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Weiterlesen - ProMot AG

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Wachablösung<br />

Andreas Huber arbeitete seit 1971 bei der Promot <strong>AG</strong> in Safenwil, seit 1988 war<br />

er Geschäftsführer. Jetzt hat er das Ruder seinem Nachfolger Marc Spiegl übergeben.<br />

Als Mitglied des Verwaltungsrates wird er der nautischen Branche zwar nicht<br />

komplett den Rücken zudrehen, seine Prioritäten werden aber anderswo liegen.<br />

Text : lori schüpbach<br />

fotos : Ruedi Hilber<br />

«Meine Frau wird mich zwangsläufig mehr zuhause<br />

aushalten müssen», sagt Andreas Huber schmunzelnd,<br />

wenn er auf seine Zukunft und die neu<br />

gewonnene Freiheit angesprochen wird, «aber wir<br />

haben das ja in den letzten Monaten schon geübt.»<br />

Seit November des vergangenen Jahres hat Huber<br />

nur noch halbtags gearbeitet. Offenbar zur<br />

Zu friedenheit aller. «Meine Frau und ich haben uns<br />

gut an die neue Situation gewöhnt und die gemeinsamen<br />

Stunden, beispielsweise beim gemütlichen<br />

Früh stücken, sehr genossen. Ich brauche also keine<br />

Angst vor der unmittelbaren Zukunft zu haben.»<br />

Lang weilig wird es dem umtriebigen Huber sowieso<br />

nicht. Mit Kochklub, Männerriege und Leichtathletik<br />

ist die Agenda schon gut gefüllt. «Daneben wollen<br />

meine Frau und ich aber auch wieder mehr Zeit für<br />

gemeinsame Reisen haben. Früher war es vor allem<br />

der asiatische Raum, heute zieht es uns eher in den<br />

Norden.» Im Juli steht ein Monat Finnland auf dem<br />

Programm. «Und zu Hause wollte ich schon lange<br />

den Garten umbauen – das ist auch ein Projekt, welches<br />

ich jetzt endlich werde realisieren können.»<br />

Quereinsteiger<br />

Dass Andreas Huber als «Urgestein» der nautischen<br />

Motorenbranche in Pension gehen würde, war vor<br />

gut 40 Jahren überhaupt nicht absehbar. «Mein<br />

einziger Bezug zum Wasser war, dass ich als Kind in<br />

Wangen direkt an der Aare aufwuchs.» Als er 1971<br />

– nach einer Lehre bei den SBB als Maschinenzeichner/Konstrukteur<br />

– bei der Promot <strong>AG</strong> einstieg, war<br />

deren Hauptgeschäft der Import und Vertrieb von<br />

Perkins Dieselmotoren für die Landwirtschaft.<br />

Yamaha Aussenborder waren zwar seit wenigen<br />

Jahren ebenfalls ein Geschäftszweig der Firma,<br />

allerdings nur als kleiner Nebenschauplatz. Aber<br />

schon 1972 wurde klar, dass der Aufbau eines funktionierenden<br />

Händlernetzes für Aussenborder nicht<br />

einfach so nebenbei laufen konnte. Also erhielt<br />

andreas Huber von seinem damaligen Chef den<br />

Auftrag, sich ausschliesslich um Yamaha zu kümmern.<br />

«In dieser Zeit war Johnson, importiert von<br />

der Almacoa <strong>AG</strong>, die klare Nummer 1 in der Schweiz.<br />

Entsprechend schwierig war es, bei den grossen<br />

Werften Fuss zu fassen», erinnert sich Huber.<br />

«Zudem hatten die meisten Leute japanischen<br />

produkten gegenüber grosse Vorbehalte. Dass<br />

Yamaha in technischer Hinsicht mindestens ebenbürtig,<br />

wenn nicht sogar besser als die Konkurrenz<br />

war, hielten viele nicht für möglich.» Nichts desto<br />

trotz: Dank Durchhaltewille und einer grossen<br />

portion Ehrgeiz ging es kontinuierlich aufwärts. Zuwachsraten<br />

im zweistelligen Bereich führten<br />

