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Neue Wohnprojekte für ältere Menschen - Allbau

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VII. Zielgruppenprojekte in Nordrhein-Westfalen<br />

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VII. Zielgruppenprojekte in Nordrhein-Westfalen<br />

Sonderformen<br />

Die Unterschiedlichkeit der <strong>Menschen</strong><br />

und ihrer Bedürfnisse spiegelt sich in der<br />

Vielfalt der <strong>Wohnprojekte</strong> wieder: Projekte<br />

<strong>für</strong> Frauen, <strong>für</strong> Männer, <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> mit<br />

Handicap, <strong>Menschen</strong> aus anderen Herkunftsländern<br />

und solche mit einer bestimmten<br />

Weltanschauung. Wohnen und<br />

Arbeiten wie auch Wohnen <strong>für</strong> Hilfe sind<br />

weitere Stichworte zum Thema. Diese<br />

bunte Mischung von Gruppen mit verschiedenen<br />

Konzepten und Zielen kann<br />

hier nur im Überblick dargestellt werden.<br />

Frauenprojekte<br />

Obwohl der Frauenanteil in den meisten<br />

<strong>Wohnprojekte</strong>n überwiegt, richten sich einige<br />

auch ausschließlich an Frauen. Dabei<br />

haben sich unterschiedliche Ansätze entwickelt:<br />

Die Weiberwirtschaft in Bonn<br />

ist zum Beispiel ein reines Frauenprojekt<br />

ohne Kinder.<br />

Die Beginenhöfe bestehen meist aus <strong>ältere</strong>n<br />

und jüngeren alleinstehenden und beruflich<br />

aktiven Frauen, einige von ihnen<br />

mit Kindern. Vertraglich wird abgesichert,<br />

dass sowohl Privat- als auch Gemeinschaftseigentum<br />

sowie Mietverträge in<br />

Frauenhand sind und auch bleiben. Männer<br />

sind als Gäste willkommen, Söhne<br />

können bis zur Selbständigkeit im Projekt<br />

wohnen, aber nicht erben. Fast alle Beginenprojekte<br />

beziehen sich auf historische<br />

Vorläufer, sind spirituell orientiert und offen<br />

<strong>für</strong> alle Religionen.<br />

Wohn- und Hausgemeinschaften ausschließlich<br />

<strong>für</strong> lesbische Frauen befinden<br />

sich in der Planung: Das Sappho Frauenwohnstift<br />

soll ihnen im Alter ermöglichen,<br />

neue Lebens- und Wohnformen zu praktizieren.<br />

Die Gründung von Wohn- und<br />

Hausgemeinschaften zur Selbsthilfe im<br />

Alter schafft die nötigen Voraussetzungen.<br />

Männerprojekte<br />

In den Anfängen der <strong>Wohnprojekte</strong>ntwicklung<br />

gab es auch reine Männerwohngemeinschaften<br />

wie z.B. die Stuttgarter<br />

Rentnerrebellen. Sie wurden von einem<br />

Initiator ins Leben gerufen, dessen Konzept<br />

sich die Mitbewohner fügen mussten.<br />

Andere sind ohne große Vorbereitung entstanden.<br />

Solche Projekte hatten keine lange<br />

Lebensdauer. Auch homosexuelle Männer<br />

planten Hausgemeinschaften, die in<br />

einigen Städten entweder nicht über die<br />

Anfangsphase hinauskamen oder nur <strong>für</strong><br />

kurze Zeit umgesetzt werden konnten.<br />

Mittlerweile zeigt sich ein Trend, <strong>Wohnprojekte</strong><br />

gemeinsam mit lesbischen Frauen<br />

zu realisieren.<br />

Kooperationsprojekte<br />

In diesen Projekten finden sich unterschiedliche<br />

Interessensgruppen zusammen,<br />

um ein Wohnprojekt zu verwirklichen.<br />

Hierzu zählen neben den Schwulen-/Lesbenprojekten<br />

z. B. das doMS/Lebensbogen-Projekt<br />

<strong>für</strong> Multiple-Sklerose-Betroffene<br />

und Nicht-Betroffene in Köln, des<br />

Weiteren ein Projekt <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> mit<br />

und ohne Behinderungen in Euskirchen.<br />

Im Familiengartenhaus in Köln wollen<br />

deutsche und türkische kinderfreundliche<br />

Familien und Ältere mit dem deutsch-türkischen<br />

Netzwerk <strong>für</strong> behinderte Kinder<br />

kooperieren.<br />

Projekte <strong>für</strong> Migrantinnen<br />

und Migranten<br />

Für <strong>ältere</strong> <strong>Menschen</strong> anderer Herkunftsländer,<br />

die nach dem Arbeitsleben auch ihren<br />

Ruhestand in Deutschland verbringen<br />

wollen, existiert bislang kein eigenes<br />

Wohnmodell in NRW. Nur wenige von ihnen<br />

leben in den vorhandenen gemein-

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