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31.05.2014 Aufrufe

Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung PRESSEMITTEILUNG 02-10-2007 William G. Kerckhoff-Stiftung erinnert an Prof. Lothar Wendt Akademische Feier im Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung Bad Nauheim, 2. Oktober 2007. Am 25. September wäre der Eiweiß- und Arterioskleroseforscher Professor Dr. med. Lothar Wendt 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass lud die William G. Kerckhoff-Stiftung am vergangenen Samstag zu einer akademischen Feier in den Großen Hörsaal des Max- Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung nach Bad Nauheim ein. Einen besonders feierlichen Rahmen im imposanten Institutsgebäude in der Parkstrasse bot die international bekannte litauische Pianistin Guoda Gedvilaite. Die Ausnahmeerscheinung der jungen Pianistengeneration fesselte und begeisterte mit ihrem kraft- aber auch gefühlvollen Spiel die rund 100 Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet, unter ihnen auch Ordinarien und Mitglieder mehrerer Universitäten, der Präsident der Deutschen Herzstiftung sowie der Präsident der von Behring-Röntgen- Stiftung. In seiner Laudatio zeichnete Prof. Dr. Gisbert Kober, Universität Frankfurt, den wissenschaftlichen Werdegang Wendts nach, der neben grundlegenden Arbeiten zur Herzhypertrophie und zum EKG vor allem das Konzept der Eiweißspeicherkrankheiten entwickelt habe. Darüber hinaus habe Wendt aber auch zu philosophischen Themen wie dem teleologischen Denkansatz publiziert, der in den Naturwissenschaften seit Kant immer noch kontrovers diskutiert werde. Den Block der wissenschaftlichen Referate eröffnete der Sohn des Jubilars, Prof. Dr. Thomas Wendt, Chefarzt in Bad Nauheim und Mitglied des Vorstands der Kerckhoff-Stiftung. Wendt jun. stellte das Konzept der Eiweißspeicherkrankheiten und der sich daraus ergebenden therapeutischen Folgen für so häufige Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herzinfarkt, rheumatoide Arthritis und Glomerulonephritis dar. Erstmals präsentierte er das von ihm beobachtete so genannte pathognomonische Zeichen der Lachwülste des Eiweißüberernährten im Gegensatz zu den Lachfältchen des Gesunden. Abb. 1: Die Akteure der akademischen Feier (v.l. n. r.): Ulrich Herpertz (Leiter der Ödemklinik), die Pianistin Guoda Gedvilaite, Angelika Bierhaus (Universität Heidelberg), Thomas Braun (Geschäftsführender Direktor am MPI), Gisbert Kober (Universität Frankfurt), Susanne Schneider (Geschäftsführerin der William G. Kerckhoff-Stiftung) und Thomas Wendt (Sohn des Jubilars) Im Anschluß daran folgten drei Referate, die sich mit dem Wendt´schen Konzept aus heutiger Sicht auseinandersetzten. Dr. Ulrich Herpertz, Leiter der Ödemklinik am Reha- Abb. 2: Die Pianistin Guoda Gedvilaite

Max-Planck-Institut<br />

für Herz- und Lungenforschung<br />

PRESSEMITTEILUNG 02-10-2007<br />

William G. Kerckhoff-Stiftung erinnert an <strong>Prof</strong>. Lothar Wendt<br />

Aka<strong>de</strong>mische Feier im Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung<br />

Bad Nauheim, 2. Oktober 2007. Am 25. September wäre<br />

<strong>de</strong>r Eiweiß- und Arterioskleroseforscher <strong>Prof</strong>essor Dr. med.<br />

Lothar Wendt 100 Jahre alt gewor<strong>de</strong>n. Aus diesem Anlass lud<br />

die William G. Kerckhoff-Stiftung am vergangenen Samstag<br />

zu einer aka<strong>de</strong>mischen Feier in <strong>de</strong>n Großen Hörsaal <strong>de</strong>s Max-<br />

Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung nach Bad<br />

Nauheim ein.<br />

Einen beson<strong>de</strong>rs feierlichen Rahmen im imposanten<br />

Institutsgebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Parkstrasse bot die international<br />

bekannte litauische Pianistin Guoda Gedvilaite. Die<br />

Ausnahmeerscheinung <strong>de</strong>r jungen Pianistengeneration<br />

fesselte und begeisterte mit ihrem kraft- aber auch<br />

gefühlvollen Spiel die rund 100 Gäste aus <strong>de</strong>m gesamten<br />

Bun<strong>de</strong>sgebiet, unter ihnen auch Ordinarien und Mitglie<strong>de</strong>r<br />

mehrerer Universitäten, <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Herzstiftung sowie <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r von Behring-Röntgen-<br />

Stiftung.<br />

In seiner Laudatio zeichnete <strong>Prof</strong>. Dr. Gisbert Kober,<br />

Universität Frankfurt, <strong>de</strong>n wissenschaftlichen Wer<strong>de</strong>gang<br />

Wendts nach, <strong>de</strong>r neben grundlegen<strong>de</strong>n Arbeiten zur<br />

Herzhypertrophie und zum EKG vor allem das Konzept<br />

<strong>de</strong>r Eiweißspeicherkrankheiten entwickelt habe. Darüber<br />

hinaus habe Wendt aber auch zu philosophischen Themen<br />

wie <strong>de</strong>m teleologischen Denkansatz publiziert, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

Naturwissenschaften seit Kant immer noch kontrovers<br />

diskutiert wer<strong>de</strong>.<br />

Den Block <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Referate eröffnete <strong>de</strong>r<br />