schliesslich 1985 dazu, dass Yamaha zum ersten Mal<br />

die Nummer 1 bezüglich der in der Schweiz verkauften<br />

Aussenbordmotoren wurde. Eine Position, die<br />

bis heute gehalten werden konnte.<br />

Parallel zu den steigenden Verkaufszahlen von<br />

Yamaha wuchs auch die Bedeutung der Promot <strong>AG</strong>.<br />

«Uns hat sehr geholfen, dass die Promot <strong>AG</strong> in der<br />

Emil-Frey-Gruppe zuhause ist. So konnten wir<br />

bezüglich Lagerartikel und Lieferservice von Anfang<br />

an einen Standard bieten, wie er in der nautischen<br />

Branche hierzulande bis heute einmalig ist», erinnert<br />

sich Andreas Huber.<br />

Ein möglichst perfekter Service und ein steter Dialog<br />

mit dem immer grösser werdenden Händlernetz sind<br />

für Huber im Rückblick zwei der wichtigsten Erfolgsfaktoren<br />

von Yamaha in der Schweiz. Zusammen<br />

natürlich mit den Motoren, die technisch jederzeit<br />

auf dem neusten Stand waren und sind. Gerade<br />

in den 90er Jahren, als neue Abgasvorschriften<br />

(SAV) die Schweiz zu einem «motorentechnischen<br />

Sonderfall» machten, war Yamaha der Konkurrenz<br />

einen Schritt voraus. «Ich hatte damals schon sehr<br />

gute Kontakte zur Führungsetage von Yamaha. Das<br />

machte sich bezahlt», sagt Huber im Rückblick.<br />

unvergessen bleibt die Präsentation des neuen,<br />

speziell auf Schweizer Bedürfnisse zugeschnittenen<br />

Yamaha 150-PS-Aussenborders auf dem Schilthorn<br />

im Februar 2004.<br />

28 menschen marina.ch mai 12<br />

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Verkaufsschulungen, Presseanlässe. «Irgendeinmal<br />

war mir aber klar, dass ich mich noch um etwas anderes<br />

als um Autos kümmern wollte», erinnert sich<br />

Spiegl. Eine freie Stelle bei der Promot <strong>AG</strong> erwies sich<br />

als gute Gelegenheit, um einerseits mit der Personalabteilung<br />

und andererseits direkt mit Andreas Huber<br />

das Gespräch zu suchen – und plötzlich gab ein Wort<br />

das andere, so dass Marc Spiegl 2007 als designierter<br />

Nachfolger von Huber eingestellt wurde. «Als Einstieg<br />

betreute ich zuerst Yanmar, später kümmerte ich mich<br />

um die Schlauchboote. So erhielt ich nach und nach<br />

einen guten Einblick in die ganze Firma. Ich betrachte<br />

den relativ langsamen Übergang von Andreas Huber<br />

zu mir als grossen Vorteil.»<br />

Dass der Markt härter geworden ist, hat auch die<br />

Promot <strong>AG</strong> zu spüren bekommen. Aber gerade weil<br />

der Wechsel in der Geschäftsleitung langsam und<br />

kontrolliert vollzogen wurde, ist jetzt nicht ein abrupter<br />

Kurswechsel zu erwarten. «Ich werde die Firma<br />

nicht umkrempeln! Sicher habe ich gewisse Ideen, was<br />

noch verbessert werden könnte. Wir wollen mit der<br />

Zeit gehen und am Puls bleiben», sagt Marc Spiegl.<br />

In erster Linie geht es ihm um die gute Zusammenarbeit<br />

mit dem Händlernetz. Dieses wertvolle Gut will<br />

gehegt und gepflegt sein. «Wir wollen unsere herausragenden<br />

Händler noch mehr einbinden und begleiten.<br />

Damit die Promot <strong>AG</strong> auch in Zukunft für sie<br />

nicht einfach ein x-beliebiger Lieferant ist.»<br />

Gratulationen vom Chef:<br />

Walter Frey bei der Verabschiedung<br />

von Andreas Huber.<br />

Promot <strong>AG</strong><br />

Die Promot <strong>AG</strong> wurde 1953 von Emil Frey, dem Vater des heutigen<br />

