br />

100 % praktiziert wird.<br />

9<br />

VeredlungsProduktion 1/2007 VeredlungsProduktion 1/2007

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