Sohn <strong>de</strong>s Jubilars, <strong>Prof</strong>. Dr. Thomas Wendt, Chefarzt<br />

in Bad Nauheim und Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>r<br />

Kerckhoff-Stiftung. Wendt jun. stellte das Konzept <strong>de</strong>r<br />

Eiweißspeicherkrankheiten und <strong>de</strong>r sich daraus ergeben<strong>de</strong>n<br />

therapeutischen Folgen für so häufige Krankheiten wie<br />

Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herzinfarkt, rheumatoi<strong>de</strong><br />

Arthritis und Glomerulonephritis dar. Erstmals präsentierte<br />

er das von ihm beobachtete so genannte pathognomonische<br />

Zeichen <strong>de</strong>r Lachwülste <strong>de</strong>s Eiweißüberernährten im<br />

Gegensatz zu <strong>de</strong>n Lachfältchen <strong>de</strong>s Gesun<strong>de</strong>n.<br />

Abb. 1: Die Akteure <strong>de</strong>r aka<strong>de</strong>mischen<br />

Feier (v.l. n. r.): Ulrich<br />

Herpertz (Leiter <strong>de</strong>r Ö<strong>de</strong>mklinik), die<br />

Pianistin Guoda Gedvilaite, Angelika<br />

Bierhaus (Universität Hei<strong>de</strong>lberg),<br />

Thomas Braun (Geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Direktor am MPI), Gisbert Kober<br />

(Universität Frankfurt), Susanne<br />

Schnei<strong>de</strong>r (Geschäftsführerin <strong>de</strong>r<br />

William G. Kerckhoff-Stiftung) und<br />

Thomas Wendt (Sohn <strong>de</strong>s Jubilars)<br />

Im Anschluß daran folgten drei Referate, die sich<br />

mit <strong>de</strong>m Wendt´schen Konzept aus heutiger Sicht<br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzten.<br />

Dr. Ulrich Herpertz, Leiter <strong>de</strong>r Ö<strong>de</strong>mklinik am Reha-<br />

Abb. 2: Die Pianistin Guoda Gedvilaite


PM 02-10-2007<br />

2/2<br />

Zentrum Bad Nauheim <strong>de</strong>r Deutsche Rentenversicherungen-<br />

Bund, stellte die Physiologie und Pathophysiologie <strong>de</strong>s<br />

Eiweißtransports im Geweberaum dar und kam zu <strong>de</strong>r<br />

Feststellung, dass die Eiweißzufuhr mit <strong>de</strong>r Nahrung keinen<br />

Einfluß auf die Eiweißfibrose bei Patienten mit Lymphö<strong>de</strong>m<br />

hat. Er schloss daraus, dass lymphologische Krankheitsbil<strong>de</strong>r<br />

nichts mit arteriosklerotischen Durchblutungsstörungen<br />

gemein hätten.<br />

Im zweiten Referat stellte Privatdozentin Dr. Angelika<br />

Bierhaus, Universität Hei<strong>de</strong>lberg, die so genannte AGE-<br />

RAGE-Hypothese dar. Grundlage dieser Hypothese sei,<br />

dass verzuckerte Eiweißmoleküle in <strong>de</strong>n Zellen einen<br />

Signalweg aktivierten, <strong>de</strong>r im Tierversuch zu Entzündung,<br />

Arteriosklerose, vorzeitigem Altern und verkürzter<br />

Lebenserwartung führe. Dieses Prinzip unterstütze Wendts<br />

These, dass ein Zuviel an tierischem Eiweiß in <strong>de</strong>r Nahrung<br />

schädliche Folgen haben könne.<br />

Im dritten Referat vollzog <strong>de</strong>r Direktor <strong>de</strong>s Max-Planck-<br />

Instituts für Herz- und Lungenforschung, <strong>Prof</strong>. Dr. Thomas<br />

Braun, <strong>de</strong>n Schritt auf die molekulare Ebene und zeigte,<br />

wie im Laufe eines Lebens verschie<strong>de</strong>ne Gene im Körper<br />

an- und abgeschaltet wer<strong>de</strong>n. Am Beispiel bestimmter<br />

gentechnisch verän<strong>de</strong>rter Mäuse erklärte er das Phänomen<br />

<strong>de</strong>s frühzeitigen Alterns. Er kam zu <strong>de</strong>m Schluss, dass<br />

sich Arteriosklerose und Altern nicht allein über die<br />

Eiweißaufnahme mit <strong>de</strong>r Ernährung o<strong>de</strong>r die AGE-RAGE-<br />

Hypothese erklären ließen.<br />

In seinem Schlusswort wies <strong>de</strong>r Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Kerckhoff-Stiftung, Dr. Wolfgang Koenig, noch einmal<br />

auf <strong>de</strong>n enormen wissenschaftlichen Fortschritt seit <strong>de</strong>r<br />

Tage Lothar Wendts von <strong>de</strong>r Lichtmikroskopie über die<br />

Elektronenmikroskopie bis zur molekularen Analytik<br />

hin und schloss mit <strong>de</strong>n Worten, dass es für zukünftige<br />

Forschergenerationen noch viel zu entschlüsseln gäbe.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie von:<br />

Dr. Matthias Heil<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

MPI für Herz- und Lungenforschung<br />

Parkstraße 1<br />

61231 Bad Nauheim<br />

Tel.: 06032 996-2822<br />

Fax: 06032 705-211<br />

matthias.heil@mpi-bn.mpg.<strong>de</strong><br />

www.mpi-bn.mpg.<strong>de</strong><br />

<strong>Prof</strong>. Dr. Thomas Wendt<br />

Reha-Zentrum Bad Nauheim<br />

Klinik Wetterau<br />

Zan<strong>de</strong>rstr. 30 - 32<br />

61231 Bad Nauheim<br />

Tel.: 06032-3020<br />

Email: prof.dr.thomas.<strong>wendt</strong>@drv-bund.<strong>de</strong>

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