Das Ruder offiziell übergeben:<br />

Andreas Huber und sein<br />

Nachfolger Marc Spiegl.<br />

Ruderübergabe<br />

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Marc Spiegl,<br />

der neue Geschäftsführer der Promot <strong>AG</strong>, seit Kindsbeinen<br />

einen Bezug zum Wassersport. «Mein Grossvater<br />

hatte eine Werft im bernischen Zollikofen und<br />

baute unsinkbare Aluminiumboote – Spiboote. Mein<br />

Vater schlug zwar eine andere berufliche Laufbahn<br />

ein, aber die Begeisterung fürs Wasser blieb, und wir<br />

waren in meiner Jugend trotzdem sehr viel am und<br />

auf dem See», sagt der zweifache Familienvater.<br />

Heute ist er selber mit seiner Familie möglichst oft<br />

auf dem Wasser. «Mein Vater und ich haben zusammen<br />

ein kleines ehemaliges Kursschiff auf dem<br />

Murtensee umgebaut. Wenn meine Eltern nicht<br />

damit unterwegs sind, können wir das Boot jederzeit<br />

für uns brauchen.»<br />

Seine beruflichen Sporen hat Marc Spiegl im Autogewerbe<br />

abverdient. Als Automechaniker – «Technik<br />

und Motoren faszinierten mich schon immer» – zog<br />

er nach der Lehre in Bern für ein halbes Jahr nach Genf<br />

um seine Sprachbarriere abzubauen. Nach Militär,<br />

Berufsmatur und einigen Semestern am Technikum<br />

«landete» er vor bald 15 Jahren in Safenwil, bei Toyota<br />

Schweiz <strong>AG</strong>. In direkter Nachbarschaft zur Promot<br />

<strong>AG</strong> arbeitete Marc Spiegl als Product Manager für<br />

Toyota Nutzfahrzeuge – berufsbegleitend absolvierte<br />

er die Ausbildung zum Technischen Kaufmann – und<br />

später bei Jaguar/Land Rover Schweiz <strong>AG</strong> für Land<br />

Rover und Range Rover. Dort wurde das Aufgabengebiet<br />

breiter, die Technik rückte etwas in den Hintergrund,<br />

Verkauf und Marketing erhielten einen<br />

immer grösseren Stellenwert. Er organisierte Events,<br />

Firmenchefs Walter Frey, gegründet. In den ersten Jahren galt die Ausrichtung<br />

der Landwirtschaft, aber bereits 1968 übernahm die Promot <strong>AG</strong><br />

die Generalvertretung für Yamaha-Aussenbordmotoren. 1990 wurde das<br />

Angebot mit Yanmar-Diesel-Innenbordern ausgebaut. Seit 1994 verkauft<br />

die Promot <strong>AG</strong> auch Boote. Den Anfang machten Zodiac-Schlauchboote,<br />

später kamen die Marken Bombard, Avon, Yam und Capelli hinzu. Und<br />

seit 2009 ist die Promot <strong>AG</strong> Importeurin für die legendären Buster-<br />

Aluminiumboote aus Finnland.<br />

Das Zentrallager der Emil Frey <strong>AG</strong> verfügt an zwei Standorten über eine<br />

nutzbare Lagerfläche von knapp 224 000 m 2 . Total sind 250 000 verschiedene<br />

Artikel von den insgesamt 24 Kunden eingelagert. Die Promot <strong>AG</strong><br />

kann so in kürzester Zeit auf praktisch alle notwendigen Ersatzteile für ihre Motoren und Boote<br />

sowie rund 600 neue Motoren, 120 Schlauchboote und 25 Buster-Aluminiumboote zurück greifen. Bestellungen werden in der<br />

ganzen Schweiz bis zu drei Mal am Tag ausgeliefert: bis 12 Uhr (bei einer Bestellung vor 9 Uhr), bis 15 Uhr (bei einer Bestellung<br />

vor 12 Uhr) und bei einer Bestellung vor 16.30 Uhr bis spätestens um 9.30 Uhr am darauffolgenden Morgen. Dieser aussergewöhnliche<br />

Service erleichtert es dem Händlernetz der Promot <strong>AG</strong>, ihre Kunden in kürzester Zeit kompetent und umfassend zu bedienen.<br />

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