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Neue Wohnprojekte für ältere Menschen - Allbau

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Haus- und Wohngemeinschaft Rotingdorf Werther<br />

Die warme<br />

Ofenbank ist<br />

der Lieblingsplatz<br />

der 98-jährigen<br />

Seniorin. Wer<br />

allein sein möchte,<br />

zieht sich in sein<br />

eigenes Zimmer<br />

zurück.<br />

52<br />

Wer Ruhe haben möchte, zieht sich in sein<br />

Zimmer zurück. Alle sieben Mieterinnen<br />

und Mieter im Erdgeschoss haben ihr eigenes,<br />

individuell gestaltetes Zimmer.<br />

Zwei schwellenfreie Bäder stehen ihnen<br />

im weitgehend barrierefreien Erdgeschoss<br />

zur Verfügung, zusätzlich separate Toiletten.<br />

Ein Gästezimmer bietet Platz <strong>für</strong><br />

Hausgäste und ermöglicht auch eine Verhinderungs-<br />

oder Kurzzeitpflege <strong>für</strong> Nachbarn<br />

im Haus. Außerdem gibt es noch ein<br />

Dienstzimmer <strong>für</strong> das Pflegeteam und die<br />

gemeinsame Küche, in der die Mahlzeiten<br />

zubereitet werden.<br />

Selbstständigkeit erhalten<br />

und stärken<br />

Seit dem Einzug im Jahr 1992 hat der<br />

Pflegedienst „Lebensbaum – soziale Hilfen<br />

e.V.“ die ambulante Betreuung der<br />

Bewohnergruppe übernommen. Tagsüber<br />

kümmert sich ein Team von drei ausgebildeten<br />

Fachkräften um die hauswirtschaftliche<br />

Betreuung und Pflege der sieben<br />

Mieterinnen und Mieter sowie den Tagesgast:<br />

eine alte Dame aus der Umgebung,<br />

die zur Tagespflege nach Rotingdorf<br />

kommt. Nachts ist immer eine Bereitschaftskraft<br />

des Pflegedienstes im Haus,<br />

teilweise übernimmt auch Michael Zerbst<br />

als erfahrener Pfleger die Nachtschicht.<br />

Die Mieterinnen und Mieter im Erdgeschoss<br />

haben einen recht unterschiedlichen<br />

Hilfebedarf: Die jüngste von ihnen<br />

ist mit 38 Jahren durch Multiple Sklerose<br />

ganz auf den Rollstuhl angewiesen, ebenso<br />

ein 54-jähriger Grafiker mit einem<br />

Hirntumor. Zwei <strong>ältere</strong> Damen leiden infolge<br />

eines Schlaganfalles an diversen<br />

Einschränkungen, eine 88-Jährige ist an<br />

Parkinson erkrankt. Der ältesten, 98-jährigen<br />

Mieterin macht eine Herzschwäche<br />

sowie Osteoporose zu schaffen. Am rüstigsten<br />

ist eine 71-Jährige mit Diabetes,<br />

die sich aufgrund falsch eingesetzter Hüftgelenke<br />

nur mit dem Rollator bewegen<br />

kann. Sie hilft gern bei der Wäsche und<br />

bei der Zubereitung der Mahlzeiten. Es<br />

gehört zum Konzept des Pflegedienstes,<br />

die Selbstständigkeit der Bewohner so<br />

weit wie möglich zu erhalten und zu stärken,<br />

„so viel Normalität wie möglich“ ist<br />

die Devise. Jeder hat seinen individuellen<br />

Tageslauf, strukturiert durch die gemeinsamen<br />

Mahlzeiten. Der zwischenmenschliche<br />

Kontakt im Haus, auch zu den anderen<br />

Generationen, verhindert Isolation und<br />

sorgt ebenso wie verschiedene Aktivitäten<br />

und gemeinsame Unternehmungen <strong>für</strong> Anregung.<br />

Doch kann sich jeder auch zurückziehen.<br />

Anders als im Heim sind hier<br />

die pflegebedürftigen Mieter die Auftraggeber,<br />

die den ambulanten Dienstleister<br />

nach ihrem individuellem Bedarf mit der<br />

Pflege betrauen. „Hier können Sie die<br />

Pflegekraft auch wegschicken, wenn Sie<br />

mit ihr nicht klarkommen“, erklärt Zerbst.<br />

„Im Heim müssen Sie selbst gehen.“ Ein<br />

weiterer wichtiger Unterschied: Angehörige<br />

können sich in Rotingdorf an der Pflege<br />

beteiligen.<br />

Besucher kommen gern<br />

ins Haus<br />

„Die Angehörigen und Freunde kommen<br />

gern her“, sagt Zerbst nicht ohne Stolz,<br />

„meist gibt es erst mal einen Cappuccino<br />

auf die Hand oder auch ein Bier.“ Er sitzt<br />

gerade mit einem Besucher auf der Couch,<br />

der nach seinem Freund, dem Grafiker<br />

schauen will. „Im Sommer ist es hier<br />

besonders schön“, sagt der Besucher und<br />

erzählt vom letzten großen Sommerfest.<br />

Jedes Jahr werden Freunde, Angehörige,<br />

Nachbarn und Mitarbeiter aus anderen

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